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In der steirischen Toskana

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28 granatapfel10 ∙ 2020

Kultur

&

Gesellschaft Südsteiermark

Idyllische Ortschaften, gepflegte Weinberge, unzählige Nuancen von Grün und herbstlich­

bunte Farbenpracht prägen die Landschaft.

Trauben, denen die Sonne Reife und Süße ver­

liehen hat, hängen prall in den Rebstöcken.

So hellgelb, dass sie fast weiß und durchsich­

tig erscheinen, hellgrün, dunkelgrün, dunkel­

gelb, goldgelb, bronzefarben, rosa, violett, dunkelblau.

Die blühenden Rosenstöcke am Beginn jeder Weinrebenreihe erfreuen das Auge. Rosen im Weingarten haben Tradition – sie bieten Nützlingen Unterschlupf und sind wichtig als Zeigerpflanzen, an denen der Winzer einen Mehltau­ oder Schädlingsbefall rechtzeitig erkennen kann. Das milde Klima und die unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten der einzelnen Lagen, wie Sedimentböden mit Mineralgestein, tiefgründige Sandböden, Muschel kalk oder Urgestein, ergeben die Viel­

falt der südsteirischen Weine.

Beidseits der Grenze

Malerisch windet sich die Südsteirische Weinstraße durch die Weinberge, schmiegt sich an die Hänge, verläuft teilweise direkt an der slowenischen Grenze und manchmal

In der steirischen Toskana

Im Oktober 1955 wurde die Südsteirische Weinstraße feierlich eröffnet. Die bekannteste und älteste der steirischen Weinstraßen führt rund 25 Kilometer von Ehrenhausen bis Leutschach und zählt zu den beliebtesten Urlaubs- und Ausflugszielen in der Steiermark. Und das zu Recht.

V O N G U D R U N W I N K L H O F E R

auch darüber hinaus und gewährt immer wieder fantastische Ausblicke bis weit nach Slowenien. Manche Winzer bewirtschaften seit jeher Weingärten beidseits der Grenze.

Rad­ und Wanderwege führen durch Wein­

berge und Streuobstwiesen, bezaubernde Ortskerne, Sehenswürdigkeiten und Museen wollen entdeckt werden und vom Leben früherer Generationen erzählen. Farbenpräch­

tige Sonnen auf­ und ­untergänge tauchen die sanften Hügel in ein ganz besonderes Licht.

Zahlreiche Buschenschanken und Gasthöfe laden zum Einkehren, Verweilen und Ge­

nießen ein, fast alle Weingüter bieten Wein­

proben an. Was passt besser dazu als gerös­

tete Kastanien? Oder eine deftige Jause mit Speck und Käse aus der Region? Aber nach der Verkostung selber mit dem Auto fahren?

Lieber nicht! Die Tourismusregion hat mit dem „Weinmobil“ ein Taxisystem entlang der Südsteirischen Weinstraße ins Leben gerufen, mit dem Gäste und BewohnerInnen sicher von Ort zu Ort gebracht werden.

Markante Vogelscheuchen

Untrennbar mit dem südsteirischen Weinland verbunden ist der Klapotetz, ein hölzernes

Das milde Klima und die unter-

schiedlichen Bodenbeschaffen-

heiten ergeben die Vielfalt der südsteirischen Weine.

Neben dem Wein sind die Kürbisse typisch für die Region.

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Südsteiermark

Am Hauptplatz der Altstadt befindet sich das Rathaus im Renaissance­Stil, nicht weit davon entfernt die Burg aus dem 15. Jahrhundert.

Bekannt sind die mit Fresken geschmückte Ritterhalle und das Museum mit seinen um­

fangreichen Ausstellungen. Romanische und gotische Elemente prägen die Kathedrale. Weit über das Land reicht der Blick vom Glocken­

turm. Im Lent­Viertel an der Drau wächst die Stara Trta, die mit über 400 Jahren angeblich älteste noch Trauben tragende Rebe der Welt.

Ein Glas Wein auf der Terrasse des Wein­

hauses zu genießen, gehört hier einfach dazu.

Tradition und Moderne

Weinbau, Kulinarik, Kultur, Architektur, Brauchtum – die Vielfalt an der Südsteirischen Weinstraße lässt keine Wünsche offen. Span­

nend ist der Gegensatz zwischen Tradition und Moderne. Gewachsene rustikale Struktu­

ren und die teilweise erfrischend zeitgemäße Architektur mancher Weinbaubetriebe bilden ein harmonisches Ganzes. Kreativ und innova­

tiv sind die durch den Klimawandel geforder­

ten Winzer: So werden edle Weine in Fässern aus Stein ausgebaut oder auch ein Jahr lang im Eis des Dachstein­Gletschers gelagert.

Im Bildungszentrum für Obst­ und Weinbau Silberberg in Leibnitz erfahren Interessierte Wissenswertes über Geschichte und Herstel­

lung des Weines. Der Weinlehrpfad bietet einen beeindruckenden Ausblick über das süd­

steirische Weinland, dessen sanfte Hügel gerne als steirische Toskana bezeichnet werden. 

Fotos: Gudrun Winklhofer, ClipDealer

Malerisch windet sich die

Südsteirische Weinstraße durch

die Weinberge, schmiegt sich

an die Hänge und gewährt immer wieder

fantastische Ausblicke.

Nicht zufällig wird die Südsteiermark mit der Toskana

verglichen.

Windrad mit Wellen und Schlägeln. Der älteste Hinweis auf diese Vogelscheuche findet sich in einer Handschrift aus dem Jahr 1797. Das rhythmische Klappern soll die Vögel davon abhalten, zu viel von den reifen Trauben zu naschen. Nach altem Brauch werden Klapotetze zu Jakobi, am 25. Juli, aufgestellt und spätestens am 11. November, zu Martini, wieder abgebaut. Die imposanten Wind räder dienen besonders im milden Licht der auf­ oder untergehenden Sonne MalerInnen und FotografInnen als Motiv.

Grünes Gold

Wie orange­grüne Medizinbälle liegen große Kürbisse auf den Feldern. Neben hervorragen­

dem Wein ist das Kürbiskernöl, das „grüne Gold“, ein typisches Produkt der Region, des­

sen Herstellung in den Schaupressen gezeigt wird. Die getrockneten Kerne werden gemah­

len, mit Salz und Wasser verknetet und scho­

nend geröstet, bevor die Masse gepresst wird.

Dickflüssig und dunkelgrün rinnt das Öl aus der Presse, herrlich nussig ist der Geschmack.

Wer das Öl direkt beim Hersteller kauft, wird nie wieder ein anderes haben wollen. Auch viele weitere Kürbisprodukte sowie die pikan­

ten und süßen Variationen der Kürbiskerne zum Knabbern sind empfehlenswert.

Abstecher nach Slowenien

Wer Zeit hat, lässt sich die slowenische Stadt Maribor nicht entgehen. Das von Weinbergen umgebene alte Marburg, das frühere Zentrum der Region, bietet viele Sehenswürdigkeiten.

Referenzen

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