Schriften und Zeugnisse zur Buchgeschichte 20
Das Buch in Antike, Mittelalter und Neuzeit
Sonderbestände der Universitätsbibliothek Leipzig
Bearbeitet von
Thomas Fuchs, Christoph Mackert, Reinhold Scholl
1. Auflage 2012. Buch. X, 329 S. Hardcover ISBN 978 3 447 06689 1
Format (B x L): 17 x 24 cm Gewicht: 800 g
Weitere Fachgebiete > Philosophie, Wissenschaftstheorie, Informationswissenschaft >
Bibliothek, Archivwesen & Informationsmanagement > Buch- und Bibliotheksgeschichte
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Inhalt
Vorwort ... IX Thomas Fuchs
Einleitung. Bibliotheken zwischen Kultureller Memoria,
Wissenschaft und Musealität ... 1
I. Antike Überlieferung
Reinhold Scholl
Die Papyrus- und Ostrakasammlung der Universitätsbibliothek Leipzig.
Geschichte, Bestand und wissenschaftliche Erschließung ... 37 Marius Gerhardt
Virtueller Zusammenschluss digitaler Papyrussammlungen.
Das „Papyrusportal“ ... 49 Nadine Quenouille
Quittungen, Abrechnungen und andere Notizen.
Die Erschließung der Ostraka in der Universitätsbibliothek Leipzig ... 55 Jörg Graf
Pa_yr_sre_taur_rung an der Universitätsbibliothek Leipzig ... 61
II. Mittelalterliche Dokumente
Almuth Märker
Zur Methode der Kurzerfassung mittelalterlicher Handschriften.
Ergebnisse und Funde in einem Segment theologischer Handschriften
der Universitätsbibliothek Leipzig ... 71 Christoph Mackert
Zur Fragmentsammlung der Leipziger Universitätsbibliothek ... 91 Katrin Sturm
EDV-Einsatz bei der Beschreibung
mittelalterlicher Handschriften der Universitätsbibliothek Leipzig.
Manuscripta Mediaevalia und Manuscriptum XML (MXML) ... 121
Inhalt VI
III. Neuzeitliche Handschriften
Thomas Fuchs
Die neuzeitlichen Handschriften der Universitätsbibliothek ... 133 Steffen Hoffmann
Über die Stammbücher in der Universitätsbibliothek Leipzig
und ihre Verzeichnung ... 149 Thomas Fuchs
Formale Widerspenstigkeit: Nachlässe und Autographensammlungen ... 163 Sylvia Kabelitz, Doris Kothe, Arnulf Kutsch
Erschließung und Digitalisierung des Nachlasses von Karl Bücher.
Ein Projektbericht ... 177 Jörg Graf
Buchrestaurierung an der Universitätsbibliothek Leipzig ... 191
IV. Druckschriften
Thomas Thibault Döring
Die Inkunabelsammlungen der Universitätsbibliothek Leipzig
und der Stadtbibliothek Leipzig ... 297 Peter König, Cordula Reuß
Gelehrtenbibliotheken als bestandsprägender Faktor
in der Universitätsbibliothek Leipzig ... 221 Thomas Fuchs
Gebrauchsgraphik. Porträtstich-Sammlung und Exlibris-Sammlung ... 253 Thomas Fuchs
Bibliotheken in der Bibliothek.
Schulschriftensammlungen in der Universitätsbibliothek ... 259
Inhalt VII
V. Orientalia
Boris Liebrenz
Die Rifā‛īya. Neue Forschungen zur Geschichte einer
Familienbibliothek aus dem osmanischen Damaskus ... 265 Beate Wiesmüller
Von Istanbul nach Palembang.
Die unerschlossenen islamischen Handschriften der Universitätsbibliothek ... 281 Anett Krause
Das etwas andere „alte Buch“.
Die Jaina-Handschriften der Universitätsbibliothek ... 305
VI. Epilog: Sonderbestand ohne Bücher
Klaus Thieme
Was du ererbt von deinen Vätern ... Die Wiedererschließung des
Münzkabinetts der Universitätsbibliothek Leipzig ... 315
Vorwort
Die Universitätsbibliothek Leipzig gehört zu jenen großen Bibliotheken in Deutschland, die sich durch die besondere Menge und Vielfalt ihres Altbestands auszeichnen. Mit hand- schriftlichen und gedruckten Sonderbeständen aus dem europäischen, afrikanischen, nah- östlichen und fernöstlichen Raum, mit Sammlungen aus Antike, Mittelalter und Neuzeit und nicht zuletzt mit umfangreichen Spezialsammlungen eher musealen Charakters wie Papyri, Ostraka, Münzen oder Graphiken bewegt sie sich auf Augenhöhe mit den bedeu- tenden Landes- und Staatsbibliotheken. Obgleich die Arbeit mit diesen Dokumenten in vielerlei Hinsicht die Tätigkeit zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Biblio- thek prägt, ist doch das überkommene Bild vom alleswissenden Handschriftenbibliothe- kar eine Fiktion, die der Realität solch bedeutender und differenzierter Altbestände aus verschiedensten Medientypen nicht gerecht werden kann. Der vorliegende Sammelband gibt einen Einblick in die Struktur der Leipziger Sondersammlungen und will an ihrem Beispiel die aktuelle Situation auf dem Feld der Bestandsbearbeitung beleuchten.
Die Tätigkeit in den Sammlungsabteilungen der großen Altbestandsbibliotheken ist heute gekennzeichnet durch differenzierte Arbeitsprozesse, wissenschaftlich und biblio- thekarisch abgesicherte Erschließungsarbeiten und ein ausgeklügeltes Bestandsmanage- ment, das auf EDV-technischen Grundlagen wie Datenbanktechnik und Digitalisierung basiert. Die vielfältigen inhaltlichen, philologischen, fach- und hilfswissenschaftlichen sowie informationstechnologischen Anforderungen an moderne Erschließungsarbeit im Bereich von Sonderbeständen hat zu einem Professionalisierungs- und Spezialisierungs- prozess geführt, der die Projektarbeit immer stärker in den Vordergrund hat treten lassen.
Auch wenn dem Stammpersonal weiterhin eine zentrale Kompetenz beim Bestandsma- nagement und der Erschließungsarbeit zukommt, ist der Anteil der Projekttätigkeit zu- mindest im Bereich der Erschließung doch inzwischen so massiv angestiegen, dass sie in einigen Segmenten den Hauptteil der Erschließungsaktivitäten bestreitet. Das hat den Nachteil, dass die für das jeweilige Vorhaben eingestellten Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter, die im Rahmen ihrer Tätigkeit das größte Wissen im jeweiligen Bestandssegement erwerben, nur begrenzte Zeit an der Universitätsbibliothek tätig sein können. Unser Sammelband entstand vor dem Hintergrund dieses Phänomens und zeigt die große Be- deutung, die den Projektbeschäftigten inzwischen neben den Kompetenzen und Aktivitä- ten des hauseigenen Personals zukommt: Projektberichte machen einen maßgeblichen Teil der hier vorgelegten Beiträge aus.
Diese Strukturen und Arbeitsprozesse haben die drittmittelgebenden Einrichtungen zu wichtigen Akteuren und Kooperationspartnern der Altbestandsbibliotheken gemacht.
Von ihren Mittelbewilligungen ist eine moderne Erschließungsarbeit weitgehend abhän- gig. Um es in eine etwas überspitzte Formulierung zu gießen: Mit der Deutschen For- schungsgemeinschaft geht etwas, ohne sie fast nichts. Gleichzeitig stellt diese Situation die Bibliotheken vor die Herausforderung, das in Projekten generierte Wissen dauerhaft aktuell zu halten und die Ergebnisse der Projektarbeit produktiv weiter zu nutzen.
Vorwort X
Die vorliegenden Beiträge können als Anregung und Beitrag zu einer nachhaltigen Projektarbeit verstanden werden. Sie zeigen zugleich, wie zentral und unverzichtbar auf der Seite des Bibliothekspersonals neben modernem Managementwissen weiterhin fach- wissenschaftliche Kompetenzen sind, um der Forschung ein kontinuierliches Informati- onsangebot über den Erkenntniswert der in der Bibliothek bewahrten Quellen anzubie- ten.
Druckkostenzuschüsse der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Fördervereins Bibliotheca Albertina e.V. haben das Erscheinen dieses Buches ermöglicht. Dafür danken wir den entsprechenden Gremien. Abschließend gilt unser Dank auch den Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern des Verlages Harrassowitz, namentlich Barbara Krauß und Julia Guthmüller, für die Unterstützung bei der Drucklegung des Bandes.
Leipzig, im September 2012 Thomas Fuchs, Christoph Mackert, Reinhold Scholl