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Prognosen & Bewertungsansätze

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Prognosen & Bewertungsansätze

Prognosen & Bewertungsansätze

Problematiken | Praktische Anwendung

Der Kurs besteht aus fünf Kapiteln.

Bewertung

Technische Analyse Mathematische Ansätze

Zeitliche Komponente von Prognosen Steuern und Spesen

Wenn Sie diese Kapitel durcharbeiten, erwerben Sie das notwendige Wissen zur Bewertung von Wertpapieren, wobei sowohl auch auf

technische Entwicklungen als auch auf die Unsicherheiten bei Prognosen eingegangen wird. Weiters wird kurz auf die Komponente Steuern und Spesen eingegangen, welche immer mit zu bedenken sind. Der zum Kurs gehörende Test umfasst alle fünf Kapitel. Das positive Absolvieren des Tests dient als Nachweis für die wertpapieraufsichtsrechtliche notwendige Weiterbildung.

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Prognosen & Bewertungsansätze

Prognosen & Bewertungsansätze

1. Bewertung

1.1 Der Wert einer Aktie

1.2 Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) 1.3 Die Dividendenrendite

2. Technische Analyse 2.1 Der Trend

2.2 Widerstand und Unterstützung 2.3 Gleitende Durchschnitte

2.4 Chartformationen 2.4.1 Die V-Formation

2.4.2 Die M-Formation (W-Formation) 2.4.3 Die Schulter-Kopf-Schulter-Formation 2.4.4 Das Rechteck

2.4.5 Dreiecke

2.4.6 Flaggen und Wimpel 3. Mathematische Ansätze

3.1 Mathematische Ansätze

4. Zeitliche Komponente von Prognosen 4.1 Zeitliche Komponente von Prognosen 5. Steuern und Spesen

5.1 Steuern und Spesen

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1. Bewertung

Man könnte simpel an die Sache herangehen: Wertpapiere sind mit ihren Anschaffungskosten zu bewerten. Hierzu gehören das Entgelt für den Erwerb der Wertpapiere und die

Anschaffungsnebenkosten, zB Bankspesen,

Maklergebühren,

Vermittlungsprovisionen.

Tatsächlich aber kann der Wert von Wertpapieren nicht so einfach festgehalten werden. Diese Herangehensweise reicht gerade einmal für eine steuerliche Abschreibung, aber nicht, um den Überblick der sich, abhängig von der Art des Wertpapiers, relativ rasch ändernden Wertigkeit eines Papiers zu wahren.

Das trifft weniger auf die Rentenpapiere als wie insbesondere auf die Aktien zu, welche auf mehrere Arten Gewinne zeitigen können.

1.1 Der Wert einer Aktie

Eine Aktie darf niemals isoliert betrachtet werden. Es gibt zahlreiche Faktoren, die die Kursentwicklung massiv beeinflussen, mit dem Unternehmen und seiner Aktie aber allenfalls indirekt zu tun haben. Deshalb sollte man neben der hier erläuterten Aktienbewertung auch die Branche, in der das Unternehmen angesiedelt ist, in die Untersuchung mit einbeziehen, und vor allem sollte man nicht vergessen, den allgemeinen Börsentrend zu berücksichtigen.

Wenn es an der Börse allgemein nach oben geht, werden oft auch Titel mit nach oben gezogen, die in weniger freundlichen Zeiten allenfalls zweite Wahl wären. Zusätzlich sind alle Aspekte zu betrachten, die das Umfeld für die Geldanlage in Aktien prägen und somit die Attraktivität, sprich:

die Chance-Risiko-Relation von Aktienengagements beeinflussen. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang vor allem die Zinsentwicklung und die konjunkturellen Perspektiven. Wichtig sind aber auch politische Einflüsse und die damit verbundenen Veränderungen. In den USA lässt sich zum Beispiel ein klarer Zusammenhang zwischen der Börsenentwicklung und dem jeweiligen Jahr innerhalb einer Legislaturperiode nachweisen.

1.2 Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Die Gewinnsituation ist für jeden Anleger ein überaus wichtiges Thema. Nicht umsonst hat sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zur meistbeachteten Kennzahl am Aktienmarkt entwickelt. Es

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ermöglicht einen schnellen Überblick und gewährleistet den Vergleich verschiedener Aktien, Branchen und Märkte nach einem einheitlichen Kriterium. Das KGV hat also durchaus seine Vorteile, aber seine oberflächliche und leichtfertige Anwendung birgt auch Gefahren. Die Berechnung ist ganz einfach: Man dividiert zunächst den erzielten oder erwarteten Unternehmensgewinn in einem bestimmten Zeitraum durch die Anzahl der von diesem Unternehmen ausgegebenen Aktien und erhält so den Gewinn je Aktie. Dann teilt man den aktuellen Kurswert der Aktie durch diesen anteiligen Gewinn:

KGV = Kurs einer Aktie / Gewinn je Aktie

Wobei der Gewinn je Aktie der Gesamtgewinn der Aktiengesellschaft (AG) dividiert durch die Zahl der ausgegebenen Aktien ist. Er sollte nicht mit dem Wertzuwachs einer Aktie verwechselt werden.

1.3 Die Dividendenrendite

Es gibt eigentlich nur zwei vernünftige Gründe, Aktien zu kaufen: Die Hoffnung auf einen Kursgewinn und die Aussicht auf regelmäßiges Einkommen durch Dividendenzahlungen. Der letztgenannte Punkt spielt vor allem für konservative Langfristanleger eine Rolle. Die Bedeutung dieses Aspekts hat sich jedoch im Lauf der Zeit deutlich verändert. Noch vor wenigen Jahrzehnten war es undenkbar, dass ein Unternehmen Gewinne erwirtschaftete, ohne seine Aktionäre in Form von Dividenden daran teilhaben zu lassen. Eine ausschüttungslose Aktie hätte damals niemand gekauft. Die Dividendenlosigkeit war ein sicheres Zeichen dafür, dass die AG in ernsthaften Schwierigkeiten steckte.

Tatsache ist aber, dass ein Unternehmen, das Dividenden zahlt, wirtschaftlich nicht besser dastehen muss als eines, das darauf verzichtet. Im Gegensatz zu früheren Zeiten ist die Dividendenausschüttung kein automatisches Qualitätsmerkmal für eine Aktie.

Trotz aller dieser Einschränkungen ist es nicht so, dass die Dividendenrendite gar nichts aussagt.

Man muss allerdings genau differenzieren. Eine Dividendenkürzung oder gar der völlige Verzicht auf eine Ausschüttung sind nur dann ein Warnsignal, wenn das Unternehmen zuvor jahrelang konstante oder steigende Dividenden gezahlt hat.

Außerdem bedeutet eine hohe Dividendenrendite eine Absicherung des Aktienkurses gegen Verluste. Wenn die Rendite einer Aktie höher liegt als die einer zehnjährigen Bundesanleihe, dann hat sie nicht mehr viel Platz nach unten. Sollte sie weiter absinken, werden konservative Langfristanleger schon allein aus Renditegründen zugreifen. Das gilt aber auch nur dann, wenn die aktuelle Höhe der Ausschüttung auch für die Zukunft gut abgesichert ist.

Dividendenrendite = Dividende / Aktienpreis x 100

Unternehmen schütten die gesamte Dividende für ein bestimmtes Geschäftsjahr einmal jährlich aus. An diesem Tag kommt es zum sogenannten Dividendenabschlag (Ex Dividende). Da die Dividende nun ausgeschüttet ist und nicht mehr „im Kurs steckt“, muss der Aktienkurs am Tag der Zahlung – alle anderen Einflussfaktoren ausgeklammert – um die Höhe der Bardividende sinken.

Wer nun kauft, kann zwar mit einem entsprechend niedrigeren Einstandskurs rechnen, muss

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allerdings auch ein volles Jahr warten, bis er in den Genuss einer Dividendenausschüttung kommt.

Zusammenfassend ist zum Thema Dividendenrendite zu sagen: Das Beste an einer hohen Rendite ist die Absicherung des Aktienkurses nach unten – falls die Ausschüttung auch für die Zukunft einigermaßen gesichert scheint. Das Schlechteste an dieser Kennzahl ist die mangelnde Prognostizierbarkeit künftiger Ausschüttungen.

Der Wert einer Aktie kann aus verschiedenen Betrachtungsperspektiven heraus ermittelt werden. Die prominentesten dieser Bewertungsarten sind das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und die Dividendenrendite. Je nachdem, ob man mehr an schnellem Handeln oder an langfristiger Anlage interessiert ist, wird das eine oder das andere interessanter sein.

2. Technische Analyse

Ist eine Aktie tatsächlich so viel Wert, wie Kurse glauben machen? Das Marktverhalten mit Hilfe von Charts zu studieren, ist weltweit eines der wichtigsten Hilfsmittel geworden. Die Grundannahme der technischen Analyse lautet, dass in der Kurs- und Umsatzentwicklung einer Aktie alles seinen Ausdruck findet, was für diese Aktie relevant ist.

2.1 Der Trend

Eine der wichtigsten Grundannahmen der technischen Analyse ist, dass Aktien sich in Trends bewegen. Ein einmal etablierter Trend bleibt in Kraft, bis sich ein neuer Trend herausbildet. Das Erkennen von Trends und Trendwenden ist somit das wichtigste Ziel der Analyse. Solange es keine klaren Anzeichen für eine Trendwende gibt, muss man davon ausgehen, dass der bestehende Trend sich fortsetzen wird. Das heißt: Die nächste Kursbewegung sollte in der gleichen Richtung verlaufen wie die vorhergehende. Nicht alle Aktien oder Indizes zeigen ein ausgeprägtes Trendverhalten.

Es gibt auch Seitwärtsbewegungen, also trendlose Phasen, die sogar relativ lange dauern können.

Wenn man Langfristcharts von Aktien oder Indizes untersucht, stellt man fest, dass ausgesprochene Trendphasen sogar recht selten sind. Umso wichtiger ist es für den Anleger, solche Trends rechtzeitig zu identifizieren und Investments entsprechend zu positionieren.

Wenn er einen ausgeprägten Trend ausgemacht hat, greift der Charttechniker zum Lineal und zeichnet einen Trendkanal ein. Er zieht eine Linie durch die jeweiligen Hochpunkte und gewinnt somit die obere Begrenzungslinie des Kanals. Durch Verbindung der Tiefpunkte zeichnet er die untere Begrenzungslinie ein. Ist der Trend nach oben gerichtet, so spricht man von einem Aufwärtstrendkanal. Tendiert die Aktie nach unten, handelt es sich um einen Abwärtstrendkanal.

Solange der Kurs sich nun innerhalb des Kanals bewegt, ist der Trend intakt. Der Kanal kann allerdings auch verlassen werden. Hier gibt es vier verschiedene Konstellationen.

Ausbruch nach oben aus einem Aufwärtstrendkanal Ausbruch nach unten aus einem Aufwärtstrendkanal

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Ausbruch nach oben aus einem Abwärtstrendkanal Ausbruch nach unten aus einem Abwärtstrendkanal

Die Fälle 1 und 4 wären als Trendbeschleunigung zu werten, die Fälle 2 und 3 als Trendwende. Ein Ausbruch ist natürlich desto aussagekräftiger, je deutlicher der Kanal verlassen wird und je höher der die Bewegung begleitende Umsatz ausfällt. Trendlinien gewinnt man durch die Verbindung der unteren Kurspunkte bei einem Aufwärts- und der oberen bei einem Abwärtstrend. Analog zum Trendkanal gilt: Solange die Trendlinie nicht durchbrochen wird, ist der Trend intakt.

2.2 Widerstand und Unterstützung

Bei der Untersuchung von Charts stellt man immer wieder fest, dass zum Beispiel eine Aufwärtsbewegung an bestimmten Kursmarken oder in manchen Kurszonen ins Stocken kommt.

Aus technischer Sicht ist es sehr bedeutsam, ob der Kurs diesen Bereich schließlich überwindet oder endgültig an ihm scheitert. Man spricht hier von einem Widerstand oder von einer Widerstandszone. Typische Widerstände liegen zum Beispiel im Bereich ehemaliger Höchstkurse oder auch an „runden“ Kursmarken wie 100 Dollar oder 1000 Euro.

Letzteres hat in erster Linie psychologische Ursachen. Widerstände im Bereich früherer Höchstkurse sind jedoch auf andere Gründe zurückzuführen. Man kann es sich so vorstellen, dass viele Anleger vor Monaten oder Jahren zu diesen Kursen gekauft haben und die Aktien immer noch besitzen. Es ist eine bekannte Tatsache, dass viele Anleger die größten Schwierigkeiten damit haben, entstandene Buchverluste durch Verkauf zu realen Verlusten zu machen. Wenn sich die Hoffnung dieser Investoren nun erfüllt, und ein Titel tatsächlich die alten Höchstkurse wieder erreicht, dann kommen durch ihre Verkäufe eventuell große Stückzahlen dieser Aktie auf den Markt. Dadurch erhöht sich das Angebot.

Abbildung: Widerstand und Unterstützung

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Wenn diesem gesteigerten Angebot keine entsprechende Nachfrage gegenübersteht, muss der Preis nach allen Regeln des Marktes sinken. Es werden daher nicht alle angebotenen Aktien zu den alten Höchstkursen verkauft, und der Nachfrageüberhang besteht weiter. Zieht die Aktie wieder an, wird er allerdings reduziert, und wenn der Aufwärtstrend stark genug ist, wird die Aktie schließlich über die Widerstandszone steigen. Nicht der unwichtigste Pluspunkt von Widerstands- und Unterstützungszonen ist, dass es sich um einfache, einleuchtende Konzepte handelt. Auch ein technischer Laie dürfte keine Schwierigkeiten haben, bei der Untersuchung eines Charts schon auf den ersten Blick zu erkennen, in welchen Bereichen eine Aktie Unterstützung hat oder auf einen Widerstand stoßen wird.

Beim Überwinden eines Widerstands oder beim Durchbrechen einer Unterstützung ist natürlich auch die Umsatzentwicklung zu beachten. Wenn ein solches Ereignis von markant steigenden Umsätzen begleitet wird, so ist dies ein starkes Signal für die künftige Kursentwicklung. Bestätigt der Umsatz die Kursbewegung jedoch nicht, so ist ihre Aussagekraft eingeschränkt. Die Bandbreite von Widerstands- und Unterstützungszonen hängt in erster Linie von der Volatilität, also der Kursbeweglichkeit einer Aktie ab. Zeigt ein Titel über lange Zeit im Vergleich zum Gesamtmarkt weit überdurchschnittliche Kursausschläge, dann entstehen relativ breite Widerstands- und Unterstützungszonen. Eine Aufwärts- oder Abwärtsbewegung muss also schon sehr kräftig ausfallen, damit eine solche Zone signifikant durchbrochen wird.

Der technische Analyst achtet auf die Kurs- und Umsatzveränderungen und reagiert entsprechend.

2.3 Gleitende Durchschnitte

Die technische Analyse bedient sich gleitender Durchschnitte zur Interpretation von Kursverläufen

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und zur Prognose von Trends. Gleitende Durchschnitte bilden den jeweils durchschnittlichen Kurs einer Anzahl von Börsentagen ab. An jedem Handelstag geht der jeweils aktuelle Kurs neu in die Berechnung ein, und der am weitesten zurückliegende wird eliminiert. Am verbreitetsten sind der 200- und der 90-Tage-Durchschnitt. Man kann den gleitenden Durchschnitt als Linie in einen Aktienchart einzeichnen und gewinnt so einen Indikator dafür, ob ein Trend als intakt gelten kann.

Schneidet die Linie des Kursverlaufs die Durchschnittslinie von oben nach unten, fällt also auf ein unter dem Durchschnitt der letzten, sagen wir 200 Börsentage liegendes Niveau, dann ist dies als Verkaufssignal zu werten. Umgekehrt gilt es als Kaufsignal, wenn der Kurs den gleitenden

Durchschnitt von unten nach oben schneidet. Soweit die allgemeine Regel, aber es lohnt sich, die Sache ein wenig differenzierter zu betrachten.

Vergleichen wir zum Beispiel die Aussagekraft der beiden verbreitetsten Durchschnitte, die die Kursentwicklung der vergangenen 90 oder 200 Börsentage abbilden.

Das wiederum bedeutet, dass der erste schneller auf aktuelle Veränderungen reagiert, denn der jeweils letzte Kurs geht mit einem mehr als doppelt so hohen Gewicht in die Berechnung ein wie beim 200-Tage-Schnitt. Das ist wichtig, denn es gibt zwei Dinge, die der Charttechniker nach Kräften zu meiden versucht:

Einen Trendwechsel zu spät zu erkennen und somit Kurspotential zu verschenken.

Auf ein Fehlsignal „hereinzufallen“.

Es ist nicht leicht, beide Gefahren zugleich zu vermeiden. Zumindest dann nicht, wenn man sich vor allem auf gleitende Durchschnitte verlässt. Bis nämlich ein Aktienkurs die 200-Tage-Linie schneidet, muss schon einiges passiert sein. Auch wenn das Signal sich später als richtig erweisen sollte, ist schon ein großer Teil der Kursbewegung absolviert, ehe man entsprechend reagieren kann. Dieses Manko kann man umgehen, indem man auf die 90-Tage-Linie achtet. Der Nachteil: Die Quote der Fehlsignale ist hier wesentlich höher als beim 200-Tage-Schnitt. Das muss man wissen und

gegebenenfalls andere Kriterien zur Beurteilung der technischen Lage heranziehen. In normalen Börsenzeiten gehören gleitende Durchschnitte allerdings zu den bewährtesten Werkzeugen der technischen Wertpapieranalyse, sie liefern die besten Signale in Märkten, die von einem klaren Trend geprägt sind.

2.4 Chartformationen

Die Charttechnik wird immer beliebter. Sie wird schon seit Jahrzehnten von professionellen Investoren mit Erfolg eingesetzt. Die Auswertung von Charts soll in erster Linie Informationen liefern, ob ein bestehender Trend sich fortsetzen oder von einem entgegengesetzten Trend abgelöst werden wird. In seitwärts verlaufenden Märkten geht es um die Frage, wann sich ein neuer Trend entwickeln und in welche Richtung er verlaufen wird. Es gibt verschiedene typische Chartbilder, die Hinweise zur Beantwortung dieser Fragen liefern können. Man unterscheidet dabei allgemein zwischen trendbestätigenden und Trendumkehrformationen.

Es ist dabei völlig gleichgültig, warum sich ein Kurs in eine bestimmte Richtung entwickelt.

Entscheidend ist einzig und allein, dass er sich so entwickelt, und dass der Anleger richtig darauf

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reagiert. Was man auch von der technischen Analyse halten mag – diesem Argument ist eine gewisse Überzeugungskraft nicht abzusprechen.

2.4.1 Die V-Formation

Betrachten wir zunächst die wichtigsten Trendumkehrformationen. Nehmen wir an, eine Aktie zeige einen ausgeprägten Aufwärtstrend. Der Chart bewegt sich mit einem mehr oder weniger steilen Neigungswinkel nach oben, ohne größere Unterbrechungen des Trends zu zeigen. Es passiert nur sehr selten, dass sich ein so starker Trend ohne Vorwarnung umkehrt.

Bei einer V-Formation fällt der Chart von seinem Hochpunkt aus kontinuierlich. Er würde dann aussehen wie ein umgedrehtes “V”. So etwas gibt es, aber es ist die Ausnahme. Dies stellt ein klares Verkaufssignal dar. Wenn der Kurs nach Vollendung eines “Vs” wieder nach oben ansteigt, dann stellt dies ein mögliches Kaufsignal dar.

2.4.2 Die M-Formation (W-Formation)

In der Regel wird die Aktie nach einem ersten Rückschlag noch einmal einen Anlauf nach oben nehmen. Vielleicht erreicht sie den ersten Hochpunkt noch einmal, bevor sie nach unten dreht. Der Chart würde dann wie ein „M“ aussehen. Die M-Formation (Doppel-Top) steht für eine deutliche Trendumkehr. Die beiden Kursspitzen müssen allerdings mit einem gewissen zeitlichen Abstand auftreten, damit dieses Chartbild als Vorbote einer Trendumkehr zu interpretieren ist. Die meisten Charttechniker stimmen darin überein, dass zwischen dem ersten Höchstkurs und seinem

erneuten Erreichen mindestens zwei Monate liegen sollten. Es muss nicht exakt der gleiche Kurs sein; eine Differenz von bis zu zwei Prozent ist durchaus noch regelkonform. Analog gilt bei einem Abwärtstrend das Gleiche.

Wir haben es dann mit einer W-Formation zu tun.

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Abbildung: W-Formation

2.4.3 Die Schulter-Kopf-Schulter- Formation

Diese Chartformation ist deshalb so benannt, weil der Chart einem menschlichem Körper mit zwei Schultern und einem Kopf ähnelt. Interessant ist die Bildung einer linken Schulter und ein Anstieg zum Kopf. Nun muss sich entscheiden, ob der Kurs auch eine rechte Schulter bildet.

Die meisten Aktien bewegen sich über einen recht langen Zeitraum im Bereich der

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Höchstnotierungen. Wenn der Kurs nun nicht mehr so recht von der Stelle kommt und zunächst mehr oder weniger seitwärts verläuft, befindet er sich ganz offensichtlich in einer massiven Widerstandszone. Der Kurs erreicht zunächst ein Hoch, fällt wieder zurück und erreicht dann ein zweites Hoch, das deutlich über dem ersten liegt.

Abbildung: Schulter-Kopf-Schulter-Formation

Dann fällt er wieder ab. Er erholt sich zwar auch diesmal, aber nur bis zum Niveau des ersten Hochs, das zweite erreicht er nicht mehr. Wenn er nun erneut abfällt, spricht man von einer

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Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Dabei handelt es sich um ein typisches, recht häufiges Chartbild, das eine Trendumkehr von oben nach unten signalisiert. Wenn der Kurs die so genannte Nackenlinie durchbricht, also die Linie zwischen den Ausgangspunkten der beiden Schultern, dann ist der Zeitpunkt gekommen, auf weiter fallende Kurse zu spekulieren.

Die Schulter-Kopf-Schulter-Formation bildet also drei Kursspitzen aus, wobei auch hier, ähnlich wie bei der M-Formation, mindestens zwei Monate zwischen der ersten und der dritten liegen sollten.

Wie bei der V-Formation gibt es auch eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation am Ende eines Abwärtstrends.

2.4.4 Das Rechteck

Nehmen wir an, eine Aktie habe in den vergangenen Monaten einen ausgeprägten Aufwärtstrend gezeigt. Nun verliert sie zwar an Schwung, aber nicht merklich an Boden.

Sie schwankt ziellos in einem bestimmten Kursbereich. der Kurs zeigt einen zickzackförmigen Verlauf, wobei der untere Bereich der Kurszone ebenso erreicht wird wie der obere. Da die Hochs in etwa alle auf dem gleichen Niveau liegen – was auch für die Tiefs gilt – ergibt sich ein Seitwärtskanal, der, wenn man die obere und untere Linie miteinander verbindet, die Form eines Rechtecks hat.

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Abbildung: Rechteck

Rechtecksformationen können sich über mehrere Monate fortsetzen, ohne dass sich ein klarer Trend entwickelt. Das weitere Schicksal der Aktie hängt nun davon ab, ob der Kurs dieses Rechteck nach oben oder nach unten verlässt. Der Anleger muss eventuell durch Stopps vorsorgen, dass er bei einem plötzlichen Ausbruch in eine Richtung, die dann aller Wahrscheinlichkeit nach fortgesetzt wird, nicht auf dem falschen Fuß erwischt wird.

2.4.5 Dreiecke

Eine weitere wichtige neutrale Chartformation ist das symmetrische Dreieck: Der Kurs schwankt um einen Mittelwert, wobei die Ausschläge im Lauf der Zeit immer geringer werden. Verbindet man die Kursspitzen und die Kurstiefs jeweils durch eine Linie, dann bilden diese Linien ein Dreieck, wobei der aktuelle Kurs dessen Spitze darstellt. Auch in dieser Chartformation bleibt es zunächst unklar, wohin der Kurs schließlich tendieren wird. Erst wenn die Dreiecksformation signifikant nach oben oder nach unten verlassen wird, besteht aus technischer Sicht Handlungsbedarf.

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Während die Charttechniker bei symmetrischen Dreiecken mit einer Fortsetzung des zuvor vorherrschenden Trends rechnen, ist bei nichtsymmetrischen, also ansteigenden oder abfallenden Dreiecken ein neuer Trend in Richtung des Neigungswinkels der Hypotenuse zu erwarten. Weit wichtiger als die Art der Dreiecksformation ist allerdings die Richtung, in der ein Kurs das Dreieck verlässt.

Abbildung: Dreieck

2.4.6 Flaggen und Wimpel

Im Gegensatz zum Dreieck weisen diese beiden Formationen eine engere Kursspanne auf und

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werden als Pausen innerhalb eines bestehenden Trends interpretiert. Sie sind also Trendbestätigungsformationen – der Charttechniker rechnet damit, dass der Kurs nach Verlassen einer Flagge oder eines Wimpels in die gleiche Richtung tendieren wird, die er zuvor bereits eingeschlagen hatte.

Abbildung: Wimpel

Wie man sieht gibt es zwei quasi analoge Arten um die Wertentwicklung einer Aktie zu prognostizieren:

man beobachtet die Unternehmensdaten, das Marktumfeld und die Politik und versucht daraus Schlüsse zu ziehen

man versucht aus der Chartentwicklung einen Trend abzulesen

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Auch wenn man einigermaßen erfahren darin ist, insbesondere beide Methoden zu verknüpfen, ist dies keine Garantie für den Erfolg. Niemand ist allwissend und Rationalität ist nicht die Grundlage von menschlichen Entscheidungen oder gar der Politik; weshalb niemals eine Person alles richtig analysieren und interpretieren kann.

All jenes zu den Aktien Gesagte gilt für die Anleihen sinngemäß, natürlich unter Beachtung deren Spezifika.

Die technische Analyse von Aktien ist vereinfacht gesagt die Beobachtung der Chartentwicklung und das Prognostizieren aufgrund bekannter Muster. Diese Muster sind Formationen, welche Trends anzeigen, die wiederum für eine Entscheidung des Anlegers genutzt werden kann.

3. Mathematische Ansätze

Dieses Kapitel behandelt das Thema Mathematische Ansätze.

3.1 Mathematische Ansätze

Neben dem klassischen Interpretieren der Charts und des Marktes durch Spezialisten aus Fleisch und Blut haben sich in den letzten Jahren viele computerbasierte Systeme etabliert, welche durch ausgeklügelte Algorithmen präzisere Prognosen zu treffen versuchen als ihre menschlichen Pendants.

Mit Schlagworten wie maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz (KI) wird suggeriert, dass man bessere Ergebnisse erzielen kann als auf die „traditionelle“ Art. Wobei man nicht übersehen darf, dass auch die Traditionalisten sich immer mehr auf technische Unterstützung verlassen, um die Grundlagen für ihre Analysen zu verbessern.

Egal welche Form der Analyse man verwendet, man sollte sich nicht unreflektiert darauf verlassen, wie ein Artikel von Daniel Eckert auf welt.de aus 2016 gut aufzeigt:

Warum Prognosen von Börsen-Analysten sinnlos sind

Analysten nennen sich Menschen, die hauptberuflich Aktien-Tipps geben. Aber ein Blick auf ihre Empfehlungen zeigt: Sie sind oft falsch. Eine gute Strategie kann sein, das Gegenteil der Ratschläge zu tun.

„Manchmal würde man die Analysten gern mal fragen: Was machen Sie eigentlich hauptberuflich?“, schimpft Burkhard Wagner. Der Portfolioverwalter von Partners Vermögensmanagement in München ärgert sich über etwas, das viele Anleger schon seit Langem beobachten:

Analystenprognosen bringen an der Börse keinen Mehrwert.

Im Gegenteil: Die hoch bezahlten Bankenexperten scheinen die Anleger regelmäßig in genau die

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Werte zu scheuchen, die vor einer langen Durststrecke stehen – oder Schlimmeres.

„Analysten gehören zu den am stärksten überbezahlten Personengruppen. Diese Einschätzungen braucht kein Mensch!“, donnert Uwe Zimmer, Vorstand der Meridio Vermögensverwaltung in Köln.

Das Jahr 2016 scheint das auf ganzer Linie zu bestätigen. Die Ende vergangenen Jahres von den Bankern als aussichtsreich herausgestellten Werte am deutschen Kurszettel sind in den ersten zweieinhalb Monaten nicht durchgestartet, sondern erst einmal abgestürzt.

Der absolute Analystenfavorit, der Cloud-Dienstleister Cancom, hat sich mit einem Plus von fünf Prozent noch wacker geschlagen, doch alle folgenden Expertenlieblinge schnitten schlecht ab, teils deutlich schlechter als der Gesamtmarkt.

Beliebte Werte fahren Verluste ein

So gehören die Biotech-Firmen Evotec und Morphosys, die Fintech-Firma Wirecard oder der Software-Spezialist Morphosys zu den großen Minusmachern im HDax, dem Index der 110 größten Börsenwerte in Deutschland. Im Durchschnitt fuhren die zehn beliebtesten, also am meisten zum Kauf empfohlenen Aktien im HDax, seit Jahresanfang einen Verlust von saftigen elf Prozent ein.

Im Gegensatz dazu stehen die von den Analysten verschmähten Werte nach den ersten zweieinhalb Monaten des Jahres passabel da. Die zehn „hässlichen Entlein“ brachten Anlegern im Mittel ein Plus von zwei Prozent.

Zum Vergleich: Der HDax insgesamt hat 2016 bisher sieben Prozent an Wert verloren. „Oft macht man besser das Gegenteil von dem, was die Analysten gesagt haben“, sagt Uwe Zimmer.

Zu den abqualifizierten Aktien zählen die Maschinenbauer DMG Mori (ehemals Gildemeister) und Kuka, die dieses Jahr jedoch die Ehre des HDax gerettet haben. Der Stahlhändler Klöckner & Co., bei dem die Analysten in ihrer Mehrheit ebenfalls den Daumen gesenkt hatten, hat sich an der Börse mit einem Plus von elf Prozent sogar besonders erfreulich entwickelt.

Im Dax ist die Verteilung nicht ganz so eindeutig: Zwar machten die von den Profis mit Kaufempfehlungen bedachten Aktien ein Minus von mehr als acht Prozent, während der Leitindex nur 7,3 Prozent unter dem Schlussstand von Ende 2015 steht. Doch auch die unbeliebtesten, also mehrheitlich zum Verkauf empfohlenen Titel schnitten schlecht ab.

Vorsicht vor Autowerten

Bei den Autowerten BMW und Volkswagen hatten die Banker allerdings den richtigen Riecher und mahnten zu Recht zur Vorsicht: Deren Aktien schmierten 2016 geradezu ab. Auch bei der Deutschen Bank und K+S waren die Analysten zu Recht skeptisch.

Doch scheinen das Zufallstreffer gewesen zu sein, denn der absolute Darling der Profis, Daimler, hat dieses Jahr mit minus 14 Prozent doppelt so schlecht abgeschnitten wie der Dax. Alles andere als rühmlich.

Die schwache Leistung von Analysten ist nicht einfach zu erklären. Die Analysten verfügen über viel

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tiefere Einblicke in die Unternehmen als normale Anleger. Wochen- und monatelang werten sie akribisch die Bilanzen und Geschäftszahlen aus.

Darüber hinaus stehen sie in engem Kontakt mit den Firmen und stellen auf Investorenkonferenzen und Roadshows kritische Fragen ans Management. Auch wenn der einzelne Analytiker mal schiefliegt, sollte doch die Gesamtheit der Auguren nach dem Prinzip der Schwarmintelligenz zur richtigen Einschätzung gelangen.

Ein Problem könnte jedoch die Zeitverzögerung sein. Ehe ein Banker eine Studie mit dem Urteil Kaufen, Halten oder Verkaufen herausgibt, können Tage oder Wochen vergehen. Bis dahin hat der Markt die Informationen schon „eingepreist“: Positive News haben die Aktie unweigerlich verteuert, negative verbilligt.

Viele Stellschrauben für Prognosen

„Die von den Analysten gewälzten Kennziffern sind offenbar schon längst im Börsenkurs enthalten“, sagt Vermögensverwalter Burkhard Wagner. Gottfried Urban, Vorstand der Bayerischen Vermögen AG in Altötting hat außerdem den „Ankereffekt“ in Verdacht. „Die Stellschrauben für Prognosen sind so vielfältig, dass es fast unmöglich ist, mit kurzfristigen Prognosen richtig zu liegen.“

Um kein erhöhtes Reputationsrisiko einzugehen, orientierten sich die Banker daher an der vergangenen Entwicklung – und an dem, was ihre Kollegen sagen. Auf diese Weise sei es weniger wahrscheinlich, dass sie unangenehm auffallen.

„Auf diese Weise muss der einzelne Analyst seine Komfortzone nicht verlassen“, diagnostiziert Urban. Statt auf Analysteneinschätzungen zu bauen, sollten Anleger besser auf eine Kombination aus Zahlen, Daten und Fakten „plus Erfahrung und gesundem Menschenverstand“ setzen. Das klingt etwas nebulös, meint aber so etwas wie: Folge nicht der Herde, bilde dir dein eigenes Urteil.

„In der Regel ist für Anleger nicht empfehlenswert, die Empfehlungen eins zu eins nachzuvollziehen“, mahnt auch Wagner. Mit zunehmender Taktung an Empfehlungen sollte man als Anleger vielmehr skeptisch werden.

In den Finanzmetropolen New York und London richten Hedgefonds ihre Investmentstrategie sogar darauf aus, genau das Gegenteil von dem zu tun, was die Experten der großen Banken ihren Kunden empfehlen. Diese Strategie heißt nach dem englischen Wort für entgegengesetzt auch

„contrarian“.

Risikofreudige Anleger brauchen keine Analysten

Das Jahr 2016 könnte sogar ein besonders lohnendes für die Contrarians sein. Denn während Analysten in Märkten mit klarer Richtung meistens noch einigermaßen richtigliegen, schneiden sie in Märkten mit abrupten Trendwechseln häufig grottenschlecht ab. Solche Trendwechsel sind das Signum des Jahres.

Die am meisten empfohlenen Aktien im Dax könnten sich folglich enttäuschend entwickeln. Dazu zählen aktuell neben Daimler auch der Bauzulieferer HeidelbergCement, der Immobilienkonzern

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Vonovia und der Pharmaspezialist Bayer.

Am anderen Ende der Skala stehen Volkswagen, der Versorger RWE, die Deutsche Bank und der Chemieriese BASF. Bei diesen Mauerblümchen sind die Kurserwartungen so gering, dass positive Überraschungen die Notierung leicht nach oben reißen könnten.

Echte Handelsstrategien und der schnelle Austausch von Depotwerten (rein und raus) sind jedoch eher etwas für Profis. Einfache Sparer vergeuden damit nur Zeit.

„Die Auswahl von Einzeltiteln ist gar nicht so entscheidend“, betont Thomas Freiberger von der gleichnamigen Vermögensverwaltung in München. Ein vernünftiger Anleger entwickele erst einmal eine finanzielle Lebensplanung und bestimme dann seine individuelle Risikotragfähigkeit.

Nur wessen Risikotoleranz hoch sei, sollte überhaupt im größeren Umfang Aktien halten. „Der Anleger sollte sich um die Dinge kümmern, die er beeinflussen kann“, sagt der Praktiker. Prognosen von Analysten gehörten ganz sicher nicht dazu.

Die mathematischen Verfahren basieren auf Algorithmen, welche laufend entwickelt und verbessert werden. Man geht davon aus, dass ein Computer – solange dieser alle wichtigen Daten unverzüglich erhält und verarbeitet – mit der richtigen programmierten Logik

fundiertere und treffendere Prognosen liefern kann als der Analyst aus Fleisch und Blut.

4. Zeitliche Komponente von Prognosen

Dieses Kapitel behandelt das Thema Zeitliche Komponente von Prognosen

4.1 Zeitliche Komponente von Prognosen

Neben all den bereits erwähnten Problemen bei der Prognose ist ein besonderes Augenmerk auch auf den zeitlichen Faktor zu richten.

Und dieser kann auf die Vergangenheit wie auch auf die Zukunft ausgerichtet sein. Da man für jede Prognose Ausgangsdaten benötigt, ist eine Sicht auf die vergangene Entwicklung unausweichlich.

Wie aber in jedem ordentlichen Disclaimer für Wertpapier-Charts steht:Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu.

Für eine Prognose spielt die Entwicklung der Vergangenheit dennoch eine Rolle. Aber die Zeit hat noch eine ganz andere Auswirkung auf jede Prognose. Das stellt bildlich am besten die Trichter- Sichtweise dar. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Faktoren können sich ändern, weshalb jede

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Prognosen & Bewertungsansätze

Prognose stärker von der Realität abweichen kann, je weiter diese in die Zukunft gerichtet ist.

Um diese Szenario-Technik auf die Wertpapierprognose umzumünzen:

das Trendszenario wäre die Prognose

das positive Extremszenario wäre eine Kursentwicklung, die weit über den Erwartungen liegt

das negative Extremszenario wäre eine Kursentwicklung, die weit unter den Erwartungen liegt

Es ist eine typische Eigenschaft von Prognosen, dass je weiter diese in die Zukunft gerichtet sind desto stärker die Realität hiervon abweichen kann.

5. Steuern und Spesen

Dieses Kapitel behandelt das Thema Steuern und Spesen

5.1 Steuern und Spesen

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Prognosen & Bewertungsansätze

Was man auch niemals vergessen und immer mit einberechnen sollte bei jeder Prognose sind die Kosten einer jeden Transaktion und schlussendlich auch die zu entrichtenden Steuern.

Die Kosten kann man insofern steuern als man sich aussuchen kann, mit wessen Hilfe man Investments durchführt und welchen Handelsplatz man wählt. Die Steuern hängen allerdings vom jeweiligen Ort ab. In Österreich ist beispielsweise auf die Vermögensverwaltung Umsatzsteuer zu entrichten und auf Kursgewinne und Dividenden von Aktien die Einkommenssteuer in der Form der Kapitalertragssteuer zu entrichten.

Es ist immer zu bedenken, dass Spesen (Kosten der Transaktionen, Beratung) sowie auch die zu entrichtenden Steuern mit zu berücksichtigen sind, um eine Prognose validieren zu

können.

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