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Archiv "Heterologe Insemination in der Praxis des Gynäkologen" (13.02.1985)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

KONGRESS-BERICHT

H

eutzutage bei einem Über- angebot an Kongressen und Fortbildungsveranstal- tungen ein Programm zu gestal- ten, daß sowohl der Wissenschaft und Praxis mit all ihren Wünschen bzw. Anforderungen gleicherma- ßen gerecht wird, ist nicht einfach.

Wenn in diesem Jahre in Frankfurt die praktischen Belange des Fachgebiets Gynäkologie und Ge- burtshilfe besonders stark betont wurden, so entsprach das dem all- gemeinen Wunsch der überwie- gend in niedergelassenen Praxen arbeitenden Kollegen. Neben ex- trakorporaler Befruchtung, Ultra- schalldiagnostik und Schwanger- schaftsbetreuung standen auch Fragen der Therapie mit Hormo- nen oder Entzündungen der Vulva bzw. Vagina im Mittelpunkt der Tagung. Interessant für die Praxis dürfte das Referat „Die heterolo- ge Insemination in der Praxis des niedergelassenen Gynäkologen", H. W. Kupka (Düsseldorf), sein.

Gute Erfolge mit heterologen Inseminationen

Heterologe Inseminationen kom- men heute in der freien Praxis ge- häuft vor und sind mit einer guten Erfolgsrate bei Verwendung von Nativsperma verbunden. Von ins- gesamt 129 behandelten Frauen wurden 113 gravide, 16 davon konzipierten 2mal, 4mal traten bei den insgesamt 141 Gravidiäten Gemini ein. Elf von den 113 gravi- den Frauen erlitten einen Früh- abort.

Die Abortrate lag mit knapp 8 Pro- zent gegenüber 13,5 Prozent deutlich unter vergleichbaren Kol- lektiven mit Kryosperma. Die 113 Mütter gebaren innerhalb von 96 Monaten 134 gesunde Neugebo- rene. Die gereinigte Statistik er- gab nach 16 empfohlenen Thera- pieabbrüchen eine Erfolgsquote von 87,60 Prozent. Das Durch- schnittsalter aller graviden Frauen betrug 31,08 Jahre. Das Durch- schnittsalter der Frauen, die

durch zusätzliche Hormonthera-

pie schwanger wurden, betrug 33,02 Jahre. 78 der Neugeborenen oder 58,21 Prozent waren weib- lichen Geschlechts.

Sonographie

zur Früherkennung der Extrauteringravidität

Zur Ultraschalldiagnostik der Ex- trauteringravidität (W. Goldhofer, E. Merz, G. Hoffmann, Mainz) gab es einige neue wertvolle Hinweise und Ausführungen:

Im Rahmen der Früherkennung der Extrauteringravidität kommt der Sonographie eine wachsende Bedeutung zu. Als typische so- nographische Kriterien der ekto- pen Schwangerschaft wurden ge- nannt: 1. vergrößerter Uterus oh- ne Fruchthöhle, 2. progesteronsti- muliertes Endometrium (Ringzei- chen, Pseudofruchthöhle), 3. re- trouterine Hämatozele und 4. Ad- nextumor mit einer unregelmäßi- gen Begrenzung und zystischen Anteilen.

Ziel der prospektiven Untersu- chung war es, die diagnostische Relevanz der einzelnen Parame- ter anhand von 15 bestätigten ek- topen Schwangerschaften her- auszufinden. Neben der photo- graphischen Dokumentation (so- nographisch und intraoperativ) er- folgten Aufzeichnungen über Ute- rusgröße, Reflexmuster des Ute- ruslängsschnitts, Beschaffenheit der Adnexbereiche und des Dou- glasschen Raumes. Von den 15 sonographisch ausgewerteten Ex- trauteringraviditäten wurden 12

erkannt und 3 nicht erkannt. Alle vier Kriterien ließen sich nur in zwei Fällen nachweisen. Am häu- figsten fanden sich ein Adnexbe- fund (10/15) und ein vergrößerter Uterus ohne Fruchthöhle (9/15).

Die retrouterine Hämatozele (7/15) und das hochaufgebaute Endometrium (5/15) waren in we- niger als der Hälfte der Fälle vor- handen.

Anhand sonographischer und in- traoperativer Aufnahmen wurde auf die Vielgestaltigkeit der Ad- nexbefunde und die Problemfälle der sonographischen Diagnostik der Extrauteringravidität (zum Beispiel der kleine Tubarabort) eingegangen. Aufgrund der varia- blen Ausprägung der ektopen Gravidität ließen sich sonogra- phisch keine pathognomonischen Strukturmerkmale herausarbei- ten. Die Sonographie kann daher nicht als absolut verläßliche Me- thode zur Erkennung der Extra- uteringravidität gelten.

Tubare Sterilität

Die Ergebnisse von mikrochirurgi- schen Korrekturmaßnahmen bei ungewollter tubarer Sterilität (K.

Rükker, H.-D. Taubert, R. Bau- mann, Frankfurt) konnten auf dem Kongreß beeindrucken):

In der Zeit vom 1. 1. 1978 bis zum 21. 12. 1983 wurden an der Uni- versitäts-Frauenklinik in Frankfurt 149 Operationen wegen ungewoll- ter tubarer Sterilität durchgeführt.

117 Operationen konnten nach der IFs-Klassifikation den Grup-

Heterologe Insemination

in der Praxis des Gynäkologen

Kurzbericht über die

45. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in Frankfurt (Main), 1984

Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 7 vom 13. Februar 1985 (77) 419

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

KONGRESS-BERICHT

pen I bis III zugeordnet werden.

Die Operationen wurden, unab- hängig davon, ob einseitig oder beidseitig operiert wurde bzw. ob an einer oder beiden Tuben ver- schiedenartige Eingriffe vorge- nommen wurden, immer nach dem technisch schwierigeren Vor- gehen klassifiziert. Das Auswahl- kriterium für die Operation war der Wunsch der Patientin, ope- riert zu werden, unabhängig vom präoperativ bekannten Ausmaß der Schädigung der Tuben. Die obere Altersgrenze für eine Ope- ration wurde in der Regel bei 37 Jahren angesetzt.

Im Gesamtkollektiv betrug die An- zahl der lebend geborenen Kinder 21 (17,9 Prozent). Zwei noch an- dauernde unauffällige Schwan- gerschaften würden die Gesamt- rate auf 23 (19,6 Prozent) erhö- hen. Aborte und Extrauteringravi- ditäten traten in je fünf Fällen (4,3 Prozent) auf. In Gruppe I betrug die Anzahl der lebenden Kinder drei (17,6 Prozent), in Gruppe II elf (25 Prozent). In Gruppe III gibt es noch neun (16,1 Prozent) lebende Kinder.

Insgesamt sind diese Zahlen ent- täuschend, entsprechen jedoch den Angaben anderer. Die man- gelhaften Ergebnisse resultieren wahrscheinlich teilweise auch aus anderen, nicht tubaren Ursachen der Sterilität. Da mit einer Verbes- serung der mikrochirurgischen Operationstechnik zur Zeit nicht zu rechnen ist, sollte bei schlech- ten operativen Prognosen mögli- cherweise primär die Aufnahme in ein In-vitro-Fertilisierungspro- gramm erwogen werden.

Flugreisen

während der Schwangerschaft Immer wieder taucht die Frage auf: Hat das Fliegen während der Schwangerschaft Auswirkungen auf den mütterlichen Organis- mus? Zur Zeit existieren keine Un- tersuchungen über die Auswir- kungen des Fliegens auf Mutter und Foet. Ziel dieser Untersu-

chung (H. Baumann, K. T. M.

Schneider, F. Fallenstein, R. A.

Huch, Zürich), die durch die Un- terstützung der Swissair möglich wurde, war festzustellen, wie Mut- ter und Foet unter realen, nicht si- mulierten Bedingungen auf das Fliegen in Linienflugzeugen rea- gieren. Für die Messungen wur- den Flüge nach Kopenhagen und Amsterdam mit einem Kabinen- druck, der bei Erreichen der vol- len Flughöhe von 2500 Metern über Meereshöhe entspricht, ge- wählt.

Kontinuierlich gemessen und elektronisch gespeichert wurden folgende Parameter: CTG, bei der Mutter Herzfrequenz, EKG, At- mung, Blutdruck PO, und PCO 2

sowie der Kabinendruck. Die technische Ausrüstung war batte- riegespeist. Probandinnen waren 10 Schwangere zwischen der 32.

und 38. Schwangerschaftswoche.

Von den 20 Messungen (10 Hin- und Rückflüge) sind 16 ausgewer- tet. Der transkutan gemessene P0 2 fiel parallel mit der Abnahme des Sauerstoffpartialdrucks bei zunehmender Flughöhe ab. Der Abfall betrug bei Erreichen der vollen Flughöhe etwa 25 Prozent vom Ausgangswert. Trotzdem nahm die Atemfrequenz nicht zu;

sie war während Start und Lande- pause höher als während des gan- zen Fluges. Daß auch die Atemtie- fe unbeeinflußt bleibt, ergab sich indirekt aus der transkutanen PCO2-Messung, die keinen Abfall zeigte. Die mütterliche Herzfre- quenz hingegen stieg während des Fluges stetig an. Diese Fre- quenzzunahme ist offensichtlich die Kompensation des mütter- lichen Organismus auf die Hyp- oxie. Sowohl der systolische wie auch der stolische Blutdruck stie- gen auf voller Flughöhe etwas an.

Über die Reaktionen des Feten berichteten sie im zweiten Referat zu diesem Thema.

Ovarialtumoren

Über die Bedeutung der präope- rativen Abklärung von Ovarialtu-

moren mittels Ultraschall referier- ten: R. Boos, D. Rabe, W. Leucht und W. Schmidt, Heidelberg. Von 1978 bis 1981 wurden 110 Patien- tinnen mit Ovarialtumoren prä- operativ durch eine Ultraschallun- tersuchung abgeklärt.

Die Untersuchungen erfolgten vornehmlich mit einem Real- Time-Sektor-Scanner (4.0 MHz), der für gynäkologische Ultra- schalluntersuchungen des klei- nen Beckens besonders geeignet erscheint.

Die histologische Aufarbeitung er- gab in 68 Fällen benigne, in 42 Fällen maligne Ovarialtumoren.

Die präoperativen Ultraschallbe- funde Tumormetrik, Lokalisation und präoperative Stadieneintei- lung des Tumors wurden mit den klinischen, intraoperativen und hi- stologischen Befunden vergli- chen. Mit Hilfe der Real-Time- Ultraschalluntersuchung konnten bezüglich der drei verglichenen präoperativen Parameter (Metrik, Lokalisation, Stadieneinteilung) signifikant bessere Resultate als durch die klinische Untersuchung allein erzielt werden.

Fünf Prozent aller operierten Ova- rialkarzinome waren der präope- rativen klinischen Untersuchung entgangen. Alle Patientinnen mit postoperativer Chemotherapie wurden weiter sonographisch überwacht. Bei Fällen mit nachfol- gender Second-Look-Operation ergab sich in 94 Prozent eine Übereinstimmung von Ultraschall- befund und intraoperativem Situs.

Damit hat sich die Bedeutung der Real-Time-Ultrasonographie bei der Erkennung von Ovarialtumo- ren und der Überwachung von be- handelten Ovarial-Ca-Patientin- nen bestätigt.

Dr. med. Hans-Peter Legal Therese-Giehse-Allee 31 8000 München 83

(Der Kongreß fand statt vom 18. bis zum 22.

September 1984.)

420 (78) Heft 7 vom 13. Februar 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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