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Archiv "Lauter Gifte" (04.08.1977)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Ärztliche Mitteilungen

Herausgeber: Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der West- deutschen Ärztekammern) und Kassenärztliche Bundesvereinigung.

Offizielle Veröffentlichungen der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung als Herausgeber des DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTES — Ärztliche Mitteilungen sind ausdrücklich als solche gekennzeichnet. Die mit DÄ gezeichneten Berichte und Kommentare sind redaktionseigene Beiträge; darin zum Ausdruck gebrachte Meinungen entsprechen der Auffassung der Schriftleitung. Mit anderen Buchstaben oder mit Verfas- sernamen gezeichnete Veröffentlichungen geben in erster Linie die Auffassung der Autoren und nicht unbedingt die Meinung der Schriftleitung wieder.

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Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Mikrokopie sowie das Recht der Übersetzung in Fremdsprachen für alle veröffentlichten Beiträge vorbehalten. Nach- druck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Rücksendung nichtver- langter Manuskripte erfolgt nur, wenn vorbereiteter Umschlag mit Rückporto beiliegt. Bei Einsendungen. an die Schriftleitung wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, wenn gegenteilige Wünsche nicht besonders zum Aus- druck gebracht werden.

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Die Zeitschrift erscheint wöchentlich. Bezugspreis für Postbezieher: vierteljährlich 91,— DM, halbjährlich 182,— DM, Einzelheft 7,— DM (einschließlich 5,5% Mehrwertsteuer). Bestellun- gen werden vom Verlag oder von jedem Postamt entgegengenommen. Für die Mitglieder einer Ärztekammer ist der Bezugspreis durch den Kammerbeitrag abgegolten.

Gesamtherstellung: L. N. Schaffrath, Geldern

Die Zeitschrift DEUTSCHES ÄRZTEBLATT—Ärztliche Mitteilungen ist der IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von

Werbeträgern e. V.) angeschlossen.

Av

ISSN-Nr.: 0012-1207

POST SCRIPTUM

Lauter Gifte

„Der Salon war durch den sanften Schein von Wachs- lichtern erhellt. Im Hintergrund saß der König, die geschwollenen Füße in Kissen gehüllt, in einem tiefen Polsterstuhl von grünem Samt, bleich und abgema- gert, die erstorbenen Augen hierhin und dorthin ge- richtet. Neben ihm saß die Gräfin Lichtenau, ihm die geschwollene Hand streichelnd, zur Linken die Mar- quise von Nadaillac, deren geistreiche Liebenswürdig- keit ihm wohltat. Saint-Ygnon, ein Vorleser, ein jovialer Possenreißer, dem es mehr darauf anzukommen schien, die gelangweilten Landsmänner und die Da- men zu amüsieren als dem kranken König seine Leiden vergessen zu machen. (Er war ein Spion, den das österreichische Cabinet in Berlin placiert hatte und kam als solcher nach dem Tode des Königs nebst der Lichtenau in Untersuchung.)

Zuweilen sank der hohe Kranke in einen unruhigen Schlaf, aus dem ihn böse Träume aufschreckten; der Vorleser ließ sich dadurch nicht unterbrechen, und es machte einen erschütternden Eindruck, an dem Schmerzenslager eines zum Tod erkrankten Königs Moliöres Lustspiel: ,Le malade imaginaire` vorlesen zu hören."

Aus allen Ländern strömten in diesen letzten Lebensta- gen Friedrich Wilhelms II. gelehrte Ärzte, Quacksalber, Adepten, Magnetiseurs und sonstige Wunderdoctoren herbei. Dann kam ein gewesener Kaufmann Clemens, der später Bergrath wurde und vor dem König schon des öfteren chemische Experimente durchgeführt hatte. Er riet dem König, die Ausdünstung ungebore- ner Kälber einzuatmen. Von der Haut und den Gedär- men dieser Kälber wurden Polster und Kissen ge- macht, auf denen der König liegend zubringen mußte.

Darauf kam Professor Herbstedt, „der Lebensluft in einer der Hofküchen des Marmorpalais machte, ähn- lich die man atmet auf Seereisen oder zur Sommerzeit in Waldungen, wenn es vorher geregnet hat und bald darauf die Sonne wieder scheint". Dann kam ein be- rüchtigter Magnetiseur, Mr. de Beaunnoir aus Paris, der unter anderem verordnete:

„Im Nebenzimmer muß beständig eine sanfte und süße Musik von Blasinstrumenten unterhalten werden; ich verbanne alle Streichinstrumente." — „Man wähle zwei Kinder zwischen acht und zehn Jahren, die sehr ge- sund, frisch, von heiterm Gemüth sind, um zu beiden Seiten des Königs zu schlafen." — „Vor allen Dingen verordne ich S. Maj. auf einige Zeit eine russische Pelzmütze. Aber keine Tropfen, kein Elixir, keine Pillen oder andere Arzneien. Das sind lauter Gifte."

Der König starb — wie von Dr. E. Vehse in „Geschichte des preußischen Hofs und Adels und der preußischen Diplomatie", 1851, Hamburg, berichtet.Eva-Maria Stille

1972 Heft 31 vom 4. August 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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