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(1)

л ,!1

Vergleicheriil- petrographische Studien

über die

massigen Gesteine der Krym.

Eine mit Genehmigung

der hochverordneten physico- mathematischen Facultät der Kaiserl.

Universität Dorpat

behufs E r l a n g u n g des Grades

eines

Doctors der Mineralogie und Geognosie

zur öffentlichen Vertheidignng bestimmte

Abhandlung

Alexander Lagorio, \ «

A ' s s i s t e n t a m m i n e r a l o g i s c h e n C a h i n e t ,

D O R P A T .

P R U C K V O N ji j ^ A A K M A N N ' S J B U C H - U N D j i T E I N D F U C K E R E I .

(2)

Gedruckt mit Genehmigung der physico-mathematischen Facultät.

Dorpat, den 28. Mai 1880.

d. Decan Dr. A r t h u r v. O e t t i n g e n . N r . 94.

(3)

Seinem hochverehrten Lehrer

Cemi Prof. Dr. S. Gbewingb

in Dankbarkeit

DEF^ y E R F A S S E I \ .

(4)
(5)

V o r w o r t ,

. Im Sommer 1 8 7 7 bereiste ich die K r y m , um die geo­

logischen V e r h ä l t n i s s e derselben aus eigener A n s c h a u u n g kennen zu lernen und gebe in nachfolgenden B l ä t t e r n die Resultate meiner damals angestellten Beobachtungen und Studien über die Geotektonik und die Gesteinsnatur der Taurischen H a l b i n s e l .

D i e Untersuchung der Gebirgsarten erfolgte zunächst im mineralogischen Cabinet der Universität zu D o r p a t , doch stand mir zu diesem Z w e c k e auch das chemische Laboratorium der Universität in ausgiebigster W e i s e zu G e b o t e , wofür ich hiermit dem D i r e c t o r desselben, Prof.

D r . С S c h m i d t und seinem Gehilfen D r . J. L e m b e r g ,

meinen besten D a n k ausspreche.

(6)
(7)

Einleitung.

D i e in vielfacher B e z i e h u n g anziehende T a u r i s c h c H a l b i n s e l hat sich auffälliger W e i s e bisher nur weniger wissenschaftlicher Untersuchungen zu erfreuen gehabt, und dieses gilt auch für deren geologische V e r h ä l t n i s s e . L e t z t e r e sind ungeachtet ihrer Mannigfaltigkeit doch im Ganzen einfache und nicht gar schwer zu entwirrende.

Sedimente verschiedener Epochen wechseln auf einem ver- hältnissmässig beschränkten A r e a l mit eruptiven Gesteinen und lässt sich die gegenseitige A b h ä n g i g k e i t der Tektonik beider bald herausfinden. Im Wesentlichen ist der geolo­

gische B a u der K r y m bereits klar gelegt, das D e t a i l der stratigraphischen, paläontologischen, sowie petrographischen V e r h ä l t n i s s e blieb dagegen zum grossen T h c i l noch uner­

forscht. U n d doch gelangen wir erst durch diese D e t a i l -

kenntniss zu einem richtigen B i l d des Zusammenhanges

der sich hier abspielenden grossen Erscheinungen früherer

geologischer Epochen. D i e nachfolgenden Seiten bringen

hauptsächlich die D a r s t e l l u n g meiner spcciellcn Studien

über A l t e r , B e s c h a f f e n h e i t und U m w a n d l u n g der

massigen Gesteine des südwestlichen T h e i l e s der Halbinsel,

insbesondere aber der T h ä l e r des S a l g h i r , der A l m a ,

des B o d r a k , sowie der isolirten K u p p e n beim

S t . G e o r g s - K l o s t e r , in der N ä h e von Scvastopol.

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— 8 —

Sowohl die kurzzugemessene Z e i t meines nur sechs­

wöchentlichen V e r w e i l e n s in der K r y m , als auch manche durch die K r i e g s l ä u f e hervorgerufene S t ö r u n g vereitelten die beabsichtigte, re cht eingehende Untersuchung der G e - birgsarten der Südküste und der vereinzelten V o r k o m m n i s s e weiter im Osten, doch konnten wenigstens die obenerwähn­

ten Gegenden des Auftretens massiger G c s l e i n e gründlich studirt werden. Z u einer erspricsslichen geologischen und petrographischen Untersuchung der L e t z t e r e n — ich rechne dazu ihre Contacte mit den Sedimentärschichten, ihre Um­

wandlungen und namentlich die F e s t s t e l l u n g ihres A l t e r s

— bedarf es längeren V e r w e i l e n s in einem beschränkten A r e a l , dessen einzelne P u n k t e leicht wiederholt zu er­

reichen sind. Geologische Touristenreisen, im F l u g e voll­

führt, haben nur geringen didaktischen W e r t h und veran­

lassen nicht selten eine V e r w i r r u n g der A n s c h a u u n g e n , die später desto schwerer zu beseitigen ist. E s wird bei solchen Pieisen meist ohne präciscre F r a g e s t e l l u n g beob­

achtet und planlos vielerlei Material gesammelt, und dann das äusserlich besonders in die A u g e n F a l l e n d e , häufig aber durchaus Unwesentliche, in den V o r d e r g r u n d g e r ü c k t , wäh­

rend Erscheinungen, die zu den belehrendsten in B e z u g auf G e n e s i s , gegenseitige Verknüpfung der Gesteine etc.

gehören, ganz unberücksichtigt bleiben. A u c h das B e ­ streben nach V i e l s e i t i g k e i t der Beobachtungen beeinträch­

tigt nur allzuoft den W e r t h der Einzelbeobachtung. W o es sich nicht um die erste geologische Kenntniss eines Gebietes handelt, bedarf es vor allen D i n g e n des eingehen­

den Studium der Zersetzungserscheinungen. E b e n s o v i e l E r f o l g für die Erkenntniss der Gesteinsgenesis ver­

spricht die F e s t s t e l l u n g d e r , wenn auch empirischen

R e g e l n über die wiederkehrende A n o r d n u n g in Coutact-

gcbilden der verschiedenen massigen G e b i r g s a r t e n mit den

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— 9 —

Sedimenten, wozu bereits L e m b e r g ' ) einen Grundstein legte.

Dergleichen Gontacte fehlen scheinbar in den meisten G e g e n d e n , doch lassen sie sich, nach meinen Erfahrungen, beim längeren S u c h e n , wenn auch nur in sehr wenig auffälliger, unbedeutender E n t w i c k e l u n g , nicht selten nach­

weisen. — B e i der F e s t s t e l l u n g des A l t e r s , d. h. der Eruptionsepoche der Gesteine, stiess ich an einigen P u n k ­ ten auf bedeutende S c h w i e r i g k e i t e n , so namentlich beim K l o s t e r S t . G e o r g , weil daselbst die durchbrochenen oder injicirten Sedimente durch S c h u t t und Trümmer v e r d e c k t sind. Schliesslich Hess sich aber auch hier die Z e i t des Empordringens sicher bestimmen. D i e möglichst genaue F e s t s t e l l u n g des geologischen A l t e r s eines Gesteins, halte ich für eine der Hauptbedingungen einer erfolgreichen E n t w i c k e l u n g der heutigen P e t r o g r a p h i e und E r k e n n t n i s s der Gcsteinsbildung. B e i der Untersuchung der minera­

logischen, structurcllcn und chemischen N a t u r einer G e b i r g s - art ist, wo Solches irgendwie ausführbar, vor A l l e m das A l t e r derselben nachzuweisen. B e s i t z t man dann zunächst eine genügende M e n g e solcher mit Sicherheit bestimmter Vorkommnisse aus verschiedenen geologischen E p o c h e n , so wird sich auch eine stetige Keine der E c p r ä s e n t a n t e n ein und derselben Mineralcombination von den ältesten Perioden bis auf den heutigen T a g zusammenstellen lassen. G e h e n wir alsdann von den recenten, durch die V u l k a n e der G e g e n w a r t zu T a g e geförderten Gesteinen aus, vergleichen dann dieselben mit ihren unmittelbaren, der M i n e r a l ­ combination nach äquivalenten, tertiären V o r g ä n g e r n , um dann diese weiter mit den Eruptionsproducten und massi­

gen F e l s a r t e n der K r e i d e z e i t zu vergleichen u. s. w , so

*) J . L e m b e r g . Ueber Contuclersclieiniiiigeii bei I'reduzzo. Zeit­

schrift d. d. geol. Ges. 1У72 und « i n e weiteten Abhandlungen in derselben Zeitschrift.

(10)

— 10 —

werden wir im Stande sein, die durch das A l t e r bedingten Unterschiede genau festzustellen, Sache des geologischen, speciell des chemischen Experiments und des Studiums der

U m w a n d l u n g s v o r g ä n g c ist es dann schliesslich die W a n - >

derung der Stoffe und die U m w a n d l u n g der Mineralien und Gesteinsmagmen zu erforschen. H a t man auf diesem W e g e gewisse R e g e l n und Gesetze gefunden, so lässt sich das S e c u n d ä r e , später Entstandene, ermitteln und so das­

selbe in seinem ursprünglichen T y p u s wiederherstellen. A u f diese W e i s e muss sich die E n t w i c k e l u n g einer M i n c r a l - combination, eines Gesteins, von den ältesten Zeiten an, durch alle geologischen Epochen verfolgen lassen und wird zu entscheiden sein, ob der abweichende Habitus der älte­

ren vortertiären Gesteine lediglich hydro- oder pyro- chemischen s p ä t e r e n Einflüssen zuzuschreiben ist, oder, ob die Gesteine ein und derselben R e i h e in verschiedenen geologischen Epochen auch von vornherein verschiedene waren. L e t z t e r e s würde dann natürlich auf eine modi- ficirto A r t der Eruption in früheren Perioden hindeuten.

N u r auf G r u n d l a g e einer solchen richtigen Methode wird man zu einer rationellen v e r g l e i c h e n d e n P e t r o - g r a p h i e gelangen.

L e i d e r ist die der T e r t i ä r z e i t unmittelbar vorange­

hende K r e i d e p c r i o d e , sowie überhaupt die jüngere M e z o - zoische Z e i t arm an Eruptionen massiger Gesteine und wird eine empfindliche L ü c k e in der, ihrer Altersfolge nach continuirlichen R e i h e der Gcbirgsarten hervorgerufen.

A u s s e r den T e s c h e n i t e n und einigen wenigen anderen ')

G c b i r g s a r t e n , deren A l t e r nicht einmal ganz feststeht, >

fehlt es noch an der Kcnntniss der G e s t e i n e , die dieser

1) Mir sind nur noch die Ophiolithe Griechenlands bekannt.

(11)

— 11 —

Z e i t mit Sicherheit zuzustellen wären. E s wird daher j e d e r hierhergchörige B e i t r a g zur K e n n t n i s s der V o r k o m m ­ nisse der Kreideperiode ein willkommener sein. D i e von mir untersuchten Felsarten der südwestlichen K r y m gehören nun, wie man weiter sehen wird, dem B e g i n n e der K r e i d e ­ z e i t , und zwar der Neocomzcit an. Sie repräsentiren sowohl die sauersten M i s c h u n g e n , als auch basiche. W o es die Umstände g e s t a t t e t e n , d. h. dort wo die Gesteine verhältnissmässig frisch- w a r e n , habe ich es versucht sie mit den jüngeren und älteren G l i e d e r n derselben Mineral- combination oder Gesteinsreihe zu vergleichen. D a z u eig­

neten sich besonders die saueren, im Sinne Bunsen's nor- maltrachytischcn beim K l o s t e r S t . G e o r g in der N ä h e Scvastopols entwickelten F c l s a r t e n . Diese zeigen eine A n a l o g i e mit den tertiären Trachytcn und L i p a r i t e n , be­

sitzen aber zugleich auch M e r k m a l e der Gesteine älterer P e r i o d e n .

Nicht zu umgehen war eine allgemeine B e t r a c h t u n g ü b e r die H e b u n g s z e i t der K r y m , sowie die Entstehung des Reliefs dieser Halbinsel, daher widmete ich diesem G e g e n ­ stande mit B e r ü c k s i c h t i g u n g der neueren Anschauungen über H e b u n g und Gebirgsbildung von S u e s s , Hochtetter u. s. w.

einen Abschnitt. Auf diesem W e g e wurden die vielfach falschen A n g a b e n über die Z e i t des Empordringcns der Gesteine zu­

rechtgestellt. E s gehört hierher Einiges aus den älteren x\r- beiten von H u o t ' ) Dubois de M o n p e r c u x

2

) und l l o m a o o f f s k y

3

)

1) Voyage dans la Russie möridionalc et la Crimee par A n a t o l e d e D e l m i d o f f . T . I I . Paris. 18-12.

2) D u b o i s d e M о и I p e r e u x . F r . Voy.ige aiilonr du Caurase etc.

Tomos V et V I . Paris I S 13.

3) V ома н о в C K i й. Геолошческій очеркъ ТавричеткоІІ губерніи и обяоръ Крымскаго полуострона относително уелопій домъ артельіанекихъ ішлодцевъ. Горн ІК-урн. 1867. I I I . и О производств* р а б о п , по«Оурешю артезіинскаго колодца въ Крыму, около древни Айбаръ. 1871.

(12)

- 12 —

S t u c k e n b e r g

!

) , der zuletzt über die Taurische Halbinsel s c h r i e b , vermeidet einen directen A u s s p r u c h über diese F r a g e , rechnet aber die daselbst auftretenden Gesteine zu den T r a c h y t c n und A n d e s i t e n . (Er hält sie also ent­

weder für t e r t i ä r , oder aber ist er sich über die A b g r e n ­ zung der Tracbyte und A n d e s i t e nicht klar gewesen. Tscher- mak ~) aber standen, wie es scheint, nur Handstücke ohne nähere A n g a b e n zu G e b o t e . B e i U n t e r s u c h u n g der Gesteine hielt ich es für unerlässlich der mikroskopischen A n a l y s e die chemische vorangehen zu lassen, die auch bei sämmtlichen sogenannten frischen Gesteinen von höchster Yv'ichtigkeit ist. E s steht wohl fest, dass die alten, vortertiären G e ­ steine einer mehr oder w e n i g e r eingreifenden, ihre ganze Masse treffenden V e r ä n d e r u n g ihres Habitus und ihrer mineralischen Zusammensetzung unterworfen worden sind und das keines derselben uns in seinem ursprünglichen Zustande vorliegt. B e i gleicher mineralogischen und che­

mischen Constitution wird ein Gestein im A l l g e m e i n e n desto mehr verändert sein, j e älter dasselbe ist. D a s Mikroskop giebt in vielen F ä l l e n einige und manchmal auch ziemlich sichere A n h a l t s p u n k t e dafür. So ist beispielsweise das Auf­

treten der von Inostranzew

3

) treffend benannten beweglichen oder Wander-Mineralien, wie E p i d o t , A k t i n o l i t h , C h l o - r i t etc., welche die ursprüngliche Zusammensetzung einer G e b i r g s a r t ganz zu waskiren vermögen, das sichere Zeichen einer tief eingreifenden Umwandlung. Häufig stellen

1) T s c h e r m a k , G . Gebirgsarten aus dem Kaukasus. TseherniaU's Jlii). Milth. 1875.

2) Ш т у к е н б е р г ъ , А . Геологическій очеркъ Крыма. Матеріалы для геологіи Россіп. V , 1873.

3) I n o s t r a n z e w , А . Ueber den MeUmorpliismus der Gesteine 1879 und Геодогпческій очеркъ ІІовѣнецкаго уѣзда Олонецкой губ. 1877.

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— 1 3 —

sich die V e r h ä l t n i s s e indessen nicht so einfach dar. T r o t z einer wesentlichen Z e r s e t z u n g , vermag man oft von neu­

gebildeten individualisirten Bestandtheilen d. h. Mineralien nichts wahrzunehmen und ist deshalb nur all zu rasch ge­

neigt das G e s t e i n für „ f r i s c h " zu halten. In solchen F ä l l e n kann die mikroskopische Untersuchung gar keine, dagegen die chemische A n a l y s e die wichtigsten Aufschlüsse und A n h a l t s p u n k t e geben. D e r W a s s e r g e h a l t , die etwaige A n w e s e n h e i t von kohlensaurem K a l k , der Reichthum an M a g n e s i a und löslicher Thonerde sind in vielen F ä l l e n sichere K r i t e r i e n für die A l t e r a t i o n eines in F r a g e stehen­

den G e s t e i n s . W i e sehr die K c n n t n i s s der chemischen Zusammensetzung eines wirklich unzersetzten, frischen Gesteins das A u g e des M i k r o s k o p i k c r s schärft und wie wesentlich und ganz unerlässlich dieselbe bei der Unter­

suchung der U m w a n d l u n g s v o r g ä n g e ist, braucht nicht her­

vorgehoben zu werden. — D i e A n a l y s e der Gebirgsarten wurde von mir nach den bekannten Methoden ausgeführt-, die SiO-2 durch Aufschliessen mit kohlensaurem N a t r o n stets besonders bestimmt; die übrigen Stoffe nach dem Aufschliessen der P r o b e n mit F l u s s s ä u r e ermittelt. D i e T r e n n u n g der A l k a l i e n von der M g O geschah durch B a r y t ­ w a s s e r , wonach sie als C h l o r a l k a l i e n gewogen und durch Platinchlorid weiter getrennt wurden. W o solches rathsam erschien, habe ich Partialanalyseji ausgeführt. J e nach der R i c h t u n g , in welcher die Zersetzungsprocesse muthmasslich vor sich g e g a n g e n w a r e n , wurde S a l z s ä u r e oder kochende Schwefelsäure angewendet. L e t z t e r e s empfiehlt sich beson­

ders d o r t , wo man kaolinartige Zersetzungsproducte ver- muthet. In vielen F ä l l e n ist überhaupt die F e s t s t e l l u n g der N a t u r der N e u b i l d u n g e n ohne dieses Hülfsmittel auch nur annähernd unmöglich. Ich w i l l es b e t o n e n , dass die chemische und mikroskopische U n t e r s u c h u n g an e i i i u n d

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14 —

d e m s e l b e n Handstück vorgenommen wurde, selbstredend auch die Partialanalyscn. Ebenso wurden die Zersetzungs­

erscheinungen womöglich an Haudstücken, die noch frisches Gestein aufwiesen, studirt. B e i den Partialanalyscn be­

handelte ich den durch Salzsäure oder kochende Schwefel­

säure unzersetzt gebliebenen A n t h c i l mit concentrirter N a t r o n l a u g e , um die abgeschiedene K i e s e l s ä u r e zu ent­

fernen und bestimmte darauf in dem ausgewaschenen und bei 1 0 0 ° C . getrockneten Rückstände durch Glühen den Ш О - G e h a l t . In dem durch Salz- oder Schwefelsäure ab­

gespaltenen T h e i l , wo solcher analysirt worden, wurde dann der Н - г О - G e h a l t aus demjenigen des Rückstandes und des G a n z e n , in der Bauschanalyse ermittelten, berechnet. J e nach den einzelnen F ä l l e n analysirte ich entweder den in S ä u r e n löslichen oder den unzersetzbaren Antheil. W a s practischer uud zweckentsprechender ist, lässt sich nicht im A l l g e m e i n e n regeln, sondern muss aus der wahrscheinlichen mineralogischen Zusammensetzung eines jeden einzelnen Vorkommnisses geschlossen werden. D i e Partialanalyscn sind bis j e t z t die einzigen Hülfsmittcl für die B e u r t h e i l u n g der N a t u r der Zersetzungsproducte und namentlich in der etwas vervollkommneten A r t des V e r f a h r e n s , wie sie Fouque ') vorschlug. K a u m verhehlen lässt es sich in­

dessen, dass diese Methoden wenig exaete Resultate liefern, denn da fast sämmtliche Silicate von den beide Säuren oder auch von N a t r o n l a u g e mehr oder weniger angegriffen w e r d e n , so erhält man ein Gemisch sehr verschiedener D i n g e , welche die Zusammensetzung des leicht zersetzbaren M i n e r a l s , das abgespalten werden s o l l , manchmal zu ver­

decken vermögen. D a s einzige exaete V e r f a h r e n ist das-

9) F o u q u e , F r . Nouveaux procedes d'analyse mediate des roches etc.

Mem. pres. p. dir. sav. ri l'acad. des S c . X X I I . 11.

(15)

15 —

jenige von J. L e m b e r g ') vorgeschlagene, auf der Substi­

tution der B e s t a n d t e i l e der Mineralien beruhende, z. B . der A l k a l i e n und des K a l k e s in den Zeolithen ''). D i e zu solchen V e r s u c h e n nothwendige lange Zeitdauer gestattete aber nicht die A u w e n d u n g derselben bei der vorliegenden A r b e i t . A u f diesem W e g e wird man endlich dazu gelangen unter B e z e i c h n u n g e n , wie V i r i d i t , chlorititische Substanz, molecularc U m w a n d l u n g etc. etwas Bestimmtes zu verstehen.

2) Lemberg, J . Uober SilieaUimwandlungcn. Zcitsehr. d, d. jjeol.

G . Х Х Ѵ Ш , I87G p. 519.

(16)

I. Allgemeines über die Orogenesis der K r y m .

1

)

W i r f t man einen Rück auf die orographisch-geognostische Karte der Länder die das Schwarze Meer umgeben, so fällt einem sofort die Analogie in der Bildung und Gestaltung des Kaukasus, der Taurischen Halbinsel und des Balkangebirges auf. Namentlich sind es die beiden Letzteren welche eine m e r k w ü r d i g e Aehnlichkeit ihres geologischen Baues aufweisen.

Von S nach N folgen in beiden zuerst jurassische, dann Kreide- und schliesslich Tertiärablagerurigen. D i e im A l l g e m e i n e n nach Süd steil abstürzenden Gebirgsketten sind von massigen Gesteinen durchbrochen. Nördlich v o m K a m m e dacht sich das Terrain sowohl in der K r y m als auch in Bulgarien in Terrassen, deren Abbruche der K a m m l i n i e zugewandt sind, ganz allmählich ab, um schliesslich in eine aus Neogenbildungen bestehende Ebene überzugehen. Südlich von Balkan bildet das Thal der Maritza eine starke Depression des Bodens, welche weiter im Osten in eine noch tiefere Synklinale ( M u l d e ) aus­

läuft und durch die tiefste Region des Schwarzen Meeres süd­

lich von der K r y m e r Halbinsel repräsentirt w i r d . W ä h r e n d das schwarze Meer, im nördlichen T h e i l , bis zu einer L i n i e

1) E s ist nicht meine Absicht eine detaillirte paläontologisch-strati- graphische Entwirkelungsgesehichte. der K r y m zu geben. Diese Verhältnisse interessiren uns nur in sofern, als sie in Beziehung zu dem Erscheinen der massigen Gesteine treten.

(17)

— 1 7 —

von Сар Emineh bis zum Cap Saritsch nur die unbedeutende Tiefe von 7 0 - 8 0 Metern besitzt, stürzt der Meeresboden süd­

lich von der Südküste der K r y m bis zu einer T i e f e von 1000 und 1800 M . pötzlich hinabj1). H i e r setzt sich also der südliche steile Abhang des Gebirges weiter iu das Meer hinab fort und es ist daher wahrscheinlich, dass die unterjurassischen Schich­

ten desselben (Lias und Oolith2) in der v o m Meer bedeckten Partie des Gebirges aus älteren, den Bildungen des Maritza- und Karassuthales analogen Unterlagerungen aus Gneiss, Granit

und Glimmerschiefer bestehen. E i n e Hindeutung darauf ist in der Zusammensetzung der mitteljurassischen C o n g l o m e r a t e vor­

handen; dieselben bestehen aus Rollstücken lauter älterer G e ­ steine, namentlich von Quarzit, G l i m m e r - und Chloritschiefern, die mit den zu T a g e gebenden massigen Gesteinen der Halb­

insel nichts gemein haben. D i e Hebungszeit dieses südlichen Tlieiles des Balkangebirges verlegt H o c h s t e t t e r in die Miocänzeit.

W i r f t man einen Blick auf die Reliefgestaltung der K r y m , so bemerkt man im Norden eine ausgedehnte E b e n e aus jün­

geren Aralo-caspischen und jüngsten alluvialen Bildungen be­

stehend. 3) D i e Schichten liegen hier horizontal in ihrer ur­

sprünglichen Lagerung. W e i t e r nach Süden g e h e n d , kommt man in eine R e g i o n , in der das Terrain sich w e l l i g zu heben beginnt und w o dasselbe aus Schichten der Sarmatischen

1) F a v r e , E . Etüde stratigraphique de la partie sud-oueet de la Orimee. 1877.

2) F a v r e , E . E . c.

3) Nach R o m a n o w s k y bilden die alteren posttertiären A b l a g e ­ rungen der K r y m im Norden eine äusserst flache Mulde, deren Schichten aus salzführenden Thonen, die sehr spärliche Reste von S ä u g e t h i e r e n

beherbergen und die P a l u d i n a a c h a t i n o i d e s führen, bestehen.

Роиавовскій, геологическій очеркъ Таврической губ. и т. д. Горный Журвалъ 1867 р. 280. — S t u c k e n b e r g erwähnt bei Simferopol im Thale des S a l g h i r L ö s s a b l a g e r u n g e n mit den typischen Kalkconcretionen. Materialien zur Geologie R u s s l a n d s B d . 5. 1873 p. 213. (in russischer Sprache).

2

(18)

— 1 8 —

E t a g e besteht, die g e g e n O N O ziemlich allmählig einfallen, indem der Fallwinkel an verschiedenen Stellen 3 — 50 beträgt. Hier beginnt die für den Bau der taurischen Halbinsel characteristische Erscheinung. In langen und schmalen Terassen ziehen sich die mehr und mehr über dem Meeresniveau ansteigenden, nach einander zum Hauptkamm hin immer älter w e r d e n d e n , von W S W nach O N O streichenden Schichten des Eocän, der K r e i d e und des Jura, wobei die älte­

ren immer unter den Abbruchen der jüngeren hervorkommen.

Diese Terassen steigen in der Richtung zur K a m m l i o i e des Gebirges ganz allmälich an, erheben sich aber g e g e n dieselben in z. T h . senkrechten Steilabstürzen. D e r erste dieser Abstürze v o m Hügellande im N o r d e n des Gebirges nach Süden gerech­

net, ist der am wenigsten markirte und besteht aus Schichten­

köpfen der S a r m a t i s c h e n E t a g e und der H e l i x s c h i c h t . D i e Bruchwand streicht ungefähr in einer L i n i e , die man von I n к e r m a n , bei Sevastopol, bis etwas nördlich von Simferopol zieht. Unter diesen Bildungen treten dann der weisse Mergel (sehr arm an Versteinerungen, zum Eocän g e h ö r i g ) und der Nummulitenkalk hervor und setzen das Dach der zweiten Terasse bis zu ihrem Steilabbruch zusammen, w o Nummuliten- schichten und hauptsächlich solche der obersten und mittleren K r e i d e entblösst w e r d e n . Bei Tschufut-Каіё, das auf der obersten Kreide, nicht weit von dem Steilabsturz derselben nach S O , erbaut ist, beträgt die absolute Höhe 560 M . I n derselben Richtung, zum K a m m weitergehend, trifft man auf Ablagerungen der mittleren und unteren K r e i d e ( N e o c o m ) , die dieselbe Tendenz nach SO zur Haupterhebungslinie hin steil abzustürzen besitzen. Die Schichten der oberen und mitt­

leren K r e i d e ( N r . 4—9 Dubois ' ) Tehlen stellenweise ganz, so bei K o b o s y , Ssobly, Simferopol, in der U m g e g e n d von Kurassu-

1) D u b o i s de M o n t p e r e u x . 1. c.

(19)

— 19 —

Bazar (Ak-Kai'a) und T h e o d o s i a1) ; das N e o c o m w i r d ebenfalls an einigen Orten von sarmatischen und oberen Kreideschichten gänzlich verdeckt. Das Terrain welches j e t z t w e i t e r bis zur Hauptkette folgt und diese hauptsächlich zusammensetzt, besteht aus unterjurassischen Thonschiefern und Schieferthonen, die vielfach stark gefältelt sind. Es steigt ganz allmälig bis zum Hauptkamme an, der z. T h . aus Conglomeraten, die dem mitt­

leren Jura angehören, vorzugsweise aber aus oberjurassischeu Kalksteinen znsammengesetzt w i r d . Die Erosion durch die T a g e s g e w ä s s e r hat hier das ursprüngliche eben und sacht ansteigende Gehänge stark mitgenommen und auf dem N o r d ­ abfall des Gebirges Niveauunterschiede, die nicht unbeträcht­

lich sind, hervorgebracht, so dass die Uebersicht über das Ganze durch vielfach sich schneidende Thäler ungemein er­

schwert w i r d . D e r K a m m dss Gebirges, der seine höchsten Punkte im Utsch-Kpsch (1524 M . ) und dem Tschatyr-Dagh (1519 M . ) erreicht, erweitert sich zu einem schmalen Plateau u) , der Jai'la, aus oberjurassischem K a l k , welches nach Süd zum Meer hin, zuerst fast senkrecht abfällt, um weiter tiefer unten, w o der Liasschieferthon beginnt, w e n i g e r steil bis an das Meer herabzusinken. D i e N e o c o m - und die unterjurassischen Schich­

ten sind das ausschliessliche T e r r a i n , in dem die massigen Gesteine der K r y m erscheinen. D i e A u s g ä n g e derselben streichen in 2 parallelen Linien parallel der Richtung der Haupterhebungslinie. D i e Nördliche v o m Kloster St. G e o r g über B o d r a k , K o b o s y , S s o b l y und S i m f e r o p o l bis in die N ä h e von K a r a s s u - B a z a r , die audere südliche v o m C a p S a r i t s c h über K i k e n e i s , A ' i j u - D a g h bis zum K a r a - D a g h in der N ä h e von T h e o d o s i a . Die bezeichneten beiden Rich­

tungslinien werden von einer Querlinie durchsetzt, die von Kastel

1) cf. П р е н д е л ь . Геологическій очеркъ мѣловой Ф о р и а ц і и Крыма.

X I V Т . Записокъ Н о в о р о с і й с к а г о общества е с т е с т в о и с п ы т а т е л е й . 2е

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— 20 —

an der Südküste über B u j u k - U r a g a , weiter im T h a l e der A l m a bis K o b o s y verläuft. Diese im Ganzen einfachen und regelmässigen geotoktonischen Verhältnisse der K r y m beweisen, dass diese Halbinsel in ihrem südlichen T h e i l im Sinne von Suess *) ein einseitiges G e b i r g e ist. D i e regelmässige Aufein­

anderfolge der Formationen von dem niedrigen Steppengebiet bis zum K a m m e auf der nördlichen Seite bei allmäligem A n ­ steigen sowie das Fehlen der entsprechenden Schichten auf dem steilabstürzenden südöstlichen A b h a n g des Gebirges charac- terisiren dasselbe zur Genüge.

An diese Darstellung schliessen sich nun die F r a g e n : in welche P e r i o d e fällt die Hebung der K r y m ; w e l c h e R o l l e haben die eruptiven Gesteine dabei gespielt und welches ist die Zeit ihres Empordringens g e w e s e n ? die letzte Frage ist für meine Z w e c k e die wichtigste. Dubois de M o n t p e r e u x8) nimmt drei v e r ­ schiedene Epochen der Hebung der Taurischen Halbinsel an. D i e erste fällt nach ihm in die Zeit nach Ablagerung der Lias- und Juraschichten überhaupt, die zweite in die cretaceische Periode und die letzte, mit rein vulkanischen Vorgängen verknüpfte dauerte bis über die T e r t i ä r z e i t hinaus. Nach Huot3) sind es v i e r verschiedene Hebungszeiten und z w a r wurden in der ersten die Liasschichten, sowie die mitleren und oberen Juraablagerungen gehoben, der zweiten verdankt die Kreide bis zu den Nummu- litenschichten inclusive ihr Emportauchen aus dem Meere, in der dritten und vierten sind dann die tertiären marinen und zuletzt die Süss- und Brakwasserbildungen gehoben w o r d e n . Beide Forscher nahmen als Ursache der Hebungen die empor­

dringenden eruptiven Gesteine an. Ich will es versuchen an der Hand früherer und meiner eignen Untersuchungen die

1) S u e s s , Entstehung der Alpen Wien 1875.

2) D u b o i s d e M o n t p e r e u x , F r . 1. e. T . V I , 3) Demidoff, Anatole de, 1. c. T . I I .

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- 21 —

Entstehungsgeschichte des einseitigen K r y m e r Gebirgszuges kurz zu skizzireu , daraus wird sich dann die Haltbarkeit der eben angeführten älteren Anschauungen beurtheilen lassen.

Der Riss und Bruch der Schieliten, welcher die allmälige Hebung der K r y m einleitete, andrerseits |aber zur Bildung der tiefen Synklinale (Mulde) südlich von der Halbinsel führte, muss zu Anfang der Kreidezeit, nach A b l a g e r u n g der Neocom- schichten entstanden sein. Ich will hier gleich vorausschicken, dass es nicht die Aufgabe dieser Arbeit sein kann, die ersten Ursachen der Faltung der Erdoberfläche zu erörtern. Es ist für meine Z w e c k e gleichgültig, ob dieselben iu der Sonnengra- vitation oder der Erkaltung der E r d e etc, zu suchen sind. Doch muss ich erklären, dass ich den Standpunkt, es seien die Erup­

tionen der massigen Gesteine die Hauptagentieu der Hebung und Aufthürmung der G e b i r g e , für einen überwundeueu halte und der Ansicht bin, dass ihnen höchstens ganz locale und be­

schränkte Störungen, analog den durch die jetzigen V u l k a n e hervorgebrachten zuzuschreiben sind. Man hat umgekehrt die Faltung der Erdoberfläche jenen grossen, oben erwähnten U r ­ sachen zuzuschreiben und das Empordringen der Gesteine als secundäre, durch tiefgehende Brüche in der Erdrinde veran­

lasste Erscheinung zu betrachten. I m Uebrigen verweise ich auf die diesbezüglichen Ausführungen von S u e s s H o c h s t e t t e r uud H e i m . —Dass der Riss in den jurassischen Schichteu erst nach Ablagerung des N c o c o m entstand, dafür spricht die That- sache, dass die Schichten des Letzeren Gänge massiger Gesteine enthalten, die in ihnen blind ausmünden, w i e z. B . bei Donguzkoba und an der Wasserscheide zwischen Bodrak und A l m a . Hier sieht man, dass die eruptiren Gesteine eine ganz unwesentliche R o l l e bei der Hebung des Terrains gespielt haben. Schon Huot ' } und Dubois2) finden es unerklärlich, dass die aus Thonschiefer be-

1) Huot. 1. c.

2) Dubois de Montpereux 1. c. •

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stehenden Schichten des Lias, vielfach geknickt, gefältelt, ge­

bogen und steil, aufgerichtet erscheinen während die stellen­

weise unmittelbar darauf ruhenden Straten des oberen Jura­

kalksteines, die die höchsten Partien des Gebirges, die Jaila, den Tschatyr-Dagh zusammensetzen, unter einander ganz paral­

lele und еЬеие Schichten bilden, die unter 40—45° nach N W einfallen. Hätten die Eruptionen der Gesteine die Verwerfungen und Fältelung der Schiefer hervorgebracht, so müssten die obe­

ren Juraschichten, da die Eruptionen nach deren A b l a g e r u n g erfolgt sind, concordant mit den Thonschiefern gestört worden sein. D e m ist aber, w i e g e z e i g t worden i s t , nicht so. D i e Gesteine sind erst in F o l g e des Bruchs in die entstandenen Spalten eingedrungen und dann nach und nach mit dem sich hebenden Terrain mitgehoben w o r d e n . — Die Bruchränder werden durch den südlichen Steilabhang des Gebirges reprä- sentirt. Zugleich mit dem grossen R i s s , der durch die Süd­

küste und deren massige Gesteine angedeutet w i r d , entstand ein ihm paralleler, der den Steilabhängen des N e o c o m ent­

spricht , wobei die beiden noch durch einen unbedeutenden dritten, der von Kastel nach K o b o s y läuft, verbunden wurden.

Dass sich dieses gleichzeitig oder in geologisch ganz unbedeu­

tend von einander getrennten Zeiträumen v o l l z o g , wird da­

durch b e w i e s e n , dass die massigen Gesteine der Südküste bei T h e o d o s i a am K a r a - D a g h die Schichten des oberen jurassi­

schen Kalkstein's durchbrochen haben, also j ü n g e r sind, als diese letztere. Ausserdem zeigt die Gleichalterigkeit der G e ­ steine der nördlichen Eruptionsspalte mit der jüngeren die erwähnte Querspalte aufs Deutlichste an. — D i e Hebung der Halbinsel g i n g von diesem Moment des Bruches ganz allmälig vor sich und z w a r wurde der südliche A b h a n g des Gebirges rascher g e h o b e n , als der nördliche, w o die Geschwindigkeit

1) Die Erklärung dieser Fältelung folgt weiter unten.

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und Beträchtlichkeit des Emporsteigens der Schichten mit der Entfernung v o m Bruchrande, d. h. dem j e t z i g e n K a m m , ganz stetig bis in die Region der sarmatischen Ablagerungen ab­

nahm. Es ist dies so zu denken, als ob eine unbiegsame Ebene,auf der die Schichten lasteten, und deren eine Begren­

zung d e m Verlauf des Steilabsturzes der Kreideschichten, d i e andere aber demjenigen der Südküste entspricht, so gehoben worden sei, dass der erst erwähnte Rand derselben als Drehungsaxe gedient hatf während der letztgenannte sich in die Höhe b e w e g t e . A u f diese W e i s e w i r d auch erklärlich, dass die Thonschiefer und Schieferthone des Lias so stark g e ­ fältelt, gekuickt und an dem Südabhange sogar übergekippt worden sind. Beim U e b e r g a n g e der L a g e der Schiefer aus der horizontalen in die geneigte musste das schlüpfrige plastisch-weiche Material, welches einem lateralen und verti­

kalen Druck leicht nachzugeben vermochte und ausserdem durch die mächtigen mittel- und oberjurassischen Schichten belastet war, in's Gleiten gerathen, eine B e w e g u n g , die durch j e d e s Hinderniss welches sich ihr entgegenstellte modificirt und aufgehalten werden konnte. D i e massigen in die Schiefer in- jicirten Gesteine bildeten aber solche Hindernisse. Da die Haupt­

richtung der Gleitbewegung in der Richtung des Einschiessens derselben geschah ( N N W ) , so muss man dieses an der A r t und W e i s e des Aufstauens derselben vor den Kuppen der eruptiven Gesteine erkennen können. In der That ist die­

ses der F a l l bei K o k o z , w o die Schiefer v o r den Eruptiv- massen, die hier zu T a g e gehen, immer v o m K a m m aus gerech­

net, steil nach Süd einfallen, während hinter denselben ihr Einfallen ein bedeutend geringeres ist. Ebenso haben sich vor den Kuppen massiger Gesteine bei K a r a g a t s c h im T h a l e der A l m a die Liasschichten zu einem flachen G e w ö l b e erhoben.

— A b e r auch der oberjurassische Kalkstein konnte auf der steil einfallenden (stellenweise 4 0 — 4 5 ° ) , weichen U n t e r l a g e in's

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Gleiten gerathen. Dies ist auch wirklich geschehen, w i e mich der Besuch des Baidarthales belehrte. Hier hat sich eine über hundert Quadratkilometer grosse Scholle des Jurakalkstein von der J a i ' l a abgelöst und auf der schlüpfrigen Schieferunterlagc w e i t e r b e w e g t bis zur Berührung mit den sarmatischen Schichten und mit dem N e o c o m von K a d y k i ö i ' und B a l a k l a v a über T s c h o r g u n a und U z e n b a s c h b i s K a l u l u z . D i e Schichten zu beiden Seiten des T h a i e s , der nördlichen und südlichen, sind identisch und der Grund des Thaies aus unterjurassischen Schiefern zusammengesetzt und mit grossen Blöcken des Kalk­

steins besät. Vielleicht verdankt der isolirt stehende T s c h a t y r - D a g h einem ähnlichen Gleiten seine Abtrennung von der J a i ' l a , doch habe ich hier keine Beobachtungen anstellen kön­

nen. Von F a v r e ' ) w e r d e n Rutschungen des oberjurassischen Kalksteins am Südabhange des Gebirges häufig angegeben, w i e z. B. bei C a p A i - T o d o r , bei A u t k a und C a p N i k i t a in der N ä h e von J a l t a .

Ob die Hebung der K r y m noch in der Gegenwart fort­

dauert, darüber lässt sich schwer etwas sagen. Nach der Aus­

sage der Tataren soll dieses an der Küste wohl noch der Fall sein, doch sind die Angaben nicht zuverlässig genug. Die überall an dieser Küste zerstreuten Felsblöcke und aus dem Meer aufragenden Felsen könnten vielleicht darauf hindeuten, es ist jedoch von alten Strandlinien oder dergleichen directen Beweisen einer recenten Hebung nicht zu entdecken. W a h r ­ scheinlicher erscheint es d a g e g e n , dass hier jetzt ein Stillstand eingetreten ist, während das Terrain im nördlichen Theil der ganzen Halbinsel mit den dazu gehörigen Partien des Schwar­

zen und A z o w s c h e n Meeres in einer stetig andauernden Hebung begriffen ist, w i e dieses die Bildung der L i m a n e an der Nord-

1) F a v r e , 1. c.

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küste des Pontus, sowie das stetig beschleunigte Wachsthum des Donaudelta's b e w e i s t1) .

H u o t2) und D u b o i s3) behaupteten die Existenz eines bis über die Terliärzeit hinaus tbätigen Vulkans in der N ä h e der Bucht von Sevastopol. Die Veranlassung dazu haben ihnen die vermeintlichen Schlacken (scories et basalte scorince) in den Schichten der sarmatischeu Etage gegeben. Dubois hielt die Felsen massiger Gesteine beim Kloster St. Georg für die Ueberroste der Kraterwaudungen dieses Vulc.ans. Leider wiederholt F a v r e4) , der diese Gegend selbst nicht besucht hat, diese Angaben der genannten Forscher. Ich kann dagegen nur die A n g a b e S t u c k e n b e r g ' s5) bestätigen, dass die vermeintlichen Schlacken nichts als Geschiebe eines löchrigen dunkeln Kalksteins sind, was sofort beim Betupfen derselben mit Salzsäure klar wird. Besonders sind dieselben häufig in der Süsswasserschicht der sarmatischeu E t a g e mit Helix Du- boisii, Macfra podolica, Tapes gregaria etc. — W a s schliesslich das A l t e r der massigen Gesteine beim Kloster St. Georg anbe­

trifft, so ist dasselbe grösser als das der Eocänschichten, unter welchen sie hervortreten, und geringer als das der unter­

jurassischen A b l a g e r u n g e n , die von ihnen durchbrochen w e r d e n , wie man sich davon in der Marmorschlucht (Мраморная балка), einen Kilometer östlich vom Kloster, deutlich überzeugen kann.

Dass sie auch j ü n g e r als die unmittelbar sie berührenden mifteljurassischeii C o n g l o m e i a l c sind, geht aus der Lagerung der

1) cf, aiuh Peters, Grundlinien zur Geographie und Geologie der Dobrutscho Denkschriften der Wien. A k a d . Math. Naturwiss. C l . X X V I L B u n d . 1876.

2) 1. c.

3) 1. c.

4) 1. c.

5) 1. c.

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Letzteren und daraus hervor, dass dieselben nur aus R o l l ­ stücken älterer Gesteine, w i e Quarzit, Glimmerschiefer und Thonschiefer, bestehen und keine Spur von den hier entwickel­

ten massigen Gesteinen enthalten.

Fasst man alles Gesagte zusammen, so ergiebt, sich dass s ä m m t l i c h e m a s s i g e n G e s t e i n e d e r T a u r i s c h e n H a l b ­ i n s e l g l e i c h a l t e r i g s i n d und d a s s d i e Z e i t i h r e s E m - p o r d r i n g e n s m i t d e m S c h l u s s d e r N e o c o m - P e r i o d e z u s a m m e n f ä l l t .

II. Specielle Untersuchung der Gesteine.

Versucht man die Gesteine des von mir untersuchten A r e a l s der K r y m unter die bekannten Kategorien der Gebirgsarten ein­

zuordnen, so stösst man dabei auf unerwartete Schwierigkeiten.

Sie harmoniren in ihrem Habitus weder mit denjenigen der T e r t i ä r e p o c h e , noch mit älteren, der palaeozoischen und der älteren mesozoischen Zeit angehörigen. Ihrer mineralogischen Constitution nach lässt sich allerdings j e d e s beliebige V o r k o m m - niss in eine der bekannten Gesteinsreiheu einordnen. Doch be­

ruht j a unsere Classification nicht allein auf diesem Princip, sondern ebenso gut auf demjenigen des Alters und der Structur.

Auf die M ä n g e l einer solchen Classification hatte ich bereits früher Gelegenheit gehabt aufmerksam zu m a c h e n1) . Bei j e d e r petrographischen A r b e i t machen sich nun diese fühlbar, wenn man es nicht mit Gesteinen zu thun hat, die entweder den ältesten oder jüngsten Perioden angehören. — Ich habe es aus

1) A . L . Andesite des Kaukasus. Dorpat 1878.

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verschiedenen Gründen unterlassen neue Gruppen und N a m e n vorzuschlagen, sondern es v o r g e z o g e n die Gesteine, die in ihrem ganzen T y p u s sich mehr den alten als den jüngeren nähern, in die mineralogisch abgegrenzten vorhandenen R e i h e n ein­

zuordnen. Nur durch Hinzufügung des W o r t e s M e z o , so z. B.

M e z o - L i p a r i t , sollte angedeutet w e r d e n , dass dieselben Ueber- gangsglieder sind.

Die meisten Handstücke der Gesteine sind nicht vollkom­

men frisch; dieselben treten in der Mehrzahl der F ä l l e in flachen isolirten Kuppen kaum aus den sie umgebenden Sedi­

mentärschichten hervor und sind daher mit einer oft recht mächtigen zersetzten Schale umgeben. Steinbrüche existiren nur an vereinzelten Orten und natürliche Entblössungen und Aufschlüsse sind ebenso spärlich vertreten. W i e weit die Zer­

setzung g e g a n g e n , wird sich aus den chemischen und mikro- structurellen Verhältnissen jedes Mal e r g e b e n .

A. Gesteine mit monoeymmetrischem Feldspath.

1. Beim St. Georgskloster. 12 W e r s t südl. von Sevastopol stürzt das steppenartig ebene, aus sarmatisehen Schichten be­

stehende Terrain steil nach Süden hin zum Meere ab. Oben am R a n d e des Steilabsturzes steht das Kloster St. G e o r g . Gerade unter demselben am Meere ist der Fuss der Felswand von Schutt und Trümmern sedimentärer Gebilde bedeckt. Aus diesem Schutt treten nun die massigen, hier entwickelten Gesteine hervor. Sie ziehen sich zur Rechten und zur Linken vom Kloster in schroffen isolirten Felsen bis zu einer H ö h e von 150 M . parallel dem Strande in einer Erstreckung von ungefähr 3 K i l o m e t e r hin. Auch im Meere sind hier und da noch einzelne B l ö c k e von beträchtlichen Dimensionen sicht­

bar. D i e Gesteine gehören alle, trotz ihrer v o n einander sehr

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abweichenden Färbung, eng zusammen. Dieselben sind im Handstück rauh, ähnlich w i e die dunkelgrauen und feinkörni­

gen Andesite des Kaukasus, aber lange nicht so rauh, w i e die T r a c h y t e ; der Bruch ist splitterig. D i e Färbung ist eine ganz hellgrünlichweisse, grünliche, dann wiederum hellbräunlich, g e l b e bis dunkelbraune. ( D i e Gesteine sind in kurze und kleine Säulen zerschlagen, die parallel der Begrenzungsfläche des Felsens mit ihren Längsaxen von oben nach unten geordnet s i n d . ) Makroskopisch unterscheidet man eine dichte, rauhe Grundmasse und porphyriech geschiedene F e l d s p a t h - k r y s t a l l e , w e i s s , undurchsichtig und unregelmässig ver­

theilt. S c h w e f e l k i e s ist in zierlichen kleinen Würfeln und Pentagondodecaedern in allen Varietäten häuög. Chemisch characterisiren sich die Gesteine als sauerste Glieder der Orthoklasgesteinsreihe. Die chemische A n a l y s e e r g a b :

1. 2. 3.

SiO« 74,27 74,09 72,34

А Ь О з 13,59 12,48 14,07 F e j O s 2,03 2,15 2,92

CaO 0,73 0,60 0,41

M g O 1,32 1,08 1,27

KaO 0,81 1,52 1,13

NaaO 4,66 5,01 6,28

HaO 1,42 2,42 1,41

98,83 99,35 99,83

1. Hellgrünlich weisses Gestein von einer kleinen Kuppe unter dem grossen Felsen rechts v o m W e g e , der vom Kloster nach unten zum M e e r e führt.

2. Schmutziggrünliches Gestein v o m grossen, 150 M . hohen Felsen rechts v o m W e g e .

3. Dunkelbraunes Gestein von einem grossen Felsen links v o m W e g e .

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— 29 -

Bei der Betrachtung der Analysen fällt einem sofort der hohe Kieselsäure- und Natrongehalt auf. K a l k , Magnesia und K a l i sind sehr spärlich vorhanden. D i e Gesteine 1. und 3. sind nach dem H2O gehalt zu urtheilen, frisch, dagegen 2. schon im beginnenden Stadium der Zersetzung. D e r g e r i n g e Wasser­

gehalt schliesst die G e g e n w a r t von Zeolithen aus. Dieses wird auch durch Behaudeln derselben mit Salzsäure bestätigt.

Es gehen nur Spuren der Substanz in Lösung. Kalk ist nicht nachweisbar, während M g O in Spuren vorhanden ist. Berechnet man den Gehalt an Albit im Gestein, indem man den Gehalt an Natron in runder Zahl zu 6 % anuimmt ( N a « AlSie O i e ) , so erhält man 5 0 , 7 % Albit. D i e Hälfte des Gesteins ist also aus Feldspath zusammengesetzt. Folglich ist ein grosser Ueberschuss an freier Kieselsäure in demselben.

Die mikroskopische Untersuchung erweist nun, dass die Grundmasse aller Gesteine dieses T y p u s aus einem feinkörni­

gen G e m e n g e von Q u a r z und F e l d s p a t h besteht. D e r Q u a r z ist in mikroscopischen unregelmässig begrenzten Körnern von klarer Beschaffenheit in derselben vertreten, auch trifft man hin und wieder kleine K r y s t a l l e darin an. D e r F e l d s p a t h - gemengtheil ist eigenthümlich. Es sind leistenförmige grössere und kleinere Mikrolithe, w i e man sie in den Trachyten und überhaupt jüngeren Gesteinen gewöhnlich g e w a h r t ; doch sind dieselben ohne j e g l i c h e Zwillingsstreifung. Dieses w ü r d e jedoch nicht genügen den monoklinen Character derselben zu er­

weisen. D i e Messungen zeigen, dass in Schnitten, die parallel dem Klinopinakoid verlaufen, die N e i g u n g der Bisectrix zur Klinodiagonale 5—7° beträgt, also ähnlich w i e beim Sanidin;

dagegen kann man auch eine ebenso grosse Anzahl von Leistchen untersuchen, die sich w i e rhombische verhalten, d. h. es sind Schnitte parallel dem Orthopinakoid; hier tritt v o l l k o m m e n e Dunkelheit der Krystalle b e i gekreuzten Nicols dann ein, wenn die optischen Hauptschwingungsrichtungen mit

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— 30 —

einer der beiden Krystallkanten O P : oo P 60 oder O P : со P 00 zu­

sammenfallen. Der Feldspath der Grundmasse ist also m o n o k l in.

Der Natrongehalt desselben lässt eher das Gegentheil erwarten.

Doch auch von einer Perthitstructur ist nichts wahrzunehmen.

Es bleibt daher nichts übrig, als denselben als N a t r o n - O r t h o k l a s zu bestimmen. Meines Wissens ist dies der erste F a l l , w o derselbe als wesentlicher Gesteinsgemengtheil beob­

achtet w o r d e n . D e r s e l b e ist wohl in neuerer Zeit beobach­

tet und beschrieben worden, doch w i e es scheint nur als eine Seltenheit1). Ausser diesen Gemengtheilen ist die Grundmasse mit äusserst winzigen, grünlichgelblichen, zu unregelmässigen, radialgebauten Gruppen a g g r e g i r t e n , kurzen Nadeln erfüllt.

Dieselben wirken energisch auf das polarisirte Licht und sind meiner Ansicht nach Augitmikrolithe. Die A n n a h m e , es sei Epidot wird durch den geringen Kalkgehalt der Gesteine aus­

geschlossen. W e n n w i r denselben auf 1 °/° annehmen, was schon zuviel ist ( c f Anal. N r . 1, 0,73 % C a O ) , so würde dieses für einen Epidot mit 2 2 % C a O einen Gehalt an 4 , 5 % Epidot für die Gesteine ergeben, was entschieden die factische M e n g e desselben darin nicht erreicht. Ausserdem ist in allen Ge­

steinen dieser Gruppe e i n e , wenn auch äusserst spärliche mikrofelsitischea) Zwischenklemmungsmasse vorhanden. D i e dunkelbraune Färbung von 3. ist durch Ausscheidung von Eisenoxyd, ( E i s e n o x y d h y d r a t ist unwahrscheinlich des geringen HaO gehalts w e g e n ) bedingt. Magneteisen ist in keinem Vor- kommniss vorhanden. Der Feldspath der Grundmasse ist hin

und w i e d e r staubig getrübt, namentlich in 2, w o man auf die beginnende Zersetzung auch schon aus dem höheren

1) R a m m e i s b e r g . Handbuch der Mineral-Chemie 1875, p. 548 Orthoklas aus dem S c h w a r z w a l d , 3,42 KiO : 9,64 N a j O und F ö r s t e r , H . Ueber Natronorthoklas von Puntellaria. Zeitschr. für Kryst. B d . I . , p. 547.

2) I m Sinne Roeenbusch'e, cf. seine Mikroskop. Pbysiographie der raaas. Gesteine. 1877.

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— 31 —

Wassergehalt (2,42 0/ ° HaO) schliessen kann. Doch ist diese Trübung eine sehr geringe und stört die Beobachtung durch­

aus nicht. Wahrscheinlich ist sie auf eine beginnende Kaoli- nisirung des Feldspaths zu setzen. Eisenglanz ist in kleinen Flitterchen in allen Varietäten spärlich vorhanden. Die makro- porphyrischen F e l d s p a t h e sind im Handstück scheinbar trübe und weiss, während sie sich im Dünnschliff als sehr schön durchsichtig erweisen. Dieselben sind m o n o k l i n , er­

reichen die Grösse bis zu 2 Linien und darüber, und sind in ihrer Mikrostructur dem Samidin sehr ähnlich. V o m Orthoklas unterscheiden sie sich durch die Reinheit der Substanz, und die Regelmässigkeit der Risse, während der fehlende glasige Habitus und die nicht allzuregelmässige Begrenzung sie von den Sanidinen entfernen. Die Krystalle sind Combinationen von O P , oo P ä o , oo P о:, es kommen aber auch со P und coP vor. Z w i l l i n g e sind nicht selten unter ihnen und z w a r nach beiden Gesetzen, dem Karlsbader und Bavenoer. Makroskopisch geschiedene H o r n b l e n d e , A u g i t oder G I i m m e r fehleu voll­

ständig. Q u a r z ist ebenfalls nur in der Grundmasse mikrosko­

pisch vorhanden. E i s e n k i e s ist in schönen kleinen Krystallen verbreitet. D i e G e g e n w a r t desselben ist ein Zeichen, dass die Gewässer bereits lange im Gestein ihre umwandelnde Thä- tigkeit begonnen haben. A l s Beweis dafür, dass der Kies nicht durch Sublimation hervorgebracht w o r d e n , sondern auf nassem W e g e sich gebildet h a t , kann die Quantität­

zunahme desselben mit fortschreitender Zersetzung dienen.

— Ausser diesen drei Hauptvarietäten der hier ent­

wickelten Gesteine, giebt es noch eine R e i h e von unterge­

ordneten V o r k o m m n i s s e n , die aber manches Interessante darbieten. E i n e , hellbraungelbliche, zeigt mikroskopisch eine mit den beschriebenen ganz übereinstimmende Beschaffenheit.

Der Kieselsäuregehalt (73,30 % ) und der Gehalt an W a s s e r ( 1 , 5 2 % ) stimmen ebenfalls überein. Das Gestein erscheint

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— 32 —

etwas porös, die Poren sehr klein. D i e gelbliche Farbe wird durch die intensivere Färbung und bessere Entwickelung der kleinen Mikrolithe ( A u g i t ? ) bedingt. In dem Gestein 2.

6etzt 30—40 Schritt mehr westl. zum C a p P h i o l e n t o jetzt ein grosser Gang auf, der aus einem schneeweissen, von sehr kleinen Poren durchsetzten rauhen, an Härte dem Hauptgestein gleich­

kommenden Material, besteht. Man ist. geneigt, dasselbe beim ersten Anblick für feinkörnigen krystallinischen Kalkstein zu halten.

E i s e n k i e s ist hier ebenfalls in kleinen, äusserst zierlichen Krystallen in der ganzen Masse zerstreut. ( D e r G a n g geht bis an das Meer und es sind Handsfücke aus verschiedener Höhe geschlagen worden, um die E i n w i r k u n g des Meerwassers auf das Gestein zu studiren.)

4. 5a. 5b. 6a. 6b.

8ІО* 74,92 41,85 79,62 40,95 82,59 А Ь О з

FeaC-з

13,21 0,87

20,50

6,90

j

12,53 27,94 4,45

1

10,38

C a O 0,40 0,45 0,49

M g O 0,71 5,63 0,10 3,36 0,17 K * 0 0,66 1,30 0,59 2,36 0,32 NaaO 4,92 2,08 5,31 1,63 5,66 H « 0 3,57 21,20 1,40 19,08 0,39 99,26 99,46 100,00 99,77 100,00.

4. Weisses Ganggestein in 2, ЪО—40 Schritt westl. zum Cap Phiolente. Für die Brandung unerreichbar.

5a- Zusammensetzung des löslichen Antheils nach Behan­

deln des Gesteins 4. 12 Stunden auf dem Dampfbade mit concentrirter Salzsäure ( a n a l y s i r t ) .

5b. Der unlösliche Antheil ( b e r e c h n e t ) .

6a. Zusammensetzung des in kochender Schwefelsäure löslichen Antheils ( a n a l y s i r t ) .

6 b . Der unlösliche Rückstand (berechnet).

(33)

In concentriiter Schwefelsäure lösen sich nach 12stündi­

ger Behandlung mit derselben 1 0 , 9 8 % des Gesteins 4 , in kochender Schwefelsäure 1 7 , 1 1 % .

Das Gestein 4. unterscheidet sich von den Gesteinen 1., 2. und 3. nur durch den höheren Wassergehalt, im U e b r i g e n stimmt seine chemische Zusammensetzung mit jenen fast

überein. M g O und Kali haben allenfalls abgenommen. — Unter dem Mikroskop löst sich dasselbe in ein äusserst fein­

körniges G e m e n g e von Quarzkörnchen mit einer Feldspath- substanz auf; dieuelbe ist zum bei W e i t e m geringsten Theil durch leistenförmige Mikrolithe eines monosymetrischen F e l d - spaths repräsentirt. Nach der Zusammensetzung des in Salz­

säure und Schwefelsäure unlöslichen Antheils 5b. und 6b., muss auch die Hauptmasse des Gesteins aus Quarz und Natron- Feldspath bestehen. Derselbe wird von den Säuren kaum an­

gegriffen, was sich in der geringen in Lösung gegangenen Quantität Natron ausspricht. Der meiste Feldspath ist in K ö r n e i n , mit dem Quarz innig g e m e n g t . D e r s e l b e ist durch

weisse, opake unregclmässig vertheilte Substanz verunreinigt.

Unter dem Mikroskop lässt sich diese Substanz nicht bestim­

men. Dagegen zeigt es sich, dass durch Schwefelsäure (cf.

6 a . ) mehr Thonerde in Lösung gegangen ist, als durch Be­

handeln mit Salzsäure. Das Plus gehört wohl dem K a o l i n , der in ersterer Säure wohl löslich ist, der Einwirkung der zweiten aber widersteht. Auch die grössere Menge des durch Schwefelsäure gelösten Kali weist auf das Vorhanden­

sein eines Minerals, welches sich ähnlich w i e der Kaolin g e g e n die beiden Säuren verhält. Das Mikroskop zeigt uns spärlich e i n , dem K a l i g l i m m e r in der Mikrostructur ganz entsprechen­

des gefasertes, doppelbrechendes Mineral. Dasselbe könnte demnach Damourit sein. Das Magnesia- und Thonerdesilicat, welches durch die Säuren zersetzt wird, ist offenbar ein sehr wasserreiches, w i e die Analysen zeigen, doch lässt sich über

3

(34)

— 34

die Natur desselben kaum etwas aussagen, vielleicht gehört die M g O einem der T a l k g r u p p e angehürigen Mineral. — U n t e r dem Mikroskop sieht man in den winzigen Poren des Gesteins kleine sehr schöne Drusen von Quarzkrysfallen, die frei in die Höhlungen hineinragen und kleine Säulchen der F o r m c o P und P bilden. Näher zum Meere hin wird das feste Gestein bröcklicher, hornsteinartig, durch die U m w a n d l u n g des Schwefel­

kieses zu E i s e n o x y d h y d r a t gelbbraun, aber nur auf Klüften und von aussen. Je näher der G a n g an das Meer kommt, desto leichter w i r d er natürlich zu Zeiten von der Brandung erreicht, desto mehr wird er zersetzt sein. Ich führe zum Vergleich den SiOa- und HaO-gchalt in Procenten an.

4. 4a. 4b.

SiOe 74,92 79,54 79,05

H20 3,57 3,24 3,80

4. Das frische Gestein.

4a. Dasselbe näher zum Meere, zersetzt.

4b. Noch näher, zersetzt.

Das Н'Ю hat kaum z u g e n o m m e n , dagegen der Kiesel­

säuregehalt bedeutend. Die vollständige A n a l y s e ist v o n : 4b.

SiO-2 79,05

F e i О з J 1 CaO fehlt M g O Spur KiO 0,41 N a » 0 4,30 EiO 3,80

99,58.

Man sieht, dieses Zersetzungsproduct stimmt in seiner Zusammensetzung m e r k w ü r d i g mit den durch Säuren unzer-

(35)

_ 35

setzt gebliebenen Antheilen des Gesteins (5b und 6 b ) überein.

Es liegt desshalb der Gedanke nahe, dass es die Schwefel­

säure, die durch die Oxydation des Schwefeleiseus ( P y r i t s ) erzeugt wurde, an der Zersetzung des Gesteines einen wesent­

lichen Antheil genommen hat. Das Mikroskop zeigt ein äusserst feinkörniges G e m e n g e von Quarz- und Feldspath- körnern, die bereits stark getrübt sind.

Einen halben Kilometer weiter w e s t l . befindet sich im Gesteiu 2. eine Einlagerung von beträchtlichem Umfange eines grünen Tuffs, dessen Beschreibung weiter unten folgen wird. A u s diesem ragt, w i e ein Grat, ein V « Meter breiter, plattenförmiger Gang eines schmutzig gelben Gesteins hervor, der sich weit hinauf verfolgen lässt. Derselbe zeigt eine mittlere homogene Zone, dann nach beiden Seiten hin zu dem Tuff Contactzonen ungefähr von der Breite eines halben Zolles. Das Gestein ist porös, hat eine bedeutende Härte und enthält keinen Eisenkies, sondern nur Eisenoxydhydrat, stellen­

weise in Pseudomorphoseu nach Solchem. Nur grössere Indi­

viduen haben sich erhalten, sind aber von einem E i s e n o x y d ­ kranz umgeben. An der Oberfläche ist es rauh und trägt alle

Zeichen eines Umwandlungsproductes. D i e chemische Zu­

sammensetzung desselben ist:

7.

SiOa AhOa

FesOs C a O M g O K i O N a a O На О

77,62 12,30 1,03 fehlt Spur 0,65 7,04 1,30 99,94.

(36)

— ад

Die A n a l y s e weist darauf hin, dass dasselbe aus Quarz und Natronfeldspath besteht. Der geringe HaOgehalt lässt die Annahme der Anwesenheit eines Zeolithen unstatthaft er­

seheinen. D i e Zusammensetzung ist derjenigen des Gesteins 4b. im Ganzen ähnlich, nur ist der HaO-gehalt geringer und derjenige an Feldspath grösser. Der Bestandtheil, durch dessen Verwitterung die Zersetzung eingeleitet worden ist, scheint hier ebenfalls der P y r i t zu sein.

Die mikroskopische Untersuchung lehrt, dass das Ganze aus unregelmässig begrenzten Quarzkörnern, die sehr g e r i n g e Dimensionen besitzen und einem Mineral, welches in langen, aber mikroskopisch kleinen Individuen das g a n z e Gesichtsfeld durchspicken. Dieselben wirken recht energisch auf das pola- risirte Licht, sind nicht scharf begrenzt, sondern fasern sich gleichsam aus. D i e L a g e der optischen Hauptschnitte fällt mit derjenigen der krystallographischen zusammen. V o n einer Zwillingsstreifung ist nichts zu bemerken. Das Mineral wird von Salzsäure nicht merklich angegriffen. Es könnte darnach Natronorthoklas, dessen Individuen nach der Ortho- diagonale leistenförmig entwickelt sind, sein. In den Drusen­

räumen ist Quarz ausgeschieden w o r d e n , der dieselben ent­

w e d e r ganz erfüllt oder in hübschen Krystallen hineinragt.

Dass die Zersetzung Hand in Hand mit der Verwitterung des Eisenkieses ging, sieht man daraus, dass das Brauneisenerz v o m Quarz umschlossen w i r d . In den Feldspathmikrolithen fehlt es und verunreinigt nur die nicht näher zu bestimmende Zwischen- klemmungsmasse zwischen denselben. Namentlich spricht da­

für das Vorhandensein desselben innerhalb der zierlichen offen­

bar neugebildete Krystalle in den Drusenräumen. Flüssigkeits­

einschlüsse konnten nicht beobachtet w e r d e n . Eisenglanz ist spärlich vertreten. A n den Contactstellen wird das Gestein schinutziggrün; dieses kommt von dem Erscheinen chloritischer Mineralien darin her. Die Gesteine 4, namentlich aber 4b. und

(37)

— 37 —

7. wären somit als das Residuum einer 1., 2. und 3. analogen Gebirgsart, die durch Auslaugungsprocesse verändert worden ist, anzusehen. Neubildungen scheinen dabei nicht vorsichge-

gangeu zu sein. Nur die chloritische Substanz in den Contact- zonen von 7. könnte eiue solche sein. — Es ist noch eines Gesteines zu erwähnen, welches von den eben beschriebenen frischen und zersetzten in der Mikrostructur abweicht. Das­

selbe konnte ich nur in einer, kleinen Kuppe, in einem höheren N i v e a u , als alle anderen hier entwickelten massigen Gcbirgs­

arten beobachten.

8. 8a.

SiC-2 65,94 38,07 A k O 11.04 34.59 FeaC-з 1.14 6.11 CaO 8.15 0,48 M g O 0.67 1,41 K"_0 0.52 2,17 NaaO 3.01 1,78

H20 7,97 14,97

98.44 99,58

8. Gestein auf dem halben W e g e vom Kloster nach unten zum M e e r e ; hellröthlichweiss, mit 2—5 Linien grossen abgerundeten Quarzköruern und echwarzem Maguesia-

g l i m m e r .

8a. D e r in kochender Schwefelsäure lösliche Antheil des­

selben. — ( 2 9 , 4 0 % ) .

A u f den ersten Blick w ü r d e man das Gestein für einen durch vulkanische Dämpfe gebleichten Quarztrachyt oder einen

1) Der Gehalt an C O j C a wurde auf folgende Weise bestimmt. Das feingepulverte Gestein wurde mit kalter verdünnter Salpetersaure behandelt bis keine Kohlensäure Entwiekelung mehr wahrzunehmen war und der ge­

löste Kalk auf bekannte Weise bestimmt.

СаСОз 1 2 , 7 0 ' ) PaOs 0,018

(38)

- 38 —

Domit halten. Doch belehrt einen die nähere Untersuchung, dass dasselbe H2O- und COahaltig ist. Die Partialanalyse durch kochende Schwefelsäure ( 8 a ) lehrt uns, dass Kaolin und ausserdem ein bhOhaltiges Alkalisilicat, also wahrscheinlich ein Zeolith, abgespalten worden sind. — Unter dem Mikroscop sieht man, dass die scheinbar dichte Grundmasse aus Quarzkörnchen, und mit diesen verzahnten, stark polarisirenden, äusserst fein­

körnigen A g g r e g a t e n besteht. Diese sind wahrscheinlich kaolinisirte Feldspathpartien. Die ganze Grundmasse ist von kohlensaurem K a l k imprägnirt. Etwas Opal ist ebenfalls vertreten. Von porphyrisch ausgeschiedenen Bestaudtheilen sind Quarz, G l i m m e r und Reste von Orthoklaskrystallen zu nennen.

Der Quarz in abgerundeten K ö r n e r n oder auch Krystallen ( w i e in den Quarzporphyren und R h y o l i t h e n ) , ist von sehr reiner Beschaffenheit der Substanz, enthält keine Flüssigkeits­

einschlüsse, dagegen ausgezeichnete Glaseinschlüsse von dihexae- drischer Form mit Bläschen. Dieselben sind noch ganz intact und frisch. D i e W ä n d e der Bläschen sind häufig mit Krystall- nadeln bedeckt. Hin und wieder durchspickt eine kleine Apatitnadel den Glaseinschluss. U m die Quarze herum ist meist eine schmale Zone eines farblosen nur bei sehr starker Vergrösserung ( O b j . N r . 9 Hartnach O c . 3 ) sich in ein

parallelfaseriges 'J A g g r e g a t auflösenden Minerals, welches von Salzsäure merklich angegriffen w i r d . Wahrscheinlich der zeolithische Gemengtheil. D e r G l i m m e r erscheint iu schmutzig grünen Durchschnitten mit äusserst starkem Pleochroismus und ist an seinen characteristischen Eigenschaften leicht zu erkennen; er ist ganz frisch. D e r Feldspath ist nur noch als Residuum grösserer Krystallkörner, die der Zerstörung bereits anheimgefallen sind, vorhanden. E r ist orthotom, mit der

1) Die Faaerung steht senkrecht auf (Jen Begrenzungsflächen der Quarzkörner.

(39)

— 39 —

Spaltbarkeit des Orthoklases versehen und bildet oft Karlsbader Z w i l l i n g e . Die Krystalle sind alle zum grossen T h e i l kao- linisirt. Eisenkies fehlt v o l l k o m m e n , dagegen ist Magneteisen spärlich vertreten. L e i d e r fand sich nichts von dem frischen ursprünglichen Gestein mehr vor. Auch habe ich die eben beschriebene Gebirgsart nirgends weiter finden können.

Ein anderer Umwandlungsprocess v o l l z i e h t sich an den Gesteinen N r . 1, 2 und 3. Die äussere Kruste der einzelnen Säulen, die dem Einfluss der Athmosphärilien ausgesetzt ist, wird dunkel, schmutzig, grün, die Masse bröcklicher, erdiger, verliert an Rauheit. D i e Feldspathe verschwimmen allmälig mit der Grundmasse. Das ganze Gestein besteht nun unter dem Mikro­

skop aus Q u a r z k ö r n c h e n (SiO* = 6 7 , 2 6 % , H20 = 3 , l l % ) und einem grünen chloritischen Mineral, welches sich in Salz­

säure entfärbt und löst, wahrscheinlich C h l o r o p h a e i t . V o m Feldspath der Gruudmasse ist nichts mehr zu sehen. Eisen­

o x y d hat sich in opaken Körnern ausgeschieden. D i e makro- porphyrischen F e l d s p a t h e sind noch im Schliff sichtbar und die noch erhaltenen Krystallreste rech't frisch, mit den charac- teristischen Sprüngen nach den Spaltrichtungen. Der E i s e n ­ k i e s ist verschwunden, an seiner Stelle ist hier und da etwas E i s e n g l a n z . A p a t i t ist in mikroskopischen Nadeln spärlich vorhanden.

Es bleibt noch vom Kloster St. G e o r g eines Gesteins zu erwähnen, dass nicht zu den vorhergehenden gerechnet wer­

den darf. Es ist ein Tuff, der in der N ä h e eines grossen Fel­

sens rechts vorn W e g e nach unten eine grosse Einlagerung bildet und in welchem das Ganggestein 7. aufgesetzt. Er ist sehr weich und bröckiieh, von grüner, ins Bläuliche ziehen­

der Farbe, die stellenweise ins Rüthliche übergeht, schliesst eine Menge kleiner Mandeln eines weissen, ganz zersetzten Materials e i n , enthält sehr wenig C a l c i t und beherbergt ausserdem kleine Druseuräume, die ganz mit radialgestellten,

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- 40 —

pistaziengrünen E p i d o t n a d e l n erfüllt sind. In Salzsäure ist er fast vollständig löslich, wobei ein T h e i l gelatinirt, der andere aber die Kieselsäure pulverig abscheidet. Im Rückstände ist Q u a r z , E p i d o t und F e l d s p a t h nachweisbar. D i e che­

mische Zusammensetzung ist :

9.

SiCh 42.22 AlaOs 19.51 FeaOs 9.24 C a O 1.13 M g O 11.84

KiO 0.57

NaaO 2.93 H20 10.28

CO* 0.88

98.60.

Unter dem Mikroskop wird ein Theil der schmutziggrünen, staubig getrübten Substanz schwer durchsichtig. Dieselbe erscheint in unregelmässigen Partien und wird durch Salzsäure unter Gallertbildung z e r s e t z t ; sie ist isotrop. Ausserdem ist noch echter C h l o r i t in kugelrunden A g g r e g a t e n aus feinen grünen doppelbrechenden Blättchen, meist von Quarzkörnchen begleitet, in grosser M e n g e vorhanden. Dieser Bestandtheil wird von Salzsäure zuerst entfärbt, dann aber beim Kochen mit derselben unter Abscheidung von Kieselpulver vollständig zer­

setzt. D i e beiden H a u p t b e s t a n d t e i l e umschliessen nun K a o l i n ­ partien, in deutlichen Pseudomorphosen nach Feldspath; wei­

ter ganz frische leistenförmige Orthoklasmikrolithe, dann aber auch grössere, im Innern mit Choritsubstauz erfüllte Feldspath- individuen. D i e kleinen leistenförmigen O r t h o k l a s e sind m e r k w ü r d i g frisch. Das Interessanteste aber au diesem Tuff sind die kleinen spärlichen Calcitdrusen. Diese sind mit wohl-

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