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Archiv "Knieendoprothese: Speziell für Frauen" (07.09.2007)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 36⏐⏐7. September 2007 A2441

T E C H N I K

Drei von vier Patienten mit sympto- matischer Kniegelenkarthrose sind weiblich – das Geschlechtsverhält- nis bei der Implantation von Knieen- doprothesen spiegelt diese Krank- heitsprävalenz wider. Das Endopro- thesendesign hingegen basiert bisher hauptsächlich auf Daten der männ- lichen Anatomie. Das Orthopädie- unternehmen Zimmer, Wiesbaden (www.zimmergermany.de), hat ge- meinsam mit einem internationalen Ärzteteam das „Gender Solutions High Flex Knie“ entwickelt. Die Knieendoprothese berücksichtigt mit ihrem Design die weibliche Anatomie und sorgt so für einen ver- besserten Sitz.

Die Entwicklung des Implantats basiert auf wissenschaftlichen Studi- en zu den anatomischen Unterschie- den des distalen Femurs von Frauen und Männern. Darüber hinaus wurde ein dreidimensionaler Knochenatlas erstellt, der die anatomischen Beson- derheiten des weiblichen Knies erst- mals gesondert aufzeigt. 800 Knie- gelenke wurden hierfür bislang von Dr. Mohamed Mahfouz, Universität von Tennessee (USA), computertomo- grafisch erfasst und ausgewertet.

Der Knochenatlas zeigt drei cha- rakteristische, anatomische Beson- derheiten des weiblichen Knies. Ein wichtiger Unterschied ist die häufig weniger ausgeprägte anteriore Kon- dyle bei Frauen. Wird hier ein kon- ventionelles Implantat verwendet, ist es möglich, dass es zu dem auch als

„Overstuffing“ bezeichneten Fremd- körpergefühl kommen kann. Entspre- chend verfügt die neue Lösung über ein dünneres anteriores Femurschild.

Ein weiterer Aspekt ist die Patel- laführung. Da Frauen in der Regel ei- nen signifikant größeren Quadrizeps- winkel zwischen Tuberositas tibiae und Patella aufweisen, läuft die Patel- la-Führungslinie eher in Valgusform auf die Mittellinie der Kondylen zu, bedingt durch die bei Frauen ver- mehrt beobachtete Antetorsion des Schenkelhalses. Die neu entwickelte Femurkomponente berücksichtigt dies, indem das Gleitlager des Im-

plantats gegenüber der Patella um drei Grad nach lateral verschoben wird.

Außerdem unterscheiden sich Männer und Frauen im Verhältnis zwischen transversalem und sagitta- lem Durchmesser der Femurkondy- len. Die Femurkondylen bei Frauen sind im Mittel eher trapezförmig als rechteckig und bei gleicher anteropos- teriorer Abmessung in der mediola- teralen Ausdehnung schmaler. Ver- sucht man, dies durch die Wahl einer kleineren Prothesenkomponente aus- zugleichen, wird auch der anterior-

posteriore Durchmesser (A/P) gerin- ger – was wiederum zu Kompromis- sen bei der Bandstabilität führen, den Gelenkspalt verschieben und so er- hebliche Auswirkungen auf die Sta- bilität des Kniegelenks haben kann.

Die Gender-Solutions-High-Flex-Fe- murkomponente ist deshalb in der medial-lateralen Ausdehnung (M/L) schmaler. Damit können unter Um- ständen ein Überstehen der Prothese in der M/L- oder der A/P- Ebene und eventuelle Weichteilirritationen ver-

hindert werden. EB

Das Anfang 2007 als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität Münster gegründete Europäische Institut für Molekulare Bildgebung (EIMI) hat im Juni 2007 im Technologiehof Münster seine Arbeit aufgenommen. Durch das EIMI soll die Fachkompetenz des seit 2005 an der Universität bestehenden Sonderforschungsbereichs „Moleku- lare kardiovaskuläre Bildgebung – MoBil“ weiter ausgebaut werden (www.uni-muenster.de/SFBmobil).

Siemens Medical Solutions unterstützt die For- schung des Instituts im Rahmen einer Fünfjahres- förderung. Forschungsschwerpunkt des Instituts ist die „molekulare Bildgebung“, ein diagnostisches Verfahren, das vor allem bei Krankheiten des Herz- und Gefäßsystems eingesetzt wird. Dabei will man das Verfahren optimieren, um zum Beispiel durch innovative Techniken Herzinfarkt und Schlaganfall frühzeitig erkennen und vorbeugen zu können. Das

EIMI ist eine interdisziplinäre Einrichtung, an dem die Fachbereiche Medizin, Mathematik und Infor- matik, Physik, Chemie und Pharmazie beteiligt sind.

Das Institut befasst sich mit zwei Arbeits- schwerpunkten: Im Bereich „Target Biology &

Chemistry“ geht es um die Entwicklung spezifi- scher zielorientierter Substanzen (Biomarker), deren Verteilung im Patienten bildlich dargestellt werden kann. Diese Moleküle weisen auf be- stimmte krankhafte Veränderungen hin. Im Arbeitsbereich „Technology & Imaging“ geht es um technologische Umsetzungsmöglichkeiten und deren präklinische Evaluation.

Von der Zusammenarbeit mit Siemens erhofft sich die Universität eine Stärkung der Fachkompe- tenz in der molekularen Bildgebung, vor allem durch die Möglichkeit, mit innovativer molekularer Bild- gebungstechnik, wie etwa MR-PET, zu arbeiten.KBr

MOLEKULARE BILDGEBUNG

Hilfreich für die Frühdiagnostik

KNIEENDOPROTHESE

Speziell für Frauen

Die drei Design- merkmale des

„Gender Solutions High Flex Knies“ in der Übersicht

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