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Holzwolle-Vlies für Jungreben Molekulare Früherkennung von Grauschimmel, Echtem und Fal-schem Mehltau in Rebengewebe Natürliche Fungizide:Der Wettlauf mit der Sonne Rebbau

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Academic year: 2022

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8 SCHWEIZER ZEITSCHRIFT FÜR OBST- UND WEINBAU 02/16

K U R Z - I N F O

Rebbau

Natürliche Fungizide:

Der Wettlauf mit der Sonne

Ohne Pfl anzenschutz würden im Wein- bau hohe quantitative und qualitative Einbussen entstehen. Heutzutage zeigen sich jedoch Konsumenten und Politiker beunruhigt über mögliche Nebenwirkun- gen der eingesetzten Mittel. Natürliche Alternativen sind dringend gesucht. Diese sollen nicht nur die chemisch-syntheti- schen Mittel, sondern auch das für den biologischen Anbau unverzichtbare Kup- fer ersetzen. Ein Projekt von Agroscope mit dem Labor für Pharmakognosie und Phytochemie der Universität Genf zeigt nun eine pilzhemmende Wirkung von Stoffen aus Rebenholz. Noch gibt es aller- dings Probleme bei der Umsetzung in die Praxis.

Pilzhemmende Stoffe aus Rebenholz Die Inhaltsstoffe von rund 50 Pfl anzen- arten wurden akribisch nach Stoffen mit fungizider Wirkung durchsucht. Die viel- versprechendsten Kandidaten lieferte die Weinrebe selbst. Aus Schnittholz konn- ten, unabhängig von der Rebsorte, über 50 Substanzen mit toxischer Wirkung gegen den Echten und Falschen Mehltau sowie gegen Graufäule isoliert werden. 20 davon sind inzwischen identifi ziert. Mehrere sehr wirksame Verbindungen sind völlig neu. Erste Anwendungsversuche wurden 2015 durchgeführt.

Lichtempfi ndlichkeit

Eine Schwäche der entdeckten Substan- zen ist ihre Lichtempfi ndlichkeit. Sie wer- den in weniger als zwei Tagen an der Sonne durch UV-Strahlung abgebaut. Es ist aber nicht ungewöhnlich, dass die Stabilität von Wirkstoffen durch chemische Struk- turveränderungen verbessert werden muss. Die Industrie verfügt dafür über effi ziente Ansätze: 15 Formulierungen mit unterschiedlichen Zusatzstoffen wurden getestet. Bisher ohne Erfolg. Das Spekt- rum reichte von natürlichen Produkten zu Lichtfi ltern, die in Sonnenschutzpräpara- ten verwendet werden. Um Reben effi zient zu schützen, müsste eine Wirkdauer von sechs bis acht Tagen sichergestellt werden können. Von der Formulierung hängt es letztlich ab, ob der im Labor vielverspre- chende Extrakt auch in der Praxis zu einem erfolgreichen Produkt wird.

Agroscope ■

Molekulare Früherkennung von Grauschimmel, Echtem und Fal- schem Mehltau in Rebengewebe

Ziel dieser Arbeit war, eine einfache, zu- verlässige Methode zu entwickeln, mit der Reproduktionsformen von Pilzen mittels PCR im Gewebe von Weinreben nachge- wiesen werden können, ohne dass die DNA aufgereinigt werden muss. Dazu wurden Rebengewebeproben zerkleinert und direkt als Matrix für die PCR verwen- det, wobei spezifi sche Primer für die Rebe und ihre drei wichtigsten Schadpilze (Plasmopara viticola, Erysiphe necator

und Botrytis cinerea) eingesetzt wurden.

Mit dem Nachweis eines Sporangiums be- ziehungsweise einer einzigen Konidie von P. viticola, B. cinerea und

P. viticola, B. cinerea und

P. viticola, B. cinerea E. necator konnte E. necator konnte E. necator gezeigt werden, dass der Test sehr emp- fi ndlich ist. Mikroskopisch können Spo- ren und andere Pilzreproduktionsformen insbesondere in Rebenknospen oder -blü- ten zwar visuell erfasst, jedoch nicht den Arten zugewiesen werden. Die Identifi ka- tion erfolgte parallel durch direkte PCR.

Echter Mehltau und Graufäule wurden in 29% beziehungsweise 65% der unter- suchten Knospen nachgewiesen. Falscher Mehltau wurde unmittelbar nach Regen- fällen oder Tausituationen in Freiland- blättern gefunden. Die Graufäule wurde in Blüten beobachtet und durch direkte PCR identifi ziert. Ebenso konnten Hy- phen in asymptomatischen Stielgerüsten nachgewiesen und mit direkter PCR P. vi- ticola zugeordnet werden. Der Artikel ticola zugeordnet werden. Der Artikel ticola

schliesst mit eine Diskussion der Verwen- dungsmöglichkeit der vorgestellten Me- thode als Ergänzung zur Mikroskopie, insbesondere bei epidemiologischen Un- tersuchungen von (biotrophen) Pilzen, die sich nicht auf künstlichen Nährme- dien kultivieren lassen.

Quelle: Revue suisse de viticulture arboriculture horticulture 47(6), 344-352, 2015. Katia Gindro, Agroscope ■

Holzwolle-Vlies für Jungreben

Die Pfl ege von Neuanlagen im Rebbau ist mit grossem Aufwand verbunden. Die Jungreben reagieren sehr empfi ndlich auf Lichtkonkurrenz. Deshalb gilt es, sie von Beginn an vor aufkommendem Unkraut zu schützen. Wer kein Herbizid einsetzen will, muss regelmässig hacken oder mä- hen. Das ist nicht nur zeitraubend, son- dern birgt für die Jungpfl anzen auch die Gefahr von Verletzungen.

Heute steht dem Winzer allerdings eine interessante Alternative zur Verfügung. In der Praxis hat sich gezeigt, dass das Abde- cken des Bodens mit einem Holzwol- le-Vlies einen effi zienten und ökologisch verträglichen Schutz vor unerwünschtem Unterwuchs bietet. Das Vlies besteht aus Schweizer Holzwolle aus FSC-zertifi zier- tem Material und einer sich grundwasser- neutral zersetzenden Mulchfolie. Produ- ziert werden diese «Howolis» Mulch- schutzvliese von der Lindner Suisse GmbH im Sankt Gallischen Wattwil.

Ökologisch und zeitsparend

Holzwolle-Vliese unterdrücken den Un- terwuchs, schützen vor Erosion und hal- ten den Boden feucht, da sie die Wasser- Sporenbildung von Falschem Mehltau auf einem Rebblütenstand.

(Foto: Katia Gindro, Agroscope)

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