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VERBUND AG muss das Vorhaben Pumpspeicherwerk Riedl endgültig einstellen

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Passau, 11. Dezember 2017 PM 109-17/LFG

Energie

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S. 1

VERBUND AG MUSS DAS VORHABEN PUMPSPEICHERWERK RIEDL ENDGÜLTIG EINSTELLEN.

RWE UND EnBW VERKÜNDEN DAS AUS FÜR

PUMPSPEICHERWERK ATDORF – DIES MUSS AUCH FÜR PUMPSPEICHERWERK RIEDL GELTEN

Für das vergleichbare Projekt Pumpspeicherwerk Atdorf im südlichen Schwarzwald teilte im April 2014 die RWE AG mit, aus der Planung und Finanzierung des Projekts auszusteigen. Die RWE AG war zu 50 % am Vorhabensträger Schluchseewerk AG beteiligt. Die EnBW, die zusam- men mit ihren Tochtergesellschaften Energiedienst Holding und Ener- giedienst AG die anderen 50 % an der Schluchseewerk AG hält, strebte zunächst weiter eine Baugenehmigung an und übernahm die Planung und Weiterfinanzierung allein. Am 11. Oktober 2017 teilte die EnBW nun mit, das Projekt nicht mehr weiterzuverfolgen.

„Das geplante Pumpspeicherwerk Riedl würde Natur und Landschaft im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Donauleiten von Passau bis Jochenstein sinnlos zerstören. Pumpspeicherwerke haben in einer Welt der dezent- ralen Energiewende keinen Platz und keine Funktion. Pumpspeicher- werke gehören zur alten Welt der Atomkraftwerke und Kohlekraft- werke. Und diese alte Welt muss beendet werden!“ fordert Karl Ha- berzettl, Vorsitzender der Kreisgruppe Passau und Mitglied des Lan- desvorstandes des BUND Naturschutz in Bayern e.V.

„Der endgültige Ausstieg von RWE und EnBW aus dem Vorhaben Pump- speicherwerk Atdorf im Südschwarzwald ist folgerichtig. Nun muss auch die Verbund AG endlich die Sinnlosigkeit des Vorhabens Pumpspeicher- werk Riedl einsehen und dessen AUS endgültig verkünden. Ein weiter- laufendes Genehmigungsverfahren der Naturzerstörung nur als Vorrat,

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S. 2 ohne energiewirtschaftlichen Sinn und ohne Sinn für die Energiewende,

darf nicht sein“, so Haberzettl weiter.

„Die betroffene Bevölkerung, Grundstückseigentümer, Umweltschützer, aber auch die Anrainerkommunen, haben schwere Bedenken formuliert.

Die Hürden für eine rechtswirksame Genehmigung sind extrem hoch, aus unserer Sicht unüberwindbar. Wir fordern die Verbund AG auf: Be- graben Sie Ihre absurden Pläne in Riedl!“ so Christian Schmid, Sprecher der Bürgerinitiative RiGoJo.

Die Energiewende für Klimaschutz und Atomausstieg erfordert einen umfassenden Umbau unseres Energiesystems und vor allem auch un- serer Stromversorgung. Die EU Ziele für den Klimaschutz von 2009 leg- ten fest, die Emission von Treibhausgasen, vor allem von Kohlendioxid, aus der energetischen Nutzung fossiler Energieträger, von 1990 bis 2050 um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren. In der COP21, Klimakonfe- renz 2015 von Paris, formulierten die 196 Vertragsstaaten das Ziel, den mittleren globalen Temperaturanstieg gegenüber der Vorindustrialisie- rung auf maximal 2 Grad Celsius, besser auf 1,5 Grad Celsius zu be- grenzen. Eine 2 Grad Begrenzung des Klimawandels könnte mit der Verfolgung der ambitionierten Obergrenze des EU Ziels, Reduktion der Kohlendioxid Emission um 95 Prozent, erreicht werden.

Das Erreichen dieses Zieles erfordert Energiesparen, Energieeffizienz und den dynamischen naturgemäßen Ausbau der Erneuerbaren Ener- gien, vor allem die Produktion von Strom mit Wind- und Sonnenener- gie. Strom von der Sonne mit Fotovoltaik und Strom vom Wind mit Windenergieanlagen bilden ein dezentral aufgebautes Energiesystem.

Wind und Sonne liefern Strom abhängig von Tageszeit, Jahreszeit und Wetter. Diese Erneuerbaren Energien müssen daher zusammenarbei- ten mit steuerbaren Stromlieferanten – sie benötigen die Teamarbeit mit Kurzzeitspeichern und Langzeitspeichern.

„Speicher, die Wind und Sonne unterstützen, müssen dezentral plat- ziert sein, lokal an den Produktionsanlagen und regional in Quartiers- speichern, und müssen eingebunden sein in die Spannungsebenen des

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S. 3 Verteilnetzes. Zentrale Pumpspeicherwerke können dies nicht, sie ar-

beiten im Übertragungsnetz“, so Dr. Herbert Barthel, Referent für Energie und Klimaschutz des BUND Naturschutz in Bayern e.V.

Langzeitspeicher, also Speicher über mehrere Tage, Wochen und Mo- nate, sind stoffliche Speicher und können der Überbrückung der soge- nannten „Dunkelflaute“ oder „kalten Dunkelflaute“ dienen. Langzeit- speicher sind zum Beispiel Biomasse und Biogas, und in Zukunft Was- serstoff, und daraus Methan, aus der Elektrolyse von Wasser mit über- schüssigem Erneuerbarem Energien Strom.

Pumpspeicherwerke sind als Langzeitspeicher völlig ungeeignet, in Deutschland liegt Ihre Speicherkapazität bei ca. 6 bis 12 Stunden. Dies macht sie als Langzeitspeicher völlig unwirtschaftlich und nie refinan- zierbar.

Kurzzeitspeicher sind heute vor allem Batterien – das können Lithium- Ionen- aber auch Bleiakkumulatoren sein. Das können größere Kom- plexe sein, oder auch intelligent zusammengeschaltete und gesteuerte kleine Einheiten.

Typischerweise sind Kurzzeitspeicher heute immer mehr „double-use“

Systeme, also Batterien, die seitens der Nutzer für spezifische andere eigene Interessen beschafft wurden: zur besseren Eigennutzung von Fotovoltaik-Anlagen, als Auto-Batterien, zur Stabilisierung lokaler Stromsysteme, und vieles andere mehr. Einmal beschafft für ihren in- dividuellen Zweck, können sie dann quasi bei sehr geringen Mehr-Kos- ten für die Stabilisierung des Stromnetzes im Verteilnetz eingesetzt und angeboten werden. Hiergegen machen zentrale Pumpspeicher- werke keinen Sinn, weder wirtschaftlich noch energietechnisch.

Für Rückfragen:

Dr. Herbert Barthel,

Referat Energie und Klimaschutz mobil: 0151-5048 9963

Referenzen

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