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Patienten mit Angststörungen in der Hausarztpraxis Einladung zur Teilnahme an der Studie „Jena PARADIES – der Angst entgegen, freier leben“

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BLÄK informiert

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Bayerisches Ärzteblatt 10/2013

Patienten mit Angststörungen in der Hausarztpraxis

Einladung zur Teilnahme an der Studie „Jena PARADIES – der Angst entgegen, freier leben“

Panikstörungen und Agoraphobie gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankun- gen [1]. Die Behandlung von Patienten mit Panikstörungen ist eine Herausforderung für das gesamte Praxisteam. Das Institut für Allgemeinmedizin (Direktor: Professor Dr. Jochen Gensichen) am Universitätskli- nikum Jena hat mit „Jena PARADIES – der Angst entgegen, freier leben“ eine Studie zur Optimierung der Behandlung von Pa- tienten mit Angststörungen in der Haus- arztpraxis aufgelegt und lädt interessierte Hausärzte in Bayern zur Teilnahme ein.

Für den Interventionsarm der kontrollierten Studie wurde ein einfaches und leitlinien- gerechtes Übungsprogramm mit einem klar strukturierten Ablauf für Patienten mit Pa- nikstörung und Agoraphobie entwickelt. Das Übungsprogramm beinhaltet Beratung, Auf- klärung über Angst und Angststörungen und Anleitungen zu selbstständigen Angstübungen auf der Grundlage eines verständlichen Pati- entenleitfadens und unter Aufsicht des Praxis- teams. Es berücksichtigt die wissenschaftliche Evidenz ebenso wie die Besonderheiten des hausärztlichen Praxisalltags.

Vor Beginn der Teilnahme an der Studie wer- den alle Praxismitarbeiter der Kontroll- und Interventionspraxen geschult. Der Aufwand für teilnehmende Praxen besteht in der Teilnahme an je einer zertifizierten Fortbildungsveran- staltung für den Arzt und die Medizinischen Fachangestellten. Mindestens sechs Patienten sollten in jeder Praxis für einen Zeitraum von sechs Monaten begleitet werden. Während dieser Zeit finden protokollgemäß vier Arzt- termine von jeweils einer halben Stunde mit jedem Patienten statt. Nach einem festge- legten Zeitschema werden die Patienten zu

zehn unterschiedlichen Zeitpunkten von der Medizinischen Fachangestellten angerufen, wobei jeder Anruf erfahrungsgemäß ca. zehn Minuten dauert.

Die Patienten, die in Praxen behandelt werden, die per Zufallsverfahren der Kontrollgruppe zugeordnet wurden, haben keinerlei Nachteile, denn in der Kontrollgruppe findet ja die bisher bewährte Behandlungsstrategie statt.

Die Studie „Jena PARADIES“ wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Vergütung des studienbedingten Mehraufwands der teilnehmenden Praxen er- folgt im Rahmen der Förderung.

Der Allgemeinmediziner Dr. Hans-Heinrich Wittmann aus Kronach hat als Lehrpraxis des Instituts für Allgemeinmedizin am Uni- versitätsklinikum Jena in einer Pilotphase die Studienmaterialien getestet und ist davon überzeugt, dass eine Allgemeinarztpraxis „bei vollem Betrieb“ die Teilnahme an einer solchen Studie umsetzen kann: „Das erste Gespräch mit dem Patienten ist halt intensiver. Die wei- teren Follow-ups sind gar nicht so aufwän- dig. Außerdem habe ich als Arzt tatkräftige Hilfe von meiner Fachangestellten. Sie ist ja direkt in die Patientenbetreuung einbezogen.

Sie hält Telefonkontakt zu den Patienten. Das funktioniert und hilft mir als Arzt ungemein.“

Wittmann weist auf einen weiteren wich- tigen Aspekt hin: „Die meiste Arbeit liegt ja beim Patienten selbst, der sich ganz intensiv mit diesen angstauslösenden Situationen aus- einandersetzen muss. Er muss sich mit den Übungen immer wieder selbst in diese Situ- ationen bringen, damit sich eine Habituation einstellt.“ Und Wittmann fasst zusammen:

„Wenn das Manual seinen Praxistest in der Studie erfolgreich besteht, wäre das für den Allgemeinarzt eine große Hilfe. Das ist ein

so ausgeklügeltes System, dass man auch als psychotherapeutisch wenig erfahrener Arzt damit sehr gut umgehen kann. Ich kann mei- nen Kollegen empfehlen, sich an dieser Studie zu beteiligen.“

Noch bis Dezember 2013 können sich interes- sierte Arztpraxen zur Teilnahme an der „Jena PARADIES-Studie“ entscheiden. Dr. Max Ka- plan, Präsident der Bayerischen Landesärz- tekammer (BLÄK), ist überzeugt, dass diese Studie einen wichtigen Beitrag zur besseren Sichtbarkeit der kompetenten Arbeit in den Hausarztpraxen darstellt und kann deshalb die Kolleginnen und Kollegen zur Teilnahme er- muntern: „Im Flyer der BLÄK ‚Für gute Medizin in Bayern‘ machen wir deutlich, dass gute Me- dizin vom gemeinsamen Engagement lebt und zwar über alle regionalen und sektoralen Gren- zen hinweg. Mit der Teilnahme an der ‚Jena PARADIES-Studie‘ können auch bayerische Hausärztinnen und Hausärzte mit ihrem ge- samten Praxisteam über unsere regionalen Grenzen hinaus einen Beitrag zur Optimierung der Behandlung von Patienten mit Panikstö- rungen in Hausarztpraxen leisten.“

Literatur

[1] Thiel P, Hiller TS, Storch M, Schneider N, Pe- tersen JJ, Gensichen J. Gemeinsam durch die Angst – Ein Übungsprogramm in Hausarztpra- xen. Hausarzt. 2012;49(16):2-5.

Autoren

Dr. Sylvia Sänger, Professor Dr. Jochen Gensichen, Universitätsklinikum Jena, Ins- titut fü r Allgemeinmedizin, Bachstraße 18, 07743 Jena, Telefon 03641 9395800, E-Mail: jena-paradies@med.uni-jena.de, Internet: www.jena-paradies.org

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