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DNA-Polymerase-Aktivität isolierter Leberzellkerne

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Weser u, Moefler: DNA-Po!ymcr*fC-Akti vitit kolicrtcr Lcbcreelfkerne 137

Z, klin, Chem, , klin. Biochem.

8, Jg,, S, 137-140, Mär/, 1970

DNA-Polymerase-Aktivitat

1

) isolierter Leberfcellkerne

Reaktivität von %n* ; #W //f * >

Von U, WfftRK*; und H, MOKUJ&P.

Aut dem Phytioloffsch-Chemifcben Intlittit der Universität Tübingen (Direktor: Prof. Dr. Dr. G. Weitet)

^Eingegangen am 13. Oktober 1969;

f&oiierte Zellkerne aus KattenJebcr zeigen DN^W'oJymcra^Aktivität, Die güftotjgtten Jnkubatiombcdingunfccn wurden untersucht. hin pH-Optimum liegt bei pH 8,1, Mg4 Moncn ftind in K4fwntratfor.cn um 1,6nuf notv/tndig. Zugesetzte Doppehuang-JJNA fordert, gegenüber hitJÄdenaturiertcr, die DNA-Synthcte. Die h^chftU; DNA-Polymme-Aktivitii zeigen ZcJJkcr/ie au», der lieber unbehandefter Ratten, Vorausgegangene Äther- oder Evifxwi-NarkoÄen vermindern die OKA Pofymcmauori'.rate. Werden Zn' - und Hg -ioncri 10 Sttln. vor Vmuchsendc i, p, injiziert, fx> Ht die »pesiAtche iXN'A-Polyrncratc-Aktivität der LebcraelJ kerne erhöht, iibe urnpe-xiÄ-vche Hemmung der DNA-i'oJymcri%ation<igev:Fiwindfgkeit ist zu beobachten, wenn diettJben MctaJJioecn xuuimmcn mit frfcch hofierten Zellkernen inkubicrt v/crden.

DNA-polymerate activity in isolated liver cell nuclei

DNA-poIymcra<Kc activity wa% demonstrated in the Iwiatcd nuclei of rat liver eclk* 7>je optimal ir*cuUti//n conditior*^ y/crc determined.

There v/a& a maximum rate of incorporation of pHJTMP at pH 8.1, and Mg in a concern ration of af Itatt 1.6 rnu v/^ required. The priming OKA was double «tranded; tingle stranded ws& ineffective, 'f he highest activity %'»*, found in the liver nuclei of untreated young rat«,. Ether or Evipan narcrni$ decreased the rate of DNA polymcmation, measured a·, rhe rate of uptake r/f p/f JTMK When %n· and 11^- taltfe v/ere injected 10 hour» before the end of the experiment, the specific DNA-poIyrneme activity of the liver ceil nudei v/av increased. Incubation of the »ame metaJ ion& with frc?>hly i^latcd celJ nuclei caused an umpecific inhibition of the DNA polymeri'.ation rate,

Die Chemie und Struktur von Ubergangsmctallkom- plcxcn mit Nucldnsäurcn und deren niedermolekularen Bestandteilen ist mehrfach untersucht worden fl). Über die Biochemie derartiger Komplexe bsiw, die Reaktivität von Obergangsmetallionen auf die Polynuclcotid-Bio- synthese ist dagegen nur wenig bekannt <2·-·/>), Be- sonders wurde die biochemische Reaktivität dec; 3d10- Metalk Zn auf die NucleinsäuroBiosynthese geprüft.

Dabei %eigt sich, daß sowohl die RNA- ah auch die DNA-Synthese in Gegenwart dieses MetalKoriü unter- schiedlich verläuft. Wird %n+ r jntrapcritonea) an Ratten injiziert, so ist danach die nukleare RKA-Biosynthe^erate der Leber erhöht. Nicht nur der Orotsäureeinbau, son- dern, auch die spezifische RNA-PolymerasoAktivitat isolierter Lcber^ellkernc aus Zn^^vorinji^ierten Ratten ist dabei größer, verglichen mit unbcbandelten Tieren*

Werden l^eberJicllkernJnkubationen direkt mit Zrrr- Irmen versetzt, so wird die RNA-Polymera*e-Aktivitat gehemmt. Physiologische Mengen an Zn stimulieren bei Zn-Mangelrattcn die nukleare DNfA~Biosymhese der Leber (3, 4), Höhere %n^^-Kon^entrationen hemmen die in vivo gebildete DNA-Synthese, Verwehe zur enzymatischen Aktivität der DNA-Polymerafie in Ge- genwart von Zn*** wurden nicht unternommen. In dieser Arbeit wird daher diese Frage näher untersucht.

Zunächst wird ein in vitro-System entwickelt, in dem isolierte Zellkerne aus der Leber normaler und teil- hepatektomiertcT Ratten eine DNA-Polyrnemc~Aktivi- tat zeigen. Die jeweilige Wirkung von intraperitoneal

*; Dc^/xyr)uclco*idtriphoe;phati DNA dcaoxynucJii ra^^EC 2,7,7.7).

^r Gegenwärtige Adrcsise; King*« College Jxjndon, S, E, 24 68 ffclf Moon J.*ne, Great Britain,

vorinjtxieitcn und direkt in vitro zugegebenen Zn - Ionen auf die nukleare DNA-Polymcra&e-Aktivitalt wird untersucht. Die Reaktivität der* Zn wird zusätzlich mit der des chemisch homologen Hg" verglichen. Hg ·- Ionen sind besonder«; von Jnteressc, da sie, im Gegen- satz zum Zn % mit den Polynucleotiden ßasen*Metall·

Basen-Komplex bilden.

Material und Methoden

Weiße, weibliche Wi*;tar-l<atten wurden von Fa,

Kh?,lcg^/AllK^fJ l/esiogcn. Wenn r.icht ander* verrncrkt, wogen fiie iSOg, Sie erhielten N'ormaldiat ^AJtrormn /<-)0; und Wa^r ad Jibitum, Wcnu nötig, v/urden die Katten nach den unter J. c, 7 — 10; f>ci/chricbcncn Methoden partiell hepatektr/micrt. Ah dienten Äther oder /ivipan CN'a-Methyl-cyclo- -barbiturat^ Wenn nicht andere vermerkt, v/urden die operierten Hatten 28 Stdn, »pater x,um Verbuch benutzt, Chttnikalien

Alle Nuclco^idtripho^phatc *^ur<L·^ von Fa, Schwäne, Orange- bürg K. ,, bezogen; Morior<atriur/i*thymidin-5/-triphoiihat, /y/t, 6902 P, Dinatrium-dev/xyailer^xJn-S^ripho^phat, Lot, /S^01,

^'etralithiüri)"dc)x>xyguanoi;iri-5/''triph/Xiphat, ixjt, 6701, Mono- ii, ix/t, 6902 P, Tetralithium- t, J/>t, 68^)3 dpesdiitche Ak- tivität 10,35 C/rr/MoJ,

DNA, Jyopbilhiert, rtimt, hochfxJymc-r, NV. 13570: Serva, Heidelberg, Tri« p. a,: i'luka, Huch'» SO, Diphcnylamin : Merck, Darmstadt, 1 1 hPi-.S i K-2·/ fydroxyathylpiperaxJn-K/-2-äthyl-f>uI*

fof}*äurc, A-gra/lu, lx>t, 920012; Caibiixjhcn-i, Jxn Angele», Saccharose, t|>ccial cnxymc grade, l/jf, f> 1149: Mann, N", V,;

Hyamifie iMydroxidc of l Jyamine 10 X/ fx>t 1264, Packard, Die übrigen Clhcmikalicn u^aren von p, a* Qualität, Siimtillationa- Irrung: 5,0g PPO ^2,5 i^iphcnylo«^o!> und 0,3g POPOP

^1,4-Di|2-<5'pfccnylojrÄ/y/lyl;J-lM:r»yxJ, Pack»r/J, mit destilliertem Toluol auf 1 /.

Z, klin, Chem, u, k«n. Biochcro./8. Jabrg, 1970 / Meit 2

(2)

138 Weser u. Moeller: DNA-Polymerase-Aktivität isolierter Leberzelikerne

Leberzellkerne aus Ratten wurden in Saccharoselösungen unter- schiedlicher Dichte bei 0—4° isoliert (11,12). Zum Schluß wurden die Kernpellets in je 1,7 m/ einer Lösung von 0,5\i Saccharose und l mM MgCl2, pH 6,7, suspendiert. Die Bestimmung der nuclearen DNA erfolgte nach 1. c. (13). Die DNA wurde aus den isolierten Zellkernen nach 1. c. (14) isoliert. Methodische Einzelheiten siehe 1. c. (15).

-PolyMerase-Test

Die DNA-Polymerisation erfolgte in einem Volumen von 0,81 m/, das sich folgendermaßen zusammensetzte: 0,40 m/ Kernsuspen- sion, 0,10 m/ Puffer, 0,10 m/ MgCl2> 0,10 ml Desoxynucleosid- triphosphatgemisch, 0,01 m/ [3H]-TTP und 0,10 m/ variabel.

Konzentration der einzelnen Komponenten in den Proben:

Zellkerne 60—80 nukleare DNA, Saccharose 250 mM, MgCl2

16 mM, Puffer 20 mM, pH 8,1, dATP 80 //M, dGTP 80 /IM, dCTP 80 und [3H]-TTP 0,12 = l € pro Ansatz.

Die Proben wurden in Plastikröhrchen (10 X 40 mm) bei 37°

inkubiert, die Reaktion durch Zugabe der Kernsuspension ge- startet. Zum Zeitpunkt 0, tx und t2, wurden je 0,2 m/ entnommen und mit 3 m/ eiskalter 2proz. Perchlorsäure versetzt, wodurch die Reaktion gestoppt wurde. Der säureunlösliche Rückstand wurde, wie unter 1. c. (12) beschrieben, weiter aufgearbeitet und die Radioaktivität in einem Flüssigkeits-Szintillations-Spektrometer (Packard Tri-Carb-2009) gemessen. Jede Probe wurde 10 Min.

gezählt und der Background von der Zählrate abgezogen. Wenn nicht anders angegeben, sind die Ergebnisse die Mittelwerte von zwei identischen Inkubationsansätzen. Die einzelnen Proben hatten im allgemeinen eine Zähirate von 1000—2000 Imp./Min.

Ergebnisse

Inkubationsbedingungen

Die Kerne waren licht- und elektronenoptisch frei von Verunreinigungen. Ihr RNA/DNA-Quotient lag bei 0,25 ± 0,01 (16). Während der Inkubation traten keine lichtoptisch feststellbaren Veränderungen auf. Die Zeit- abhängigkeit des [3H]-TMP-Einbaus in die nukleare DNA ist in Abbildung l aufgezeigt.

Nach 10 Min. war der [3H]-TMP-Einbau fast beendet.

Er steigerte sich in weiteren 10 Min. Inkubationsdauer

I

= 1

woo'

7,0 7,5 8,0 ph

Abb. 2

pH-Abhängigkeit der [8H]-TMP-Inkorporation in die Zellkern-DNA der Rattenleber. Inkubationsbedingungen wie in Abb. l mit Aus- TS. Es wurde 20 niM Tns-Puffer verwendet. Meß-

punkte =* ± s (n = 8) nähme des Puffers.

nur noch um 13%. Werden verschiedene Puffer-Lösun- gen verwendet (Phosphat, NaHCO3 oder Tris), so än- derte sich das Ergebnis maximal um ±5%.

Im nächsten Versuch wurde die pH-Abhängigkeit ge- prüft (Abb. 2). Die [3H]-TMP-Einbaurate steigt von pH 7,3 bis 7,8 steil an und bleibt dann bis pH 8,1 etwa konstant. Bei höherem pH wird der Ansatz während der Inkubation zu einer gallertigen, nicht pipettierbaren Masse.

Wurde die Mg++-Ionenkonzentration variiert, so zeigten sich im Bereich von 1,6 mM bis 16 mM nur geringfügige Veränderungen. Mit steigendem Angebot von zusätz- licher doppelsträngiger Lachssperma-DNA (0—10 je Probe, Hyperchromizität 33%) nimmt der [3H]-TMP- Einbau um 34% zu. Entsprechende Zusätze von ein- strängiger DNA sind wirkungslos!

DNA-Polymeraseaktivität von Leber^ellkernen normaler und tellhepatektomierter Ratten

In dieser Versuchsreihe wurde die spezifische DNA- Polymeraseaktivität von Leberzellkernen aus Ratten

Zeit [Mini10 Abb. l

Zeitabhängigkeit des [aH]-TMP-Einbaus in die Zellkern-DNA der Rattenleber. Inkubationsvolumen 0,81 m/. Temperatur 37°. Konzen- tration in den Proben: Zellkerne (60—£0 //g nucleare DNA): Saccha- rose 250 mm; MgCl2 16mM; HEPES-Puffer 20 mM, pH 8,1; dATP dGTP, dCTP je 80//M; [3H]-TTP 0,12//M (~ l ). Meßpunkte -·

x ± s (n 28), Einbau nach 10 Min. =100%

i

20000 -

15000 -

'i

10000-

i

5000-

Zeit

Abb. 3 Spezifische DNA-Polymeraseaktivität von schiedlicher Herkunft. O: Leberzellkerne

• : Leberzellkerne aus teilhepatektomierten Ratten (Äthernarkose) ;

^: Zellkerne aus regenerierender Rattenleber (Evipannarkose, 120 mg/kg Körpergewicht); : Zellkerne aus normaler 'Rattenleber nach 28 Stdn. Evipannarkose (l 20 mg/kg Körpergewicht). Inkubations- medium siehe Material und Methoden; Puffer: Phosphatpuffer. Meß-

punkte = ± s (n = 4 je Kurve)

Leberzellkernen unter- unbehandelter Ratten;

Z. klin. Chem. u. klin. . / 8. Jahrg. 1970 / Heft 2

(3)

Weser u. Moeller: DNA-Polymerase-Aktivit t isolierter Leberzellkerne 139 gemessen, die eine unterschiedliche Vorbehandlung

erfahren hatten. Zellkerne aus regenerierender Leber zeigten etwa 70% des Einbaus, der mit Leberkernen unbehandelter Ratten erfolgt. Die Einba rate ist auch abh ngig vom Narkosemittel; sie wird durch eine Ope- ration in Evipannarkose st rker als durch eine Opera- tion in thernarkose gesenkt. Am geringsten ist der Einbau nach Evipannarkose ohne folgende Operation (Abb. 3).

Eine Abh ngigkeit des [3H]-TMP-Einbaus vom Alter der Ratten (75 — 150g K rpergewicht) konnte nicht festgestellt werden.

Reaktivit t von Ζη++- und Hg++-Ionen

3 Gruppen zu je 4 Ratten erhielten 10 Stdn. vor der Zell- kernisolierung l bis 100 μΜο! ZnQ2 pro kg K rperge-

140 130 120 110

80 70 60 50

30 20 10

Ο 10 ΖΟ

Zeit [A///?]

Abb. 4

DNA-Polymerisations-Geschwindigkeit isolierter Leberzellkerne ohne und nach vorausgegangener Zn+'Mnjektion. χ : physiol. NaCl; o : l,

• : 10 und Δ: 100 juMol ZnClj/kg Ratte. Injektionsvolumen 5m/.

Inkubationsmedium siehe Abb. 1. Me punkte = χ ± s (n = 4je Kurve). Einbau ohne Zn++-Injektion nach 10 Min. = 100%

100 90

Γ~ΖΊ θΟ

^70

^ W

\

J^ h.n5

°

*E

30

20 10

Zeit 10 Abb. 5

Inkubation von Leberzelikernen unbehandelter Ratten in Gegenwart unterschiedlicher Zn++-Konzentrationen. χ : ohne Zn++-Zusatz; o : l,

• : 10 und ^: 100 μΜ Zn+·»·. Inkubationsbedingungen siehe Abb. 1.

Me punkte = 5c db s (Kerne von 3 Tieren gep olt, jeweils Doppel- bestimmung). Einbau ohne Zn+*-Zusatz nach 10 Min. «100%

130

110

90

30 20 10

0 10

Zeit [A///?.] 20 Abb. 6

DNA-Polymeraseaktivit t isolierter Leberzellkerne 10 Stdn. nach HgCla-Injektion. x: physiol. NaCl; o : 0,01, · : 0,1 und Δ: l μΜο!

HgCla/kg Ratte. Injektionsvolumen 5 m/. Inkubationsmedium siehe Abb. 1. Me punkte =55 ± s (n => 4 je Kurve). Einbau ohne Hg++-In-

jektion nach 10 Min. = 100%

Zeit [Mm]

Abb. 7

DNA-Polymerisationsrate isolierter Leberzellkerne normaler Ratten in Gegenwart unterschiedlicher HgCla-Mengen. χ : ohne Hg++-Zusatz;

o : 0,01, · : 0,1 und zs: l μΜ HgCl,. Standardinkubation siehe Abb. 1.

Me punkte = χ ± s (Kerne von 3 Tieren gep olt, jeweils Doppel- bestimmung). Einbau ohne Hg++-Zusatz nach 10 Min. = 100%

wicht intraperitoneal injiziert. Nach* der Kernisolierung wurde sofort die DNA-Polymeraseaktivit t bestimmt

(Abb. 4).

S mtliche Zn+^-Injektionen bewirken eine schwache Stimulierung der Polymerisationsgeschwindigkeit. Wer- den Leberzellkerne unbehandelter Ratten direkt mit ZnCl2 (l bis 100 μπ) inkubiert, so wird die [3H]-TMP- Einbaurate bis auf 16% gesenkt (Abb. 5).

Wie sich das chemisch homologe Metallion Hg++ bei hnlicher Versuchsanordnung verh lt, wurde in den folgenden Versuchen gepr ft. Um toxische Effekte weit- gehend zu reduzieren, wurden wesentlich niedrigere lonenkonzentrationen eingesetzt. In Abbildung 6 ist das Ergebnis des in-vivo-Versuchs aufgezeigt, in dem je Z. klin. Chem. u. klin. Biochem. / 8. Jahrg. 1970 / Heft 2

(4)

140 Weser u. Moeller: DNA-Polymerase-Aktivität isolierter Leberzellkerne 4 Ratten 10 Stdn. zuvor intraperitoneale Injektionen

von HgCl2 erhielten.

Der entsprechende in-vitro-Versuch in dem isolierte Leberzellkerne direkt mit verschiedenen HgCl2-Kon- zentrationen versetzt werden, ist in Abbildung 7 dar- gestellt.

Nach 10 Min. wird in Gegenwart von l Hg++ eine etwa 30proz. Hemmung beobachtet. Prinzipiell besteht kein wesentlicher Unterschied zur entsprechenden Zn++- Konzentration.

Diskussion

Die Inkubation von enzymatisch aktiven Leberzell- kernen zur Bestimmung der DNA-Polymerisationsrate ist eine sehr geeignete und relativ schnelle Methode für viele Probleme der angewandten Biochemie. Besonders hervorzuheben ist, daß nicht unbedingt partiell hepa- tektomierte Ratten verwendet werden müssen. Leber- zellkerne junger, unbehandelter Ratten zeigen nach un- seren Versuchen die höchste [3H]-TMP-Einbaurate.

Daß tatsächlich eine echte DNA-Synthese in den iso- lierten Kernen stattfindet, konnte durch die Isolierung von [3H]-markierter nuklearer DNA nachgewiesen werden (16a). Gegenüber Untersuchungen mit DNA-Po- lymerase-Röhextrakten aus Leberhomogenaten hat diese Methode den Vorteil, daß der intakte Zellkern eine morphologische Einheit darstellt, die für viele Ver- suchsanstellungen erwünscht ist. Außerdem scheint hier nur ein Typus von DNA-Polymerase vorzuliegen, der auf doppelsträngige DNA anspricht. Aus Leberhomo- genaten wurden dagegen Enzymfraktionen gewonnen, die auch mit einsträngiger DNA aktiviert werden (17—19). Die vorausgegangene Zellkernisolierung ist damit ein entscheidender Schritt zur weiteren Anreiche- rung der Doppelstrang-DNA-aktivierbaren. DNA-Poly-

merase. In der Tat gelang es unlängst eine solche DNA- Polymerase aus chromosomalen Proteinfraktionen von Leberzellkernen anzureichern (19 a).

Die stimulierende Wirkung von Zn++-Ionen auf die Aktivität der nuklearen DNA-Polymerase überraschte.

Offensichtlich scheinen hier unterschiedliche Reaktionen abzulaufen. Zn++-Injektionen in ähnlichen Konzentra- tionsbereichen verursachen nämlich eine bis zu SOproz.

Hemmung des [3H]-Thymidin-Binbaus in die nukleare DNA der Leber (4). Aus diesem unterschiedlichen Reaktionsverhalten könnte geschlossen werden, daß eine Wirkung des Zir1"1" bereits auf niedermolekularer Ebene der DNA-Synthese einsetzt.

Das chemisch homologe Hg++ verhielt sich bio- chemisch analog dem Zn++. Hier sei daran erinnert, daß, wenn eine Reaktion der Metallionen mit Polynucleo- tiden in Betracht kommt, der Bindungsort des jeweiligen Metallions zu unterscheiden ist. Hg++ bildet lineare Basen-Hg-Basen-Komplexe (l, 20, 21), während Zn++

vorwiegend am Phosphatrest gebunden wird (22). Beide Bindungsarten vermögen die Struktur der Doppelhelix zu stabilisieren. Inwieweit dadurch die Priming-Eigen- schaften solch einer DNA verändert werden, muß nach- geprüft werden. Entsprechende Versuche mit gereinig- ten DNA-PolymeraserFraktionen sind im Gange.

Die verminderte Aktivität der DNA-Polymerase durch direkt zur Inkubation zugesetzte Zn++- und Hg++-Ionen scheint unspezifisch zu sein. Beide Metallionen haben eine sehr große Affinität zu SH-Gruppen. Es darf ange- nommen werden, daß hier hauptsächlich SH>Enzyme inaktiviert werden.

Wir danken Frl. M. ICKELSHEIMER für die geschickte Assistenz bei den Leber-Operationen. Ein Teil dieser Arbeit wurde aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt.

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Dr. U. Weser 74 Tübingen Hoppe-Seyler-rStr. l

Z. klin. Chem. u. klin. Biochjbm./ 8, Jahrg. 1970/Heft 2

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Prof. Dr. tned. Heinrich Bartelheimer

Direktor der I. Medizinischen Universitäts-Klinik Hamburg

Prof. Dr. med. Hans-Joachim Maurer

Institut und Klinik für Medizinische Strahlenkunde der Universität Düsseldorf

Prof. Dr. med. Hans W. Schreiber

Chefarzt der Chirurgischen Abteilung des Marien-Krankenhauses, Hamburg

unter Mitwirkung von

Priv.-Dpz. Dr. med. Kurt Müller-Wieland

Oberarzt der I. Medizinischen Universitäts-Klinik Hamburg

Inhaltsübersicht Die Probleme des Kranken mit operiertem Magen (H.

BARTELHEiMER-Hamburg — H.-J. MAURER-Düssel- dorf — H. W. ScHREiBER-Hamburg)

Magenresektion

Indikationen zur Magenoperation und Darstellung der konventionellen und modernen Verfahren (L. ZUK- SCHWERDT und E. FARTHMANN-Hamburg) — Postope- rative Frühkomplikationen nach einer Magenoperation

(F. STELZNER-Hamburg) Der operierte Magen

Physiologie und Pathologie des operierten Magens (H.

W. SCHREIBER und K. KRENTZ-Hamburg) — Patho- logische Anatomie des resezierten Magens (V. BECKER- Berlin) — Immunpathologie gastritischer Veränderun- gen (K. O. VoRLAENDER-Bonn)

Klinik des Magenresezierten

Der funktionell gut operierte Magen (K. MÜLLER-WIE- LAND-Hamburg) — Subjektive und objektive Symp- tome (K. MÜLLER-WiELAND-Hamburg) — Psycholo- gische Aspekte der Magenoperation und des Magen- operierten (H. FREYBERGER-Hamburg)

Diagnostik

Sekretionsanalyse (K. KRENTZ-Hamburg) — Gastro- biopsie (K. KRENTZ-Hamburg) — Zytologie (K.

KRENTZ-Hamburg) — Gastroskopie (K. KRENTZ- Hamburg) — Röntgenuntersuchung des Magenoperier-

ten (H.-J. MAURER-Düsseldorf) — Nuklearmedizi- nische Untersuchungsmethoden (H. BERNDT-Berlin- Buch)

Spätsyndrom des Magenresezierten

Ernährungsstörungen, Magenstümpfkarzinom, Lun^

gentuberkulose der Magenoperierten (K. MÜLLER- WiELAND-Hamburg) — Anämien nach Magenresektion und Gastrektomie (W. PRiBiLLA-Berlin^Moabit) — Skelett- und Calcium-Stoffwechselveränderungen nach Magenresektion (F. KuHLENCORDT-JHamburg) -^ Be- einflussung der Nachbarorgane (Leber, Gaue, Pank- reas) (E. WiLDHiRT-Kassel)

Therapie bei Kranken mit Magenresektion

Therapie bei Kranken mit einer Magenoperation vom Standpunkt des Chirurgen (A. GÜTGEMANN und H. W.

ScHREiBER-Bonn-Hamburg) — Therapie bei Kranken mit einer Magenoperation vom Standpunkt des Inter- nisten (M. GÜLZOW und K. DiwOK-Rostock) -— Opera- tionsfehler (A. GÜTGEMAJSTN und H. W. SCHREIBER- Bonn-Hamburg)

Besondere Gesichtspunkte bei magenoperierten Kindern (F. MEissNER-Leipzig)

Nachsorge und Begutachtung

Rehabilitation und Resozialisierung (A. LUCHMANN- Bad Salzig) —Begutachtung ( . . LINDENSCHMIDT-·

Hamburg)

Watter de Gruyter & Co · Berlin 30

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