Elektromobilität J1
4 Berechnungen und Messungen zum Motor im E-Bike, Pedelec 4.1 Versuchsaufbau Messungen an der Gleichstrommaschine
1 Wirbelstrombremse 2 Bremsmagnet
3 Drehmomentmessung 4 Drehzahlmessung 5 Gleichstrommaschine 6 Spannungsmessung 7 Strommessung 8 Netzteil
9 Reflexmarke
4.1.1 Bauteile
• Faulhaber DC-Kleinstmotor 3557K 020 CS
• RillenkugellagerFAG 61807
• Aeronaut Spannkonus 4 mm Welle / 8 mm Schaft
• Scheibe Platinenmaterial 1,5 mm Epoxidharz mit 35 µm Cu
• optischer Drehzahlmesser
• Federkraftmesser
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4 3
1
2 5
6 7
4 8
9
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4.2 Messung der Leerlaufdrehzahl in Abhängigkeit von der Klemmenspannung
Klemmenspannung einstellen (U = 0 ..12V in 1V-Schritten).
Warten bis Drehzahl sich stabilisiert hat. Man erkennt dies daran, dass die Stromaufnahme sich nicht mehr verändert.
Leerlaufdrehzahl messen.
U in V n in 1/min n in 1/s
0 0,0 0,00
1 186,6 3,11
2 425,0 7,08
3 665,0 11,08
4 906,0 15,10
5 1165,0 19,42
6 1400,0 23,33
7 1630,0 27,17
8 1843,0 30,72
9 2087,0 34,78
10 2311,0 38,52
11 2540,0 42,33
12 2770,0 46,17
Folgerung
Tendliniengleichung abgelesen: f(x) = 233,7 -23,2n Drehzahl N = Kn * U
U Klemmenspannung
Kn Drehzahlkonstante Kn = N / U = 234 (Steigung)
0 2 4 6 8 10 12
0,0 500,0 1000,0 1500,0 2000,0 2500,0 3000,0
f(x) = 233,7x - 23,2
Leerlaufdrehzahl in Abhängigkeit von der Klemmenspannung
U in V
n in min-1
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4.3 Messung des Klemmenstroms in Abhängigkeit vom Drehmoment
Klemmenspannung einstellen (U = 12 V) und konstant halten.
Lastmoment mit Bremsmagnet einstellen (M = 0 Ncm bis 3,5Ncm in 0,5Ncm-Schritten) und an Drehmoment-Messhebel messen.
Klemmenstrom messen.
M in Ncm I in A
0,5 0,1
1 0,3
1,5 0,4
2 0,5
2,5 0,6
3 0,8
3,5 0,9
Folgerung
Tendliniengleichung: f(x) = 0,257xI Klemmenstrom
M in Ncm Drehmoment
Ki Stromkonstante Ki = I / M = 0,257 hier: (Steigung der Trendlinie aus dem Diagramm)
Auch wenn der Motor noch gar nicht über die Wirbelstrombremse gebremst wird, misst man bereits ein Moment.
Dies liegt daran, dass der Motor durch Reibung in seinen Lagern und zwischen Bürsten und Kommutator gebremst wird (Reibemoment).
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8
f(x) = 0,257x - 0,000
Klemmenstrom in Abhängigkeit vom Lastmoment
M in Ncm
I in A
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4.4 Messung der Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie
Klemmenspannung einstellen (U = 12 V) und konstant halten.
Lastmoment mit Bremsmagnet einstellen ( M = 0Ncm bis 3,5Ncm in 0,5Ncm-Schritten) und an Drehmoment-Messhebel messen.
Drehzahl messen
Schritt 2 und 3 wiederholen bei einer Klemmenspannung U = 10V berechnete Werte mit Tendlinie Ukl = 12V Ukl = 10V Ukl = 12V Ukl = 10V Ukl = 10V M in Ncm n in min-1 n in min-1 n berechnet n berechnet
n10 / n12 = 10 / 12 → n10 = 10 / 12 * n12
0,5 2743 2292 2732 2261 2277
1 2594 2137 2611 2137 2175
1,5 2457 2000 2489 2014 2074
2 2410 1863 2367 1890 1973
2,5 2250 1750 2245 1767 1871
3 2130 1630 2124 1643 1770
3,5 1985 1560 2002 1520 1668
Steigung -244 -247
2854 2385
n berechnet mit n ~ U aus berechneten n bei 12V
Y-Achsen- abschnitt
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4
0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500
f(x) = - 247x + 2385
f(x) = - 244x + 2854
Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie
Ukl = 12V Linear (Ukl = 12V) Ukl = 10V Linear (Ukl = 10V)
M in Ncm
n in min-1
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4.5 Grundlegende Berechnungen aus bekannten Motordaten
Das Ziel der folgenden Berechnungen ist es, mithilfe der bekannten Nenndaten des Motors den fließenden Strom, die anzulegende Spannung, den sich ergebenden Wirkungsgrad bei allen anderen Betriebsfällen auszurechnen. (z.B. bei 25% Motorleistung in Aufg. 4.6) Dazu muss man aus den Nenndaten erst einmal den Ankerwiderstand, die induzierte Spannung , Nenndrehzahl usw. bestimmen, um anschließend in einfachen Dreisatz- Berechnungen auf die anderen Betriebsfälle schließen zu können.
Vor den Aufgaben stehen immer mögliche Aufgabenstellungen, mit denen man sich eng geführt dem Endziel nähert.
Aufgabenstellung zu 4.5
Aus dem Datenblatt eines E-Bikes entnimmt man folgende Motordaten UNenn = 36 V, PNenn = 252 W (mechanisch) , MNenn = 12 Nm, ηNenn = 82 % (wenn man die Reibverluste des Motors berücksichtigt:
Pnenn-ab = 246 W , MNenn = 11,7 Nm, ηNenn = 80 % )
Der Motor ist auf Hinterradachse montiert. Der Radumfang beträgt 2,07 m (28 Zoll-Rad) Annahme: Die mechanischen Verluste des Motors bleiben im Nennbetrieb unberücksichtigt 4.5.1 Berechnen Sie die Motordrehzahl im Nennbetrieb.
4.5.2 Mit welcher Geschwindigkeit bewegt sich der E-Bike-Fahrer?
4.5.3 Berechnen Sie die aufgenommene elektrische Leistung im Nennbetrieb.
4.5.4 Welcher Strom fließt im Nennbetrieb?
4.5.5 Berechnen Sie den Ankerwiderstand. (INenn = 8,53 A)
4.5.5 Ermitteln Sie die am Ankerwiderstand abfallende Spannung und die im Motor induzierte Spannung Uind im Nennbetrieb.
4.5.1 Nenndrehzahl
Pmech=2⋅π⋅n⋅M → nNenn= Pmech
2⋅π⋅Mnenn= 252 W
2⋅π⋅12Nm=3,342 1 s
4.5.2 zugehörige Geschwindigkeit
v=n⋅Radumfang=3,3421
s⋅2,07m=6,918m
s =6,910m s⋅3600
1000=24,9km/h
Dieser Wert wird im Nennbetrieb erreicht, wenn Reibung und Luftwiderstand ein
Drehmoment von 12 Nm erfordern (in den Kennlinien 1% Steigung) und alleine der Motor den Antrieb übernimmt.
4.5.3 Aufgenommene elektrische Leistung im Nennbetrieb
Pelektr=Pmechη =252 W
0,82 =307 W → PVerlust=Pelektr−Pab=55 W
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RVerlust
UKlemme Uinduziert ~ n
IKlemme
UVerlust Pzu = Pelekt
Uklemme * IKlemme
Pab = Pmech 2π * n * M Pverlust = UR * Iklemme (Wärmeverluste) Pverlust = I²Klemme * RAnker
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4.5.4 Stromaufnahme
Pzu=Pelektr=UKlemme⋅IKlemme=UNenn⋅INenn → INenn=PNenn
UNenn=307 W
36 V =8,53 A
4.5.5 Verlustwiderstand
PVerlust−Nenn=PR=I ²Nenn⋅RVerlust → RVerlust=PVerlust−Nenn
I ²Nenn = 55 W
(8,53 A)²=0,75Ω
4.5.6 U
indfür weitere Berechnungen mit dem Motorersatzschaltbild
PVerlust=U ²RRVerlust → UR=
√
PVerlust⋅RVerlust=6,423 V→ Uinduziert=UKlemme−UR=36 V−6,423 V=29,58 V
4.6 Berechnung der Klemmenspannung für 50 % Motorunterstützung Aufgabenstellungen zu 4.6:
Nun soll untersucht werden, wie sich Strom, Spannung und Leistung ändern, wenn der Motor nur noch die Hälfte des in der Radachse wirkenden Drehmoments aufbringen muss, das restliche Drehmoment bringt der Fahrer auf. Die Geschwindigkeit bleibt unverändert.
Aus der vorhergehenden Aufgabe sind die Werte im Nennbetrieb übernommen:
MNenn = 12 Nm, INenn = 8,53 A, nNenn=3,3421
s , Uind_Nenn = 29,6 V, (v = 24,9 km/h), Der Verlustwiderstand im Motorersatzschaltbild beträgt: RVerlust = 0,75 Ω
4.6.1 Ermitteln Sie den im Motor fließenden Strom, damit dieser das erforderliche Drehmoment aufbringen kann.
4.6.2 Berechnen Sie die Spannung, die von der Elektronik an den Motor angelegt wird.
4.6.3 Ermitteln Sie, auf welchen Wert sich der Wirkungsgrad geändert hat.
4.6.5 Ergänzung: Die Elektronik erzeugt die Motor-Klemmenspannung durch ein PWM- Signal mit dem Maximalwert 36 V. Ermitteln Sie den notwendigen Tastgrad des PWM-Signals wenn der Effektivwert der Spannung 29,6 V betragen soll.
Vorüberlegungen
MMotor = 50 % • MNenn; MFahrer = 50 % • MNenn
Wegen P=2•π•n•M gelten die %-Werte auch für P.
Folgende Gesetzmäßigkeiten werden zur Berechnung benötigt:
M
I = konst1 Uinduziert
n = konst2 Was bleibt gleich?
• RVerlust und die Drehzahl n ändert sich nicht (gleiche Geschwindigkeit)
• weil Uinduziert / n konstant ist, ändert sich auch Uinduziert nicht!
Wie ändert sich die n(M)-Kennlinie?
• Steigung bleibt gleich
• n bleibt gleich -> Kennlinie so verschieben, dass M = 50 % • MNenn wird
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UKlemme = Unenn UKlemme < Unenn n
M Mnenn
0,5 • Mnenn n25km/h
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4.6.1 geänderter Motorstrom
Bei kleinen Belastungen muss man eventuell das Reibemoment des Motors berücksichtigen, welches ca. MReib = 0,3 Nm ≈ 3% • MNenn beträgt.
Zum Vergleich werden die Berechnungen ohne (linke Spalte) und mit (rechte Spalte) Berücksichtigung der mechanischen Motorverluste durchgeführt.
ohne Berücksichtigung mechanischer Verluste
M50=0,5⋅12 Nm=6 Nm M
I =Konst=MNenn INenn =M50
I50 I50=M50⋅Inenn
MNenn =6 Nm⋅8,53 A
12 Nm =4,26 A
mit Berücksichtigung mechanischer Verluste
Der Motor muss ein zusätzliches
Reibungsmoment von 0,3 Nm ≈ 3% • MNenn aufbringen
M50=0,5⋅12 Nm+0,3 Nm=6,3 Nm I50=M50⋅Inenn
MNenn =6,3 Nm⋅8,53 A
12 Nm =4,48 A
4.6.2 Klemmenspannung
weil Uinduziert
n = konst2 und n konstant bleibt, ändert sich auch Uinduziert = 29,6 V nicht.
UVerlust=RVerlust⋅I50=0,75Ω⋅4,26 A=3,2 V UKlemme=UVerlust+Uinduziert
UKlemme=3,2 V+29,6 V=32,8 V
UVerlust=RVerlust⋅I50=0,75Ω⋅4,48 A=3,36 V UKlemme=UVerlust+Uinduziert
UKlemme=3,36 V+29,6 V=32,96 V
4.6.3 Wirkungsgrad
Pzu=UKlemme⋅I50=32,8 V⋅4,26A=139,7 W η=Pab
Pzu=252 W/2
139,7W=0,9 Der Winkungsgrad hat sich von ηNenn = 82 % auf 90 % geändert!
Da der Strom deutlich sinkt, sinken auch die Verluste in den Motorwicklungen.
Daher steigt der Wikungsgrad bei kleineren Drehmomenten.
Pzu=UKlemme⋅I50=32,96 V⋅4,48A=147,7 W η=Pab
Pzu=252 W/2 147,7W=0,85
Bei kleinen Drehmomenten wirken sich die Reibungsverluste des Motors deutlich aus.
Der reale Wirkungsgrad sinkt deutlich unter den „idealen Wirkungsgrad“, der nur die Wärmeverluste druch den Strom in den Wicklungen des Motors berücksichtigt.
Auf der folgenden Seite ist die Abhängigkeit des Wirkungsgrads vom Drehmoment dargestellt.
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RAnker
UKlemme Uinduziert ~ n
IKlemme
UR Technisches Gymnasium
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4.6.4 Abhängigkeit des Wirkungsgrads vom Drehmoment
Der „ideale Verlauf“ des Wirkungsgrades ergibt sich, wenn man die internen Motorreibungsverluste nicht berücksichtigt. Bei kleinen Drehmomenten nimmt der Wirkungsgrad dann unrealistische Werte an.
Die Abbildung zeigt, dass der Wirkungsgrad bei 50 % Motorunterstützung besser ist als im Nennbetrieb und die Abweichungen zwischen realem und idealem Wirkungsgrad steigen.
Der Wirkungsgrad sinkt bei steigenden Drehmomenten, da der Strom ansteigt und daher die Verluste in den Motorwicklungen ansteigen.
4.6.5 Tastgrad ti /T der Motorspannung bei Verwendung eins PWM-Signals
Erklärung PWM später.Tastgrad
(
UEffektivwertUMaximalwert
)
2=Tti=(
29,6 V36 V)
2=0,575 = 67,6%Der Effektivwert der Spannung ist nicht gleich dem Mittelwert der Spannung. Diesen Effektivwert muss man anlegen, damit dem Motor genauso viel Leistung zugeführt wird, wie wenn man eine Gleichspannung von 29,6 V anlegen würde.
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36V 29,6 V=Ueff 0V
T ti tp
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20
0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20
ηreal ηideal I (A)
M in Nm
ηreal, ηideal I in A
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4.7 Kennlinienschar erforderliches Drehmoment
Das Diagramm gilt für die oben rechts angegebenen Werte.
4.8 Ermittlung der Motorkonstanten aus den Daten im Nennbetrieb
Um beliebige Fahrsituationen wie in der folgenden Aufgabe berechnen zu können, ermitteln wir zunächst die Motorkonstanten aus der Aufgabe 4.5 „Grundlegende Berechnungen aus bekannten Motordaten„
MNenn = 12 Nm, INenn = 8,53 A, nNenn=3,3421
s , Uind_Nenn = 29,6 V
M
NennI
Nenn =12 Nm
8,53 A
=1,408 Nm A U
indn
=29,6 V
3,342 1/ s
=8,85 Vs
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0 5 10 15 20 25 30 35
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
Drehmoment in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit
Parameter: Steigung
v in km/h M in Nm
10%
8%
6%
4%
2%
0%
A in m² 0,5 Cr 0,015 m in kg 100
r in m 0,33 Umfang in m 2,0735
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4.9 Energieverbrauch in der Ebene, berechnet mit Motordaten
Der E-Bike-Fahrer fährt mit 20 km/h in der Ebene eine Strecke von 30 km. Der Motor muss 50 % der Gesamtleistung aufbringen.
Es wird das gleiche E-Bike wie in zuvor gelösten Aufgaben verwendet.
Motordaten: RVerlust = 0,75 Ω, Motorkonstanten Uind / n = 8,85 Vs, M / I = 1,408 Nm/A Radumfang: RU = 2,07 m (28 Zoll-Rad)
Zur Fehlerabschätzung wird bei jeder Teilaufgabe angegeben, wie man die Reibungsverluste berücksichtigen müsste, die ein Reibemoment von MR = 0,3 Nm erfordern.
Aufgabenlogik
Die Reihenfolge unserer Berechnungen erfolgt nach folgender Logik:
• Der Fahrer hat eine bestimmte Motorunterstützung eingestellt und möchte mit einer bestimmten Geschwindigkeit eine vorgegebene Strecke fahren.
• Die Fahrsituation erfordert ein Drehmoment M, dass sich aus den Umweltbedingungen ergibt. Zusammen mit der Drehzahl n erfordert dies die mechanische Leistung
P
Mech=2
⋅π⋅n
⋅M
• In den Motor muss daher ein bestimmter Strom fließen, der direkt vom Drehmoment abhängt I ~ M. ( M / I = 1,408 Nm/A gegeben)
• Im Motor entstehen Verluste und damit eine Verlustleistung
P
Verlust=I
2⋅RVerlust.• Die mechnische Leistung und die Verlustleistung muss zusammen als elektrische Leistung aufgebracht werden
U
Klemme⋅Iklemme=P
elektr=P
Verlust+P
mech.• Daraus erechnen sich die mögliche Reichweite und die notwendige Motorspannung.
• Alternativ kann die Klemmenspannung nach Berechnung der Drehzahl n über die die andere Motorkonstante Uind / n = 8,85 Vs und weiter über Uind und den Spannungsabfall UVerlust am Widerstand errechnet werden.
U
Klemme=U
Verlust+U
indAufgabenstellungen
4.9.1 Ermitteln Sie das notwendige Motordrehmoment aus der Kennlinienschar M(v).
4.9.2 Ermitteln Sie den im Motor fließenden Strom, damit dieser das erforderliche Drehmoment aufbringen kann.
4.9.3 Berechnen Sie die Motordrehzahl und die abgegebene mechanische Leistung Pmech. 4.9.4 Berechnen Sie die entstehende Verlustleistung und die erforderliche elektrische
Leistung.
4.9.5 Ermitteln Sie den Wirkungsgrad und die Motorspannung.
4.9.6 Berechnen Sie, welche Energeimenge der Akku für diese Fahrt liefern muss.
Alternative Berechnung
4.9.7 Ermitteln Sie die im Motor induzierte Spannung.
4.9.8 Berechnen Sie den Spannungsabfall am Verlustwiderstand und die Spannung, die von der Elektronik an den Motor angelegt werden muss.
4.9.9 Welche Leistung muss von der Batterie geliefert werden?
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4.9.1 Notwendiges Drehmoment
abgelesen aus Kennlinienschar bei m = 0 % Steigung: M = 8 Nm → MMotor = 4 Nm (50 %)
4.9.2 Notwendiger Strom
ohne Berücksichtigung mechanischer
Verluste mit Berücksichtigung mechanischer
Verluste MR = 0,3 Nm M
I =konst=1,409Nm/A I= M
konst= (4 Nm)
1,409 Nm/A=2,84 A
M
I =konst=1,409Nm/A I= M
konst=(4 Nm+0,3Nm)
1,409 Nm/A =3,05 A
4.9.3 Motordrehzahl und mechanische Leistung
v=2⋅π⋅n⋅r=RU⋅n
n= v RU=
20km h 2,07m=
20⋅1000m 3600s
2,07m =2,684 1 s Pmech=2⋅π⋅n⋅M=2⋅π⋅2,6841
s⋅4 Nm Pmech=67,46 W
Pmech=2⋅π⋅n⋅M=2⋅π⋅2,6841
s⋅(4+0,3)Nm Pmech=72,52 W
4.9.4 Verlustleistung und elektrische Leistung
PVerlust=I2⋅RVerlust=2,84 A2⋅0,75ΩPVerlust=6,05 W
Pelektr=PVerlust+PMech=6,05 W+67,46 W Pelektr=73,51 W
PVerlust=I2⋅RVerlust=3,05 A2⋅0,75Ω PVerlust=6,98 W
Pelektr=PVerlust+PMech=6,98 W+72,52 W Pelektr=79,51 W
4.9.5 Wirkungsgrad und erforderliche Motorspannung
η =PabPzu = 67,46 W
73,51 W =0,92 Pelekt=UKlemme=IKlemme UKlemme= Pelekt
IKlemme=73,51 W
2,84 A =25,88 V
η =Pab
Pzu = 72,52 W
79,51 W =0,91 UKlemme= Pelekt
IKlemme=79,51 W
3,05 A =26,07 V
4.9.6 Benötigte Energiemenge
v= st → t= s
v = 30 km 20 km h
=1,5 h
W=P⋅t=73,51 W⋅1,5 h=110,3 Wh W=P⋅t=79,51 W⋅1,5 h=119,3 Wh
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4.9.7 Induzierte Spannung U
indUind
n =8,5 Vs Uind=2,6841
s⋅8,5 Vs=23,75 V
4.9.8 Spannungsabfall U
Verlustund Klemmenspannung
UVerlust=RVerlust⋅I=0,75Ω⋅2,84 A=2,13 V Uklemme=UVerlust+Uind=2,13 V+23,75 V Uklemme=25,88 V
gleiche Werte wie oben, ok
UVerlust=RVerlust⋅I=0,75Ω⋅3,05 A=2,29 V Uklemme=UVerlust+Uind=2,29 V+23,75 V Uklemme=26,04 V
gleiche Werte wie oben, ok
4.9.9 Elektrische Leistung
Pelekt=UKlemme⋅IKlemme=25,88 V⋅2,84 A Pelekt=73,5 W
gleiche Werte wie oben, ok
Pelekt=UKlemme⋅IKlemme=26,04 V⋅3,05 A Pelekt=79,4 W
gleiche Werte wie oben, ok
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4.10 Kennlinienscharen P(v) und η(v) mit Parameter Steigung
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Ünterstützungsgrad 50%
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0 5 10 15 20 25 30 35
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500
Leistung in W in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit Parameter: Steigung
10%
8%
6%
4%
2%
0%
v in km/h P in W
10% 8% 6% 4% 2%
0%
0 5 10 15 20 25 30 35
0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Wirkungsgrad in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit Parameter: Steigung
v in km/h 10%8%
6%
4%2%
0%
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4.11 Berechnung des Energieverbrauchs mit Leistung und Wirkungsgrad
Der E-Bike-Fahrer fährt mit 20 km/h in der Ebene eine Strecke von 30 km. Anschließend fährt er einen Berg hinauf mit 6% Steigung und 1000 m Höhenunterschied. Er reduziert die Geschwindigkeit auf 15 km/h. Der Akku besitzt eine Energeiinhalt von 380 Wh.
Der Fahrer wählt einen Unterstützungsgrad von 50 %.
Wird er die Bergspitze mit Motorunterstützung erreichen?
4.11.1 Notwendige Leistung und verbrauchte elektrische Energiemenge
Abgelesen aus der Kennlinien m = 0 % der Kennlinienschar P(v) bei v = 20 km/h: P=138 W PMotor=0,5⋅138 W=69 W
Abgelesen aus der Kennlinienschar η(20 km/h,0%) = 0,9 Pzu=PMotorab
η =69 W
0,9 =76,7W
→ nach 1,5 h Fahrt: W=P⋅t=76,7 W⋅1,5h=115 Wh benötigt.
→ Restkapazität des Akkus:
4.11.2 Bergfahrt mit 15 km/h und 50% Unterstützungsgrad
Abgelesen: P(15 km/h, 6%) = 330 W →
P
motor=0,5⋅330 W=165 W
Abgelesen: η(15 km/h, 6%) = 0,71Pzu=PMotorab
η =165 W
0,71 =232,4 W fast die maximale Motorleistung!
m=Δy
Δx => Δx=Δy
m =1000m
0,06 =16,67km ≈ s bergauf v=s
t => t=s
v=16,67km 15 km
h
=1,11h
(weil tan(α) ≈ sin(α) für kleine α gilt Δx ≈ s) W=P⋅t=232,4 W⋅1,11 h=258 Wh Wges=115 Wh+258 Wh=373 Wh<380 Wh Theoretisch reicht der Akkuinhalt. Da die Steigung aber nicht immer konstant ist, eventuell Gegenwind dazu kommt oder unregelmäßig schnell gefahren wird, wird der Motor in der Praxis kurz vor der Berspitze abschalten. Ferner ist es fraglich, ob der E-Biker-Fahrer über eine Stunde lang eine Leistung von 165 W erbringen kann!
Daher untersuchen wir nun, ob es sinnvoll ist, schneller oder langsamer zu fahren.
4.11.3 Berfahrt mit 12 km/h und 50% Unterstützungsgrad
Abgelesen: P(12 km/h, 6%) = 260 W →
P
motor=0,5⋅260 W
=130 W
Abgelesen: η(12 km/h, 6%) = 0,67Pzu=PMotorab
η =130 W
0,67 =194 W t=s
v=16,67km 12 km
h
=1,39h
W=P⋅t=194 W⋅1,39 h=269 Wh
Die notwendige Leistung ist zwar geringer, der Wirkungsgrad jedoch schlechter und man fährt wesentlich länger. Daher benötigt man sogar etwas mehr Energie. Jedoch muss der Fahrer nun nur noch 130 W leisten, fährt also deutlich entspannter.
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Δy Δx
s Technisches Gymnasium
Profil Umwelttechnik
Elektromobilität J1
4.11.4 Bergfahrt mit 10 km/h und 25% Unterstützungsgrad
Abgelesen: P(10 km/h, 6%) = 210 W →
P
motor=0,25⋅210 W=105 W P
Mensch=0,75
⋅210 W
=158 W
weniger entspannt!Abgelesen: η(10 km/h, 6%) = 0,76
Pzu=PMotorab
η =105 W
0,76 =138W t=s
v=16,67km 10 km
h
=1,67h
W=P⋅t=138 W⋅1,67 h=231 Wh
Wges=115 Wh+231 Wh=346 Wh<380 Wh Es sind noch Akkureserven vorhanden.
4.12 Heimfahrt
Bei der anschließenden Talfahrt werden 25% der für die Bergfahrt benötigten
Energiemenge wieder in den Akku eingespeist. Reicht die Energiemenge im Akku für Heimfahrt? (Energieverbrauch Heimfahrt wie Hinfahrt)
WHeimfahrt=0,25⋅350Wh=87,5Wh<115 Wh
Die Energiemenge reicht nicht, wenn er für die Heimfahrt den gleichen Unterstützungsgrad von 50 % wie auf der Hinfahrt verwendet. Er sollte auf 25 % Unterstützung zurück schalten.
PMotor=0,25⋅138 W=34,5W η(20 km/h,0%) = 0,96 bei 25% Unterstützungsgrad.
Pzu=PMotorab
η =34,5 W
0,96 =36 W nach 1,5 h Fahrt: W=P⋅t=36 W⋅1,5h=54 Wh reicht!
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0 5 10 15 20 25 30 35
0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Wirkungsgrad in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit
Parameter: Steigung
v in km/h 10%
2%
0%
Elektromobilität J1
4.13 Betriebskosten E-Bike gegenüber Auto mit Verbrennungsmotor
Zur Zeit noch verursacht der Akkumulator in Elektrofahrzeugen einen nicht
vernachlässigbaren Kostenanteil. Hohe Anschaffungskosten und vergleichbar kurze Lebensdauer verursachen hohe Kosten.
Da die Akkukapazitäten beim E-Bike deutlich geringer ausfallen können, entstehen natürlich auf geringere Kosten.
Der Akku eines E-Bikes kostet 600€.
Er kann 1000 mal aufgeladen werden (danach verringert sich die Kapazität spürbar, er ist jedoch nicht kaputt).
Pro Aufladung werden ca. 400 Wh gespeichert und 50 km gefahren.
Der Strompreis beträgt 25€ pro kWh.
(Anmerkung: richtiges E-Bike, hier wird nicht oder wenig getreten, kein Pedelec!) Gesucht sind die Kosten pro km unter Berücksichtigung der Akku-Anschaffungskosten.
Der Akku hält 1000⋅50km=50.000km .
Die verbrauchte Energiemenge beträgt 400Wh⋅1000=40kWh . Die Stromkosten betragen 40kWh⋅0,25 €
kWh=10 € .
Die Gesamtkosten betragen Akkukosten+Stromkosten=600 €+10 €=610 € . Kosten: 610 €
50.000km=0,0122 €
km=1,22 €
100km=1,22 ct km
Zum Vergleich: Energiekosten für ein Auto mit Verbrennungsmotor Verbrauch 6L
100km , 1L kostet 1,50€
Kosten: 6L
100km⋅1,50 €
L=9 €
100km=9 ct km
Der Energiekosten des E-Bikes mit 1,22 Cent pro km sind wesentlich günstiger als die des Autos mit 9 Cent pro km. Beim Auto kommen ferner hohe Anschaffungs-, Wartungs- und Nebenkosten hinzu.
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4.14 Arbeiten mit Leistungshyperbeln 4.14.1 I(U)-LED-Kennlinie
Für die
Leistungshyperbel gilt:
P
=U⋅ I
=1 W
→I
=1 W U
Schnittpunkt LED-Kennlinie mit Leistungshyperbel: maximale Spannung, die man an die LED anlegen darf, damit dies max 1 W elektrische Leistung aufnimmt.
4.14.2 n(M)-Motor-Kennlinie
Für die Leistungshyperbeln gilt:
P
mech=2⋅ π⋅n
⋅M
=konst 250 W-Hyperbel:n
=250 W
2⋅ π⋅ M
Schnittpunkt 250 W-Hyperbel mit n(36V)-Kennlinie: maximal mögliches Drehmoment, wenn der Motor bei 36 V maximal 250 W mechanische Leisung abgeben soll (z.B. bei Überhitzungsgefahr).
Beliebiger Punkt im Diagramm: Mechanische Leistung abschätzen bei einer bestimmten
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LED-Kennlinie U in V I in mA
0,00 0
0,50 0
1,00 0
1,50 0
2,00 1
2,25 3
2,38 6
2,50 11 2,63 22 2,75 42 2,88 78 3,00 140 3,05 176 3,10 220 3,15 274 3,20 340 3,25 421 3,30 520
P=1W U in V I in mA
2 500 2,1 476 2,2 455 2,3 435 2,4 417 2,5 400 2,6 385 2,7 370 2,8 357 2,9 345 3 333 3,1 323 3,2 313 3,3 303 3,4 294 3,5 286 3,6 278 3,7 270 3,8 263 3,9 256 4 250 Leistungs-
Hyperbel
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500
LED-Kennlinie mit 1W-Leistungshyperbel
LED-Kennlinie P=1W U in V
I in mA
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23
0 50 100 150 200 250
M(n)-Kennlinien, Parameter Klemmenspannung, Leistungshyperbeln
M in Nm n in 1/min
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Motorspannung und einem n,M-Wertepaar.
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