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Raus mit dem Geldbörsel, wir sind jetzt exzellent.

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Report I Kommentar

Die exzellente Universität

Die Österreichische Exzellenz-Universität wird von der Bundesregie- rung aufSchienen gebracht. Seit kurzem mischt auch die Steiermark und damit die TU Graz mit. Martin Strobl, Ma.ndatar in der Universitäts- vertretung (VSStÖ-TU), betrachtet in diesem Kommentar das "System Exzellenz".

F

ür Anton Zeilinger hat sich das oft- malige Kaffeetrinken mit der Frau Minister sicher ausgezaWt. Schliesslich befindet sich das von ihm so mitreissend besungene Projekt Eliteuniversität fest auf Schiene. Zu überlegen ob es in dieser einen Zeilinger-Lehrstuhl geben wird ist reine Makulatur.

Seit kurzem mischt auch die Steiermark mit im Poker um den Superuni-Standort.

Landesrätin Edlinger-Ploder (ÖVP) hat dem Bildungsministerium quasi in let- zer Sekunde ein Angebotsschreiben zum Standort Graz übermittelt. Sehr zur Freu- de von TU Rektor Sünkel, der ja immer schon ein Exzellenz-Fan war und die Stu- dierenden der TU Graz schon während des Studiums für SpitzenverdienerInnen hält.

"An der TU Graz wollen wir Lehre und Forschung auf Spitzenniveau för- dern: Wenn solche Exzellenzen einge- richtet werden, braucht es aber auch eine Freigabe der Studiengebühren"

(APA 21.1.2005, TU Graz Rektor Sünkel)

Raus mit dem Geldbörsel, wir sind jetzt exzellent.

Was haben Harvard, Princeton, Oxford und das MIT gemeinsam? eben dem unbestrittenen Ruf Eliteuniversitäten zu sein haben die e Universitäten vor allem eines gemeinsam: Sie sind die Universitä- ten höherer Töchter und Söhne. Außer für ein paar Quotenstipendienbezieher/-in- nen sind diese Institutionen der globalen Wissenschaft nur den jeweils reichsten im Land zugänglich.

Zeilinger wünscht sich, daß Spitzenfor- schung nun auch in Österreich möglich sein soll. Polemisch könnte man fragen:

Was ist denn mit der derzeit verrichteten Forschung? Ist diese nicht gut genug?

8 Tulnfo 0112006

Rektor Sünkel möchte ebenfalls Exzel- lenzen. Pech nur für die Studierenden:

Lehre und Forschung auf Spitzenniveau sind für Sünkel nur über Freigabe der Studiengebühren möglich.

Erst wenn die Universität selbst hohe Studiengebühren festlegen kann ist die von der ÖVP gewünschte Exzellenzform garantiert. Wer sich nämlich höhere Ge- bühren leisten kann ist statistisch gese- hen in jedem Fall einE bessererE Stu- dierendeR. Reiche Studierende müssen neben dem Studium nicht arbeiten, kön- nen Vollzeitstudierende sein. Ausserdem ergibt sich bei hohen Gebühren bessere Betreuung für die Studierenden durch die DozentInnen, unter anderem weil weni- ger Studierende zu betreuen sind, da stellt sich ein guter Studienerfolg leichter ein.

Spitzenleistung durch Verbes- serung bestehender Struktu- ren

Viele glauben, daß Leistung - oder Leis- tungseliten - sich schon einstellen, wenn Studierende nur "wirklich wollen". Dem ist offensichtlich nicht so, sonst wäre un- ser Bildungssystem equivalent durchläs- sig für alle Menschen, egal welcher so- zialer Herkunft. Wenn also die klügsten Köpfe die besten Leistungen erbringen sollen, muß man Chancengleichheit unter den Studierenden schaffen.

Erst bei gleichen Chancen kann es zum Wettbewerb der Spitzenleistungen kommen. Ein großes Hindernis sind für viele sozial schwächere Studierende die Lebenshaltungskosten. Ein ordentliches Stipendiensystem mit weniger Gerade- icht-Fällen würde dabei helfen. a- türlich sollte für angehende Studieren- de jederzeit klar ersichtlich sein ob sie ein Stipendium bekommen werden oder nicht. Schluss mit dem Stipendienrou- lette.

Angehende Studierende am zweiten Bildungsweg haben meist ein Alterspro- blem: Familienbeihilfe kann nur bis zum Alter von 27 Jahren bezogen werden. Da- mit müssen diese Studierenden - sofern sie kein (SelbsterhalterInnen-)Stipendi- um beziehen - weiterhin voll erwerbstätig sein, ein Studium kann alleine Nebenbe- schäftigung sein. Es besteht kaum eine Möglichkeit zu den besten Köpfen zu avancieren. Der Bezug der Familienbei- hilfe soll an ein zeitliches Intervall statt an ein fixes Datum gebunden sein.

Und da gibt es noch andere Probleme, die ausgeräumt gehören: Studiengebüh- ren sind wie Zugangsbeschränkungen Konzepthürden - erdacht einzig um als Hürden zu fungieren. Eine Leistungselite zu fordern und gleichzeitig zu behindern ist in jedem Fall kein gangbarer Weg um schließlich Exzellenzen hervorzubrin-

gen. l

Martin Strobl (VSStÖ-TU)

FACTS

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