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Archiv "Pädiatrie: Von Praktikern für die klinische Praxis" (08.11.2013)

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A 2142 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 45

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8. November 2013 Die primäre Zielgruppe dieses Bu-

ches sind die pädiatrischen Assis- tenzärzte während ihrer Intensivro- tation sowie Fachärzte, die sich in der Weiterbildung in den Teilgebie- ten Kinderkardiologie, spezielle pädiatrische Intensivmedizin und Neonatologie befinden. Das Buch ist aus dem intensivmedizinischen Klinikmanual der pädiatrischen In- tensivstation und des Kinderherz- zentrums an der Universität Gießen entstanden.

Vor diesem Hintergrund versteht sich auch die Stärke des Buches:

Sie liegt eindeutig in seiner Praxis- orientierung. Es ist von Praktikern, die täglich am Krankenbett stehen und seit vielen Jahren junge Kolle- gen ausbilden, für die Praxis ge- schrieben. Es zeichnet sich dadurch besonders aus, dass die Autoren nicht im Allgemeinen verharren, sondern sich konkret in Maß und Zahl festlegen. So wird beispiels- weise Punkt für Punkt aufgelistet, was man aktiv über den einzelnen PÄDIATRIE

Von Praktikern für die klinische Praxis

Patienten wissen sollte, wie eine strukturierte Pa- tientenübergabe erfolgen kann, wie ein Kind abhän- gig von der Hämodynamik beatmet werden soll, wann und unter welchen Voraus- setzungen es sicher zu ex- tubieren ist. Die verschie- denen Organersatzverfah- ren werden mit praktischen Hand- lungsanweisungen eingeführt, und es wird eine differenzierte Pharma- kotherapie für die einzelnen Organ- systeme und Behandlungssituatio- nen vorgeschlagen. Sicher gibt es dabei oft mehrere Wege, die zu ei- nem Behandlungsziel führen. Die Autoren zeigen jedoch konkret, mit welchen Vorgehensweisen, Gerä- teeinstellungen und Medikamen- tendosierungen sie auf der Basis ih- rer langjährigen Erfahrung diese Ziele erreichen. Entscheidend ist dabei, dass die Autoren ihre Praxis mit Bezug zur Pathophysiologie und jeweiligen Hämodynamik des

Vitiums begründen. Das ermöglicht dem Leser gleichzeitig ein vertief- tes Verständnis der Vorgehensweise und der Besonderheiten der einzel- nen Herzfehler. So wird bei aller Praxisnähe der theoretische Hinter- grund miteinbezogen, und das Buch wahrt die Balance einer Mittelstel- lung zwischen Klinikleitfaden und Lehrbuch.

Wie bei vielen Erstauflagen ha- ben sich hier und dort, für den auf- merksamen Leser leicht erkennbar, kleine Fehlerteufel eingeschlichen.

Insgesamt jedoch ist der Text sehr flüssig zu lesen, klar und übersicht- lich strukturiert und durch zahlrei- che Tabellen, Memokästen und Flussdiagramme aufgelockert. Das Buch von Klauwer und Koautoren ist ohne Frage eine Bereicherung der Handbibliothek jeder pädiatrischen Intensivstation und wird jedem, der in die intensivmedizinische Behand- lung herzkranker Kinder einsteigt, als ergänzende Lektüre zur klini- schen Einarbeitung und als Beglei- tung während der alltäglichen Stati- onsarbeit eine wertvolle und verläss- liche Hilfe sein. Christian Jux Dietrich Klauwer,

Christoph Neuhäu- ser, Josef Thul, Rai- ner Zimmermann:

Pädiatrische Inten- sivmedizin – Kinder- kardiologische Pra- xis. Deutscher Ärzte- Verlag, Köln 2013, 409 Seiten, kartoniert, 59,99 Euro

Die Verlautbarungen der Bundesärz- tekammer (BÄK) zu Themen ärztli- cher Arbeitsfelder sind wegweisend für die Ärzteschaft und die öffentli- che Debatte. In dem vorliegenden Werk analysiert der Autor, Theologe und Arzt, in dem „Set von Hand- lungsregeln“ die ethischen Aspekte.

Er erwartet kein einheitliches ethi- sches Konzept. Es handelt sich viel- mehr um eine „Patchwork-Ethik“, die dennoch ärztliches Denken und Handeln maßgeblich beeinflusst.

Die Verlautbarungen repräsentie- ren nur einen Teil von Medizin- ethik, sie sind dennoch ein wichtiger Beitrag zur ärztlichen Ethik. Die Studie konzentriert sich exempla- risch auf Texte zum Lebensanfang und Lebensende. Der Autor stellt den historischen und gesellschaft - lichen Rahmen dar, aus dem sie erwachsen sind. Das umfasst das Dritte Reich, Entwicklungen in der ÄRZTLICHE ETHIK

Sensibilität für das Individuelle

Bundesrepublik, DDR und Europa sowie markante Rechtsprechungen.

Fußnoten liefern viele Details. Hilf- reich ist die Übersicht über die Struktur der Ärztekammer, ihre Gremien und die unterschiedlichen Verbindlichkeiten der Stellungnah- men der BÄK.

Die Analyse richtet den Blick auf die Entwicklung der Aussagen im Laufe der Zeit und vergleicht sie mit Positionen außerhalb Deutsch- lands. Kliesch arbeitet die ethischen

Positionen heraus, die sich mit ethi- schen Begriffen – Würde, Wohl, Autonomie – benennen lassen und auch durch neue medizinische Ter- mini ethische Anliegen besser ver- stehbar machen (zum Beispiel

„Therapiezieländerung“ als Aus- druck einer Weiterversorgung bis zum Lebensende).

Im Vergleich mit kirchlichen Ver- lautbarungen findet Kliesch „eine große Kongruenz von EKD und BÄK, die beide eine gewisse Sensibi- lität für das Individuelle aufrechter- halten“. Die Verlautbarungen lassen eine Einheitlichkeit unter den Ärzten vermuten, die aber so nicht besteht.

Kliesch appelliert an die BÄK, auch die differenten Positionen der Ärzte- schaft zu nennen: „Dissense auszu- klammern, kann nicht mehr als zeit- gemäß gesehen werden.“

Das hervorragende Buch zeigt die Entwicklung ethischer Positio- nen in der deutschen Ärzteschaft und ihre Rolle im gesellschaftlichen Diskurs. Fred Salomon Fabian Kliesch:

Das Ethos der Bundesärztekammer.

Edition Ruprecht, Göttingen 2013, 456 Seiten, gebunden, 74 Euro

M E D I E N

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