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uch Hundehalter kann der Katzenjammer be- fallen – wenn Hasso oder Tristan krank und vom Tierarzt wieder auf die Pfo- ten gestellt werden. An sol- che Kosten wird beim Kauf des Tieres oft nicht gedacht.Sie lassen sich aber kalkulier- bar machen: durch eine Tier- krankenversicherung. Daß diese Sicherheit etliche Un- sicherheitsfaktoren enthält, das hat die Stiftung Waren- test vor kurzem festgestellt.
Es gibt derzeit nur drei Anbieter von Tierkranken- versicherungen, und dort können auch nur Hund und Katze unterschlüpfen: Agila (Hannover), Delfin (Bonn) und die Uelzener (Uelzen).
Am billigsten ist die Delfin, bei der für den Hund 30 DM, für die Katze neun DM pro Monat zu bezahlen sind.
Dafür werden pro Jahr bis zu 5 000 DM an Arzt- oder Kli- nikkosten ersetzt. Doch alle Medikamente sowie 20 Pro- zent der Tierarztrechnung
müssen zusätzlich selbst be- zahlt werden, ebenso Be- handlungen, die außerhalb Deutschlands nötig werden.
Mindestens ebenso wichtig:
Delfin trägt nur den einfa- chen Satz der Tierarztge- bührenordnung, die aller- dings zehn Jahre alt ist und deshalb von den Tierärzten meist um 100 Prozent, hin und wieder auch um 200 Pro- zent überschritten wird.
Die Uelzener verlangt für den Hund 52 DM und für die Katze 35 DM an Monatsbei- trag, bei 30 Prozent Selbstbe- teiligung 38 beziehungsweise 27 DM. Auch sie übernimmt nur den einfachen Ge- bührensatz, dafür sind aber die Arzneien inklusive. Die
Gesellschaft verlangt aber, daß die Tiere geimpft werden (und ersetzt dafür pro Jahr bis zu 60 DM). Anderenfalls übernimmt sie keine Behand- lungskosten bei Erkrankun- gen, die durch eine Impfung hätten vermieden werden können. Besonderer Service:
Welche Tierärzte am Ur- laubsort oder in der Nähe praktizieren, kann telefo- nisch erfragt werden.
Der teuerste Anbieter ist die Agila. 160 DM oder 111 DM für den bellenden oder samtpfotigen Vierbeiner ver- langt die Versicherung pro Monat (1 920/1 332 DM im Jahr), bei 40prozentiger Selbstbeteiligung immerhin noch 91/60 DM. Dafür stehen
den Haustieren aber in Euro- pa, in der Türkei, den Kana- ren und Madeira von der Impfung bis zur Operation al- le Tierarzt-Türen offen – und das unabhängig von der Höhe der Rechnungen des Doktors. Auch homöopathi- sche Behandlungen und Ka- strationen sind eingeschlos- sen. Weiterer Vorteil: Die Gesellschaft rechnet unmit- telbar mit dem Arzt ab.
Wer sein Haustier versi- chern will, der fordert am be- sten von allen drei Unterneh- men Unterlagen an – und er- fährt dabei weitere Details, zum Beispiel über Alters- und sonstige Ausschlüsse. So gel- ten beispielsweise Höchst- eintrittsalter von fünf (Delfin, Uelzener) beziehungsweise sechs Jahren (Agila). Viel- leicht sinkt dann ja die Bereit- schaft zum Vertragsabschluß auf den Nullpunkt – und es wird für den Fall der Fälle mo- natlich ein bestimmter Betrag zur Seite gelegt, wie es die Stif- tung Warentest empfiehlt.WB
V E R S I C H E R U N G E N