KUNST & ANTIQUITÄTEN
Hochspringerio 1928, Amsterdam
Thema Olympia
Für Liebhaber alter Bü- cher sind auch die Olympi- schen ?piele ein Sammelge- biet. Uber die europaweit wohl umfangreichsten Be- stände antiquarischer Sportli- teratur verfügt der Kasseler Sportverlag Wolfgang Fuhr, der in seinem 47. Antiqua- riatskatalog zu erschwingli- chen Preisen Kunstblätter, Fotosammlungen, Bücher und Broschüren offeriert, Ra- ritäten und weniger wertvolle jüngere Literatur. Das Foto (links) ist entnommen aus:
Wagner/Eichenberg, Olympi- sche Spiele 1928. hem
Erstmals eine
Vesal-Handschrift im Handel
Einer der Höhepunkte der diesjährigen Frühjahrs-Saison im Auktionsgeschehen wird zweifelsohne die Versteige- rung der Autographenhand- lung J. A. Stargardt, Mar- burg!Berlin, am 26. und 27.
März 1992 im Berliner Opernpalais, Unter den Lin- den, sein. In 1750 Katalog- nummern kommen Original- Briefe, Manuskripte und Ur- kunden aus allen Sammelge- bieten (Literatur, Wissen- schaft, bildende Kunst, Mu- sik, Theater und Geschichte) zum Aufruf.
Zu den schönsten und be- deutendsten Losen zählt ein Stammbuch aus der Mitte des 16. Jahrhunderts mit hand- schriftlichen Eintragungen solch berühmter Persönlich- keiten wie Melanchthon, Lu- cas Cranach, Joachim Came- rarius, Bugenhagen und An- dreas Vesal. Ein handschrift- liches Dokument des Anato- men Vesal war übrigens noch nie zuvor im Handel. Das Stammbuch wird auf 40 000 Mark taxiert.
Im Bereich Geschichte kommen weiterhin Autogra- phen von Adenauer, Bakunin und Churchill unter den Hammer sowie 24 Briefe der Kaiserin Marie Louise an den
Erzherzog Ferdinand. Eine Kaiser-Urkunde aus dem Jah- re 1362 von Rudolf, "dem Stifter", mit eigenhändiger Unterschriftszeile wird auf 5000 Mark geschätzt.
Im Bereich Wissenschaft sind unter anderem 23 Nietz- sche-Briefe an Gustav Krug bemerkenswert. Bei der Ver- steigerung von Literatur-Au- tographen fallen insbesonde- re zwei Schiller-Briefe, frühe Eichendorff- und Brecht-Ge- dichte auf sowie die erste Strophe des "Deutschlandlie- des" von Hoffmann von Fal- lersleben.
Zu den Glanzstücken der Auktion gehören gewiß wie- der die Musik-Autographen.
Mit Spannung wird das Er- gebnis der Versteigerung des vollständigen Schuber!-Ma- nuskriptes "Grenzen der Menschheit" (Deutsch-Ver- zeichnis Nr. 716) aus dem Jahre 1821 erwartet (Taxe:
120 000 Mark). Mindestens ebenso interessant dürfte das zu erwartende Bietgefecht um zwei Seiten aus den (Don- Juan-)"Variationen für Kla- vier und Orchester" op. 2 von Frederic Chopin werden. Das Manuskript aus dem Jahre 1827 wird ebenfalls auf 120 000 Mark geschätzt. hem Dt. Ärztebl. 89, Heft 11, 13. März 1992 (109) Ar959