• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Medizinsoftware für die Kitteltasche: Medikamenten-Apps" (02.03.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Medizinsoftware für die Kitteltasche: Medikamenten-Apps" (02.03.2012)"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 440 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 9

|

2. März 2012 beschränkt sich auf deutschsprachi- ge Software. Diese beinhaltet zu- sätzlich zum Sprachvorteil Infor- mationen zum hiesigen Arznei- mittelmarkt, wodurch sowohl Handelsnamen als auch Wirk- stoffe verzeichnet sind. An eng- lischsprachigen Programmen Inter - essierte sollten einen Blick auf die Apps „Epocrates“ und „Medscape“

werfen.

Zwei Produkte die sich durch ihr hervorragendes Preis-Leistungs-Ver- hältnis auszeichnen, stammen von der IFAP GmbH. Das kostenfreie Programm Arznei aktuell ist so- wohl für das iPhone als auch An- droidgeräte verfügbar. Es bietet alle gängigen Informationen zu Arz - neimitteln, wie Darreichungsfor- men, ATC-Codes, Nebenwirkungen, Kontraindikationen, Packungsgrö- ßen und Apothekenverkaufspreis (einschließlich Patientenzuzahlung und Suche nach dem günstigsten Generikum). In der Suche kann der Nutzer sowohl Wirkstoffe als auch Handelsnamen und Hersteller ein - geben. Ein Verzeichnis häufiger Krankheiten mit der empfohlenen pharmakologischen Therapie und ei- ne ATC/ICD10-Suchfunk tion run- den das Programm ab. Da sämtliche Daten auf dem iPhone gespeichert werden, ist keine Internetverbindung zum Betrieb nötig, die Software ist immer einsetzbar.

Die zweite App der IFAP, der Arznei Check (Preis: 7,99 Euro), ist bisher nur für das iPhone verfüg- bar und bietet die Überprüfung un- terschiedlicher Medikamente auf Wechselwirkungen. Die Präparate lassen sich mit dem Handelsnamen suchen oder über den enthaltenen

Foto: iStockphoto

S

trategies for coping with in- formation overload“ , so lau- tet der Titel des Leitartikels in der Weihnachtsausgabe 2010 des „Bri- tish Medical Journal“. Die Quint - essenz enthält der erste Satz: „You need a machine to help you.“ Viele Ärzte tragen diese Maschine bereits in ihrer Hosentasche, ohne sie zu nutzen. Spezielle Helferprogramme für das Handy, sogenannte Medi- zin-Apps, erleichtern den Berufsall- tag enorm. Hilfe bei der Auswahl des richtigen Programms, in einem Bereich, der alle klinisch Tätigen betrifft, bietet der folgende Ver- gleich von Medikamenten-Apps.

Derzeit sind in Deutschland etwa 8 500 Arzneimittel in mehr als

40 000 Darreichungsformen und Wirkstärken zugelassen. Um den Überblick zu bewahren, sind Ärzte zwangsläufig auf Arzneimittelkom- pendien und Medikamentendaten- banken angewiesen. Ohne schweres Büchergewicht oder stationäre Bin- dung an einen Computer, aber dafür mit vielen zusätzlichen Fähigkeiten wie einer Suchfunk tion, Barcode- Lesefähigkeit, Preisvergleich und der automatischen Berechnung von Arzneimittelinteraktionen präsen- tieren sich entsprechende Apps für Smartphones. Getestet wurde so- wohl Software für das iPhone von Apple als auch für Geräte anderer Hersteller, die das Betriebssystem Android verwenden. Die Auswahl MEDIZINSOFTWARE FÜR DIE KITTELTASCHE

Medikamenten-Apps

Ein Überblick über nützliche Arzneimittelkompendien und -datenbanken, die derzeit für Smartphones verfügbar sind

Arznei aktuell (IFAP GmbH): geeignet für iPhone und Androidgeräte, kostenfrei

Arznei Check (IFAP GmbH): bislang nur für das iPhone erhältlich, Preis: 7,99 Euro

Arzneimittel Pocket (Börm-Bruckmeier-Ver- lag): geeignet für das iPhone, Preis: 4,99 Euro

(2)

Barcode scanner erfassen. Danach können sie der Interaktionsliste hin- zugefügt werden, welche auf die professionelle Arzneimitteldaten- bank i:fox zurückgreift. Das Vor - liegen von Interaktionen zeigt ein übersichtliches Ampelsystem an.

Ausführliche Informationen zum Hintergrund der Interaktion und den möglichen Wirkungen und Ri- siken sind immer aufrufbar. Ange- sichts der Häufigkeit von Multime- dikation und den vielen möglichen Interaktionen ist dies eine sehr empfehlenswerte Applikation. Ärz- te, die kein solches computerge- stütztes Informationssystem am Arbeitsplatz nutzen können oder mobil arbeiten, wie etwa Notärzte, sollten sich unbedingt eine solche Interaktionssoftware zulegen. Ak- tualisierungen sind für beide Pro- dukte nach Kauf kostenfrei. Eine Internetverbindung wird zum Be- trieb nicht benötigt.

von der elektronischen Suchfunktion handelt es sich um ein schlichtes eBook (elektronisches Buch). Teuer werden diese Apps des Börm-Bruck - meier-Verlages dadurch, dass jähr- lich statt einer Aktualisierung eine neue Version erneut zum Vollpreis erworben werden muss. Eine dauer- hafte Internetverbindung ist nicht erforderlich.

Auch zur „Roten Liste“, dem Standardwerk der deutschen Arz- neimittel, gibt es zwei Apps, reali- siert von der Medicus-42 GmbH.

Zum Preis von 2,39 Euro erhält man die App Fachinformation für das iPhone. Diese greift auf die Da- ten der Roten Liste online zu und benötigt zur Benutzung immer eine Internetverbindung. Damit bietet sie keinen Vorteil gegenüber der frei im Internet verfügbaren Daten- bank der Roten Liste und ist daher im medizinischen Alltag, in dem nicht immer eine Internetverbin- Das sicherlich im Klinikalltag

meistverwendete Buch zur Pharma- kologie, das Arzneimittel Pocket, ist auch in elektronischer Form für das iPhone erhältlich (Preis: 4,99 Euro). Die in Druckform beliebte

„Pocket Plus“-Version, die zusätz- lich zu Medikamenten auch Thera- pieempfehlungen zu den 350 häu- figsten Krankheitsbildern enthält, kostet 19,99 Euro und ist bisher nur in der Version aus dem Jahr 2010 er- schienen. Der Gliederung des Bu- ches entsprechend werden die Medi- kamente nach klinischem Einsatz - bereich aufgelistet. Das macht die Navigation mitunter etwas umständ- lich. Positiv fällt auf, dass auch Wirkungsmechanismen knapp er- klärt sind. So kann hier nochmals das ganze pharmako logische Grund- wissen aufgefrischt werden. Wäh- rend der Inhalt ausgereift ist, werden die technischen Möglichkeiten lei- der nicht ausgeschöpft. Abgesehen

S O N D E R S E I T E N P R A X i S

(3)

A 442 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 9

|

2. März 2012 dung verfügbar ist, nur bedingt

nützlich. Die im Gegensatz dazu auch offline verwendbare Appli - kation Medikamente kann für 4,99 Euro sowohl für das iPhone als auch für Androidge räte erworben werden. Bedauerlicherweise sind hier regelmäßige Aktualisierungen der Datenbank (derzeit im halbjähr- lichen Rhythmus) kostenpflichtig und für jeweils etwa fünf Euro hin- zuzukaufen. Vor dem Hintergrund, dass diese Informationen tagesaktu- ell im Internet frei zugänglich sind und die App keinen Zusatznutzen bis auf eine Suchfunktion bietet, ist von der Anwendung abzuraten.

Auf Basis der verbreiteten Arz- neimitteldatenbank MMI Pharmin- dex hat die New Media Company GmbH & Co. KG die App MMI Pharmindex iPlus für das iPhone entwickelt. Dieses Programm ist in einer freien Version erhältlich, die zum Testbetrieb gedacht ist und nur nichtrezeptpflichtige Medikamente enthält. Der Anwender kann nach Präparaten anhand des Namens, Herstellers oder ATC-Codes suchen.

Danach findet man – sehr übersicht- lich durch Symbole veranschaulicht – Eigenschaften wie Anmerkungen zur Gabe in der Schwangerschaft oder Teilbarkeit von Tabletten. Diese entsprechen, wie auch die aufgeführ- ten Basisinformationen, dem Inhalt der „Gelben Liste“, die im Internet nach Anmeldung frei verfügbar ist und ebenfalls auf der Datenbank von MMI basiert. Leider fehlt jedoch der App die im ärztlichen Alltag höchst praktische „Gelbe Liste Identa“- Funktion, mit der sich unbekannte Medikamente durch Form und Farbe

identifizieren lassen. Im nächsten Schritt werden Fotos der infrage kommenden Medikamente ange- zeigt, so dass der Patient sein Medi- kament erkennen kann, auch wenn ihm Name und Indikation nicht be- kannt sind. Deshalb sollte man sich eher ein Lesezeichen auf diese Seite setzen als Geld für die kostenpflich- tige Version auszugeben. Da die vierteljährliche Aktualisierung der Datenbank mit jeweils 19,90 Euro zu Buche schlägt, ohne Vorteile zu bringen, die online nicht tagesaktuell kostenfrei verfügbar wären, kann hier keine Kaufempfehlung aus - gesprochen werden.

Zusammenfassend empfehlen wir die App „Arznei aktuell“. Diese kostet nichts und ist damit ideal zum ersten Ausprobieren geeignet.

Wem die Informationen dieser App nicht mehr ausreichen, kann für

knapp fünf Euro den „Arzneimittel Pocket“ erwerben oder – wenn der Preis keine so große Rolle spielt – die luxuriösere Plus-Variante für etwa 20 Euro.

Ein Medikamenteninteraktions- programm wie „Arznei Check“ sollte zudem keinem Arzt fehlen, es ist sei- nen einmaligen Preis von acht Euro sicher wert. Die Installation und Be- dienung sind auch ohne besondere Computerkenntnisse leicht möglich.

Die vorgestellten Pharma-Apps können den Alltag sehr erleichtern, aber es gilt das Gleiche wie für alle medizinischen Hilfsmittel: Auch der wichtigste Teil des Stethoskops sitzt zwischen den Oliven.

Raphael Kunisch, raphael.kunisch@campus.lmu.de Fachinformation (Medicus-42 GmbH):

App zur Roten Liste, geeignet für das iPhone, Preis: 2,39 Euro

Medikamente (Medicus-42 GmbH): geeignet sowohl für das iPhone als auch für Androidgeräte, Preis: 4,99 Euro

MMI Pharmaindex iPlus (New Media Company):

App zur Gelben Liste, geeignet für das iPhone, kostenfreie und kostenpflichtige Version

@

Literatur und Links:

www.aerzteblatt.de/lit0912

AMBIENT ASSISTED LIVING

Kompetenzplattform

Sechs deutsche Forschungseinrich- tungen haben im Auftrag des Bun- desministeriums für Bildung und Forschung eine Kompetenzplatt- form für Ambient-Assisted-Living- Lösungen (Assistenzsysteme; abge- kürzt AAL) entwickelt (siehe www.

aal-kompetenz.de).

Die Plattform soll mit unter- schiedlichen Kompetenzbausteinen Informationen und Hilfestellung zur erfolgreichen Entwicklung und Einführung von AAL-Systemen bieten. Darüber hinaus dient das

Portal Experten- und Interessen- gruppen zum Erfahrungsaustausch.

Die Plattform richtet sich in erster Linie an die Entwickler von AAL- Lösungen, wie etwa Geräteher - steller, Systemanbieter und Dienst- leister. Sie können sich auf der Kompetenzplattform über Domä- nenwissen, Referenzlösungen, Ent- wicklungsmethoden, Test- und Eva- luierungsmethoden sowie Interope- rabilität informieren und austauschen sowie Beiträge bewerten, kommen- tieren oder selbst einbringen. EB

S O N D E R S E I T E N P R A X i S

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Von mittelalterlichem Tanz und Schwertkampf bis hin zu japanischen Trommelkursen und Zeichenworkshops am Mangaplatz - Besucher können hier weit mehr, als nur zuzu- schauen. Wer Spaß

Auch Rebecca wird rechtzeitig vor der Steinigung befreit, sodass das Paar sich eine neue Hei- mat suchen kann. Der Film endet mit einer Szene, in wel- cher der Bader von einem in

SMART LIVING PROJECT B ist ein geräumiges, modulares Haus mit zwei Schlafzimmern und 55 m² Wohnfläche.. Preis: ab

KATEGORIEZUSCHLAG Komfort 7,50 EUR Exklusiv-Haus 10,00 EUR Suite 12,50 EUR Preise gelten pro Person und Übernachtung.... Alle

Im April und Mai hast du die Gelegenheit, mit YFU und aubiko eine Stadt oder Gegend in Deutschland oder einem unserer Nachbarländer näher kennenzulernen und dort gemeinsam

>>> Mehr zum Thema unter: www.zwickau.de.. Die Anzahl der gefertigten Phaeton und Bentley Karos- serien hat im Vergleich zu 2010 um ein Drittel auf etwa 17.000

Texterkennung Fotografiert gedruckte Texte, erkennt den Text, und VO kann diesen vorlesen. Ja

Medikamente benötigen Sie ein Rezept. Das Rezept bekommen Sie beim Arzt. Einige Medikamente können Sie ohne Rezept kaufen. Nehmen Sie die Medikamente nach Anweisung. Der Arzt sagt