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Archiv "Namu Art for Life Network: Der Schmetterlingseffekt" (10.12.2010)

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A 2460 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 49

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10. Dezember 2010

J

ede Krankheit ist ein musikali- sches Problem, die Heilung ei- ne musikalische Auflösung“, davon war bereits vor mehr als 200 Jahren der Dichter Novalis überzeugt. An dieser Einschätzung scheint sich bis heute nichts geändert zu haben. Der Berliner Verein „namu Art for Life Network“ jedenfalls geht davon aus, dass bei Kindern in Krankenhäusern Ängste und schmerzhafte Erfahrun- gen nicht ausbleiben, selbst wenn die medizinischen Behandlungen sehr einfühlsam durchgeführt wür- den. „Heute liegen zuverlässige Be- weise dafür vor, dass Musik über wertvolle therapeutische Wirkungen verfügt. Deshalb ist Musik als angst- und schmerzlösendes Therapeuti- kum inzwischen in die klinische Medizin eingeführt“, erläutert der Verein seine Zielsetzung.

Mit einem hohen Maß an Idealis- mus engagieren sich ehrenamtliche Helfer und prominente Gäste mit Musik-, Tanz-, Gesangs- und Thea- teraufführungen für die kleinen Pa- tienten. Eines der zahlreichen Pro- jekte des Vereins ist zum Beispiel die bunte Schmetterlingsshow des

Gesangsensembles Aponi (india- nisch für Schmetterling). „Inspiriert hat uns die Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling – als Gleichnis dafür, dass in jedem Mo- ment etwas Wundervolles schlum- mert. Zugleich glauben wir an den sogenannten Schmetterlingseffekt:

Ein kleines Lächeln auf der einen Seite kann ein strahlendes Gesicht auf der anderen Seite bewirken.“

Ein weiteres Projekt ist das vom „dicksten Pinguin vom Pol“.

Da es ihm am Südpol zu kalt ist, beschließt er, das Eismeer zu verlassen und nach Sardi- nien zu fahren. Doch am Ende seiner Reise befindet er sich kei neswegs auf der italieni- schen Insel, sondern in Berlin, und zwar je nach Aufführungs- ort beispielsweise in Char - lottenburg, Hellersdorf oder Neukölln. Das Hauptanliegen dieses Einpersonenstücks ist nach Angaben von Regisseurin Anja B. Kaul, „die Grenze zwi- schen Bühne und Zuschauern zu durchbrechen. Im Verlauf wird das Publikum immer

mehr in die Handlung einbezogen“.

Und wie sind die Reaktionen auf die Aufführungen? Nach Auffassung von Christine Langberg, Abteilungs- schwester in der Kinderklinik der DRK-Kliniken Berlin-Westend, wür- den die Kinder in der Regel zunächst zurückhaltend reagieren, „weil sie diese Form der Ablenkung anfangs doch eher verwirrend empfinden.

Die Kombination von Theater und Krankenhaus wird von den Kindern nicht so realisiert, da durch Kinder- garten und Schule beide Bereiche getrennt vermittelt werden“. Doch das ändere sich schnell. „Die neuen Eindrücke bestärken Kinder – be- sonders diejenigen mit schweren neurologischen Einschränkungen – zu Kreativität und Motivation, die gespielten Szenen nachzuspielen.“

Prof. Dr. med. Lothar Schweigerer vom Helios-Klinikum Berlin-Buch bezeichnete den Besuch der Schmet- terlingssänger als „eine immer will- kommene Abwechslung, bei der un- sere meist chronisch kranken Patien- ten den Klinikalltag einmal voll- kommen vergessen können“.

Gegründet wurde der Verein von der Sängerin, Schauspielerin und Tänzerin Una Gonschorr, die nach dem plötzlichen Krebstod einer Freundin die Idee zu diesem Projekt bekam. „Nach wenigen Tagen hat- ten sich mir spontan fast 60 Leute angeschlossen, die helfen wollten.“

Inzwischen tritt Gonschorr seit fünf Jahren mit ihrem Verein regelmäßig in Krankenhäusern und Hospizen, SOS-Kinderdörfern und Jugendein- richtungen auf. Doch bevor die Künstlerin startete, informierte sie

sich bei Ärzten und Psycho- logen darüber, was den klei- nen Patienten guttut. „Wir haben uns genau erkundigt, welche Musik oder welche Farben den günstigsten Ein- fluss auf die Kinder haben.

Dann ging es los.“ Die Thea- terstücke schreibt das Team selbst. Außerdem kompo- niert es auch die Lieder und entwirft die Kostüme. Unter- stützung für die weiteren Vereinsprojekte ist willkom- men. Informationen: www.

namunetwork.org. ■ Gisela Klinkhammer

NAMU ART FOR LIFE NETWORK

Der Schmetterlingseffekt

Zahlreiche ehrenamtliche Helfer und Prominente engagieren sich in Berlin mit Musik-, Tanz-, Gesangs- und Theateraufführungen für kleine Patienten.

Schirmherr Dr.

Patch H. Adams unterstützt seit Ja- nuar 2009 die Ar- beit des von Una Gonschorr gegrün- deten Vereins.

Foto: Gudrun Arndt Foto: namu Art for Life Network e.V.

K U L T U R

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