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Uni-Report : Jg. 17 Nr. 14 vom 12. Dezember 1984

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UNI.REPORT

12. D, ezember 1984 JOHANN WOLFGANG GOETHE .. UNIVERSITÄT FRANKFURT Jahrgang 17· Nr.14

Gemeinsam~s Forschungsprojekt der Stadt und der Universität

Drittel des Stadtwaldes geschädigt

35 Prozent des Frankfurter Stadtwaldes sind geschädigt. Dies ist das Ergebnis einer Voruntersuchung im gemeinsamen For- schungsprogramm der Stadt und der Universität. Bei einer Pres- sekonferenz in der Fasanerie im Stadtwald erläuterten Stadtrat Heinz Daum und Dr. Wolfgang Jaeschke (Referat für Umwelt- schutz) die ersten Untersuchungen.

Im August wurde unter Koor- dination des Bundes in allen Ländern eine Waldschadens- erhebung nach einem einheit- lichen Verfahren durchge- führt. Die Fläche der Bundes- republik wurde mit einem Rasternetz 4 x 4 km über- zogen, das sich exakt mit dem bereits bestehenden Gauss- Krüger-Koordinatensystem deckt. Auf die Fläche des Stadtwaldes Frankfurt fielen 5 Aufnahmestichpunkte, die als Teilpunkte der Gesamtauf- nahme aussagekräftig werden, jedoch nicht als Maßstab für den Forstamtsbereich.

Aus diesem Grunde hat das Forstamt eine eigene Waldscha- denserhebung durchgeführt;

die Rasternetzlänge wurde auf 500 x 500 m verkürzt. Nach Eliminierung der Punkte, die auf die Verkehrsflächen oder auf Waldflächen jünger als 60 Jahre fielen, blieben insgesamt 125 Stichprobenpunkte, die die Baumarten des Forstamtes repräsentieren.

Die Schäden wurden an allen Baumarten erhoben, ohne Aussagen über die Ursachen zu machen.

Wie bei der Erhebung des Bundes wurden 4 Schadstufen ausgeschieden :

1

=

schwach geschädigt, krän- kelnd: 11 - 25 Prozent Nadel- Blattverlust

2

=

mittelstark

geschädigt~

krank: 26 - 60 Prozent Nadel- Blattverlust

.3

stark geschädigt, sehr krank: 61 100 Prozent Nadel-Blattverlust

4 == abgestorben.

Das Gesamtbild der Schäden zeigt sich wie folgt: Von der gesamten Holzbodenfläche des Stadtwaldes

.

(ohne Taunus- und

_

Vogelsbergwaldungen) sind 35 Prozent geschädigt, was elner Fläche von 1528 ha' entspricht;

Hier entfallen auf Schadstufe 1: 1363,7 ha = 31,2 Prozent;

Schadstufe 2: 142,5 ha = 3,3 Prozent; Schadstufe 3: 21,3 ha

= 0,5 Prozent; 'Schadstufe 4: 0 ha

=

0 Prozent.

Im Vergleich zu den Untersu- chungen des Landes für das gesamte Rhein-Main-Gebiet, dessen Wälder zu 57 Prozent geschädigt sind, liegt der Stadtwald noch relativ gün- stig. Der zahlenmäßig starke Anstieg gegenüber den 83er Zahlen (4 Prozent) beruht zum einen auf der wissenschaftlich genaueren objektiven Erhe- bungsmethode, zum anderen aber zweifellos in der beson- ders auffallenden Schädigung der Laubholzbestände, die bis- her als relativ resistent galten.

Auf die Baumarten bezogen verteilen sich die Schäden fol- gendermaßen:

Eiche: 602,7 ha

=

43,3 Prozent.

Dieser hohe Schadensanteil der Eiche ist jedoch zum Teil auf die Folgen der Trocken- jahre 1972 - 1976 zurückzu- führen.

Buche: 395,8 ha = 33,7 Pro- zent. Bei der Buche muß be- tont werden, daß diese Schä- den Bestandsschäden sind und in erster Linie als Immissions- schäden bezeichnet werden können. Die im Frankfurter Stadtwald durch die vielen Verkehrsstraßen hervorgeru- fenen Randschäden der Buche (Sonnenbrand, Trocknis durch Böschungsabgrabungen etc.) sind in dieser Zahl nicht be- rücksich tigt.

Kiefer: 507,8 ha

=

32,7 Pro- zent. Der Zustand der Kiefer muß in Teilen des Forstamtes als kritisch angesehen werden.

Von den 772 ha der Bestände über 60 Jahre können etwa 60 Prozent als leicht geschädigt eingestuft werden. Auch viele Bestände unter 60 Jahren zei- gen dünne Benadelung.

Fichte und sonstige Nadelhöl- zer: 22,1 ha

=

8,6 Prozent.

Diese niedrigen Prozentzahlen ergeben sich aus dem im Stadtwald vorhandenen gerin- gen Anteil älterer Bäume über 60 Jahre, die wesentlich anfäl- liger sind.

Insgesamt gibt die deutliche Schädigung des Stadtwaldes Anlaß zu Besorgnis. Der für den Stadtwald zuständige De- zernent, Stadtrat Daum, wies auf das bereits angelaufene in-

terdisziplinäre

Forschungsvor- haben mit der Universität Frankfurt hin. Hier werden die jetzt erhobenen terrestri- schen Aufnahmen mit den be- reits . geflogenen Luftbildern, überprüft. Vor allem den Fra- gen nach

',

den Ursachen und evt. 1. , möglicher Therapie wird größte. Aufmerksamkeit ge- schenkt.

. -

Die Kosten für das über einen Zeitra

von

drei Jahren ge- plante Forschungsvorhaben

werden mit zirka 5 Millionen DM veranschlagt. Sie können nur teilweise durch die Uni- versität aufgebracht werden.

Dah.er wurde beim Bundesmi- nister für Forschung und Technologie (BMFT) ein An-

trag auf Gewährung einer Bundeszuwendung in Höhe von 3 Millionen DM gestellt.

Bei Bewilligung würde das Vorhaben im Forschungsför-

An diesem interdisziplinären Forschungsprojekt sind Wissen- schaftler verschiedener Fach- bereiche beteiligt: Prof. Dr.

Norbert Stein (Geländeklima- tologie), Prof. Dr. Gundolf Kohlmaier (Physikochemie), Prof. Dr. Fritz Herbert (Theo- retische Meteorologie), Prof.

Dr. Wolfgang Plass (Boden- kunde), Prof. Dr. Wilhelm L. F. Brinkmann (Hydrologie), Prof. Dr. Tneodor Gies (Bo- tanik), Prof. Dr. Hermann Schaub (Botanik), Dr. Wolf- gang Jaeschke (Chemie). Als außeruniversitäre Einrichtun- gen sind das Battelle-Institut und das Institut für Planungs- daten beteiligt.

derungsprogramm "Ökotoxi- kologie" des BMFT gefördert.

Eine Begutachtung des An- trags findet Anfang 1985 statt.

Im folgenden sind AusTo'igf>

811S

der wissenschaftlichen Be- gründung des Antrags wieder-

gegeben. Wissenschaftler der Universität Franldurt untersuchen die (Fortsetzung auf Seite 2) Baumschäden im Frankfurter Stadtwald.

Eine neue Generation von Sonderfo schungsbereichen

DFG bewilligt 18 Neueinrich- tungen 14 Sonderfor- schungsbereiche laufen aus An den deutschen Hochschu- len - entsteht eine neue Genera- tion von Sonderforschungsbe- reichen. Nachdem die Deut- sche Forschungsgemeinschaft (DFG) in diesem Jahr die För- derung von 14 Sonderfor- schungsbereichen nach mehr als zehnjähriger Laufzeit be- enden wird, können 1985 zu-

.

nächst 18 weitere neue Son- derforschungsbereiche einge- richtet werden. Dies beschloß der zuständige Bewilligungs- ausschuß der DFG bei seiner Sitzung am 22./23. November 1984 in Bonn. Insgesamt för- dert die Deutsche Forschungs- gemeinschaft zur Zeit 147 Son- derforschungsbereiche. Da diese Forschungseinrichtungen in der Regel auf die Dauer von 12 bis 15 Jahren angelegt sind

und die ersten ihre Arbeit vor

-

nunmehr 15 Jahren aufgenom-

men haben, laufen zur Zeit viele Sonderforschungsberei- che aus. Dadurch werden zahl- reiche Gründungen neuer Son- derforschungsbereiche mög- lich. In den Sonderforschungs- bereichen, die Einrichtungen der Hochschulen sind, arbeiten Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusam- men. Es soll die Kooperation auch über die Grenzen der Facher, der Institute, Fachbe- reiche und Fakultäten hinweg sowie

1

die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und Forschungseinrichtungen au- ßerhalb der Hochschulen verbessern. Im kommenden Jahr stehen der DFG für die Förderung der Sonderfor- schungsbereiche voraussicht- lich 303 Millionen DM zur Ver- fügung.

Der Einrichtung folgender neuer Sonderforschungsberei- che hat der Bewilligungsaus- schuß der DFG zugestimmt:

Entwicklung der Landwirt- schaft an tropischen Standor- ten (Universität Hohenheim) ; Ökophysiologie (Universität Marburg); Regulation im humanen Immunsystem (Uni- versität München); Informa- tion und die Koordination wirtschaftlicher Aktivitäten (Universität Bonn); Silobau-

werke

und ihre spezifischen

Beanspruchungen (Universität Karlsruhe); Funktion und De-

fekte von Rezeptorsystemen

(Universität Hamburg und

Medizinische Hochschule

Lübeck); Experimentelle

Krebschemotherapie - Wirk-

stoffsynthese und -prüfung an

hormon abhängigen Tumoren

(Universität Regensburg) ; In-

tra- und interzelluläre Erken-

n ungssysteme (Uni versi tä t

Münster); Gerichtete Mem-

branprozesse (Freie Universi-

tät Berlin und Technische Uni-

versität Berlin); Künstliche

Intelligenz (Universität Karls-

ruhe); Neurobiologische

Aspekte des Verhaltens und

seiner pathologischen Abwei-

chungen (Universität Tübin-

gen); Literarische Übersetzun-

gen (Universität Göttingen) ;

Immunpathogenese (Universi-

tät Mainz); Grundlagen zellu-

lärer Wechselwirkungen und

Signalvermittlungen (Univer-

sität Göttingen); Verwaltung

im Wandel - Ursachen und

Folgen von Ausdifferenzierung

(Universität Konstanz); Mole-

kulare Mechanismen kanzero-

gener Primäl'änderungen (Uni-

versität Würzburg) ; Lokale

Teilchenbewegung - Trans-

port und chemische Reaktion

in Ionenkristallen (Universität

Hannover) ; Die Physik und

Chemie der interstellaren

Molekülwolken (Universität

Köln).

(2)

Seite 2 Mittwoch, 12. Dezember 1984 UNI-REPORT

Stadtwald.

(Fortsetzung von Seite 1) Wissenschaftliche und techni- sche Arbeitsziele.

"Der Frankfurter Stadtwald stellt ein gut abgrenzbares öko- logisches System dar, dessen Stoff- und Energiekreislauf mit den Methoden der System- analyse durch eine Komparti- ment-Struktur quantitativ be- schrieben werden kann .

.

Zur Bearbeitung der einzelnen Kompartimente, wie Schad- stofieintrag aus der Atmo- sphäre, Ausbreitung und che- mische Umwandlung auftre- tender Schadstoffe, Wechsel- wirkung Pflanze-Gasphase im Blattbereich, Wechselwir- kung Pflanze-Boden im Wur- zelbereich, Ausbildung der Humusschicht durch Zerset- zerorganismen, Schwermetall-, Stickstoff- und Scl1.wefeldyna- mik im Boden und Wasser- haushalt des Bodens, wurde ein interdisziplinäres Arbeits- team gebildet.

Es wird angestrebt, die For- schungsergebnisse der einzel- nen Teilprojekte als prognosti- sche Rechenmodelle zu formu- lieren, so daß sie in Form von Untermodellen (Submodule) in ein quantitatives Simulations- modell des Wald-Ökosystems eingebaut werden können.

Eine entsprechende Interpre- tation der in den Teilprojekten erzielten Ergebnisse und der Einbau dieser Resultate in das Gesamtmodell soll durch die Koordination der Forschungs- arbeit im Zentrum für Um- weltforschung der J ohann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt ermöglicht werden.

Die mit dem Simulationsmo- dell vorhergesagten Effekte und Schädigungen sollen lau- fend mit den Meßergebnissen verglichen werden. Aus dem Vergleich sollen Rückschlüsse gezogen werden, die zu Kor- rekturen und Weiterentwick- lung der Meßsysteme und der Meßstrategie führen, aber auch die Modellvorstellungen beeinflussen sollen. In dem auf drei Jahre angelegten For- schungsprogramm sollen diese Iterationsprozesse laufend wiederholt werden, um die vorhandenen Wissenslücken über die Kausalverknüpfung von atmosphärischer Bela- stung und auftretenden Wald- schäden zu schließen.

Eine Verifizierung des gesam- ten Simulationsmodells wird angestrebt durch eine objek- tive Schadenserfassung im ge- samten Waldgebiet. Sie basiert auf der Auswertung von Infrarot-Falschfarben -Luftbil- dern und multispektralen Fernerkundungsdaten.

Aufgrund der gesamten Unter- suchung soll auch eine Aus- sage darüber gemacht werden, ob und in welchem Ausmaß die Emission von Verbrennungs:"

motoren oder deren Folgepro- dukte für die

'

Waldschäden verantwortlich sind. Dieser Akzent in der gesamten Frage- stellung erscheint angebracht, da das Untersuchungsgebiet Frankfurter Stadtwald in ex- tremem Maße der Emission von Verbrennungsmotoren ausgesetzt ist. Neben dem Ein- fluß der Kraftfahrzeuge kann im Umfeld des Rhein-Main- Flughafens auch der Einfluß studiert werden, der von star- tenden und landenden Flug- zeugen ausgeht.

Zur Vorbereitung des geplan- ten Forschungsvorhabens wer- den mit d. en städtischen Forst- behörden intensive Kontakte gepflegt. Als Ergebnis kann festgestellt werden, daß die Stadt Frankfurt ein großes In- teresse an dem geplanten For-

• •

schungsvorhaben hat und dem Zentrum für Umweltforschung bei der Vorbereitung des For- schungsvorhabens jede ge- wünschte Unterstützung zu- kommen ließ.

.

Auf Anregung des Frankfurter Forstamtsleiters wurden be- reits in diesem Jahr auf Kosten der Stadtverwaltung Meßflüge durchgeführt, in de- ren Verlauf Infrarot-Falsch- farben-Bilder und multispek- trale Fernerkundungsdaten vom Frankfurter Stadtwald aufgenommen wurden, die im Rahmen dieses Forschungsvor- habens ausgewertet und

ge-

nutzt werden sollen. Zur er- folgreichen Auswertung und Interpretation der Bild- und Scannerdaten ist das Institut für physische Geographie auf die Mitwirkung des ,Instituts für Planungsdaten' angewie- sen, von dem die Meßflüge durchgeführt und die Scanner- daten aufgenommen wurden.

Bei den bodenzoologischen Untersuchungen wurde eben- falls ein nicht-universitäres Institut beteiligt. Zur Durch- führung der Arteninventur und der Untersuchung der In- dividuen-Dichte und der Populationsentwicklung von Primärzersetzern, Sekundär- zersetzern und Prädatoren arbeiten die Zoologen der Frankfurter Universität mit dem Battelle-Institut Frank- furt zusammen.

Als eine weitere Vorleistung der Stadt Frankfurt wird

in

der Nähe der Babenhäuser Landstraße ein ca. 3 ha großes Waldstück eingezäunt. Hier sollen

im

Rahmen einer zen- tralen ökologischen Station die Methoden aller Projekte auf einer gemeinsamen Untersu- chungsfläche eingesetzt wer- den. Dies schließt jedoch nicht aus, daß die beteiligten Teil- projekte auch Untersuchungen an anderen, ihnen geeignet er- scheinenden, Meßorten durch- führen. Für die Deposi tions- messungen steht auf dem Pla- teau des ,Monte Scherbelino' eine feste Hütte mit Stroman:..

schluß bereit, in der die Meß- geräte, die an dem meteorolo- gischen Mast eingesetzt wer- den sollen, untergebracht wer- den können."

Kurz notiert

Universität schließt "zwischen den .Jahren"

Wie in den letzten Jahren bleibt die Universität "zwi- schen den Jahren" geschlossen, damit Energiekosten einge- spart werden können. Letzter Arbeitstag ist der 20. Dezem- ber, erster Arbeitstag im neuen Jahr der 2. Januar.

Telefonbuchänderungen Die Korrekturen für das Fern- sprechverzeichnis SS

1985

werden bis zum 10. Januar an die Fernsprechzentrale erbe- ten.

Finnische Studenten

Aufruf zum ersten Treffen der finnischen Studentinnen und Studenten am

12. 12. 1984

um

18

Uhr in d.er Gaststätte Tan- nenbaum (Jordanstraße).

Der Zweck des erstmaligen Treffens ist, über die Probleme der finnischen Studentinnen und Studenten zu diskutieren.

Neben den Schwierigkeiten im universitären Bereich werden auch die Probleme analysiert, die aus dem Nicht-EG-Mit- gliedschaftsstatus der Finnen stammen.

Außerdem ermöglicht das Treffen, andere Landslel,lte kennenzulernen und bei Be- darf eine Arbeitsgruppe zu bil- den.

Vellamo Vehkakoski, Kontakt- person der finnischen Studen- tinnen und Studenten, Telefon

788288.

Goldene

Doktorurkunde

Der Fachbereich Mathematik der J ohann Wolfgang Goethe- Universität Frankfurt hat Pro- fessor Dr. Theodor Schneider von der Universität Freiburg im Brsg. mit der Verleihung der "Goldenen Doktorur- kunde" zur Erinnerung an seine vor 50 Jahren fertigge- stellte, hervorragende Disser- tation g·eehrt. Diese, unter der Betreuung von Prof. Dr. Carl Ludwig Siegel v· erfaßte Disser- tation kann

a~ch

heute noch als eine der bedeutendsten mathematis-chen Doktorarbei- ten der 70j ährigen Geschichte der Universität Frankfurt be- zeichnet werden.

Uni-Auswahl gewann internationales Turnier

sität vertraten in Bad Vilbel:

Tobias Ankermann, Hans Jür- gen Heinbuch, Gerd Höbler, Reinhard Höhn, Horst Kliehm, Rainer Neumann,

.

Roland Pröbstel, Uwe Pröbstel und

. Frank Weber.

Promotionsstipendien

Ausschreibung für Promo- tionsstipendien nach dem Hes- sischen Gesetz zur Förderung von Nachwuchswissenschaft- lern

Vorbehaltlich der Zuweisung von Haushaltsmitteln können mit Förderungsbeginn ab Mai

1985

an besonders qualifizierte wissenschaftliche Nachwuchs- kräfte an der Universität Frankfurt

15

bis 20 Stipendien vergeben werden.

Die Grundförderung beträgt 1200,- DM monatlich, die als Zuschuß gezahlt wird. Eigene sonstige Einkünfte werden auf die Stipendienhöhe angerech- net, sofern si, e

15

000,- DM

1

24000,- DM im Kalenderjahr übersteigen.

Voraussetzung ist neben dem Abschluß des Hochschulstudi- ums eine besondere Befähi- gung zu wissenschaftlicher

Arbeit sowie die Erwartung, daß das Promotionsvorhaben einen wichtigen und hervorra- g, enden Beitrag zum Erkennt- nisfortschritt im Wissen-

schaftsfach

erbringen wird.

Der Stipendienbewerber muß als Doktorand angenommen und von einem Professor be- treut sein.

Bei der Auswahl werden Pro- jekte, an denen bisher nur kurze Zeit gearbeitet worden ist, gegenüber weiter fortge- schrittenen Vorhaben zurück- gestellt.

Informationen und Bewer- bungsunterlagen sind erhält- lich bei der Graduiertenförde- rungsstelle, Sozialzentrum, Bockenheimer Landstraße 133, 5. Stock, Zimmer 503 (Tel.

798 - 2235).

Die Bewerbungsfrist endet am 15. Februar 1985.

J ug'endvertreterwahle~ 1985

Der vom Personalrat eingesetzte Wahlvorstand zur Durchführung der Jugendvertreterwahlen an der Johann Wolfgang Goethe-Universität hat den Wahl- tag für die Jugendvertreterwahlen auf

Mittwoch, den 23. Januar 1985, festgelegt.

Wahlvorschläge können bis zum Dienstag, dem 18. De- zember 1984, eingereicht werden. Die Wahlaussclirei- bung sowie weitere Informationen sind im Erdge- schoß Juridicum, Senckenberganlage 31, am Schwar- zen Brett bei der Poststelle ausgehängt.

Personalien

Geschichtswissenschaften Honorarprofessor Dr. Wolf- gang Klötzer ist zum wissen- schaftlichen MItglied der Historischen Kommission ge- wählt worden.

Physik

Prof. Dr. Erwin Schopper wurde das Verdienstkreuz

l.

Klasse der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Geowissenschaften

Prof. Dr. C.-D. Schönwiese ist in den Sachverständigenkreis der Bundesregierung für kli- matologische Grundlagenfor- schung berufen worden.

Humanmedizin

Die akademische Bezeichnung Honorarprofessor wurde ver- liehen an:

Dr. Rainer Seufert Dr. Peter-Hennjng

Alt~off

Dr. Reiner Täumer Dr. Johann G. Doertenbach

.

Dr. Udo Dunzenhofer Prof. Dr. med. Albrecht M.

Ehrly, Abteilung für Angiolo- gie des Zentrums der Inneren

Medizin, ist auf dem diesjähri- gen Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Klinische Hämorheologie in Homburgl Saar für zwei Jahre zum Vor- sitzenden dieser Gesellschaft gewählt worden.

Der Bundespräsident hat Prof.

Dr. Dr. Friedrich Kreter, Lei- ter der Abteilung für Zahner- haltungskunde des Zentrums der Zahn-, Mund- und Kiefer- heilkunde (Carolinum), für sei- nen langj ährigen engagierten Einsatz und seine Verdienste auf den Gebieten der zahn- ärztlichen Selbstverwal tung und der zahnärztlichen Fort- bildung das Verdienstkreuz er- ster Klasse des Verdienstor- dens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Die nächste Ausgabe von UNI-REPORT im Wintersemester

1984/85

erscheint

3m

9. Januar

1985.

Redaktionsschluß ist am 2. Januar, 12.00 Uhr.

UNI - REPORT steht im Rah- men seiner Möglichkeiten allen Universitätsmitglie- dern für Veröffentlichungen zur Verfügung.

UNI-REPORT

Zeitung der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a. M.

Herausgeber: Der Präsident der Universität Frankfurt arn Main.

. Redaktion. Reinhard Heisig. Presse- stelle der. Universität. Sencken- berganlage 31, Postfach 11 19 32, 6000 Frankfurt am Main 11. Telefon:

(0611) 798 - 25 31 oder 2472. Telex:

4 13 932 unif d.

Druck: Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH, 6000 FrankhIrt am ... iain.

Eine Auswahlmannschaft der Universität gewann das ,,1. In- ternationale Hallenhandball- Turnier" des TV Bad Vi!lbel am 21. November. Nach Siegen gegen die ungarische Mann- schaft aus Szentendre (21

:18),

TV Bad Vilbel II (23:12) und einem Unentschieden g,egen den derzeitigen Tabellenführer der A-E::lasse Frankfurt, die

1.

Mannschaft des TV Bad Vibel, mit 12:12 konnte die Mann- schaft den

"Loewe

Cup

1984"

in

Empfang nehmen. Sie siegte_

mit

5:1

Punkten vor Bad Vibel

I

'(4:2), Szentendre (3:3) und

Bad Vilbel II (0:6). Der gewon- nene Wanderpakal soll im Fr.ühjahr

1985

in Budapeßt ·er- neut ausgespielt und von der Uni-Auswahl

verteid~gt

wer- den. Durah die jäh:.lich zwei- fache

Ausspif~lung

in Budapest und in Bad Vilbel bei möglichst gleichbleibender Besetzung sollen sich auch private Ver- ständigungen zwischen den ungarischen und deutschen Sptelern ergeben und bereits entstandene

.

Freundschaften gefesti, gt werden. Die Univer-

Turnier-Sieger: Frank Weber, Hans Jürgen Heinbuch, Gerd Höbler, Reinhard Höhn, Uwe Pröbstel und Tobias Ankermann.

Namentlich' gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Mei- nung des Herausgebers wieder.

Uni-Report erscheint alle zwei Wochen am Mittwoch m1t Aus- nahme der Semesterferien. Die Auflage von 15000 Exemplaren wird an die Mitglieder der Uni~er­

sität Frankfurt am Main verteilt.

Foto: Martina Bachmann

(3)

Zur ' Geschichte der Fibel

Ausstellung im ~Iainzer Gutenbe, rg-Museum

Es hat inzwischen schon fast Tradition, daß .das Gutenberg- Museum in Mainz die jeweils letzte Ausstellung des Jahres der "Präsentation von Kinder- und Jugendliteratur" widmet.

Und präsentiert werden in die- sem Jahr Kinderfibeln, Erstle- sebücher für

·Schulanfänger

aus vier Jahrhunderten. Zu- sammengestellt und wissen- schaftlich betreut hat diese Ausstellung Dr. Helmut Müller vom Institut für Jugendbuch- forschung, unter Mitarbeit von Frau Dipl.-Bibl. Ingeborg Daube. Die ausgestellten Stücke, bei denen es sich zum größten Teil um äußerst selte- nes, kostbares Material han- delt, stammen aus den Samm- lungen des Instituts. "Studire fleißig, spat und früh, sey munter wie der Kükehüh"

heißt es in einer der Fibeln, und so lautet auch das Motto der Ausstellung "Zur Ge- schichte der deutschsprachigen Fibel von den Anfängen bis zur Gegenwart". Die Ausstel- lung will den Besuchern Ein- blicke in die Fibelwelt vergan- gener Jahrzehnte und Jahr- hunderte ermöglichen, aller- dings nicht - wie es in der wi,ssenschaftlichen Diskussion lange Zeit ges' cheben ist - mit dem vordergründigen Blick auf die unterschiedlicheh Leselernmethoden, sondern unter dem inhal tHchen Aspekt. Dr. Helmut Müller führte

.

dazu aus: "Die Fibel aller Epochen war nie nur das erste Lehr- und Lese- buch, das für den Lernenden

Ausstellung

die Übungsgrundlagen zum Erwerb der Lesefertigkeit be- reitstellte,

·sondern

darüber hinaus ein. Buch, das von un- terschiedlichen Ideologien und Erziehungsabsichten be- herrscht war, und das immer versuchte, schon das kleine Kind mit Hilfe der staatlicher- seits verordneten Fibel auf den Weg zum braven Untertan zu bringen. Kaum eine andere Lektüregruppe in der deutsch- sprachigen Literatur ist so deutlich wie die Fibel auch immer ein Spiegel pädagogi- scher und weltanschaulicher Ideen gewesen."

Besonders bedeutsam wird das vor dem Hintergrund, daß ge- rade die Inhalte, die das noch unentwickelte Kind in einer frühen Phase in das Gedächt- nis aufnimmt, besonders gut haften bleiben und daher im besonderen Maße verhaltens- und

.

handlungsorientierend wirken können.

Und so sind die

163

ausgestell- ten Fibeln unter inhaltlichen und gestalterischen Aspekten in neun Gruppen eingeteilt:

1.

Religiöse Fibeln, 2. Vernünf- tig-moralische Fibeln, 3.

Fibeln mit Sachbuchcharakter,

4.

Literarische Fibeln,

5.

Kin- dertümliche Fibeln,

6.

Natio- nalsozialistische Fjbeln,

7.

Fibeln nach

1945, 8.

Pseudo- Fibeln und

9.

Kuriosa .. Ältestes Ausstellungsstück ist eine frühe religiöse Fibel aus dem Jahr

1681:

Johann Jakob Frörnteichs "Neu-allgemein-

"Sport in der NS-Zeit"

Bis zum

21.

Dezember ist im Eingang des Sportinstituts (Ginnheimer Landstraße) die Ausstellung "Der Sport im nationalsozialistischen Deutschland" zu sehen. Die Ausstellung wurde

1983

im Auftrag der "Woche des Sports" der Ruhrfestspiele Recklinghausen

,vom Landes-

sportbund Nordrhein-Westfa- len zur Verfügung gestellt. Zu dem Thema dieser Ausstellung hält am

12.

Dezember um

11

Uhr im Hörsaal des Sportinsti- tuts Oberstudienrat im Hoch-

.

schuldienst H. J. Teichler

(Ruhruniversität Bochum), ein Mitarbeiter des Projekts, einen Gastvortrag.

Auf

34

Tafeln soll die Ge- schichte des Sports im Natio- nalsozialismus kritisch darge- stell t werden.

Die Tafeln enthalten schrift- liche Dokumente, Bilddoku- mente und kommentierte Texte. Am Ende bringt eine dreiteilige Synopse, gegliedert nach Sport / Leibesübungen, Innenpolitik / Kultur, Außen- politik, einen knappen über- blick über die Gesamtentwick- lung (1933 bis

1945)

unter dem besonderen Aspekt der Ver- flechtung von Sport und Poli- tik.

Einleitend gilt es darauf hin- zuweisen, daß nicht nur eine Kontinuität in der Kooperation von Industrie, Militärwesen und politischer Führung von der Kaiserzeit über die Wei- marer Republik bis ins Dritte Reich bestand, sondern daß auch in der Geschichte und Struktur der deutschen Turn- und Sportbewegung eine sol- che Kontinuität von Ideen,

Personen und Institutionen nachgewiesen werden kann.

Im einzelnen soll das ideologi- sche Konzept (Prinzipien und Grundsätze) des NS-Sports dokumentiert werden. Zu den Prinzipien und Grundsätzen gehören: Führertum und Wehrhaftigkeit, Volksgesund- heit und Rassenreinheit, Anti- intellektualismus und Antili- beralismus, Demonstration deutscher Überlegenheit. Der Mannschaftsgedanke wird zum Fundament einer politischen Leibeserziehung. Mit der In- strumentalisierung der Leibes- übungen im NS-Staat erfolgt eine Ausrichtung des Sportlers hin auf den' Typus des politi- schen Soldaten. Die Leibes- übungen erhalten dadurch nicht nur eine wichtige Funk- tion im Rahmen einer vormili- tärischen Ausbildung, sie wir- ken auch systemstabilisierend.

Ziel der Ausstellung ist- eine historisch-politische Bewußt- seinsbildung. Um dies zu errei- chen, sollen Ereignisse, Pro-

~esse

und Strukturen, die den Zerfall der

:

Demokratie beein- Hußt und bestimmt haben, kri- tisch geprüft und rational faß- bar gemacht werden. Die In- strumentalisierung des Sports war ein wichtiges Mittel, die na tionalsozialistische Gewal t- herrschaft auszubauen und zu festigen. Im Kontext mit den politischen, sozialen, geistigen und moralischen Ursachen für die Zerstörung der Demokratie und den Aüsbau des totalitä-

.

ren Führerstaates erscheint

·

der Sport als ein wichtiges In- strumentarium zur Manipula- tion der Bevölkerung, das ge- radezu "staatstragende" Be- deutung erlangt.

christliches Lern-Büchlein, daraus jeder vernünfftiger Mensch. .. allerley Buchsta- ben ... die vornehmste Jahres- zeiten. .. auch die Grundleh- ren des christlichen Gottes- dienstes ... erlernen kann. Auf christliches Anmuthen zusam- men geordnet von einem Christmaasliebenden J esus- Jünger-Freund." Und wenn es im "Anspruch" auf der ersten Seite dieser Fibel heißt:

"Kommt her, die ihr wollt Christen seyn, lernt erstlich buchstabieren, Daß in die Hei- lig Schrift hinein Euch weiter ich kann führen", dann wird deutlich, zu welchem Zweck das Lesen erlernt werden sollte:

"um

so durch die Lek- türe der christlichen Lehr- und Bekenntnisbücher noch näher an Gott, die Kirche und die christliche Lehre herange- führt zu werden" (Katalog S.

10).

Dementsprechend waren die Inhal te dieser frühen Fibeln, die Sprüchlein, die zu den Buchstabenbildern gehör- ten,

"das

Vaterunser, weitere Gebete, die zehn Gebote und das Glaubensbekenntnis" (S.

10).

Die jüngste der ausgestell- ten Fibeln stammt aus dem Jahr,

1968.

Bei "Komm, wir lesen. Lesebuch für das erste Schuljahr. Zweiter Teil" han- delt es sich allerdings um eine neubearbeitete

9.

Auflage und nicht um eine tatsächlich in diesem Jahr neu erschienene Fibel. Alle anderen Fibeln, die im Gutenberg-Museum zu sehen sind, sind in dem langen Zeitraum dazwischen erschie- nen.

Sehenswert und interessant ist diese Ausstellung unter ver- schiedenen Aspekten: neben Text und Inhalt ist der Ver- gleich der unterschiedlichen Illustrationen, Schriften und Ausstattungen beeindruckend.

Zur Ausstellung ist ein bebil- derter Katalog erschienen, in dem alle Exponate aufgeführt sind und

in

begleitenden Tex- ten zu den jeweiligen Gruppen die Geschichte dieser Erstlite- ratur aufgezeigt wird. Die Ausstellung läuft bis zum

30.

Dezember

1984.

Petra Diebold

Frauenwoche amFB4

"Willst du erfahren was sich ziemt, so frage nur bei edlen Frauen an ... "

in der Frauenwoche

am Fachbereich Erziehungs- wissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt

vom

21.

bis

25 J~nuar 1985.

Eine Woche lang stellen von

14

bis

18

Uhr Frauenprojekte, Studentinnen und Wissen- schaftlerinnen. ihre Arbeit

, im

Turm,

9.

Stock, Senckenberg- anlage

15,

vor.

Abends Gastvorträge,

20 'uhr,

im Horsaalgebäude, Gräf- straße.

Freitag, den 25. Januar

1985,

zum Abschluß

' ein Frauenfest

um 2Ö Uhr im Uni-Koz auf dem Ciunp:us.

·

Nähere Informationen ab Mitte Dezember

1984

iIi

'Aus-

hängen, 'Zeitschriften und über Pia

.

Schmid und Annedore Prengel am Fachbereich Erzie- hungswissenschaften (FB 4), Univ-ersität Frankfurt am Main, Senckenberganlage

15.

Viele Leser des "Uni-Report" werden diese Maschine nicht ken- nen. Sie ist eine der Voraussetzungen zur Erstellung einer Zei- tung: eine Setzma.schine, die in den vergangenen Jahren Millio- nen Buchstaben für diese Zeitung in Blei gegossen hat. Jetzt hat sie ausgedient. Dies jst die letzte Ausgabe des "Uni-Report"

im Bleisatz, ab 1985 werden die Texte im Fotosatz gedruckt.

Weiterbildungsseminar der Psychologen

In vierjähriger Entwicklungs- und Optimierungsarbeit hat ein Projektteam des Instituts für Pädagogische Psychologie und des Didaktischen Zentrums der Universität Frankfurt am Main (Leitung: Prof. Dr. Sieg- fried Preis er) ein Weiterbil- dungsseminar zum Thema

"Psychologische Aspekte der Personalführung, Personalbe- urteilung und Personalweiter- bildung" konzipiert. Fast

250

Teilnehmer besuchten in der Zwischenzeit den Grundkurs;

Didaktisches Zentrum

SPRACHLABOR

für alle

Montag

14.00 - 18.00

Uhr ' Mittwoch

14.00 - 19.00

Uhr Freitag

9.00 -13.00

Uhr

Turm, Raum

240,

Telefon

3797

(Dr. KujaV{)

die überwiegende Mehrheit konnte ein Zertifikat für er- folgreiche Teilnahme erwer- ben. Im laufenden Winterse- mester findet

·

nun erstmals ein

Aufbaukurs statt: über

60

Teilnehmer befassen sich mit psychologischen Grundlagen der Gesprächs- und Verhand- lungsführung und erarbeiten im Training praktische Kom- munikationsformen. Durch die Einrichtung von Parallelkur- sen und durch den Einsatz des gesamten Projektteams lassen sich die Lerngruppen klein und effektiv gestalten.

Wesentlicher Kern des Frank- furter Modells der Weiterbil- dung ist die Kombination von Präsenzphasen an der Univer- sität mit häuslichen Fernstu- dienphasen. Die Teilnehmer erarbeiten sich eigenständig die theoretischen und prakti- schen Grundlagen der Füh- rungs- und Kommunikations- psychologie mit Hilfe von Büchern und speziellen Fern- studienmaterialien. Die Prä- senzphasen dienen in erster Linie dem konkreten Training von Kommunikationsformen und Problemlösestrategien, der Diskussion von Anwen- dungsproblemen und der Auf- arbeitung der häuslichen Arbeitsergebnisse. Die Semi-

narteilnehmer kommen aus

Behörden, Dienstleistungs-

und Produktionsunternehmen,

aus Großfirmen und Kleinbe-

trieben; Führungskräfte ver-

schiedener Ebenen sind ebenso

vertreten wie Betriebsräte und

potentielle Führungsnach-

wuchskräfte. Diese Vielfalt er-

möglicht einen intensiven und

fruch tbaren Erfahrungsaus-

tausch zwischen den unter-

schiedlichen Funktionsebenen,

den verschiedenen Unterneh-

mensarten und Branchen. Die

Projektmitglieder sehen den

Nachweis als erbracht an, daß

die Erarbeitung theoretischer

Grundlagen auf universitärem

Niveau und das anwendungs-

orientierte Training in einem

didaktischen Modell vereint

werden können. Die Teilneh-

mer sollen dadurch in die Lage

versetzt werden, ihren "eige-

nen Stil" zu entwickeln, ohne

konzeptionslos herumzupro-

bieren.

(4)

Seite 4 Mittwoch, 12. Dezember 1984

Promotionen zum Dr. phii., nat. im SS 84 Pfeifer, Gerd Peter: "Isolie- rung und Charakterisierung der DNA-Cytosin-5-Methyl- transferase aus menschlicher

Plazenta~"

Psychologie

Beiersdorf, Wolfgang : "bie Einstellung von betrieblichen Führungskräften und Sicher- heitsfachkräften zur Arbeitssi- cherheit."

Mathematik

Berg, Friedrich: "Die Spitzen- rnengen einer Klasse von Drei- ecksgruppen mit der Signatur

(q,

r,

N)."

Kurz, Volker: "Rundungsfeh- leranalyse für Eliminations- verfahren diskreter Zwei- punktrandwertaufgaben. "

Seysen, Martin: "Ein probabi- listischer Faktorisierungsalgo- rithmus mit quadratischen Formen negativer

Diskrim~­

nante."

Frischkorn, Hans-Jürgen:

"Schwerioneninduzierte Elek- tronenemission aus Festkör- peroberflächen. "

Hackenbracht, Dieter: "Zwei Beispiele nichtlinearer Dyna- mik: Solitonen in planaren Ferromagneten - Chaos in Quantensystemen. "

Kempf, Klaus: "Untersuchun- gen zum Elektron-Loch- Plasma am direkten Halbleiter CdS."

Kreisler, Peter: "Untersuchung des Raumladungspotentials von Ionenstrahlen."

Kreuzer, Karl-Günter:

"Rekonstruktion von Potentia- len für Solitonlösungen des Klein -Gordon - Maxwell Fel- des."

Krisztinkovics, Ferenc: Be- gründung der semiklassis~hen Näherung mittels Pfadirite- gral-Methoden."

Latz, Rudolf: "Spektometrie von Elektronen aus Kollisio- nen atomarer und molekularer Projektile mit Festkörpern."

Physik

Müller, U do: "Atomare Anre- gunge. n in Schwerionenstößen mit nuklearem Kontakt."

Schader, Jorge Werner: "Elek- tronen von Target- und Pro- jektil-Ionisation bei energeti- schen (MeV)

Stoßprozessen.'~

Stich, Werner: "Ion-Atom- Stöße bei Zweielektronensy- stemen im zeitabhängigen Hartree-Foch Bild."

Theis, Jürgen: "Beschreibung relativistischer Kern-Kern- Kollisionen in einem feJrltheo- retischen Modell."

Weniger, Rudi Josef: "Nach- weis von Kohlenstoff, Stick- stoff und Sauerstoff durch Aktivierungsanalyse mit gela-

denen Teilchen und Kernreak- tionsanalyse unser besonderer Berücksichtigung der Oberflä- chenpräparation, "

Chemie

Berresheim, Harald: "Reak- tionskinetische Untersuchun- gen zum Abbau von S02 in Aerosolpartikeln und Wolken- tröpfchen. "

.

Brunk, Hans-J oachim: "Über Tetrahydrocarbazol-Ylidene insbesondere Tetrahydrocar- bazol-l-y !iden -dioxolanone mit dem Strukturelement einer substituierten Orthocar-

'

bonsäure."

Casutt, Michael: "Stereoselek- tive Totalsynthese des Deplan- cheins sowie Reaktionen zu Derivaten des Yohimbins."

Damm, Ingrid: "Synthese und Konformationsanalyse von cyclischen Hexapeptiden als Derivate des Naturstoffs Soma tosta tin."

Elschner, Jürgen: "Zeitkorre- lierte Fluoreszenzspektrosko- pie durch Single Photon Coun- ting."

Heydarian, Hamid: "Untersu- chungen zum System Blei-Tel- lur-Sauerstoff. "

Hofmann, Hartmut: "Neue Er- gebnisse aus den Reaktionen mit Dicyan und seinen Folge- produkten. "

Koll, Sylvie Marie: "Synthesen und NMR-spektroskopische Untersuchungen von D-Prolin- haltigen Peptiden mit Somato- sta tin - Teil-Sequenzen."

Lucas, Joachim: "Synthesen und Strukturen von acyc- lischen und cyclischen Ver- bindungen der 5. und 6. Haupt- gruppe mit Perfluoralkylgrup- pen."

Wagner, Klaus: "A 26771 B - Eine photochemische Alterna- tive."

Weber, Karl-Ludwig: "Dar- stellung und Eigenschaften cyclischer und acyclischer Selen-Stickstoff-Verbindun- gen."

Biochemie, Pharmazie und Lebensmittelchemie

Al Shaik, Mohammed: "Syn- these und ß-sympatholytische Wirkung von l-(Heteroaryl)- 3-Alkylamino-2-Propanoien. "

Bräunig, Bernhard: "Ver- gleichende tierexperimentelle Untersuchungen neuer Verb in-

,

dungen aus der Fomocain-,

Lidocain-, Benzotriazol- und Indazol-Reihe auf anti ar- rhythmische Wirksamkeit."

Emmerich, Albrecht: "Syn- these und Wirkung von C-Mannichbasen isomerer Hydroxyindazole. "

Neff, Judith: "Lipidstoffwech- sel an der Bürstensaummem- bran der Ra ttenniere un ter Einfluß von Antidiuretischem Hormon (ADH)."

Nguyen, Thi Bach Mai: "Frak- tionierung von Mikrotubuli- assoziierten Proteinen."

Reuter, Karola: "Untersuchun- gen zur quantitativen Bestim- mung und Human-Pharmako- kinetik von Amilorid unter be- sonderer Berücksichtigung der Nierenfunktion. "

Richter, Johanna: "Über den Einsatz der Hochleistungsflüs- sigkeitschromatographie und elektrochemischer Detektoren beim Nachweis von Psycho- pharmaka in biologischem Material."

Biologie

Beck, Konrad: "Translationale

!Jiffusion und Phasentrennung

m

Phosphatisylcholin-Mono- schichten an der Luft/Wasser- Gre" nzfläche. "

FeseI, Ulrich: "Die Präsenz von Diatomeen und Diatomeen- assoziationen unter den eusa- proben Verhältnissen des Ab- wassers."

Hartmann, Eva-Maria: "Stu- dien zum Import von exoge- nem Desoxythymidin -5' - Mo- nophosphat in der Hefe Sac- 'Charomyces cerevisiae."

Jablonka, Bernt): "Erfassung und Charakterisierung der ß-Adrenozeptorenpopulation an Membranen der Rattenpa- rotis mit dem radioaktiv mar- kierten Antagonistliganden (-) 3 H - Dihydroalprenolol."

Paul, Anna Theresia: "Einfluß von Nicergolin und anderen vasoaktiven Substanzen auf molekularbiologische Prozesse im Gehirn und ihre Auswir- kung auf die Lernfähigkeitder Ratte."

Roczen, Dietmar: "Kontinuier- liche Kultur als System zur chronischen Applikation von Mutagenen."

Rudol!, Wolfgang: "Untersu- chungen über den Einfluß des Sauerstoffs auf den Cytokinin-

Promotionen zum Dr. phil. im SS 1984 agogischen Akademien 1926 - 1933 - dargestellt am Beispiel der Pädagogischen Akademie Gesellschaftswis, senschaften

Behrens, Diethard: "Zur Kritik marxistisch -leninistischer Naturtheorien. "

Brunn, Burkhard: "Zur Ge- sellschaftsauffassung im Arbeitsstudium - Entwick- lung eines inhaltanalytischen Instruments zur Analyse von Veröffentlichungen des Refa- Verbandes. "

Diederichs, Helmut: "Die An- fänge der deutschen Filmkritik 1909 bis 1915 unter besonderer Berücksichtigung der Zeit- schrift ,Bild und Film'."

Holzapfel, Gert: "Vom schönen Traum der Anarchie. Zur Wie- deraneignung und Neuformu- lierung des Anarchismus in

der N euen Linken."

Hahner, Horst: "Studien zur wissenschaftlichen Erfassung

des Gesellschaftszustandes

'. "

Jeon, Tae-Kook: "Kar! Mann- heims Ideologietheorle und ihr Verhältnis zur Kritischen Theorie der Frankfurter Schule."

Lentz, Vera: "Zur Vermitt- lungsanalyse neuer Musikpro- duktion."

Nonnenmacher, Frank: "Poli- tisches Handeln von Schülern der Sekundarstufe I. Eine Untersuchung zur Einlösbar- keit eines Postulats der P9liti- sehen Bildung."

Prigge, Walter: "ZeitRäume.

Zu Zeit, Raum und Architek- tur."

Roth, Roland: "Rebellische

Subjektivität~

Herbert Mar-

cuse und die neuen Protestbe- wegungen."

Sahle, Rita: "Hilfe-Beziehun-

-

gen und Hilfe-Selbstverständ- nis: Vier exemplarische Fall- rekonstruktionen zur Struktur der Interaktion

'

zwischen Sozialarbeiter und Klient und zur Funktion des beruflichen Selbstverständnisses. "

Schibel, Karl-L. "Kommunitä- res Leben und politische Ge- sellschaft. Zur Sozialgeschichte von Selbsttätigkeit und Wider- stand."

Schneider-Kuszmierczyk, Han- nelore: "Urbanität und Ideolo- gie. Kritische Rekonstruktion eines funktionalisierten Be- griffs."

Schumacher, Jürg, en! "Soziale Differenzierung und individu- elle Bedürfnisbefriedigung in der Familie."

Erziehungswissenschaften Heun, Hans-D.: "Pflegekinder im Heim - eine Untersuchung über Anzahl, Ursachen und Auswirkungen abgebrochener Pflegeverhältnisse von Min- derjährigen in hessischen Kin- der- und Jugendheimen.

"

Kane, Makane: "Modele edu- catif cosmopolite et forma- tion des enseignants: l'example de l'ecole normale superieure de Dakar (Senegal)."

Müller, Manfred: "Die Diskus- sion über die Beschäftigung und die universitäre Ausbil- dung von Sozialpädagogen.

Eine Erörterung der Auseinan- dersetzung um den Diplom- pädagogen - Studienrichtung

Sozialpädagogik - unter Be- rücksichtigung des histori- schen Materials zur a'kademi- sehen Ausbildung und der Be- rufsfelduntersuchungen. "

, Halle / Saale (1930 -1933)."

Prah, M'ansa: "The Portrayal of Li:tie in English Language Textbooks of Ghanaian Pri- mary Schools."

"

Rhie, Tschun-Mo: "Universali- tät und Identität - eine Un- tersuchung über die theoreti- schen Bemühungen der kriti- schen Intellektuellen um eine Synthese der universalen Zivi- lisation und der eigenen Iden- tität auf der Schwelle zum modernen, Korea."

Riemann, Ilka: "Soziall e Arbeit als Hausarbeit. Zur Entwick- lung sozialer Frauenberufe."

Schmid, Pia: "Deutsches Bil- dungsbürgertum. BürgerliChe Bildung zwischen 1750 und 1830."

Siepe, Albert: "Reform und Planung in der gegenwärtigen Sozialpädagogik - dargestellt vor dem Hintergrund der Jugendhilfeplanung.

"

Strathmann,

-

Alfons: "Der Lernprozeß und seine Ent- wicklung Eine v€rglei- chende Untersuchung des Lernprozesses und seiner Be- dingungen bei zehnjährigen Schülern der Regelschule und der Schule für Lernb.ehinderte (Sonderschule) unter besonde-

-

rer Berücksichtigung der kognitiVien Lernhandlung."

Werth, Wolfgang: "Die Ver- mittlung von Theorie und Pra-

~i~'

an

'dep. "Preußischen"

)?äd-

Psychologie

Wollny, Hans J.! "Untersu- chungen zur subjektiven Be- wertung des SChweregrades von psychiatrischen und soma- tischen Erkrankungen."

Religionswissenschaften Kera, Yuji: "Das Sein des Menschen in der Geschichte Gottes. Zur Frage der Identität J esu Christi in der Christologie de.r Versöhnungslehre Kar!

Barths."

GeschichtswissenschafGen Bernhardt, Kar! H. G.: "Die linearbandkeramische Sied- lung von Köln-Lindenthal.

Eine Neubearbeitung."

Efe, Turan: "Die frühbronze- zeitliche Keramik der jünge- ren Phasen."

Gidada, Negaso: "History of the sayyoo Oromoo of South- western Wallaga, Ethiopia, From About 1730 to 1886."

Greifeid, Katrin: "Die Heils- lehre der Mayo. Widerstand und Anpassung am Beispiel des medizinischen Systems."

Klassische Philologie und Kunstwissenschaften

Kurz, Jörg: "Die musikpädago- gischen Intentionen Friedrich Fröbels. Ein Beitrag zum Ver- ständnis der Fröbelschen Er ..

ziehungsideen. "

Schibli, Siegfried P:: "Alexan- der Skrjabin und seine

-Musik."

N euere Philologien

Adam, Werner: "Sehnsucht nach Sinnlichkeit. Eine Unter-

UNI-REPORT

stoffwechsel in Blä ttern und Wurzeln von Amaranthus Panicula tus L."

Schönegge, Peter:

"Ovarent-

wicklung und Königinnener- kennung sowie deren Bedeu- tung für die soziale Regulation bei Formica polyctena Förster 1850."

Schulz, Alfred: "Reproduktion und Populationsentwicklung der parasitischen Milbe yarroa jacobsoni Oud. in Abhängig- keit vom Brutzyklus ihres Wirtes Apis mellifera L."

Geowissenschaften

Bingemer, Heinz: "Dimethyl- sulfid in Ozean und mariner Atmosphäre -

Experimentell~

Untersuchung einer

natür~

lichen Schwefelquelle für die Atmosphäre. "

Brinnel, Peter: "Diapirismus und Deckenbau im W der Sierra deI Monsech : Zur Geo- logie des Mesozoikums von Tolva (Provinz. Huesca, NE- Spanien).

Geßler, Reinhard: "Schwefel- Isotopenfraktionierung in wäßrigen

Systemen.~'

Rohbock, Eberhard: "Der atmosphärische Eintrag von Schwermetallen über trockene und feuchte Deposition."

,

Schneider, Gabriele: "Zur Mineralogie und

Lagerstätten~

bildung der Mangan- und Eisenerzvorkommen des Uru- eum-Distriktes, Mato Grosso do Sul, Brasilien."

Schreck, Peter: "Geochemische Klassifikation und Petrogenese der Manganerze des Urucum- Distriktes bei Corumba (Mato Grosso do Sul, Brasilien)."

Stein, Dieter: "Untersuchung über die Aktivität atmosphäri- scher Gefrierkerne in Abhän- gigkeit von Feuchte und Tem- peratur."

Wacker, Ulrike: "Modellunter- suchungen zur Kondensation und Spurengasabsorption für stationäre und instationäre Tropfenspektren. "

suchung der theoretischen Er- gebnisse von Studentenbewe- gung und Kulturrevolution zu Versuchen, dies, e in Literatur

umzusetzen. "

Aranda, Janine: "Die Darstel- lung der weiblichen Mode in Marcel Prousts ,A la Recher- che du Temps Perdu'."

Dod, Elmar: "Die Vernünftig- keit der Imagination. Eine komparatistische Studie zu Schillers und Shelleys ästheti- schen Theorien."

Goldbach, Gisela: "Ludwig Renn als Jugendschriftsteller."

Held, Roland: "Robert Bly un.d die Dichtung der Immanent Presence: Ein Bei trag zur amerikanischen Literatur der 60er Jahre."

Radloff-Bermbach, Christhild:

"Die Darstellung der Frau im Werk Nathalie Sarrautes."

Süllwold-Gissel, Erika: "Der Genius der Zeit. Konstitution und Scheitern eines Modells von Aufklärungsöffentlich- keit."

Ost- und außereuropäische Sprach- und KuIturwissen- schaften

Frühauf, Manfred: "Frühfor- men der Chinesischen Auto-

biographie. "

Geographie

Gröger, Herbert: "Der Frem- denverkehr im Maintal zwi- schen Lohr und Aschaffen- burg.

ce

Reutter, Rolf: "Die ländlichen

Haus- und Roffonnen des

Odenwaldes." ,

(5)

Exkursion nach Wien

Unter dem Seminartitel ,.Die Verfassung des Heiligen Römi- schen Reiches deutscher Nation: Urkunden, Symbole und Architektur" fand vom 30.

September bis 6. Oktober 1984 eine Exkursion nach Wien statt, an der außer Prof. Dr.

Gerhard Dilcher und zwei wis- senschaftlichen Mi tarbei tern achtzehn Studenten aus dem rechtshistorischen Seminar- kreis von Prof. Dilcher teil- nahmen. Diese Exkursion war durch ein verfassungsge- schichtliches Seminar im Som- mersemester 1984 thematisch vorbereitet worden. Nach der dort erfolgten Arbeit am Text der Verfassungsurkunden war es nun das Anliegen dieser Ex- kursion, die verfassungshisto- rischen Erkenntnisse anhand realer Geschich tsma terialien wie historischen Bauten' Archivmaterialien, Reichsinsi~

gnien etc., zu vertiefen und zu veranscha ulichen.

Ein g-elungenes Mittel zur Er- reichung dieses Zwecks war die wissenschaftliche Aufbe- reitung durch studentische Referate, deren Anschauungs- gegenstand sogleich vor Ort nachvollzogen werden konnte.

Reichhaltiges Material lieferte hier das Referat über die Stadtgeschichte Wiens von den römischen Anfängen über die Bürgerstadt des Mittelalters bis zur Reichshaupt- und Resi- denzstadt. Diese Stationen nachzuverfolgen, standen rund zwei Stadtbesuchstage zur Verfügung: Wir besuchten den gotischen Dombau von St. Ste- phan, der vom Landesfürsten begründet, von der Bürger- schaft weitergebaut uhd vom Kaiserhaus durch Bistumser- hebung ausgestattet, die ge- schichtliche Entwicklung seit der Wende zum 14. Jahrhun- dert aufweist. Unter dem Chor befindet sich die im 14. J ahr- hundert entstandene Herzogs- gruft, die heute in die Kata- komben einbezogen ist. Diese Herzogsgruft weist ebenso wie die ebenfalls besuchte Kapuzi- ner- oder Kaisergruft den dreiteiligen Bestattungsritus

. der Habsburger auf. Die lange

Entwicklung von einem Wehr- bau in der Stadt bis zur Kai"'\

serresidenz ließ sich an der kaiserlichen Burg darstellen.

Ein schönes Beispiel des idyl- lischen Absolutismus the;esia- nischer Prägung" wurde mit dem von Maria Theresia aus- gebauten kaiserlichen Lust- schloß Schönbrunn besucht.

Neben diesen

,

allgemeinen Dokumenten deutscher Reichsgeschichte galt das be- sondere Interesse den Reichs- insignien, deren verfassungs- historische Aussagen ebenfalls durch einen gelungenen Vor- trag erschlossen wurden. Das Herzstück der Insignien, die Krone des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation (vor 962), enthält in ihrer äußeren und farblichen Gestaltung, in der Anordnung der einzelnen Teile zueinander, insbesondere in der Anordnung der Steine und Perlen untereinander, eine sehr komplizierte und erst durch neuere Forschungen aufgeschlüsselte mittelalter- liche Zahlensymbolik. Diese Symbolik ließ für das mittelal- terliche Denken unter Rück- griff auf das Alte und Neue Testament die althergebrachte Herrschaftslegitimation offen- bar werden, mit der derjenige ausgestattet war, der sich im Besitz der Krone und der übri- gen Insignien befand. So wurde die ausl!ührliche Be- trachtung der Reichsinsignien im Kunsthisto.rischen Museum zu intensiver verfassungsge- schichtlicher Arbeit.

Ein weiterer Mittelpunkt der Wienfahrt bestand in einem Treffen mit Wiener Studenten und wissenschaftlichen Mitar- beitern von Professor Hoke in den Räumen des neu errichte- ten Juridicums. In der langen Tradition unserer Seminarrei- sen seit 1975, insbesondere nach Italien, hat sich ein stän- diger Kontakt mit den T· eil- nehmern aus Wien herausge- bildet. In einem Seminarraum des rechtshistorischen Instituts in Wien fand ein langer Erfah- rungsaustausch über die Semi- nararbeit in der Rechtsge- schichte sowohl auf Wien er als auch auf Frankfurter Seite statt. Von langjährigen Teil-

Akademische Feier für Prof. H,elmut Rahn

Am 19. Dezember 1984 ehrt das Institut für Klassische Philo- logie seinen langjährigen, ver- dienten Hochschullehrer, Pro- fessor Dr. Helmut Rahn, durch eine kleine akademische Feier.

Mit Ende des vergangenen Semesters ist Professor Rahn in den Ruhestand getreten, nachdem er über vierzig Jahre im Dienst des Landes Hessen an der J ohann Wolfgang Goe- the-Universität gelehrt, ge- forscht, Studenten ausgebildet, sie für die Fragen der Klassi- schen Philologie begeistert und daran gebildet hat. Entspre- chend seinem eigenen wissen- schaftlichen Werdegang be- schränken sich auch heute noch seine exakten Forschun- gen nicht nur auf Klassische Philologie und Geschichte, sondern erstrecken sich auch auf orientalische Sprachen,

Kulturan~hropologie ,

und Musik. Helmut Rahn hat sei- nen Schwerpunkt in ganz selb- ständigen, zukunftweisenden morphologischen Studien und spricht zugleich mit großer Hochachtung von seinen

,

Leh-

rern Karl Reinhardt, Erwin Wolff und Matthias Gelzer.

Internationale Aner kennung fand Rahn durch die Leistung seiner zweisprachigen Quinti- lianausgabe, in deren Sprache sich das langjährige, unermüd- liche Ringen um einen vollen- deten Ausdruck für die Ge- dankenwelt antiker rhetori- scher Bildung spiegelt.

Proben seiner geistigen Be- weglichkeit und des gewonne- nen Überblicks gibt Helmut Rahn seit den letzten Jahren seiner staatlichen Lehrtätig- keit auch immer wieder im Rahmen seines "Bildungsge- schichtlichen Kolloquiums", das auch für Studenten an- grenzender Studienrichtungen eine besondere Attraktivität hat.

Neben der Hoffnung, daß Pro- fessor Rahn diese Lehrform noch recht lange beibehalten und fruchtbar fortsetzen wird kann er sich der

herzlichste~

Glückwünsche für sein Jubi- läum von seiten seiner Schüler und Kollegen gewiß sein.

Freyr RoJand Varwig

nehmern wurden detailliert die Seminarthemen der letzten drei Jahre vorgestellt. Der Vergleich der verfassungshi- storischen Schwerpunkte und der verfassungsgeschichtlichen Methodik zeigte die unter- schiedlichen Perspektiven, aus denen die gemeinsame Ge- schichte angegangen wurde.

Der Kontakt erstreckte sich auch auf einen gemeinsamen geselligen Abend beim Heuri- gen in Grinzing.

Da sich die zentralörtliche Be- deutung einer Stadt wie Wien auch auf die nähere Umge- bung erstreckt, wurden auf zwei Busfahrten bedeutende Orte besucht. Auf sehr altem Kulturboden im Klosterneu- burger Raum wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts das Stift Klosterneuburg gegründet.

Unter Kaiser Karl VI. sollte das Stift nach dem Vorbild des Escorial als gewaltige Kloster- residenz (mit neun Kuppeln, die je eine Krone des Hauses Habsburg tragen sollten) aus- gebaut werden. Diese Zusam- menhänge mit der Kaiserge- schichte konnten auch in der barocken Klosteranlage des Benediktiner-Stiftes Melk be- obachtet werden. Die Fahrt führte weiter durch die Wachau, die aufgrund der Lage an der Donau jahrhun- dertelang ein bevorzugtes Handelsumschlagsgebiet zwi- schen West und Ost war. In Dürnstein besichtigten wir die Burg, die ein Stück aus der Geschichte der Kreuzzüge repräsentiert, in der auch Richard Löwenherz 1193 ge- fangen gehalten Wurde. Ein letzter Abstecher führte zum Stift Göttweig, das ein ver- herrlichendes Deckengemälde Kaiser Karls VI. enthält, und die Kaiserzimmer, in denen Maria Theresia und später Napoleon Bonaparte' zu Gast

waren. Rudi Lauda

"tJber den Umgang mit Puppen" sprach im Institut für Jugend- buchforschung Dieter Brunner (zweiter von links), Puppenspieler und Leiter des Frankfurter Puppenzentrums, im Rahmen des 'KindertheaterWorkshopSI. Er referiert über die Möglichkeiten des Figurentheaters und demon.strierte, wie man mit Marionetten, Stock- und Handpuppen Geschichten erzählen kann. Etwa 40 Gäste, darunter viele Studenten, konnten sich davon überzeu- gen, wie geschickt ein Puppenspieler einfache Figuren aus ver- schiedenen Materialien zu beleben weiß.

Foto: Wolfgang Schneider

Kriminalpolitisches Kolloquium

Am 4. 12. 1984 veranstalteten der Fachbereich Gesellschafts- wissenschaften (Prof. Dr. H.

Steinert) und der Fachber, eich Erziehungswissenschaften (Prof. Dr. H. Hess) ein krimi- nalpolitisches Kolloquium un- ter dem Titel "Ein mögliches Strafrecht" und setzten damit die vor zwei Jahren begonne- nen Treffen von Wissenschaft- lern fort, die in der Abolitio- nismus-DLskussion engagiert sind. In dieser Diskussion geht es um eine Analyse der Mög- lichkeiten, die strafrechtliche

Vereinigung 'lon Freunden und Förderern:

Werden Sie Mitglied!

Im Jahre 1918, also bereits vier Jahre nach der Errichtung der Frankfurter Universität, wurde die Vereinigung von Freun- den und Förderern der .Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main e. V. gegründet. Seitdem ist es das Ziel der Vereinigung, die Universität bei der Erfüllung ihrer Auf- gaben zu unterstützen, ihr vor allem Mittel für die Errichtung neuer sowie die Vergrößerung und Unterstützung bestehen- der Institute und für wissenschatfliche Arbeiten und Ver- öffentlichungen zur Verfügung zu stellen. Weiterhin bleibt es Aufgabe der Vereinigung, bedrohliche Finanzierungslücken nach Möglichkeit zu schließen und durch Zuschüsse jene wis-

senschaftlichen Arbeiten zu fördern, für die nur unzureichende Mittel zur Verfügung stehen.

Der Jahresbetrag für Einzelmitglieder beträgt 50,- DM, Fir- menmitglieder zahlen 250,-, Studierende der Universität zahlen nur 10,- DM. Den Mitgliedern der Vereinigung wird die Institute und für wissenschaftliche Arbeiten und Ver- die Universitätszeitung

"UNI-REPORT"

und das Wissen- schaftliche Magazin "FORSCHUNG FRANKFURT" kostenlos zugeschickt.

Ich will/Wir wollen ab 1. Januar 1985 Mitglied der Vereini- gung werden.

Name Vorname

Straße, Nr. PLZ, Wohnort

Datum Unterschrift

Ausschneiden und schicken an: UNI-REPORT, Postf. 111932, 6000 Frankfurt am Main.

. '.'

Bearbeitung 'ron Konflikten mit ihren hohen materiellen und immateriellen Kosten im Umfang zu reduzieren und durch Mechanismen und Pro- zeduren zu ersetzen, die ohne

,

Rekurs auf Polizei und Straf- justiz auskommen (z. B. durch zivH- und verwaltungsrecht- liche oder auch durch auto- nome soziale Regelungen).

Themenschwerpunkte waren diesmal das Menschenbild im Strafrecht, die informelle Kon- flilktbearbeitung in Alltagssi- tuationen sowie die zunehmen- den Bestr·ebungen ehemals an- tiautoritärer sozialer Bewe- gungen (Frauenbewegung, Ökobewegung etc.), zum Schutz ihrer Interessen den Strafgesetzgeber zu mobilisie- ren. An dem Kolloquium be- teiligten

, sich Lehrende der

Fachbereiche Rechtswissen- schaft, Gesellschaftswissen - scha.ften und Erziehungswis- senschaften sowie Kollegen

.

der Universdtäten Bremen, Heidelberg, Saarbrücken und eine Reihe von Gästen aus dem Ausland:

Erna-Graff-Preis

zur Forschungsförderung von Wissenschaftlern mit dem Ziel, alternative Methoden für Tier- versuche zu entwickeln.

Hauptpreis: DM 50000,- 5 Förderpreise a DM 10 000,-

.

(hier ist besonders an Arbeiten

junger Wissenschaftler ge- dacht).

Es ist das Anliegen der Stif- tung, unnötige Tierversuche in der experimentellen Medizin sowie bei der Entwicklung und Prüfung von Pharmazeutika und Kosmetika zu verhindern.

Besonderer Wert wird auf eine den Bedürfnissen der Praxis entsprechende Entwicklung gelegt.

Die. Bewerber werden gebeteIl,

ihre Unterlagen nebst wissen-

schaftlichen Publikationen

und fachlichem Werdegang bis

zum 31. Dezember 1985 in

deutscher oder englischer

Sprache einzureichen an den

Vorstand der Erna-Graff-Stif-

tung für

' T~erschutz,

Dessauer

_ Straße 21-27', 1000 Berlin 46.

Referenzen

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Auch wenn die auf der Festveranstaltung gebotenen Vorträge nicht das Arbeitsfeld Brinckmanns in seiner ganzen Breite abdecken konnten - Stadtbaukunst und Architek- tur

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Wir rufen daher alle Studen,- tinnen und Studenten auf, sich an der Wahl zu beteiligen und mit ihrer Stimme für den RCDS dafür zu sorgen, daß der Frankfurter

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