Interesse als
Bildungsmotivation
SINUS-Transfer Grundschule
Modul: Interessen von Mädchen und Jungen aufgreifen und weiterentwickeln
Andreas Hartinger
Vortragsteile Fortbildung 26./27. September 2005
Vortragsteil 1 (20 Min. max)
¾ allgemeiner Teil:
o Was sind Interessen?
o Was wissen wir über die Interessen von Grundschulkindern?
o Was wissen wir allgemein über Interessen- förderung?
Was ist Interesse? (I)
¾ Grundidee: Lern-Motivation sollte so sein, dass sie kompatibel mit den
pädagogischen Zielen ist.
¾ zentrale Ziele: Bildung u. Mündigkeit
¾ Merkmale von Interesse:
o Selbstintentionalität / Freiwilligkeit o positive Emotionen
o Erkenntnisorientierung / differenziertes Wissen
Was ist Interesse (II)
¾ zwei Ausprägungen:
o situationales Interesse
o persönliches Interesse (persistent)
¾ Erwartungen an Konstrukt erfüllt
o Interessen existieren.
o Interesse zeigt positive Zusammenhänge (Korrelationen) zum Lernerfolg (nicht bzgl.
Faktenwissen aber bzgl. Verständnis und Anwendung des Gelernten).
o Interesse ist damit eine Art Bildungsmotivation.
Forschungslage I (allg.)
¾ Untersuchungen zum Verschwinden von
Interesse und intrinsischer Motivation durch Belohnung o.ä.):
o Überveranlassung o Kontrolle
¾ Theorie der grundlegenden psychologischen Bedürfnisse (Deci & Ryan)
o nach Autonomie o nach Kompetenz
o nach sozialer Eingebundenheit
Forschungslage II (allg.)
¾ zentrale Bedeutung von Attributionen
o Unterscheidungen
external / internal
variabel / stabil
o Faustformel: nicht Erfolg external und Misserfolg stabil attribuieren;
o Hoffnung auf Erfolg ebenfalls wichtig;
Forschungslage III (Schule)
¾ wenig Übereinstimmungen zu Schulthemen
¾ Schule selten Auslöser von Interessen
¾ jedoch große Unterschiede zwischen einzelnen Schulen und einzelnen Klassen
¾ Interesse am Unterricht nimmt im Laufe der Zeit ab
¾ neben Inhalten hohe Bedeutung von Kontexten und Tätigkeiten
¾ deutliche Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen
Was fördert Interesse? (I)
¾ Berücksichtigung der psychologischen Bedürfnisse (Deci & Ryan):
(1) Empfinden von Selbstbestimmung (2) Empfinden von Kompetenz
(3) Empfinden von sozialer Eingebundenheit
¾ !!! wichtig auch, damit Interesse nicht
verschwindet !!!
Was fördert Interesse? (II)
¾ hilfreiche Attributionen
o nicht Erfolg external;
o nicht Misserfolg stabil;
¾ evtl. auch Möglichkeit, Attributionen zu reflektieren
¾ Hoffnung auf Erfolg statt Furcht vor Misserfolg
¾ Erkennen des Sinns des zu Lernenden
Ende
Vortragsteil 1
Vortragsteil 2 (15 Min. max)
¾ Interessen von Mädchen und Jungen
o Wie unterscheiden sich die Interessen der Mädchen und Jungen?
o Woher kommen diese Unterschiede? Æ Wie ist der Beitrag der Schule?
Mädchen und Jungen
¾ Unterschiede existieren;
¾ Unterschiede gibt es schon im Kindergarten- alter;
¾ Interesse der Jungen an „Mädchenthemen“
ist höher als das der Mädchen an „Jungen- themen“;
¾ auch bei „Jungenthemen“ z.T. höheres
Interesse der Mädchen, wenn Kontexte oder Inhalte für sie interessant sind;
Gründe für Unterschiede (I)
¾ keine biologisch-physiologischen Gründe;
¾ enge Verbindung mit Aufbau von Geschlechtsrollenstereotypen;
o Verstärkung durch Erziehung;
o möglicher Identitätsgewinn;
Gründe für Unterschiede (II)
¾ Rolle der Schule
o institutionelle Rahmenbedingungen;
o Schulbücher u.ä.;
o Aufmerksamkeit stärker auf Jungen;
o dies v.a. bei „Jungenthemen“