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BOTANISCHE ZEITSCHRIFT.

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BOTANISCHE ZEITSCHRIFT.

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iMttaiilsc-bc Z.rlfsclirirt DtHtllllK IlllU DUIlUllKCl, die freidurchdioPostbo-

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die eanzePetitzeile J5I= JLi *" ^'^ ^Ue übriereu

10 kr. Oest.W. Buchhandlungen.

X. Jahrgang. ^\M. Jänner 1860.

INHAIiT: Josephine Kablik. Excursion bei Bazias. Von Bayer. Bemerkungen. Von He11ser. Correspondenz. VonVigner. Personaluoüzen.Vereine, Gesellschaften,Anstalten.

Literarisches. Sammlimgeu. ßotan, Tauschverein. Mitlheilungen. Inserate.

(jlalleiie österreichischer Botaniker.

II.

JOSEPHINE KABLIK.

(_ifitetilemPortrait,naelieinemGemäldeUthographirtvonE.Kaiser.)

Auch Ocsterreich besitzt einen reichen Kranz von Frauen-Namen, die mit der Geschichte unserer Cultur, unserer Wissenschaft und Künste auf das Innigste verwobensind und die alldort mitAchtung, ja oft mit Bewunderunggenannt werden, wo von jenen dieRede ist. Und dies sind nur die Erlesenen, sind nurjene, die durch eigene Energie oder durcheine günstige Constellation der Umstände in die Oeffentlichkeit geführt und fürdiese gewonnen wurden. Zahlreicher beiweitem sind jeneFrauen, welche, ohne dasssie ofl'en aus ihrem gesellschaftlich be- grenzten Kreise treten, dem inneren Drange nach Erweiterung des Wissensfolgen,unbekannt undunbeachtet forschen, und dieetwaigen Erfolge ihres Strebens in sich verschliessen.

Lassen wirLetztere unbeirrtinihrerAbgeschlossenheit undheben wir aus Ersteren den Namen einer Frau heraus, für welche wir uns zunächst intcressiren wollen. Es ist

Josephine Kablik,

mitderenPortraitundbiographischer SkizzewirdiesmalunsereGallerie

fortsetzen. ^,\ m^^^mtM

604671

1

Oesterr. Botan. Zeitschrift l. lli>fi. iSil

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WenigeBofanikernurdürfte es inOeslerreichgelten, denen der

Name Josephine Kablik nicht bekannt wäre, und viele, welche herrlich präparirte Pflanzen besitzen, deren Etiquetten Josephine Kablik alsSammlerin derselben bezeichnen. Und eben als Sammlerin von Pflanzen interessanter Lokalitäten , als botanische Forscherin in einemdervorzüglichsten FlorengebieteBöhmens begründete diese Frau ihren Ruf, erwarb sie sich die Anerkennungder Zeitgenossen bei viel- fältigerGelegenheit; und bei jederkünftigen, wo über die Flore Böh- mens oder über die Geschichte derBotanik unseres Vaterlandes be-

richtet werden wird, darfihr Name nimmer übergangenwerden.

JosephineKablikerblickte das Licht derWeltam 9.März 1787 zu Hohenelbe in Böhmen, wo ihrVaterDavidEttel einePapier-Fabrik besass. Bis zu ihrem 12. Jahre verblieb sie im älferlichen Hause, und schon in diesenJahren zarter und glücklicher Kindheit entwickelte sich in ihreine ungewöhnliche Vorliebe fürBlumen, fühlte sie sich amzu- friedensten auf blüthenreichen Fluren, mosienach Herzenslustpflücken und sammelnkonnte und die farbenreichen Schätze zum fortgesetzten Spiele nach Hause tragen durfte. Die Eindrücke solch' glücklicher Stunden senkten sich tief in des Kindes empfängliches Gemüth, sie wirkten fort undtraten in späteren Jahren bei der Frau entschieden und bestimmend hervor. Die einstige Neigung zum Spiele mitBlumen der Wiese wurde nunzum Erkenntnissdrange des Formenreichthumes unserer Pflanzen-Schöpfung.

Wie eben bemerkt, verlebte also Josephine die erstenJahre ihres Lebens unter der Obsorge liebender Aeltern. Als aberdas Kind der Jungfrau entgegenreifte und (}ie mütterliche Erziehung zu deren Vollendungnichtmehrausreichte,mussteJosephine eine solche ferne

vomhäuslichenHerde suchen. Die Aeltern übergaben das zwölfjährige Mädchen zur weiteren Ausbildung den Ursulinerinnen im Kloster zu Prag, wo es sich die verschiedenen weiblichenArbeiten aneignen und

in dem den Frauenangemessenen Wissen unterrichtet werden soflte.

Vergangenwar nun die schöneZeit unbefangenerKindheit, desLebens ernsteJahre begannen und ein neues Streben, eineandere Umgebung rückten des Mädchens Vorliebe für die Blumen in denHintergrund.

Die Jahre schwanden, die vollendete Jungfrau kehrte heim, sie sollte bald der Frauen natürlichesZiel erreichen. Im Jahre 1806 ver- mähltesich JosephinemitAdalbertKablik, ApothekerinHohenelbe, mitdem sie beinahe ein Menschenalter hindurch in der glücklichsten Verbindungverlebte, trotzdemdass dieserEhedieseegenvollstenBande eines dauernden Glückes, Sorge undFreude älterlichen Bewusstseins, nicht beschieden waren.

Josephinens Gatte gründete im Jahre 1817 in Gesellschaft des Kaufmanns Brosche die erste chemische Fabrik in Prag, ein Unter- nehmen, dessen Leitung ihnbiszumJahre 1823inBöhmensHauptstadt gebannt hielt.

Die Abwesenheit des Gatten musste in Josephinens Gemüthe eine trübe Leere erzeigen. Die vereinsamte Frau suchte Zerstreuung, undfand solcheinihrer einstgepflegtenNeigungzuden Blumen.Wieder

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onvachte in ihr die Liebe zu den Pflanzen, und die Erkennlniss der- selben stellte sie sich jetztzurAufgabe ihrer mtissigen Stunden. Ist

doch die Liebe zur Natur ein von dieserselbst indiemenschliche Brust gesenkterFunke, er kann hintangehalten, seine Gluth kann gedampft werden,alleinerglimmtfortunverlöschbarundschlägtzurLoheempor, sobald ihm die Momente zurAufilammung gebotenwerden.

Anfangs beschränkte J. K. ihre botanischen Unlerhallungen auf das einfacheEinsammeln und Präpariren schönblühenderPflanzen ihrer nächstenUmgebung.Eine ßeschäfligung gerade genügend,dememfäng-

lidienGeisteeinenunwiederstehlichenImpulszueinemtieferenEingehen

in die Wesenheit des Pflanzenreiches zu geben. Auch Josephinen genügte bald das blosse Sammeln nicht mehr, ihr Wollen nahm eine höhere Richtung, es drängte sie nach Vervollkommnung. In dieser Verfolgung eines wissenschafilicheren Sirebens wurde sie von einem

zufällig in Hohenelbe weilenden Candidalen derMedicin, W. Mann *) unterstützt, der ihr den ersten Missenschafilichen Unterricht inderBo-

tanik gab. Nun erst nahm dielangjährigeNeigungeinebestimmteForm

an, das Sammeln wurde gerogelt, Excursionen wurden gemacht, die

Umgebung wurde durchforscht und einsystematischesHerbarangelegt.

In späteren Jahren unternahm J. Iv. grössere Ausflüge, oft unter Auf- opferungen und Entbehrungen, die sonst einerFrau nichtgeläufigsind, so namentlich indasihrnahe liegendeVor- undRiesengebirge, demsie

umfangreiche Schätze an Pflanzen entführte und dadurch dieKenntniss dieser Lokalität auf eine erheblicheWeise förderte.

ImJahre 1823, also nach sechsjährigerAbwesenheit kehrteApo- thekerKablik, nachdem er derLeitung der chemischen FabrikinPrag entsagthatte, wieder nachHohenelbezurück,woer seine Gattin bereits als leidenschaftliche Botanikerin und in voller botanischer Thätigkeit fand. Da er selbst ein grosserFreund derNatur war,so beirrte erauch nicht seine Frau in ihren botanischen Unternehmungen, im Gegenfheile das Beispiel derselbenwirkte so anregend aufihn, dass er seine freie Zeit im innigen Anschlüsse an ihr Streben, dem Studium der Minera- logieund Zoologie widmete. Es wurden bedeutende Sammlungen an- gelegt, es wurden sämmtliche VögelBöhmens nebst ihren Nestern und Eiern, eine Menge Säugethiere, Fische, Amphibien,Reptilien, Insekten, Conchilien undMineralien neben Josephinens Herbar, in einem eigenen Museum aufgestellt. Treu und eifrig unterstützten sich beide Gatten inder Vollbringung dieserschönen Aufgabe, abersieerreichten auch das privaten Kräften nurimmerMögliche.DieKablik'schen Samm-

lungen können mit manchen anderen, selbst öffentlicher Anstalten, wetteifern in der Anzahl und Schönheit der Exemplare, in deren Con- servirung und indemzweckmässigen Arrangement des Ganzen.

So führten beide Gatten zusammengehend in der Liebe zur Natur und der Pflege der Wissenschaft Jahre hindurch ein glückliches, sich selbst genügendes Stillleben, aus dem sie nurdann heraustraten, wenn

*) Dr. Wenzel Mann fungirte nach ahsolvirlen Studien als p/üktisclier Art in

Reichstadt und später in Böhmiscli-Leippa, wo er 1839 sfärb 1 *

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es galt, der Wissenschaft oder deren Vertretern sich fördernd zu er- weisen. Dieses schöne Verhältniss sympalhisirenden Miteinanderlebens sollte plötzlich, wennauch nach vielen Jahren, dochimmerzu früh, für dieliebende Gattin zerrissen werden. Adalbert Kablik starb am

1. Sept. 1853 an den Folgen eines organischen Hirnleidens. Der hohe Werth dieses allgemeingeachtetenund betrauertenMannes als Mensch und Gelehrte ward in einem Nekrologe derZeitschrift„Bohemia" vom

7. October 1853 gewürdigt.

DieverlasseneWitwehattemehralseinentheurenGatten,siehatte auch einen treuen Wissenschaftsgenossen zu betrauern,allein sie hatte auch einePflichtderPietätzuerfüllen. IhrverbliebdieObliegenheit,die hinterlassenenSammlungenzuerhaltenund zu vermehren. Sieunterzog sich dieser Mission mit eifrigerRegsamkeit, und fühltsich nochimmer wohl und vergnügt, wenn sie zwischen den Trophäen des Sammel-

fleisses vergangenerJahre wirken und schaffen kann. Für Mineralogie undZoologie konntesieübrigensnureinsecundäresInteressegewinnen, stetswar und blieb Botanik der Cultusihrer schönsten Stunden durch dievielen Jahre ihrerheitern und ihrertrüben Lebensperioden.

Schon im Jahre 1825 trat Josephine Kablik der Opiz'schen Pflanzentausch-Anstalt in Prag als Theilnehmerin bei, undwirkte für dieses Institut bis zu Ende seines Bestehens auf die uneigennützigste Weise, indem siejährlich bei 2400Pflanzen-Exemplare einsandte und endlich, als ihre Forderung an die Anstalt in Folge vonRückständen und statutenmässigen Prämien die enorme Höhe von über 250,000 Exemplareerreichthatte,diesem ihrem GuthabenzumBesten derAnstalt entsagte. Auchderbotanische Tauschverein in Wien erhielt von J. K.

zu verschiedenenZeitenwerthvollePflanzensendungen,ebensowurden von ihr viele andere Institute, Museen, Schulen und Vereine auf das Liberalste mit Pflanzen bedacht. Dabei trat sie in eine lebhafte Cor- respondenz mit zahlreichen Botanikern des In- und Auslandes und

betheiligle jeden nach Kräften mit sclbstgesammelten Pflanzen der heimathlichenFlora. So wirktesie viele Jahre hindurch, und so wirkt

sie noch fort, und nie wird einBotaniker sich getäuscht fühlen, derdie

Verbindungdieser Frau im Interesse seinerBestrebungen sucht.

Josephine Kablik lieferte dem befreundeten Dr. W. Mann

das Materiale aus demRiesengebirge zu seiner Inauguralschrift„Liche-

numinBohemia observatorumdisposito. Pragae 1825". Von ihrstammt auchdieBeschreibung derFlora desRiesengebirges inDr.J.N. Eiselt's Abhandlung: „der Johannesbader SprudelunddessenUmgebungen,etc.

Prag 1846".

Dr. J. Maly widmete ihr in der Vorrede zu seiner Enumeratio plantar, imp. Austr. univ. (Wien 1848) dankbare Worte der Aner- kennung gegenüber ihrenVerdiensten umdieKenntniss derFloren von Oesterreich undDeutschland; eben so Dr. Gustav Lorinser in dem von ihm herausgegebenen Taschenbuche der Flora Deutschlands und der Sclnveiz (Wien 1847); nachdemschon früherihres Namens inder

„Oekonom. techn. FloraBöhmens"von Berchtold und Opiz rühmend Erwähnunggethanwurde.Auchinverschiedenenperiodischen Schriften

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finden AvirJ. Iv. alsBotanikerin hervorgehoben, so in »len Annalen der schlesischen Gesellschaft, (Breslau 1841.) '•» ^Ost und Wesf fPraor 18421848.) in der ^Bohemia^ (Prag 1853.) in der Illustr. Theater- Zeitung'^ (Wien 1845.), endlichzu Miederholten 3Ialen in derRegens- burger botanischen Zeitung, inderZeitschrift „Lotos" und im..Oesterr.

botanischen Wochenblatte".

F. S. Pluskai gab im Jahre 1849 eine Biographie *) dieser würdigen Frau heraus. Eine 15 Seiten in 8.umfassende Schrift, der das lilhogr. Portrait Josephinens beigegebenist; doch müssen wir bemerken, dassLetzteres nichts weniger als getroffen sei.

Die botanische Gesellschaft inRegensburg nahm J. K. bereits im Jahre 1841 in die Zahl ihrer corr. Mitglieder auf, die naturhistorische Gesellschaft Lotos in Prag im Jahre 1851, ebenso die zoologisch-bota- nische Gesellschaft in Wien im Jahre 1853.

DerXame derBotanikerin wurde an so manche von ihr aufge- fundenePflanzegeknüpft.Hier wärenzunennen: Polylrichum Kablikia-

num 3Iann. Von J.K.im Jahre 1824 an den Ufern derElbe beiFuchs- berg gesammelt. Marchautia Kahlikiana Corda. von ihr im Jahre 1830 an Steinen des Stadtgrabens inHohenelbe gesammelt. Kablikia minima Opiz (Oekon. techn. Flora Böhmens II. Bd. 2. Abth. S. 215 bis 218) von J. K. im Jahre 1836 im Riesengebirge gefunden. Acer Kablihianvm Opiz, von ihr 1841 am Fusse des Milschauer Berges aufgefunden. Lycopodium Kablihianum Tausch, im Riesengebirge, und Lysimachia Kablikiana Opiz bei Marienbad von J. K. im Jahre 1844 gefunden. Petasites Kablikiana Tausch, von ihr 1845 an den Elbeufern bei St.Peters im Riesengebirge gesammelt.

Ausser mit diesen so eben genannten Pflanzen bereicherte J. K.

die FloraBöhmens noch durch andere Fundeinteressanter Arten. So sammelte sieim Jahre 1826 zum ersten Male blühend Ruhus Chamae-

moriis L. auf der Pantschwiese im Riesengebirge; im J. 1830 fand sie Epipactisatrorubens Hof. amFussedesRiesengebirges; imJahre1833 Gcntiana prateusia Froehl. aufwiesen an derWeissbach bei Hohen-

elbe, im Jahre 1836 Scorzo/teraparrifloi'aJacq. bei Franzensbad; im Jahre 1840 Aspidium Serpentini Tsch. und Cerastium alsinefoUinn Tsch. auf der Einsiedler-Haide; im Jahre 1843 Scutellaria galeri- culatavar. simplex Tsch. bei Franzensbad; im Jahre 1844 Cardamine pratensis var. flore pleno am Rehhorn im Riesengebirge und Hiera- citim ßliferum Tsch. im Vorgebirge bei Huttendorf; endlich im Jahre 1847 fand J. K. Epilobitim origanifolium Lmk. beiJohannesbad.

Untersolchen Verhältnissen gestaltete sich diePflanzensammlung der Frau Kablik zu einer der reichhaltigsten Böhmens. Von hohem

Interesse bei derselben ist die vom allgemeinen Herbar geschiedene Collection selbstgesammelter und selbstpräparirterPflanzen aus dem

^) Biographie der berühmten, jetzt lebenden Pflanzenforscherin Oesterreiclis, Ffiiu Josephine Kablik, Mittiliedes derk.botanischen G('5e!lschati in RfgensLiirg, den Freunden der Botanik gewidmet von [•'. S. Pki^tal.Brunn

184!». (ifdiuckl bei IVanz (Jasil.

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Riesengebirge. Seifen dürfte sich eine Sammlung einer localen Flora so vollständig vertreten, dabei in so schönen instructiven und zahl- reichenExemplarenaufgelegt vorfinden,alsdies bei der ebenbemerkten Collection der Fall ist. Daher geschieht es auch nichtselten, dass Bo-

taniker, welche das Riesengebirge besuchen wollen, ihre Vorstudien im JVaturalien-Cabinetteder Frau Kablik machen.

Wird J. K. inweiteren Kreisen als verdienstvolle und kenntniss- reiche Naturforscherin gewürdigt, so wird sie auch in dem engeren Bereiche des bürgerlichen Lebens als eine verständige und umsichtige Hausfrau geachtet, die durch Fleiss und Ordnungsliebe ihrem Haus- Avesen den geregeltsten Forlgang sichert. Dabei wird sie von den Dürftigen ihrer Heimat als hilfreicher schützender Genius allgemein verehrt.

So lebte und lebt diese Frau, so dürfte sie noch lange wirken und schaffen.

Ungebeugt undunbeirrtsahJ.K.zweiundsiebenzig Mal dieJVafur sich neu verjüngern und eben so vieleJahre zogen an ihrvorüber, ohne ihren durch einnaturgemässes Leben und durch eine anregende Beschäftigunggestählten Körper erschüttern, ohneihren von Leiden- schaften freien fürdasGute und Schöne tieffühlendenGeistschwächen

zu können. S.

Wien, im December 1859.

Excursion bei ßaziäs.

Von Joh. Bayer.

Fast am äussersten Ende des südöstichenUngarns (44" 50, Br,, 39" 6' L.) durchschneidet die mächtige Donau das aus Siebenbürgen kommende und nach Serbien übergehende Gebirge. Am linken Ufer bestehen dessensteile Abhänge aus Chloritschiefer mit eingesprengten Schwefelkies-Krystallen. Von diesen Abhängen herab, welchen eine Strasse längs derDonau abgezviungen wurde, habensichWasserriesen gebildet, die sich am Fusse zu grösseren Schluchtenerweitern. In einer dieser Schluchten lagvorwenigen Jahren nur eingriechisches Kloster mit zwei Geistlichen. Gegenwärtig liegt in der nächsten südlichen, durch mühsame Felsensprengungen vergrösserten Schlucht auch ein Gast- und ein Privathaus, ein Cordons-Wachthaus, ein Landungsplatz fürDampfschiffeundeinEisenbahnstationsplatzsammtmehrerenWohn-

hüttenund anderer Zugehör.Alles dieses zusammen istBaziäs,den Botanikern aus Floren und Etiquetten wohl bekannt.

Die inReichenbach's „Deutschlands Flora" erwähnte Populus Bachofenii Wierzb. beim griechischenKloster, ist derEisenbahn zum Opfer gefallen. In den Ritzen derFelswände treiben sich Sperlinge CPyrgilapetronia} herum.

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ZOBODAT - www.zobodat.at

Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Österreichische Botanische Zeitschrift = Plant Systematics and Evolution

Jahr/Year: 1860 Band/Volume: 010 Autor(en)/Author(s): S.

Artikel/Article: Gallerie österreichischer Botaniker - JOSEPHINE KABLIK. 1-6

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