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Research Collection

Book Chapter

Dorf

Author(s):

Güttler, Nils; Rhyner, Niki Publication Date:

2020-10

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https://doi.org/10.3929/ethz-b-000461160

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»Dorf«

in: Max Stadler, Nils Güttler, Niki Rhyner, Mathias Grote, Fabian Grütter,

Tobias Scheidegger, Martina Schlünder, Anna Maria Schmidt, Susanne Schmidt, Alexander von Schwerin, Monika Wulz, Nadine Zberg

 01

GEGEN|WISSEN

intercomverlag, Zürich 2020

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DORF Stadt/Land

»Pop per, Pun ker, Rol ler, Alter na ti ve und wie sie sonst noch in der Pres se genannt wer den.«

Rein hold Kuja wa: Was ist schon los bei euch! Dorf le ben – Stadt - le ben , Rein bek bei Ham burg: Rowohlt (1981), S. 67, Abbil dun gen S. 59, 69.

»In jeder klei nen Stadt sitzt einer und hat sie bis zum Hals her auf satt. Ah – die ewig glei chen Häu ser, der Markt platz, die dum men Hun de – die ewig glei chen Men schen, die Enge, die zu nahe Ver traut heit mit allen – und wenn Sie wüss ten, wie ich mich seh ne, ein mal her aus zu - kom men …! […] Ein trü bes Dorf. Paris! Lon don! Sie ahnen nicht, wie beschränkt die Men - schen hier sind … Hin aus! Hin aus –!« 1 Nicht erst seit Kurt Tuc hols ky, aus des sen Frag ment

»Das Zeit dorf« aus dem Jahr 1926 die ses Zitat stammt, galt das Dorf als Ort der Lan ge wei le

und pro vin zi el len Abge schie den heit. Neben der unge bro che nen Begeis te rung für das

ur ba ne Leben waren in der Nach kriegs zeit jedoch Stim men zu ver neh men, die beton ten,

dass sich die his to risch gewach se ne Gren ze zwi schen Stadt und Land auflö se. In den frühen

1960er Jah ren erklär te bei spiels wei se der kana di sche Lite ra tur wis sen schaft ler Mars hall

McL u han die gan ze Welt zum Dorf, zum glo bal vil la ge . (Grund hier für war in McL u hans

Augen die zuneh men de media le und tech no lo gi sche Ver f lech tung.) 2 Um 1980 wur de die

Stadt-Land-Gren ze auch in Popu lär m e di en, sozio lo gi schen Stu di en und der Jugend li te ra tur

ver han delt: Immer mehr städ ti sche Phä no me ne – Pop per, Pun ker, Rol ler, Alter na ti ve –

tauch ten im Dorf auf; gleich zei tig begann sich die Stadt mit Reform häu s ern und Gue ril la-

Gar de ning zu ver länd li chen. Das Dorf erschi en nun auch in pro gres si ven Krei sen als geeig -

ne te Lin se, um gesell schaft li che Ent wick lun gen zu stu die ren. In den Jah ren 1980/1981 dreh te

Edgar Reitz den ers ten Teil sei ner Tri lo gie Hei mat – Eine deut sche Chro nik über das fik ti ve

Pro vinz nest »Schab bach« im Huns rück. Das Dorf wur de in die sem Zusam men hang nicht nur

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als sozia le Struk tur, son dern auch als Wis sens raum inter es sant. Das galt ins be son de re für jene Dör fer, die im Zuge der sozia len Pro test be we gun gen ent stan den oder die, wie im Fal le der AKW-Dör fer Wyhl und Brok dorf, ein brei tes Medien in ter es se auf sich zogen. Damit begann ein neu es Kapi tel in der Wech sel be zie hung von Stadt und Land, die seit lan gem zwi - schen gegen sei ti ger Idea li sie rung und Ent wer tung chan gier te. MASCHINENSTURM / UMBRUCH / Wiederbevölkerung der Alpen NO FUTURE / RÜCKBESINNUNG / Heimat und Volk

Quen tin Fio re, Mars hall McL u han: The Medi um is the Mas sa ge:

An Invento ry of Effects , Har monds worth: Pen guin Books (1967), S. 66–67. KOPFLOS / BILDUNGSKRISE / Modellierung der Sinne

Gezielt wird hier das exo ti sie ren de Bild einer »pri mi ti ven«

Dorf kul tur mit der tech no lo gi schen Moder ne (bezie hungs -

wei se der »new elec tro nic inter de pen den ce« der Gegen -

wart) kon tras tiert. Die Abbil dung, die an eine lan ge ras sis ti -

sche Bild tra di ti on ansch ließt, ist Teil der Text-Bild-Col la ge

The Medi um is the Mas sa ge: An Invento ry of Effects, einer

Zusam men ar beit von Mars hall McL u han mit dem Gra fi k-

de sig ner Quen tin Fio re, in der es nicht zuletzt dar um ging,

spe zi fi sche Sin ne s ein drü cke unter schied li cher Medi en

zu zei gen. Die Foto gra fie ent stamm te einer Repor ta ge, die

der Foto graf Nat Farb man für das LIFE Maga zi ne in Süd-

afri ka unter nom men hat te.

3

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DORF Hüttendorf

»Seit dem Herbst 1980 wird im Flörs - hei mer Wald gebaut. Zuerst ent stand die Hüt te der Bür ger in i tia ti ve, Ver - samm lungs stät te bis heu te. Nun woll - ten alle bau en, die Darm städ ter und die Groß-Gerau er, die Jusos, die Jun ge Uni on, die jun gen Kom mu nis - ten. Und sol che, die ›alter na tiv‹ zu leben vor ha ben, die an den Rand gedrängt sind, die sich sel ber suchen, die von wem auch immer gesucht wer den. Es ent stand ein ver rück tes sozia les Mus ter. Nicht, daß alles klapp te, nicht, daß sich Bür ger und Dör f ler immer ver stün den. Es gibt noch fal sche Vor stel lun gen und Ver - däch te genug, aber ein paar Vor ur tei le weni ger – und mehr Auf merk sam- keit und Hilfs be reit schaft. Ob das aus - zu hal ten ist und wie es wei ter geht?

Wir wis sen es alle nicht. Aber das aus Trotz gewach se ne Pro vi so ri um hat eige ne ver rück te Kraft ent wi ckelt. Die ärgert, wird ver däch tigt, ist ver däch tig und soll weg. Sie ist auch ille gal.«

Peter Härt ling: »Lega li tät lehrt das Fürch - ten«, in: Der Spie gel 44 (1981), S. 92–97, hier S. 94. NO FUTURE / APOKALYPSE / Bedrohte Schöpfung

»Für uns ist die Aus ein an der set zung um die ses Stück Wald ein tief g rei fen - des Erleb nis, am eige nen Kör per, unmit tel bar den Moloch impe ria lis ti - sche Metro po len stadt [sic], wel cher sich zuneh mend in den Wald, ein Sinn bild von Leben hin ein f risst, Beton aus gießt, Mau ern, Sta cheldraht hoch - zieht. Start bahn West = impe ria lis ti - sche Metro po le Frank furt = BRD.

Größ te Yan kee-Mili tär dreh schei be außer halb der USA, NATO, US-Impe - ria lis mus, Krieg im eige nen Land.

Mit zu krie gen: Wut, Ent set zen, Ohn - macht, Wil le, Mut, Phan ta sie, Kraft zu kämp fen. Ande rer seits die Bedin - gun gen für Wider stand: dör f lich- klein städ ti sche Land struk tur am Ran de der Groß stadt. Wald und nicht Stadt. Eine Brei te der Anti-Start bahn- Bewe gung, geho be ner Mit tel stadt mit Eigen heim und Zwei t au to, Ver wal - tungs men schen, Kir che, Par tei mit - g lie der, SPDC DUFDPDKP, ›rei ne‹

Natur – und Umwelt schüt zer, Grei se, Schul kin der, Freaks, Punks, Tee nies – also quer beet.«

»Start bahn West« (o.V.), in: radi kal. Zei tung für Anar chie und Wohl stand 6/10 (1981), S.

6–7.

Das »Hüt ten dorf« zur Ver hin de rung der Start bahn 18 West bestand zwar nur ein Jahr – am 2. Novem ber 1981 wur de es von der Poli zei geräumt –, aber es avan cier te deut sch land weit zu einem Sym bol der grü nen Bewe gung und der Sehn sucht nach einem alter na ti ven Leben.

Außer dem wur de es zum Vor bild für unzäh l i ge Hüt ten dör fer, die seit dem zur Ver hin de rung von Indu s trie an la gen, Atom kraft wer ken, etc., errich tet wor den sind. Die Pro mi nenz des

»Dor fes im Flörs hei mer Wald« kam nicht nur durch eine inten si ve Berich t er stat tung in den

Medi en zustan de, son dern auch durch die Ver öf f ent li chung von Dut zen den Berich ten, Auto -

bio gra fi en und Inter views mit Bewoh ner*innen des Dor fes, und nicht zuletzt die Pub li ka ti on

einer »Dorf chro nik« durch den Schrift s tel ler Horst Kara sek (den Bru der des Pub li zis ten

Hel mut Kara sek). 4 In die sen meist reich bebil der ten Doku men ten wur den Ele men te eines

neu en post mo der nen Dorf le bens sicht bar: direk te Demo k ra tie, Makro bio tik, scha ma nis ti -

sche Riten, Sub sis tenz, Dro gen ex zes se, psy chi sche Defor ma ti on.

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Horst Kara sek: Das Dorf im Flörs hei mer Wald: Eine Chro nik vom all täg li chen Wider stand gegen die Start bahn West , Darm - stadt/Neu wied: Luch t er hand (1981), S. 74.

»In der vori gen Woche hat ten wir mit der Errich tung eines Tur mes begon nen, der als neue Wach sta ti on ans tel le der aus ge di en ten Schwar zen Hüt te eine grö ße re Fun k reich wei - te und einen Rund blick über das Dorf gewäh ren soll.«

Horst Kara sek: Das Dorf im Flörs hei mer Wald: Eine Chro nik vom all täg li chen Wider stand gegen die Start bahn West , Darm - stadt/Neu wied: Luch t er hand (1981), S. 75. NO FUTURE / APOKALYPSE / Bedrohte Schöpfung

»Durch den stän di gen Lärm der Jum - bos über’m Dorf war der Streß sehr groß. Man konn te nur nach dem Rhyth mus von Starts und Lan dun gen schla fen. […] Der Lärm, der geht ei nem ein fach unheim lich an die Ner - ven. […] Wenn jemand neu kam, war er meis tens sehr gut gela unt, aber nach zwei, drei Wochen hat er den Dorf kol ler gehabt. Man hat manch mal Leu te drei mal mit dem Namen laut ansp re chen müß en, bis sie rea giert haben. Jeder setzt halt so’ne Art psy - chi schen Ohr schüt zer auf. Das äußert sich aber auch in ande ren Sachen.

Das för dert natür lich auch das Ver lan - gen nach Dro gen, daß man sich voll - läuft, zukifft oder sonst wie zumacht, weil man gegen den Lärm macht los ist. Man kann dage gen ansch rei en, aber das nützt nichts. […] Ich kam mir vor wie ein Tier im Zoo. Ich hat te an mein Fens ter groß geschrie ben ›bit te nicht füt tern‹.«

»Inter view mit Her mann aus dem Hüt ten - dorf: Sehn sucht nach dem ursprüng li chen Leben«, in: Burck hard Kret sch mann (Hg.):

Start bahn West: Fotos & Inter views , Selbst ver lag (1982), S. 30.

»Die Darm städ ter Stu den ten bil den die Avant gar de im Dorf. Sie waren alle schon vor der Platz be set zung in der Bür ger in i tia ti ve aktiv und wis sen ganz genau, warum sie in den Wald gekom - men sind. Anders als den Bür gern geht es ihnen aber nicht nur dar um, sich dem bäu me fres sen den Moloch Flug ha fen AG ent ge gen zustem men, son dern eine Dorf ge mein schaft zu for men, die als ein Gegen mo dell zur Waren ge sell schaft ent ste hen soll, die von der Ent f rem dung des Men - schen, dem Ver sch leiß sei ner Arbeits - kraft und der Zer stör ung sei ner Um- welt in Gang gehal ten wird.«

Horst Kara sek: Das Dorf im Flörs hei mer Wald: Eine Chro nik vom all täg li chen Wider - stand gegen die Start bahn West , Darm - stadt/Neu wied: Luch t er hand (1981), S. 28.

DORF Ursprüngliches Wissen

»Wir ver kör pern gera de zu das Gegen teil der bür ger li chen Welt, sind ihre Kehr sei te. Viel eher ähnelt unser Leben den unter drück ten Kin der träu men, Phan ta si en und Sehn süch ten der Bür ger. Wir sind das Objekt ihrer Abwehr – und Neu gier.«

Horst Kara sek: Das Dorf im Flörs hei mer Wald: Eine Chro nik

vom all täg li chen Wider stand gegen die Start bahn West , Darm -

stadt/Neu wied: Luch t er hand (1981), S. 29.

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Es wird häu fig über se hen, dass die Sehn sucht nach dem alter na ti ven Leben eine dezi dier te Wis sens di men si on hat te. Nicht nur bean spruch ten die Dorf be woh ner*innen für sich, über die wir k li chen poli ti schen und sozia len Dyna mi ken im Flörs hei mer Wald »Bescheid zu wis - sen« 5 – und sie ver b rei te ten die ses Wis sen in News let tern, Zeit schrif ten, Hör spie len –, auch war der All tag in den Dör fern mit spe zi fi schen »epis te mi schen Tugen den« 6 ver bun den:

Neu gier, Spon tanei tät, das Ver trau en in Intui ti on. Dies betraf beson ders das Grund e le ment des alter na ti ven Lebens im Dorf: die selbst ge bau ten Hüt ten, die das Inter es se von Archi - tekt*innen weck ten, da sie ihnen als Gegen mo dell zum »hohen Grad an Ratio na li tät« 7 der moder nen Archi tek tu ren erschie nen. Meh re re Stu dent*innen grup pen besuch ten im Jahr 1981 das Hüt ten dorf und Stu die ren de der Archi tek tur der Tech ni schen Uni ver si tät Darm stadt kar tier ten die se Hüt ten. Sie ver öf f ent lich ten ihre Stu di en in einem Band mit dem Titel Bau en als Urer fah rung .

Ulrich Cre mer: Bau en als Urer fah rung: Dar ge s tellt am Bei spiel des Hüt ten dor fes gegen die Start bahn West , Mün chen: Weiss (1982), S. 37. NATURPOLITIKEN / BETON / Gegen|Experten

»Unge üb te Hän de errich ten aus Abfall ma te ria li en, Knüp pel -

holz, Bal ken und Bret tern For men, die Unbe wuß tes, Emo -

tio nen und Eigen ver ständ nis zur bau li chen Aus for mung wir -

k li cher Bedürf nis se wer den las sen. ›Das Kind baut aus

Klöt zen einen Turm in die Höhe unter Ver wen dung der Kraft,

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die nach unten zieht. Der art balan cie rend, gewinnt es sei ne auf rech te Hal tung. Bau end baut es sich selbst.‹ (Hugo Kükel haus) Der eige ne, viel fach unbe wuß te Begriff von Haus wird hier, inspi riert durch gefun de nes Mate rial, mit den Hän den den kend in bau li che Form umge setzt. Kind - heit sträu me und Sehn süch te erhal ten Gestalt, unbe wuß te Bedürf nis se kön nen hier unmit tel bar in den Vor gang des Bau ens ein f lie ßen, wie zum Bei spiel klaus tro pho bi sche Zustän de eines Jun gen das Dach einer Hüt te zum Fens ter wer den las sen. Sei ne Begrün dung: ›Mehr Licht und ein bes se rer Blick über das Dorf.‹ Oder wenn die Angst vor einer Bedro hung von außen die Über sicht lich keit des Hüt - ten in ne ren zum Gefühl von Sicher heit wer den läßt. In der Archi tek tur des Hüt ten dor fes tritt jene urtüm li che Bezie - hung zwi schen dem Bewoh ner und sei nem Haus zuta ge, die mit der Abkehr von einem dok tri nä ren Funk tio na lis mus zum Anlie gen der Archi tek tur gewor den ist.«

Ulrich Cre mer: Bau en als Urer fah rung: Dar ge s tellt am Bei spiel des Hüt ten dor fes gegen die Start bahn West , Mün chen: Weiss (1982), S. 88. NO FUTURE / RÜCKBESINNUNG / Urerfahrung

Ulrich Cre mer: Bau en als Urer fah rung: Dar ge s tellt am Bei spiel des Hüt ten dor fes gegen die Start bahn West , Mün chen: Weiss (1982), S. 41.

Auch in der Wis sen schaft begann man sich um 1980 für das intui ti ve, hand wer k li che Wis sen

zu inter es sie ren. Im Bereich der Wis sen schafts- und Tech nik for schung wur den Kon zep te

wie das des »bri co leurs« des fran zö si schen Eth no lo gen Clau de Lévi-Strauss oder des »tin -

ke rers« des fran zö si schen Bio lo gen François Jacob auf ge grif fen, um die »Gemacht heit« von

Wis sen zu plau si bi li sie ren. Beson ders ein fluss reich waren hier die Labor stu di en von Karin

Knorr-Ceti na, die auf das Kon zept des »tin ke rers« schon 1977 (im Erschei nungs jahr von

Jacobs Arti kel) refe rier te, um die »wis sen schaft li che Metho de« sozio lo gisch zu erklä ren: als

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Pra xis. 8 ›Der Wis sen schaft ler‹ wur de aus die ser Per spek ti ve zum »prac ti cal rea so ner« . 9

NO FUTURE / ALLTAG / Hand-Wissen

»Der Bast ler ist in der Lage, eine gro ße Anzahl ver schie den ar tigs ter Arbei ten aus zu füh ren; doch im Unter schied zum Inge nieur macht er sei ne Arbei ten nicht davon abhän gig, ob ihm die Roh stof fe oder Werk zeu ge erreich bar sind, die je nach Pro jekt geplant und beschafft wer den müß ten: die Welt sei ner Mit tel ist beg renzt, und die Regel sei nes Spiels besteht immer darin, jeder zeit mit dem, was ihm zur Hand ist, aus zu kom men, d.h. mit ei ner stets beg renz ten Aus wahl an Werk zeu gen und Mate ria li en, die über dies noch hete ro gen sind, weil ihre Zusam men set zung in kei nem Zusam men hang zu dem augen blick li - chen Pro jekt steht, wie über haupt zu kei nem beson de ren Pro jekt, son - dern das zufäl li ge Ergeb nis aller sich bie ten den Gele gen hei ten ist, den Vor rat zu erneu ern oder zu berei - chern oder ihn mit den Über b leib seln von frühe ren Kon struk tio nen oder Destruk tio nen zu ver sor gen.«

Clau de Lévi-Strauss: Das wil de Den ken , Frank furt am Main: Suhr kamp (2016 [1968]), S. 30.

»[…] [A] tin ke rer […] does not know what he is going to pro du ce but uses wha te ver he finds around him […] to pro du ce some kind of wor ka b le object.

[…] The tin ke rer, in con trast (to the engineer) always mana ges with odds and ends. What he ulti ma te ly pro du - ces, is gene ral ly rela ted to no spe cial pro ject, and it results from a series of con tin gent events, of all the oppor - tuni ties he had. Often, wit hout any well-defi ned long term pro ject, the tin - ke rer gives his mate rial unex pec ted func ti ons to pro du ce a new object. […]

[The se objects] rep re sent, not a per - fect pro duct of enginee ring, but a patch work of odd sets pie ced toge - ther when and whe re oppor tuni ties aro se.«

François Jacob: »Evo lu ti on and Tin ke ring«, in: Sci en ce 196/4295 (1977), S. 1161–1166.

Col la ge aus: Karin Knorr-Ceti na: »Social and Sci en ti fic Method or What Do We Make of the Dis tinc ti on Bet we en the Natu - ral and the Social Sci en ces«, in: Phi lo so phy of the Social Sci en ces 11/3 (1981), S. 335–

359, hier S. 347.

»[The] situa ti on allo ca ti on dis plays the pro ducts of sci en ti fic rese arch as fabri ca ted and nego tia ted by parti cu lar agents at a parti cu lar time and place;

it dis plays the se pro ducts as car ried by the parti cu lar inte rests of the se agents and by local rather than by uni - ver sal ly valid inter pre ta ti ons; and it shows the sci en ti fic actors’ play on the very limits of the situa tio nal loca ti on of their acti on.«

Karin Knorr-Ceti na: »Social and Sci en ti fic Method or What Do We Make of the Dis tinc ti on Bet we en the Natu ral and the Social Sci en ces«, in: Phi lo so phy of the Social Sci en ces 11/3 (1981), S. 335–359, hier S. 347.

DORF Dorf global

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Bar ba ra Klemm, Via Sal va dor, Lima, Perú (1980), mit freund li cher Geneh mi gung. Auch abge druckt in Bar ba ra Klemm: Bil der , Frank - furt am Main: Fischer (1986), S. 41.

Im Umfeld des alter na ti ven Dorf le bens ent stan den vie le iko ni sche Bil der der Pro test be we - gun gen. Beson ders die Pres se fo to gra fin Bar ba ra Klemm, die haupt säch lich für die Frank fur - ter All ge mei ne Zei tung arbei te te, präg te die öff ent li che Wahr neh mung der Pro tes te. Klemm inter es sier te sich zug leich für das Dör f li che in glo ba ler Per spek ti ve, wie ihr Band Bil der aus dem Jahr 1986 zeigt. Das Dorf war nicht nur in Klemms Bil dern (oder bei McL u han) immer auch mit dem Fokus auf arme, »unter ent wi ckel te«, struk tu rell benach tei lig te Regio nen ver bun den. Auch deut sche und Schwei zer Volks kund ler*innen wid me ten sich dem Dorf als sozia le Ein heit, um die Tra di ti ons ge bun den heit von Land- und Berg be woh ner*innen zu erklä ren. Für ihre eth no gra fi sche For schung reis ten sie zwar nicht wie Klemm durch die Welt, aber immer hin durch Euro pa. Südi ta li en und ins be son de re Sizi li en war ein belieb ter Ort, um das eige ne Frem de der moder nen Welt zu erkun den, und um dar aus Erkennt nis se für die Unter schie de zwi schen Stadt- und Land be völ ke rung zu gewin nen. Der Zürcher Volks kund ler Arnold Nie de rer etwa schrieb über die ita lie ni schen Arbeits mi grant*innen in der Schweiz: »Der Süd län der hat nicht nur mit dem Kli ma wech sel fer tig zu wer den, sich unter Umstän den an eine frem de Ernäh rungs wei se zu gewöh nen, sich in Betrieb und Frei zeit zurecht zu fin den; er muss auch gleich noch einen Sprung über Jahr hun der te der geschicht li - chen Ent wick lung hin weg tun.« 10

Bar ba ra Klemm, Gar misch-Par ten kir chen (1981), mit freund li cher

Geneh mi gung. Auch abge druckt in Bar ba ra Klemm: Bil der , Frank -

furt am Main: Fischer (1986), S. 16.

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Rudolf Schen da, Susan ne Schen da: Eine sizi lia ni sche Stra ße:

Volks kund li che Beo b ach tun gen aus Mon rea le , Tübin gen: Tübin ger Ver ei ni gung für Volks kun de (1965), o.P.

Horst Rei mann, Hel ga Rei mann: West si zi li en: Eine Ent wick lungs -

re gi on in Euro pa , Hei del berg: Braus druck (1964), S. 9.

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DORF Dorfleben

Bei aller Fas zi na ti on für das »urtüm li che« Wis sen des Dorf le bens – die Annah me, dass sich hier ein ursprüng li cher Zustand offen ba re, war alles ande re als unbe s trit ten. Das galt im Bereich der Wis sen schaf ten gera de auch für die Volks kun de, die sich in den spä ten 1970er Jah ren ver stärkt mit Ver än de rung s pro zes sen in mit te l eu ro päi schen Dör fern aus ein an der - setz te. Wäh rend vie le Ver t re ter*innen des Faches wei ter hin ver such ten, über das Stu di um der über lie fer ten vor mo der nen Ele men te – Trach ten, Brauch tum, Hand werk – den (ver meint - lich) his to ri schen Kern des Länd li chen, Regio na len und Hei mat li chen frei zu le gen, geriet die se For schungs pra xis zuneh mend unter Kri tik. Im deutsch spra chi gen Raum war es ins be son de re die Tübin ger Volks kun de, die eine metho di sche Moder ni sie rung des Faches und eine kri ti - sche Auf ar bei tung sei ner brau nen Ver gan gen heit im Natio nal so zia lis mus ein for der te. Aus der hei mat- und tra di ti ons o ri en tier ten Volks kun de soll te, so die Tübin ger Volks kund ler*innen, eine »empi ri sche Kul tur wis sen schaft« wer den. Aber auch für die »neue« Volks kun de blieb das Dorf ein ertrag rei cher Unter su chungs ge gen stand. MASCHINENSTURM / UMBRUCH

Wolf gang Kaschu ba, Caro la Lipp: Dör f li ches Über le ben: Zur Geschich te mate ri el ler und sozia ler Repro duk ti on länd li cher Gesell schaft im 19. und frühen 20. Jahr hun dert , Tübin gen: Tübin ger Ver ei ni gung für Volks kun de (1982), Cover. Copy right: Lan des me di - en zen trum Baden-Würt tem berg / Robert Both ner.

Stu di en ob jekt von Kaschu ba und Lipp war das schwä b i - sche Dorf Kie bin gen, des sen viel schich ti ge Moder ni sie - rungs- und Indu s tria li sie rung s pro zes se die Tübin ger Volks kund ler*innen ana ly sier ten.

»Und dar um geht es uns […] vor allem:

Zu zei gen, wie die se dör f li che Lebens - welt und die Geset ze ihrer mate ri el len und sozia len Repro duk ti on durch aus den Anfor de run gen gesell schaft li chen Wan dels fol gen. Wie sie kei nes wegs sta tisch in einer zeit lo sen ›Urform‹

ver har ren, son dern sich schritt wei se den neu en Arbeits- und Lebens be din - gun gen des Indu s trie ka pi ta lis mus anpas sen, ohne dabei frei lich ihre ei- gen tüm li che sozia le Tex tur, ihre agr ar - ge schicht li che Her kunft und ihre bäu er li che Tra di ti on je ganz ver leug - nen zu kön nen, noch zu wol len. Wie die Erfah rungs wei sen, Ver hal tens mus - ter, Ein stel lun gen der Kie bin ger ihre his to ri schen Wur zeln viel mehr selbst noch in jenen Lebens be rei chen ver ra - ten, die bereits weit außer halb der bäu er li chen Arbeits sphä re und des dör f li chen Milieus ange sie delt sind.«

Wolf gang Kaschu ba, Caro la Lipp: Dör f li -

ches Über le ben: Zur Geschich te mate ri el ler

und sozia ler Repro duk ti on länd li cher

Gesell schaft im 19. und frühen 20. Jahr hun -

dert , Tübin gen: Tübin ger Ver ei ni gung für

Volks kun de (1982), S. X.

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John W. Cole, Eric R. Wolf: The Hid den Fron tier: Eco lo gy and Eth - ni ci ty in an Alpi ne Val ley , New York: Aca de mic Press (1974), S. 217.

Dorf for schung betrie ben auch die bei den Anthro po lo gen John Cole und Eric Wolf. Sie unter such ten die zwei nor d i ta - lie ni schen Dör fer Tret und St. Felix – »[…] two micro cosms caught up in the play of for ces lar ger and more power ful than them sel ves«. Anhand die ser » Mikro kos men«, die vor dem Ers ten Welt krieg noch zum öst er reich-unga ri schen Tirol gehört hat ten und danach an Ita li en über ge gan gen waren, woll ten sie Mecha nis men der Iden ti täts kon struk ti on und die Zuge hö rig keits ge füh le der Dorf be woh ner*innen erklä ren. Die Feld for schung vor Ort ver sprach mehr als nur Lokal ko lo rit: »It is our pur po se to descri be and exp lain this inter play bet we en micro cosm and macro cosm, bet we - en pea sant sett le ment and an expan ding mar ket, bet we en com muni ty and more inclu si ve poli ty.«

11

»Das zähe und gleich mäs si ge Fort le -

ben von Dorf ge mein schaf ten in

den ver schie dens ten Tei len der Welt

und unter ver schie de nen Gesell -

schafts ord nun gen und Staats for men

fin det sei ne Erklär ung nicht nur in

den wenig ent wi ckel ten tech ni schen

Mög lich kei ten jener Orts ge sell schaf -

ten, son dern auch in der Har mo nie

zwi schen den men sch li chen Grun d-

be dürf nis sen einer seits und den

For men der Arbeit, der Kom mu ni ka ti -

on und der Gestel lung ander seits,

die die sen Gesell schaf ten eigen

waren. Die Zuge hö rig keit zur dör f li -

chen Gesell schaft war ver bun den mit

der Mög lich keit zur direk ten Mit ge -

stal tung der Lebens ver hält nis se. Dies

war vor allem dort der Fall, wo das

genos sen schaft li che Prin zip domi nier -

te. Die Dorf stras sen waren nicht nur

Medi en des Durch gangs, son dern

Stät ten der Begeg nung, der Infor ma ti -

on, des Aus tauschs, der Selbst dar-

stel lung und der Sti mu lie rung für

Erwach se ne und Kin der. Sie waren

auch Schau platz der tra di tio nel len

Ritua le und Fes te, an denen alle zur

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1 Kurt Tucholsky (alias Peter Panter): »Das Zeitdorf«, in: Vossische Zeitung , https://www.textlog.de/tucholsky-das-zeitdorf.html (15. August 1926).

2 Marshall McLuhan: The Gutenberg Galaxy: The Making of Typographic Man , Toronto: University of Toronto Press (1962); Marshall McLuhan: Understanding Media , New York: McGraw-Hill (1964).

3 Don Burke, Nat Farbman: »The Bushmen: An Ancient Race Struggles to Survive in the South African Deserts«, in: LIFE Magazine (3. Februar 1947), S. 91–97.

4 Horst Karasek: Das Dorf im Flörsheimer Wald: Eine Chronik vom alltäglichen Widerstand gegen die Startbahn West , Darmstadt/Neuwied: Luchterhand (1981).

5 Horst Karasek: Das Dorf im Flörsheimer Wald: Eine Chronik vom alltäglichen Widerstand gegen die Startbahn West , Darmstadt/Neuwied: Luchterhand (1981), S. 23.

6 Lorraine Daston, Peter Galison: Objectivity , New York: Zone Books (2007), S. 39–42.

glei chen Zeit und am glei chen Ort als Akteu re und Zuschau er teil nah men, bevor die Stär ke und das Tem po des Durch gangs ver kehrs das Wesen der Stras se bestimm te. Die eth no gra - phi schen und die vor in du s tri el len euro päi schen Dorf ge sell schaf ten stel len ein Grund mus ter der Kom mu ni - ka ti on dar, dem ge gen über die indu s - tri el len und urba ni sier ten Gesell schaf - ten der Gegen wart als Abwei chung auf ge fasst wer den kön nen.«

Arnold Nie de rer: »Kom mu ni ka ti on und Authen ti zi tät«, in: Karl Bät tig, Edmond Ermertz (Hg.): Lebens qua li tät: Ein Gespräch zwi schen den Wis sen schaf ten , Basel: Birk häu ser (1976), S. 145–152, hier S. 147.

Moder ni sie rungs- und Indu s tria li sie - rung s pro zes se wur den auch nach der Umbe nen nung der Volks kun de - lehr stüh le in »Empi ri sche Kul tur- wis sen schaft« (Tübin gen) oder »Euro - päi sche Eth no lo gie« (Ber lin) nicht ein fach eupho risch begrüßt. Die so zia le – vor in du s tri el le – Struk tur von Dör fern erschie nen den Volks kund - ler*innen (hier dem Zürcher Pro fes sor Arnold Nie de rer) wei ter hin als Spei - cher eines wert vol len Wis sens über das Zusam men le ben, das viel leicht nicht in den Trach ten und Bräu chen gefun den wer den konn te, aber viel - leicht in den »authen ti schen« Kom mu - ni ka ti ons for men.

Die Dorf stras se war indes schon län - ger Gegen stand des sozial wis sen - schaft li chen Inter es ses. In ihrer klas si - schen Stu die Die Arbeits lo sen von Mari en thal: Ein sozio gra phi scher Ver - such hat ten die Autor*innen die Bewoh ner*innen eines still ge leg ten

»Indu s trie dor fes« auch auf der Stras se beo b ach tet: »Vie le Stun den ste hen die Män ner auf der Stra ße her um, ein zeln oder in klei nen Grup pen; sie leh nen an der Haus wand, am Brü cken ge län - der. Wenn ein Wagen durch den Ort fährt, dre hen sie den Kopf ein wenig:

man cher raucht eine Pfei fe. Lang sa me Gespräche wer den geführt, für die man unbe g renz te Zeit hat. Nichts mehr muß sch nell gesche hen, die Men schen haben ver lernt, sich zu be- ei len.«

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Die ter Wie land: Unser Dorf soll häß lich wer den , Deut sch land (1975), https://www.you tu be.com/watch?v=8FRBMm M0qjc. 

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In sei nen Fil men kri ti sier te der Doku men tar fil mer Die ter Wie land wie der holt die Ver schan de lung der Dör fer durch Indu s trie, Inf ra struk tur und man geln de Stadt pla nung, et wa in Unser Dorf soll häß lich wer den (1975), Grün kaputt – Land schaft und Gär ten der Deut schen (1983), Die Dor f- stra ße in Bay er so i en (1987), Unser Dorf soll Hei mat blei ben (1987): »In unse rem Dorf fehlt jetzt […] als zehn te Mög lich - keit noch etwas Schi ckes, Moder nes, etwas Fort schritt li - ches. Wie wäre es mit die sem ras si gen Rat haus, kom bi niert mit Spar kas se, in wind schnit ti ger Karos se rie, die ele gan te Peit schen lam pe davor und die Fah nen stan ge. Nach dem Mot to: Hast du was, bist du was. Spar kas sen sind ja in der Regel gemein nüt zi ge Unter neh men, die ihren Kun den in der Tugend des Spa rens mus ter gül tig voran gehen soll ten – meint man. Aber wenn man die se auf ge bläh ten Paläs te, die se Super tem pel des Gel des ansieht, die in den letz ten Jah ren auf dem Lan de ent stan den, dann zwei felt man am guten Gesch mack die ser Ins ti tu tio nen.«

13

Anmerkungen

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7 Helmut Stiffler: »Vorwort«, in: Ulrich Cremer: Bauen als Urerfahrung: Dargestellt am Beispiel des Hüttendorfes gegen die Startbahn West , München: Weiss (1982), S. 7–8.

8 Karin Knorr-Cetina: »Producing and Reproducing Knowledge: Descriptive or Constructive?«, in: Social Science Information 16 (1977), S. 669–696.

9 Karin Knorr-Cetina: The Manufacture of Knowledge: An Essay on the Constructivist and Contextual Nature of Science , Oxford:

Pergamon Press (1981), Kapitel 1.

10 Arnold Niederer: «Unsere Fremdarbeiter – volkskundlich betrachtet», in: Wirtschaftspolitische Mitteilungen 1/13 (1967), S. 1–20, hier S. 10.

11 John W. Cole, Eric R. Wolf: The Hidden Frontier: Ecology and Ethnicity in an Alpine Valley , New York: Academic Press (1974), S. 1.

12 Marie Jahoda, Paul F. Lazarsfeld, Hans Zeisel: Die Arbeitslosen von Marienthal: Ein soziographischer Versuch , Frankfurt am Main:

Suhrkamp (1976 [1933]), S. 83.

13 Dieter Wieland: Unser Dorf soll häßlich werden , Deutschland (1975), https://youtu.be/8FRBMmM0qjc?t=1067, Minute 17:47.

Weiterführende Literatur

Franz-Werner Kersting, Clemens Zimmermann (Hg.): Stadt-Land-Beziehungen im 20. Jahrhundert: Geschichts- und kulturwissenschaftliche Perspektiven, Paderborn: Ferdinand Schöningh (2015).

Sebastian Strube: Euer Dorf soll schöner werden: Ländlicher Wandel, staatliche Planung und Demokratisierung in der Bundesrepublik Deutschland, Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht (2013).

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Referenzen

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