Recht und Gerechtigkeit Klasse 8
Löse alle unten aufgeführten Aufgaben und sende deine Lösungen zur
Benotung bis spätestens 10.03.21 an Frau Strey.
Recht und Gerechtigkeit
Taschengeldparagraph
(9P)Fallbeispiel
Sarah (16 J.) hat es endlich geschafft und einen Ausbildungsplatz bei H&M in Potsdam bekommen. Da Potsdam 70 Km entfernt von ihrem Wohnort liegt, ist es zu weit und zu kostspielig jeden Tag zu pendeln. Deshalb beschließt Sarah unter der Woche in ein Wohnheim für Auszubildende in Potsdam zu ziehen. Mit ihren Eltern vereinbart sie, dass sie mit ihrer Ausbildungsvergütung von 524 € ihren Lebensunterhalt finanziert, also Essen, Kleidung, Körperpflege, Kino, Disco und Fahrkarten. Die Miete für das Zimmer überweisen ihre Eltern monatlich. Da Sarah sehr sparsam ist, schafft sie es bis zum Frühjahr 500€ für einen Motorroller zurückzulegen. Sie möchte damit jeden Tag die 5 Kilometer zu ihrer Arbeit fahren. Aus zahlreichen Diskussionen weiß sie, dass ihre Eltern gegen den Kauf eines Rollers sind, weil sie es zu gefährlich finden.
Trotzdem kauft Sarah den Motorroller und bezahlt ihn bar von ihren Ersparten. Am Abend vor ihrem Geburtstag lässt sie die Bombe platzen und erzählt ihren Eltern von dem Kauf. Sie hofft, dass ihre Eltern wegen des bevorstehenden Festes ihre Ablehnung aufgeben würden. Doch sie hat sich getäuscht: Ihre Eltern verlangen von ihr, den Motorroller dem Händler zurückzugeben.
1. Fülle folgende Tabelle aus und „übersetze“ den Text von § 110!
Im Gesetz Im Fallbeispiel
Minderjähriger
gesetzlicher Vertreter als von Anfang wirksam vertragsmäßige Leistung zu diesem Zwecke zur freien Verfügung von Dritten
2. Muss Sarah den Roller zurückgeben? Begründe!
§ 110 Bewirken der Leistung mit eigenen Mitteln1
Ein von dem Minderjährigen ohne Zustimmung des gesetzlichen Vertreters geschlossener Vertrag gilt als von Anfang an wirksam, wenn der Minderjährige die vertragsmäßige Leistung mit Mitteln bewirkt, die ihm zu diesem Zweck oder zu freier Verfügung von dem Vertreter oder mit dessen Zustimmung von einem Dritten überlassen worden sind.
Recht und Gerechtigkeit
Rechte von Kindern und Jugendlichen
(11P)Was ist erlaubt?
Schaut euch die Fallbeispiele an und findet mit Hilfe der Tabelle (M1) heraus, was gesetzlich erlaubt bzw. verboten ist! Begründet die
Beispiele, die verboten sind!
Anne (14 J.) geht von der Schule ab, weil sie lieber
arbeiten möchte.
Lara (12 J.) wird wegen wiederholtem Ladendiebstahls zu
einem Jahr Jugendgefängnis verurteilt.
Christopher (13 J.) will gegen den Willen seiner Eltern aus der Kirche austreten.
Sophie (13 J.) nimmt in den Sommerferien einen Ferienjob an.
Fabian (18 J.) nimmt ohne Wissen seiner Eltern einen Kredit auf, um seine
Urlaubsreise zu finanzieren.
Luisa (1 J.) soll das gesamte Vermögen von ihrem Großvater erben.
Sarah (17 J.) will ihre große Liebe Timo heiraten.
M1: Tabelle zu den Rechten und Pflichten von Jugendlichen und Kindern
Rechte Alter Pflichten
•Recht auf Eigentum
• Möglichkeit zu erben
0
6 • Beginn der Schulpflicht
Du bist beschränkt geschäftsfähig. Du darfst in der Regel über dein
Taschengeld verfügen und einkaufen gehen.
7 Wenn du Schaden anrichtest, der vorhersehbar war, musst du bzw. deine Eltern dafür haften.
Du wirst nun als Jugendlicher bezeichnet.
• In familien- und sorgerechtlichen Angelegenheiten (Scheidung) darfst du mitentscheiden.
• Selbstbestimmung Zugehörigkeit zu einer Religion
14 Du bist strafmündig und wirst vor einem Jugendgericht bei begangener Straftat gestellt.
Du darfst …
• im Kino Filme sehen mit FSK 16
• Gaststätte ohne Begleitung bis 24 Uhr besuchen
• einen Eid vor Gericht ablegen
• die Fahrerlaubnis für ein Moped oder Roller machen
• heiraten, wenn deine Eltern zustimmen
16 • Personalausweispflicht
• Volljährigkeit Du darfst …
• in unbegrenzter Höhe Geschäfte tätigen
• Kredite aufnehmen
• gegen den Willen der Eltern heiraten
• Wahlrecht
• bei fast allen Wahlen selbst gewählt werden
• Führerschein für PKW und Motorrad erwerben
• in der Öffentlichkeit rauchen
18 • Ende der Berufsschulpflicht
• Schadenersatzpflicht bei selbst verursachten
Schaden
• Möglichkeit der Verurteilung nach Erwachsenenstrafrecht