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Drei Punkte A;B und C auf S 2 so, dass die Vektoren ~a

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(1)

x1. Spharische Dreiecke

Die 2-dimensionale(Einheit-)Sphare ist dieFlache

S 2

=

P 2R 3

jj

!

OPj=1 :

Zwei Punkte A;B 2 S 2

, welche verschieden und nicht antipodal sind, bestimmen

eine Ebene E durch 0. Der Schnitt von E mit S 2

ist ein Grosskreis. Der Gross-

kreisbogen (< ) zwischen A und B wird als Seite _

AB deniert. Grosskreise sind

\geodatische Linien", d.h. die Seite _

AB ist der kurzeste Weg zwischen A und B,

welcher ganz auf S 2

liegt. Drei Punkte A;B und C auf S 2

so, dass die Vektoren

~a =

!

OA;

~

b =

!

OB und ~c =

!

OC linear unabhangig sind, bestimmen ein spharisches

Dreieck,dessen SeitenGrosskreisbogensind. Das Dreieck M(ABC) hat drei Winkel

( mitSpitze inA); ( mitSpitze inB); ( mitSpitze inC)

und drei Seiten

a (gegenuberA), b (gegenuberB), c (gegenuberC)

Die Winkel und dieSeitenwerden inBogenmass gemesssen. NachDenition haben

wir

a=^(

~

b ;~c); b=^(~c;~a); c=^(~a;

~

b)

DerWinkelistderWinkelzwischen denEbenenE

1

,erzeugt von~a und

~

b, undE

2 ,

erzeugt durch~a und~c. Da~a

~

b?E

1

und~a~c?E

2 gilt

=^(~a

~

b ; ~a~c)

und analog

=^(

~

b~a;

~

b~c); =^(~c

~

b ; ~c~a):

Es folgt

cosa =

~

b~c; sina = j

~

b~cj; cos = (~a

~

b)(~a ~c)

j~a

~

bjj~a~cj

cosb = ~c~a ; sinb = j~c~aj; cos = (

~

b ~a)(

~

b ~c)

j

~

b~ajj

~

b~cj

cosc = ~a

~

b; sinc = j~a

~

bj; cos = (~c

~

b)(~c~a )

j~c

~

bjj~c~aj

(2)

Ein spharisches Dreieck wird durch 3 Grossen bestimmt. Das Ziel der spharischen

Trigonometrie ist es, Beziehungen zwischen den trigonometrischen Funktionen der

Seiten und Winkel in einem spharischen Dreieck zu nden. Fruhere subtile geome-

trische Schlusse konnen durch Verwendung der Vektorrechnung vermieden werden.

Die Bezeichnungen sind diejenigenvon x1.

Satz: Sei V =j[~a;

~

b;~c]j das Volumen des von~a;

~

b und~caufgespannten Parallelepi-

pedes. Esgilt

sinasinbsin =V:

Beweis: Esgilt(~c~a)(~c

~

b )=[~a;

~

b;~c]~c (sieheAbschnittuber mehrfacheProdukte

vonVektoren) somit

j(~c~a)(~c

~

b )j=j[~a;

~

b;~c]j

andererseits:

j(~c~a)(~c

~

b)j = j~c~a jj~c

~

bjsin:

Da

j~c~a j =sinb; j~c

~

bj =sina

folgt dieBehauptung.

Folgerung:

sin

sinc

=

V

sinasinbsinc :

Da die rechteSeite in a;b und c symmetrischist,folgt der Sinus-Satz:

sin

sina

= sin

sinb

= sin

sinc

Seiten - Cosinus - Satz

cosa = cosbcosc + sinbsinccos

cosb = cosccosa + sincsinacos

cosc = cosacosb + sinasinbcos

Beweis: Wir benutzen dieLagrangesche Identitat

(~a

~

b )(~a~c)=(~a~a)(

~

b~c) (~a~c)(~a

~

b):

Auf Grund der Denition des Skalarprodukts gilt

(3)

(~ab )(~a~c) = j~ab jj~a~cjcos

= sincsinbcos :

Anderseits ist

(~a~a)(

~

b~c) (~a~c)(~a

~

b) = cosa cosbcosc

und somit

cosa = cosbcosc+sinbsinccos :

Die anderen Formelnfolgendurch zyklische Vertauschung.

Anwendung: Entfernung auf der Erde.

Idealisiert ist die Erde eine Kugel mit Radius r = 6371 km. Ein Punkt P der

Erdoberache kann durchzwei (geographische) Koordinaten festgelegt werden:

(1) die(westliche,bzw.



ostliche)Lange',gemessenausdemNull-Meridian(Green-

wich). Die Grosse ' ist der Winkel zwischen der vertikalen Ebene bestimmt

durch 0;N = Nordpol und G = Greenwich, und der vertikalen Ebene durch

0;N und den Punkt P.

(2) die(nordliche,bzw.sudliche) Breite#;sieistbestimmtdurchdieDistanzzum



Aquator (aufdem Grosskreis).

Lange und Breite werden imWinkelmass gemessen.

Beispiel: Paris: ('=2:3 Æ

E, #=48:8 Æ

N),Berlin: (' =13:4 Æ

E, #=52:5 Æ

N)

Der



Ubergang zu den kartesischen Koordinaten ist gegeben durch dieFormeln

x = rcos#cos'

y = rcos#sin'

z = rsin#

DerAbstand vonP zurz-Achseistgleichrcos#.SeienjetztP

1

,resp. P

2

,gegeben

durch('

1

;#

1

),resp.('

2

;#

2

)(z.B.,P

1

=Paris,P

2

=Berlin).Imspharischen Dreieck

N (=Nordpol),P

1

;P

2

haben wir furdieSeiten:

_

NP

1

=90 Æ

#

1

; _

NP

2

=90 Æ

#

2

(4)

und P

1 P

2

ist zu berechnen. Der Winkel in N (gegenuber der Seite P

1 P

2

) ist gleich

'

2 '

1

. Darausfolgt

cos _

P

1 P

2

= cos(90 Æ

#

1

)cos(90 Æ

#

2 )

+ sin(90 Æ

#

1

)sin(90 Æ

#

2

)cos('

2 '

1 )

oder

cos _

P

1 P

2

= sin#

1 sin#

2

+cos#

1 cos#

2 cos ('

2 '

1 )

Bemerkung: Wirhaben auch

cos _

P

1 P

2

= cos^(

!

OP

1

;

!

OP

2 )

=

!

OP

1

!

OP

2

und die kartesischen Koordinaten von P

1

, resp. P

2

lassen sich durch

!

OP =

rcos#cos'

rcos#sin'

rsin#

!

berechnen. Sobekommtman eine andere Herleitungder obigenFormel.

x3. Referenzsysteme in der Astronomie

SeiEderBeobachtungsort.ManinterpretierealleHimmelsrichtungenalsPunkteauf

einerSpharemitZentrumE(Himmelskugel).WirhabenfolgendeSpezialrichtungen.

(Figur!)

Z: Zenit vertikaleRichtunguber E

N

a

:Nadir antipodale Richtung zu Z

N;S;W;O: Nord, Sud, West, Ost in der horizontalen Ebene durch E (Hori-

zont)

P

N ,P

S

: nordlicher und sudlicher Himmelspol

': Polhohe,Erhebung von P

N



uberHorizont.

(5)

Der Aquatorist dieEbene durch E senkrecht zur Polrichtung.Der Meridianistdie

vertikaleEbene durch Z und P

N

. (Figur!)

Die Lage eines Sternes St wird durch zwei Koordinaten bestimmt, welche der geo-

metrischenBreiteund der geometrischen Lange entsprechen. Es werdenzwei Koor-

dinatensysteme verwendet.

1. Das Horizontsystem (lokaleBeobachtung).

Das Systemwird durch das Systemder Vertikal-und Hohenkreise dargestellt.

h: dieHohe(uberHorizont)istderWinkelzwischenStundHorizontgemessen

auf dem Vertikalgrosskreis durch St.

z =90 Æ

h ist dieZenitdistanz.

a: dasAzimut istderWinkelzwischen dervertikalenEbene durchStund der

vertikalen Ebene durch dieSudrichtung S.

2. Das



Aquatorsystem(astronomische Jahrbucher).

DasSystemwirddurchdasSystemderStunden-undParallelkreisedargestellt.

Der Stundenkreis geht durch die Achse P

N P

S

und durch den Stern St.

Parallelkreisesind parallelzum



Aquator.

Æ: die Deklination ist die Hohe



uber dem



Aquator, gemessen auf dem Stun-

denkreis.

S: der Stundenwinkel stellt den Winkel zwischen dem Meridian und dem

Stundenkreis dar. Er wird haugin Stunden gemessen (1Std. = 15 Æ

, 1 Æ

=4

min).

Fast alle Probleme der astronomischen Ortsbestimmung nden ihre Losung im

spharischen Dreieck Nordpol P

N

, Zenith Z, Stern St, welches als astronomisches

(oder nautisches)Dreieckbezeichnet wird. (Figur!)

Die Seiten und Winkel des Dreiecks M(P

N

;Z;St)sind

S = ^ in P

N

180 Æ

a = ^ in Z

_

P

N

Z = 90

Æ

'

_

P

N

St = 90

Æ

Æ

_

ZSt = 90

Æ

h

Der Winkel in St, der sogenannte parallaktische Winkel, ist von geringerer Bedeu-

tung, daer nicht gemessen werden kann.

(6)

natensystem in das andere ubergehen. z.B.

cosz = cos(90 Æ

')cos(90 Æ

Æ)

+ sin(90 Æ

')sin(90 Æ

Æ)cosS

cosz =sin'sinÆ+cos'cosÆcosS.

x4.



Ubergang zur ebenen Trigonometrie

Sei ABC einspharisches Dreieck auf S 2

mitSeiten a;b;cund Winkeln ;;.Wir

nehmen an, dass die Seitenlangen kleinseien gegenuber 1,z.B.

=

0;01.Eine solche

Seite entspricht einer Distanz von ungefahr 60 km auf der Erde, da der Radius

6371 km betragt.

Aus den Taylorentwicklungen:

sinx = x x

3

3!

+ x

5

5!

+

cosx = 1 x

2

2!

+ x

4

4!

+ :

ergeben sich folgende Approximationen

sinxtx; cosxt1 x

2

2!

wenn manhohere Potenzen (x 3

t10 6

) vernachlassigt. Aus dem Sinus-Satz

sin

sina

= sin

sinb

= sin

sinc

der spharischen Trigonometriefolgt dann der Sinus-Satz

sin

a

= sin

b

= sin

c

der ebenen Trigonometrie.Aus dem Seiten-Cosinus-Satz

cosa = cosbcosc+sinbsinccos

folgt

1 a

2

2

=

1 b

2

2 1

c 2

2

+bccos

oder der Cosinus-Satz der ebenen Trigonometrie:

(7)

a = b +c 2bccos

da man b 2

c 2

auch vernachlassigen kann. Ist =

2

sofolgt aus dem Seiten-Cosinus-

Satz

cosa = cosbcosc (spharischer Pythagoras), imGrenzfall:

a 2

= b 2

+c 2

(ebener Pythagoras).

x5. Die Formel von Gauss-Bonnet fur spharische Dreiecke

Sei ABC ein spharisches Dreieck auf der Sphare S 2

, vom Radius 1, und sei F

ABC

sein Flacheninhalt.

Satz: F

ABC

= ++ .

Beweis: Sei

A (resp.

B;

C) der antipodale Punkt zu A, resp. B, C. Die Sphare S 2

wird durch die8Dreiecke

4(A;B;C); 4(

A;

B;C); 4(

A;B;C); 4(A;

B;C)

4(

A;

B;

C); 4(A;B;

C); 4(A;

B;

C); 4(

A;B;

C)



uberdeckt (Figur!).AntipodaleDreieckehaben dengleichenFlacheninhalt.Esfolgt:

F

ABC +F

A

BC +F

ABC +F

A

BC

=F

A

B

C +F

AB

C +F

A

B

C +F

AB

C :

Da die Gesamtoberache von S 2

gleich4 ist, folgt

F

ABC +F

A

BC +F

ABC +F

A

BC

=2:

ZweiDreieckemiteiner gemeinsamenSeite schliessensichzu einem 2-Eckmitanti-

podalenPunkten als Ecken, z.B.

4(A;B;C)[4(A;

B;C)

ist das 2-Eck mit



Onungswinkel in B, resp.

B. Die Oberache eines solchen 2-

Eckesistproportionalzu undfur =2erhaltmandieganzeOberache vonS 2

,

also4. Esfolgt, dass

F

ABC

+ F

A

BC

= 2

F

ABC

+ F

ABC

= 2

F

A

BC

+ F

A

B

C

= 2:

(8)

ABC

A

B

C

2(++) = 3F

ABC +F

A

BC +F

ABC +F

A

BC

= 3F

ABC

+2 F

ABC

so, dass

++ = F

ABC

Beispiel: Sei 4(A;B;C)eingleichseitigesDreieckauf S 2

mitSeitenlange a= 60

6371

(entspricht eine Seite von 60 km auf der Erde). Aus dem Seiten-Cosinus-Satz (mit

a=b=c) folgt

cos =

cosa cos 2

a

sin 2

a

= cosa

1+cosa

so, dass =60;00073 Æ

. Die entsprechende Flache auf der Erde ist

F

Erde

= (6371) 2

(3 ) = 1558:863km 2

:

Ein ebenes Dreieck mitSeitenlange a=60km hat den Inhalt

F

Ebene

=a 2

p

3

4

=1558:846km 2

:

Der Unterschied ist ungefahr 0;001%.

x6. Geographische Karten

Eine Karte fur ein Flachenstuck im Raum (z.B. ein Teil der Einheitssphare S 2

)

isteine bijektiveAbbildungdieses Flachenstuckes indieEbene R 2

. MitHilfe dieser

Abbildung werden Koordinaten auf der Flache deniert. Die Abbildung soll glatt

sein (genugend oft dierenzierbar) und so wenig wie moglich verzerrend. Die \per-

fekte" Karteistlangentreu, winkeltreu und achentreu. Mansprichtdann voneiner

isometrischen Karte.

Beispiel: EinZylinderodereinKegelkannisometrischindieEbeneabgebildetwer-

den: man schneide dieFlache langs einer Mantellinie auf und rolle sieab!

Satz: Auf S 2

(oder Teilen von S 2

)gibt eskeineisometrische Karte.

Beweis: BeieinerIsometriegehengeodatischeLinienaufgeodatischeLinien(kurzeste

(9)



Dreieck(A

;B

;C

).DadieWinkelerhaltenbleiben,gilt

+

+

= ++.

AufS 2

gilt++ >(da++ =F

ABC

).InderEbenegilt

+

+

=.

Aus diesemWiderspruch folgt,dass eskeine IsometrieS 2

!R 2

gibt.

EineKarteaufS 2

(oderaufeinemTeilvonS 2

)weistVerzerrungenauf.Siekannnicht

gleichzeitiglangentreu und winkeltreu sein. Wirdiskutieren verschiedene beruhmte

Beispiele vonkartographischen Projektionen.

1. Die Zylinderprojektion (Archimedes287-212 v. Chr. / Lambert 1728-1777).

Die Erdkugel wird von der Polarachse aus waagrecht auf jenen Zylinder projiziert,

welcherdieKugellangsdem



Aquatorberuhrt.DerZylinderwirdnachderProjektion

langs einer Mantellinie aufgeschnitten und abgerollt. Die gesamte Kugeloberache

wird auf einRechteck abgebildet. Breitenkreise gehenin waagrechte Strecken

 uber,

Meridiane(Langenkreise) insenkrechteStrecken. Langentreu wirdnur der



Aquator

abgebildet. Die Verzerrung istbesonders deutlich inhoherenBreiten (Pole!).

Verzerrung in senkrechter Richtung:

Seien r der Radiusder Kugelund ';# diegeographischen Koordinaten. Seien

P :(';#); Q:(';#+#)

benachbarte Punkte auf demselben Langenkreis, so dass _

jPQj = r#. Seien P

und Q

die Bilder; es gilt auf dem Zylinder:

_

jP

Q

j = rcos## (Figur!). Der

Verzerrungsfaktor istcos#.

Verzerrung in waagrechter Richtung:

Seien

P :(';#); R :('+';#)

benachbarte Punkte auf einem Breitenkreis so, dass: j _

PRj ='=rcos#',

wobei =rcos# der Abstand zur Polarachse ist.Fur dieProjektion gilt j _

P

R

j=

r' (Figur!). Der Verzerrungsfaktor ist 1

cos# .

Satz: Die Zylinderprojektion istachentreu.

1. Beweis: Manbetrachte einkleines spharisches Rechteck ABCD mit

A=(';#); B =(';#+#); C =('+';#+#); D=('+';#):

Seine Flache ist

F =j _

ABjj _

ADj=(r#)(rcos#'):

(10)

Das Bild A B C D hat dieFlache

F

=j _

A

B

jj _

A

D

j=(rcos##)(r')=F:

2. Beweis: EineKugelzonemitderHohehhatdieFlache2rh(Formelsammlung!).

IhrBildisteinRechteckvonderLange2rundderHoheh.AlsosindbeideFlachen

gleich.

Bemerkung: Die Achse des Zylinders muss nichtnotwendigerweise dieAchse Nord-

Sud sein. Man spricht dann von einerschiefachsigen Zylinderprojektion.

2. Die Mercator - Karte (Mercator= GerhardKremer1512-1594)

Ziel: ManmochteeineKartehaben, welche winkeltreuist(wichtige Eigenschaftfur

die Navigation!) und bei welcher Breitenkreise waagrechte und Langenkreise senk-

rechte Strecken sind.

Idee: Kombinieredie Zylinder-Projektionmit einer Streckung in senkrechter Rich-

tung. Sei x =r' die waagrechte Komponente und z =rsin# diesenkrechte Kom-

ponente bei der Zylinder-Projektion. Sei v = f(#) die gesuchte neue senkrechte

Komponente. Bei einer winkeltreuen Abbildungmussen Verzerrungen in waagrech-

ter und senkrechter Richtung gleich sein (Figur!). Bei der Zylinder-Projektion ist

der waagerechte Verzerrungsfaktor gleich 1

cos#

und der senkrechte gleich cos#. Um

den gleichen Faktor zu bekommen mussen wir mit 1

cos 2

#

in senkrechter Richtung

kompensieren. Es muss also

v

z

= 1

cos 2

#

gelten (wir machen alles imKleinen!). Es gilt

v

#

= v

z

z

#

= 1

cos 2

#

z

#

Aus z =rsin# folgt z=rcos## ( z

#

wird durch dieAbleitungz 0

(#) appro-

ximiert), somit v

#

= r

cos#

und fur#!0

lim

#!0 v

#

=f 0

(#)= r

cos# :

Eine Stammfunktion von r

cos# ist

f(#)=rlogtan(#=2+=4)+C:

(11)

Aus der Bedingung f(0) =0 (Bild vom Aquator solldiex-Achse sein) folgt C =0.

Die Loxodrome: Fahrt ein Schi entlang eines Grosskreises, so muss es laufend

den Kurs (Winkel)



andern. Praktisch setzt sich der Wegeines Schies aus Stucken

zusammen, welche einen konstanten Winkel gegen die Meridiane (Nordrichtung!)

haben.EineKurvedeskonstantenKurswinkelsheisstLoxodrome.IneinerMercator-

Karte wird eine Loxodrome alsGeradeabgebildet.

Bemerkung: DieMercator-ProjektionwirdauchalswinkeltreueZylinder-Projektion

bezeichnet. Die Landeskarten der Schweiz benutzen eine schiefachsige winkeltreue

Zylinderprojektion.

3. Kegel-Projektionen

Die Kugel soll von einem Kegel eingehullt werden, dessen Achse die Polarachse ist

und welcher die Kugel langs dem Breitenkreis # =#

0

(fest) beruhrt. Ein Meridian

durch P

0

wird auf die Mantellinie durch P

0

abgebildet (Figur!). Ist P : (';#) ein

beliebigerPunkt auf der Kugel,so wird sein Bild P

auf dem Kegel durch folgende

Bedingungen festgelegt:

1) die Mantellinieist durch den Meridian durchP bestimmt,

2) sein AbstandvomBilddes Beruhrungskreiseslangsder MantelliniehatdieForm

rf(#), wobeidie Funktionf(#) zur Wahl steht. Es muss jedochf(#

0

)=0gelten.

Schliesslichwird der Kegel langs einer Mantellinie geschnitten und abgerollt.

Beispiel: Der Entwurf von Ptolemaus (87-165). Hier ist f(#) = # #

0

. Dieser

Entwurfist langentreu auf Meridiane.



Ubung: Esgibt einf(#), so dass dieKarte winkeltreu ist.

"

f(#)=cot#

0

cot#

0 tan

sin#

0(

4 +

#

0

2 )

tan sin#

0(

2 +

#

2 )

#

Bei den Kegel-Projektionen gibt eszwei Extremfalle:

1) Fur #

0

=0entartet der Kegel zum Zylinder.

2)Fur#

0

=90 Æ

entartetder Kegelzur Tangentialebene imNordpol.Dieentstehen-

de Kartewird als azimutaler Entwurf bezeichnet.

Ein Beispiel eines azimutalen Entwurfes ist die Stereographische Projektion: vom

Sudpol S aus wird der Punkt P : (';#) auf P

auf die Tangentialebene im Nord-

pol projiziert. Diese Projektion wurde bereits von Hipparch von Mikaia (180-125)

(12)

tenkreise sind Kreise mitZentrum O.

ImrechtwinkligenDreieckSNP

(Figur!) seiderWinkelinP

und derWinkel

in S.Aus 2+# =

2

und + =

2

folgt =

4 +

#

2

. Esergibt sich

jNP

j

jNSj

= rf(#)

2r

=cot

4 +

#

2

f(#)=2cot

4 +

#

2

!

Das Bild vonP :(';#) hat alsodie Koordinaten

x=2rcot

4 +

#

2

!

cos' y=2rcot

4 +

#

2

!

sin':

Satz: Die Stereographische Projektionist winkeltreu.

Beweis: Der Winkel in P sei gegeben alsZwischenwinkelvon 2 Tangenten t

1

;t

2 .

Sei E

1

dieEbene durch t

1

und S = Sudpol und E

2

diejenige durch t

2

und S. Seien

t 0

1

, bzw. t 0

2

die Schnittgeraden von E

1

bzw. E

2

mit der Tangentialebene T

S in S.

Der Zwischenwinkel von t 0

1

und t 0

2

ist gleich . Seien t

1

, bzw. t

2

die Projektionen

vont

1

,bzw. t

2

auf dieTangentialebene T

N

in N und sei

ihrZwischenwinkel. Da

t

1

==t 0

1

;t

2

==t 0

2

folgt

= . (Figur!).

Satz: Die stereographische Projektion istkreistreu.

Beweis: Sei der gegebene Kreis auf der Kugel. Wir denken uns in jedem seiner

Punkte QdiezuihmsenkrechteKugeltangentet gezogen.AlleGeraden tbildendie

Mantellinien eines Kegels, welcher die Kugel langs beruhrt (Figur!). Sei Z die

Spitze dieses Kegels und sei Z

die Projektion von Z auf T

N

. Die Projektionen t

der t sind Geraden, welche durch Z

gehen. Die Projektion

von schneidet alle

t

senkrecht, istalso einKreis mitZentrum Z

.

Es gibt Ausnahmen: Kreise durch S!; ihre Bilder sind Geraden. Wir wollen sie als

Kreise mitunendlichem Radius betrachten.

4

!

Das Bild des



Aquators heisst Hauptkreis. Stereographische Bilder der Grosskreise

sind Kreise, welche den Hauptkreis inzwei Diametralpunktenschneiden.

(13)

festen Winkel. SeidieLoxodromeinder Form =g(') (;': Polarkoordinaten)

gegeben. Wir betrachten einkleines Dreieck (A;B;C)auf der Karte, mitgeogra-

phischen Koordinaten: (Figur!):

A:(;') B :(;'+') C :(+; '+')

Es gilt tan = j

_

BCj

j _

ABj

=

4'

=:b.

Fur'!0 ergibtsich 0

(') = lim

'!0

'

=b .

Die Losungen der Dierentialgleichung:

0

= b

sind dieFunktionen (') = ce b'

,wobei ceine Konstante ist.Verlangtman, dass

die Kurve durchP

0 :('

0

;#

0

) geht,so muss

(') =

0 e

b(' '

0 )

mit

0

=2rcot

4 +

#

0

2

gelten.

4. Die orthodromeProjektion: (Grosskreiskarte)

Die Projektion erfolgt hier als Zentralprojektion vom Zentrum der Kugel auf ei-

ne Tangentialebene. Ist der Beruhrungspunkt B ein Erdpol, so heisst die Karte

polstandig.Liegt B aufdem



Aquator,so bekommtman eineaquatorstandigeKarte.

DieseKartensind wederlangen-nochachentreu.Jeder GrosskreiswirdalsGerade

abgebildet.DieKarteeignetsichdabeibeiderAuswertungderFunkpeilung.Punkte

zwischen2OrtenaufeinerGrosskreisroutekonnenmitdemLinealgefundenwerden.

Loxodrome sind gekrummte Kurven.

Bemerkung: Eine Orthodrome isteinGrosskreis.



Ubung: Die orthodrome Projektion ist nichtwinkeltreu.

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