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RassismusWas ist das? Was geht mich das an? Was kann ich dagegen tun?

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Rassismus

Was ist das?

Was geht mich das an?

Was kann ich dagegen tun?

tung von Anderen und die Aufwertung der ver- meintlich eigenen Gruppe sich jeweils äußert und sich vom Rassismus unterscheidet, ist auf weite- ren Flyern dieser Reihe erläutert. Auch diese bekommst du über die Amadeu Antonio Stiftung.

Amadeu Antonio Stiftung Linienstr. 139, 10115 Berlin Telefon: 030 240 886 10

info@amadeu-antonio-stiftung.de www.amadeu-antonio-stiftung.de

Unser besonderer Dank gilt den Jugendlichen aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, die an diesem Projekt mitgewirkt haben. Zeichnun- gen: Carolin Wedekind (www.foxitalic.de)

www.living-equality .org

Gefördert durch:

B R A N D E N B U R G

In Kooperation mit:

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erkennen.

Sagst du manchmal, der kommt aus Kasachstan und deswegen ist er so und so? Oder sie ist eine Deutsche und des- wegen so und so? Sagst du: weil sie Schwarz ist, ist es klar, dass sie dieses und jenes tut?

Es geschieht etwas, wenn wir Menschen nach Volksgruppen sortieren. Es kann sein, dass wir dadurch einfach und berechtigterweise kulturelle Unterschiede anerkennen wollen. Aber oft geht eine solche Einteilung einher mit einer Abwertung ande- rer. Wenn die Herkunft, das Aussehen oder der Akzent für unsere Einschätzung oder Bewertung einer Person wichtiger ist als ihr Handeln, dann ist das Rassismus. Wenn wir Menschen nach äußer- lichen oder kulturellen Merkmalen in »wir« und

»Andere« einteilen und die »Anderen« als weniger wert oder weniger gut als »uns« einstufen, dann denken wir rassistisch. In Deutschland bedeutet Rassismus, dass weiße Menschen sich selber unhinterfragt als die Norm verstehen, dass weiße Deutsche also das »Wir« für sich in Anspruch neh- men und sich nicht als die »Anderen« sehen müs- sen.

Rassismus drückt sich nicht nur in Gedanken oder Worten, sondern auch in Gewalt aus. In etlichen Gegenden in Deutschland sind nicht-weiße Men- schen in Gefahr, angepöbelt oder gewalttätig ange- griffen zu werden – natürlich völlig unabhängig davon, ob sie Deutsche sind oder nicht. Für die Zeit von 1990 bis 2010 zählt eine Statistik der Opfer- perspektive e.V. 58 rassistisch motivierte Morde in Deutschland.

Benennen.

Oft werden umständliche Namen für rassistische Einstellungen benutzt, wie zum Beispiel »Ausländerfeindlichkeit«.

Das ist ungenau und irreführend. Denn Rassismus hängt nicht davon ab, ob es irgendwo »Ausländer« gibt oder nicht.

Rassistisch angegriffen werden nämlich sowohl Menschen, die nach Deutschland eingewandert sind, Menschen, deren Vorfahren eingewandert sind, und Menschen, die sich nur kurzfristig in Deutschland aufhalten - und auch Menschen, die nicht von woanders hergekommen sind, sondern nicht-weiße Deutsche sind. Rassismus ist der Glaube, wir können am Aussehen von Anderen erkennen, ob sie hierher gehören oder nicht. Ras- sismus beim Namen zu nennen heißt also auch, es nicht zuzulassen, dass plötzlich von »Ausländern«

gesprochen und damit eine scheinbare Distanz geschaffen wird, wenn das eigentliche Problem Rassisten und Rassistinnen sind. In Deutschland schafft der Rassismus vielfältige Privilegien für weiße Deutsche, weil diese sich und ihre Herkunft nicht erklären oder rechtfertigen müssen, und sie sich als normal und natürlich verstehen dürfen.

Der Rassismus hat eine lange Geschichte. Europä- ische Staaten benutzten rassistisches Denken zum Beispiel, um die koloniale Ausbeutung des afrika- nischen Kontinents und die Versklavung von Schwarzen Menschen zu rechtfertigen. Die Nazis wollten die Welt nach rassistischen Ideen neu ord- nen und haben dafür Massenmord und Völkermord organisiert und durchgeführt. Manche Wissen- schaftler und Wissenschaftlerinnen haben den Rassismus unterstützt: sie behaupteten, es gäbe menschliche Rassen, und es gäbe bessere und schlechtere Rassen. Das ist Unsinn und wissen- schaftlich längst widerlegt, aber dieser Glaube ist leider stark verbreitet und hält sich weiterhin hart- näckig.

Verändern!

Rassismus ist ohne Frage ein Problem für Menschen, die rassistisch ange-

macht, diskriminiert, bedroht oder angegriffen werden. Er ist aber auch ein Problem für Menschen, die keine rassistische Benachteiligung erfahren, denn Rassismus ist ein Irrglaube. Für uns alle schränkt der Rassismus Möglichkeiten ein: bei der Arbeit, in der Schule sowie privat macht der Ras- sismus die Welt enger, als sie sein muss.

Was können wir gegen rassistische Einstellungen tun? Im ersten Schritt müssen wir lernen, den Rassismus in seinen leisen wie auch gewalttätigen Formen zu erkennen. Es hilft, wenn wir uns über- legen: wie teile ich selbst Menschen in Gruppen ein, und warum? Was bringt mir das? Wann ver- wende ich Worte, die andere – vielleicht, ohne, dass ich es will – verletzen und ausgrenzen? Wenn wir Rassismus erkennen, ist es wichtig, ihn beim Namen zu nennen. Es gibt verschiedene Vereine, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte und gegen rassistische Diskriminierung und Gewalt engagieren. Da lernst du mehr über das Problem und über den Umgang mit dem Rassismus. Es gibt auch verschiedene Vereine, wo du andere Men- schen kennen lernen kannst, die in Deutschland rassistische Erfahrungen machen. Darüber im Austausch zu bleiben, hilft im Umgang mit rassis- tischen Situationen. Im Internet bietet die Web- seite www.derbraunemob.de gute Informationen zum Thema Rassismus, und wie ihm zu begegnen ist.

Der Rassismus ist Teil eines größeren Problems:

die Abwertung anderer Menschen, um sich selber aufzuwerten. Das gibt es auf unterschiedliche Weise auch im Antisemitismus, Antiziganismus, Heterosexismus, Nationalismus, Sexismus und vielen weiteren Haltungen. Wie genau die Abwer-

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