Für die Bedeutung von Bindung und Entwicklung

Fortbildung

Für die Bedeutung

von Bindung und Entwicklung

Ein entwicklungspsychologisch orientierter Arbeitsansatz für den pädagogischen Alltag

Projekt Mensch, Am Tiergarten 12/1 in 88339 Bad Waldsee. www.projekt-mensch.net

Hintergründe

Immer mehr junge Menschen benötigen intensivere Jugendhilfe. Der Bedarf wächst und verändert sich. Der klassische Verhaltensauffällige, welcher mit pädagogischen Mitteln wieder auf den rechten Weg geführt wird, wird immer seltener.

Dagegen ist es üblich geworden, dass mindestens einmal schon ein Zwischenstop in einer Psychiatrie stattfand. Häufige Diagnosen sind zum Beispiel: AD(H)S, Emotional instabile Persönlichkeitsstörung – Borderline Typ, Bindungsstörung, Entwicklungsstörung u.v.a.

Die zu beobachtenden Missverständnisse zwischen Psychiatrie und stationärer Jugendhilfe erwecken den Eindruck, als ob unterschiedliche Sprachen gesprochen würden. Dass „dieser“ junge Mensch Unterstützung benötigt sehen alle. Dennoch werden „Grenzfälle“ hin und her geschoben.

Daraus entstehen dann typische Heimkarrieren mit häufigen Einrichtungswechseln.

Der junge Mensch der Probleme hatte, wird immer mehr zum Problemkind.

Am Ende bleibt dann eine große Ohnmacht und Frustration bei allen Beteiligten.

§1 KJHG Recht auf Entwicklung

Im KJHG steht geschrieben: §1 Recht auf Erziehung

„(1) Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.“

Im pädagogischen Alltag wird sehr wohl erkannt, dass Entwicklungsdefizite der Grund sind warum ein junger Mensch die an ihn gestellten Anforderungen nicht altersgerecht bewältigen kann.

„Der benimmt sich wie ein 5-jähriger“.

Veränderungen der Hilfsangebote finden aber meistens erst statt, wenn die Betreuungssituation eskaliert.

Was sind Entwicklungsdefizite eigentlich? Was geschieht mit einem Menschen der in seinen ersten Lebensjahren basaler Zuwendungen entbehrt?

Wie nimmt ein solcher Mensch seine Umwelt wahr und wie tritt er mit dieser in Kontakt?

Wie kann ich als pädagogische Fachkraft erkennen, ob es sich bei diesem jungen Menschen um eine typische Verhaltensauffälligkeit eines „Unerzogenen“ handelt oder vor mir ein 16-jähriger steht, der sich gar nicht anders verhalten kann, selbst wenn er es von ganzem Herzen wollte, weil er in sich noch mit Lebensthemen eines 3, 5, 7 oder 12- jährigen zu ringen hat.

Bevor ein junger Mensch pädagogisch erreichbar wird, müssen sich erst die basalen Strukturen entwickelt haben, auf der sich dann die Persönlichkeit eines Menschen etablieren kann.

Diese basalen (psychologischen) Strukturen entwickeln sich normalerweise in den ersten Lebensjahren eines Menschen.

Aber was ist wenn dies nicht in ausreichender Weise geschehen ist?

Diese Strukturen sind wie das Fundament eines Hauses. Wer würde schon mit dem Dach anfangen wenn er ein sicheres Haus bauen mag?

Einem jungen Menschen im Alter von z.B. 16 Jahren vorzuwerfen, dass er sich nicht an die

Vereinbarungen hält (die sogar schriftlich aufgesetzt und von allen unterschrieben wurde), wenn er die Welt noch wie ein 5-jähriger erlebt und begreift ist bedenklich.

Um solchen jungen Menschen adäquat zu begegnen benötigt man für die berufliche Praxis

unterschiedliche „Werkzeuge“, damit die geeignete Hilfestellung gegeben werden kann. Ebenso ist es für einen selber sehr wichtig sein Repertoire immer wieder zu verfeinern, um die Freude an dieser zeitweise emotional belastenden Arbeit nicht zu verlieren.

Eine Theorie als Arbeitsgerüst ist wichtig

Grundsätzlich sind theoretische Gerüste nötig, an denen man sich orientieren und auch halten kann, um sich nicht (nur) in den zwischenmenschlichen Verstrickungen zu verfangen, die der pädagogische Alltag mit sich bringt.

Um den tatsächlichen Entwicklungsstand eines jungen Menschen konkret erfassen zu können benötigt man differenzierte Kenntnisse über entwicklungsspezifische Themen von der Schwangerschaft bis hin zur Adoleszenz. Entwicklungsdefizite sind leichter zu erkennen, wenn man den normalen

Entwicklungsverlauf eines Menschen genauer betrachtet.

Was geschieht wenn die Bindungsversuche eines Kindes nachhaltig gestört wurden?

( Bolby, Brisch, Winnicott).

Wie entwickelt sich dieses „Selbst“ bei einem Menschen?

(Kegan, Stern, Winnicott)

Wie gestaltet sich dadurch der „pädagogische Alltag“ in der Praxis? (Praxiserfahrungen der Teilnehmer, J. Korczak) und

wie können solche Erfahrungen und Beobachtungen über den jungen Menschen (von anerkannten Theorien getragen) dokumentiert werden?

In der Arbeit mit Menschen bin i c h das wichtigste Instrument

Jedoch scheitert jede noch so gute Theorie, wenn sie nicht in mir als Person gebunden ist und bedarfsgerecht umgesetzt wird.

Dazu ist es wichtig, sich selber als wichtigstes Werkzeug in der begegnenden Arbeit mit Menschen immer wieder zu prüfen und auch zu pflegen. So wie jedes Musikinstrument neu gestimmt werden muss, damit es wieder seinen unverwechselbaren Klang erhält.

Der pädagogische Alltag beinhaltet ja nicht nur die Betreuung junger Menschen. Dahinter steht meist ein enormes Management, dass neben der täglichen Arbeitsorganisation (Betreuung, Administration, Hauswirtschaft) auch noch Kontakte zu Schulen und Eltern, sowie Teamarbeit, Krisenbegleitung, Supervision, den Gruppendienst übergreifende Aufgaben, etc. mit einschließt.

In all diesen Anforderungen nicht den Überblick und vor allem den persönlichen Kontakt zu den jungen Menschen zu verlieren ist eine stete Herausforderung, die bewältigt werden will.

Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen.

J.W. Goethe

Projekt Mensch, Am Tiergarten 12/1 in 88339 Bad Waldsee. www.projekt-mensch.net

Wie, Wo & Wann findet diese Fortbildung statt, wer kann teilnehmen und was kostet sie:

Diese Fortbildung besteht aus zwei Einheiten, a` 2,5 Tage, beginnt jeweils freitags um 10.00 Uhr und endet sonntags um ca. 14.00 Uhr.

Die Fortbildungstage sind in theoretische und praktische Einheiten unterteilt, in denen sich die Teilnehmer/innen mit den Inhalten auseinandersetzen können.

An den Vormittagen findet die Einführung in die zugrunde liegenden Theorien statt.

Mit Hilfe von praktischen Übungen und der Bereitschaft die eigene Wahrnehmung zu erforschen (phänomenologischer Ansatz) können die theoretischen Inhalte am Nachmittag von den Teilnehmern/ Teilnehmerinnen persönlich überprüft und verinnerlicht werden.

Teile des Kurses finden in der freien Natur statt. Bitte bringen Sie wetterfeste Kleidung und eine Decke mit.

Der Kursort ist „Das Gästehaus am Tiergarten“, Am Tiergarten 12/1, 88339 Bad Waldsee

Die Kurskosten betragen 420,00 € pro Teilnehmer/in. Darin sind enthalten:

 Fortbildungskosten

 5 Tage Vollverpflegung (Frühstück, Kaffee/Tee, 2 Gänge Mittagessen , Kaffee/Tee & Kuchen, Abendessen),

 die Übernachtungskosten (in Ein-, Zwei- und Mehrbettzimmern) Hinweis: Aufgrund der bestehenden Kalkulation sind die Kurskosten als Fixkosten zu verstehen und nicht verhandelbar.

Die Teilnehmerzahl pro Kurs ist auf 8 Personen begrenzt.

Teilnehmen können Mitarbeiter/innen die mit jungen Menschen pädagogisch / therapeutisch arbeiten.

Das Anmeldeformular finden Sie im Anhang dieser Ausschreibung.

Weitere Informationen können Sie telefonisch oder per E-Mail erhalten.

Tel: +49 (0) 7524/9743505, Mail: info@projekt-mensch.net

Anmeldung

Projekt Mensch Gerd Weiland Am Tiergarten 12/1 D – 88339 Bad Waldsee

Kursbezeichnung mit Datum:

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Die Kurse beginnen jeweils am ersten Tag um 9.00 Uhr und enden am jeweils letzten Tag spätestens um 16.00 Uhr

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Name, Geburtsdatum

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Beruf und derzeitiges Arbeitsfeld

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Adresse

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Telefon & E-Mail

Die Kursgebühr in Höhe von _______________

werde ich überweisen auf das Konto:

Gerd Weiland - Projekt Mensch, Kto: 566044013, Blz: 600 907 00, Südwestbank, IBAN: DE89 6009 0700 0566 0440 13; BIC: SWBSDESS

Verwendungszweck:

Rücktrittsbedingungen: Bis 4 Wochen vor Beginn 50,-€ Bearbeitungsgebühr, danach die halbe und ab dem 7. Tag vor Kursbeginn die volle Teilnahmegebühr. Rückt ein Ersatzteilnehmer von der Warteliste nach, dann behalten wir nur die Bearbeitungsgebühr ein. Wird eine Gruppe unsererseits abgesagt, dann wird die volle Teilnahmegebühr zurückerstattet.

Haftungsausschluss: Ich trage selbst die volle Verantwortung für meine Handlungen und mein Erleben in den Kurszeiten. Insbesondere trage ich während meiner Aufenthalte in der Natur die alleinige Verantwortung und akzeptiere die Risiken, die mit Aufenthalten in der freien Natur verbunden sind. Ich verzichte auf alle Ansprüche gegenüber den Leitern der Gruppe, insbesondere solchen, die durch Schäden entstehen könnten, die während der Naturaufenthalte durch Einwirkungen der Natur oder durch eigene Handlungen entstehen könnten.

Hiermit melde ich mich verbindlich an:

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