• Keine Ergebnisse gefunden

Jazz across the border

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Jazz across the border"

Copied!
7
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

SWR2 Musikstunde

Jazz across the border

September 2021

Von Günther Huesmann

Sendung vom: 4. September 2021 Redaktion: Dr. Bettina Winkler Produktion: SWR 2021

SWR2 können Sie auch im SWR2 Webradio unter www.SWR2.de und auf Mobilgeräten in der SWR2 App hören – oder als Podcast nachhören:

Bitte beachten Sie:

Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR.

Die SWR2 App für Android und iOS

Hören Sie das SWR2 Programm, wann und wo Sie wollen. Jederzeit live oder zeitversetzt, online oder offline. Alle Sendung stehen mindestens sieben Tage lang zum Nachhören bereit. Nutzen Sie die neuen Funktionen der SWR2 App: abonnieren, offline hören, stöbern, meistgehört, Themenbereiche, Empfehlungen, Entdeckungen …

Kostenlos herunterladen: www.swr2.de/app

(2)

2

Mit Günther Huesmann, guten Morgen! Willkommen zu einer aktuellen Ausgabe von Jazz across the border, globale Sounds im Zeichen der improvisierten Musik.

Wenn Musiker auf einer Bühne zusammenkommen, zählen keine Zollschranken, da fragt auch niemand nach einem Pass. Auf‘ die Verbindung kommt‘s an. Der brasilianische Gitarrist Yamandu Costa ist ein polyglotter Stilist. Er kennt fast alle musikalischen Facetten der Musica Brasileira, aber er ist auch ein ausgewiesener Freund und Liebhaber der argentinischen Tango-Musik. Und er lädt den Meister der portugiesischen Fado-Gitarre Luis Guerreiro ins Studio ein. Gemeinsam nehmen sie den Bandoneon-Spieler Martin Sued aus Buenos Aires in die Mitte. Zusammen wagen sie dieses Tänzchen.

1) Vira de Frielas Komponist: trad.

Interpret: Yamandu Costa/Martin Sued/Luis Guerreiro Label: Costa Music ohne Nummer

CD: Caminantes 2:41

Der brasilianische Gitarrist Yamandu Costa mit „Vira de Frielas“, ein Ausschnitt aus dem wunderbaren Album „Caminantes“.

SWR2, Sie hören die Musikstunde und Jazz across the border.

2021 wird wohl als das Jahr der Corona-Alben in die Annalen eingehen. Auch das neueste Projekt von Omer Klein ist eine musikalische Reflektion über das Leben in der Pandemie.

Der Pianist Omer Klein, der in Israel geboren wurde und in Frankfurt lebt, hat für sein aktuelles Album „Personal Belongings“ eine sich wiederholende Struktur gewählt. Jeder Abschnitt beginnt mit einem unbegleiteten Klavier-Solo. Das dann bruchlos in einen Track im Trioformat übergeht, zusammen mit dem Kontrabassisten Haggai Cohen-Milo und dem Schlagzeuger Amir Bresler.

Von der Einsamkeit über die Sehnsucht hin zum Spiel zu Dritt fließen die Titel ineinander über. Wir hören zunächst das Klaviersolo von Omer Klein, den Track „Kavana“, der dann direkt überleitet in das Trio-Stück „Baghdad Blues“.

(3)

3

2) Kavana/Baghdad Blues

Komponist: Omer Klein Interpret: Omer Klein

Label Warner Music ohne Nummer, LC14666 CD: Personal Belongings

8:03

In der SWR2 Musikstunde und Jazz across the boder: der israelische Pianist Omer Klein mit einem Ausschnitt aus seinem brandneuen Album „Personal Belongings“.

Seit fast fünf Jahrzehnten zieht es den Multiinstrumentalisten Stephan Micus in die Welt hinaus, um traditionelle Musikinstrumente aufzuspüren und zu erforschen. Der Autodidakt spielt über 84 traditionelle Instrumente aus den verschiedensten Teilen der Welt.

Doch so folkloristisch Stephan Micus‘ Musik klingt, der Multiinstrumentalist sucht hier weniger direkte musikkulturelle Bezüge. Er löst vielmehr die traditionellen Instrumente aus ihrem ursprünglichen Kontext und erschafft neue Klangwelten für sie.

Ist das nicht auch eine fragwürdige Form von kultureller Aneignung? Darüber lässt sich trefflich streiten. Für Stephan Micus stellt sich diese Frage nicht: Für ihn ist sein riesiger globaler Instrumenten-Park eine Aufforderung zu musikalischen Entdeckungsreisen und zur persönlichen Imagination.

Im nächsten Stück spielt er das Chikulo, die Bass-Variante eines Xylofons aus Mosambik.

Das Chikulo besteht aus vier großen Holzplatten, gelegt auf Kalebassen, die als Resonanzkörper dienen. Über die Melodien des Chikulo schichtet Stephan Micus einen Chor aus 14 Stimmen, die er im Multitrack-Verfahren eingesungen hat.

3) Sun Dance

Komponist: Stephan Micus Interpret: Stephan Micus Label: ECM 2698

CD: Winter’s End 5:17

Die Klangfantasie eines musikalischen Zugvogels: “Sun Dance“, wir hörten einen Ausschnitt aus Stephan Micus‘ neuem Album „Winter’s End“. Es ist sein 23stes Soloalbum, eingespielt, wie alle vorangegangen, per Overdub in seinem Studio.

(4)

4

SWR2, Sie hören die Musikstunde und Jazz across the border.

Miho Hazama ist die erste Frau, die als fest angestellte Leiterin, Komponistin, Arrangeurin vor einer europäischen Rundfunk-Big-Band steht. Seit einem Jahr führt die Japanerin die Danish Radio Big Band, dieses traditionsreiche Jazzorchester, das schon von so legendären Musikern wie Thad Jones und Palle Mikkelborg geleitet wurde.

Jetzt legt Miho Hazama ihr Debut mit der Danish Radio Big Band vor. „Imaginary Visions“

heißt das Album. Und schon jetzt kann man sagen: Mit Miho Hazama verlässt die Danish Radio Big Band den swingenden Tanzpalast und ist in der Moderne angekommen Über das nächste Stück sagt Miho Hazama: “Wenn ich reise, liebe ich den Blick aus dem Fenster aus Zügen, Autos und Flugzeugen. Das macht meinen Geist frei, dann genieße ich einfach die zufällige Szenerie. Vielleicht haben Hörerinnen und Hörer eine ähnliche Erfahrung? Ich möchte, dass sie sich zu diesem Stück ihre eigene Geschichte machen, ihr eigenes Reisetagebuch schreiben. Weil wir alle in diesen pandemischen Zeiten das Reisen so sehr vermissen.“

4) I Said Cool, You Said….What?

Komponist: Miho Hazama

Interpreten: Miho Hazama & Danish Radio Big Band Label: Edition Records EDM 1182

CD: Imaginary Visions 6:45

Miho Hazama und die Danish Radio Big Band spielten in der SWR2 Musikstunde und Jazz across the border das Stück „I Said Cool, You Said…What?”. Ein Ausschnitt aus dem neuen Album “Imaginary Visions“.

In den Händen des malischen Musikers Ballaké Sissoko wird die Kora, die 21-saitige westafrikanische Stegharfe, zu einem Instrument des Dialogs. Schon seit langem verbindet Ballaké Sissoko eine enge musikalische Partnerschaft mit dem französischen Jazz-Cellisten Vincent Segal. Jetzt baut Sissoko diesen Gesprächsfaden auf seinem Album „Djourou“ noch weiter aus. Hin zur Welt der Klassik, wenn er beispielsweise mit Kammermusikern ein Stück in Gedenken an den Komponisten Hector Berlioz spielt. Oder wenn er, wie im nächsten Track, den Austausch mit einer französischen Singersong-Writerin sucht. Diesen Titel hat er zusammen mit der Pariser Chanteuse Camille und einem Streicher-Ensemble aufgenommen. Der Begriff „Djourou“ bedeutet übersetzt „Band“ oder „Verbindung“. „Djourou“

ist für mich die Saite, die mich mit anderen verknüpft“, sagt Ballak‘ Sissoko. Anlass genug,

(5)

5

auf die zusammenführenden Qualitäten des westafrikanischen Instruments ein Loblied zu singen: „Kora“.

5) Kora

Komponist: Ballaké Sissoko

Interpret: Ballaké Sissoko feat. Camille Label: No Format ohne Nummer CD: Djourou

4:07

Ein Ausschnitt aus Ballaké Sissoko’s Album „Djourou“; Musik, die von Offenheit und Toleranz erzählt. Und man kann hier wunderbar ahnen. Afrikas Beitrag zur Entwicklung des Jazz besteht nicht nur im Rhythmischen. Sondern auch im melodischen und harmonischen Spektrum.

Der Blues beispielweise mit seinen blue notes und Schwebungen ist eine Erfindung von Amerikanern, deren Vorfahren aus Afrika kamen.

Für den 2018 verstorbenen Trompeter Roy Hargrove war der Blues der Kern seiner Jazzmusik. Er sagte: „Für mich ist das alles Blues. Das Folk-Element der Musik ändert sich nicht wirklich. Der Blues 1995 und 1925 ist dasselbe. Die Technik ist anders. Aber die Akkorde sind die gleichen, die Sprache ist die gleiche – genau die gleiche. Es ist eine Folk Music.“ Ein Lebenselixier. Zeitlos.

6) Blues For Mr. Hill Komponist: Roy Hargrove

Interpret: Roy Hargrove/Mulgrew Miller Label: Resonance Records HCD 2060 CD: In Harmony

6:40

„Blues For Mr. Hill“. Der Trompeter Roy Hargrove im Dialog mit dem Pianisten Mulgrew Miller. Jetzt sind zwei Duo-Konzerte überraschend aufgetaucht, die diese beiden Jazzmusiker in den USA gegeben haben. Dokumentiert auf dem gerade erschienenen Album „In Harmony“.

SWR2, Sie hören die Musikstunde und Jazz across the border

(6)

6

„Wenn man an die Harfe denkt, dann poppt oft das Klischee auf von einem Instrument, schwebend in den Wolken, gespielt von Putten mit blauen Augen und blondem Haar. Damit kann ich nicht dienen“, meint Brandee Younger, die mit Stevie Wonder genauso gespielt hat wie mit John Legend. Die in New York lebende Afro-Amerikanerin gibt der Harfe neue Impulse. Indem sie direkt an das Spiel von zwei Frauen anknüpft, die schon in den sechziger und siebziger Jahren der Harfe einen Platz in der improvisierten Musik verschafft haben:

Dorothy Ashby und Alice Coltrane.

Brandee Younger aber ist ein Kind der Hip-Hop-Generation. Für sie ist die Harfe ein himmlisches Instrument, und down to earth – erdig - zugleich. Klar ist auch ihre Mission:

Brandee Younger zieht aus, um die Harfe hip zu machen.

7) Reclamation Komponist: N. N.

Interpretin: Brandee Younger Label: Impulse 382986 1 CD: Somewhere Different 6:42

Die amerikanische Harfenistin Brandee Younger mit einem Ausschnitt aus ihrem neuen Album „Somewhere Different“.

Vor dreißig Jahren ist Alex Sipiagin aus der Sowjetunion in die USA gekommen. Seitdem gehört er zu den tragenden Säulen des New Yorker Trompeten-Jazz. Die Grandezza seines Tones konnte man im Gil Evans Orchestra genauso erleben wie in der Mingus Big Band.

Seine ganze solistische Beweglichkeit und Interaktionsfreude aber spielt der russische Trompeter in kleinen Besetzungen aus. So auch auf seinem neuen Album „Upstream“ mit dem Pianisten Art Hirarara, dem Bassisten Boris Kozlow und dem Schlagzeuger Rudy Royston.

Mit dem Track „Sight“ vom Alex Sipiagin Quartet endet die heutige Ausgabe von Jazz across the border in der SWR 2 Musikstunde.

Mein Name ist Günther Huesmann.

Vielen Dank für’s Zuhören. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

(7)

7

8) Sight

Komponist: Alex Sipiagin Interpret: Alex Sipiagin Quartet Label: Posi-Tone Records 8219 CD: Upstream

5:21

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

A reduced VAT rate of 5% applies to hospitality services (supply of food and beverages in restaurants, catering), the tourism sector (accommodation in

According to the latest available information, this obligation also applies to companies **that are not established in Portugal but are registered for VAT purposes

BULGARIA clarifies treatment of supplies via consign- ment stocks +++ FRANCE reduces interest rates for tax arrears +++ GREAT BRITAIN defers Brexit and demands

FRANCE does not have a filing deadline for VAT refund applications and implements obligation of electronic in- voicing +++ ITALY shortens period for claiming input VAT

Foreign taxable persons rendering supplies of tel- ecommunication or electronic services to persons who are not registered in the Swiss national VAT register.. 

AUSTRIA deals with chain transactions, the simplification for intra-Community triangulations and minimum invoice requirements +++ BELGIUM abolishes advance pay- ments if

The reverse charge scheme will be extended to the supply of goods carried out by taxable persons not established in Slovakia to taxable persons established in

As per: November 8, 2014 | All contributions are made to the best of our knowledge | No liability is assumed for the content | © KÜFFNER MAUNZ LANGER