Anästhesiepflege in der
Neurochirurgie
OP‐ Spektrum
Anästhesieregime
Operative Ziele
OPERATIONEN AM SCHÄDEL
Häufige Eingriffe am Schädel
• Exstirpation von Hirntumoren
• Ausschaltung von Gefäßmißbildungen (Aneurysma, AVM)
• Entlastung von Hirnblutungen
• Dekompressionsoperationen bei „malignem“
Hirnödem (SHT, Hirninfarkt…)
• Deckung von Liquorfisteln nach frontobasalen Verletzungen (oft in Koop. mit MKG)
Präoperatives Vorgehen
• Grobneurologische Einschätzung des Pat.
o Vigilanz
o Pupillenmotorik o Paresen
• Kontrolle der Pat.‐unterlagen (oft Betreuungs‐
verhältnis erforderlich)
• Postoperative Intensivversorgung gesichert ?
• Konserven vorhanden?
Eingriffe am Schädel
Pfleg. Probleme
• Vermeidung von Lagerungs‐
schäden
• Regulation der Körpertemp.
• Nicht vorhersehbare OP‐Zeit
• Verschmelzung von Anästhesie‐
und OP‐Bereich
• Sicherung der Atemwege unter erschwerten Bedingungen
• Patientenalter variiert vom
Neugeborenen bis zum alten Pat.
Eingriffe am Schädel II
Med. Probleme
• Häufig wechselnde Schmerz‐
qualitäten während des Eingriffs
• Kreislaufdysregulationen bei Eingriffen in Hirnstammnähe
• Polyurie (Diab. Insipidus)
• Einblutung mit Gefahr der Einklemmung
• Operateur fordert verschiedene Kreislaufsituationen (Aneurysma‐
clipping)
Sonderfall – Sitzende Position
Operationen am Kleinhirn,
Hirnstamm, dorsaler Zugang zur Halswirbelsäule
Sitzende Position
Vorteile
• Erhöhter Komfort für den Operateur
• Bessere Übersicht für den Operateur
Nachteile
• Gefahr der Luftembolie!!!!
• Erhöhter Monitoring‐
aufwand
• Zusätzliche Untersuchungen erforderlich (Echo)
• Erhöhter Lagerungsaufwand
• Kreislaufinstabilitäten
Operationen an der Wirbelsäule
Häufige Eingriffe an der Wirbelsäule
• Lumbale u. cervicale Bandscheibenoperation
• Lumbale u. cervicale Stenosen
• Frakturen der Wirbelsäule
• Tumorexstirpationen(hirneigen, Metastasen)
• Entlastung von Blutungen, Abszessen …
• Kyphoplastien
• Implantation von Pumpensystemen
Eingriffe an der Wirbelsäule
Pfleg.Probleme
• Vermeidung von Lagerungs‐
schäden
• Vermeidung von neurologischen Störungen
• Temp.‐regulation
• Nicht vorhersehbare OP‐Zeit
• Häufig adipöse Patienten
• Häufig Rezidiv‐Operationen
• Eingeschränkte Beweglichkeit (Cave bei HWS – Intubations‐
schwierigkeiten)
Eingriffe an der Wirbelsäule II
Med. Probleme
• Beatmungsschwierigkeiten infolge Lagerung
• Hypotonie aufgrund des
schlechten venösen Rückflusses
• Pat. sind oft Schmerzpatienten
• Adipositas
• Wenig „Korrekturmöglichkeiten“
aufgrund der Lagerung
• Erschwerte klin. Einschätzung (Pat. ist fast vollständig verdeckt)
Zusammenfassung
• Neuroanästhesie etablierte sich als eigener Bereich der Anästhesie
• Wichtig ist eine „lückenlose“ neurologische Überwachung prä‐ und postoperativ
• Verbesserung der operativen Möglichkeiten, setzt immer größeren Überwachungsaufwand voraus
• Prognosen bleiben leider meist unverändert