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(2)

YALE

MEDICAL LIBRARY

HISTORICAL

LIBRARY

(3)
(4)

\

>

§

(5)

C. R.

AIKIN'S,

MITGLIEDE DES KÜNIGL. COLLEOItfMS DER

WUNDÄRZTE

ZU LONDON

KURZGEEASSTE

ÜBERSICHT

DER

WICHTIGSTEN

TIIATSACIIEN.

WELCHE

BISHER

ÜBER DIE KUHPOCKEN

ERSCHIENEN

SIND.

ADS

DEM

ENGLISCHEN LBERSETZT VON

J.

HUNNEMANN.

MIT EINEM KUPFER.

HANNOVER,

bei

den Gebrüdern Hahn.

(6)

•e

OH*

(7)

.G. R.

AlKlN'S, KUKZÜEFAS5TE

ÜBERSICHT

»ER

WICHTIGSTEN THATSACHEN

WELCHE Ii!',HtK

ÜBER DIE KÜHPOCKEN

1.' .11m vi'l SIS».

(8)
(9)

Vorrede.

\_/bgleich das allgemeine Tnteresse, welches jede

Neuerung

in der Arz- neyicissenschaft in diesem

Lande

er- regt, den Pfuschern jeder Art ein

kurzdauerndes

Glück verschafft, so hat sie

doch

den grofsen Fortheil,

(10)

'dc/Js keine wichtige Verbesserung in der Heilkunde,

wenn

sie einmal vor den freyens Richterstnhl des Publi-

cums

gebracht

wird,

leicht wieder in

Verachtung

zurücksinkt, so lange ihr innerer Gehalt die Wardieunp-

unbefangener Kenner

verdient.

Der

Kuhpockeneinimpfiing ge- refoht es

zu

keiner geringen

Empfeh-

lung, dafs

weder

niedrige

Kunst-

griffe, noch empyrische

Amnaafsun-

gen zu

ihrer

Einführung angewendet

ivorden sind; ihre Vertheidi^er

haben

(11)

sich

im

Gegentheil

damit

befriediget, drifs sie

dem Publicum

den Erfolg-,

dar mit Einsicht

und

der

größten

Unpartheylichkeit angestellten Ver- suche, vorlegten, folglich

kann

das

Lob

, welches die

Arzneykunde

da-

durch

eingeeritdtet hat, als

wohl

verdient

angesehen

werden.

Der

Eifer, welcher beständig, bey jeder

neuen Nachforschung

ange-

facht

wird, schränkte sich hiebej blos

auf

die rühmliche

Bemühung

ein, eine äusserst ernsthafte

und

(12)

VIII

furchtbare Krankheit

dadurch auszw

rotten, dajs

dem Publicum

eine ge- linde

und bequeme

Stellvertreteriim anempfohlen, aber nicht aufgedrun-

gen

würde.

Der

Erfolg dieser Untcrsuchun~

gen

fiel so äusserst günstig aus, dafs

dadurch

die

Kuhpockeneinimpfung

in

mehreren Gegenden

dieses

Landes

ver- breitet

und

in einige benachbarte

Län-

der Europens«, unter sehr günstigen Aussichten eingeführt

wurde, und

wenigstens in dieser Insel giebt es

(13)

nur wenige

Aerzte, welche ihre Auj- merksamkeit

auf

diesen

Gegenstand zu wenden

nicht

auf

angen.

In dieser Rücksicht glaubte ich den

Freunden

medicinis<her Fort- schritte keinen

unangenehmen

Dienst

zu

leisten,

wenn

ich ihnen eine kurze

und

bündige Uebersicht der interessantesten Thatsachen, die

Kuh-

pocken betreffend, in allen ihren.

Gestalten , nebst den practischen Forschriften,

welche

bey

Einimpfung

derselben

zu

beobachten sind, vor-

(14)

XII

pfung

verspricht, als

auch

die Auf- klärung, welche über Ansteckungs- materien überhaupt hiedurch verbrei- tet

werden

könnte,

machen

sie der allgemeinen

Aufmerksamkeit

würdig.

London

l8or.

C. R.

Aikin.

(15)

INNHALT.

ERSTES KAPITEL.

Von

den natürlichen oder zufäl~

ligen.

Kuhpocken.

Seite I

I. Von denKulipocken in sofern jiV

ditKühe bej allen. 5

Pusteln an dem Enter, welche von verschiedenen Ursachen herrühren. Z.B.

vom

Stechen der fliegen U. s. w.;

(16)

>:i

v

Die äcliten Kuhpocken als besondere.

Krankheit betrichtet.

Zuf.ille und Verlaufderselben bey den Kühen.

Ge- genden vto man sie angetroffen hat.

Ursprung derselben aus den wunden

Fersen der Pferde (Greasc)wie von Hin*

Dr.Jcnner behauptet wurde.

II. Von den zufälligenKuhpocken in sofern Menschendavonbefallen

"'"'den. Seite19

Zufalle und Verlauf der Krankheit bey Personen, welche damitangesteckteKühe milchen

Herzählung der wichtigsten Puncte beydieser Krankheit, welche all-

gemein anerkannt sind

Umstände, unter welchen die Kuhpocken den Kiu.

dcvbl.itteinähnlich sind, und woiinnsie

davon abweichen.

ZWEITES KAPITEL.

Von

den eingeimpften

Kuhpocken. 34

Die Kuhpocken werden durch Einim- pfung gelinder, schützen aber ebenfall»

gegen Ansteckung der Kinderblattern .-

(17)

Unterschiede zwischen den zufälligen

und eingeimpften Kulipocken.

ErwägungfolgenderUmständebey Be- handlung der Kubpockcneinimpfurg.

Nämlich: Auswald der Materie: schick- liche Subjcctcund Jahrszeiten zur Einim- pfung: p/erriclitungsart derselben: Ver- lauf derKrankheit (mit Hinweisung ant die Kupfertafel)

Vorfallende Verschie- denheiten. Z. B. Rothein, darauf fol-

gende Verschwärung

am Arm

und ein

.wörtlich pustelartiger Ausschlag

Ursach dieses letzternZufalls. Arzeney-

licheBehandlung, in so fern siebeydem

allgemeinen Fieber und der örtlichen Verschwörung notbig ist

Vcrglei-

cliun"zwischen der Kindeiblattein- und Kuhpockcnpustel, in ilircr Erscheinung sowohl alsihrem Innhaltnach

[Jrsa-

chen der Fehlschlagung bey der Kuh- potkeiieiuiiiipl'ung und Merkmal« der- selben.

(18)

XVI

DRITTES KAPITEL.

Allgemeine

Beobachtungen

über dieKuhpockeneinimpfung. Seit*Jl

Ob

die Knhpocken die ursprüngliche Krankheit der Kindcrbktlern ?

Ei- genschaften beyder, die Scropheln her- vorzubringen

besonderer Werth der Kuhpockeneinimpfung, indem keine Le- bensgefahr damit verknüpft ist.

(19)

«<3X>*«—

w-

-*-r

Er

NE

KURZE ÜBERSICHT

V, s. w.

DIE KUHPOCKEN BETREFFEND.

ERSTES KAPITEL.

Von den

natürlichen oder zufälligen

Kuhpocken,

J\/Jan hat in verschiedenen

Gegenden

dieses

Landes, wo Kühe

ihrer Milch

wegen

gehalten

werden

, gele- gentlich eine besondere Ausschlags- krankheit unter der

Heerde

bemerkt,

welche

das Euter

und

Zitzen dieser

Thiere

befällt,

und

fast

durchgehends den Nahmen

der

Kuhpocken

erhalten hat.

X

(20)

Noch

vor ohngefehr

zwey

Jahren

war

die Kenntnifs dieser Krankheit blos auf diejenigen I<-ute einge- schränkt,

welche

unmittelbar das

Ge-

schäft der Milchereien zu besorgen hatten,

und

aufdie benachbarten Vieh- ärzte, letztere scheinen sie aber mit besonderer Genauigkeit beobachtet,

und

schikliche Mittel für ihre Heilung angewendet zu haben.

Wo man

sie indefs

bemerkt

hat, da sind folgende

Umstände, welche

sie gegenwärtig zu einer

Untersuchung

der merkwürdigsten

Art machen, wahr- genommen worden:

die Krankheit

wird

durch würkliche

Berührung den

milchenden Personen,

welche

die Zitzen der

kranken Kühe

antasten, mitgetheilet,

und von

diesen öfters wieder durch eine zahlreiche

Heerde

verbreitet;

wenn

der

Mensch davon

befallen wird, so schränkt sie sich nicht nur auf örtliche Krankheit der

Hände und Arme

ein, sondern verursacht auch eine allgemeine, oft heftige, aber nie tödliche Krankheit,

(21)

welche

ihren regelmäfsigen

Gang nimmt;

die Person, welche sie einmal überstanden hat, ist hernach gegen

jede,

sowohl

künstliche als natürliche

Ansteckung

der Kinderblattern ge- sichert.

Diese

Umstände,

besonders die letzteren, scheinen seit undenklichen Zeiten, den

Bewohnern

(und diesen allein) jener besondern

Gegenden, wo

die Krankheit von Zeit zu Zeit er- schien, bekannt gewesen zu seyn.

Dies ist eine

merkwürdige Thatsache

in der Geschichte der Verbreitung menschlicher Kenntnisse, die vielleicht unwahrscheinlich

vorkommen

würde,

wenn

wir nicht versichert wären, dafs die vermeinte morgenländische Ein- impfungsart der Kinderblattern, bald

nach

ihrer Einführung, als eine aus- wärtige Erfindung in England, seit un- denklicherZeit in einer nicht sehr un- bedeutenden

und

unbesuchten

Gegend von Sud

Wallis existirthabe. *)

*) S. Dr.

M

roodvilles History of the inocu- latlon of the small-pox, ein

Werk

voll von interessanten und schätzbaren Sachen.

(22)

Die obenerwähnten

Thatsachen, welche sich auf tue

Kuhpocken

bezie- hen, sind

zwar

einigen

berühmten

Physiologen, als

merkwürdige Umstän-

de in der Krankheitslehre zufälliger- weise mitgetheilet worden,

ohne

indefs den

Grad

der

Aufmerksamkeit,

wel- chen sie verdienten, zu erregen; bis endlich

im

Jahr 1798. Dr. Jenner zu Berkley in Gloucestershire (einer, ihrer beträchtlichen

und

vorzüglichen Mil- chereyen

wegen, berühmten Gegend)

verschiedene sehr

merkwürdige und

äufserst interessante

Umstände,

in Be- treff dieser Krankheit ,

bekannt

machte, *) welche sie der allgemeinen

Aufmerksamkeit empfohlen

haben,

und

nicht verfehlen

werden,

seinen

Nahmen

aufdie ehrenvolleListe öffent- licher Wohlthäter zustellen.

*) S. Dr. Jenner's Jnquiry into tke causesand

ejfects ofthe variolae vaccinae. Es ist un- nuthig, hier beständig aufdieses interes- sante

Werk

zu verweisen, indem ein grofser Theil seines Inhalts den folgenden Seiten einverleibt ist.

(23)

Da

dieser Gegenstand seitdem durch weitere

Bemerkungen und

Ver- suche, 'sowohl von eben

dem

Verfas- ser *) als auch andern Aerzten von an- erkannten Fähigkeiten, erläu'ert

wor-

den, so

kann man

diese Krankheit nichtlänger, als

im

Stande ihrer Kind- heit, sondern als berechtiget ansehen, aufdiejenige

Aufmerksamkeit

des Pu- blicums

Ansprüche

zu

machen, welche

jeder Gegenstand, der

dem

allgemeinen

Wohl

angehet, erfordert. ,

I. Vonden Kuhpocken, insofern sie dieKühe

befallen.

Obgleich

Kühe

gemeiniglich ge- sunde Thiere, so sind sie

doch

eini-

gen besondern Krankheiten unterwor- fen,

wovon

.wahrscheinlich viele ihrer Haltungsart (Domestication) und nä- herer

Verbindung

mit

Menschen

her-

*) S. Further Observation* on the variolae vaccinae 1799. ty Dr. Jenne"; und u Con- tinuation offarts and observations relative 10 the variolae i'accinae, lßoo, vou eben dem Verfasser.

(24)

rühren. Einige

davon haben

ihren Sitz in

dem

Euter, besonders

während dem

wichtigen Geschäft der Milchab- sonderung; auf diese zu achten,

und

sie mit Genauigkeit zu unterscheiden,

istjetzt ein Gegenstand von besonderer Wichtigkeit geworden.

Den Beobachtungen

derjenigen zu- folge, welche mit diesen

Thieren am

besten bekannt sind, scheinen

mehrere Ursachen

vorhanden zu seyn, welche

wunde

Stellen

am

Euter

und den

Zitzen hervorbringen

können,

besonders sol-

che , welche

während

der Jahrszeit,

wo

die

Milchabsonderung am

stärksten vor sich gehet, irgend eine Reizung auf diese

Organe

erregt; das Stechen der Fliegen, ungeschickte

Behandjung btym

Milchen

und

andere äufsere Rei-

zungen

dieser Art, verursachen oft kleine weifse Bläsgen an diesen

Thei-

len, welche aber nie weiter als bis unter die Haut eindringen,

und

ge-

wöhnlich

sehr leicht zu heilen sind.

Eine andere

und zwar

ernsthaftere Krankheit an diesen Tfaeilen, wird zu-

(25)

weilen darfurch verursacht, dafs

man

eine Kuh, die in voller Milch ist, ein oder

zwey Tage ungemolken

bleiben

lä'fst,

um

dadurch ein von Natur klei-

nes Euter auszudehnen; dies ist ein gewöhnlicher Kunstgriff, dessen

man

sich in Jahr-

und Viehmärkten

be- dienet,

um

den Preis der

Kuh

zu er-

höhen,

indem beym Verkauf

der vor- zügliche

Werth

auf ein grofses Euter des Thiers beruhet.

Durch

diesen

grausamen und

niedrigen Betrug,

wer-

den die Gefäfse,

wodurch

dieses

Organ

versehen wird, eine

ungewöhnliche

Jange Zeit in

einem

Zustande starker ,

Ausdehnung

erhalten,

welche

oft in heftige

Entzündung

dieser Theile übergehet,

worauf

starke Ausschläge

über

das Euter

und

dieZitzen erfolgen,

welche

bisweilen tiefe

und

sehr be- schwerliche

Geschwüre

zurücklassen.

Der

Ausflufs von diesen

Wunden

ist

im

Stande, eine ähnliche Pustelkrank- heit an den

Händen

der Milcher her- vorzubringen, sobald irgend ein Theil der

Haut

verletzt ist,

und

bringt öfters üble

und

ausgebreitete

Geschwüre

her-

(26)

vor,

welche

bisweilen an den

Armen und

Schultern entstehen, und lang- wierig

und schwer

zu heilen sind.

Eine

Unterdrückung

der Milch in

Wöchnerinnen

giebt uns öfters ein ähnliches ßeyspiel, wie sich Ahscesse bilden, obgleich Hey ihnen der Port- gang

und

die Geslalt der örtlichen Krankheit etwas verschieden ist.

Die

ächten

Kuhpocken

sind indefs eine Krankheit, die sich vor allen bis-

her

eiwähnten

auszeichnet.

Gewöhn-

lich erscheinen sie

im

Frühjahr,

und

zeigen sich in unregelmäfsigen Pusteln

an

den Zitzen

und Warzen

des Puters.

Anfänglich

haben

sie eine bJafsbldiie

oder vielmehr matte Farbe,

und

ent- halten eine dünne, wiifsrige, scharfe Flüssigkeit, die benachbarten Theile sind geschwollen, hart

und

entzündet.

Gebraucht man

nicht bey Zeiten gehö- rige Mittel, so sind die Pusteln sehr geneigt in tieffressende

Geschwüre

auszuarten, welche, wie es die Vit h- a'rzte sehr schicklich nennen, in das Fleisch hineinfressen;

und

setzen be-

(27)

ständig eine Materie ab, welche ge- wöhnlich mit

dem

Fortgänge der Krankheit dicker wird,

und

endlich.

ein»»n harten Schorf bildet.

Manch- mal werden

die

Kühe

etwas unpäf-lirh, verlieren die Efslust

und

geben weni- ger Milch als sonst; öfters aber ist

diese Krankheit, obgleich heftig,

doch

nur örtlich. In Rücksicht der vermin- derten Milchabsonderung,

kann man bemerken

, dafs diese vielleicht

zum

Theil von

dem Schmerz

herrührt, welcher

beym

Milchen)

empfunden

wird,

indem

die

Kuh

einige willkühr- liche

Gewalt

über das

Abgehen

der Milch zu besitzen scheint. Es ist inden Milchereyen eine sehr

wohlbe-

kannte Sache, dafs eine weiche

Hand beym

Milchen ungleich

mehr

Milch, als eine harte, aus

dem

Euter ziehen kann.

Die

Viehärzte

hemmen

dieseKrank- heit gewöhnlich in ihren ersten Zeit-

räumen

dadurch, dafs sie irgend eine Starke

und

etwas fressende metallische Auflösung,

wie

z. B. des weifsen oder

(28)

10

blauen Vitriols auf die

wunde

Stelle

bringen. Die Kulipocken zeigen sich bey den

Kühen

nie tödlich,

noch

stecken sie auf die

gewöhnliche Art

ansteckender Krankheiten an, sondern

sie

können

diesen

Thieren

oder

den Menschen

nur durch würkliche Berüh- rung mit

dem

speciflschen Eiter der Pustel mitgetheilt werden.

Daher kömmt

es, dafs diejenigen

Kühe,

so nicht mit milch sind, von dieser

Krank-

heit gänzlich befreyet bleiben,

ob

sie sich gleich in

den

peinlichen

Wiesen

mit solchen aufhalten, welche in

einem hohen Grade

damit behaftet sindj und, so weit

man

bisher beobachtet, ver- breiten sich die

Kuhpocken

unter einer

Heerde

nur

dann

,

wenn

der Milcher,

nachdem

er die damit behafteten

Kühe gemolken,

zu den

gesunden

geht,

und

deren Zitzen berührt.

Hiedurch

läfst

sich

noch

eine andere gemachte

Bemer- kung

erklären, nemlich: dafs sich die

Ansteckung

sehr lange auf das

Vieh

eines einzigen

Meyerhofes

einschrän-

ken

wird, ohngeachtet dieser mit an- dern

Heerden umgeben,

weil beson-

(29)

II

dere Milcher in jeder dieser Milcbe- reyen angestellt sind.

Sowohl Kühe und Menschen können

wiederholend- lich von dieser Krankheit angegriffen

werden;

es scheint indefs erwiesen zu sevn, dafs jeder der folgenden Anfälle

bey weitem

nicht so heftig (wenigstens unter

Menschen) und

leichter zu hei- len ist,

wie

die erste Ansteckung.

Noch

besonders zeichnen sich die

Kuhpocken

von andern

unbedeutenden Geschwüren am

Euter dadurch aus, dafs sie sehr geneigt sind, tiefe hohle

Geschwüre

hervorzubringen,

und

un- terscheiden sich zugleich von

andern Verschwärungen

dieses

Organs durch

eine mattblaue Farbe,

womit

sie be- ständig begleitet sind,

und

vielleicht

auch

durch ein besonderes charakteri- stisches

Ansehen,

welches

nur durch

würkliche

Beobachtung

zu erlernenist.

Diese Krankheit in

ihrem

natürli-

chen

Zustande ist nur hier

und

da in

diesem Lande

bekannt, aber ziemlich weit verbreitet; und!

wo man

Spuren

(30)

ra

derselben angetroffen, da scheint die

Mevnung,

dafs sie dem,

Menschen

als

Verwahrungsmittel gegen Kinderblat- tern dienet, allgemein zu seyn

Die Bewohner

jener, ihrer Milchprodukte wegen, so

berühmten Gegend von

Kerkley in Gloucestershire, sind mit den

Kuhpocken

bekannt,

wo

sir glück- licherweise die

Aufmerksamkeit

des Dr. Jenner erregten. Sie sind eben-

falls in verschiedenen

Gegenden von

VViltshire, Sommersetshire, Bucking- hamshire-, Devonshire

und Hampshire

entdeckt

worden;

in einijpn

wenigen Gegenden

vonSuffolk

und

Norfolk,

wo

sie bisweilen Zitzen

Po ken (Pap- Pox)

*) genannt werden, so wie auch

in Leicestershire

und

Staffordshire.

In flen ansehnlichen Milchereyen

in derNachbarschaft v,on

London, wird

*) S. „An Inquiry concerning the history of ihc Cow-pox," von Dr. l'earson, dessen zeitige Aufmerksamkeit für diesen Gegen- stand und Eifer in den Verfolg desselben, vieles fiir das Interesse, welches dieselben durchgehend« erregten, beygetrngen .haben.

(31)

13

diese Krankheit häufig angetroffen.

Hierfindet

man,

dafs eine der

Heerde

neulich hir.zugebrachte Kuli, zuerst

davon

befallen wird,

und

muthmafset, dafs sie

ihrenUrsprung

in

einem

plötz- lichen

Uebergang

von einer

magern

zu einer fetteren

und

theils unnatürlichen Fütterung, hat, welches ein gewöhnli- ches Mittel ist,

um

das

Ausgeben

der Milch dadurch auf das Höchste zu bringen. In der Nachbarschaft

von Cork

in Irland

kennt man

sie

auch und

sie heifstdortShinagh *).

Noch

hat

man

keine Spuren

davon

in den ausge- breiteten Milchereyen von Chester- shire, oder in andern

mehr

nördli- chen Grafschaften aufgefunden.

Es

ist indes zu vermuthen, dafs sie an

viel

mehreren

Orten, als bisher pe- schehen, entdeckt

werden

wird;

denn

diejenigen,

welche

so eben

erwähnt worden,

begreifen eine beträchtliche Mannichfaltigkeit von

Gegenden, und

die Krankheitist überhaupt vonDienst-

•) S. The meJtcal and physical Journal*

Vol. 3. p. 503.

(32)

'4

boten

und

Milchern vielmehr deshalb verbell1, worden, damit kein Verdacht, in Rücksicht der Reinlichkeit

und

guten

Ordnung

ihrer Milchereyen, auf sie falle.

Die

Geschichte der

Kuhpocken würde

unvollständig seyn,

wenn man

nicht den folgenden, sehr sonderbaren Ursprung, den ihnen Dr. Jenner bey- legt, erwähnte. Es ist allgemein be- kannt, dafs Pferde einer

Entzündung und

Geschwulst an den Fersen, wel- ches

im

Englischen the Greuse genannt wird, unterworfen sind,

woraus

eine sehr scharfeJauche fliefst,

welche

die Fähigkeit besitzt', Reizung

und

Ver- schivarung in jedem andern Körper, an dessen Oberfläche sie gebracht wird, hervorzubringen.

Man

muthmafset, dafs diese Jauche

von den

Knechten, welche in

mehreren

Milchereyen

auch bevm

Milchen

Hand

leisten, den

Kü- hen

mitgetheilt werde. Einer dieser Leute, sobald erdas Pferd verbunden, geht gleich darauf

zum

Milchen

;

Theilchen dieser Jauche, die etwa an

(33)

*S

seinen Fingern geblieben,

werden

auf diese Art an das Euter gebrachtj hat

nun

das

Thier

Empfänglichkeit für diese

Ansteckung,

so bringt sie jene spezifische

Veränderung

hervor,

welche

die

Kuhpocken

veranlafst.

Der Ursprung,

den

man

dieser

Krankheit

hier beylegt, gründet sich hauptsächlich auf

den Umstand,

dafs,

wo

die

Kuhpocken

erscheinen, the grease gewöhnlich vorausgegangen ist,

und

die

Meynung

über das Fortpflan.- zen dieser Krankheit

vom

Pferde auf die

Kuh

ist in einigen der

erwähnten Gegenden,

eben so allgemein herr- schend, als es der Fall mit verschiede-

nen

andern

Bemerkungen

über diese Krankheit ist, welche durch eine ge-

naue Untersuchung

bestätigt

worden

sind, lndefs

müssen

wir dies als eine der zweifelhaftesten

Thatsachen,

wel- che über diesen Gegenstand aufgestellt

worden,

ansehen.

Nur

unläugbare

Versuche können

uns den nöthigen Aufschlufs in der verwickelten Unter-

Suchung

über diejenigen

Abstufungen

(34)

16

gewähren,

welclie eine Krankheit an- nimmt,

wenn

sie verschiedene Thier- gatiungen durchwandert.. Unter

den

Nebenvortheilen, welche von diesem Gegenstände zu erwarten, obgleich solche nicht unmittelbar mit der

An- nahme

der

Knhpocken

in der Arzeney- wisscnscbaft, verbunden sind,

können

wir mit

gegründetem

Zutrauen hoffen, einige neue Begriffe über verschiedene wichtige Fragen, welche Ansteckungs-

gift überhaupt betreffen, zu erhalten, ein Gegenstand, welcher

dem

Physio- logen von grofser Wichtigkeit ist.

Hier

kann man

auch

noch

erwäh- nen, dafs

man,

sobald als diese Mei-

nung

über den

Ursprung

der

Kuh- pocken

von Dr. Jenner aufgestellt wurde, wiederholte aber vergebliche Versuche

machte,

diese Krankheit durch unmittelbare Einimpfung, mit frischer aus der Ferse des Pferdes ge-

nommenen

Materie, in die

Kuhwarze

einzuführen.

Der

etwanige Erfolg, welcher diese Operation begleitete,

war

eine

unbedeutende

Entzündung,

(35)

17

und

die Entstehung eines kleinen Bläs- chens oder einer Pustel, die als ge- wöhnliche

Würkung

eines vergifteten Instruments angesehen

werden

kann,

welche

aber in einigen

Tagen

ver-

schwand, ohne

die spezifische Krank- heit der

Kuhpocken

hervorzubringen.

Ob nun

gleich diese

Versuche dem Endzweck

nicht entsprechen, sowerfen

Sie

doch

keinesweges diejenige Mei-

nung

über

den

Hänfen, welche sie,

im

Fall eines glücklichen Erfolgs fest-

setzen sollten; da es völlig ausgemacht zu seyn scheint, dafs eine gewisse

An-

lage in der Körperbeschaffenheit der

Kuh

da seyn mufs,

um

diese

Pocken

zu erhalten;-

und

daher

kömmt

es, dafs sich solche zuerst in den Milche- reyen nurzu gewissen Jahrszeiten, be- sonders

im

Frühling, zeigen,

wenn

sie sich aber einmal eingestellt haben, so

werden

sie wahrscheinlich durch

An-

steckung zu jeder andern Zeit mitge- theilt. *)

*) Herrn Tanner von derVieh.irzeneyscliule soll indefs geglückt seyn> die Krankheit

2

(36)

Man kann noch

hinzufügen, dafs die aus

den wunden

Fersen des Pferdes fliefsende Materie oft sehr lästige Ge-

schwüre

an den

Händen

solcher Leute verursachen, die das Pferd zu besor- gen haben, welche mit beträchtlicher Unpäfslichkeit verknüpft sind;

beyde

Zufälle scheinen eben so heftig, alsin den ächten

Kuhpocken, und

in

man-

cher Rücksicht dieser letztern

Krank-

heitähnlich zu sevn; allein derjenige, welcherso von einem Pferdeangesteckt

worden,

ist dadurch nicht völlig p-e-

gen künftige

Ansteckung

der Kinder- blattern gesichert. *)

vom

Pferde auf die Kuh auf solche Art überzutragen, dafs er den Eiter aus der

wunden Ferse des Pferdes, auf eine gros- sere Oberfläche brachte, als wie bey der Einimpfung mit der Lanzette geschiehei.

S. TheLondon Medical Pievicw aild

Ma-

gazine. July »Soo.

*) S. Jenner ir und 2r Theil.

(37)

*9

II. Von den zufälligen Kuhpocken in sofem

sie die JWenschen befallen.

Diejenigen pustelartigenAusschläge an clnm Euter

und

den'Zit/.en

derKühe, welche

die ächten

Kuhpocken ausma-

chen, besitzen (auf

was

für

Art

sie

auch

verursacht, seyn

mögen)

zufolge unbezweifelter Erfahrung, die Fähig-

keit,

den Menschen

anzustecken, so- bald irgend ein Theil seines Korpers,

wo

die Haut aufgesprungen odernatür- lich

dünn

ist, in würklicher Berüh- rung mit derjenigen Materie

kömmt, welche

aus diesen

Pofken

fliefst.

Da-

her geschieht es, dafs unter den.Mil- chern die

Hände

diejenigen Theiie sind,

welche

diese Krankheit zufälli-

gerweise erhalten,

und

hier zeigt sie folgende Erscheinungen: entzündete Flecken

kommen

an

den Händen, Handwurzeln und

besonders an

den Gelenken und

Spitzen der Finger

zum

Vorschein; anfänglich gleichen diese Flecken einerkleinen Blasenach

einem

Verbrennen, gehen aber schnell in Ei- terung über. Die Pustel ist gan2

(38)

io

kreisförmig, in rler Mitte etwas einge- drückt, von einer bläulichen Farbe

und

mit beträchtlicher Röthe

umgeben.

Die

blaue Farbe, welche die Pustel fast unveränderlich

annimmt, wenn

anders

die Krankheit unmittelbar durch die

Kuh

mitgetheilt

worden

, ist eine der auszeichnendsten

Merk mahle

,

wo-

durch die ächte

Kuhpocke

von andern Krankheiten, welche die Milcher his-

weilen von den

Kühen

erhalten, unter- schieden

werden

kann.

Die

Materie der Pustel ist anfangs

dünn und

farben-

los, so wie aber die Krankheit ihren Fortgang nimmt, wird sie brauner

und mehr

eilerartig. Binnen

wenig Tagen

nach

dem

ersten

Ausbruch

stellet sich eine Empfindlichkeit

und Aufschwel-

len der Drüsen in HerAchselhöhle ein,

und

bah) daraufwird der ganze

Körper

angegriffen, rler Puls, wird geschwin- der,

und

hierauferfolgen Frösteln, ein Gefühl von Mattigkeit, schmerzhafte

Empfindungen

in der Lendengegend, Erbrechen,

Kopfweh und

bisweilen so- gar ein geringer

Grad

von Irrereden.

(39)

31

Diese Zufälle dauern ein bis vier Tac;e mit

mehr

oder weniger Heftig- keit fort, um I

wenn

sich diese Je^en, so lassen sie uffene

Geschwüre

an

den Händen

zurück, welche sehr geneigt sind von schlechter Beschaffenheit zu wer.len und sehr langsam zu heilen;

hierin gleichen sie den

Geschwüren

an den Zii/.en der Kühe,

wovon

sie ihren

Ursprung nehmen,

Man

mufs

bemerken,

dafs der Knlipockenau>ischlag,

ob

er gleich hef- tigan den

Händen

ist,

und

viel Kränk- lichkeit

im

Körper verursacht, nie- mals mit einer

Menpe

von Pusteln an den entfernteren Theilen des Körpers begleitet ist, welche, wie bey den Kin- derblattern, von selbst

hervorkämen.

Es

fügt sich aber oft, dafs Pusteln an verschiedenen Stellen gebildet werden, welche zufälligerweise mit den kran-

ken Händen

in

Berührung kommen,

als z. B.den Nasenlöchern, Lippen

und

andern Theilen des Gesichts,

wo

die

Haut dünn

ist; oder bisweilen an der Stirne,

im

Fall sich der Milcher mit

(40)

24

diesem Theile an das Eutereiner ange- steckten

Kuh

lehnet.

Aus

dieserErzählung zeigt es sicbj dafs die

Kuhpocken,

so wie die Mil- cher davon befallen werden» oder

was man

eigentlich die zufälligen

Kuhpok- ken

unter den

Menschen nennen

kann,

nft eine heftige Krankheit ist,

wo-

durch der

Kranke

bisweilen genöthiget wird,

während dem

Fieber das Bette zu hüten ,

und

gemeiniglich lästige

Geschwüre

hinterlassen;

man

hat aber nie Beyspiele, dafs sie tödlich gewe- sen sind,

noch

dafs diese

Wunden,

sobald sie gehörig behandelt werden, mit einer steten Verletzung des an- gesteckten Theils begleitet sind,

ohn-

geachtet sie uns bisweilen

Narben

Zeitlebens zurücklassen.

Durch

die sehr genaue Untersu- chung,

welche

dieser Krankheit kürz- lich begegnet, sind einige sehr wich-

tige Puncte, in

Bezug

auf ihre beson- dere Natur, bestimmt worden,

welche

(41)

vorzüglich

bemerkt

zu

werden

verdie-

nen

, da auf diesen die Aussichten einer unschätzbaren

Woblthat

ruhen, welche der ganzen Menschheit dadurch zufliefsen

kann,

dafs die Einimpfung dieser Krankheit als Stellvertreterinn der Kinderblattern dienen mag.

Folgende Thatsachen

können

nach

den

besten

Versuchen und

genauesten

Beobachtungen,

als völlig anerkannt, betrachtet werden.

Erstlich. Die

Kuhpocken

in ihren natürlichen Zustande, oder

wenn

sol-

che unmittelbar den

Händen

der Mil- cher durch eine.angesteckte

Kuh

mit- getheilt

werden, können

den

Men-

schen wiederholentlich befallen; nach der ersten

Ansteckung

sind aber die damit begleiteten Zufälle gewöhnlich weit gelinder,

und

sind insbesondere

viel weniger geneigt, Fieber

und

allge-

meine

Unpäfslichkeit zu verursachen,

welche

allemal mit der ersten

An-

steckung vergesellschaftet sind. Es giebtinxlefs ßeyspiele,

wo

die zweyte

(42)

24

und

dritte

Ansteckung

in jeder

Rück-

sicht eben so heftig wie die erste ge- wesen, aber diese Fälle sind sehr selten.

Zweytens. Die

Kinderblattern sichern Personen in

einem

beträchtli- chen

Grade

gegen die

Ansteckung

der

Kuhpocken, und

in dieser Rücksicht scheinen sie auf eine

Art

zu

würken,

die einer vorläufigen

Ansteckung

der letztern Krankheit sehr

gleichkommt;

nemlich: dafs sich die

Würkung

blos auf die Bildung der örtlichen Pustel einschränkt,

ohne

mit

allgemeinem

Fieber begleitet zu seyn.

Daher kommt

es, dafs,

wo

"alle Dienstboten in einer Milcherey die

Ansteckung

von den

Kühen

erhalten, sehr qft

nur

diejenigen davon ,

welche

die Kinder- blattern gehabt haben, die einzigen sind, welche

noch

ihre

gewöhnliche

Arbeit verrichten

können.

Drittens.

Die Kuhpocken

in ih-

rem wahren

Zustande,

wenn

sie mit allgemeinem Fieber begleitet gewesen,

(43)

35

und

ihren regelmäfsigen

Gang

gehabt habe/ij sichern hernach auf

immer

Personen, so damit angesteckt wor- den, gegen die

Ansteckung

der Kin- derblattern. Diese äusserst wichtige Thatsache, welche, lange ehe

man

an die Einführung der

Kuhpocken

in die

Arzeney

Wissenschaft dachte, der

Gegenstand

einer

Volksbeobachtung

in verschiedenen Theilen dieses Lan- des gewesen,

und

daher den Stempel eines von Vorurtheilen freien

Zeug-

nisses trägt,

kann

jetzt mit derjeni- gen Zuversichtbehauptet werden, wel- che aus

den

gleichförmigen Erfolg einer Prüfung hervorleuchtet ,

welche

mit Unpartheylichkeit

und

gewissen- hafter Sorgfalt angestellet, zu

einem

beträchtlichen

Grade

fortgesetzt,

und durch

das Zeugnifs einer Reihe

von

Jahren

bewährt

gefunden worden. *)

•) S. Jenner, JVoodville, Pearson und jeden andern Schriftsteller über diesen Gegen- stand,

wo man

zahlreiche Beyspiele dieser Art antrifft. Leute, die in Milchereyen von den Kubpocken in ihrer Jugend be.

(44)

l6

I

Diese

Behauptung

ist aber gerade mit

den

nemlichen Einschränkungen an-

zunehmen,

wie diese: dafs eine

An-

steckung von Kinderhlattcrn einen

zweyten

Angriff der rtemlichen Krank- heit verhütet. Keine vorhergegan- gene

Ansteckung

wird der örtlichen

Würkung am Arm

, welche durch

Beybringung

der Kinderblatlernmaterie auf

dem

gewöhnlichen F.inimpfungs-

wege

erfolgt, gänzlich entgegen wür-

ken

; dies

kann

in einigen

wenigen

Fällen sogar einen

Grad

von allge-

meinen

Fieber hervorbringen, wel- ches

zwar

gering, aber vielleicht der gelindesten Unpäfslichkeit ähnlich ist,

fallen, und nachher auf alle nur mögli- che Alt der Kinderblatternansteckung aus- gesetzt wurden, gehörenzuden auffallend- sten und entscheidendsten Bcyspiclen. Irä

verschiedenen von Dr. Jenner aufgezeich- neten Fallen, war der Zeitraum von der ersten Ansteckung bis daliin, da[s man dio folger.Jen Versuche, mit den Kinderblat- tern Ansteckung zuwege zu bringen, machte, 20, 50, ja sogar 50 Jahr,

(45)

27

die durch eine- erste

Ansteckung

ver- ursacht wird.

Durch

Einimpfung einer dieser

beyden

Krankheiten,

werden

jedoch die Kinderblatlern, bey jedem folgenden Angriff, völlig ihrer Heftigkeit beraubt. Dies ist

der

Umstand,

welcher diese Opera- tion so besonders

wünschenswerlh

macht.

Viertens. Ein Vergleich dieser

beyden

Krankheiten, in Rücksicht der Gutartigkeit ihrer Zufälle, unri die Lebensgefahr, welche sie verur- sachen konnten, wird bald einen sehr entschiedenen Vortheilzu Gunsten der

Kuhpocken

zeigen.

Die

natürlichen oder zufälligen

Kuhpocken

sind,

im

Vergleich mit den natürlichen Kimler- blattern,

sowohl

gelinder als

auch

ungleich sicherer; da

noch

kein töd- liches Bevspiel, vermittelst der

Kuh-

pocken, sowie siedie

Menschen,

wel- che sich mit

dem Milchen

beschäfti- gen, befallen, je

bemerkt worden

ist.

Werden

bevde Krankheiten durch

J

künstliche Einimpfung in den

Körper

(46)

28

gebracht, so wirrt jede derselben da- durch weniger heftig,

und

auch hier behalten die

Kuhpocken

ihren

Vorzug

als eine sicherere

und

gelindere Krankheit.

Fünftens.

Die Kuhpocken,

selbst in

ihrem

heftigsten Grade,

können

i)i^ht durch die Luft, den

Athem,

die

Ausdünstung, noch

durch irgend etwas, welches Ansteckungsgift aus- macht, mitgMheilt, sondern nur

durch

wüxkliche

Berührung

des einen oder andern Theils des Körpers mit der

Kuhpock^nmaterie

furtgepflanzt wer- den.

Wir können

nicht genau bestim- lnen,

ob

in allen Fällen eine Einim- pfung des spezifischen Gifts unter die

Haut

nöthigsey;

zum

wenigsten weifs

man,

dafs

wenn

es sich in seinen thä- tigstenZustande befindet, wie dies der Fall ist,

wenn

sich dieMaterie an

dem

Euter der

Kuh

erzeugt, die Gefäfshaut,

welche

die Lippen

und

Nasenlöcher bedeckt,

ohne

vorher verletzt zu seyn, die

Ansteckung

sehr leicht

annimmt.

In dieser Rucksicht scheint also das

(47)

20

Kuhpockengift

dem

Gifte der Kinder- blattern in

Wirksamkeit

gleichzukom-

men, denn

letzteres wird

Ansteckung

sehr leicht hervorbringenj

wenn

es

nur

hlos die Nasenlöcher berührt*);

aber die auffallende Verschiedenheit zwischen'den

beyden

Krankheiten in

Ansehung

der nichtansteckenden

Na-

tur der

Kuhporken,

ist eine Thatsache,

welche

völlig

und

zur

Genüge

erwiesen worden. In den

Meyerhöfen

liegen die damit angesteckten Dienstboten in einem Bette mit unangesteckten

;

Kinder an der Brust sind mit den

Müt-

tern frey gebliehen,

während

dafs nur einer davon die Krankheit an sich hat?

te **),

und

in

keinem

Beyspiele ist die Krankheit durch

Ansteckung

von

einem

auf

den

andern fortgepflanzt worden*

' *) Diese Einimpfungsmetuodeist unter eini- gen morgenlindischen Volkein üblich.

I

**) Dr. Jenner bezeugtdieseThatsachedurch absichtlich darüber angestellte Versuche.

(48)

Eine Uebersicht der bisher aufge- stellten Thstsachen, wird in

mehreren

Stücken zeigen,

was

für eine auffül- lende Thätigkeit die Kinderblattern mit den

Kuhpocken

haben, wird aber auch zu gleicher Zeit einen sehr

we-

sentlichen Unterschied bezeichnen.

Beyde

Krankheiten verursachen Pu- steln, d. i. sie bringen

Entzündungen von

geringem

Umfang

hervor,

welche

Stufenweise

Zunehmen und

sich na- türlich

und

von selbst mit Erzeu-

gung

von Eiter endigen.

Beyde

stim-

men

miteinander auf das genaueste darin überein, dafs sie allgemeines Fieber erregen, welches alsdenn an- fängt,

wenn

die Pusteln sich

dem

Ver- eiterungszustande nähern; auch zeigen sie grofse Aehnliehkeit in ihrer Natur, durch che

Veränderung

, welche jede derselben auf den

Körper bewürkt,

so dafs er in

dem

einenFalle gänzlich,

und

in

dem

andern grofsentheils ge^en eine

zweyte

Anste.ckung der einen oder andern Krankheit gesichert wird. Eine andere Aehnliehkeit besteht darin, dafs beyde Krankheiten durch Einim-

(49)

3t

pFung gelinder

werden;

ferner: dafs ein

und

ebendieselbigen Personen, ver-

möge

einer gewissen eigenthümlichen Leibesbeschaffenheit, die sich nicht erklären läfst,

beyden

Arten von

An-

steckungen gänzlich widerstehen *),

und

endlich: dafs ein allrnähliger Fortaang der örtlichen

Ansteckung

nebst den regelmäßigen Beytritt- der fieberhaften Zufälle zu einer

bestimm-

ten Zeit, in jeder derselben erforder- lich sind,

um

diejenige

Veränderung

in

dem

thierisrhen

Körper zuwege

zu bringen, welche den

Endzweck

hat, alle künftigen Anfälle zu verhindern.

In Rücksicht derjenigen Puncte, worin diese

beyden

Krankheiten

von

einander abweichen, sind einige, die

*) Dr. JVuoiv'dle, dessen Erfahrung in die-

sem Stücke von dem gvüfsten Gewicht

ist, schlitzt die Anzahl derer, welche der gewöhnlichen Einimpfung der Kitiderblal- lern widerstehen, wie 1 zu Co; dieseneh- menauch eben sowenig dieKubpocken an.

S. dessen Obst.rial!üns on the Ccw-pox.

(50)

32

dies nur in

einem

gewissen

Grade

thun, z. B. tlafs die Kinderblattern die

R

ickkehr derselben ganzlich ver- hin lern, (ein o<ler

zwey

seltene Fälle

ausgenommen) machen

aber die Be- schaffenheit des Korpers nur

zum

Theil unfähig die

Kuhpocken

anzu-

nehmen, und

so

umgekehrt,

dafs die

Kuhpocken

den Körper völlig gegen die

Ansteckung

der Kinderblattern sichern,

und

ihn nur zur

Wiederho-

lung der nemlichen Krankheit weni- ger geneigt

machen. Der

auffallend- ste Unterscheidungspunct aber,

und

gerade derjenige, welcher die

Kuh- pocken

so besonders schützbar als ein Stellvertreter der andern macht,

ist dieser, dafs sie sich nicht

durch Ausdünstung

oder durch irt;end eine andere Art, als durch würkliche Be-

rührung

oder

Einimpfung

mit

dem

spe'ifischen Kiter der Pustel mitthei- len läfst.

Durch

diesen

Umstand

er- hält sie ihre so grofse Wichtigkeit, in so fern

man

sie in ihren ganzen

Umfange

befrachtet; da durch

Annah-

me

dieser Krankheit, alle Furcht

und

(51)

35

alles Unheil gänzlich gehoben, welche durch die unvorhergesehene

Wür- kung

eines thätigen

und

furchtbaren Giftes verursacht wird, gänzlich ge-

hoben

werden.

Man

hat keine ängst- licheVorsichtsregeln nöthig,

um

einer angesteckten Person zu entfliehen, orler Solchen, dessen

Athem

auf allen Sei- ten die Krankheit verbreiten kann,

von

andern abzusondern}

und

auf sol-

che

Weise kann

die Zeit der Mitthei- lung dieser Krankheit, welche auf

immer

völlige Sicherheit gegen die Kinderblattern leisten soll, so

gewäh-

let

werden

, ,dafs

man

sich allemal des günstigsten Zustandes des Kör- pers vergewissern kann.

(52)

ZWEYTES KAPITEL.

Von

den eingeimpften

Kuhpocken.

Jedermann kennt

den wichtigen

Un-

terschied der natürlichen

und

einge- impftenKinderhlattern. Die entschie- denenVortheile,welchedie eingeimpfte Krankheit vor der natürlichen besitzt, sin I allgemein anerkannt, ohngeachtet die eigentliche Ursach der vorzügli-

chem

Gutartigkeit der ersten bis jetzt

noch

sehr

unbestimmt

geblieben. In

Ansehung

der Ansteckungsmaterie schläft die Vergleichung zwischen die- ser Krankheit

und

den

Kuhpocken

gänzlich fehl;

denn,

wie vorher be-

merkt worden

ist, so hat

man

nie ge- funden, dafs sich die

Kuhpocken

auf ähnliche Art verbreiteten,

und

folg- lich

kann

auch die

Benennung

natür- liche

Kuhpocken

nicht in

demselben

unterscheidenden Sinn statt finden, wie es mitden Kinderblattern der Fall ist.

(53)

35

Es istindefs ein

merkwürdiger und

wichtiger

Umstand,

dafs die Opera- tion der

Einimpfung

mit den

Kuhpok«

keneiter,

wenn

solche auf gleiche

Weise,

wie bey den Kinderblattern

unternommen

wird, eine sehr ähnliche

Veränderung

in der Rücksicht hervor- zubringen scheint, dafs die Krankheit gleichförmiger, gelinder

und

günstiger wird;

ob

sie gleich nicht wie die an- dern, die

Dauer

zwischen

dem

ersten Augenblick der

Ansteckung und

ihrer

Würkung

aufden Körper

im

Allgemei-

nen abkürzen kann:

da die

Kuhpok- ken

in

ihrem

natürlichsten Zustande, so wie sie die Milcher der

kranken Kühe

befallen, würklich,

wiewohl

zu-

fällicerweise, durch eine Art von Ein-

impfung

mitgetheilt werden.

Da

also einige sehr charakteristi- sche Verschiedenheiten in

Ansehung

der Aeusseruiii'; dieser Krankheit, von der

Art und Weise abhängen,

zufolge welcher die

Kuhpocken dem mensch-

lichen

Körper

beygebracht sind, so sey es uns erlaubt, jene Verschieden-

(54)

heit dadurch 2u bezeichnen, dafS wir diejenige Krankheit^ mit der

Benen- nung

natürliche oder zufällige

Kuh- pocken

belegen, welche sich

Menschen

dadurch zu/iehen, dafs sie

während dem

Milchen die Zitzen einer ange- steckten

Kuh

berühren,

und

unter dem.

Ausdruck

ein

geimpj

><?Kuhpocken die- jenige Krankheit verstehen,

welche

durch künstliche Einführung des spe- zifischen Eiters unter die

Haut

hervor- gebracht wird.

Da

es also diese

Art

von

Kuhpocken

sind,

womit

sich das

Publicum

gegenwärtig befasset

und

hauptsächlich befassen wird,

und

wel- che

man

wahrscheinlich

annehmen

wird,

um

eine bedeutende Rolle in der medicinischen Nosologiezu behaupten, so wird es nicht unrecht seyn, dieser den

Nahmen Kuh-

(vaccine)

Krank-

heit einzuräumen,

wodurch

ihr

Ur-

sprung von der

Kuh

ausgedrückt wird,

ob man

gleich wahrscheinlicherweise nie wieder genöthiget seyn

mag,

211

diesem Thiere, als

dem

Stammorte, seine Zuflucht zu

nehmen.

(55)

5?

Eey

der

Abhandlung

dieser

Krank-

heit, so wie sie durch Einimpfung mit- getheilt wird, ist es erst nothwendig, zu zeigen, dafs

man

sich bey dieser Art derselben, aller Vortheile verge- wissert, welche mit den zufälligen

Kuhpocken

verbunden sind; es ist

auch nicht

schwer

zu erweisen, dafs die Krankheit unter heyden Gestalten eben so sehr die nemliche ist, alsdafs die natürlichen Kinderblattern die

nem-

liche Krankheit mit den eingeimpften

ist.

Bey

den

Kuhpocken

ist der Ver- lauf bevder völlig übereinstimmend,

beyde

bringen ein allgemeines Fieber zu einem bestimmtenZeitpunct hervor;

und

in jeder sondern die Pusteln eben-

falls das spezifische Gift ab,

wodurch

die Krankheit andern durch nachherige

Einimpfung

mitgetheilt

werden

kann.

Sehr

merkwürdig

ist noch, dafs das Kuhpockengift,

nachdem

es

mehrere

Menschen

durchwandert hat,

wiederum

der

Kuh

durch unmittelbare Einim- pfungan denZitzen mitgetheilt

werden

kann; und

bey den Milchern, welche das Euter solcher

kranken Thiere

be-

(56)

38

rühren, kehrt dieses wieder in

den

Zustand der zufälligen

Kuhpocken

zu- rück; welches überflüssig beweiset, dafs bey diesen

Abwechselungen

die Natur der

Ansteckung

die

nemliche

bleibt.*)

Man

ist daher berechtiget

zu

erwarten, dafs die Sicherung, wel- che die eingeimpften

Kuhpocken gegen

das Kinderblatterngift

gewähret

(und worin ihr vorzüglichster

Werth

be-

steht)

von

gleichem

Werth

mit jener seyn werde, welche wir uns von

den

zufälligen

Kuhpocken

versprechen;

dies ist auch durch die glaubwürdig- sten

und

deutlichsten Zeugnisse bestä-

tigt. **)

Erwägt man

den

kurzen

*) S. TVoodinlles Reports etc. of Inocula-.

tionsfor the Cow-pox. p.jßi.

**)

Um

wichtigere Gründe hierüber anzu- führen, müfste man fast auf alle Nach-

richten, welche über jede Einimpfungmit Kuhpockeneiter, in den verschiedenen Ge- genden dieses Landes bekannt geworden, sind, verweisen, da alle diese, ohne das Experimentum crucis dem Kinderblattern- gifte zu widerstehen, von keiner I'edeu- tung seyn würden.

(57)

39

Zeitverlauf; seitdem Versuche mit den eingeimpften

Kuhpocken

angestellt

worden,

so fehlt ihnen freylich das

Ansehen

oder Wichtigkeit von

40

bis

JO Jahren;

(welche

die andere

Art

dieser Krankheit in.

den

Milcbereyen für sich hat.)

Da man

aber zur Absicht hatte, durch dieseVersuche zu beweisen, dafs die

Kuhpockeneinimpfung

ein völliges Sicherungsmittel gegen Kinderhlattern- ansteckung wäre,

und

da der

Aus-

schlag mit

dem

erwünschtesten Krfolg begleitet

wurde,

so hat

man

keinen.

Grund

zu vermuthen, dafs irgend eine

Anzahl

von Jahren eine solche Verän- derung in

dem Körper

hervorbringen würde, dafs dieGefahr vor der Kinder- bl.itternansteckung in irgend

einem

Körper,

wo

dieses Blatte rugift einmal völlig getilgt worden, je erneuert wer-

den

sollte. Diese gleichförmige Er- fahrung hey der Kinderblatterneinim- pfung,

worauf man

sich analogisch be- ziehen könnte,

würde

einer solchen

Vermuthung

widersprechen.

Man

(58)

40

mufs

auch, so wie

bey

dieser letzten Krankheit, gewisse Vorsichtsregeln an-

wenden und Beobachtungen

anstellen,

um

die Fälle der falschen

und

unvoll- ständigen

Kuhpocken

von den voll-

kommnen und

ächten zu unterscheiden.

Die

vorzüglichsten Unterschiede zwischen den zufälligen

und

eingeimpf- ten

Kuhpocken, hangen

von

dem Grade

ab, in welcher jede Art

den Körper

befällt.

Da

die Heftigkeit der

Krank»

heit grofsenlheils

von dem Umfang«

der örtlichen

Verschwörung

abhängt, so verursacht gewöhnlich die erstere eine weit heftigere Krankheit, indem.

sie gröfsere

und

tiefere Pusteln hervor- bringt, welche auch

mehr

geneigtsind, selbst

wenn

das Ausschlagsfieber längst vorüber ist, tiefe

und

ausgebreitete

Geschwüre

zu hinterlassen,

welche

schwer

zu heilen sind. Ein anderer Unterschied zwischen

den beyden

Arr ten dieser Krankheit, besteht in der Erscheinung der Pusteln. Diejenigen, welche durch unmittelbare

Ansteckung

vpn der

Kuh

hervorgebracht werden,

(59)

4*

sind

mehr

hervorstehend,

und

haben, welches sehr charakteristisch ist, eine bläuliche Farbe. Dieses ereignet sich vorzüglich in der zufälligen Krankheit, ob es gleich auch in der ersten Einim- pfung von der

Kuh

*) beybehalten wird, verliert sich aber unvermerkt,

nachdem

sie durch eine Generation

(wenn man

so sagen darf) bey den

Menschen

gegangen ist.

Es giebt verschiedene sehr wich- tige

Umstände

in Betreff der

Kuhpok-

keneinimpfung, welche die

Aufmerk-

samkeit der Aerzte verdienen,

und

mit jener Genauigkeit beschrieben

worden

sind,

welche

in der wirkli- chen

Ausübung

einen so grofsen

Werth

haben. Diese lassen sich bequem, unter einigen besondern Abschnitten anordnen,

*) S. Woodvillr.

(60)

4*

r Ucber die Auswahl der Materie..

Der

Herr Dr. Jenner hat mit gros- ser Genauigkeit rlie Quellen der un- a'cliten oder

unvollkommenen Kuh- pocken

angegeben, welche von

dem

Zustande

und

der Njtur der zur Ein- impfung gebrauchten

Ansteckungsma-

terie abhängen» Diese sind

])

wenn

die Pustel, welche die Materie hergiebt, nicht zu den ächten spezifischen

Kuhpocken

gehört. Die- ser

Umstand

ist von besonderer

Wich-

tigkeit,

wenn

die Krankheit unmittel- bar von der

Kuh

beygebracht

werden

soli;

denn

da

man

Ursach zu glauben hat, dafs fastjede scharfe Materie

von

einer Pustel, sie sey von welcher

Art

sie wolle,

wenn

sie durch Einimpfung auf eine gesunde Oberfläche gebiacht wird, daselbst

Entzündung und

Pustel- geschwüre erregen

würde,

so

könnte

sich leicht, in Rücksicht des so einge- führten Giftes, ein Versehen ereignen, welches zu vielen Irrthum

und

einer trügerischen Sicherheit, die Kinderblat- ternansteckung betreffend, verleiten

(61)

43

könnte.

Die

charakteristischen Zei- chen bey der

Kuh

sind schon

oben erwähnt

worden.

2)

Wenn

die Materie

zwar

acht

ist, und völlig unverwerflich seyn

würde,

toätte

man

sich derselben auf der Stelle bedienet, aber durch eine Aufbewahrungsart,

wodurch

sie dem.

Verderben ausgesetzt wird, oder durch andere Vernachlässigung, ihre spezifi-

schen Eigenschaften verloren hat. Dies

läfstsich auch auf Ansteckungsmaterje

anwenden

sie

mag

entweder von der

Pocke

der

Kuh

oder des

Menschen

herbeygeschafft seynv aus

dem

öftein Fehlschlagen, mit der Materie die Krankheit hervorzubringen,

wenn

sie eine

geraume

Zeit, obgleich mitSorg-

falt aufbewahrt

worden

ist, scheint es

zu erhellen, dafs das Kuhpockengift weit eher

und

leichter seine besondern Eigenschaften verliert, als das Kinder- blatterngift,

und

folglich gröfsere Vor- sicht erfordert,

um

in hinlänglicher

Würksamkeit

erhalten zu werden.

(62)

44

5)

Wenn

die Materie

zwar

von einerächten Kuhpustel, aber in einer solchen Periode derKrankheit

genom- men worden, wo

sie in ein einfaches

Geschwür

ausgeirtet ist,

und

ihre Fä- higkeit anzustecken, verloren hat. Die- ses läfst sich auf die Krankheit, sowohl

bey

den

Menschen

als bey den

Kühen anwenden;

auch ist es nicht sehr leicht, mit Genauigkeit die

Grenzen

zu bestimmen,

wo

der örtliche Angriff aufhört, seine spezifische

Würkung noch

ferner zu äussern,

und

folglich auch ihre Kraft verliert, die Krankheit länger mitzutheilen.

Diese drey

Umstände

, (in deren

jedom

eine örtliche

und

daher sehr täuschende Krankheit durch unächte Einimpfung verursacht

werden

kann)

werden

den Arzt bey der

Wahl

der Materie, die eranwendet, leiten.

Der

erste

und

dritte gehören jedoch fast gänzlich der Krankheit

bey

der

Kuh

und

den zufälligen

Kuhpocken

boy den

Menschen

zp.

Wird

das Gift aus der Pustel

am Arm

eines

Menschen

ge-

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