Prof. Dr.-Ing. Thomas Vietor, Dipl.-Ing. Tobias Huth
Grundlagen der Produktentwicklung und Konstruktion
- Logische Funktionen, logische Schaltungen und deren Anwendung -
vorläufiger Zeitplan Vorlesung
Nr. Themen Termin Inhalt Aufnahme
1. Einführungsveranstaltung 22.10.
2. Technische Systeme, historische Morphogenese, Informationsverarbeitung technischer Systeme 29.10.
3. Abläufe des Konstruktionsprozesses, Problemlösendes Denken 05.11.
4. Problemlösendes Denken, Intuitiv betonte Methoden 12.11.
5. Konstruktionskataloge, Aufgabenklärung, Anforderungen 19.11.
6. Fortsetzung Aufgabenklärung, Allgemeine Funktionen – Durchgängiges Beispiel 26.11.
7. Allgemeine Funktionsstrukturen – Durchgängiges Beispiel 03.12.
8. Logische Funktionen, logische Schaltungen und deren Anwendung 10.12.
9. Physikalische Effekte und Erarbeitung von prinzipiellen Lösungen 17.12.
Winterpause
10. Prinzipskizzen 14.01.
11. Bewerten und Auswählen, Gestaltung 21.01.
12. Gestaltung, Kennzahlen 28.01.
13. Wiederholung und Zusammenfassung 04.02.
14. Puffer 11.02.
vorläufiger Zeitplan Übung
Nr. Themen Termin Inhalt Aufnahme
1. Anforderungsliste, Konstruktionskataloge 27.11. -
2. Allgemeine Funktionsstrukturen (AFS) 04.12. -
3. Logische Funktionen, Logische Funktionsstrukturen (LFS) 11.12. -
4. Spezielle Funktionsstrukturen (SFS), Kinematische Ketten 18.12. -
Winterpause
5. Übung Lenksäule I – Anforderungsanalyse (Anforderungsliste, AFS) 15.01. -
6. Übung Lenksäule II – Ausarbeitung prinzipieller Lösungen (Prinzipskizzen, Morphologisches Schema) 22.01. -
7. Übung Lenksäule III – Ausarbeiten und Bewerten (SFS, Punktbewertung) 29.01. -
8. Klausurvorbereitung 05.02. -
9. Puffer 12.02. -
Wiederholung Vorlesung 03.12.2020
Prinzipielle Phase des Konstruktionsprozesses
Allgemeine Funktionen
Allgemeine Funktionsstrukturen
Erstellung einer AFS durch Analyse und Abstraktion eines bekannten Systems
Variationsoperationen für Allgemeine Funktionsstrukturen
Wiederholung Vorlesung 03.12.2020
Operationen der Allgemeinen Größen
Operationen beschreiben die
Zustandsänderung der Allgemeinen Größen in den Dimensionen
Erscheinungsform
Zeit
Raum
Teilung oder Vereinigungen von Flüssen können mithilfe der Operation
Verknüpfen abgebildet werden
summativ
X X
distributiv
Allgemeine Operationen und Beispiele technischer Realisierungen der Funktionen
Wiederholung Vorlesung 03.12.2020
Beispiele technischer Systeme, die Allgemeine Größen verknüpfen
Nebenfluss
Wiederholung Vorlesung 03.12.2020
Vorgehensweise zur Erstellung Allgemeiner Funktionsstrukturen
Ausgangspunkt ist Hauptaufgabe (Aufgabenklärung)
In Abhängigkeit der Entwicklungs- aufgabe zwei grundsätzlich unter- schiedliche Vorgehensweisen möglich
Variationen ermöglichen Anpassung und Erweiterung der Lösungsvielfalt
Ableitung von Teilaufgaben für die weitere Lösungssuche
Wiederholung Vorlesung 03.12.2020
Schrittweises Erzeugen Allgemeiner Funktionsstrukturen aus der Hauptaufgabe
Steuerdaten für Motor berechnen
Wiederholung Vorlesung 03.12.2020
Vorgehensweise zur Erstellung Allgemeiner Funktionsstrukturen
Ausgangspunkt ist Hauptaufgabe (Aufgabenklärung)
In Abhängigkeit der Entwicklungs- aufgabe zwei grundsätzlich unter- schiedliche Vorgehensweisen möglich
Variationen ermöglichen Anpassung und Erweiterung der Lösungsvielfalt
Ableitung von Teilaufgaben für die weitere Lösungssuche
Wiederholung Vorlesung 03.12.2020
Erstellung einer AFS durch Analyse und Abstraktion eines bekannten Systems Mechanischer Drehzahlregler der Firma Bosch
Mechanische Realisierung
Abstrakte Darstellung als Allgemeine Funktionsstruktur
Wiederholung Vorlesung 03.12.2020
Beispiele Variationsoperationen
Nr. Variationsoperation Beispiel
1 Wandler oder Leiter einfügen Energie Wandler einfügen um vorhandene Handkraft an gefordertes Maß anzupassen
2 Reihenfolge von Schaltelementen vertauschen Drossel (Wandler) vor Gasleitung (Leiter) anordnen. Die Leitung kann so drucklos ausgeführt werden 3 Mehrere Elemente zusammenfassen (Funktionsintegration) Verwendung eines Zentralrechners anstatt mehrerer Einzelrechner
4 Elemente weiter differenzieren Genaue Darstellung einer Verbrennungsmaschine, zufügen von Wärmeverlusten 5 Anzahl gleicher Elemente erhöhen oder verringern redundante Pumpe (Wandler) parallel schalten um Sicherheit zu erhöhen
6 Systemgrenze verschieben Bohrmaschine wird zur Akkubohrmaschine wenn der Energiespeicher innerhalb der Systemgrenze liegt
7 Rückführschleifen einfügen oder entfernen
Steuerung durch Regelung ersetzen/ Regelung durch Steuerung ersetzen
8 Inforationsflüsse verstärken Störabstand eines Informationsflusses vergrößern
Wiederholung Vorlesung 03.12.2020
Inhalt Vorlesung 10.12.2020
Prinzipielle Phase des Konstruktionsprozesses
Vorgehensweise zur Erarbeitung prinzipieller Lösungen
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Boole‘sche Algebra
Logische Funktionen
Logische Schaltungen
Mechatronik
Physikalische Effekte und Funktionen
Inhalt Vorlesung 10.12.2020
Prinzipielle Phase des Konstruktionsprozesses
Vorgehensweise zur Erarbeitung prinzipieller Lösungen
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Boole‘sche Algebra
Logische Funktionen
Logische Schaltungen
Mechatronik
Physikalische Effekte und Funktionen
Prinzipielle Phase
Ziel: Erarbeitung grundsätzlicher Lösungsansätze (prinzipielle Lösungen)
Betrachtung funktionaler Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen einzelnen
Systemelementen
Zerlegung der Gesamtfunktion in handhabbare Teilfunktionen
Ableitung von Teilaufgaben
Ermittlung von Effekten zur Realisierung der Teilaufgaben
Kombination der ermittelten Teillösungen zu Gesamtlösungen und Erstellung von Prinzip-/
Gestaltskizzen
Einordnung der Prinzipiellen Phase in der Produktentwicklung
Bilder aus Roth Konstruieren mit Konstruktionskatalogen Band I, 2001
Bezeichnungen H, G, P, F und N
Herstellungskonstruktion
Gestaltungskonstruktion
Prinzipkonstruktion
Funktionskonstruktion
Neukonstruktion
Vorgehen zu Erarbeitung prinzipieller Lösungen
Reduzierung der Komplexität durch Definition von Teilaufgaben
Eingangs- und Ausgangsgrößen als (physikalische) Funktionen formulieren
Ermittlung und Auswahl geeigneter Effekte
Anforderungserfüllung überprüfen
Kombination der Teillösungen unter Beachtung der Verträg- lichkeiten
Abschließende Beurteilung der Lösungsvarianten
Inhalt Vorlesung 10.12.2020
Prinzipielle Phase des Konstruktionsprozesses
Vorgehensweise zur Erarbeitung prinzipieller Lösungen
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Boole‘sche Algebra
Logische Funktionen
Logische Schaltungen
Mechatronik
Physikalische Effekte und Funktionen
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Mathematischer Funktionsbegriff
Menge des Argumentbereichs kann mit Menge des Bildbereichs identisch sein
Definierte Operationen für die Darstellung von Beziehungen oder Zuordnungen
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Konstruktiver Funktionsbegriff
Betrachtung der Enthalpieänderung
)
(
a ep e
a
i c
i
Betrachtung der Veränderung der Inneren Energie
) (
ende anfv anf
ende
u c
u
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Die Funktion eines technischen Produktes ist der gewollte reproduzierbare Zusammenhang zwischen Eingangs- und Ausgangsgrößen bzw. Anfangs- und Endzuständen von Stoffen,
Energien oder Informationen, den das Produkt herstellen soll.
Funktion
Konkretisierung einer einzelnen Funktion
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Beispiele für Darstellungsformen für Funktionen
Gemeinsame Funktionsstruktur für verschiedene Realisierungen
„Stoff speichern“ und „Energie wandeln“
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Übliche Darstellungsformen für Funktionen in der Konstruktionsmethodik
Darstellungsform Beispiele Symbole
Verbal Wasser erhitzen,
Wagen heben
Blockschaltbilder
Allgemeine Funktionen
Funktionsblöcke
Logische Funktionen
Mathematische Ausdrücke Einmassenschwinger 2 0
2
c s
dt bds dt
s m d
Inhalt Vorlesung 10.12.2020
Prinzipielle Phase des Konstruktionsprozesses
Vorgehensweise zur Erarbeitung prinzipieller Lösungen
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Boole‘sche Algebra
Logische Funktionen
Logische Schaltungen
Mechatronik
Physikalische Effekte und Funktionen
Einleitung: Logische Funktionen
Wozu dienen logische Funktionen?
Festlegung und Analyse der Informationsverarbeitung technischer Systeme während des Konstruktionsprozesses
Beschreibung einzelner Zustände des gesamten Systems oder einzelner Systemelemente und deren Verknüpfung durch Funktionen
Beschreibung des Ausgangszustands eines technischen Systems in Abhängigkeit einzelner Eingangsgrößen
Auf Grundlage der binären Codierung lassen sich sämtliche Informationsverarbeitungsprozesse mithilfe der Boole‘schen Algebra darstellen.
Boole’sche Algebra
Binäre Codierung
beruht auf der Menge M mit zwei definierten Operationen
(ODER) und (UND) sowie zwei definierten Werten 0 und 1
Axiome
1. Es gelten das kommutative und das distributive Gesetz für beide Operationen
2. Für jede der beiden Operationen gibt es ein Element 0 oder 1 derart, dass gilt:
3. Zu jedem Element a aus M gibt es ein Komplementelement k derart, das gilt:
a a 0
a a 1
1
k a
Neutralitätsgesetz
Extremalgesetz und
und
Vergleich Boole’scher Algebra
Vergleich Boole’scher Algebra
Axiome und Rechenregeln der Boole’schen Algebra
Definition allgemeingültiger Operationen als Voraussetzung für die Anwendung abstrakter Beschreibungen
Unterscheidung von Axiomen und Rechenregeln
Axiome schaffen die Grundlage für die Anwendung der Rechenregeln
Axiome und Rechenregeln der Boole’schen Algebra
Inhalt Vorlesung 10.12.2020
Prinzipielle Phase des Konstruktionsprozesses
Vorgehensweise zur Erarbeitung prinzipieller Lösungen
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Boole‘sche Algebra
Logische Funktionen
Logische Schaltungen
Mechatronik
Physikalische Effekte und Funktionen
Logische Funktionen in Abhängigkeit der Variablenanzahl
Anzahl der Eingangszustände n
Anzahl der Ausgangszustände y:
Logische Funktionen einer Variablen
y 2n
Logische Funktionen von 2 Variablen
y
Realisierung logischer Funktionen
UND-Funktion
Gashebel kann nur betätigt werden, wenn gleichzeitig der Auslösehebel betätigt wird
Realisierung logischer Funktionen
ODER-Funktion
Kettenbremse wird ausgelöst, wenn Säge zurückschlägt oder
der Bediener den Handschutz betätigt
Realisierung logischer Funktionen
NICHT-Funktion
Gashebel kann nur betätigt werden, wenn Handschutz nicht ausgelöst ist
Logische sequentielle Funktionen
Verknüpfung von Informationen verschiedener (Takt-)Zeiten
Aktueller Ausgangszustand wird in Abhängigkeit der Eingangszustände sowie eines älteren Ausgangszustandes
Vergangener Ausgangszustand wird gespeichert bis Änderung des Ausgangszustandes verlangt wird Beispiel Taster
1
Q
nQ
nEinfachtaster (Setzeingang = Rücksetzeingang) Doppeltaster (Setzeingang/ Rücksetzeingang)
Quelle: Arcadiabay Quelle: BACO
Logisch sequentielle Funktionen
Logisch sequentielle Funktionen
Logisch sequentielle Funktionen
Inhalt Vorlesung 10.12.2020
Prinzipielle Phase des Konstruktionsprozesses
Vorgehensweise zur Erarbeitung prinzipieller Lösungen
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Boole‘sche Algebra
Logische Funktionen
Logische Schaltungen
Mechatronik
Physikalische Effekte und Funktionen
Beispiel PKW-Türschloss
Verbale Formulierung der Produktfunktion als Grundlage für die Erstellung einer logischen Schaltung
Formulieren der Funktion
Das Öffnen der PKW-Tür soll genau dann möglich sein, wenn:
der Außenknopf gedrückt wird und
die Verriegelung nicht betätigt ist oder
der Innengriff gezogen ist und
die Verriegelung nicht betätigt ist und
die Kindersicherung nicht eingerastet ist
Algebraische Darstellung der Gesamtfunktion
) (
)
( A V I V K
Ö
Beispiel PKW-Türschloss
Logische Funktionsstruktur als Blockschaltbild
I
A
Beispiel PKW-Türschloss
Ableitung der mechanischen Realisierung aus dem Schaltbild unter Beachtung weiterer Randbedingungen (Belastungen, Kosten, Eignung im Crash, …)
Mechanische Realisierung
Darstellung der mechanischen Realisierung eines PKW-Hintertürschlosses
Einleitung der Informationen über Betätigung der Innen- und Außenhebel
Speichern der Information durch Einrasten der Kindersicherung und Verriegelung
Logische Schaltungen für den Personen- und Systemschutz
Verriegelung des Anfahrens eines technischen Systems aus unzulässigen Betriebszuständen
Startverbot für einen Kopierer bei Papierstau
Abschalten oder Herausfahren eines technischen
Systems aus unzulässigen bzw. gefährlichen Betriebszuständen
Ansprechen eines Überdruckventils an einem Druckbehälter
Abschalten einer Wasserpumpe bei Kavitationsgefährdung
Logische Schaltungen für den Personen- und Systemschutz
Überwachungsstellen zum Schutz einer Pumpe
Logische Schaltungen für Dienstleistungen
Einsatz logischer Schaltungen am Beispiel eines Geldautomaten
Ausgabefach öffnet erst, wenn Karte entnommen wurden
Karte wird eingezogen, wenn nicht „rechtzeitig“ entnommen
http://www.duden.de/_media_/full/G/Gel dautomat-201100277682.jpg
Inhalt Vorlesung 10.12.2020
Prinzipielle Phase des Konstruktionsprozesses
Vorgehensweise zur Erarbeitung prinzipieller Lösungen
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Boole‘sche Algebra
Logische Funktionen
Logische Schaltungen
Mechatronik
Physikalische Effekte und Funktionen
Mechatronik
Technische Systeme weisen zunehmend Einzelkomponenten aus den Bereichen des Maschinenbaus, der Elektrotechnik und der Softwaretechnik auf
Besondere Herausforderung bei der Entwicklung mechatronischer Produkte ergeben sich aufgrund der Beteiligung unterschiedlicher Fachdisziplinen
Darstellung der Systemfunktion auf abstrakter Ebene mit Hilfe der AFS möglich
Auswahl geeigneter Komponenten für einzelne Teilaufgaben erfordert spezielle Hilfsmittel
Roboter als Beispiel für mechatronische Produkte
Maschinenbau
Elektrotechnik Informatik
Mechatronik
Grundsätzlicher Aufbau mechatronischer Systeme
Größerer Anteil digitaler Informationsverarbeitung
Realisierung der Informationsverarbeitung weitgehend durch Software
Funktionen unabhängig von spezifischer Hardware und dadurch einfache Anpassung möglich
Mechatronik
Grobe Eignungsprofile mechatronischer Systeme (Ausschnitt)
Anforderungstyp
Maschinenbauliche Komponenten
Elektrotechnische
Komponenten Softwaretechnische Komponenten
„Makro“- mechanisch
Mikro- mechanisch
Elektro-
mechanisch Elektronisch
Hohe Energien/ Kräfte erforderlich ++ ++ - --
Minimales Energieniveau erforderlich -- + + ++ ++
Hohes Temperaturniveau
++
++
++
++ - --
Sehr niedrige Temperaturen + -
Korrosive Umgebung + -- --
Maximale Frequenzen möglich - + + + + ++
Präzision, Wiederholgenauigkeit 0 0 + ++
Minimaler Raumbedarf/ Funktion -- + - ++ +
Anpassbarkeit, Flexibilität - - + ++
Mechatronik
Motormanagement-System eines modernen Dieselmotors als Beispiel eines mechatronischen Systems
Mechanische Teilsysteme durch elektronisch gespeicherte Stützwerte und Softwarekomponenten des Mikroprozessors ersetzt
Erfassung weiterer Einflussgrößen und Realisierung zusätzlicher Funktionen
Mechatronik
Motormanagement-System als Beispiel eines mechatronischen Systems
Beispiel für die Softwaretechnische Realisierung des mechanischen Drehzahlreglers
Mechanische Realisierung
Softwaretechnische Realisierung
Inhalt Vorlesung 10.12.2020
Prinzipielle Phase des Konstruktionsprozesses
Vorgehensweise zur Erarbeitung prinzipieller Lösungen
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Boole‘sche Algebra
Logische Funktionen
Logische Schaltungen
Mechatronik
Physikalische Effekte und Funktionen
Physikalische Effekte und Funktionen
Allgemeine Funktionsstruktur stellt gewollte Gesamtfunktion des zukünftigen Produktes dar
Loslösen von bereits bekannten Realisierungen durch abstrakte Darstellungen
Technische Realisierung erfordert Ermittlung physikalischer, biologischer oder chemischer Effekte
Vorgehen zur Erarbeitung prinzipieller Lösungen
Physikalische Effekte und Funktionen
Physikalischer Effekt
Anzahl nutzbarer Effekte ist begrenzt
Neben physikalischen Effekten teilweise Nutzung biologischer oder chemischer Effekte
Umsetzung von Effekten erfordert stoffliche Elemente, die z.B. Kräfte aufnehmen und leiten
Eine physikalische Erscheinung, die in wiederholbarer Art und Weise einen Zusammenhang zwischen beobachtbaren Größen und/oder Merkmalen eines abgrenzbaren Systems herstellt.
Physikalische Effekte und Funktionen
Effektträger
Einteilung in Wirkleiter, Wirkflächen und Wirkräume
Wirkleiter: linienhafte Wirkung, z.B. bei Stützen oder Lichtleitern
Wirkflächen: flächenhafter Kontakt, z.B. bei Kupplungen
Wirkräume: Volumenfunktion, z.B. bei Dielektrikum eines Kondensators
Flächiger Kontakt zwischen den Darstellung eines Kondensators [Roth]
Effektträger sind die realen stofflichen Elemente, die einen Effekt realisieren.
Physikalische Effekte und Funktionen
Physikalische Funktionen
Darstellung insbesondere durch Differentialgleichungen
(z.B. Einmassenschwinger)
Übersichtliche Darstellungen zur Unterstützung der Auswahl von Effekten erforderlich
2 0
2
c s
dt b ds dt
s m d
)) ( (
)
(n f Eingangsgröße n öße
Ausgangsgr
Physikalische Zusammenhänge mathematisch formuliert in Form von Gleichungen dargestellt.
Physikalische Effekte und Funktionen
Funktionsgrößen und Konstruktionsgrößen
Die Nutzung eines physikalischen Effekts erfordert oftmals eine Anpassung an die Randbedingungen
Physikalische Funktionen umfassen verschiedene Größen, welche die Abhängigkeit der Ausgangsgröße von einer Eingangsgröße angeben
Zwei Arten von Größen einer physikalischen Funktion:
Funktionsgrößen (nicht direkt durch Konstrukteur beeinflussbar)
Größen, die Leistungen (z.B. ) oder Arbeit ( ) beschreiben:
Drehmoment und Impuls, Winkelgeschwindigkeit, Verschiebung, Druck, Volumenstrom, Spannung, Strom usw.
M F ds
Physikalische Effekte und Funktionen
Funktionsgrößen und Konstruktionsgrößen
Konstruktionsgrößen (durch konstruktive Maßnahmen gezielt veränderbar)
Größen, die mit den Funktionsgrößen
Energieinhalte (z.B. in oder in ),
Reibungsverluste (z.B. in , in ) ,
räumliche Verhältnisse (z.B. in oder in )
beschreiben: Masse, Federsteifigkeit, Dämpfungskonstante, Reibwert, Kapazität, Induktivität.
FN
c m
µ
R RI2r
m2r l BI l2
2 1 mv
2
2 1 cs
Physikalische Effekte und Funktionen
Funktionsgrößen und Konstruktionsgrößen - Beispiele
Beispiel
Funktions- größe (Eingang)
Konstruktions- größe
Funktions- größe (Ausgang)
Prinzipielle
Darstellung Störeffekte
Hebel Reaktionskräfte, Reibung,
Deformation
Keil Reaktionskräfte, Reibung,
Deformation
Kolben Störkräfte, Reibung,
Leckagen
) (M F
F
) (p
F A
sin
r M(F)
F
) (F p
Physikalische Effekte und Funktionen
Funktionsgrößenmatrix
Hilfsmittel, um den Konstrukteur beim Auffinden geeigneter Effekte für die Verknüpfung von Eingangs- und Ausgangsgrößen zu unterstützen
Festlegung von Funktionsgrößen als Eingangs- und Ausgangsgrößen
Bei Existenz mindestens eines physikalischen Zusammenhang sind die entsprechenden Felder gekennzeichnet
Die einzelnen Effekte sind in einer Effektsammlung hinterlegt
Verknüpfung mehrerer Funktionen in der Art möglich, dass die Ausgangsgrößen der ersten Funktion die Eingangsgrößen für den nachfolgenden Effekt bilden
1 5
3
2 4
6
1.4 2.1 5.2
v F s M
Physikalische Effekte und Funktionen
Funktionsgrößenmatrix
Physikalische Effekte und Funktionen
Funktionsgrößenmatrix am Beispiel einer Kraftverstärkung
Nummer Mathematischer Zusammenhang Effekt, Größen
(1)
Keileffekt mit Reibung - Neigungswinkel - Reibungswinkel
(4) Kniehebel
(10) Hebeleffekt
(13) Druckgleichgewicht
1 2 2 1
1
2 tan( ) tan( )
1 F
F
1 2 1
2 tan tan
1 F
F
1 2 1
2 F
r F r
1 1 2
2 F
A F A
Zusammenfassung Vorlesung 10.12.2020
Prinzipielle Phase des Konstruktionsprozesses
Vorgehensweise zur Erarbeitung prinzipieller Lösungen
Der Funktionsbegriff in der Konstruktionsmethodik
Boole‘sche Algebra
Logische Funktionen
Logische Schaltungen
Mechatronik
Physikalische Effekte und Funktionen
vorläufiger Zeitplan Vorlesung
Nr. Themen Termin Inhalt Aufnahme
1. Einführungsveranstaltung 22.10.
2. Technische Systeme, historische Morphogenese, Informationsverarbeitung technischer Systeme 29.10.
3. Abläufe des Konstruktionsprozesses, Problemlösendes Denken 05.11.
4. Problemlösendes Denken, Intuitiv betonte Methoden 12.11.
5. Konstruktionskataloge, Aufgabenklärung, Anforderungen 19.11.
6. Fortsetzung Aufgabenklärung, Allgemeine Funktionen – Durchgängiges Beispiel 26.11.
7. Allgemeine Funktionsstrukturen – Durchgängiges Beispiel 03.12.
8. Logische Funktionen, logische Schaltungen und deren Anwendung 10.12.
9. Physikalische Effekte und Erarbeitung von prinzipiellen Lösungen 17.12.
Winterpause
10. Prinzipskizzen 14.01.
11. Bewerten und Auswählen, Gestaltung 21.01.
12. Gestaltung, Kennzahlen 28.01.
13. Wiederholung und Zusammenfassung 04.02.
14. Puffer 11.02.