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Walkability und körperlich aktives Mobilitätsverhalten in Bielefeld – Eine GIS- basierte Analyse

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Academic year: 2022

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Walkability und körperlich aktives

Mobilitätsverhalten in Bielefeld – Eine GIS- basierte Analyse

Jens Bucksch1, Malte Bödeker2,3, Emily Finne2

1 Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fakultät für Natur- und Gesellschaftswissenschaften

2 Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften

3 Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL )

(2)

Walkability als Kernelement einer verhältnisprä- ventiven Bewegungsförderung ist vielver-

sprechend, weil…

 Bewegungsverhalten von der Umwelt bestimmt wird („spatial turn“ in den Gesundheitswissenschaften)

 alle Bevölkerungsgruppen erreicht werden

 sie aus gesundheitsökono- mischer Sicht angesichts des hohen Anteils Inaktiver in der Bevölkerung deutlich effizienter ist

 Alltagsaktivitäten zur Bewegungsförderung genutzt werden

HEATHETAL. 2012; BUCKSCH & SCHNEIDER, 2014; ANDREWSETAL. 2012

(3)

Spezifischer wissenschaftlicher Hintergrund in Bielefeld

Aktives Mobilitätsverhalten ist assoziiert mehr Gesamtaktivität

(Sahlqvist et al., 2013)

und mit diversen gesundheitlichen Outcomes

(Xu et al., 2013; Martin et al., 2015)

Verschiedene Studien sehen einen positiven Zusammenhang von Walkability-(Bestandteilen) auf ein aktives

Mobilitätsverhalten

(Freeman et al. 2013; Christiansen et al. 2016)

Klassische Walkability-Studien mit objektiver Messmethode vor allem außerhalb von Europa und auf das Gehen beschränkt

(van

Holle et al. 2012; Grasser et al. 2013)

Übertragbarkeit auf den nationalem Kontext ist nur in Ansätzen

belegt

(Reyer et al. 2014)

(4)

Neighborhood Environment

Household Individual

active transport driver´s

license

motorcycles sex

occupation age

cars

transit passes

bikes composition walkability

Neighborhood SES

Hintergrund: Vorannahmen und Fragestellung

Angelehnt an Ogilvie et al. 2011

(5)

Haushaltsbefragung der Stadt Bielefeld (2011) zum Verkehrsverhalten

Geographisches Informationssystem

Liegenschaftskataster-Informationssystem (ALKIS 2013) und Open Street Map (OSM 2013)

Walkability Index (Frank et al. 2010; Zdena & Tomas 2012)

Mehrebenen Poisson Regression: Incidence Rate Ratios (IRR)

Level 1a) Individuum

Level 1b) Haushalte

Level 2) Bezirke

ICC = 0.127

Methoden: Überblick

(6)

Haushaltsbefragung der Stadt Bielefeld (2011) zum Verkehrsverhalten

– repräsentative Telefonbefragung in 2010 (Selbstangaben)

– Tagesprotokoll je Personen: Wege, Verkehrsmittel, Zweck

– Outcome: Anzahl an zurückgelegten Wegen mit Fahrrad und Gehen (außer Freizeit)

– 2.867 Personen Erwachsene aus 88 statistischen Bezirken

Methoden: Haushaltsbefragung

(7)

Klassisch wird die Walkability

charakterisiert über räumliche Daten …

zur Netto-Einwohnerdichte,

zur Verknüpfung der Straßennetze (Konnektivität),

zur Nutzungsmischung

(„land use mix“: Fläche verschiedener Nutzungsarten wie Gewerbe,

Dienstleistungen, Erholung, Wohnen)

zur Dichte der kommerziellen Fläche („floor-area ratio“)

FRANKETAL. 2010

(8)

Konnektivität

Schnittpunkte ≥ 3 Arme im Radius von 15m [pro km2]

Flächennutzungsmix

7 Klassen & spezifizierte Mischnutzung, Shannon Index

Retail Floor Area Ratio (FAR)

Grundriss Gebäude gewerbl. Nutzung zu Flächennutzung Gewerbe

Haushaltsdichte

Haushalte (Bielefeld 31.12.2012) pro Flächennutzung Wohnen

Umsetzung Walkability Index

(Frank et al. 2010; Zdena & Tomas 2012)

(9)

Open Street Map (2013)

Klassifikation:

Autobahn, Zubringer,

Planvorhaben, autobahnähnliche Straße, …

Bundes-, Land-, Kreis- und sonstige Straße

Verkehrsberuhigter Bereich, Fußgängerzone, Fuß-, Feld- und Waldweg

Extraktion der Schnittpunkte:

im Wegenetz „designated“

Schnittpunkte: ≥ 3 Arme im Radius von 15m

Berechnung Kreuzungsdichte:

Schnittpunkte pro km2 Landfläche

Konnektivität

(10)

Liegenschaftskataster- Informationssystem (ALKIS, Nordrhein-Westfalen, 2013)

Klassifikation:

Wohnen, Wohnbaufläche

Freizeitanlage, Erholungsfläche, Grünanlage, Wald, ...

Versorgungsanlagen, Lager, …

Fließ-, stehendes Gewässer

Bildung und Forschung, Sicherheit und Ordnung, …

Kultur, Soziales, Gesundheit

Landwirtschaft, Verkehrsfläche, …

Fläche gemischter Nutzung

Berechnung Entropie

Shannon Index

von 0,0 „Homogenität“

bis 1,0 „Heterogenität

Flächennutzungsmix

(11)

Liegenschaftskataster- Informationssystem (ALKIS, Nordrhein-Westfalen, 2013)

Stadt Bielefeld 2013

(Bevölkerung am 31.12.2012)

Klassifikation:

„L“: Wohnen, Wohnbaufläche

Mischnutzung mit Wohnen

Berechnung Haushaltsdichte:

Haushalte pro Wohnfläche

inkl. Flächen gem. Nutzung

Aggregation für 92 statische Bezirke

Haushaltsdichte

(12)

Destination: Floor Area Ratio

Sind Handel und Dienstleistung zu Fuß erreichbar?

Liegenschaftskataster- Informationssystem (ALKIS, Nordrhein-Westfalen, 2013)

Klassifikation:

Gebäude für Handel und Dienstleistungen, Gemischt genutzte Gebäude

Gewerblich genutzte Flächen inkl. Mischnutzung

Berechnung Floor Area Ratio:

Anteil der durch Gebäude gewerblicher Nutzung

bebauten Fläche (Grundriss)

innerhalb der Gewerbeflächen (inkl. Mischnutzungen mit Gewerbe)

Retail Floor Area Ratio

(13)

Berechnung Walkability-Index

(Frank et al. 2010 und Zdena &

Tomas 2012)

Konnektivität Einwohnerdichte „Floor-Area“ Flächennutzung

Standardisierung der 4 Teilindices: z-Transformation

doppelte Gewichtung der Konnektivität

Summenbildung

(14)

MIV 54,0%

ÖPNV 15,7%

Fahrrad 15,4%

Fuß 14,9%

Modal Split

körperlic h aktiv 35,8%

inaktiv 64,2%

≥ 1 aktiver Transportweg am Tag

2.867 Personen Alter 18 Jahre

ngewichtet = 2,796

1.606 Haushalte

88 statistische Bezirke

10.738 trips 12.718 Wege

3.705 Personen

1.689 Haushalte

92 statische Bezirke

Ergebnisse: Transportverhalten in Bielefeld

(15)

Walkability

• Ø 0,2 ± 4,1 Punkte

• -5,9 bis 13,2 Punkte je Bezirk

Ergebnisse: Deskription

(16)

Ergebnisse: Walkability & aktiver Transport

active transport ≥ 1

Walkability Index

(17)

1,22

0,89

0,33

1,53

0,70

1,07

1,00

1,07

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6

sex (female)

household members

motorcars per capita

bicycles per capita

public transport passes per capita

walkability index

walkability index × age

walkability index × motorcars per capita

Model D: age, emplyoment, driver´s license, motor cycles, neighborhood SES, WI x sex,

WI x household members, WI x mototcars, WI x public transport, WI x neighborhood SES excluded

Ergebnisse: Incidence Rate Ratios (IRR)

(18)

Neighborhood Environment

Household Individual

active transport driver´s

license

motorcycles sex

occupation age

cars

transit passes

bikes

composition walkability

Neighborhood SES

Zusammenfassung der Ergebnisse

(19)

heterogene Flächennutzung, überdurchschnittliche Konnektivität und geringe Haushaltsdichte im Vergleich zu 15 Städten weltweit (IPEN Adult Study; Adams et al., 2014)

Ergebnis vergleichbar mir vorherigen Studien aus Städten inner- &

außerhalb Europas

(Chatman 2009; Christiansen et al. 2014; Frank et al., 2006; Huang et al. 2009; Sundquist et al. 2011; van Dyck et al. 2010)

Diskussion

Bielefeld Vergleich

+ 7% aktiver Transport je Einheit

+10% aktiver Transport je WI-Einheit in NewYork (Freeman et al., 2013).

+ 4% Gehen (Trips) je Walkability-Einheit in Stuttgart

(Reyer et al., 2014)

+ 32% aktiver Transport je SD + 7% MVPA je SD in 4 neuseeländischen Städten (Witten et al., 2012)

(20)

 Interaktionen mit Alter zeigen, dass Studien die universelle Wirkung von Walkability intensiver untersuchen sollten

 Allerdings ist der Walkability Index unabhängig vom SES der Wohnumgebung

 Walkability-Konzept in historisch gewachsener Stadt in Deutschland bestätigt

 Verkehrs- und städteplanerische Umsetzungen im Bereich der Walkabibilty, legen ein sinnvolles Mittel zur

Gesundheitserhaltung der erwachsenen Bevölkerung nahe und sollten intensiver verfolgt werden

Fazit

(21)

Kontakt

Prof. Dr. Jens Bucksch

Pädagogische Hochschule Heidelberg Fakultät für Natur- und

Gesellschaftswissenschaften

Prävention und Gesundheitsförderung bucksch@ph-heidelberg.de

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