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Training gute Umgangsformen: Distanz wahren

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Academic year: 2022

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Barbara Sturm

Training: Gute Um- gangsformen 2

Distanz wahren

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Ziele:

Die Schüler sollen folgende sinnliche Erfahrungen in Erkenntnis umwandeln:

ihre Empfindungen in verschieden großen Kreisen (räumliche Distanzen) identifizieren und in Worte fassen;

unterschiedlich große Lebensräume als angemessene Territorien begreifen und benennen;

Höflichkeit als ein Respektieren von Territorien erkennen;

eine Regel für gutes Benehmen ableiten und formulieren.

Material:

Bandzirkel r = 18, 35, 50, 100 cm

alternativ: Seile, Ketten, Reifen mit entsprechendem Umfang

Straßenmalkreide oder Kreppband

Arbeitsblatt 1: Territorien

Arbeitsblatt 2: Abstand halten

Ich verhalte mich so, dass meine Körpersprache dem Mitmenschen zeigt: „Ich bedrohe dich nicht.“

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Barbara Sturm: Training: Gute Umgangsformen 2

© Persen Verlag 2

Vorbemerkung:

Das der Unterrichtseinheit zugrunde liegende Prinzip ist die sinnliche Empfindung.

Das Erspüren von räumlichen Entfernungen zwischen Menschen und deren Auswirkungen ist eine we- sentliche Erfahrung, um Benimm-Regeln zu vermitteln bzw. verstehen zu können. Folgende Fragen stellen sich:

Wie viel Raum brauche ich um mich herum zum Wohlfühlen?

Warum ausgerechnet diese Entfernung?

Ist diese Distanz immer gewährleistet?

Wie reagiert ein Mensch auf die Verminderung dieser Distanz?

Wie kann dabei Missempfindung abgeschwächt werden?

Diese elementare Einstiegsstunde ist gut auf dem Schulhof durchzuführen. Mithilfe von z. B. Band- zirkeln sollen mit Straßenmalkreide Kreise mit unterschiedlichen Durchmessern auf den Boden ge- zeichnet werden (r = 18, 35, 50, 100 cm). Im Klassenraum oder Flur ist Kreppband zum Markieren ge- eignet. (Achtung: Stärker klebende Bänder sind nicht mehr restefrei zu entfernen!) Es können auch Seile, Ketten oder Reifen mit entsprechenden Umfängen zur Verfügung gestellt werden.

Was versteht man unter Territorien?

Anzahl und Benennung der Territorien differieren in der Literatur leicht. Grundlage meines Unterrichts sind die Ausführungen von Samy Molcho „Körpersprache“. Er unterscheidet vier Territorien:

Territorium 1: Platz für einen Körper (~ 0,5 m), Intimzone

Territorium 2: Armlänge Distanz zum Gegenüber = potenzieller Angreifer (~ 1 m), persönliche Zone.

„Sich jemanden vom Leibe halten“ wird im Englischen präzisiert: „Keep s. o. at arm’s length.“

Territorium 3: Schutz für Familie / Gruppe = Haus, Wohnung

Territorium 4: Raum zur Sicherung von Nahrung und Unterhalt (Dorf, Stadt)

Es existiert eine genetische Veranlagung, sein Territorium zu schützen. Imponiergehabe, Kampf- signale, Gebietsmarkierungen, hierarchische Signale und Statussymbole zeigen dem potenziellen Angreifer, wie weit er gehen darf. Andererseits gibt es legitimierte T-Überschreitungen, die durch Re- geln und Rituale gelenkt und dadurch entschärft werden, wie z. B. Paartanzen (T1), Kampfsport (T2), Party (T3) und Staatsbesuche (T4). Beim Gruß die Hände zu zeigen und nicht in der Tasche zu be- halten, signalisiert, dass man unbewaffnet ist. Die gleiche Bedeutung hat das Salutschießen: der Staatsgast kann gefahrlos passieren, die Kanonen sind leer.

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Die Schüler stellen sich allein, zu zweit oder zu mehreren in die Kreise. Einzige Vorgabe ist, dass die Kreisränder nicht übertreten werden. Dabei sollen die Schüler ihre körperlichen Empfindungen wahr- nehmen und verbalisieren. Die Begriffe T1–T4 werden eingeführt.

Es wird ein „Aufzug“ in Form eines Rechtecks auf den Boden gezeichnet. Dessen Größe richtet sich nach der Anzahl der teilnehmenden Schüler; es muss auf jeden Fall die Sicherheitsdistanz (T2) pro Person unterschritten werden: für 10 Schüler sollte der Aufzug ungefähr 1,50 m × 1,50 m sein.

1. Durchgang: Die Schüler fahren ohne Vorgaben im Aufzug.

2. Durchgang: Ein Schüler erhält verdeckt die Aufgabe, anderen Mitfahrern ins Gesicht zu starren.

3. Durchgang: Ein Schüler erhält die Aufgabe, während der Fahrt laut mit dem Handy zu telefonieren.

Die Empfindungen während der Aufzugfahrten werden verbalisiert. „Anstarren“ und „lautes Reden“ wer- den als Bedrohung, Angriff auf das eigene T1 erkannt. Die Ergebnisse werden im Arbeitsblatt 1 fest- gehalten.

Arbeitsblatt 2 ermöglicht den Transfer der Unterrichtserfahrung auf das alltägliche Berufsleben.

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Barbara Sturm: Training: Gute Umgangsformen 2

© Persen Verlag 4

2. Beschreibe dein Gefühl, als du im Aufzug von dem Mitfahrer angestarrt wurdest.

3. Der Mitfahrer hat sich

höflich

unhöflich benommen.

4. Warum ist es höflich, den Blick abzuwenden oder zu senken?

Territorien

1. Benenne die vier Territorien entsprechend ihrer Größe:

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Abstand halten

1. Lies den Artikel und markiere die wichtigsten Aussagen.

2. Fasse die wichtigsten Aussagen mit deinen Worten zusammen.

3. Finde Lebensbereiche, in denen Höflichkeit eine Rolle spielt.

Ordne sie nach Privatleben und öffentlichem Leben.

privat öffentlich

4. Ist der Grad der Höflichkeit in allen Bereichen gleich hoch? Begründe deine Antwort.

RATGEBER FÜR LEHRE & BERUF

Abstand halten

Jeder trifft im Büro, in der Werks- halle oder in der Kantine auf Ge- schäftspartner, Mitarbeiter oder Kunden. Dabei ist es wichtig, Ab- stand zu halten. Niemand mag es, wenn man ihm „auf den Pelz rückt“.

Ein halber Meter Ab stand, die intime Zone, muss selbst bei guten Kollegen einge halten werden. Die persönliche Zo ne, ein Meter Abstand zum an- deren, ist vielen noch zu nah. Zwei Meter Abstand, die soziale Zo ne, ist ein für die meisten Men schen ange- nehmer Abstand.

Will oder muss man einem Kolle- gen näher kommen, sollte man vor- her herausfinden, ob er einver- standen ist. „Darf ich?“ oder „Ent- schuldigung“ bereiten den Kol legen darauf vor, dass man sei ne Zonen- grenze überschreiten möchte.

Manchmal lässt es sich nicht ver- mei den, dass es eng wird. Enge Flu re, volle Aufzüge – da werden Gren zen überschritten. Jeder weiß, dass daran nichts zu ändern ist. Hier sollte man versuchen, die Situation zu entschär- fen, in dem man dem anderen nicht ins Ge sicht starrt. Quetscht man sich bei spielsweise in einem engen Flur aneinander vorbei, so entspannt ein kurzes „Entschuldigung“ die Situa- tion.

Stehen viele Menschen eng zusam- men, dann ist es für Gesprächs- partner angenehmer, wenn sie sich nicht gegenüber, sondern Seite an Seite stehen.

Arbeitsblatt 2

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Barbara Sturm: Training: Gute Umgangsformen 2

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Kapitel 2: Distanz wahren und missachten

Seite 4 Zu 1:

Zu 2: Ich habe mich unsicher, bedroht, angegriffen gefühlt. Es ist ein Eingriff in meine Privatsphäre, in mein Territorium.

Zu 3: unhöflich

Zu 4: „Den Blick abwenden“ zeigt: „Ich tue dir nichts. Ich bedrohe dich nicht. Ich komme dir nicht zu nahe. Ich respektiere dein Territorium.“

Seite 5

Zu 2: Zu Kunden, Geschäftspartnern und Kollegen soll man mindestens einen halben Meter Abstand halten (intime Zone). Einen Meter (persönliche Zone) empfinden manche schon als zu nah.

Zwei Meter (soziale Zone) ist unproblematisch. Wenn man näher kommen will, erst fragen. Im Aufzug nicht anstarren und lieber Seite an Seite als gegenüber stehen.

Zu 3: z. B.: privat: Freund / Freundin, Familie, Einladung; öffentlich: Arbeitsplatz, Behörde, Geschäfte Zu 4: Nein, im Privatbereich kann man individuell regeln, wie viel Höflichkeit man braucht.

Im öffentlichen Bereich gilt, je fremder man sich ist, desto größer muss die Höflichkeit sein, da- mit der andere sich sicher und gut fühlt.

T2

T3

T1

T4

Zu 5: Beispiel: Es klingelt an der Wohnungstür …

Der Besucher steht dicht vor dem Spion, daher kann man nicht sehen, wer er ist. Beim Öffnen der Wohnungstür stellt sich der Besucher sofort auf die Schwelle. Man könnte die Tür nun nicht mehr schließen.

Der Besucher tritt einen Schritt zurück, sodass man ihn durch den Spion erkennen kann. Dort bleibt er auch stehen, wenn sich die Tür öffnet, sodass man diese ggf. auch wieder schließen könnte.

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© 2012 Persen Verlag, Buxtehude AAP Lehrerfachverlage GmbH Alle Rechte vorbehalten.

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Grafik: Julia Flasche

Satz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH, Bayreuth

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