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Silke Rocker

Die Verwirklichung des Rettungshausgedankens nach J.H. Wichern am Beispiel der Gründungsgeschichte des Leinerstiftes in Großefehn/ Ostfriesland

WS 1991/92, DA 171,130 Seiten + Anhang

"Wenn Du nicht gehorchst, dann kommst Du ins Rettungshaus!" So drohten vor vielen Jahrzehnten Eltern, Lehrer und Pastoren den ostfriesischen Kindern, wenn sie mit ihren Erziehungsmethoden nicht mehr weiterwußten. Daß aber die Rettungshäuser, wie sie im 19. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum entstanden sind, gerade nicht als Zuchthäuser und Bewahranstalten konzipiert waren, zeigt die Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Förderer der Rettungshausbewegung: Johann Hinrich Wichern.

Seine systematische Erfassung einer christlich verstandenen Pädagogik, in der sich der Auftrag zur Vergebung, praktischer Nächstenliebe und Seelenrettung verwirklichte, muß auf dem politisch-sozialen Hintergrund des 19. Jahrhunderts gesehen werden: Folgen der beginnenden Industrialisierung wie Landflucht, Unterbeschäftigung, Massenarmut, Auflösung der familiären Strukturen in den Arbeiterschichten etc., unter denen Kinder wohl als erste litten, forderten christliches Engagement geradezu heraus. Wichern ging es aber nicht nur um die Lösung der sozialen und materiellen Probleme, sondern auch um die Rettung und das Heil der Seele. Um also der Entchristlichung in Mitteleuropa wirksam zu begegnen, setzte er dort an, wo sich noch etwas ändern ließ, nämlich bei den Kindern.

Der lokalhistorische Teil zeigt sodann, wie unter den Bedingungen der Konfessionalisierung im Königreich Hannover und somit in lutherischer Prägung Johann Heinrich Leiner (1830-1868) die Rettungsarbeit in Ostfriesland aufgenommen hat. Unterstützung aus Hamburg hat Leiner insofern erfahren, als daß er mit Wichern in Briefkontakt stand und das Erziehungspersonal sich aus den Brüdern vom Rauhen Haus rekrutierte. Den schriftlichen Austausch mit dem ostfriesischen Rettungshaus belegt u.a. ein Brief Wicherns vom 4.11.1868 aus dem Archiv des Leinerstifts, der in dieser Arbeit zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Das Leinerstift in Großefehn hat am 10.11.1868 offiziell seine Aufgabe an der Jugend wahrgenommen und tut dies - nach modernsten pädagogischen Methoden und Einsichten - als Kinder- und Jugendheim der Inneren Mission Ostfrieslands auch heute noch.

Abschlussarbeit am Diakoniewissenschaftlichen Institut

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