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61

Ein Geniza-Fragment.

Mitgeteilt von Eugen Mittwoch.

Das nachstehend veröffentlichte Fragment stammt aus der Geniza

von Alt-Cairo, in welcher ich im Jahre 1899 gegen 40 teils grössere,

zumeist aber kleinere Stücke vorgefunden und erworben habe. Die

Fragmente sind zum grössten Teil liturgischen Inhalts, cs befinden

sich unter ihnen aber auch Stücke aus medicinischen, exegetischen ')

und philosophischen Werken, Gedichte, Briefe, Rechnungen und der¬

gleichen. Mit Ausnahme einiger Gedichte und der liturgischen

Stücke , welche durchweg hebräisch sind , sind sie iu arabischer

Sprache, aber in hebräischen Charakteren geschrieben.

Unser Fragment handelt über die Unzuläs.sigkeit der Be¬

schäftigung mit der Wissenschaft. Es enthält 4 zusammengehörige

Seiten in schöner orientalischer Quadratschrift (18 zu 13 cm). Wir

haben es augenscheinlich mit dem Autograph des Verfassers zu

thun, denn es begegnet einige Male, dass ein Wort oder ein ganzer

Satz gestrichen ist und derselbe Gedanke dann in etwas anderer,

dem Autor besser erscheinender Fassung vorgetragen wird. Das

Fragment entstammt der Zeit nach Maimonides, denn über diesen,

sowie über seinen Vater, erhalten wir bemerkenswerte Mitteilungen.

Besonders merkwürdig ist, was unser Autor über die ausser¬

ordentliche Geistes- und Gedächtniskraft des Maimonides schreibt.

,Das Vergessen, welches die Menschen betrifft, hat mich niemals

in der Zeit meiner Jugendo betroffen" habe Maimonides selbst se-ö

sagt. Der wesentliche Inhalt des Stückes ist freilich ein den

maimonidischen Anschauungen entgegengesetzter. Der Verfasser

jiolemisiert eifrig gegen die Beschäftigung mit der Wissenschaft,

tinter der hier wohl vorzugsweise die Philosophie zu verstehen sein

dürfte. Die Beschäftigung mit der Wissenschaft sei aber unerlaubt,

das eine Mal , wei' diese irrige , mit der Religion im Widerspruch

stehende Ansichten lehre , wie die Anfangslosigkeit der Welt und

dergleichen , das andere Mal , weil die Zeit , die man darauf ver¬

wenden müsse, um in der Wissenschaft etwas Tüchtiges zu leisten.

1) Ein solches exegetisches Fragment, das aus einer arabischen Psalmen¬

erklärung stammt, von mir mitgeteilt in ZATW. XXUI (1903) Heft I.

(2)

(JO MitUcorh, Ein Geniza-Fragment.

ilem religiösen Studium entzogen werde. Als Gegenbeweis dürfe

man aber nielit etwa Maimonides anfübren : denn ein Mann von

derartigen glänzenden Geistesanlagen wie ^Maimonides, rechtfertige

eine Ausnahme. Sein Vater aber, .Maimon b. .losejib, habe nie den

Wissenschaften obgelegen.

Soviel mag hier über deu Inhalt unseres Fragments genügen,

da weiter unten eine wörtliche Übersetzung folgt.

Ich gebe znnächst den arabischen Text in den ursprünglichen

hebräischen Cbarnkteren. Die vom Autor selbst gestrichenen Worte

sind in die Anmerkungen verwiesen. Zur Transskript iim ist zu

bemerken, dass „ und i durch 3, j durch -;. durch oder i:,

0 C

^ durch D, durch K oder i und \t> durch n wiedergegeben sind.

Nbi Nnn bsrc nb n:-' xb a^NT^ibs mn V- ^s') p»!

D^rn-' NbNb Nna -pb^rrubN niNn^i obNJi Nbi snana -s ybiin^

bn": -n yacbN Nnr-ic 'nbN bNipNbN "jNb cnb^iNpxa n:::Na

cpbybNi ccbN nb ij:-' n"'D ■('nNbN laNa yp-^ ■'ibN anbN

nsp iNa -jNT arabN mn -Nb -i-iNnbN "d nrN'^n -jbTa -n):r'c

srjbNa): -n N':?: "jb- n-:. Nn-^Ec m^mm ""n mi^n PNarN -jNni'^SN-

nn-1'3 nnipN: npi -N-'NT^bN ";ni"ini üipbsa nmabN n-Nipb

b^iNpNbN mn V" ■'N-ibN Nin hndd ^''^i ncoNbcbN ^bn •'Z

am;^ ab- .... sN^p -c Nmabxa cn -nbN ^rNipbNa bN

■N ispi ■'ibN •^-narbN ya-öbND 'yjp 'Nma -b"' i^^^ ^Np iia

•(0 m-;. n7:nD nj: (sie!) ano iNb b^i nj: anabx mn ibr ;"b::i

min'^T *)Nni:N-i;N bsn-'i Tny ara Nnp'^ -nn NbN •')T'T"ia7:bN Ni:b;'bN T'r'm "jcbN N-in ■,-'Ti37:bN N::b?bN nb5:3 "j?: 'n^it' -jN 'rb Nn-'by

cn^by mbN -,1: nN:nrn nj:?: NrbrbN -|J: nT3b -jNa nj: nb ^Na-i

anabN mn nN-ip 'd n:N7:T "inaN ;)Nii£:n ^snpn nbNSJ: mm

ibpj: -a' ]N "i:- ■pa-' nj: -b" V~ V-'' T"iaJ: n^s-' ^-^

1) Vorher folgender vom Autor gestrichene Satz: rpTäjn

Nn-!NraNT cibsbN -^bn r.Npm -jj: (?) ins:-! Nna 'nbN y"n niNirN nibr

cbi'j: cbrnbN Nin ^a^ ",N ::-iu:a Nrnb;' rb::i ^n nb n^i i^r'n

"iNpns'Ni nrNn n.

2) = uii)!..

3) Dieses Wort ist erst nachtraglich, und zwar am Rande, vom Verfasser liinzugefügt worden.

4) = ljadIjÜ. Xach diesem Worte ist gestrichen ~^!^m, womit der

nächste Satz beginnt. Der Autor hat also noch eineu Satz eingefügt.

(3)

Mitticoch, Ein Geniza-Fragment. ()3

D^b b-'iNpNbs -jbn -ibN na •\on^^ sn^E nbsp nj: -'S n-iT.

')-bNn7:bN mn n^s -ibDi: mxpn^N n-'b? ■aion-'O "^-a-^in Nn-'by

N:-ai NJ:a m^:; -;n aaa'^ "jN ^ab NbN na-.baa nspbN n':t

mit): Nn:NE Nnbix ^rs nb n-i:7:bN mn ms): "jbT iwg. 3.

-)ab5 inbNT .nN:rc napni nN:-an nj: . . . b^Nb mara nNan

bsn-' abi cibsbN mn ip^:: -i^nNOTbN NrNJrb? ■(■ra "ia ON:bN

-^b-i ■p N-rta ■'ibN aNipNbN -jn abr^ abi -^nin NnnN-ip yiz cnb

bNJ:a v: nb -jNa i-ibN bpT ncj: ira^ bnj:a anis:' ■'d *)-iNT:; cn

n:o ... •^)nb bj:ai cb n:N n^a mt:Ebs mui

nj: Nn'B "^bn -ra q:si Nnbsm cibrbs ^'ND Txn ^p im NbNi

")n:;Eb yz bip-i ^Nai n-'a-n n^rxnar rj'tNSnbN nb -iinsj; in

ba ■'n3"'a-a 1nj:t 'e 'mrr^ -jNa nj: ONrbN ^nny i-ibN -jN^crbN -(N

nj:DnnN ipi nmNi nrE-i '10 axrabN ^br cip-- ■jn jnu-'' ■jia-' cb

brj:E*) ... ■'5b n^ip-' -jNb nbxi: TiaJ: n^E insi nsN-3N

-jNE n^br DNp-' Nb nnpi nJ:Ti iNa 1^bN ya\abN Nin

ba Nn:j: n\so ■'br rb^^N nin ") .. .

n^'zabN •'E bNJ:abN N-n nb c-b ni-r. rag- 4.

riN^nnsa cip^i nj: b^xnn ■^s :]13::j: nrNi:; nnaxi bN-bN p-s iia^ ^n

iipi cbl ni"iNr iiJ:Na in niinitbNa nb tins ■nTONa in n^:;-r

mar Nn^E nnN^p -ia-' -,ne ^ins nb in nj: laNi Nna-n 'br

-iNürp ir i-NT bj:n^' -jN p-::^ Nb X'^'^ V^" '^"^ T'-'

m:-' inE ICN ^N:::p iNürpbN -br T'Nt nos: ^br brs'^B mNi büi

Nm'M nbNb-ibN Vt i:an niai ^ibN . . jirbNi 7,^ Nba

^nbNi N:^'a NJ:a ")']b-i ■'br nnpi npNia nb iirb in ")nj::ne

mna "jp ci^' bsnc^ cb bpT iij:i^j: i:ai mbNi in bpi n:r bpr^

1) Nachher sind folgende Worte gestrichen N7:i ncibo "J^'a^obbl.

- i - sE .; .

2) = _Lili. 3) = 4) = 31^.

5) Die Spuren deuten möglicherweise auf C]': (=

C) Gestrichen sind die Worte: •jia"' ab nna^a^O 'B n:N.

O I - O> f.

7) = 8) Wohl = ».Ail xjyü

9) Vor niN sind folgende Worte gestrichen: n^:^r' yNa^JNrN iNbiNn nnbrj:i cnrpi.

lOj Das 3 ist zweifelhaft; doch wahrscheinlich = nJ:;inbN1.

11) Auf dieses Wort weisen die Spuren.

12) Nach -bl gestrichen N"a nn; yZ.

(4)

64 Mittwoch, Ein Geniza-Fragment.

Npabs IlS-i ■'bs übNybs sin y: qii::-' ab i)n:ia 573 Nin aibsbs

iran cj^rssn ■^N-n bi i:m ^bs >>< ira ■'nbs

Übersetzung.

, Docb ohne diese Bedingungen ist es ihm nicht

gestattet, sich mit ihnen (den Wissenschaften) zu beschäftigen und

von ihren Büchern Kenntnis zu nehmen , und die Gesellschaft und

den Verkehr derer, welche sich mit ihnen beschäftigen, zu pflegen,

damit sein Innei'es durch ihre Ansichten nicht befleckt werde. Denn

die Ansichten, welche der Mensch hört, sind wie der Kern, welcher

ins Innere der Erde fällt, und von welchem dann Gift und Colo-

quinthen aufwachsen. So wird hierdurch sein Leben in beiden

Welten verbittert. Denn in diesen Büchern ist, wenn auch ihr

Verfasser den Beweis der Existenz Gottes und seiner Einheit beab¬

sichtigt hat, trotzdem Anderes enthalten, was in Widerspruch steht

mit den Vorschriften des Gesetzes, wie z. B. die Ewigkeit (Anfangs¬

losigkeit) der Welt und die Ansicht, dass Gott die Einzeldinge

nicht kenne.-)

Es hat ihnen bereits ein Anderer von den Philosophen wider¬

sprochen und die Verkehrtheit dieser Ansicht bewiesen •')

und hat nioht gefunden , dass sie hierfür einen trefl'enden Beweis

haben. Ein Anfänger nun, der die Absicht hat, von diesen Büchern

Kenntnis zu uehmen, wird nur dann dazu gelangen, das zu ver¬

stehen , was andere von den hervorragenden Gelehrten verstanden

haben , wenn er eine ganze Anzahl Bücher liest und ihren Inhalt

sich aneignet und sich immer wieder mit ihnen beschäftigt, um

einer von den in diesem Fach hervorragenden Gelehrten zu werden.

Dann wird ihm klar sein, was anderen Gelehrten klar war, von

dem, was wir in Sachen ihrer Widerlegung erwähnt haben. .

Dies ist ein Umstand, der es notwendig macht, dass er den

grössten Teil seiner Zeit auf die Lektüre dieser Bücher verwende,

bis er darin hervorragend wird. Ohne dies wird er nicht umhin

können , der Ansicht eines Anderen zu folgen , in Betrefl' dessen,

was er darüber gesagt hat, und eine günstige Meinung darüber

zu hegen und zu glauben , dass man in diese Ansichten keinen

Zweifel setzen kann. So wird sein Glaube getrübt

. . . Und welchen anderen Zweck hat sein Weg, als dass er den

Lohn eines Anderen gewinne, wie wir erwähnt haben

Was dieses Gebot betrifft, so kann er seine Erfüllung entbehren,

weil es ein Gebot ist, das durch Übertretung eines Verbots er-

1) Nach r;:ia gestrichen: TNlt i::a' ab.

2) Vgl. Kusari I, 1.

3) Der Sinn dieser unvollständigen Stelle dürfte wohl sein : und er hat ihre Ansichten naeh den von ihneu befolgten Kegeln auf dem 'Wege der Analogie abgewogen.

(5)

Mittwoch, Ein Gentza-Fragment. 65

füllt wird,*) wegen des was wir erwähnt haben, und Gott

hasst ihn.

Was aber die Menschen zum Irrtum gebracht hat , ist der

Umstand, dass manche von unseren berühmten Gelehrten den Weg

dieser Wissenschaften gegangen sind,-) ohne dass ihnen durch die

Lektüre (ihrer Bücher) Schaden entstand. Sie (die Menschen) be¬

denken aber nicht, dass diejenigen Männer, welche trotz der Be¬

schäftigung hiermit heil geblieben sind, einzigartig in ihrem Zeitalter

waren, wie E. Mose (Maimonides). Dieser besass eine solche Voll¬

kommenheit des und so ausgezeichnete Geistesanlagen , dass

er noch nicht ^) undzwanzig Jahre vollendet hatte, als er

schon die übrigen Wissenschaften sich zu eigen gemacht und er¬

worben hatte. Nachher verfasste er über dieselben seine bekannten

Bücher in hebräischer und arabischer Sprache. Er sagte mit eigenem

Munde: ,Das Vergessen, welches die Menschen befällt, hat mich

nie in der Zeit meiner Jugend befallen*. Vielmehr brauchte er

sich mit einem Buche nicht mehr als ein Mal zu beschäftigen, und

schon hatte sich sein Inhalt in seinem Geiste eingeprägt , und er

wurde hierin hervorragend und fähig , es einen Anderen lesen zu

lassen (ihn darin zu unterrichten). Nach einem Manne, wie dieser,

welcher der Edelstein seiner Zeit war, kann aber nicht gemessen

werden (d. h. analog behandelt werden) Aber

ein Anderer , welcher nicht diese Vollkommenheit der natürlichen

Anlagen besitzt Wenn jemand in dürftigen Ver¬

hältnissen lebt und der grösste Teil seiner Zeit verwendet wird

zum Erwerbe dessen , was zu den Notwendigkeiten des Lebens ge¬

hört oder von Dingen, welche ihm wie Notwendigkeiten des Lebens

werden, oder von überflüssigen*) Dingen, — er hat aber nicht die

Kraft sie zu lassen und nur das Notwendige zu ergreifen — dann

ist seine Lektüre (d. i. sein Studium) ohne Zweifel eine Gesetzes¬

übertretung. Ich möchte doch wissen , ob eine Person , die nicht

ein Pfund mehr als einen Centner zu tragen vermöchte, die sich

aber zu diesem Centner noch einen zweiten Centner aufladet, nicht

1) Das etvraige Gebot zu studiereu wird erltauft durcb das Verbot, den Glauben gefährdeude Ansichten anzunehmen. — Der vorangehende Satz ist, weil unvollständig, nicht ganz klar.

1) 1p"lD = In dieser geistigen Bedeutung ist das Wort nicht

belegt. Doch dUrfte der Zusammenhang eine Bedeutuug wie d)e obeu angegebene erfordern , zumal man sageu kann : \JfLjyal\ „einen Weg einschlagen"

(s. Laue s. v.).

2) Wenn Cj'S zu lesen ist (cf. oben), so würde es heissen: einige zwanzig Jahre.

3) ri'isy. Ich bin nicht sicher, was das Wort bedeutet; vielleicht:

Uber das Maass hinausgehende , d. h. überfiüssige Dinge , die nicht gerade not¬

wendig sind, die er aber niclit stark genug ist aufzugeben.

Bd. LVII. ö

1 0

(6)

66 Mittwoch, Ein Geniza-Fragment.

ohne Zweifel sterben würde. Die Vorschrift, welche Maimonides in

seinem , Dalälat alhä'irin" und anderen Büchern erwähnt, besteht

nur für denjenigen, welcher Kraft und Stärke dazu besitzt, wie wir

erklärt haben. Wenn nun überliefert wird, dass sein Vater, Rabbenu

Maimon , sich niemals einen Tag mit diesen Wissenschaften be¬

schäftigt habe, so geschah dies, obwohl er sich garnicht von dieser

Welt hinweg zur zukünftigen Welt zuwandte, bis er mit Rabbenu

Mose nach kam und die Werke seines Sohnes sah "

An dieser Stelle bricht das Fragment ab. Es ist dies um so

eher zu bedauern , als uns gerade nähere Angaben über den Vater

des Maimonides und sein Verhältnis zur Wissenschaft sehr will¬

kommen wären.

Aus welchem Werke unser Stück stammt, und wer sein Ver¬

fasser ist, wird sich schwer sagen lassen. Derartige Anschauungen, wie sie hier zu Tage treten , waren ja in der nachmaimonidischen

Zeit nicht gerade selten. Soviel steht jedenfalls fest, dass unser

Verfasser, wenn er auch ein entschiedener Gegner des Studiums

der Wissenschaften ist, so doch für Maimonides selbst die höchste

Verehrung besessen hat. Da unser Stück, wie wir schon im Ein¬

gang bemerkt haben, Autograph des Verfassers ist, so möchte man

zunächst annehmen, dass derselbe in Kairo gelebt hat; doch ist es

andererseits möglich, dass das Werk von auswärts nach Kairo und

so in die Geniza gewandert ist.

1) Das Wort ist verblasst. Vielleicht könnte man "13113 „nach Ägypten" lesen.

1 0

(7)

67

Die Fragmente

des Thargum jeruschalmi zum Pentateuch.*)

Von Dr. M. (liinsburger.

In dem Bestreben , mich möglichst kurz zu fassen , habe ich

in der Einleitung zu meinem Fragmententhargum (S. Calvary it Co.,

Berlin 1899) manche auf dasselbe bezügliche Fragen nicht besprochen

mit der dort am Schlüsse allerdings nur angedeuteten Absicht, dieses

bei anderer Gelegenheit zu thun. Eine solche Gelegenheit hotte

ich nun bald finden zu können , da ich nämlich schon in nächster

Zeit das sogenannte Pseudo-Jonathan'sche Thargum zu veröffent¬

lichen gedenke. In der Einleitung zu dieser Ausgabe sollen alle

das Thargum jeruschalmi betreft'enden Probleme einer eingehenden

Besprechung unterzogen werden ; hier aber möchte ich die Lösung

einer Aufgabe versuchen , die rait Pseudo-Jonathan nicht in Zu¬

sammenhang steht, aber doch von grosser Wichtigkeit ist und daher

mit Recht schon von Bacher in seiner Besprechung meiner Ausgabe

des Frgmth. (Deutsche Litteraturzeitung, 1899, Nr. 27) gefordert

wird , nämlich eine übersichtlich geordnete Zusammenstellung der

uns erhaltenen Fragmente des Thargum jeruschalmi zu geben. Die

Lösung dieser Aufgabe ist schon deshalb keine leichte , weil ja

bekanntlich die Fragmente in den Handschriften und auch in den

älteren Ausgaben nicht numeriert sind, daim aber kann man auch

im Zweifel sein darüber, ob die vielen Hunderte von Citaten bei

alten Schriftstellern einem Fragmententhargum entnommen sind oder

nicht. Ich habe einen grossen Teil derselben in meinem Fragmenten¬

thargum (pag. 91—122) angeführt, andere seither mir bekannt

gewordene werde ich in meiner Ausgabe des Pseudo-Jonathan bringen,

«ausserdem werde ich dort alle diejenigen Citate zusammenstellen,

die sich in den uns bis jetzt bekannt gewordenen Versionen nicht

nachweisen lassen. Schon jetzt aber will ich bemerken , dass dies

immerhin noch eine ganz beträchtliche Anzahl ist, so dass wir wohl

1) Dieser Aufsatz befindet sich schon seit Ende d. J. 1901 in deu Händen der Kedalition; inzwiscben ist meine Ausgabe des Ps.-Jon. erschienen.

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