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Kataloge des Germanischen Nationalmuseums Nümberg

Katalog der illuminierten Handschriften von

Barbara Hellwig

Nürnberg August 1976

mit einem Nachtrag von

Eberhard Slenczka Nümberg, Oktober 2007

(2)

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 2007

Titelblatt des Typoskripts von Barbara Hellwig Katalog der Miniaturenhandschriften

Vorbemerkungen von Barbara Hellwig, August 1976

Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur .. ... .. 1- VII Textteil Kat. Nr. 9- Kat. Nr. 58 ... ! - 389 Nachtrag von Eberhard S lenczka, 0 kto ber 2007 ... 3 90 - 407 Abbildungen 1 - 95

(3)

Vorwort

Im Jahre 1903 wurde ein erster Bestandkatalog der mittelalterlichen Miniaturen des Germanischen Nationalmuseums publiziert:

Ernst Wilhelm Bredt:

Katalog der mittelalterlichen Miniaturen des Germanischen Nationalmuseums.

Nürnberg, 1903.

In diesem Werk wurden zunächst die bereits im Altpapierhandel aus Handschriften

herausgelösten Miniaturen beschrieben, die in der Graphischen Sammlung des Museums

aufbewahrt werden. In den insgesamt 367 Nummern umfassenden Katalog wurden 16 in der Bibliothek aufbewahrte Handschriften einbezogen. Eine systematische Durchsicht der

Bibliotheksbestände erfolgte damals ganz offenbar nicht.

Für die Nutzung der Bestände von illuminierten Handschriften der Bibliothek reichte "Bredt"

ganz offensichtlich nicht aus; denn in den Monaten Mai und Juni des Jahres 1927 wurde von dem damaligen Volontär Heinz Zirnbauer ein Verzeichnis erarbeitet:

Heinz Zirnbauer:

Beschreibendes Verzeichnis der Miniaturhandschriften vom 10. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum zu Nürnberg

Es umfasste ursprünglich 4 7 Katalognummern, die 1931 durch Eberhard Lutze um zwei

weitere ergänzt wurden. Dieses Verzeichnis war für die tägliche Bibliotheksarbeit und nicht für eine wie auch immer geartete Publikation gedacht. In dem hier vorgelegten

Bestandskatalog sowie in den anderen seit 1974 publizierten Katalogen wird es mit

"Zirnbauer" zitiert.

Das hier "publizierte" Typoscript eines Bestandskataloges der illuminierten Handschriften der Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums wurde bereits im Jahre 1969 projektiert. Im Jahre 1970 erfolgte die Antragstellung auf Förderung der Katalogbearbeitung durch die DFG und die Bewilligung der benötigten Mittel. Im September 1971 wurde mit den Arbeiten

begonnen. Nachdem zunächst die "gotischen" Handschriften bearbeitet wurden, stand ab 1974 ein weiterer Bearbeiter für die früh- und hochmittelalterlichen Handschriften (8.- 12.

Jhd) bereit. Man ging zunächst von acht Stücken aus, die man diesem Zeitraum zurechnete.

Da die Texte zu diesen früheren Handschriften im August 1976 noch nicht vorlagen, wurde der Katalog des damals abgeschlossenen Typoscriptes mit der Katalognummer 9 begonnen, in Erwartung, dass die noch ausstehenden Texte bald fertiggestellt sein würden. Der Katalog

umfasst nun 51 illuminierte Handschriften (Kat.-Nr. 9- 58), eine Vermehrung gegenüber den früheren Verzeichnissen, die nicht nur auf Zukäufe sondern auch auf die systematische

Durchsicht der Bestände zurückzuführen ist. 1975 wurden Vorgespräche für die Drucklegung des Kataloges aufgenommen. Zu dieser ist es bis heute jedoch nicht gekommen, da die Texte für die früh- und hochmittelalterlichen Handschriften bis heute noch ausstehen.

(4)

Das Werk wird in den späteren Bestandskatalogen aber auch in Einzelbeiträgen zu einzelnen Handschriften benutzt und zitiert. So gibt die Literaturliste in Hilg, Hardo: Die Lateinischen Mittelalterlichen Handschriften: Teill. Hs 17a-22921. -Wiesbaden: Harrassowitz, 1983. auf S. XX an:

Hellwig B. Hellwig: Gennanisches Nationalmuseum, Katalog der illuminierten Handschriften, Nürnberg 1976 [Typoscript im GNM].

und

Hellwig/Kahsnitz B. Hellwig und R. Kahsnitz: Die illun1inierten nüttelalterlichen Handschriften [in Vorbereitung] (Kataloge des Germanischen

Nationalmuseums N ürnberg).

Während mit dem ersten Zitat das hier vorgelegte Typoscript gemeint ist, wird mit dem zweiten Zitat auf das Ergebnis der erhofften aber nie erfolgten Drucklegung verwiesen.

Seit 1974 wurden die ebenfalls mit DFG-Förderung erarbeiteten Bestandskataloge publiziert:

1974 Kun·as, Lotte: Die deutschen mittelalterlichen Handschriften: Teil I. Die literarischen und religiösen Handschriften. Anhang: Die Hardenbergsehen Fragmente. -Wiesbaden: Harrassowitz, 1974. -(Kataloge des Gern1anischen Nationahnuseun1s Nürnberg. Die Handschriften des Germanischen

Nationalmuseums Nümberg; Bd. 1, T. 1)

1980 Kurras, Lotte: Die deutschen mittelalterlichen Handschriften: Teil2. Die

naturkundlichen und historischen Handschriften. Rechtshandschriften. Varia. - Wiesbaden: Harrassowitz, 1980. - (Kataloge des Genuanischen

Nationalmuseums Nümberg. Die Handschriften des Germanischen Nationalmuseun1s Nümberg; Bd. 1, T. 2)

1983 Kurras, Lotte: Norica: Nürnberger Handschriften der frühen Neuzeit. - Wiesbaden: Han·assowitz, 1983. - (Kataloge des Germanischen

Nationalmuseums Nürnberg. Die Handschriften des Germanischen Nationaln1useums Nümberg; Bd. 3)

1983 Hilg, Hardo: Die Lateinischen Mittelalterlichen Handschriften: Teil 1. Hs 17a- 2292l.- Wiesbaden: Harrassowitz, 1983. (Kataloge Des Germanischen

Nationalmuseums Nümberg. Die Handschriften Des Germanischen Nationalmusenins Nürnberg; Bd. 2; T. 1)

1986 ·Hilg, H.ardo: ·oie lateinischen mittelalterlichen Handschriften: Teil 2. Hs 22922- 198390; Anhang. - Wiesbaden: Harrassowitz, 1986. - (Kataloge des

Germanischen Nationahnuseums Nümberg. Die Handschriften des Gem1anischen Nationalmuseums Nümberg; Bd. 2, T. 2)

1988 Gottwald, Clytus: Die Musikhandschriften.- Wiesbaden: Harrassowitz, 1988.- (Kataloge des Germanischen Nationalmuseums Nümberg. Die Handschriften des Gern1anischen Nationalmuseums Nümberg; Bd. 5)

Die illuminierten Handschriften wurden hier einbezogen, wenn auch auf die Miniaturen in Erwartung einer Drucklegung des Kataloges von Barbara Hellwig nur summarisch

eingegangen wurde. Diese Kataloge sind bis auf den der Musikhandschriften im Internet

einsehbar unter http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/kataloge-online.htm und hier unter Nümberg.

Bereits in den achtziger Jahren war man sich in Nümberg bewusst, dass der 1976

abgeschlossene Bestandskatalog in der vorliegenden Form ohne eine Überarbeitung nicht

mehr gedruckt werden konnte und versuchte daher, jemanden für diese Aufgabe zu gewinnen.

Leider führte auch dies nicht zu einem aktualisierten und druckreifen Text. Im Jahre 1991 ergab eine externe Begutachtung, dass der Katalog vor einer Drucklegung beträchtlich zu

(5)

überarbeiten und zu aktualisieren war. Hierfür standen aber weder Mittel noch ein( e) Bearbeiter( in) zur Verfügung.

Da der Katalog aber bereits mit Katalognummern zitiert worden war (z.B. Hardo Hilg: Die lateinischen mittelalterlichen Handschriften) und das Typoscript immer wieder angefragt wurde, war an eine Änderung nicht ohne weiteres zu denken. Die Autorin stellte es der

Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums frei, wie mit dem Typoscript zu verfahren sei. Die Einstellung des sogenannten Kress-Missale (= Hs 113264) in die Digitale Bibliothek des Museums und damit die Bereitstellung für ein in Vorbereitung befindliches Symposion zur Nürnberger Buchmalerei zur Dürerzeit im Jahre 2008 ließ es angebracht erscheinen, den von Barbara Hellwig vor 30 Jahren erarbeiteten "Katalog der illuminierten Handschriften"

nun endlich auf diesem Wege der Forschung zur Verfügung zu stellen, da hier doch viele Beobachtungen mitgeteilt werden, die von der Verfasserin direkt am Original gemacht wurden

Bereits die von Lotte Kurras, Hardo Hilg und Clytus Gottwald veröffentlichten

Bestandskataloge (.s.o.) haben neue Erkenntnis zu den Handschriften gebracht, die im Hellwig-Katalog keinen Eingang gefunden haben. Darüber hinaus wurden einige

Handschriften in anderen Abhandlungen besprochen und in neue Zusammenhänge gebracht.

Diese bibliographischen Angaben werden in Nümberg soweit wie möglich vollständig

gesammelt und zunächst in einem Kartenkatalog und seit jüngster Zeit auch im EDV -System der Bibliothek (http://webopac.gnm.de/) nachgewiesen.

Bei ein paar Handschriften hat sich seit der Bearbeitung durch Barbara Hellwig der aktuelle Standort verändert. Darüber hinaus erfuhr der Bestand an illuminierten Handschriften

glücklicherweise eine Bereicherung, die natürlich auch berücksichtigt werden sollte.

Im Nachtrag wurde versucht, diese formalen Veränderungen aufzuzeigen. Zum einen werden in kurzer Form die bisher fehlenden illuminierten Handschriften des 8.- 12. Jahrhunderts

aufgeführt. Dabei werden die 11 diesem Zeitraum zuzurechnenden Stücke mit hinzugefügten Kleinbuchstaben auf die noch freien Katalognummern 1 - 8 verteilt. Zum anderen werden die Katalognummern 9- 58 aufgelistet und die neue Literatur angegeben oder aktualisierende

Hinweise gegeben. Der Handschriftentitel wird in der Form angegeben, wie Hellwig ihn gewählt hatte. Ein abweichende Benennung durch Kurras, Hilg oder Gottwald wird in Klammem darunter angegeben.

Nümberg, Oktober 2007 Eberhard Slenczka

Direktor der Bibliothek

des Germanischen Nationalmuseums

(6)

Germanisches Nationalmuseum Katalog

der

illuminierten Handschriften Textteil<;

(7)

Hs.

719 s. 206-209

Hs.

21898 s. 298-307

Hs.

795 s. 225-228

Hs.

22401 s. 138-159

Hs.

877 s. 106-108

Hs.

22402 s. 281-286

Hs.

973 s. 97-105

Hs.

22403 s. 267-271

Hs.

998 s. 160-189

Hs.

25801 s. 93-96

Hs.

1166 s. 195-197

Hs.

28441 s. 190-194

Hs.

1733

C' ,:> •

312-314

Hs.

28607 s. 210-213

IIs.

1734 s. 202-205

Hs.

29032 s. 275-280

Hs.

1734

a

s. 287-297

Hs.

41348 s. 70-72

Hs.

1737 s. 350-359

Hs.

42522 s. 64-66

Hs.

2962 s. 383-389

Hs.

42541 s. 113-116

Hs.

3155

b 0 . ('<

315-322

Hs.

56632 s. 1 - 15

Hs.

L1.028 s. 251-266

Hs.

60269 s. 378-382

'

Hs.

4752

a

s. 360-365

Hs.

80061 s. 125-137

Hs.

4981 s. 16-21

Hs.

86035 s. 272-274

Hs.

4984 s. 28-40

Hs.

86851 s. 242-250

Hs.

4984

a

s. 22-27

Hs.

110062 s. 375-377

Hs.

4984

b

s. 332-336

Hs.

113264

Hs.

5970 s. 73-88

(mit HG

7950

und

7951) s. 337-349

Hs.

6008 s. 89-92

Hs.

117254 s. 232-241

Hs.

6081

8

s. 308-311

Hs.

155317 s. 229-231

Hs.

6805

a

s. 323-326

Hs.

158088 s. 366-374

Hs.

7116

.:::-• .. l

117-124

Hs.

7217 s. 67-69

Hs.

16052 s. 327-331

Hs.

17994 s. 214-219

Hs.

18399 =I), 22282 =II),

42568 =III) s. 109-112

TT rtS.

18432 s. 198-201

Es.

1879:/

C" ,...)

. 220-224

-r:rs .~...

. 21897 s. 41·-63

(8)

Vorbemerkungen

Das beiliegende Manuskript enthält die Beschreibung von 51 Bil- derhandschriften im Besitz des Germanischen Nationalmuseums (da- runter auch Fragmente, sofern diese aus mindestens zwei voll-

ständigen Blättern bestehen).

Dr. Rainer Kahsnitz, der die Neubearbeitung des 1. Teiles des Miniaturenkataloges übernahm ( 8 illuminierte Handschriften des

8.-12.Jahrhunderts = Kat.Nr.1-8), wird diesen gesondert zu einem etwas späteren Zeitpunkt vorlegen.

Im einzelnen liegt den Beschreibungen, abgesehen von geringfügi- gen Änderungen, das bereits im Arbeitsbericht für das Jahr 1972 kurz erläuterte Katalogisierungsecheroa zugrunde (jedoch waren an-

gesichts der besonderen Vielfalt der beschriebenen Sammlung in Einzelfällen Veränderungen angebracht):

(1.)

Überschrift:

Kat. Nr. Abb.

Signatur

Autor oder Sachtitel bzw. summarische Entstehungsort bzw. -land, Datum.

(2.) Provenienz:

Inhaltsbezeichnung

'

Besitzeinträge usw. - bei liturgischen Handschriften und dergleichen auch Ergebnisse der Textuntersuchung).

(3.) Beschreibung des Äußeren:

(dabei wurden die "Richtlinien Handschriftenkatalogisierung", DFG 1973, zugrundegelegt, jedoch einige Kürzungen bzw. Um-

stellungen vorgenommen)

Beschreibstoff - vollständige Blattzahl - Maße des Buch-

blocks - Wasserzeichen (überwiegend Untersuchungsergebnisse von Dr. Gerhard Piccard) - unbeschriebene Blätter - Lagen

(jedoch keine differenzierte Lagenformel; auch Foliierung

usw. nur in Ausnahmefällen vermerkt) - Bindefehler, fehlende Blätter usw. - Schriftspiegel - Spaltenzahl - Zeilenzahl -

Schrift (hier auch Schreibervermerke!).

(4.) Einband:

nur in Ausnahmefällen genauere Beschreibung der Rollen und

Einzelstempel - ggf. auch Lesezeichen und dergleichen.

(9)

(5.) Text (bzw. Inhalt, s. die textlosen Fragmente):

Titel, mit Hinweis auf die Sprache des Textes - bei bereit veröffentlichten deutschsprachigen Handschriften, etwa um- fangreichen Gebetbüchern, summarische Angaben mit Yerwei auf den 1. Teil des Kataloges von Dr. Lotte Kurras (1974) - ggf. Edition - Mundart.

(6.) Beschreibung der Ausstattung:

(a) Unterstreichungen - Strichelungen von Anfangsbuchstaben - Paragraphenzeichen - Überschriften.

(b) Auszeichnungsschrift - Zeilenfüllungen - Oadellen bzw.

einfache Lombarden (mit summarischer Angabe, zu welchen Textstellen).

(c) Summarische Beschreibung von Zierinitialen geringerer Ord- nung (ebenfalls mit Hinweis auf die entsprechenden Text-

abschnitte) - ggf. genauere Beschreibung einiger besonders charakteristischer Formen dieser Schmuckkategorie -

eventuell auch Beschreibung von Bordürenleisten und -rahmen.

(d) Zusammenfassende Angaben über die Anzahl der in der Hand- schrift enthaltenen Miniaturen (bzw. Bilddarstellungen in Federzeichnung), Haupt-Zierinitial.en (mit reicher ornamen-

taler bzw. figürlicher Füllung), Zierseiten uhd "autonome"

Randdarstellungen; in der Regel mit ebenfalls summarischen Maßangaben (Höhe x Breite in cm - 1/2eeitig usw. -

x-zeilig), nur bei gerahmten, in ihrer Größe stärker von- einander abweichenden Bildern usw. Einzelangaben in der Beschreibung.

(e) Einzelbeschreibung der Bildseiten, Initialen usw. (nach der Blattfolge).

(f) Kurze Charakterisierung der malerischen bzw. zeichnerischel Technik und Aufzählung der hauptsächlich verwendeten Far- ben sowie deren Anwendungsbereiche (mit dem Wichtigsten =

Häufigsten beginnend). In der Farbbeschreibung wird im allgemeinen nur das Kolorit der szenischen bzw. figürli-

chen Bildelemente (auch historisierter Initialen) in Be-

tracht gezogen, da pauscnale Farbangaben zu rein ornamen-

talen Teilen des Buchschmucks meist schon unter (c), s.o.,

erfolgen und auf die Farbgebung der Rahmen (bzw. bei den

Hauptinitialen der Buchstabenkörper) an gegebener Stelle

hingewiesen wird, s.u.(i). Es wurden bewußt einfache Farb-

(10)

(g)

bezeichnungenbenutzt und Farbnamen wie Ocker (- Benen- nung nach der Farbsubstanz!) vermieden.

Eventuell gesonderte Beschreibung der Technik verschiede- ner Miniatoren bzw. Zeichner (Händescheidung - Sti- listischen s.u.).

Nur in Sonderfällen wurden Farbangaben bereits in der Ein- zelbeschreibung des figürlichen Buchschmucks gemacht (z.B.

Kat.Nr.25 Farbensymbolik).

Zusammenfassende Hinweise auf gehobenen Textteile (genauere bungen).

die durch Miniaturenrnervor-

~

Angaben s. Einzelbeschrei-

In Ausnahmefällen - vgl. etwa Kat.Nr.59 - Hinweise auf ikonographisch besonders bemerkenswerte Bildtypen (sonst meist am Schluß der Beschreibungen entsprechend Angaben).

(h) Verhältnis zwischen Textraum und dem Raum für Bilder bzw.

Hauptinitialen.

(i) Rahmung der Miniaturen; bei historisierten Initialen zu- sammenfassende Beschreibung der "rahmenden" Buchstabenkör- per (u.U. aych ihrer Ausläufer).

(7.) Kunsthistorische Einordnung des Buchschmucks:

(a) Charakterisierung des Stils (ggf. mit Händeacheidung).

Besonders bei umfangreichen Bildzyklen

schien~· es

- auch

im Hinblick auf den nur eine beschränkte Auswahl umfassen- den Abbildungsteil - unumgänglich, wesentliche Stilmerkma- le gesondert herauszustellen, zumal in manchen Fällen kei- ne näher verwandten, für eine vergleichende Beschreibung

geeigneten Bilderhandschriften nachgewiesen werden konnten.

(b) Lokalisierung {ggf. einschließlich kurzer Hinweise auf Lokalisierungs-Vorschläge in der älteren Fachliteratur), Vergleich mit verwandten Handschriften (seltener mit Wer- ken anderer Kunstgattungen wie Tafel- uder Glasmalerei)

oder nur Verweis auf Ergebnisse der Dialekt- bzw. Wasser-

(c)

(d)

zeichauforschung.

Datierung.

Literatur.

Zu den beigegebenen

Abbil~ungen:

Bei diesen handelt es sich teilweise um Vergrößerungen von Mikro-

filmaufnahmen (Arbeitsphotos). Als Klischee-Vorlagen für den end-

(11)

gültigen Bildteil des Bandes werden weitere, sorgfältigere Ie•- aufnah•en im Germanischen Nationalmuseum angefertigt werden.

Um den bemerkenswert vielseitigen, für verschiedenste Porschungs- zweige und Sammler interessanten Bestand an illuminierten Hand- schriften in angemessener Weise auch bildlieh zu repräsentieren, sollte der Bildteil des Kataloges (einschließlich der noch zu

ergänzenden Hands-chriften des

8.-12

.Jahrhunderts, s.o.) nieht we·niger als ca. 240 Abbildungen umfassen (die hier beigegebene vorläufige Auswahl dient zunächst nur als •Beleg" für die Fach-

gutachter).

Bei einer späteren Zusammenstellung des Bildmaterials wird selbst- verständlich darauf geachtet, bereits in der älteren, unschwer

zugänglichen Literatur veröffentlichte Abbildungen (s. Hinweise

darauf

am

Schluß der betreffenden Bildbeschreibungen) sinnvoll zu ergänzen.

Nürnberg ,- im August 1976 gez. Hellwig

(12)

Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur Achten-Eizenhöfer-Knaus

ADB

AGB

Die lateinischen Gebetbuchhandschriften der Hassischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt, Beschrieben von Gerard Ach- ten, Leo Eizenhöfer und Hermann Knaus

(=

Die Handschriften der Hassischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt, Bd.3),

Wiesbaden 1972.

Allgemeine Deutsche Biographie, Bd.1-56, Leipzig (-München) 1875-1912.

Archiv für Geschichte des Buchwesens, Bd.1 ff., Frankfurt a.M.

1958 ff.

Anzeiger

Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1884/86 ff.; frühere Jahrgänge unter anderem Titel: Anzeiger für Kunde des deutsche Mittelalters 1832-34; Anzeiger für Kunde der deutschen Vor-

zeit 1835-83.

Ausstellung 1931

Katalog der Ausstellung "Nürnberger Malerei nischen Museum Nürnberg'', Nürnberg 1931 •

Ausstellung 1940

1350-1450 im Germa

Katalog der Ausstellung "Die Schrift als deutsche Kunst" (im GNM), Nürnberg (1940).

Be

er

Ellen J. Beer, Beiträge zur oberrheinischen Buchmalerei in der ersten Hälfte des 14.Jahrhunderts unter besonderer Berücksich- tigung der Initialornamentik, Basel-Stuttgart (1959).

Bibliothekskatalog 1855

Das Germanische Nationalmuseum, Organismus und Sammlungen, 1.

Abt., Organismus und literarische Sammlungen, Bibliothek, Nürnberg-Leipzig 1855, S. 171-484, . bes. S. 177 ff.

Bildführer

Germanisches Nationalmuseum, Ausgewählte Werke, Nürnberg 1971.

Borchling

Conrad Borchling, Mittelniederdeutsche Handschriften in den Rheinlanden und in einigen anderen Sammlungen, Vierter Reise-

bericht (:Nachrichten der K. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, 1913, Beiheft).

-, -. .

(13)

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Breitenbach

Edgar Breitenbach, Speculum humanae salvationis, Eine typenge- schichtliche Untersuchung (=Studien zu deutschen Kunstgeschich- te, 272.Heft),

Stra~burg

1930.

Briquet

C.M.Briquet, Les

fi~igranes,

Dictionnaire historiqua des mar- ques de papier des leur apparition vers 1282 jusqu'en 1600, Bd.1-4, Genf 1907 .

Buchberger·

Lexikon für Theologie und Kirche, Begründet von Michael Buch- berger, Bd.1-10, Freiburg 2 1957-1965.

Bucheinbände

Katalog der im germanischen Museum vorhandenen interessanten Bucheinbände und Teile von solchen, (Unter Mitarbeit von A.v.

~

Essenwein), Nürnberg 1889.

Nacft.t+ ! - ~

Eizenhöfer-Knaus

Die liturgischen Handschriften der Hassischen Landes- und Hoch·

schulbibliothek Darmstadt, Beschrieben von Leo Eizenhöfer und Hermann Knaus ( = Die Handschriften der

Hessischen~·

Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt, Bd.2), Wiebaden 1968.

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Karl Fischer, Die Buchmalerei in Nürnbergs (= Diss.phil. Erlangen Gabelentz

den beiden DominikanerklösterJ

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(14)

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Arthur Haseloff, Eine thüringisch-sächsische Malerschule des 13. Jahrhunderts

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Fraterherren und Windesheimer, Lokalstil und Ordensstil, in:

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Die deutschen mittelalterlichen Handschriften, 1.Teil: Die li- terarischen und religiösen Handschriften (= Kataloge des Ger- manischen Nationalmuseums Nürnberg

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Lutze 1931

Eberhard Lutze, Studien zur fränkischen Buchmalerei im XII. unc XIII. Jahrhundert, Diss.phil. Erlangen 1931, Gießen 1931.

Lutze 1932

Nürnberger Malerei 1350-1450 (=Anzeiger 1930/31), Nürnberg 1932, S.?-21 (Die Buchmalerei, von Eberhard Lutze).

. . , -

.

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erläutert von Wolfgang Milde

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MVGN

NDB

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Pächt-Thoss

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Die deutschen mittelalterlichen Handschriften, bearbeitet von Karin Schneider, Beschreibung des Buchschmucks Heinz Zirnbau-

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Die lateinischen mittelalterlichen Handschriften, 1: Theologi- sche Handschriften, bearbeitet von Karin Schneider (=Die Hand- schriften der

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Nürnberg, Bd.1/1), Wiesbaden 196r Schramm

Albert Schramm, Der Bilderschmuck der Frühdrucke, Bd.1-23, Leipzig 1922-1943.

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J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, in einer neuen ••• Auflage mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen, hrsg. von Otto Titan v. Hefner u.a., Bd.1-(87), Nürnberg 1854-1901.

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Paul Wescher, Beschreibendes Verzeichnis der Miniaturen - Hand- schriften und Einzelblätter - des Kupferstichkabinetts der

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Zeitschrift für deutsches Altertum und Literatur, 1 ff., 1841 ff.

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Nürnberger Malerei 1350-1450 (=Anzeiger 1930/31), Nürnberg 1932, S.23-48: Die Tafelmalerei, von E.Heinrich Zimmermann, mit Taf.23-195.

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Heinz Zirnbauer, Beschreibendes Verzeichnis der Miniaturenhand- schriften vom 10. bis zum Beginne des 16.Jahrhunderts im Ger- manischen Museum zu Nürnberg, Nürnberg 1927 (maschinenschr.

Ms.).

Nachtrag:

Degenhart-Schmitt

Bernhard Degenhart - Annegrit Schmitt. Corpus der italieni- schen Zeichnungen 1300-1450, Teil I: Süd- und Mittelitralien, Bd.1-4, Beitin 1968.

- - - - -- - - - - -- -~- - ~

- - -- ~---- - -·~ --r-- '- r• ...---:;;---•. !____:_

(19)

Kat. Nr.

q

Hs 56632

Psalterium

Abb. 1, 2.,

Süddeutschland (Diözese Augsburg), zweites Drittel des 13.

Jahrhunderts

Provenienz: Das offenbar nicht für einen be*timmten Benutzer adaptierte, wenig sorgfältig zusammengestellte Kalendar (s.u.) enthält überwiegend unspazifische Namen (stets ohne Angabe

von Festgraden} .; auch die späteren Nachträge, die z.T. wohl Irrtümer .. und Ungenauigkeiten des ursprünglichen Verzeichnis- ses korrigieren, nennen keine für eine nähere Lokalisierung

verbindlichen Heiligen- Dagegen spricht die Litanei am ehesten für eine Benutzung der Handsehr1ft im Bereich der Augsburger Diözese, wobei die Vielzahl der angerufenen Mönche, Äbte und vor allem Nonnen wie auch die Gruppe von Heili~en am Schluß

der Bekenner (s.u.) auf ein Reformkloster des Benediktiner- ordens(?) bzw. auf ein Nonnenkloster hinweisen (freundliche Mitteilung von Helmut Engelhart, Würzburg). Gegen die Annah-

me einer Benediktiner-Provenienz ließe sich allerdings die Darstellung des hl.Dominikus fol.lOlr anführen.- Mit Vorbe-

~.

halt könnte man aus den nachgetragenen Antiphonen im Psalte- riumsteil auf einen klösterlichen Gebrauch zumindest im

14.Jh. schließen.- Ohne nähere Ausführung oder Quellenanga- be vermerkt Leitschuh (a.u.a.o. S.246), die Handschrift sol-

le sich früher in einem schwäbischen Kloster befunden haben.- Zwei Nekrologeinträge (14./lS.Jh.?) im Kaiendar -S.I. R.pala-

~

tinus o., 14.XI. Berta{?) palatissa o. -lassen die Vermu-

~ ~

tung zu, daß sich der Psalter damals im Bereich der Ober- pfalz befand.- Fol.l6Jv Eintrag eines Vorbesitzers oder ei- ner Vorbesitzerin(? -wohl 16.Jh.), bis auf das letzte Wort -

dedit -getilgt; unter ultraviolettem Licht nur lesbar: Ger •••

~ ~

(zwei weitere Worte) zu Hirsper (?).- Die Supralibros des Einbandes machen die Aufbewahrung der Handschrift - wohl

seit dem ausgehenden 16.Jh. - in einem süddeutseben Jesui-

tenkolleg wahrscheinlich.- La~t Zugangsregister November · l888 als Geschenk erhalten von Martin Leichtle, Kempten, dessen

(20)

}

Vater den Psalter 1852 bei einem Augsburger Antiquar kauf- te (hierzu vgl. den Brief des Vorbesitzers vom 12.November 1888 im Archiv des GNM).

Pergament; 16J fol. 19,7 x 14,2 cm.

Unbeschrieben: Fol.44r (nur spätere Nachträge). Quaternio-

nen (bis auf fol. 1-10 .: ; an den Schluß ein Einzelblatt = fol.

163 geklebt). Schriftspiegel 12,5 x

9

cm. 17 Zeilen. Goti- sche Minuskel von 1 Hand; zahlreiche Zusätze (Antiphonen, s.u.) und Korrekturen (Nachträge ausgelassener Worte und

Verse und dergleichen), von verschiedenen Händen des 14.Jhs.

(Textura) und des 15.Jhs. (Bast rda).

Einband: Kalbslederband über Holz, mit Strei c heisenlinien und Blindpressung (nur auf dem Rücken Goldpressung) von 1

Rolle {vier Profilköpfe in Medaillons, je zwei einander weit- gehend gleich, und Blattwerk, 160 x 11 mm) und 1 Einzel-

stempel (~!orales Ornament), 16./17.Jh. Auf dem Mittelfeld beider Deckel je ein Supralibros: Auf dem Vorderdeckel in längsovalem Strahlenkranz Christusmonogramm IHS, über dem

~ ~.

Querbalken des H Christus am Kreuz, darunter ein Herz mit drei Pfeilen; auf dem Hinterdeckel in längsovalem Strahlen- kranz Maria mit dem Kind, gekrönt und mit .-~ Zepter, auf der Mondsichel. 2 Messingschließen (Schließbänder fehlen).

4

vordere und 6 hintere Vorsatzblätter sowie die Spiegel Pa- pier, mit Wasserzeichen ähnlich Briquet Nr.22Jl (Regens-

burg 1535, Eichstätt 1540) und Varianten von Nr.6266 (Eich- stätt, St.Walburg-Kloster 1595, und Eichstätt 1597-1609).

Text: Psalterium, lateinisch.

Fol.lv, 2v usw. - 6v Kaiendar (bis auf die Weihnachtsfeier- tage - i n Rot -keine Hervorhebungen), darin neben Heiligen der Diözese Augeburg (doch fehlen mehrere Hauptfeste) vor allem auch Feste der Diözesen ·Eichstätt, Regensburg und Würzburg, bemerkenswert scheinen besonders folgende Nach-

träge von verschiedenen Händen des 14. bzw. l~hs.: 8.I. Erhardj

~

19.III. ~(!) nutritoris, ?.VIII.~' lJ.VII. ~-

ret (im alten Bestand am 12.VII.), 19.IX. Elizabethe (im al-

~

ten Bestand wohl irrtümlich am 18.IX.), 25.IX. Katherine;

---~--~-- -·~

(21)

'

zu einigen Nekrologeinträgen s.o. Provenienz; fol.l0r-147v Ps. 1-150 (Ps. 149 und 150 ohne Initiale am Anfang, d.h.

als Teil von Ps.l48 angesehen), ursprünglich ohne Antiphonen und dergleichen, erst im 14. und 15.Jh. am Schluß der meisten Psalmen Antiphonen, zuweilen auch Versikel ergänzt (s.o.);

fol.l47v-160r, ohne Überschrift unmittelbar auf den letzten Psalm folgend, Cantica der Woche von Montag bis Sonntag, Be- nedictus, Nunc dimmttis, Magnificat, Te deum, Quicumque;

fol. 160-63 Allerheiligenlitanei (mit drei Orationen), un- ter den z.T. im Kalendar nicht aufgeführten Heiligen schei- nen bemerkenswert: Kyliani c.s.t. (am Schluß der Märtyrer),

••• Dominice, Francisce, Antoni Willhaltne(?) ••• Odalrice, Galle, Magne, Othmare (am Schluß der Bekenner), ••• Afr (als

~

Einzige mit roter geschlängelter Linie hinter dem Namen!) •••

Dig~, Hilaria, Scolastica, Walpurga (am Schluß der - ins- gesamt 19! -Jungfrauen).

A u s s t a t t u n g :

Uberschriften zu der Mehrzahl der Psalmen in reiner Gold- schrift - Psalmus - oder in glanzgoldenen

~

roter Kontur und dabei in der abgekürzten

f

Buchstab8n mit

Form ~ (ligiert)

D-D I (=

David, beide Buchstaben durch eine waagerechte Linie

~ I

verbunden) } Gelegentlich kürzere Zeilenfüllungen verschie-

.__

dener Form, meist in Lkoniurierter Federzeichnung (in Rot) ausgeführte Halbpalmetten oder kurze Rankenabsohnitte.

Zu Beginn der Verse, auch in der Zeile, glanzgoldene, rot konturierte Lombarden.

An Anfang der Psalmen außerhalb der Zehnteilung (s.u.) über- wiegend 4zeilige Zierinitialen: Einfache, kompakte Glanz-

goldkörper, schwarz konturiert, mit Deckweiß-Konturbeglei-

,...

ter; 1sie haben ein bis zwei unterschiedlich weit ausschwin- gende, zuweilen vom Binnengrund ausgehende~ rankenartige Aus-

läufer mit wenigen, oft an der äußeren Rundung weiß gepunk- teten oder getrichelten Halb- oder Dreiblättern. Binnen- und Außengrund dieser Initialen sowie die - dem Umriß der Initial-

ausläufer folgenden -, schwarz konturierten Begleitgründe sind zweifarbig angelegt, mit unregelmäßiger Aufteilung in wenige, blaue und bräunliche Kompartimente ! (in zwei Helligkeitsgra-

den modelliert), die zuweilen einfachen Linienzierat aufwei-

--~ -- - - ~

(22)

sen. Der Körper einiger Zierinitialen dieser Größenordnung ist ganz oder te i lweise figürlich gebildet, ~ls zweibeiniger Drache, auch mit Flügeln und Rankenschweif {z.B. fol.llr, 18r, 4ov usw.}, oder als Adler {fol.73v aufsteigend, heraldisch-

vgl. Swarzenski, Abb. 780~1 fol.1Jlv herabstoßend, mit einer Ranke im Schnabel}.

Weitere Sonderformen s.u. {fol.l7v und 66v}.

19 Bildseiten {meist annähernd 14 x 10om}; 8 Initialsei-

ten {etwa in gleicher Größe wie die Bildseiten}; 1 Zierschrift- seite (13,1 x

9,5

cm}; J Zierinitialen, 8- bis lOzeilig, mit

figürlicher oder ornamentaler Füllung bzw. mit figurierten

Stämmen {fol.58r, lOlr, lJlr}; 2 weitere figurierte Zierinitia- len {fol.l7v und 66v).

l r Petrus und Paulus.

2r Mattbias und Johannes.

Jr Judas Thaddäus und Simon.

4r Philippus und Jakobus d.J.

5r Bartholomäus und Jakobus d.Ä.-Vgl.

6r Thomas und Andreas.-

Swarzenski, Abb.781.

Die~ e zwölf Apostel stehen, jeweils zu zweien nebeneinan- der, in einer Doppelarkade: Schlanke Säulen mit einfachem Blattwerk an Kapitell und Basis; in den Zwickeln der ver-

binde~n

Rundbögen eine turmartige Bekrönung; in den Bo- genfeldern die Halbfigur {en face) je eines geflügelten

Engels, der waagerecht zwischen beiden Händen ein Spruchband mit dem in roten Majuskeln geschriebenen Namen des darun-

terstehenden Apostels hält. Die Heiligen sind ebenfalls in reiner Vorderansicht wiedergegeben oder wenden sich leicht einander zu. Außer durch Nimbus und herkömmliche Attribute werden sechs von ihnen (Paulus, Matthias, Johannes, Judas,

"

Sirnon und Bartholomäus) durch ein Buch und Jakobus d.J. durch eine Schriftrolle weiterhin gekennzeichnet; als einziger

trägt der Apostelfürst, Petrus, den Schlüssel als individuel- les Attribut.

- -- - ----r --- •

--~-

(23)

lv, 2v usw. - 6v Kaiendar in Doppelbogenstellungen:

Schmale, schwarz konturier t e Goldleisten als seitlich Ein- fassung der beiden, die Eintragungen je eines Monats ent- haltenden Text s palten; ebenfalls in Glanzgold (mit schwar-

zen Konturen) in den Zwickeln der verbindenden Bögen Drei- blattornamente auf rotem Grund, in den Bogenfeldern Mono- gramm KL auf blauem Grund.

~

7r Die Verkündigung an Maria. Der Engel - mit grüßend erho- bener Rechten - und Maria, stehend einander zugewandt.

7v Christi Geburt. Maria liegt nach links auf einem brei- ten Pfühl und reicht dem Kind, das mit ihr unter eine Decke gebettet ist, die Brust; am Fußende des Lagers

hockt Joseph mit weisender Gebärde. Dahinter die geräumi- ge Krippe, überragt von den Köpfen der beiden Tiere.-Vgl.

Swarzenski, Abb. 751.

Sr Die Darbringung im Tempel. Hinter dem mit einem gemuster- ten Tuch bedeckten Altar (rechts), auf dem eine goldene Pyxis steht, Simeon, der mit verdeckten Händen das Kind

hält; Maria t r i t t mit ausgetreckten Armen von links heran, gefolgt von Hanna mit zwei Tauben in einem Korb. Über dem Priester ein Baldachin, von dem eine Lampe herabhängt.-Vgl.

Swarzenski, Abb. 752.

Sv Die Anbetung der heiligen drei Könige. Rechts thront Maria, das Kind auf dem Schoß; der Knabe schmiegt sich an seine

Mutter und streichelt ihr Kinn. Der ältere König, links kniend, hält in seinen Händen eine runde, halb geöffnete Büchse empor; hinter ihm stehen die jüngeren Könige mit

ähnlichen Gaben.-Vgl. Swarzenski, Abb.753.

9r Die Taufe Christi. Christus steht in dem bis zu seiner

Hüfte emporreichenden Wasserberg; seine Rechte mit Segens- gestus seitlich herabgestreckt, die andere Hand vor die

Brust erhoben, schreitet er nach links dem Täufer entge- gen, der, in ein härenes Gewand gekleidet, beide Hände zu dem Täufling emporstreckt (jedoch ohne Taufgefäß). In den obePen Ecken des Bildfeldes zwei Engel in Wolken, der rech- te mit Christi Gewand.-Vgl. Swarzenski, Abb.756.

9v Christi Einzug in Jerusalem. Gefolgt von einem Jünger, reitet Christus auf der Eselin von links heran; er hält einen Palmzweig und die Zügel und weist segnend auf einen Knaben in der Krone 1einer Palme (rechts), der einen abge-

schnittenen Zweig schwingt; ein zweiter Knabe kockt unter

(24)

Ab6.1

'

dem Baum und breitet ein Gewand ~s.-Vgl. Swarzenski, Abb.757.

lOr Initiale B(EATUS VIR). Zu Ps.l. Rankenfüllung, darin

"""'

König David. In der oberen Buchstabenhälfte umklammern radial angeordnete, fangarmartige Sprossen (Polypenblät- ter) die spiraligen Windungen einer RanKe; in der Spiral- ranke der unteren Buchstabenhälfte hockt der Prophet mit einer Leier; er blickt nach links.-Vgl. Swarzenski, Abb.

783.

lOv Zierschriftseite. Zu Ps.l. Die majuskulierten, auf die

B-Initiale (fol.lOr) folgenden Infangsworte des Psalters:

(B)EATUS VIR ••• ET I(n via peccatorum- vgl. fol.llr). Die

""""" ~ ~ .... ' - ' . . . _ _ . . . . _'"'~ "-,42 """.."

glanzgoldenen, weiß konturierten Buchstaben des Lombarden- typs sind schachbrettartig auf 40 (8 x 5) schwarz kontu-

rierten quadratischen Einzelfeldern (in Grün, Rot, Blau und Rosaviolett) angeordnet; zwischen diesen and als Einfas-

sung des ganzen Feldes schmale Goldleisten.

17v Initiale I(N domino confido). Zu Ps.lO. Der Buchstabe

~

(auf dem Bundsteg) begleitet den Schriftspiegel in gan- zer Höhe; er ist gebildet aus einer nach links stehaB- den weiblichen Gestalt, die ein schlichtes Kleid (blau) und ein Schapel trägt; den Blick nach rechts zprückge- wandt, hält sie in beiden erhobenen Händen ein. mit weiß

gepunkteten Halbblättern besetztes Rankengebilde. Glanz- goldener, schwarz konturierter Grund, der den Umrissen

der Figur folgt.

30v Christi Abendmahl. Vor Ps.26. Hinter einem bildparallel stehenden, gedeckten Tisch (das Tischtuch ähnlich der Al-

tardecke fol.8r) sitzen Christus und links fünf, rechts sechs Jünger sowie Johannes, der mit geschlossenen Au~en

an Christi Brust ruht. Vor der Tafel, etwas rechts mer Mitte, hockt auf einem niedrigen Schemel Judas; er sieht

mit sprechender Gebärde zu Christus auf, doch wendet dieser seinen Blick von ihm ab.

3lr Initiale D(OMINUS ILLUMI/natiomea). Zu Ps.26. Die Fuß-

""' .

waschung Petri. Hinter einem Tisch (fechts, ähnlich fol.

30v) sitzen Petrus und, eng gedrängt, zehn weitere JUnger, den Blick nach links gewandt auf Christus, der mit seinem Manteltuch dem Apostelfürsten einen Fuß trocknet. Majus-

kulierter Textanfang in zweizeiliger Schachbrettanordnung (vgl.f'ol.lOv).

----~

(25)

Abb.l

44v Der Jud~uß und die Gefangennahme Christi. Vor Ps.38.

Judas, gefolgt von einem bärtigen Hauptmann mit Judenhut und Fackel sowie vier Begleitern, t r i t t von links heran und umarmt Christus, hinter dem ~rechts} ein weiterer Hä-

scher mit brennender Fackel steht.-Vgl. Swarzenski, Abb.

759 • .

45r Initiale D(IXI CUSTODIAM). Zu Ps.38. Christus vor Pilatus.

"V'\,

Der Gefangene steht links, mit gefesselten Händen. Pilatus - mit sprechender Geste thront ihm gegenüber; hinter diesem

ein Scherge mit emporgehaltenem Schwert. Majuskulierter

Textanfang jn zweizeiliger Schachbrettanordnung {vgl. fol.

lOv usw.), die Felder hier nur abwechselnd blau und braun- violett.

56v Die Geisselung Christi. Vor Ps.51. Christus bat seine Ar- me um die vom oberen bis zum unteren Bildrandmichende

Säule gelegt und richtet seinen Blick nach links auf ei- nen Schergen, dessen Geißel seine Schulter trifft; ein

zweiter Folterknecht {rechts) holt mit erhobenem Mart·er- werkzeug

57r Initiale

zum Schlag aus.-Vgl.

Q(UID GLORIARIS). Zu

Swarzenski, Abb.760.

Bs.51. Die Kreuztragung

58r

""'

Christi. Mit dem Kreuz auf seiner linken Schulter, schrei- tet Christus nach rechts; ibm folgen deei Männ~r {ein

älterer von ihnen - wohl Sirnon von Kyrene - greift nach dem Querbalken des Kreuzes); rechts erhebt ein weiterer Jude drohend seine Hand gegen Christus. Majuskulierter Textanfang in zweizeiliger Schachbrettanordnung {vgl.

fol.45r}; ein Teil der Lombarden auch schwarz konturiert, mit Deckweißbegleiter.

Initiale D(IXIT Insipiens).

-

Zu Ps.52. Im Innern der Glanz- gold-Initiale mit schwarzer Konturierung und roter Füllung

des einfach gespaltenen Stammes ein flechtwerkähnliches, in sich symmetrisches Ornament in Glanzgold, auch schwarz konturiert, auf rotem und blauem Grund. Die Zwickel des knapp bemessenen Außengrundes dieser Initiale blau; rosa-

brauner Leistenrahmen, außen schwarze, innen weiße Konturen.

Der Rest des Anfangswortes majuskuliert, wie die Goldlom- barden zu den Versen (s.o.}.

66v Initiale J(Ubilate deo). Zu Ps.65. Der Buchstabe {auf dem

--.A

Bundsteg) begleitet ·den Schriftspiegel in annähernd gan- zer Höhe; er ist gebildet aus einer schlanken Frauenge-

~---

(26)

stalt (ähnlich fol.l?v), die, sich nach rechts wendend, in ihren Händen ein in sich symmetrisches Rankengebilde

(glanzgolden, auf rosabraunem Begleitgrund) emporhält.- Vgl. Swarzenski, Abb.782.

?Ov Christus am Kreuz mit Maria und Johannes. Vor Ps.68. Das Kreuz steht auf einem kleinen Erdhügel. Christi Haupt

ruht auf seiner rechten Schulter, die Augen sind ge- schlossen; in der Hüfte lädt der schwere Körper stark nach links aus.

7lr Initiale ~(ALVUM ME FAC DEUS). Zu Ps.68. Die Kreuzabnahme und die Grablegung Christi. In der Szene der Kreuzab-

nahme (obere Buchstabenhälfte} umfängt ein bärtiger Mann den Leib des Toten, dessen schon vom Kreuz gelöste rech- te Hand Maria (links) an ihre ~ange legt. Rechts hockt ein Jüngling am Boden und zieht mit einer Zange den Na- gel aus Christi Füßen; hinter ihm Johannes mit Trauer- gestus.- Im unteren S-Bogen die Grablegung: Von Joseph von Arimathäa und Nikodemus an Kopf und Füßen gehalten,

wird der nach links gelagerte Leich-a~in den bildparallel gestellten Sarkophag gebettet; hinter dem Grab stehen an- betend Marra und Johannes. Majuskulierter Textanfang {wie

fol.45r).-Vgl. Swarzenski, Abb.765b.

87r Initiale E(iuLTATE DEO ADJU/tori}. Zu Ps.BO. Auf blauem,

~ ~---~~~~--

grün gerandetem Feld die schwarz konturierte Glanzgold- Initiale mit einfach gespaltenem Stamm (blau gefüllt).

In der oberen und unteren Buchstabenhälfte auf blauem

Grund zwei weitgehend spiegelbildlich angeordnete, glanz- goldene Rankenäste mit zahlreichen Einrollungen und weiß gepunkteten Halbblättchen. Majuskulierter Textanfang in

zweizeiliger Schachbrettanordnung (vgl • . Fol.lOv usw.), hier nur blaue Felder.

lOlr Initiale C(ANTATE Domino}. Zu Ps.97. Blauer Initiale mit

~

einfach gespaltenem Stamm (glanzgoldene Füllung}. Im Inne~

xeR des Buchstabens die Halbfigur eines nimbierten, ton-

surierten Mönches - wahrscheinlich der hl.Dominikus -, der sich mit emporgerichtetem Blick und sprechender Gebärde

leicht nach rechts wendet. Er trägt das Ordensgewand·t der Dominikaner: unter der schwarzen, nur oben vor der Brust geschlossenen Kappa mit herabgelassener Kapuze eine ocker- farbene Tunika und ein kleines weißes Skapulier.- Der Rest

(27)

des Anfangswortes majuskuliert (wie fol.58r).-Vgl.

Swarzenski, Abb. 779.

lOJv Christi Höllenfah~b. Vor Ps.lOl. Links Christus in

Schrittstellung auf einem Vorsprung seitlich der Hölle in Form einer horizontal unterteilten Felsenhöhle, mit vier Erlösten (oben) und dem Teufel samt fünf Verdammten (un-

ten), von Flammen umzüngelt. Christus ergreift das eine Handgelenk des bärtigen alten Mannes - wohl Adam - an der Spitze der Gruppe von Geretteten.-Vgl. Swarzenski, Abb.768.

104r Initiale ~(OMINE EXAUDI ORA/tionem). Zu Ps.lOl. Chr~i

Himmelfahrt. Maria in Orantenhaltung, bis zur Brust ver- deckt von dem grünen Felsblock mit Christi Fußabdrücken;

zu ihren beiden Seiten die eng gedr·ängten Halbfiguren-

gruppen der Apostel. Darüber seitlich zwei schwebende Engel (Halbfiguren); sie halten in ihren Händen äie Mandorla

mit dem nur noch bis in Kniehöhe sichtbaren Auferstande- nen. Majuskulierter Textanfang (~ie fol.87r).

117r Die Ausgießung des Hl. Geistes. Vor Ps.l09. In der Mitte sitzt Petrus, frontal gesehen, in seiner Linken ein auf- geschlagene Buch; zu seinen beiden Seiten zwei dichte

Gruppen von sechs (links) und fünf (rechts) Aposteln.

\ .

117v

Darüber die senkrecht he~bschwebende Taube in einer Wol- ke, von der neun(!) Strahlen in kleinen Flammen ausgehen.- Vgl. Swarzenski, Abb.766.

Initiale D(IXIT DOMINUS D/omino meo). Zu Ps.l09. Das

/\.- ~

jüngste Gericht. Im Innern der D-Initiale nur die Gestalt des frontal thronenden Weltenrichters mit Seitenwunde und den Wundmalen an den seitlich erhobenen Händen und an den Füßen. In den Zwickeln des knapp bemessenen Außengrundes

oben zwei Engel in Halbfigur mit dem Kreuz (links) und

der Lanze {rechts); in den unteeen Zwickeln je drei Anbe- tende (Brustbilder und Köpfe). Majuskulierter Textanfang {wie fol.87r).

lJlr Initiale A(D dominum). Zu Ps.ll9. Die Initiale besteht

"""-

teilweise aus einem geflügelten Drachen in Seitenansicht, dessen senkrecht aufgerichteter Körper und die beiden Bei- ne den linken und mittleren, einer der zwei aus dem Rachen

(28)

'

des Tieres heraustretenden Rankenäste mit Endblättern den rechten Balken des Buchstabens bilden. Schwarz kon-

turierter Glanzgoldgrund, am linken Rand den Umrissen des Tierleibes (braunviolett, mit blauen Flügeln und Beinen)

~olgend.

I V

160r - 16lv Litanei. Der zweispaltige Text in weitgehend glei-

cher Anordnung und Bogenrahmung wie das Kalendar {s.o. fol.

l

lv usw.). Am Anfang (fol.l60r, untere Hälfte der linken Spalte) auf blauem Grund eine schwarz konturierte Glanz- goldinitiale (K, 8zeilig), bis auf den linken Stamm aus

~

Ranken mit weiß gepunkteten Halbblättchen gebildet bzw.

von ihnen umspielt; darunter der weitere Text nfang in zweizelliger Zierschrift (rot konturierte Soldlombarden - vgl. die Versinitialen).

Deckf-arbenmalerei in buntem Kolorit. Konturen meist mit tief-

schwarzem Pinsel nachgezogen. Kräftige Modeliierung durch dun~:

~leren Farbton in Schattenpartien und mit Deckweiß aufgesetzte oder breitflächig ausgesparte Lichter.

Hauptsächlich verwendet sind: Glanzgold auf ockerfarbenem Grund (wie auch ~ür die Bildgründe und den Rahmen, s.u.) ~Ur Kronen,

Ge~äße, Zierborten usw. (besonders auf den ersten Bildseiten -

s. Kaiendar-ist das Gold an vielen Stellen abgeplatzt); leuch- tendes Blau und Rot, Rotviolett, gelbliches Grün und Gelbbraun -

jeweils in verschiedenen Abtönungen - für Architekturteile, Land-

scha~tselemente, Gewandung ·(besonders die Untergewänder durch weiße Licht~lächen au~gehellt) und verschiedene Gegenstände wie

gemusterte Decken, Bücher usw. Inkarnat hellrosa, mit bräunli- chen Schatten - besonders dunkel um di.e weißen Augenmandeln

mit schwarzer Pupille herum - und Deckweißhöhung; roter Nasen- rücken- und Lippenstrich, Wangen hell- bis mittelrot; Haare

und Bärte überwiegend gelbbraun, auch blau und graublau. Nim- ben meist durch schwarze Konturen vom Goldgrund abgesetzt

(um-

rißlinien o~t weiß punktiert), daneben auch blaue, rote, grü- ne und ocker~arbene Heiligenscheine.

Wie in vielen mittelalterlichen Psalterien, etwa denen der thüringiscb-säc.hsischen Malerschule {vgl. Haseloff, Maler- schule, bes. S.35-4J), werden in dieser Handschri~t acht

(29)

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Psalmen der Zehnteilung - Ps.l, 26, 38, 51, 68, 80, 101, 109 - ausgezeichnet durch je ein Vollbild (nur am Anf ng der Hand- schrift eine größere Folge von sechs Bildseiten) und, darauf folgend, eine Zierseite mit historisierter bzw. (zu Ps.80) · reich ornamentierter Initiale über majuskuliertem Textanfang

(s.u.). Reicherer Zierinitialenschmuck ohne Beigabe einer

Bildseite findet sich außerdem zu Ps.52 und 97 um - wie Hase- loff (Malerschule, S.36f.) ebenfalls nachwies - die geüngere Bedeutung der Achtteilung gegenüber der "formalen" Dreitei- lung zu kennzeichnen J Die Hervorhebung von Ps.ll9 (fol.13lr)

erklärt sich wohl aus dem Bestreben, aach dem besonders umfang- reichen, in verschiedene Abschnit·te unterteilten Ps.118 den

Beginn eines neuen Psalms anzuzeigen.

Der fehlende inhaltliche Bezug ·zwischen dem Zyklus zum Leben Christi und den Psalmtexten charakterisiert den Nürnberger

I

I

Kodex und alle gleichartigen Handschriften (vgl. dazu auch Ha-

seloff, Malerschule, s.35 ff.). Die Darstellung des hl.Dominikus

(?)

am Anfang von Ps.97 ist ebenfalls nicht textbezogen.-

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Bis auf

di~

Ausnahme (fol.117r und 117v, zu Ps.l09) stehen die Bild- und Initialseiten der wichtigsten Teilungspunkte einan-I

der gegenüber; vermutlich mit Rücksicht auf dieses Anordnungs- prinzip blieb fol. 44r - vor Ps. 38 - leer (darauf nur~. ein spä-

terer Textnachtrag).-

Der Glanzgoldgrund der hochrechteckigen Vollbilder wird drei-

fach eingefaßt durch annähernd gleich breite Rahmenleisten, meist -von außen nach innen - in Rot (oder Braunviolett), Gold und

Blau, mit (abgesehen vom Gold) Modeliierung in zwei Hellig-

keitsgraden, schwarzen Konturen und innerem Deckweiß-Konturbe- gleiter. Bei deei Bildern (fol.?r, ?v, lOr) weist der Innen- rahmen zusätzlichen Dekor in Form einer gelben, gleichmäßig wellenförmig v.er~aufenden Fadenranke auf. Die Buchstabenkör-

per der historisierten,Hauptinitialen, gleichsam die "Rahmen"

der szenischen Initialfüllungen, haben überwiegend braunvio- lette (nur Fol.lOr blaue) Farbe, in zwei Helligkeitsgraden, und schwarze Konturen mit meist nur einem inneren Deckweiß- Konturbegleiter. An den verbreiterten Teilen ihrer gebogenen

oder geraden Stämme sind · ßie in -der Regel einfach gespalten, mit glanzgoldener Spaltfüllung. Zur Betonung einer oder bei-

der Endstellen dieser Initialen finden sich kürzere, meist

(30)

spiralige Ausläufer mit Endblättern oder - fol.45r - einem kleinen geflügelten Drachen als Endmotiv; fol.57r eine (nach

links heraustretende!) Cauda der Q-Initiale in Gestalt eines größeren, durch die zweizeilige Zmerschrift bis auf den un-

teren Blattgrund herabreichenden Drachens. Die Rahmung der Seiten mit diesen Initialen entspricht weitgehend derjeni- gen der Vollbilder, wobei fast immer die innere {blaue) Rah- menleiste nur die historisierte Initiale einfaßt, während

die beiden äußeren, überwiegend braunvioletten und glanzgol- denen Leisten auch die zwei Zierschriftzeilen der Textanfän- ge einbeschließen. Sonderformen: Fol.lOr, wohl mit Rücksicht auf den blauen Initialkörper, Veränderung der Farbabfolge

{von außen nach innen Leiseen in Blau, Glanzgold~ uud Braun_:

- -

violett), fol.Jlr ein nur zweiteiliger Rahmen (Glanzgold und Blau - dafür aber ausnahmsweise eine doppelte Außenkontur).- Das Prinzip der Rahmenbrechung zur Verdeutlichung räumlicher Verhältnisse führt vielfach dazu, daß auf den Bildseiten so- gar Teile einer Darstellung über alle drei Rahmenleisten hin- wegragen und noch bis auf den Blattrand hinausreichen- z.B.

der Fuß des älteren Königs fol.8v. Nicht selten wird auch der rahmenbildende Körper der Hauptinitialen überschnitten -

z.B. fol.7lr durch das Kreuz Christi, fol.l04r durch die En-

~.

gelsflügel.

Entsprechend dazu verwies Swarzenski {s.l42) bereits aus-

drücklich auf die plastische Zueinanderordnung der gitterähn-

lichen oder wie geflochten wirkenden Längs- und Querleisten bei einigen der schachbrettartig angeordneten, majuskulierten

Psalmanfängen.-

'{L

Die Figuren, das bis aufs Notwendigste beschränkte Mobiliar und andere Teile der Szenerien {so auch der ~rdhügel fol.70r) sind auf die innere Farb- oder mittlere Goldleiste des Rahmens bzw.

unmi t t·elbar auf den Stamm der historisierten Initialen gestellt.

Fast ausschließlich erscheinen die durch zu große Köpfe unter- setzt wirkenden Gestalten in Dreiviertelansicht, in Ausnahme- fällen en face; offenbar in karrikierender Absicht werden nur Judas {fol.JOv, 44v) und ein Folterknecht {fo1.56v links) in

Seitenansicht wiedergegeben. Im . wesentlichen beschränkt sich die wenig abwechslungsreiche Gebärdensprache auf formelhafte Rede--

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