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Tätigkeitsbericht / Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Gesellschaft zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet des Siedlungs- und Wohnungswesens e. V.:

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(1)

Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen und

Gesellschaft zur Förderung der Forschung

auf dem Gebiet des Siedlungs- und Wohnungswesens e. V.

Münster

T Ä T I G K E I T S B E R I C H T 2012

Münster, im Januar 2013

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Zusammengestellt und bearbeitet von Akad. Direktor Dr. Winfried M i c h e l s

Anschrift des Instituts und der Förderergesellschaft:

Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Am Stadtgraben 9, 48143 Münster

Telefon: 0251 83-22971 (Sekretariat) 0251 83-22982 (Geschäftsführer)

Telefax: 0251 83-22970 E-Mail: michels@insiwo.de

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INHALTSVERZEICHNIS

TÄTIGKEITSBERICHT DES INSTITUTS

Seite

I KURZPORTRAIT DES INSTITUTS 3

1 Aufgaben 3

2 Organisation 5

3 Institutsangehörige 6

4 Personalmitteilungen 7

II DIE TÄTIGKEIT DES INSTITUTS IM JAHRE 2012

1 Forschungsarbeiten 8

1.1 Künftige Wohnungsnachfrage älterer Menschen und daraus folgender Anpassungsbedarf des Wohnungsangebots in Nordrhein-Westfalen 8 1.2 The Relationship between Homeownership and Life Satisfaction 9

1.3 Rating von Wohnungsmarktregionen 9

1.4 Von „grünen Investitionen“ und „glühenden Landschaften“: Was sind die Treiber des Heizenergieverbrauchs in Mehrfamilienhäusern? 10 1.5 The Impact of Urban Amenities on Condominium Prices:

The Case of Münster 11

1.6 Sterbeverhältnisse von Wohneigentümern und Mietern in Deutschland 12 1.7 Abgrenzung gemeindescharfer Wohnungsmarktregionen in NRW 12 1.8 Wanderungsverhalten älterer Menschen in NRW – Empirische Muster

und politische Implikationen 13

1.9 Der Einfluss sektoralen Wachstums auf die Arbeitslosenquote –

eine Untersuchung auf Basis von Funktionalregionen für Deutschland 14

(4)

1.10 Does the labor demand depend on economic growth? An empirical

analysis on sectoral level with regional data for Germany 14 1.11 Economic growth and the regional labor market development

in German Regions: Okun´s law in a spatial context 15 1.12 PIGS in a poke – is the industry of Portugal, Ireland, Greece

and Spain competitive? An analysis with revealed

comparative advantages (RCA) 15

1.13 Reducing the Lower Bound on Market Interest Rates 16 1.14 On the Optimal Design of Risk Retention in Securitisation 16 1.15 Sovereign Debt Purchase Programs with Asymmetric Information 17 1.16 Energy Policy, Food and Climate Change – A Numerical

Simulation Approach 18

1.17 Different Uses of Land in an OLG-Model 18

1.18 Modeling Economic Growth – A Survey 19

1.19 Do Governments Tax Agglomeration Rents? 20

1.20 On Selection into Public Civil Service 20

2 Lehrveranstaltungen 22

3 Studienfahrt Leipzig 26

4 23. Münsteraner Wohnungswirtschaftliche Gespräche 29 5 Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen

und wissenschaftlichen Gremien 32

5.1 Mitgliedschaften 32

5.2 Mitarbeit in Ausschüssen und Beiräten 32

6 Veröffentlichungen 33

6.1 Schriftenreihen des Instituts 33

6.2 Veröffentlichungen der Institutsangehörigen 33

7 Vortragstätigkeit 35

8 Bibliothek und Archiv 38

9 Zentrale EDV-Unterstützung 39

(5)

I KURZPORTRAIT DES INSTITUTS

1 AUFGABEN

Das Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen unter der Leitung von Professor Dr.

Ulrich van Suntum gehört zur Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wil- helms-Universität Münster. Als Universitätsinstitut hat es die Aufgabe, Forschung und Lehre auf dem Gebiet des Siedlungs- und Wohnungswesens zu betreiben. Ihm gehören 9 Wissen- schaftler, 1 Nichtwissenschaftliche Mitarbeiterin und 4 Studentische Hilfskräfte an.

In der F o r s c h u n g befasst sich das Institut bzw. sein Rechtsvorgänger seit der Grün- dung im Jahre 1929 insbesondere mit grundsätzlichen und aktuellen Fragen des Siedlungs- und Wohnungswesens aus volkswirtschaftlicher Sicht. Schwerpunkte der Forschungstätigkeit liegen in den Bereichen

− Wohnungswirtschaft und Wohnungspolitik,

− Regionalökonomik,

− Arbeitsmarktökonomik und Beschäftigungspolitik.

In Eigenprojekten des Instituts und in Forschungsvorhaben, die von Forschungsförderungs- einrichtungen, Ministerien, Gebietskörperschaften, Verbänden, Unternehmen und einer För- derergesellschaft unterstützt werden, werden vor allem methodische und anwendungsbezo- gene Probleme aus volkswirtschaftlicher Sicht untersucht. Bei fachübergreifenden For- schungsprojekten arbeitet das Institut mit anderen Instituten und Wissenschaftlern zusammen.

Erheblichen Raum in der Tätigkeit des Instituts nimmt die wissenschaftliche Politikberatung ein, u. a. durch Anfertigung von Gutachten und Mitarbeit in Beiräten, Kommissionen und Beratungsgremien.

In der L e h r e werden die Studentinnen und Studenten der Volkswirtschaftslehre u. a. mit den Grundlagen der Regionalökonomik vertraut gemacht. Ergänzende Lehrveranstaltungen bieten Informationen über Wohnungswirtschaft und Wohnungspolitik sowie über Arbeits- markt- und Beschäftigungspolitik. Befähigten jungen Akademikerinnen und Akademikern wird die Chance geboten, sich durch mehrjährige selbstständige wissenschaftliche Arbeit als Führungsnachwuchs für die Wirtschaft zu qualifizieren.

(6)

Das Institut betreibt seit jeher die W e i t e r b i l d u n g von Fach- und Führungskräften der Wirtschaft; es veranstaltet Symposien, Vortragsveranstaltungen und Fachexkursionen. Die wissenschaftlichen Arbeiten des Instituts und die Ergebnisse wissenschaftlicher Veranstaltun- gen werden in drei eigenen Schriftenreihen veröffentlicht.

Der Kontakt zur Praxis wird besonders in der Zusammenarbeit mit der Förderergesellschaft des Instituts gepflegt. Sie unterstützt das Institut durch Aufbringung von Drittmitteln für Forschungsprojekte und die technische Ausstattung des Instituts. Mitglieder der Fördererge- sellschaft sind Unternehmen, Verbände, Banken und Organisationen aus dem Gesamtbereich des Wohnungs- und Siedlungswesens.

Seit Beginn des Jahres 2002 ist das Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen Mitglied des CAWM Centrum für angewandte Wirtschaftsforschung Münster, ein Zusammenschluss von fünf traditionsreichen volkswirtschaftlichen Instituten und Lehrstühlen. Die Forschungs- arbeiten im CAWM umfassen ein breites Spektrum volks- und betriebswirtschaftlicher Fragestellungen mit den Schwerpunkten Verkehrs- und Regionalökonomik, Finanz- wissenschaften, Wohnungswirtschaft, Unternehmenskooperation, Arbeitsmarkt sowie Wirt- schaftsgeschichte. Im CAWM sind – abhängig von der Auftragslage – etwa 55 wissen- schaftliche und 10 nichtwissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Geschäftsführender Direktor ist derzeit Prof. Dr. Ulrich van Suntum.

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2 ORGANISATION

Institutsdirektor: Prof. Dr. Ulrich v a n S u n t u m

Geschäftsführer: Akad. Direktor Dr. Winfried M i c h e l s

Abteilungen:

I. Wohnungswirtschaft und Wohnungspolitik

1. Wohnungsmarktmodelle 2. Wohnungspolitik

3. Abgrenzung Wohnungsmarktregionen

4. Immobilienbewertung (Hedonik) / Wohnungsmarktrating

II. Regionalökonomik

1. Theoretische Grundlagen räumlicher Entwicklung 2. Empirische Verfahren und Modelle

3. Regionale Wirtschafts- und Standortpolitik

III. Arbeitsmarktökonomik und Beschäftigungspolitik

1. Arbeitsmarktökonomik 2. Beschäftigungspolitik

Zentrale EDV-Unterstützung: Diplom-Volkswirt Jens O e l g e m ö l l e r Koordination Lehre: Diplom-Volkswirt Jens O e l g e m ö l l e r

Diplom-Volkswirt Daniel S c h u l t e w o l t e r Betreuung der Marion S c h w a r t z e

Studentischen Hilfskräfte:

Bibliothek: Karin S c h n e i d e r Schriftenreihen: Dr. Winfried M i c h e l s

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3 INSTITUTSANGEHÖRIGE

(1) Direktor

Prof. Dr. Ulrich v a n S u n t u m

(2) Geschäftsführer

Akad. Direktor Dr. Winfried M i c h e l s (3) Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen

Akad. Rat Dr. Tobias B ö h m M. Sc. Ec. Norbert H i l l e r

Diplom-Volkswirt Metin Andreas K a p t a n Diplom-Volkswirt Oliver L e r b s (bis 30.06.2012) Diplom-Volkswirt Jens O e l g e m ö l l e r

Diplom-Volkswirt Daniel S c h u l t e w o l t e r (ab 01.05.2012) Diplom-Volkswirtin Frauke V o o s h o l z

M.A. Timo Z u m b r o

(4) Ferner dem Institut zugeordnet: Prof. Dr. Hans Joachim S c h a l k (5) Sekretariat

Marion S c h w a r t z e

Stephanie H o h n s e l (Auszubildende bis 03.02.2012)

Sophie-Charlotte R y d z i k (Auszubildende ab 16.04.2012 bis 28.09.2012) Lisa S t e g g e m a n n (Auszubildende ab 15.08.2012)

(6) Bibliothek

Karin S c h n e i d e r (7) Studentische Hilfskräfte

Andreas B l ü m e l (ab 01.01.2012)

Tom Philipp D y b o w s k i (bis 30.04.2012) Tillmann H e y d g e n (bis 31.03.2012) Dorothee I h l e (ab 01.04.2012)

Lennart Sönke R u f f (ab 01.04.2012) Christin S c h u l z e B i s p i n g Nataliya T a r a t u t o (bis 31.05.2012)

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4 PERSONALMITTEILUNGEN

Am 31.12.2012 gehörten dem Institut neben dem Direktor und dem Geschäftsführer 9 Wis- senschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, eine Nichtwissenschaftliche Mitarbeiterin, eine Auszubildende und 5 Studentische Hilfskräfte an.

Frau Stephanie H o h n s e l wechselte am 06.02.2012 während ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation turnusgemäß innerhalb der Westfälischen Wilhelms- Universität ihren Ausbildungsplatz.

Frau Sophie-Charlotte R y d z i k setzte zum 16.04.2012 ihre Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation an der Westfälischen Wilhelms-Universität in unserem Institut fort.

Am 01.05.2012 trat Herr Diplom-Volkswirt Daniel S c h u l t e w o l t e r als neuer Wissenschaftlicher Mitarbeiter in das Institut ein.

Herr Dr. Christian O b e r s t promovierte am 16.05.2012. Das Thema seiner Dissertation lautet: „Essays on Spatial Economic Patterns and Developments in Germany“.

Herr Dr. Oliver L e r b s promovierte am 25.06.2012. Das Thema seiner Dissertation lautet:

„The Spatial Markets for Housing and Homeownership in Germany – Economic Analysis from the National to the Local”.

Herr Dr. Oliver L e r b s verließ am 30.06.2012 das Institut und nahm seine neue Tätigkeit im Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung GmbH in Bochum auf.

Frau Lisa S t e g g e m a n n begann am 15.08.2012 ihre Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation an der Westfälischen Wilhelms-Universität in unserem Institut.

Frau Sophie Charlotte R y d z i k wechselte am 01.10.2012 während ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation turnusgemäß innerhalb der Westfälischen Wilhelms- Universität ihren Ausbildungsplatz.

Dr. Oliver L e r b s und Dr. Christian O b e r s t haben den 1. Preis des diesjährigen GIF- Immobilien-Forschungspreis 2012 in der Kategorie "Sonstige wissenschaftliche Arbeiten" für ihren Artikel „Explaining the Spatial Variation in Homeownership rates: Results for German Regions” erhalten. Der Preis wurde am 06.10.2012 im Rahmen des 8. Immobilien- Symposiums der IRE|BS International Real Estate Business School der Universität Regensburg vergeben.

(10)

II DIE TÄTIGKEIT DES INSTITUTS IM JAHRE 2012

1 FORSCHUNGSARBEITEN

1.1 Künftige Wohnungsnachfrage älterer Menschen und daraus folgender Anpassungsbedarf des Wohnungsangebots in Nordrhein-Westfalen Ulrich van Suntum, Timo Zumbro

Der demographische Wandel in Nordrhein Westfalen stellt die Wohnungspolitik vor eine große Herausforderung. In den kommenden Jahrzehnten wird die Bevölkerung im Land stetig zurückgehen und zugleich in einem beträchtlichen Maße altern. Die geburtenstarken Jahrgänge nach dem Zweiten Weltkrieg (Babyboomer) sind nun im Pensionsalter. Der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung nimmt in den nächsten Jahren deutlich zu. Amtliche Berechnungen gehen davon aus, dass 2050 mehr als ein Drittel der Bevölkerung in Nordrhein- Westfalen über 60 Jahre alt sein wird. Vor allem die Zahl der 80-Jährigen wird stark zunehmen. Bisherige Studien zeigen, dass der Verbleib in der eigenen Wohnung für ältere Menschen, auch für Pflegebedürftige, einem Umzug vorgezogen wird. Nur die wenigsten Senioren wollen die eigenen vier Wände gegen einen Platz im Altersheim tauschen. In der Regel leben alte Menschen in den Häusern oder Wohnungen, in denen sie ihre Kinder groß gezogen haben, als Paar und später auch verwitwet weiter (Remanenzeffekt). Viele Gebäude sind dabei überwiegend in älterer Bausubstanz und weder barrierefrei noch barrierearm (BMVBS, 2011). Um sich auf die zukünftige Entwicklungen und die einhergehenden Auswirkungen auf dem Wohnungsmarkt einstellen zu können, bedarf es einer frühzeitigen Quantifizierung der Wohnungsnachfrage und des Wohnungsangebots.

Ziel der Forschungsarbeit ist es, den Bedarf altersgerechter Sanierung bestehender Wohnungen in Nordrhein-Westfalen zu quantifizieren und verschiedene Szenarios über zukünftige Entwicklungen abzuleiten. Neben der Verwendung von Daten der amtlichen Statistik wird auch auf Daten einer repräsentativen Umfrage unter älteren Haushalten in Nordrhein Westfalen zurückgegriffen. Die Erhebung unter mindestens 1.600 Personen ab 50 Jahren in Nordrhein-Westfalen wird Ende 2012 exklusiv für dieses Projekt durchgeführt. Ein weiterer Schwerpunkt der Umfrage sind finanzielle Aufwendungen altersgerechter Umbaumaßnahmen. So werden im Rahmen der Umfrage nicht nur die bereits durchgeführten und geplanten Umbaumaßnahmen erhoben, sondern auch nach der allgemeinen Kostenbeteiligung, den Ausgaben und der Finanzierung gefragt.

(Auftraggeber: LBS Westdeutsche Landesbausparkasse, Münster. Die Studie wird fortgeführt.)

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1.2 The Relationship between Homeownership and Life Satisfaction Timo Zumbro

Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Wohneigentum und der allgemeinen Lebenszufriedenheit in Deutschland. Mit dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) liegt ein umfangreicher, gut dokumentierter und repräsentativer Datensatz zu Personen und Haushalten in Deutschland vor. Die vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) aufbereiteten Daten werden seit 1984 jährlich für die westdeutschen Bundesländer und seit 1990 für das gesamte Bundesgebiet erhoben. Somit liegen seit der Wiedervereinigung zahlreiche Daten zu verschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen sowie zur Haushalts- und Wohnsituation der befragten Personen vor, die in der Analyse berücksichtigt werden können. Basierend auf einem Ordered-Logit-Ansatz wurde ein positiver Zusammenhang zwischen Wohneigentum und Lebenszufriedenheit ermittelt. Der Einfluss nicht direkt beobachtbarer Unterschiede zwischen Eigentümern und Mietern auf die allgemeine Lebenszufriedenheit konnte mit Hilfe eines Fixed-Effects-Regressionsmodells ausgemacht werden. Der positive Zusammenhang von Wohneigentum und Lebenszufriedenheit konnte insbesondere bei Niedrig- einkommensbeziehern festgestellt werden. Dagegen wirkt Wohneigentum negativ auf die Lebenszufriedenheit, wenn die mit der Wohnung verbundene finanzielle Belastung hoch ist oder die Wohnung in einem renovierungsbedürftigen Zustand ist.

(Die Studie wurde im Jahr 2012 abgeschlossen und wird im Juni 2013 in Housing Studies publiziert.)

1.3 Rating von Wohnungsmarktregionen

Winfried Michels, Hans Joachim Schalk, Norbert Hiller

Für Investoren, Kapitalanleger und Kreditinstitute ist das zukünftige Wertentwicklungs- potential von Immobilien von zentraler Bedeutung, da es die Renditen und Beleihungs- konditionen bestimmt. Das Wertentwicklungspotential wiederum hängt – außer von internen, objektgebundenen Faktoren (physische Bedingungen des Gebäudes und des Grundstücks) und externen Faktoren (kleinräumige Lage und Nachbarschaft) – entscheidend von den ökonomischen Entwicklungsperspektiven der jeweiligen Wohnungsmarktregion ab. Ziel des Forschungsprojektes ist es, eine Einschätzung der langfristigen Wertentwicklung von Immobilien und der Mietenentwicklung für funktional abgegrenzte Wohnungsmarktregionen durchzuführen („Rating“). Dabei werden diejenigen Wohnungsmarktregionen, die das Institut 2011 im Auftrag der Wüstenrot Stiftung für Deutschland und NRW ermittelt hat, zugrunde gelegt. Ein solch systematisches, wissenschaftlich fundiertes Rating von regionalen Wohnungsmärkten bzw. Wohnungsmarktregionen liegt unseres Wissens bisher nicht vor. Die bekannten Ratings beziehen sich auf sehr großräumige (z. B. Raumordnungsregionen) oder sehr kleinräumige Einheiten (einzelne Gemeinden und Städte). Diese räumlichen Einheiten erfassen jedoch nicht oder nur unzureichend die vorhandenen wohnungsmarktbezogenen Verflechtungen mit benachbarten lokalen Teilmärkten und neigen deshalb zu Über- oder Unterschätzungen der Immobilienentwicklung.

In ein Rating müssen Informationen über die aktuelle Wohnungsmarktlage und über die mittelfristigen Perspektiven (ca. 10 bis 15 Jahre) des betrachten regionalen Wohnungsmarktes einfließen. Schwerpunktmäßig soll das Rating wohnungsmarktrelevante Elemente

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(Haushaltsentwicklung, Baufertigstellungen, Einkommens-/Hauspreis-Relationen, Leerstände, Wohnraumversorgung, Mietniveau, Qualität der Bestände, Baulandpreise, Baukosten, Finanzierungskosten usw.) abbilden, ergänzt um die ökonomischen Perspektiven und damit die Attraktivität einer Wohnungsmarktregion. Letzteres hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf die zukünftige Wohnungsnutzungsnachfrage und das Wohnungsnutzungsangebot und sollte ebenfalls durch geeignete Indikatoren (zukünftige Beschäftigungsentwicklung, Beschäftigte in FuE-intensiven Branchen, Lohnentwicklung, Infrastrukturangebot etc.) abgebildet werden.

Nach Festlegung der räumlichen Diagnoseeinheit „Wohnungsmarktregion“ im ersten Arbeitsschritt werden im zweiten für jede Wohnungsmarktregion mithilfe ökonometrischer Verfahren die regionalen Einflussgrößen der Immobilienwertentwicklung („Fundamental- faktoren“) sowie deren Gewichtungen ermittelt. Daran schließt sich die Prognose der so herausgefilterten werttreibenden Faktoren an. Schließlich werden im vierten Arbeitsschritt die Ergebnisse zu einem Punktesystem verdichtet und zu einer gewichteten Gesamtnote zusammengefasst. Daraus ergibt sich unmittelbar das Rating der Wohnungsmarktregionen.

(Eigenprojekt; Bearbeitung wird fortgesetzt.)

1.4 Von „grünen Investitionen“ und „glühenden Landschaften“: Was sind die Treiber des Heizenergieverbrauchs in Mehrfamilienhäusern?

Timo Zumbro, Claus Michelsen, IWH, Marius Claudy, DCU, Dublin Energy Lab

Investitionen in die Energieeffizienz von Mehrfamilienhäusern müssen sich langfristig für ihre Eigentümer lohnen. Dies ist die notwendige Voraussetzung für höhere Neubau- und Sanierungsaufwendungen, die gewünscht sind, um die von der Europäischen Union und der Bundesregierung aufgerufenen Klimaziele zu erreichen. Der Beitrag untersucht die Determinanten der Kapitalintensität im Wohnungsbau, als Näherungsgröße für die hergestellte (energetische) Qualität, und daran anschließend die Frage, wie sich diese auf den durchschnittlichen regionalen Energieverbrauch auswirkt. Grundlage der Studie sind Daten des ista-IWH-Energieeffizienzindex, des Statistischen Bundesamtes und der Zusatzerhebung zur Wohnsituation im Rahmen des Mikrozensus. Bezugsjahr ist jeweils 2006. Die Analyse bezieht sich dabei bewusst auf Mehrfamilienhäuser, also Immobilien, die nicht nur den Charakter eines Konsumguts besitzen, sondern darüber hinaus weitgehend als Renditeobjekte unterhalten werden. Dies hat Implikationen für „grüne Investitionen“ zur Verbesserung der Energieeffizienz: Geringere Energiekosten kommen nicht unmittelbar dem Investor zugute.

Sein Gewinn liegt vielmehr in der Veränderung der erwarteten Kaltmiete, die – neben regionalen Unterschieden in ihrer absoluten Höhe – auch unterschiedlich stark mit Risiko behaftet sein kann. Untersucht wurden diese Zusammenhänge im Rahmen der Energieeffizienzdebatte bisher jedoch noch nicht.

Tatsächlich zeigt die durchgeführte empirische Untersuchung, dass Investoren Standorte mit geringerem erwarteten Risiko sowie größeren Mieterträgen bevorzugen und dort entsprechend höhere Mittel für den Geschosswohnungsbau aufwenden. Die Ergebnisse der Studie lassen sich mit folgendem Zahlenbeispiel illustrieren: Um die Investitionen für Neubau und Sanierung (die Kapitalintensität) in einer Region um 10 %, d. h. um 66,9 Euro je Quadratmeter zu steigern, müsste (unter sonst gleichen Bedingungen) das Verhältnis von

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Baupreisen zu Jahresmieten (der Multiplikator) – als Maß für das Vertrauen und die Renditeerwartung der Investoren – um knapp 40 % (von ungefähr 10 auf 14) erhöht werden.

Oder, über die Stellschraube der erzielbaren Kaltmieten: Bei einer Erhöhung der durchschnittlichen monatlichen Kaltmiete um einen Euro je Quadratmeter über das marktübliche Niveau wäre mit einer um rund 30 Euro höheren Kapitalintensität zu rechnen.

Dies hätte einen geringeren Energieverbrauch von rund 4,5 Kilowattstunden je Quadratmeter zur Folge, was zu den Gaspreisen der Beobachtungsperiode 2006 einer jährlichen Ersparnis von 38 Cent pro Quadratmeter entspräche – gegenüber einer höheren Kaltmiete von rund 12 Euro. Dies zeigt: Bei den bestehenden Marktanreizen sind die von der Politik erhofften, umfänglichen Investitionen nur bedingt zu erwarten. Staatliche Investitionsanreize könnten dies ändern. Eine entsprechende Förderpolitik sollte jedoch aufgrund der regional unterschiedlichen Marktpotenziale regionale Abstufungen enthalten. Dies gilt vor allem für Finanzhilfen in Form vergünstigter Darlehen oder Baukostenzuschüsse. Dagegen hat das derzeit verstärkt diskutierte Instrument der steuerlichen Sonderabschreibung den Vorteil, dass es an das persönliche Einkommen der Investoren und damit weniger stark an die konkreten Erträge und Wertentwicklungspotenziale der jeweiligen Immobilien geknüpft ist. Allerdings ist dieses Instrument auch mit erheblichen Risiken der Fehllenkung und Mitnahmeeffekten behaftet, wie der ostdeutsche Immobilienboom in den 1990er Jahren und dessen bis heute deutlich spürbare Folgen eindrucksvoll gezeigt haben.

(Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Oktober 2012 in der vom IWH herausgegebenen Zeitschrift Wirtschaft im Wandel veröffentlicht.)

1.5 The Impact of Urban Amenities on Condominium Prices: The Case of Münster Norbert Hiller

Bei der Bestimmung von Immobilienpreisdeterminanten spielen Lageparameter eine entscheidende Rolle. In der Literatur gibt es zahlreiche Studien zur Quantifizierung solcher Einflussgrößen, wobei als Untersuchungsraum meist (ausländische) Metropolen mit relativ ungenauen Lageparametern herangezogen werden. Die Forschungsarbeit befasst sich mit der Messung möglicher Immobilienpreisdeterminanten innerhalb der kleinen Großstadt Münster.

Als eher seltenes Charakteristikum einer entwickelten Großstadt zählt das Fahrrad zu den typischen Verkehrsmitteln. Vor diesem Hintergrund erscheinen Lageparameter in einem neuen Licht. Mit Hilfe von Immobilienpreisdaten (Eigentumswohnungen) werden anhand hedonischer Verfahren relevante Immobilienpreisdeterminanten identifiziert. Die Nutzung von GIS-Software (GIS=Georaphic Information Systems) erlaubt dabei eine Berechnung von Distanzmaßen zwischen Immobilienstandorten und verschiedenen städtischen Amenities (Annehmlichkeiten) wie Restaurants, Bushaltestellen oder Cafés. Weitere lokale Gegebenheiten wie Straßenlärm oder die soziale Struktur der Nachbarschaft lassen sich ebenfalls in die Methodik implementieren. Die Ergebnisse erlauben interessante Einblicke in die Wirkungsmechanismen bestimmter Lagekriterien.

(Die Untersuchung wird fortgeführt.)

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1.6 Sterbeverhältnisse von Wohneigentümern und Mietern in Deutschland Timo Zumbro

Neben der steigenden Lebenserwartung und der damit einhergehenden alternden Bevölkerung in Deutschland rücken auch zunehmend Unterschiede in der Lebenserwartung verschiedener sozialer Gruppen in den Fokus der breiten Öffentlichkeit. Grundsätzlich haben unter- schiedliche Mortalitätsraten gravierende Auswirkungen auf verschiedene soziale und ökonomische Aspekte, wie beispielsweise das Sparverhalten und die gemeinsame Lebenszeit von Familiengenerationen. Im Mittelpunkt dieser Studie steht die Differenzierung der Lebenserwartung bzw. Überlebenswahrscheinlichkeit von Wohneigentümern und Mietern.

Unterschiede in der Lebenserwartung von Wohneigentümern und Mietern wirken sich auf die Berechnung von Kreditrisiken sowie die Bemessung von Immobilienrenditen aus und sind daher besonders für Versicherungen und öffentliche Förderbanken von großer praktischer Bedeutung. In der Analyse wird auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zurückgegriffen. Das SOEP ist eine Wiederholungsbefragung, die seit 1984 im Auftrag des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) durchgeführt wird. Über die Weiter- verfolgungsregel werden sowohl die Befragungspersonen (nach Umzügen in andere Privathaushalte und in Heime) in den neuen Haushalten weiter befragt als auch die neuen Befragungspersonen in den neu dazugekommenen Haushalten (vgl. Unger, 2003). Bisherige Analysen haben gezeigt, dass trotz der vergleichsweise kleinen Datenbasis des SOEP von einem erstaunlich guten Abbild der gesellschaftlichen Sterblichkeitsverhältnisse ausgegangen werden kann, siehe z. B. Klein (1996), Lampert et al. (2007) und Unger (2003). Insgesamt werden 15.282 Personen ab einem Alter von 60 Jahren beobachtet. Über den gesamten Beobachtungszeitraum werden 4.208 Todesfälle (mit Angabe zum Todesjahr) erfasst.

Männliche Wohneigentümer haben im Vergleich zu männlichen Mietern eine zwei Jahre höhere Lebenserwartung. Die ermittelten Unterschiede bei den Sterbeverhältnissen zwischen Wohneigentümern und Mietern bieten Investoren eine Grundlage für die Berechnung der Rendite bei Modellen der umgekehrten Hypothek in Deutschland. Bei den Frauen wurde lediglich ein statistisch nichtsignifikanter Unterschied der mittleren Lebenserwartung zwischen Wohneigentümern und Mietern von einem Jahr festgestellt.

(Die Arbeit wurde im August 2012 abgeschlossen und wird im Januar 2013 in der Zeitschrift für Immobilienökonomie (Journal of Interdisciplinary Property Research) veröffentlicht.)

1.7 Abgrenzung gemeindescharfer Wohnungsmarktregionen in NRW Winfried Michels, Norbert Hiller

Der „Wohnungsmarkt“ besteht aus vielen regionalen Teilmärkten mit unterschiedlichen Kauf- und Mietpreisen für vergleichbaren Wohnraum. Wenn diese regionalen Teilmärkte die ökonomischen und funktionalen Verflechtungen innerhalb der regionalen Teilmärkte abbilden, werden sie auch als Wohnungsmarktregionen (WMR) bezeichnet. Funktional richtig abgegrenzte WMR sind eine zwingende Voraussetzung für die Einschätzung der augenblicklichen und zukünftigen Wohnungsmarktlage, da ansonsten unzulässige Saldierungseffekte zwischen den WMR (Verrechnung von Wohnungsleerstand in einer mit Wohnungsmangel in einer anderen WMR) auftreten können. Da die WMR in der Regel nicht

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deckungsgleich mit administrativen Gebietseinheiten wie Regierungsbezirken, Kreisen oder Gemeinden sind, müssen sie erst durch geeignete Verfahren ermittelt werden.

In unserem Forschungsprojekt werden gemeindescharfe WMR für Nordrhein-Westfalen ermittelt. Bei Verwendung von Wanderungsdaten auf Gemeindeebene ergeben sich weitaus kleinräumigere Zuschnitte von Wohnungsmärkten als dies bei Daten auf Kreisebene der Fall ist. Der Abgrenzungsvorschlag basiert auf den Ergebnissen der von der Wüstenrot Stiftung finanziell geförderten Untersuchung „Wohnungsmarktregionen in Deutschland – Abgrenzung und Struktur funktionaler Wohnungsmärkte“, die das Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen 2011 vorgelegt hat. Der dort im zweiten Teil der Arbeit enthaltene, beispielhaft für Gemeinden durchgeführte Abgrenzungsvorschlag ist flächendeckend und teilt NRW in gemeindescharfe und überschneidungsfreie („Sub- „)Wohnungsmarktregionen ein.

Datenbasis sind die aggregierten Wanderungsbewegungen der sog. Familienwanderer für die Jahre 2005 bis 2009. Dieser Datensatz wird aktualisiert und auf den Zeitraum 2005 bis 2011 ausgedehnt. Erste Ergebnisse zeigen, dass es aufgrund des erweiterten Datensatzes zu einem veränderten Zuschnitt der WMR auf Gemeindeebene kommt, d. h. die WMR sind im Zeitablauf – wie auch zu erwarten war – nicht stabil. NRW wird demnach in 76 gemeinde- scharfe WMR eingeteilt.

(Eigenprojekt; Bearbeitung wird fortgesetzt.)

1.8 Wanderungsverhalten älterer Menschen in NRW – Empirische Muster und politische Implikationen

Timo Zumbro, Norbert Hiller

In den kommenden Jahrzehnten wird die Bevölkerung bundesweit stetig zurückgehen und zugleich in einem beträchtlichen Maße altern. Neben dem allgemeinen demographischen Trend wird sich die Entwicklung der Bevölkerung regional stark unterscheiden (BBSR, 2009).

Während die Bevölkerung im ländlichen Raum weiter zurückgeht ist in den deutschen Großstädten eher mit einer Stagnation oder sogar einer Zunahme der Bevölkerung zu rechnen (Brühl et al., 2005). Dieses regionale Ungleichgewicht ist neben der regional unter- schiedlichen Bevölkerungsstruktur vor allem auf das Wanderungsverhalten der Bevölkerung zurückzuführen. Ein Vergleich der Wanderungsmuster und -motive in NRW ist bisher auf kleinräumiger Gemeindeebene nur unzureichend analysiert worden. In diesem Beitrag werden die Wanderungsbewegungen über die Gemeindegrenzen innerhalb Nordrhein-Westfalens zwischen den Jahren 2006 und 2011 deskriptiv dargestellt. Dabei werden drei Wanderungsgruppen beobachtet: Familienwanderer, Berufswanderer und Seniorenwanderer.

Letztere stehen dabei im Vordergrund der Analyse. Zudem werden die Wanderungen ins Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt, um Aussagen über die relative Häufigkeit der (älteren) Stadtrückkehrer treffen zu können. Darüber hinaus dienen die räumlichen Wanderungsmuster der Altersgruppen als Grundlage für Hypothesen, die eine Prognose der zukünftigen strukturellen Veränderungen der Gemeinden erlaubt.

(Die Untersuchung wird fortgeführt.)

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1.9 Der Einfluss sektoralen Wachstums auf die Arbeitslosenquote – eine Untersuchung auf Basis von Funktionalregionen für Deutschland Jens Oelgemöller

Wirtschaftswachstum und sinkende Arbeitslosenquoten in den vergangenen Jahren in Deutschland lassen auf den inversen Zusammenhang zwischen Produktionsoutput und Arbeitslosigkeit schließen, wie ihn Arthur M. Okun bereits in den 60er Jahren identifizieren konnte. In der vorliegenden Arbeit wird nun untersucht, ob diese Relation für jeden Sektor zutrifft. Hierzu wird auf Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten auf Kreisebene für Deutschland zurückgegriffen, die zu funktional abgegrenzten Arbeitsmarktregionen aggregiert werden. Es können die Vermutungen untermauert werden, dass insbesondere die arbeitsintensiven Sektoren Bau- und Landwirtschaft direkten Einfluss auf die Arbeitslosenquoten nehmen.

Sektoren mit relativ hohem Qualifikationsbedarf (insbesondere Finanz- und Versicherungs- unternehmen) scheinen ihren höheren Output nicht mit der Rekrutierung aus dem Arbeitslosenbereich zu erzielen. Einen weiteren Einfluss hat zudem die Unsicherheit der Unternehmer über zukünftige Entwicklungen und die Geschäftsaussichten. Dies wird mit der unterjährigen Variation des ifo-Indexes abgebildet. Je stärker die Schwankungen in der Zukunftsbeurteilung sind, desto weniger Arbeitslose werden eingestellt. Entscheidend in der Untersuchung ist zudem, für individuelle Regionaleigenschaften zu kontrollieren.

(Die Untersuchung ist abgeschlossen.)

1.10 Does the labor demand depend on economic growth? An empirical analysis on sectoral level with regional data for Germany

Jens Oelgemöller

In der jüngeren Vergangenheit erlebte der deutsche Arbeitsmarkt eine Phase der Erholung mit stark steigenden Erwerbstätigenzahlen. Dieser Anstieg wird u. a. auf die Arbeitsmarkt- reformen zurückgeführt und die Annahme, dass die gewonnene Flexibilität in einer dynamischeren Verknüpfung zwischen Wirtschaft und Arbeitsmarkt mündet. In dieser Untersuchung wird analysiert, wie stark Erwerbspersonen tatsächlich vom Wirtschafts- wachstum profitieren. Basierend auf dem Verdoorn´schen Gesetz wird hierzu zunächst aus der Kostenfunktion der Unternehmen die Arbeitsnachfragefunktion hergeleitet. Der Bedarf an Erwerbspersonen hängt schließlich vom Wirtschaftswachstum und den Faktorpreisen (Lohn und Zins) ab. Dieser Zusammenhang wird nun für verschiedene Sektoren untersucht, da die Nachfrage insbesondere von der Arbeitsintensität und den Qualifikationsansprüchen abhängig ist. Um diese Vermutung zu unterstützen, werden die Erwerbstätigen nach Alter, Bildung, Nationalität und atypische Beschäftigung (hier: Zeitarbeit) unterschieden. Zudem wird der deutsche Arbeitsmarkt in funktional abgegrenzte Arbeitsmarktregionen unterteilt, um regionale Spezifika zu berücksichtigen. Es zeigt sich, dass insbesondere der Bausektor stark und das produzierende Gewerbe spürbar auf die wirtschaftliche Situation reagieren. Der Arbeitskräftebedarf in der Finanz- und Versicherungsbranche scheint hingegen nicht von regionalen Wachstumsraten beeinflusst zu sein. In der Krisenzeit (2008/2009) kam es zu einer signifikanten, positiven Verschiebung des Zusammenhangs für alle Arten der Beschäftigung.

Insbesondere die Zeitarbeit war in diesem Zeitraum sehr sensitiv hinsichtlich Veränderungen des Wirtschaftswachstums, was auch zu erwarten war. Die Reagibilität der Arbeits-

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kräftenachfrage in Bezug auf die Faktorpreise zeigt sich ebenfalls für alle Sektoren und Erwerbstätigengruppen.

(Die Untersuchung wird fortgeführt.)

1.11 Economic growth and the regional labor market development in German Regions: Okun's law in a spatial context

Jens Oelgemöller, Christian Oberst

In dieser Studie wird bei der Analyse des „Okun´s Law“ der räumlichen Heterogenität des deutschen Arbeitsmarktes mit funktional abgegrenzten Arbeitsmarktregionen und räumlich ökonometrischen Methoden Rechnung getragen. Die Zusammenfassung der Landkreise und kreisfreien Städte zu Arbeitsmarktregionen ermöglicht es, räumliche Wechselwirkungen zwischen den Kreisen auszublenden und somit ein differenziertes Bild Deutschlands zu zeigen. Es ist zudem möglich, nach strukturellen Unterschieden der Arbeitsmarktregionen zu forschen. Der betrachtete Zeitraum umfasst die Jahre vor der Finanzkrise. In dieser Zeit eines robusten Aufschwungs sank die Arbeitslosen- und stieg die Erwerbstätigenzahl in Deutschland merklich. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt in der Entwicklung eines geeigneten Analyserahmens. Es zeigt sich, dass mithilfe der Funktionalräume in Kombination mit regionalökonometrischer Vorgehensweise (Spatial Durbin Error Model) und räumlichen Fixen Effekten unverzerrte Ergebnisse erzeugt werden. Der Zusammenhang zwischen regionalem Wirtschaftswachstum und regionaler Arbeitslosenquote (Okun´s Law) wird überschätzt, wenn nicht für regionale Aspekte kontrolliert wird.

(Die Untersuchung ist abgeschlossen.)

1.12 PIGS in a poke – is the industry of Portugal, Ireland, Greece and Spain competitive? An analysis with revealed comparative advantages (RCA) Jens Oelgemöller

Durch die Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre gelangten Portugal, Irland, Griechenland und Spanien (PIGS) in eine nachhaltige Schieflage. Insbesondere für Griechenland wird die Möglichkeit eines Austritts aus dem Euroraum diskutiert. In allen vier Ländern ist es vor allem die heimische und öffentliche Nachfrage, die in den vergangenen Jahren weggebrochen ist und auch absehbar nicht zu einer Belebung der Wirtschaft wird beitragen können. Die ausländische Nachfrage bleibt somit die letzte Möglichkeit auf wirtschaftliche Belebung.

Dabei fällt in der öffentlichen Diskussion auf, dass wenig bekannt über die Exportstruktur der PIGS-Staaten ist. Diese Studie analysiert die Exportsituation und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Güterproduktion. Hierzu wird der Indikator der komparativen Kostenvorteile (RCA) von Balassa in originaler Version und in abgewandelter Form nach dem Sachverständigenrat genutzt. In einem nächsten Schritt wird der Balassa-Indikator jedes Sektors mit dem entsprechendem Handelsbilanzindikator verglichen (Produkt-Mapping), um zu untersuchen, wie exportorientiert die wettbewerbsfähigen Sektoren tätig sind. Es zeigt sich, dass von den vier untersuchten Staaten allein Irland eine starke Exportorientierung aufweist und wettbewerbsfähige Sektoren insbesondere in den Bereichen von kapital- und

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technologieintensiven Gütern besitzt. Spaniens Exporte werden von der Automobilindustrie dominiert, wobei diese Sektoren keine oder nur geringe komparativen Kostenvorteile aufweisen. Griechenland und Portugal besitzen keine ausgeprägte Spezialisierung. Die Sektoren, die hier Kostenvorteile haben, liegen vornehmlich bei den gering-technologischen Produkten und gehören überwiegend zum Agrarsektor und zur Rohstoffverarbeitung. Vor allem Griechenland scheint von der Globalisierung nicht profitiert zu haben und wird enorme Anstrengungen unternehmen müssen, wenn es vom Export profitieren möchte.

(Die Untersuchung ist abgeschlossen.)

1.13 Reducing the Lower Bound on Market Interest Rates Metin Kaptan, Ulrich van Suntum, Cordelius Ilgmann

Unter Ökonomen ist es weitestgehend unstrittig, dass die Geldpolitik der Beschränkung einer Nullzins-Grenze unterliegt (zero bound on nominal interest rates). Bereits Ende des 19.

Jahrhunderts gab es erste Vorschläge zur Umgehung dieser Beschränkung als Prävention möglicher Liquiditätsengpässe und damit zur Förderung von Investitionen. Angesichts der Wirtschaftskrise versuchen Ökonomen nun erneut, das Problem der unteren Schranke der Nominalzinsen zu lösen. In dieser Studie werden drei dieser Vorschläge zur Überwindung der Nullschranke der nominalen Zinssätze kritisch diskutiert. Darauf aufbauend wird hier eine deutlich einfachere und effektivere Methode zur Förderung der Realinvestitionen in Zeiten tiefster Rezession aufgezeigt. Diese Methode basiert auf langfristigen Zentralbankkrediten mit niedrigen, aber nicht-negativen Leitzinsen. Mit der Aussicht sinkender Ausfallraten nach der Rezession ähnelt der Effekt dieser Methode dem Effekt negativer Leitzinsen in Krisenzeiten.

Damit kann gezeigt werden, dass der Effekt einer Nullzins-Grenze auch ohne substanzielle Änderungen der Geldsystems abgemildert werden kann.

(Veröffentlicht in: Economic Analysis and Policy, Vol. 41 (2), S. 133-146.)

1.14 On the Optimal Design of Risk Retention in Securitisation Metin Kaptan

In der Finanzkrise und den daraus entstandenen realwirtschaftlichen Konsequenzen sind die Bedeutung und zugleich die Grenzen der Bankenregulierung und Bankenaufsicht deutlich geworden. Zur Entstehung der Finanzkrise hat die Verbriefung von leistungsgestörten Krediten bekanntermaßen wesentlich beigetragen. Die Technik der Verbriefung ermöglicht Banken, Kreditausfallrisiken auf den Kapitalmarkt zu transferieren. Dies wiederum begünstigte eine leichtfertige Kreditvergabe mit mangelhafter Bonitätsprüfung der Kredit- nehmer. Gefördert wurde dieses Verhalten der Banken durch einen kaum regulierten europäischen und US-amerikanischen Kredit- und Verbriefungsmarkt. Dennoch stellen Verbriefungen ein notwendiges Instrument dar, welches das knappe Eigenkapital der Banken entlastet und gleichzeitig die Liquiditätsversorgung der Wirtschaft fördert.

Als Antwort auf die Finanzkrise haben die Gesetzgeber mit der verpflichtenden ad-hoc- Einführung von Selbstbehalten reagiert, d. h. Banken wurden verpflichtet, 5 % des Risikos bei

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verbrieften Kreditportfolien selbst zu tragen. Hierbei kann die verbriefende Bank zwischen drei verschiedenen Formen der Ausgestaltung des Selbstbehalts wählen. Zwar werden durch den Behalt gewisser Anteile der einzelnen Tranchen eines Portfolios ceteris paribus positive Anreize zur sorgfältigeren Bonitätsprüfung geschaffen. Allerdings besteht die Gefahr, dass bei gleichzeitig verschärften Eigenkapitalvorschriften der Kreditvergabespielraum der Banken extrem eingeschränkt wird.

In dieser Studie wird ein Vorschlag zur Ausgestaltung eines pareto-optimalen Designs des Risikoselbstbehalts der Banken präsentiert. Das hier vorgeschlagene Modell führt den Beweis, dass durch eine gezielte Auswahl der einzubehaltenden Tranchen eines Kreditportfolios die Anreize einer sorgfältigen Bonitätsprüfung der Banken – pro Einheit Selbstbehalt – maximiert werden können. Das optimale Design des Selbstbehalts wird mithilfe eines Nutzmaximierungs-Problems hergeleitet und unterscheidet sich damit deutlich von der bestehenden ad-hoc-Regulierung in Europa und den USA. Bei Umsetzung dieses Vorschlags könnte trotz geringerer Eigenkapitalbelastung ein Moral-Hazard-Verhalten der Banken weitestgehend vermieden werden. Gleichzeitig würde dies die Stabilität des Finanzsystems fördern, ohne eine unnötige Verknappung der Liquidität zu verursachen.

(Veröffentlicht in: Risk Governance and Control: Financial Markets and Institutions, Vol. 1 (3), S. 50-58.)

1.15 Sovereign Debt Purchase Programs with Asymmetric Information Metin Kaptan

Um die europäische Schuldenkrise zu mildern, hat die Europäische Zentralbank im Mai 2010 ein Programm zum Ankauf von Staatsanleihen hochverschuldeter Mitglieder der europäischen Währungsunion beschlossen. In diesem Beitrag wird ein einfaches Modell mit asymmetrischer Information und heterogenen Investoren angewandt, um die Effekte eines modifizierten Ankaufprogramms für Staatsanleihen zu analysieren. Die Grundidee ist, dass die EZB die Preisabschläge auf den Sekundärmärkten für Staatsanleihen der Peripherieländer ausnutzt, indem sie ohne vorherige Ankündigung Staatsanleihen aufkauft und diese dann zum Kaufpreis und nicht zum Nominalwert bilanziert. Dadurch entsteht ein Schuldenerlass in Höhe der Differenz zwischen Nominalwert und Marktpreis. Im Gegensatz zu einem Haircut, der alle Investoren betrifft, wird dieser markt-basierte Schuldenerlass nur von Investoren finanziert, die in der Lage sind, Abschreibungen zu tätigen, ohne dabei in eine finanzielle Notlage zu geraten. Dies resultiert aus einem Prozess der natürlichen Selektion von Marktteilnehmern auf Sekundärmärkten für Staatsanleihen.

(Veröffentlicht in: Multidisciplinary Academic Research 2012, ISBN 978-80-260-2184-1.)

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1.16 Energy Policy, Food and Climate Change - A Numerical Simulation Approach Frauke Voosholz, Thomas Kuhn, Michael Pickhardt

Das Wachstum einer Ökonomie ist immer abhängig von ihrer Produktionsleistung; einer der wichtigsten Produktionsfaktoren ist Energie. Gleichzeitig spielt die Arbeitsteilung in einer globalisierten Welt eine immer größere Rolle, demzufolge sämtliche Wirtschaftssubjekte auf Gütertransporte zwischen den Standorten und den Absatzmärkten und somit auch auf die Transportenergien angewiesen sind. Insbesondere nachhaltige Wachstumsraten erfordern einen erheblichen Substitutionsprozess, in dem fossile Kraftstoffe kontinuierlich durch Biokraftstoffe, Wasserstoff oder ökologisch freundliche Stromerzeugung ersetzt werden.

Das bestehende Wachstumsmodell von Kuhn und Pickhardt (2010), in dem ein Substitutionsprozess einer nicht erneuerbaren Ressource durch einen nachwachsenden Rohstoff bei der Erzeugung eines Zwischenproduktes (Kraftstoff) eingesetzt wird, wird erweitert. Es wird berücksichtigt, dass nutzbares Land und somit auch eine Ausdehnung der Bioenergieproduktion begrenzt ist, wenn zugleich die Produktion von Nahrungsmitteln nicht beschränkt werden soll. Wachstumsmotor dieses Modells ist der technische Fortschritt, der durch Arbeitseinsatz in der Forschung erzeugt wird.

Um nachhaltiges Wachstum zu erzeugen, müssen die optimalen Entscheidungen über Landaufteilung, Arbeitskräfteeinsatz in der Produktion, Abbau der nicht-erneuerbaren Ressource und Anbau der erneuerbaren Ressource getroffen werden. Es wird ein Simulationsmodell genutzt, um unterschiedliche Szenarien darzustellen und hieraus Handlungsempfehlungen ableiten zu können. Alle genutzten Funktionen und Bedingungen sowie Parameter werden spezifiziert; als Referenz wird die Entwicklung des Wachstums und weiterer Faktoren Deutschlands genutzt.

(Die Untersuchung wird fortgeführt.)

1.17 Different Uses of Land in an OLG-Model Frauke Voosholz, Ulrich van Suntum

Häufig wird diskutiert, ob den heutigen Generationen Vorschriften gemacht werden müssen, wie sie nicht-erneuerbare und erneuerbare Ressourcen nutzen dürfen, damit auch die zukünftigen Generationen die Möglichkeit haben, diese zu nutzen. Gleichzeitig wird immer häufiger darauf hingewiesen, dass es eine Konkurrenz in der Landnutzung, zwischen Lebensmittelproduktion und erneuerbaren Ressourcen gibt. Es soll gezeigt werden, dass selbst wenn die aktuelle Generation die alleinige Entscheidungsmöglichkeit über die Verwendung der Ressourcen hat, sie diese nicht vollständig verbrauchen wird. Jede Generation versucht, seinen Gesamtnutzen zu optimieren. Dieser Nutzen setzt sich aber nicht nur aus dem Konsum von Gütern in den einzelnen Jahren zusammen, zusätzlich wird berücksichtigt, dass Freizeit (Zeit, die nicht mit dem Abbau der Ressourcen verwendet wird) auch einen positiven Einfluss auf den Nutzen hat.

Um die optimalen Entscheidungen der Individuen zu modellieren, wird ein Overlapping- Generations-Modell mit 3 Generationen in ein endogenes Wachstumsmodell integriert. In die

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Produktionsfunktion gehen sowohl die beiden Ressourcen als auch ein Teil der zur Verfügung stehenden Landfläche ein, technischer Fortschritt ist eine exogene Variable. Der übrige Teil der Landfläche wird für die Regeneration der erneuerbaren Ressource genutzt. Die Individuen versuchen, ihren Konsum zu maximieren. Hierzu müssen die optimalen Abbauraten, indirekt hierdurch die Freizeit, und die optimale Aufteilung der Landfläche bestimmt werden.

Die Ergebnisse sollen durch numerische Bespiele bestätigt und anhand von empirischen Daten überprüft werden.

(Die Untersuchung wird fortgeführt.)

1.18 Modeling Economic Growth - A Survey Frauke Voosholz

Vielfach stellen sich die Fragen, wie ist der Stand der Forschung, welche Literatur gibt es?

Woher kommen die Gedankengänge einzelner Forscher, worauf bauen sie auf, von welcher Denkrichtung sind sie beeinflusst? Wo besteht noch mehr Forschungsbedarf? Und ist dieser Bereich überhaupt relevant und von Interesse für Politiker, für Entscheidungsträger und andere Forscher? Während der Beschäftigung mit Wachstumsmodellen und Ressourcen sind diese Fragen aufgetreten. Zur Beantwortung soll ein Überblick zum Thema Modellierung von Wirtschaftswachstum gegeben werden. Dieser wird nicht allumfassend sein, einiges wird zusammengefasst, Schwerpunkte werden gesetzt.

In diesem Überblick wird insbesondere die Verbindung von Ressourcenökonomie, Humankapital und Wirtschaftswachstum betrachtet. Ressourcenökonomische Ansätze werden ganz unterschiedlich in Wachstumsmodelle integriert. Insbesondere wird betrachtet inwieweit der Substitutionsprozess zwischen erneuerbaren und nicht-erneuerbaren Ressourcen berücksichtigt wird, oder nur der Fokus auf einen Ressourcentyp gelegt wird. Auch dem Humankapital werden unterschiedliche Funktionen in den Modellen zugesprochen. Es besteht die Möglichkeit, es ähnlich wie Sachkapital zu behandeln; Investitionen sind hier der treibende Faktor. Auf der anderen Seite wird für das Humankapital ein eigener Produktionssektor für Wissen und Patente geschaffen.

Des Weiteren wird festgestellt, inwieweit numerische Simulationen in der Forschung eingesetzt werden, um Ergebnisse zu überprüfen und verschiedene Szenarien darzustellen.

(Die Untersuchung wird fortgeführt.)

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1.19 Do Governments Tax Agglomeration Rents?

Tobias Böhm, H. J. Koh, N. Riedel

Theorien des Steuerwettbewerbs postulieren, dass Jurisdiktionen einen Anreiz haben, ihre Unternehmenssteuersätze abzusenken, um so Unternehmen aus anderen Jurisdiktionen anzuziehen. Dieser Anreiz führt dazu, dass Unternehmenssteuersätze ineffizient niedrig sein können, im Extremfall sogar gegen Null konvergieren. Diese theoretischen Vorhersagen basieren ganz entscheidend auf einer hohen Mobilität von Unternehmen, oder allgemeiner gesprochen, von Kapital. Wenn Unternehmen allerdings weniger mobil sind, beispielsweise weil ihr gegenwärtiger Standort einzigartige Vorteile bietet, die sie an anderen Standorten nicht vorfinden würden, so reduziert sich die Unternehmensmobilität und damit die Schärfe des Steuerwettbewerbs. Solche einzigartigen Vorteile können z. B. durch Agglomerations- effekte bedingt sein. Hierunter versteht man Vorteile, die aus der Größe des lokalen Marktes oder der Nähe vieler Unternehmen aus der gleichen Branche zueinander entstehen, z. B. spill- overs von Wissen oder die Verfügbarkeit vieler qualifizierter Arbeitnehmer im lokalen Arbeitsmarkt. In dieser Studie untersuchen wir empirisch, ob Agglomerationseffekte tatsächlich zu weniger Steuerwettbewerb und damit höheren Unternehmenssteuern führen.

Unsere empirische Analyse nutzt aus, dass deutsche Gemeinden über die Wahl der Gewerbesteuer im direkten Steuerwettbewerb zueinander stehen. Um die Auswirkung von Agglomerationseffekten auf die Schärfe des Steuerwettbewerbs zu bestimmen, konstruieren wir zunächst Agglomerationsmaße für alle deutschen Gemeinden. Dabei unterscheiden wir zwischen industriespezifischer Agglomeration, die z. B. spill-over Effekte von industrie- spezifischem Wissen abbildet und allgemeiner Agglomeration, die z. B. die Größe des lokalen Marktes fasst. Danach untersuchen wir, ob die Gewerbesteuerwahl statistisch von unseren Agglomerationsmaßen beeinflusst wird.

Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Gemeinden, die Agglomerationen aufweisen, tatsächlich höhere Gewerbesteuersätze wählen. Dabei spielen sowohl die industrie- spezifischen Agglomerationen als auch die allgemeinen Agglomerationen eine statistisch signifikante und quantitativ bedeutsame Rolle. Darüber hinaus finden wir, dass nicht nur die absoluten, sondern insbesondere die Agglomerationscharakteristika einer Gemeinde relativ zu ihren Nachbargemeinden entscheidende Determinanten der Gewerbesteuersatzwahl sind.

Entscheidend dafür, welchen Teil ihrer Agglomerationsvorteile eine Gemeinde besteuern kann, ist also, welche Vorteile die Gemeinde relativ zu ihren Nachbargemeinden bietet.

(Zur Veröffentlichung angenommen im Journal of Urban Economics.)

1.20 On Selection into Public Civil Service Tobias Böhm, N. Riedel

Ein Beschäftigungsverhältnis im öffentlichen Sektor (sei es als Angestellter oder Beamter) weist strukturell andere Merkmale auf als ein Beschäftigungsverhältnis im privaten Sektor.

Man denke z. B. an den stärkeren Kündigungsschutz und die tendenziell niedrigeren Gehälter im öffentlichen Sektor. Die Studie widmet sich der Frage, welche Auswirkungen von diesen unterschiedlichen Regelungen im öffentlichen und privaten Sektor zu erwarten sind.

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Während das Problem des moralischen Risikos (moral hazard) im öffentlichen Sektor schon länger diskutiert wird, konzentriert sich unsere Studie auf Selektionswirkungen. Die existierende Literatur betont hier insbesondere, dass die relativ niedrigen Gehälter im öffentlichen Sektor dazu beitragen, Arbeitnehmer mit hoher intrinsischer Motivation zu gewinnen. Unsere Studie fokussiert dagegen auf mögliche negative Selektionseffekte: der öffentliche Sektor könnte gerade Arbeitnehmer mit niedriger Arbeitsmotivation anziehen, da der stärkere Kündigungsschutz die adversen Konsequenzen niedriger Motivation abfedert.

Dieses Argument wird zuerst in einem theoretischen Rahmen entwickelt und danach mit Hilfe deutscher Daten empirisch überprüft. Unsere empirische Untersuchung nutzt dabei die deutsche Wiedervereinigung aus. Heutige Beschäftigte im öffentlichen Sektor, die ihre Berufswahl noch in der früheren DDR getroffen haben, haben dies nicht aus einem Sicherheitsmotiv heraus getan, da in der DDR alle Berufe identischen Kündigungs- schutzregelungen unterlagen. Dies gilt aber nicht für Beschäftigte, die ihre Berufswahl in der BRD getroffen haben. Daher würde man erwarten, dass die erste Gruppe im öffentlichen Sektor eine höhere Motivation aufweist als die zweite Gruppe. Um diese Hypothese zu überprüfen, folgen wir der existierenden Literatur und nähern Arbeitsmotivation mit der Anzahl an Fehltagen an. Tatsächlich finden wir statistisch signifikante und robuste Unterschiede zwischen Beschäftigten, die ihre Berufswahl in der DDR bzw. der BRD getroffen haben. Während bei Beschäftigten, die ihre Berufswahl in der BRD getroffen haben, signifikante Unterschiede in der Anzahl an Fehltagen zwischen privatem und öffentlichem Sektor bestehen, verschwinden diese Unterschiede, wenn man stattdessen auf Beschäftigte fokussiert, die ihre Berufswahl in der DDR getroffen haben.

(Zur Veröffentlichung angenommen bei CESifo Economic Studies.)

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2 LEHRVERANSTALTUNGEN

Von den Institutsangehörigen wurden folgende Lehrveranstaltungen an der Universität Münster angeboten:

Sommersemester 2012

U. van Suntum Regionalökonomik (Vorlesung)

K. Rusche (ILS) Projektseminar zur Regionalökonomik:

„Computergestützte Analyse räumlicher Zusammenhänge“

U. van Suntum Konjunktur und Beschäftigung (Vorlesung) N. Hiller / Übung zur Konjunkturanalyse

O. Lerbs / J. Oelgemöller / T. Zumbro

W. Michels/ Seminar zur Regionalökonomik, Regionalökonomik für N. Hiller / Fortgeschrittene, AVWL:

M. Kaptan / „Ökonomische Geografie“

J. Oelgemöller

U. van Suntum / Geschichte der ökonomischen Theorie

T. Zumbro / CAWM Forschungspraktikum (Masterstudium), O. Lerbs in Kooperation mit P. Westerheide (ZEW)

T. Böhm / Projektstudium

F. Voosholz / M. Kaptan / N. Hiller

T. Böhm Proseminar Mikroökonomik

zusammen mit J. Lingens (Lehrst. VWT)

U. van Suntum / Doktorandenseminar „Allgemeine Volkswirtschaftslehre“

W. Michels

U. van Suntum / Doktorandenseminar „English Research Seminar “ B. Bloch

U. van Suntum CAWM-Doktorandenseminar (mit Prof. Dr. Theresia Theurl, Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig, Prof. Dr. Aloys Prinz, Prof. Dr.

Wolfgang Ströbele)

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Arbeitsmarkt-Seminar im Landhaus Rothenberge (WS 2011/2012)

Arbeitsmarkt-Seminar im Landhaus Rothenberge (WS 2011/2012)

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Wintersemester 2012/13

T. Böhm / Tutorien zu Makroökonomik

zusammen mit J. Lingens (Lehrstuhl für Volkswirtschaftstheorie) K. Rusche (ILS) Projektseminar zur Regionalökonomik:

„Computergestützte Analyse räumlicher Zusammenhänge“

B. Risch Regionalökonomik: Integrierte Wirtschafträume I W. Michels / Seminar zu speziellen Problemen der AVWL bzw.

M. Kaptan / Seminar zur Volkswirtschaftslehre (Masterstudium):

N. Hiller / „Arbeitsmarkt und Beschäftigungspolitik“

D. Schultewolter

T. Zumbro CAWM Forschungspraktikum (Masterstudium),

in Kooperation mit P. Westerheide (ZEW) und Institut für Genossenschaftswesen

F. Voosholz / Projektstudium (Masterstudium) T. Böhm /

D. Schultewolter

T. Böhm Applied Microeconometrics (Vorlesung und Übung) U. van Suntum / Doktorandenseminar „Allgemeine Volkswirtschaftslehre“

W. Michels

U. van Suntum / Doktorandenseminar „English Research Seminar “ B. Bloch

U. van Suntum CAWM-Doktorandenseminar (mit Prof. Dr. Theresia Theurl, Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig, Prof. Dr. Aloys Prinz, Prof. Dr.

Wolfgang Ströbele)

(Anm.: Im Wintersemester 2012/2013 hat Prof. Dr. van Suntum ein Forschungsfreisemester, so dass vom Institut nur eine begrenzte Anzahl von Veranstaltungen angeboten wird.)

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Seminar Ökonomische Geographie (SS 2012)

Seminar Ökonomische Geographie (SS 2012)

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3 STUDIENFAHRT Leipzig (Christin Schulze Bisping)

„Wahrhaftig, du hast recht! Mein Leipzig lob‘ ich mir! Es ist ein klein Paris, bildet seine Leute.“ (Frosch, Auerbachs Keller). Dass dieses für die sächsische Kulturstadt auch heute noch nach über 200 Jahren gilt, davon konnten sich 14 Mitarbeiter und Studenten des Instituts für Siedlungs- und Wohnungswesen auf der Exkursion vom 10. bis zum 12. Oktober 2012 überzeugen. Bereits bei der Ankunft beeindruckten Europas größter Kopfbahnhof, zahlreiche Passagen und Höfe in der Leipziger Innenstadt, die noch aus der Renaissance-, Barock- und Gründerzeit stammen.

Gruppenfoto im Rathaus der Stadt Leipzig

Über die Wohnsituation in Leipzig informierte am ersten Nachmittag die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB), mit ca. 35.800 bewirtschafteten Wohnungen eines der großen Wohnungsunternehmen in Deutschland. Bei einer kurzen Ortsbegehung eines verwalteten Wohnobjekts konnten sich die Exkursionsteilnehmer ein Bild von den berichteten Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen an einem Plattenbau machen. Der Abend stand ganz im Zeichen des sächsischen „Drallewatsch“, d. h. von Kneipe zu Kneipe schlendern. Großer Beliebtheit erfreute sich hier besonders das berühmte Barfußgässchen. Am folgenden Tag ging es zur Wirtschaftsförderung Leipzig, bei der die Teilnehmer Wissenswertes über Leipzigs Wirtschaftsbereiche (Automobil- und Zulieferindustrie, Gesundheitswirtschaft und Biotechnologie, Logistik, Medien und Kreativwirtschaft) erfuhren.

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Positiv zu verzeichnen ist, dass Leipzig eine wachsende Stadt ist, nicht nur wirtschaftlich, sondern – entgegen dem demographischen Trend – auch eine hohe Zuwachsrate von Einwohnern und Geburtenzahlen aufweist.

Besuch bei der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft

Leipzigs Strukturwandel, einst geprägt von der Gewinnung, Veredelung und Nutzung von Braunkohle, ist heute noch auf der Phönix-Tour erlebbar. Ein Kleinbus führte uns durch das aktive Tagebaugebiet MIBRAG-Tagebau Vereinigtes Schleenhain, Europas größter Landschaftswandel. Beeindruckend war die Besichtigung des Kraftwerks Lippendorf mit einem Aufstieg auf das Kesselhaus in 163 m Höhe, sodass man das Leipziger Neuseenland gut überblicken konnte. Am Abend in Auerbachs Keller, „wenn das Gewölbe widerschallt, [und] man erst recht des Basses Grundgewalt fühlt“, ließ die Exkursionsgruppe den Tag Revue passieren. Und auch Mephistopheles ließ nicht lange auf sich warten und stimmte sein Liedchen an.

Bei strahlendem Sonnenschein ging es am letzten Tag zur Energiebörse Leipzig (European Energy Exchange AG), die sich seit ihrer Gründung 2002 zum führenden Handelsplatz für Energie und energienahe Produkte im internationalen Markt entwickelt hat. Thematisch bot der Vortrag interessante Punkte zu Handelsformen an der Börse (kontinuierlicher Spotmarkt, Terminhandel), zur Abwicklung der Börsengeschäfte und von OTC-Geschäften sowie zur Informationsbeschaffung. Highlight war der Blick über Leipzig aus dem obersten Stockwerk.

Der letzte Programmpunkt endete beim Stadtplanungsamt Leipzig, bei dem in einer

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Gesprächsrunde über Konzepte und Ideen für ein zukunftsfähiges Leipzig informiert wurde.

Nach einem letzten Stadtbummel durch Leipzig ging es am Nachmittag wieder gen Heimat, und auch bei dieser Exkursion stiftete die Bahn reichlich Verwirrung und Chaos.

Stadtansicht Leipzig

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4 23. MÜNSTERANER WOHNUNGSWIRTSCHAFTLICHE GESPRÄCHE

Am 28. September 2012 fanden im Hörsaalgebäude der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster die 23. Münsteraner Wohnungswirtschaftlichen Gespräche zum Thema

„Perspektiven der Wertentwicklung von Wohnimmobilien“ statt. 145 Teilnehmer aus der Wohnungs- und Kreditwirtschaft, aus Ministerien, Kommunen und wohnungswirtschaftlichen Verbänden sind der Einladung des Instituts für Siedlungs- und Wohnungswesen nach Münster gefolgt. Wohnimmobilien genießen in Deutschland historisch bedingt eine hohe Wert- schätzung als sichere Anlageform. Der Wohnimmobilienbesitz macht mit über 45 % den größten Anteil am Bruttovermögen der privaten Haushalte aus. In den letzten drei Jahrzehnten war die Immobilienpreisentwicklung in Deutschland relativ stabil; die Preise sind im Durchschnitt stetig, wenn auch nur leicht, angestiegen. Zurückzuführen war dies u. a. auf eine fortwährende Zunahme der Wohnraumnachfrage infolge von Einkommenssteigerungen, einer wachsenden Zahl an Haushalten und einer großzügigen staatlichen Wohnungsbau- bzw.

Wohnraumförderung. Daraus ergab sich eine Vielzahl von Fragen, die auf dem Symposium diskutiert wurden: Wird sich diese Entwicklung in Zukunft fortsetzen, oder werden langfristige Trends wie Demografie, eine steigende Steuer- und Abgabenlast oder stagnierende Einkommen die Immobilienpreise sinken lassen? Wird das Preisgefälle vom Süden, Westen und Norden zum Osten und von den Städten zum ländlichen Raum noch größer? Welche Faktoren bestimmen letztendlich die langfristige Wertentwicklung?

Herr Prof. Dr. van Suntum, Direktor des Instituts für Siedlungs- und Wohnungswesen, begrüßt die Teilnehmer der 23. Münsteraner Wohnungswirtschaftlichen Gespräche 2012

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Folgende Vorträge wurden gehalten und diskutiert:

Begrüßung

Prof. Dr. Ulrich van Suntum, Direktor, Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Schuldenkrise – Immobilienmarkt – Betongold?

Prof. Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt, Allianz SE, München

Prof. Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz, SE, München, hält den Eröffnungsvortrag Boomregionen und Geisterstädte – Öffnet sich die Preisschere bei Wohnimmobilien?

Axel Gedaschko, Präsident, GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilien- unternehmen e. V., Berlin

Axel Gedaschko, Präsident des GdW, Berlin

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Determinanten der langfristigen Wertentwicklung von Wohnimmobilien Dr. Peter Westerheide, Chefvolkswirt, BASF SE, Ludwigshafen

Wertorientierte Strategie eines großen Wohnungsunternehmens

Thomas Hegel, Sprecher der Geschäftsführung (CEO), LEG NRW GmbH, Düsseldorf

Aufwertung der Wohnungsbestände durch energetische Sanierung?

Heike Marcinek, Projektleiterin Niedrigenergiehaus, Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Berlin

Wohnimmobilien als Werttreiber einer Stadt

Andreas Schulten, Vorstand, BulwienGesa AG, Berlin

Kleinräumige Analyse der Immobilienpreise – Beispiel Wien

Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Wolfgang Feilmayr, Fachbereich Stadt- und Regionalforschung, Technische Universität Wien

Immobilienpreisentwicklung in Deutschland

Hans Peter Trampe, Mitglied des Vorstandes, Hypoport AG, Berlin

23. Münsteraner Wohnungswirtschaftliche Gespräche - Auditorium

Die Vorträge sind für die Teilnehmer als digitale Dokumentation auf der Webseite www.insiwo.de einsehbar.

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5 ZUSAMMENARBEIT MIT ANDEREN FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN UND WISSENSCHAFTLICHEN GREMIEN

5.1 Mitgliedschaften

Durch Mitgliedschaften ist das Institut mit folgenden Institutionen verbunden:

− Arbeitsgemeinschaft für Umweltfragen e. V., Bonn

− Deutsche Statistische Gesellschaft, Wiesbaden

− Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e. V., Berlin

− Econometric Society, New York

− Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen, Bonn

− Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Verein für Socialpolitik

− Gesprächskreis Wirtschaftspolitik der Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin

5.2 Mitarbeit in Ausschüssen und Beiräten

Prof. Dr. Ulrich v a n S u n t u m

– Mitglied des Dogmenhistorischen Ausschusses im Verein für Socialpolitik

– Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Zeitschrift Wirtschaftsdienst, Hamburg – Mitglied des Wirtschaftspolitischen Beirats des Ministeriums für Wirtschaft, Energie,

Bauen, Wohnen und Verkehr, Düsseldorf

– Mitglied des Kuratoriums des Zentralinstituts für Raumplanung an der Universität Münster

– Mitglied des Kuratoriums des Deutschen Volksheimstättenwerks e. V., Berlin – Mitglied des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und

Raumordnung, Berlin

– Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft – Mitglied der List-Gesellschaft

– Mitglied der Katholischen sozialwissenschaftlichen Zentralstelle, Mönchengladbach – Mitglied der Adolf Weber-Stiftung

– Mitglied im Verkehrsausschuss des Wirtschaftsrates der CDU

– Mitglied des Herausgeberbeirats der ZfAW, Zeitschrift für die gesamte Wertschöpf- ungskette Automobilwirtschaft, Bamberg

Akad. Dir. Dr. Winfried M i c h e l s

− Mitglied der Arbeitsgruppe "Wohnungswesen", Deutscher Verband für Wohnungs- wesen, Städtebau und Raumordnung e. V., Berlin

− Mitglied der Gesellschaft für Regionalforschung, Deutschsprachige Gruppe der Re- gional Science Association

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6 VERÖFFENTLICHUNGEN

6.1 Schriftenreihen des Instituts

Bis Ende 2004 wurden die beiden Schriftenreihen Beiträge zur Raumplanung und zum Siedlungs- und Wohnungswesen und Materialien zum Siedlungs- und Wohnungswesen und zur Raumplanung vom Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (SW) und vom Zentralinstitut für Raumplanung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (ZIR) gemeinsam im Selbstverlag heraus- gegeben. Seit 2005 ist das Institut für Siedlung- und Wohnungswesen (Winfried Michels, Ulrich van Suntum) alleiniger Herausgeber. Die Schriftenreihe Beiträge („Gelbe Reihe“) erscheint nun im Verlag V & R unipress, Göttingen (http://www.vr-unipress.de), die Reihe Materialien („Grüne Reihe“) sowie die Münsteraner Wohnungswirtschaftlichen Gespräche erscheinen nach wie vor im Selbstverlag des Instituts.

(Gesamtverzeichnis siehe:

http://www.wiwi.uni-muenster.de/insiwo/forschen/pub_beitraege.html)

6.2 Veröffentlichungen der Institutsangehörigen

Im Berichtsjahr wurden von den Institutsangehörigen folgende Beiträge veröffentlicht:

Ulrich van Suntum / Cordelius Ilgmann

ESM: Finanzsystem stützen, nicht Staatsschulden auf- kaufen, in: Wirtschaftsdienst, 92. Jg., Heft 3, März 2012, S. 177-180.

Ulrich van Suntum / Tobias Böhm / Cordelius Ilgmann / Jens Oelgemöller

Die Bedeutung von Walter Euckens Grundsätzen für die Wirtschaftspolitik von heute, in: Schriften des Vereins für Socialpolitik, Band 334, Verlag Duncker & Humblot, April 2012, S. 21-43.

Ulrich van Suntum Wohlstand durch Wachstum in der Marktwirtschaft, in: Die Wohlstandsfrage, Verlag Initiative Neue Soziale Markt- wirtschaft, April 2012, S. 8-31.

Martin T. Bohl / Winfried Michels / Jens Oelgemöller

Determinanten von Wohnimmobilienpreisen: Das Beispiel der Stadt Münster, Jahrbuch für Regionalwissenschaft, 32.

Jg., Heft 2, Juni 2012, S. 193-208.

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Ulrich van Suntum Staatsschuldenkrise und kein Ende – Was heißt das für die Wirtschaft?, in: BANKZEIT, Magazin der VR-Bank Westmünsterland eG, Nr. 13, Juli 2012, S. 10-11.

Ulrich van Suntum Die politische Ökonomie hinter der „Euro-Rettung“, in:

FAZ, Nr. 175, 30.07.2012, S. 10.

Ulrich van Suntum Führt die D-Mark wieder ein… aber nur als Parallel- währung zum Euro, in: Financial Times Deutschland, 09.08.2012, S. 24.

Ulrich van Suntum / Oliver Lerbs

Neue oder ergänzende Kenngrößen für die Beurteilung des ökonomischen und sozialen Erfolgs einer Gesellschaft, in:

Volkswirtschaftliche Schriften, Heft 562, Effizienz oder Glück?, Hrsg:. D. Aufderheide u. M. Dabrowski, Verlag Duncker & Humblot, Berlin, Oktober 2012, S. 151-177.

Timo Zumbro / Claus Michelsen / Marius Claudy

Determinanten des Heizenergiebedarfs: eine Erklärung regionaler Muster – Ergebnisse auf Grundlage des ista- IWH-Energieeffizienzindes, in: Wirtschaft im Wandel, Nr.

10, Oktober 2012, S. 300-307.

Ulrich van Suntum / Tobias Böhm / Jens Oelgemöller / Cordelius Ilgmann

Defining A Modern Version Of The Social Market

Economy, in: Index of Modern Social Market Economies, Explorative Study, Hrsg. Bertelsmann Stiftung, Oktober 2012, S. 9-30.

Ulrich van Suntum / Tobias Böhm / Jens Oelgemöller /

Methodologx, in: Index of Modern Social Market

Economies, Explorative Study, Hrsg. Bertelsmann Stiftung, Oktober 2012, S. 96-110.

Metin Kaptan Sovereign Debt Purchase Programs with Asymmetric Information, in: Multidisciplinary Academic Research, Dezember 2012.

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7 VORTRAGSTÄTIGKEIT

Zum engeren Arbeitsgebiet des Instituts für Siedlungs- und Wohnungswesen sind von den Institutsangehörigen folgende Vorträge gehalten worden:

Metin Kaptan „On the Optimal Design of Risk Retention in

Securitisation“, MFA Midwest Finance Association 2012, Annual Meeting, New Orleans, 25.02.2012.

Timo Zumbro „Regionale Unterschiede und die Determinanten der Energieeffizienz in Deutschland“, 49. Winterseminar der Gesellschaft für Regionalforschung, Matrei/Osttirol, 25.02.-03.03.2012.

Norbert Hiller „InSiWo-Atlas – Leben und Wohnen in Deutschland“, Mitgliederversammlung der Gesellschaft zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet des Siedlungs- und Wohnungswesens e. V., Münster, 14.03.2012.

Ulrich van Suntum „Jahr 2012: Krise, Aufschwung oder alles bestens?“, Executive Evening 2012, München, 26.03.2012.

Ulrich van Suntum „Wege aus der Eurokrise – Versinken wir im Schuldensumpf?“, Sparkasse Billerbeck, 23.03.2012.

Ulrich van Suntum „Wege aus der Eurokrise – versinken wir im Schuldensumpf?“, Sparkassenforum Wirtschaftsgespräch, Soest, 28.03.2012.

Ulrich van Suntum „Ist die Eurokrise überstanden? Volkswirtschaftliche Perspektiven für die Kapitalanlage“, IKB-Tage, Spar- kassenverband Westfalen-Lippe, Münster, 14.05.2012.

Ulrich van Suntum „Finanzkrise, Euroschulden und Atomausstieg – Herausforderungen und Perspektiven für Deutschland“, Fachtagung Marketing – Vertrieb, Sparkassenverband Westfalen-Lippe, Münster, 21.05.2012.

Ulrich van Suntum „Bevölkerungsschwund, Schuldenkrise, Energiewende – was kommt auf uns zu?“, Generalversammlung DKM Darlehnskasse Münster eG, Münster, 05.06.2012.

Ulrich van Suntum „Die Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise auf die deutschen Immobilien“, Zentralverbandstag Haus &

Grund, Nürnberg, 14.06.2012.

Referenzen

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