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Regionale Arbeitsmarktstrategie für die Umsetzung des Europäischen Sozialfonds im Landkreis Konstanz für das Jahr ...:

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Regionale Arbeitsmarktstrategie

für die Umsetzung des

Europäischen Sozialfonds

im Landkreis Konstanz für das Jahr 2014

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INHALT

1. Vorbemerkung ... 2

2. Die Situation am regionalen Arbeitsmarkt im Landkreis Konstanz ... 3

2.1. Übergang Schule – Beruf ... 3

2.2. Berufswahl und Auszubildende ... 5

2.3. Erwerbsbeteiligung und Erwerbsstrukturen im Landkreis Konstanz... 6

2.4. Unterbeschäftigung ... 8

2.5. Arbeitslosigkeit im Landkreis Konstanz ... 8

2.6. Handlungsbedarf für den ESF im Landkreis Konstanz ... 11

3. ESF-Projekte und Teilnehmer/innen im Landkreis Konstanz ... 13

3.1. Finanzdaten ... 13

3.2. Teilnehmer/innen in Projekten 2008 - 2011 ... 16

4. Formulierung von Zielen; Definition der Zielgruppen ... 17

5. Umsetzung der Ziele ... 19

6. Festlegung der Evaluationsschritte ... 19

Ihr Ansprechpartner für den regionalen ESF-Arbeitskreis Landratsamt Konstanz

Stabstelle Sozialdezernat Dincer Bilecen

Benediktinerplatz 1 D-78467 Konstanz Telefon: 07531/800-1615 Fax: 07531/800-1618

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1. Vorbemerkung

Der regionale ESF-Arbeitskreis des Landkreises Konstanz entwickelt laufend im Rahmen der Um- setzung des Europäischen Sozialfonds im Landkreis eine Arbeitsmarktstrategie. Hierbei dient die Arbeitsmarktanalyse der Abbildung der zentralen Problemlagen, um sodann hierauf fußend die regionalen Förderschwerpunkte (Benennung von Handlungsfeldern, Auswahl der spezifischen Ziele des Operationellen Programms und Festlegung der Arbeitskreisziele) entwickeln zu können.

Das jährliche Überarbeiten und Weiterentwickeln dient der Optimierung der Arbeitsmarktstrate- gie als Steuerungs- und Controllingelement.

Vorbereitend auf die Umsetzung des regionalisierten ESF im Jahr 2014 werden die Kerndaten der drei Interventionsbereiche Übergang von Schule zu Beruf, Integration in den allgemeinen Ar- beitsmarkt und die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von Personen mit multiplen Ver- mittlungshemmnissen bzw. deren Teilhabe am Arbeitsleben dargestellt.

Neben der Arbeitsmarktanalyse in Kapitel 2 enthält die hier vorliegende aktualisierte Arbeits- marktstrategie in Kapitel 3 eine differenzierte Auswertung der in der aktuellen Förderperiode bis- lang umgesetzten Projekte und erreichten Teilnehmenden im Landkreis Konstanz. Dieser Schritt der systematischen Ergebnissicherung diente dazu die Prioritäten der künftigen ESF Umsetzung vor dem Hintergrund der bisherigen Umsetzungsergebnisse zu ermitteln. In Kapitel 4 werden die unter Berücksichtigung der dargelegten Daten in der Strategiesitzung am 07.03.2013 beschlosse- nen spezifischen Ziele, Unterziele, Zielgruppen und möglichen Ansatzpunkte zur inhaltlichen Um- setzung der regionalen ESF-Ziele im Landkreis Konstanz in 2014 dargestellt.

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2. Die Situation am regionalen Arbeitsmarkt im Landkreis Konstanz

2.1. Übergang Schule – Beruf

Hinsichtlich der Schulabgänger/innen aus allgemeinbildenden und beruflichen Schulen zeigt sich im Jahresvergleich 2010 zu 2011 (letztes statistisch verfügbares Datenset) im Landkreis Konstanz folgendes Bild:

Tabelle 1 Entwicklung Schulabgänge im Jahresvergleich 2010/2011 ohne HS-

Abschluss

mit HS- Abschluss

mittlerer Abschluss

FH-/ Hoch- schulreife Allgemeinbildende

Schulen

2011 4,5% 27,9% 39,1% 28,6%

2010 4,6% 27,4% 40,5% 27,5%

Berufliche Schulen

2011 4,4% 26,5% 69,1%

2010 3,8% 29,3% 66,9%

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, (Schulstatistik 2011)

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Verteilung und die Qualität der Abschlüsse in allgemein- bildenden Schulen nur unwesentlich verändert. Während die Anteile der Abgänger/innen ohne Hauptschulabschluss leicht gesunken und mit Hauptschulabschluss leicht gestiegen sind, konnte in den höheren Schulabschlüssen (Fach- und Hochschulreife) eine ähnliche Entwicklung verzeichnet werden. Hinsichtlich der Abschlüsse der Schulabgänger/innen der beruflichen Schulen hat der Landkreis Konstanz sein Niveau bei den höheren Abschlüssen klar anheben können. Fast 70 Pro- zent verfügen über einen Abschluss, der zum Studium an einer Hochschule berechtigt. Zugleich jedoch stieg der Anteil von Schulabgänger/innen aus den beruflichen Schulen mit einem Haupt- schulabschluss deutlich an.

Auch in dem Deutschen Lernatlas1 der Bertelsmann Stiftung liegt der Landkreis Konstanz auf dem 38. Rang von 144 Landkreisen im verdichteten Umland. Das entspricht dem oberen Mittelfeld.

Mit Blick auf das Geschlechterverhältnis zeigt sich, dass junge Frauen bei den Abschlüssen der allgemeinbildenden Schulen ein insgesamt höheres Niveau (gemessen am Anteil der Fach-/ Abitu- rientinnen) als die jungen Männer erreichen. Diesen Vorsprung können sie aber nach Abschluss der berufsbildenden Schulen nicht halten. Hier zeigt sich eine Deckung mit dem Landestrend, der insgesamt höhere Abschlüsse aus beruflichen Schulen bei den jungen Männern zeigt.

Es zeigt sich auch, dass Ausländer/innen eine deutlich schwächere Ausgangsposition für einen Berufseinstieg haben. Knapp 60 Prozent der ausländischen Absolvent/innen verlassen die allge- meinen Schulen mit höchstens einem Hauptschulabschluss (knapp 10 Prozent gar ohne Ab- schluss). Während demnach 9,4 Prozent der ausländischen Absolvent/innen höhere Schulab-

1 In der Untersuchung sind die Kennziffern in den Bereichen schulisches, berufliches, soziales und persönliches Lernen berücksichtigt (weitere Informationen unter www.deutscher-lernatlas.de).

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schlüsse erreichen, liegt der entsprechende Anteil bei den deutschen Absolvent/innen bei 31 Pro- zent. Bei den beruflichen Schulen setzt sich diese Differenz hingegen fort (siehe Abb. 1).

Abbildung 1 Schulabgänger/innen 2011 nach Geschlecht und Nationalität (in %)

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, (Schulstatistik 2011)

Im Vorjahresvergleich (Abb. 2) zeigt sich bei Absolvent/innen aus allgemeinbildenden Schulen eine insgesamt stabile Situation mit einem leichten Anstieg des Anteils der (Fach)Abiturient/innen. Die beruflichen Schulen weisen gleichermaßen sowohl eine Steigerung der (Fach)Hochschulreifen, aber auch zugleich einen leichten Anstieg bei den geringeren schulischen Abschlüssen auf.

Abbildung 2 Schulabgänger/innen 2010 zu 2011 nach Schulform (in %)

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, (Schulstatistik 2011)

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2.2. Berufswahl und Auszubildende

Das Berufswahlspektrum gilt als wichtiger Indikator zur Beschreibung der Perspektiven der jungen Menschen am Übergang von Schule zu Beruf. Berufsorientierung und Berufsinformationen bilden deshalb auch eine wichtige Säule im regionalen ESF-Angebotsspektrum für junge Menschen. Vom 01.10.2011 bis zum 30.09.2012 verzeichnet die Ausbildungsmarktstatistik der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg 3.420 Bewerber/innen auf Ausbildungsstellen, von denen 99 Prozent als versorgte Bewerber/innen gezählt sind (entweder mit Ausbildungsplatz oder mit einer Alternati- ve). Dem gegenüber stand in demselben Zeitraum ein Angebot von 4.597 Ausbildungsstellen, hiervon fast 95 Prozent in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes. Im September 2012 wurden 531 Ausbildungsstellen als nicht besetzt gemeldet. Schaut man sich die Verteilung der Bewerbungen und Ausbildungsstellen auf die Berufsbereiche an, so ergibt sich folgendes Bild:

Tabelle 2 Bewerber/innen und Ausbildungsstellen nach Berufsbereichen

Ausbildungsstellen Bewerber/innen gemeldete Stellen je Bewerber

Produktion/Fertigung 1.272 982 1,3

Kaufm. DL, Handel, Touristik etc. 1.095 897 1,2

Verwaltung, Recht, Buchhaltung etc. 698 645 1,1

Gesundheit, Soziales 545 295 1,9

Bau, Architektur 445 195 2,3

Verkehr, Logistik etc. 256 171 1,5

Naturwiss., Informatik etc. 151 107 1,4

Land-Forstwirtschaft etc. 90 74 1,2

Kultur, Veranstaltung etc. 45 54 0,8

Gesamt Konstanz-Ravensburg 4.597 3.420 1,3

Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Der Ausbildungsstellenmarkt im September 2012, Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg

Es zeigt sich bei der Gesamtbetrachtung, dass die Berufsbereiche Produktion/Fertigung und der Bereich der kaufmännischen Dienstleistungen sowie Handel und Touristik mit jeweils deutlich über 1.000 gemeldeten Ausbildungsstellen sehr stark sind. Gefolgt werden diese Bereiche von Verwaltung/Recht /Buchhaltung sowie vom Gesundheits- und Sozialwesen und der Baubranche.

Diese Berufsbereiche zeichnen sich als besonders aufnahmefähig für Berufseinsteiger/innen ab.

Mit Blick auf die Relation von gemeldeter Stelle zu gemeldeter Bewerbung wird darüber hinaus deutlich, dass insgesamt mehr Ausbildungsstellen als Bewerber/innen verzeichnet werden.

Mit Blick auf die häufigsten Ausbildungsberufe wird zudem deutlich, dass einige Berufsbereiche eine hohe Differenz zwischen Angebot und Nachfrage aufweisen. In der folgenden Übersicht sind die zehn am häufigsten angebotenen Ausbildungsbereiche der Anzahl der zehn von den Bewer- ber/innen am häufigsten nachgefragten Ausbildungsberufe geschlechterdifferenziert gegenüber gestellt. Es ergibt sich hier folgende Verteilung:

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Abbildung 3 Bewerber/innen und Ausbildungsstellen im Agenturbezirk Konstanz-Ravensburg (TOP 10 Berufsfelder)

Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Der Ausbildungsstellenmarkt im September 2012, Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg

Ausbildungsstellen im Bereich Einzelhandel werden am häufigsten angeboten und nachgefragt, so dass sich hier ein insgesamt gutes Matching abzeichnet. Anders sieht es in den Bereichen der zahnmedizinischen Fachangestellten, im Groß- und Außenhandel sowie im Bereich Hotel und Gastronomie im weiteren Sinn aus. Hier übersteigt das Lehrstellenangebot die Nachfrage deutlich.

Einen deutlichen Überhang bei der Nachfrage zeichnet sich hingegen in den Ausbildungsberufen zum/r Verkäufer/in, Industriekaufmann/-frau sowie bei den Industriemechanikern/innen ab.

Bereits im Rahmen der Arbeitsmarktanalysen der letzten drei Jahre hat sich gezeigt, dass sich ins- besondere Schulabgängerinnen auf nur wenige ‚Wunschberufe’ in der Berufsberatung der Agentu- ren für Arbeit konzentrieren. Das ist ein bundesweiter Befund, der sich auch im Mehrjahrestrend nur wenig verändert; typische weibliche Wunschberufe sind die zahnmedizinische Fachangestellte sowie die Bereiche Büro und Verkauf. Junge Männer interessieren sich für oftmals technische Ausbildungsgänge, für die aber nur verhältnismäßig wenige Ausbildungsstellen angeboten wer- den.

2.3. Erwerbsbeteiligung und Erwerbsstrukturen im Landkreis Konstanz

Zum 30. Juni 2012 waren im Landkreis Konstanz 88.918 Personen sozialversicherungspflichtig be- schäftigt. Die Struktur des Arbeitsmarktes im Landkreis Konstanz ist geprägt von den Wirtschafts- zweigen des verarbeitenden Gewerbes, dem Handel und KFZ-Handwerk sowie den Gesundheits-

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und Sozialberufen. In diesen Zweigen sind knapp 55 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Be- schäftigten im Landkreis tätig. Die Beschäftigtendaten haben sich im Vorjahresvergleich nur margi- nal verändert.

Tabelle 3 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen (in %)

Wirtschaftszweige (WZ 2008) Anteil

Beschäftigte

A,B Land- und Forstwirtschaft 1,0

C Verarbeitendes Gewerbe 25,7

D, E Energie, Wasser, Abfall etc. 1,1

F Baugewerbe 4,6

G Handel, Instandsetzung KFZ-Reparatur 15,6

H Verkehr und Lagerei 4,2

I Gastgewerbe 4,8

J Information und Kommunikation 2,6

K, L Finanzdienste und Immobilien 2,6

M freiberufl. Wiss. Und technische DL 4,4

N wirtschaftl. Dienstleistungen 5,9

O, U Öffentliche Verwaltung etc. 5,4

P Erziehung und Unterricht 4,8

Q Gesundheits- und Sozialwesen 13,5

R Kunst, Unterhaltung 1,0

S sonstige Dienstleistungen 2,6

T Private Haushalte etc. 0,2

Summe 100,0

Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Beschäftigung am Arbeitsort – Konstanz (Stand 30. Juni 2012)

In Bezug auf die Formen der Beschäftigung zeigen sich nach wie vor starke Geschlechterunterschie- de. Während die Gesamtbetrachtung der Beschäftigten eine annähernde Geschlechterparität auf- weist, liegt der Anteil der Frauen im Bereich der geringfügig entlohnten Beschäftigung mit 62,0 Pro- zent deutlich über dem Anteil bei den Männern mit 38,0 Prozent. Diese Relationen haben sich auch im Vorjahresvergleich nicht signifikant verändert.

Tabelle 4 Beschäftigte nach Art der Beschäftigung (in %)

Gesamt Frauen Männer

Auslän- der/innen

Beschäftigte 88.918 49,9 50,1 12,2

Geringfügig entlohnte Beschäftigte (GeB) 31.498 62,0 38,0 13,7

Ausschließl. GeB 19.819 64,5 35,5 12,4

Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Beschäftigung am Arbeitsort – Konstanz (Stand 30. Juni 2012)

Gut 12 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Konstanz haben keinen deutschen Pass, dies liegt auch etwa bei deren Anteil an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (11,8 Prozent).

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2.4. Unterbeschäftigung

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen (siehe Kap. 2.5) auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmende an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus (z. B. kurzfristige Ar- beitsunfähigkeit) sind. Teilnehmende an solchen Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik und Personen in einem solchen Sonderstatus sind zwar nicht arbeitslos, werden aber zur Unterbeschäftigung ge- rechnet, weil sie für Personen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sondersta- tus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde.

Im Januar 2013 waren in Konstanz 6.724 Personen arbeitslos gemeldet, hierzu kommen 407 Perso- nen, die sich in Aktivierung oder beruflicher Eingliederung bzw. in vorruhestandsähnlichen Regelun- gen befinden. Genau 1.152 Personen gelten darüber hinaus in Konstanz als solche, die nah am Ar- beitslosenstatus sind, ohne jedoch als arbeitslos geführt zu werden. Dies sind insbesondere Perso- nen in Arbeitsgelegenheiten, Beschäftigungsphasen während der Bürgerarbeit oder ähnlichen Maß- nahmen. Weitere 188 Personen gelten als arbeitsmarktnäher wie etwa Beziehende von Gründungs- zuschuss, Einstiegsgeld oder Altersteilzeit. Somit befinden sich im Landkreis Konstanz zum Januar 2013 insgesamt 8.471 Personen, die der Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) zuzuordnen sind.

Das bedeutet für Konstanz, dass zu der Gruppe der arbeitslos gemeldeten Personen noch gut 25 Prozent an Personen hinzukommen, die sich in Maßnahmen befinden. Diese Quote liegt im Land Baden-Württemberg bei gut 31 Prozent und damit deutlich über dem regionalen Wert des Landkrei- ses Konstanz.

2.5. Arbeitslosigkeit im Landkreis Konstanz

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Konstanz, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, beträgt im Januar 2013 genau 4,7 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat. In abso- luten Zahlen sind 3.130 Frauen und 3.594 Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit bei den 15- bis unter 25-Jährigen liegt aktuell bei einer Quote von 3,0 Prozent, was zwar geringfügig unter- halb der Vorjahresquote liegt. Bezogen auf die absoluten Zahlen jedoch ist im Vorjahresmonatsver- gleich ein Anstieg in der genannten Altersgruppe von 2,2 Prozent zu verzeichnen. Während die ‚Ju- gendarbeitslosenquote‘ bei den Frauen bei 2,8 Prozent liegt, beträgt sie bei den jungen Männern 3,2 Prozent.

Die Arbeitslosenquote von Personen ohne deutschen Pass liegt mit 9,1 Prozent bei knapp dem zwei- fachen Wert der Gesamtquote. Bezogen auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach ausgewählten Personengruppen zeigt sich folgendes Bild.

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Abbildung 4 Entwicklung Arbeitslosigkeit nach Personengruppen (1/2012 – 1/2013 in %)

Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Report für Kreise und kreisfreie Städte: Konstanz (08335) Stand Januar 2013

Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosenzahl insgesamt um 3,8 Prozent, bei Männern um deutlich höhere 6,3 Prozent, bei Frauen deutlich geringer um 1,1 Prozent. Ähnlich wie im Vorjahr verläuft der Trend der Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen mit plus 2,2 Prozent etwas günsti- ger als bei den über 50-Jährigen, die eine Zunahme von 5,1 Prozent verzeichnen. Mit einem Minus von 4,3 Prozent sind die „Gewinner“ der Entwicklung in beiden Rechtskreisen die Langzeitarbeitslo- sen. Personen ohne deutschen Pass verzeichnen hingegen eine Steigerung der Arbeitslosigkeit von 4,2 Prozent, die geringfügig über dem Gesamtwert liegt. Die Arbeitslosigkeit bei schwerbehinderten Personen steigt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,4 Prozent auf 477 schwerbehinderte ar- beitslose Personen, das einem Anteil in Höhe von 7,1 Prozent entspricht.

Insgesamt zeigt sich, dass die Arbeitslosigkeit im Vorjahresmonatsvergleich wieder leicht zugenom- men und insbesondere der SGB III Bereich an Dynamik gewonnen hat, denn hier liegt die Steigerung der Arbeitslosenzahlen bei gut 15 Prozent.

Obschon im Bereich der gemeldeten Stellen im Januar 2013 ein extrem hoher Zugang zu verzeich- nen war – der mehr als doppelt so hoch wie im Januar 2012 war -, hat sich der Bestand an offenen Stellen zum Vorjahresmonat deutlich reduziert und liegt bei aktuell 1.601 Stellen. Im Monat Januar 2013 belief sich der Zugang der Arbeitslosigkeit auf 1.894 Meldungen, wogegen 1.323 Arbeitslose als

‚abgehend’ registriert wurden. Hier zeigen sich einige dynamische Impulse, wie sie im Januar eines Jahres bekannt sind.

Tabelle 5 Gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen : Vergleich zum Vorjahresmonat

Gemeldete Stellen Januar 2013 Januar 2012

Zugang im Monat 699 375

Bestand 1.601 1.765

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Differenziert nach den Rechtskreisen SGB II und SGB III zeigt sich, dass im Bestand 48,2 Prozent aller arbeitslos gemeldeten Personen dem Rechtskreis des SGB III, entsprechend 51,8 Prozent dem SGB II zuzuordnen sind. Dieses Verhältnis entspricht auch in etwa dem Landesschnitt mit einem SGB II- Anteil von 53,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil der Arbeitslosen im SGB III deutlich erhöht. Im Einzelnen zeigt sich bezogen auf die Bestandszahlen in den beiden Rechtskreisen folgende Verteilung:

Tabelle 6 Personengruppen im SGB II und SGB III nach Kernmerkmalen (in %)

Frauen Männer Auslän-

der/innen U 25 Ü 50 Schwerbehin-

derte SGB II Bestand

Januar 2013 47,0 % 53,0 % 25,5 % 7,3 % 33,1 % 7,7 %

SGB III Bestand

Januar 2013 46,1 % 53,9 % 17,2 % 9,7 % 38,3 % 6,4 %

Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Report für Kreise und kreisfreie Städte: Konstanz (08335) Stand Januar 2013

Im Januar 2013 zeigt sich, dass insbesondere bei den unter 25-Jährigen sowie bei über 50-Jährigen der Anteil im SGB III über dem im SGB II liegt und auch im Vorjahresvergleich angestiegen ist. Der Anteil von Personen ohne deutschen Pass sowie von schwerbehinderten Menschen liegt wiederum im Rechtskreis des SGB II über dem des SGB III.

Bei der Betrachtung der Personengruppen im Regelkreis des SGB II über einen Zeitraum von Januar 2006 bis Januar 2013 bezogen auf die Kernmerkmale Geschlecht, Herkunft und Alter zeigten sich folgende Tendenzen:

 Das Geschlechterverhältnis ist relativ konstant, insgesamt mit einer leichten Überzahl von Männern im SGB II (aktuell 53,0 Prozent).

 Der Anteil von ausländischen Personen zeigt sich über die Jahre fast unverändert, jedoch ak- tuell mit 25,5 Prozent leicht ansteigend.

 Der Anteil von Personen zwischen 15 und 25 Jahren im Regelkreis des SGB II ist seit dem Jahr 2007 kontinuierlich gesunken, und pendelt sich seit aktuell bei 7,3 Prozent ein.

 Es zeigt sich aber eine anhaltende hohe Quote der Älteren (über 50-Jährigen) im Rechtskreis des SGB II (aktuell 33,1 Prozent), deren Anteil trotz einer erfolgreichen Umsetzung des Bun- desprogramms ‚Perspektive 50 plus‘ im Pakt „Silverstars“ im Rechtskreis des SGB II auch im vergangenen Jahr gestiegen ist. Mögliche Ansatzpunkte für Ursachen liegen vielleicht in der allgemeinen demographischen Entwicklung und damit außerhalb des Steuerungsbereiches des Jobcenters.

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Abbildung 5 Entwicklung Arbeitslosigkeit im SGB II nach Kund/innengruppen 2006-2013 (in %)

Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Report für Kreise und kreisfreie Städte: Landkreis Konstanz, Stand jeweils Januar. Jahre 2006-2013

In der Bewertung der Daten zeigt sich einerseits, dass sich trotz der Entwicklung der Dynamik am Arbeitsmarkt insbesondere im Regelkreis des SGB II bestimmte Personengruppen im Bestand verfes- tigen, dies sind Ausländer/innen und Ältere über 50 Jahre.

2.6. Handlungsbedarf für den ESF im Landkreis Konstanz

Folgend werden zentrale Entwicklungen in der Arbeitsmarktanalyse im Hinblick auf die Interventi- onsfelder des regionalisierten ESF in Konstanz aufgenommen und als Grundlage zur Bestimmung des Handlungsbedarfes genutzt. Dabei folgt die Gliederung den bereits oben vorgenommenen Arbeits- marktbereichen. Vorweg sei betont, dass sich an dem Handlungsbedarf im Vergleich zum Vorjahr und vor dem Hintergrund der aktuellen Arbeitsmarktsituation keine wesentlichen Veränderungen ergeben haben.

Übergang Schule Beruf und Berufswahlspektrum

Die beiden zentralen Perspektiven für Fördermaßnahmen an der ersten Schwelle sind zum einen in der spezifischen Förderung benachteiligter junger Menschen begründet. Die andere Perspektive richtet sich an das Matching von Ausbildungsstelle und Berufswunsch. Zwar hat sich die Nachfrage- seite am Ausbildungsstellenmarkt gerade in den letzten zwei Jahren maßgeblich verändert – es be- steht in vielen Ausbildungsberufen ein Lehrstellenüberhang - doch gerade in den kaufmännischen und industriellen Berufen scheint die Nachfrage nach Ausbildungsstellen höher als das Angebot zu sein. Vor allem sollten in diesem Handlungsfeld berufspraktische Informationen und Beratung für junge Menschen erbracht werden, die sich in einer beruflichen Orientierungsphase vor dem Einstieg in die Berufsausbildung befinden.

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Übergang in Beschäftigung

Neben den Maßnahmen am Übergang Schule im Rahmen der regionalisierten ESF-Ziele sollte es ebenso im Fokus der Projekte sein, geschlechterspezifische Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt zu fördern. Dies fängt bereits bei der Berufswahlkompetenz an, geht über den Zugang zu Qualifizie- rung und Erwerbstätigkeit durch geeignete Unterstützungsmaßnahmen (nicht zuletzt durch Kinder- betreuung) und führt bis zu flankierenden Maßnahmen beim Wiedereinstieg in Arbeit bzw. beim Übergang von einer geringfügigen zu einer regulären Beschäftigung.

Arbeitslosigkeit und soziale Stabilisierung

Vorhaben des regionalisierten ESF zielen u.a. auf die Gruppe der Arbeitslosen mit besonderen Ver- mittlungshemmnissen im Rahmen von einerseits berufsbezogener Qualifizierung und Integrations- hilfen, andererseits aber auch durch die Stabilisierung von Lebensverhältnissen und durch niedrigschwellige Integrationsangebote. Gerade im Verlauf des letzten Jahres stieg die Arbeitslosig- keit im Landkreis Konstanz an, insbesondere im Bereich des SGB III mit Zugängen aus Beschäftigung.

Dennoch zeichnet sich tendenziell ab, dass sich insbesondere die Langzeitarbeitslosigkeit einzelner Personengruppen im SGB II weiter festigt. Dies gilt vor allem für Personen ohne deutschen Pass so- wie Personen über 50 Jahren. Hier gilt es, spezifische Unterstützungsangebote in erster Linie für diese Personengruppen zu entwickeln.

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3. ESF-Projekte und Teilnehmer/innen im Landkreis Konstanz

Der ESF-Arbeitskreis im Landkreis Konstanz hat für die ESF-Umsetzung ein jährliches Budget von 340.000 € an ESF-Mitteln, die mit entsprechender Kofinanzierung aus Bundes- oder Kommunalmit- teln für die Projektumsetzung eingesetzt werden können. Die administrative Steuerung erfolgt in Baden-Württemberg über die L-Bank als zwischengeschaltete Stelle der ESF-Fondsverwaltung. Die L- Bank erfasst alle Finanz- und Prozessdaten der geförderten Projekte. Die Daten werden jeweils bis April des Folgejahres für ein Projektjahr ausgewertet.

3.1. Finanzdaten

Zum jetzigen Zeitpunkt (Stand Januar 2013) liegen für den Landkreis Konstanz in kompletter Form die Finanzdaten von 29 bewilligten Projekten bis zum Jahr 2013 sowie Eckdaten zu den Teilnehmen- den bis zum Jahr 2011 vor. Im Landkreis Konstanz werden folgende spezifischen Ziele (SZ) im Rah- men der regionalen ESF-Umsetzung verfolgt (siehe Tabelle 7).

Tabelle 7: Bewilligte Projekte 2008 – 2013 Spezifisches

Ziel Gesamt 2013 2012 2011 2010 2009 2008

N Mittel N Mittel N Mittel N Mittel N Mittel N Mittel N Mittel

B 4.1 15 54% 2 25% 1 32% 3 64% 3 66% 3 71% 3 59%

B 4.4

C 7.1 1 3% 1 16%

C 7.2 8 22% 1 17% 3 68% 1 19% 2 29% 1 12%

C 8.1 4 18% 1 58% 1 17% 1 15% 1 13%

C 8.2 1 3% 1 19%

Quelle: Reporting zur Umsetzung des ESF im Förderbereich des Sozialministeriums der L-Bank. Eigene Auswertung

Die Übersicht zeigt, dass im Mehrjahrestrend in Konstanz ESF-Förderungen vor allem an der Schnitt- stelle Schule-Beruf im spezifischen Ziel B 4.1 stattgefunden haben (das SZ B 4.4 hingegen wurde in Konstanz nicht regional berücksichtigt). Das spezifische Ziel C 7.1 wurde lediglich mit einem Projekt im Jahr 2008 verfolgt. Der zweithöchste Mitteleinsatz erfolgte im spezifischen Ziel C 7.2 (bis auf 2011 durchgängig verfolgt), gefolgt vom SZ C 8.1. Die graphische Übersicht im Zeitverlauf macht den Trend nochmals deutlich.

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Abbildung 6: Mittelverteilung im spezifischen Ziel 2008-2013 (in %)

Quelle: Reporting zur Umsetzung des ESF im Förderbereich des Sozialministeriums der L-Bank. Eigene Auswertung

Mit Blick auf die Schwerpunktsetzung im Vergleich zu allen regionalen ESF-Maßnahmen im Land Baden-Württemberg (in der folgenden Graphik die grauen Balken) zeigt sich das eigenständige Profil in Konstanz. Während im Landestrend die spezifischen Ziele C 8.2 und B 4.1 bezogen auf den ESF- Mitteleinsatz den Schwerpunkt bilden, konzentrierte sich der Mitteleinsatz in Konstanz bisher sehr stark auf das spezifische Ziel B 4.1 in Kombination mit den spezifischen Zielen C 7.2 und C 8.1 mit einem Mitteleinsatz von zusammen 94 Prozent. (siehe Abb. 7).

Abbildung 7: Mittelverteilung im Landesvergleich

Quelle: Reporting zur Umsetzung des ESF im Förderbereich des Sozialministeriums der L-Bank. Eigene Auswertung

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Die bislang dargestellten Finanzverläufe betreffen ausschließlich die ESF-Mittel mit einer Summe von knapp 1,87 Mio. €, die in der aktuellen Förderperiode bislang in regionale Projekte des Land- kreises Konstanz geflossen sind. Durch die Kofinanzierung aus Bundes-, Landes- und Kommunalmit- teln sowie aus privaten Mitteln konnten in diesem Zeitraum insgesamt über 4,66 Mio. € für regiona- le Projekte eingesetzt werden. Mit Blick auf die jeweilige Herkunft der Kofinanzierungsmittel zeigt sich, dass im Verlauf der aktuellen Förderperiode neben dem Interventionssatz des ESF (grau) vor allem Bundesmittel(bzw. der Bundesagentur für Arbeit: dunkelblau) und Kommunale Mittel (hell- blau) zur Finanzierung des ESF in Konstanz genutzt wurden. Landesmittel und private Mittel spielen hier eine eher geringe Rolle.

Abbildung 8: Verteilung Projektfinanzierung 2008-2013

Quelle: Reporting zur Umsetzung des ESF im Förderbereich des Sozialministeriums der L-Bank. Eigene Auswertung

Betrachtet man die Verteilung der Kofinanzierungsmittel über die gesamte bisherige Förderperiode vergleichend zwischen dem Landkreis Konstanz und dem Regional-ESF im gesamten Land Baden- Württemberg, so zeigt sich insbesondere die Differenz in der Bedeutung der kommunalen Mittel (in Konstanz fast der doppelte Anteil im Vergleich zum Land).

Tabelle 8: Verteilung Projektfinanzierung im Vergleich Konstanz – Land Baden-Württemberg

Mittelanteile in % LK Konstanz Regional-ESF im Land B-W

ESF-Mittel 40,2 38,1

Bundesmittel 31,0 35,4

Landesmittel 0,5 5,4

Kommunalmittel 26,3 14,7

Privatmittel 2,0 6,4

Quelle: Reporting zur Umsetzung des ESF im Förderbereich des Sozialministeriums der L-Bank. Eigene Auswertung

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3.2. Teilnehmer/innen in Projekten 2008 - 2011

Für die Programmjahre 2008 - 2011 stehen differenzierte Daten zu den Teilnehmenden der Projekte zur Verfügung, so dass folgende Aussagen zu den erreichten Teilnehmer/innen der ESF Projekte im Landkreis Konstanz getroffen werden können (siehe Abb. 9). Insgesamt wurden in dem Zeitraum 746 Teilnehmende erreicht, davon knapp 52 Prozent Frauen und 48 Prozent Männer.

Abbildung 9: Teilnehmer/innen 2008 – 2011 nach ausgewählten Merkmalen und Landesvergleich (in %) N = 387 Frauen / 359 Männer (Mehrfachnennungen)

Quelle: Reporting zur Umsetzung des ESF im Förderbereich des Sozialministeriums der L-Bank. Eigene Auswertung

Bezogen auf die Monitoringdaten zeigt sich, dass vorwiegend Teilnehmende in der Altersgruppe unter 25 Jahren sowie knapp 73 Prozent der Frauen und knapp 92 Prozent Männer erreicht wurden.

Hiervon wiederum befanden sich die meisten Teilnehmenden im SGB II Bezug (jeweils über 80 Pro- zent der Frauen und Männer). Gut ein Drittel der Teilnehmenden wurde in den Bereichen von Schu- le bzw. Übergangssystem (BVJ, BGJ) erreicht, dies etwas höher bei den jungen Frauen. Lediglich 7 Prozent der Männer, und deutlich höhere 17 Prozent der Frauen können zum Zeitpunkt der Projekt- teilnahme eine Berufsausbildung vorweisen. Insgesamt zeigt sich auch, dass der Anteil von Mig- rant/innen an den Teilnehmenden der ESF-Projekte im Landkreis Konstanz bei gut 42 Prozent liegt (40,6 Prozent bei Frauen, 46 Prozent bei Männern).

Vergleicht man die Teilnehmendenstruktur des ESF in Konstanz mit jener der gesamten regionalen ESF-Umsetzung in Baden-Württemberg, so zeigt sich bezogen auf die häufigsten Merkmale „Alter unter 25 Jahre“, und „Migrant/in“ eine starke Übereinstimmung. Jeweils deutlich geringer als im Landestrend ist der Anteil der Personen, die in System Schule bzw. Übergangssystem erreicht wur- den, wogegen der Anteil an Teilnehmenden im SGB II Bezug in Konstanz weit über dem Landestrend liegt. Angesicht des Schwerpunktes der regionalen Maßnahmen im spezifischen Ziel B 4.1 ist dieser Wert überraschend.

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4. Formulierung von Zielen; Definition der Zielgruppen

Der ESF Arbeitskreis im Landkreis Konstanz hat in seiner Strategiesitzung am 07.03.2013 der vorlie- genden Strategie zugestimmt und die Ausschreibung von den drei spezifischen Strategiezielen B 4.1, C 7.2 und C 8.1 verabschiedet. Die Ausrichtung auf eines dieser Strategieziele ist für die Projektan- träge verbindlich. Folgende Zieldefinition ist Beschlusslage für die ESF-Förderanträge im Programm- jahr 2014.

B 4.1 Vermeidung von Schulversagen und Erhöhung der Ausbildungsreife

Ziele des Arbeitskreises Konstanz o Verhinderung von Schulabbrüchen

o Erhöhung der Ausbildungsreife benachteiligter Schüler/innen, insbes. mit Migrationshintergrund o Verbesserung der Anschlussperspektiven für Jugendliche mit schlechtem Hauptschulabschluss o Stärkung der sozialen Kompetenz als Grundlage der Ausbildungsreife

o Unterstützung und Begleitung für Jugendliche mit Förderbedarf im Einstieg in betriebliche Aus- bildung

Zielgruppen

o Schülerinnen und Schüler, die von Schulabbrüchen bedroht sind o Jugendliche mit schlechtem Hauptschulabschluss

o Jugendliche mit beruflichem Förderbedarf, insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund Mögliche Ansatzpunkte

o Ganzheitliche Ansätze zur Unterstützung junger Menschen, unter Einbeziehung der Familien o Maßnahmen, die über die Unterstützung zum Schulabschluss hinaus gehen, im Sinne von der

Unterstützung bei weiteren - auch familiären - Vermittlungshemmnissen

o Direkte Unterstützung in Schulen ist weniger ein direkter Bestandteil von Maßnahmen im spezi- fischen Ziel

o Soziale Kompetenztrainings als Bestandteil von Maßnahmen

o Beratung/ Coaching von jungen Jugendlichen mit Förderbedarfs beim Einstieg in betriebliche Ausbildung

C 7.2 Erhöhung der Chancengleichheit von Frauen bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt Ziele des Arbeitskreises Konstanz

o Erhöhung der Chancengleichheit von Frauen bei der Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt in existenzsichernde Beschäftigung

o Förderung der beruflichen Integration und Qualifikation von Frauen o Verbesserung der Wiedereinstiegsmöglichkeiten von Frauen o Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Förderung der Mobilität

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Zielgruppen

o Langzeitarbeitslose Frauen - auch aus dem Rechtskreis SGB III ohne Leistungsansprüche o Berufsrückkehrerinnen, Berufseinsteigerinnen, und Berufs-Wiedereinsteigerinnen o Alleinerziehende

o Frauen mit Migrationshintergrund Mögliche Ansatzpunkte

o Geschlechtsspezifischen Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen: Qualifizie- rung; Sensibilisierung und Informierung

o Sicherstellung von flankierender Kinderbetreuung

o Zeitflexible Unterstützungsangebote für Frauen in ihrem Integrationsweg in Arbeit, insbesonde- re für Zuwanderinnen und Migrantinnen

Ziel C 8.1 Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit von Langzeitarbeitslosen, die auf dem Arbeitsmarkt besonders benachteiligt sind

Ziele des Arbeitskreises Konstanz

o Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit von Gruppen, die auf dem Arbeitsmarkt besonders be- nachteiligt sind

o Hinführung zur Integration in Arbeit Zielgruppen

o Ältere Langzeitarbeitslose mit multiplen Vermittlungshemmnissen, die nicht zum Zielgruppen- kreis des Bundesprogramms Perspektive 50 plus gehören

o Langzeitarbeitslose Personen insbes. mit Migrationshintergrund

o Menschen mit unklaren und/oder multiplen gesundheitlichen Einschränkungen Mögliche Ansatzpunkte

o (Wieder-)Vermittlung von Basiskompetenzen

o Unterstützende sozialpädagogische Hilfen insbes. für ältere Langzeitarbeitslose o Maßnahmen unter Einbindung der gesamten Familie (insbesondere der Kinder) o Abbau von Sprachdefiziten

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5. Umsetzung der Ziele

Die zur Ausschreibung zur Verfügung stehenden ESF-Mittel für den Landkreis Konstanz betragen 340.000 € für den Zeitraum eines Jahres. Auf der Basis der im Arbeitskreis Konstanz beschlossenen ESF-Arbeitsmarktstrategie wird die Ausschreibung für die Projektanträge 2014 veröffentlicht. Die amtliche Bekanntmachung der Gesamtdarstellung der Strategie und deren Förderschwerpunkte erfolgt durch einen Verweis in einer Pressemitteilung auf der Internetseite des Landkreises Konstanz unter www.LRAKN.de. Bei der Verwirklichung aller spezifischen Ziele gilt der Grundsatz, dass Frauen mindestens entsprechend ihrem Anteil an der jeweiligen Zielgruppe gefördert werden. Projektträger können bis zur Antragsfrist 31.05.2013 ihre Projektanträge zentral bei der L-Bank einreichen.

Das Antragsverfahren wird ausschließlich als Online-Verfahren über das landesweite ESF-Portal www.esf-bw.de durchgeführt.

Nach dem Einreichen der Anträge werden die einzelnen Projekte innerhalb einer Arbeitskreissitzung von den jeweiligen Projektträgern vorgestellt. Im Anschluss findet die Priorisierung mit Hilfe des Ranking-Verfahrens statt. Die Auswahl der Projekte erfolgt unter dem Abgleich und der Überein- stimmung der Projektanträge mit den regionalen Arbeitskreiszielen und Zielgruppen. Hierbei gilt es, einen gezielten Mitteleinsatz im Landkreis Konstanz zu erreichen. In allen Phasen wird dem Querschnittsziel der Gleichstellung der Geschlechter Rechnung getragen.

6. Festlegung der Evaluationsschritte

Die Evaluation der ESF-Projekte auf der regionalen Ebene orientiert sich an den festgelegten Zielen des Arbeitskreises Konstanz sowie der Bewertung der Umsetzung des Querschnittsziels zur Gleich- stellung der Geschlechter durch:

o den Abgleich des bewilligten Antrags mit dem Sachbericht im Verwendungsnachweis des jewei- ligen ESF-Projekts;

o ein Vorstellen der Projektergebnisse im Rahmen der regionalen Ergebnissicherung;

o Vor-Ort Besuche bei den Projektträgern durch die ESF-Geschäftsstelle;

o Überprüfung der Zielerreichung auf Basis der definierten Indikatoren und mit Hilfe aktueller Arbeitsmarktdaten.

(21)

Zahlenspiegel zu Kapitel 2

Zu Abb. 1 und 2 Schulabgänger/innen 2011 nach Geschlecht und Nationalität

Abgänger/innen aus allgemeinbildenden Schulen 2011

ohne HS- Abschluss

mit HS- Abschluss

mittlerer Abschluss

FH-/ Hoch-

schulreife Gesamt Gesamt 123 767 1.077 786 2.753

Frauen 50 321 524 412 1.307

Männer 73 446 553 374 1.446

Ausländer/innen 29 150 100 29 308

Deutsche 94 617 977 757 2.445

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, (Schulstatistik 2011) Abgänger/innen aus beruflichen Schulen 2011

mit HS- Abschluss

mittlerer Abschluss

FH-/ Hoch-

schulreife Gesamt Gesamt 67 403 1.050 1.520

Frauen 29 193 461 683

Männer 38 210 589 837

Ausländer/innen 20 69 94 183

Deutsche 47 334 956 1.337

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, (Schulstatistik 2011)

Zu Abb. 3 Bewerber/innen und Ausbildungsstellen im Agenturbezirk Konstanz-Ravensburg (TOP 10 Berufsfelder)

Ausbildungs- stellen

Bewerber/innen gesamt

Bewerberinnen weiblich

Bewerber männlich

Kaufmann/-frau im Einzelhandel 257 265 127 138

Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r 169 k.A.* 37 k.A.

Verkäufer/in 164 214 127 87

Industriekaufmann/-frau 158 208 137 71

Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel 151 74 k.A. k.A.

Medizinische/r Fachangestellte/r 141 111 110 k.A.

Restaurant- und Hotelfachmann/frau 138 k.A. 34 k.A.

Industriemechaniker/in 134 171 k.A. 165

Koch/Köchin 133 k.A. k.A. k.A.

Friseur/in 112 k.A. 55 k.A.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Der Ausbildungsstellenmarkt im September 2012, Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg

* k.A. = Berufsfeld befindet sich nicht unter den jeweiligen 10 am meisten vorkommenden Werten

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Zu Abb. 5 Entwicklung Arbeitslosigkeit im SGB II nach Kund/innengruppen 2006-2013

Frauen Männer Ausländer/innen U 25 Ü 50

2006 47,5% 52,5% 25,5% 8,5% 13,0%

2007 49,8% 50,2% 25,6% 9,1% 22,5%

2008 50,2% 49,8% 26,6% 9,5% 22,0%

2009 49,5% 50,5% 25,2% 9,5% 24,5%

2010 47,8% 52,2% 24,8% 9,3% 25,6%

2011 48,4% 51,6% 24,3% 8,6% 29,7%

2012 48,4% 51,6% 25,1% 8,5% 30,6%

2013 47,0% 53,0% 25,5% 7,3% 33,1%

Stand jeweils Januar. Jahre 2006-2013

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