• Keine Ergebnisse gefunden

Jochen Lenzen. Gesundheitsförderung. bei sozial benachteiligten Kindern. Möglichkeiten und Nutzen von Netzwerken. Diplomica Verlag

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Jochen Lenzen. Gesundheitsförderung. bei sozial benachteiligten Kindern. Möglichkeiten und Nutzen von Netzwerken. Diplomica Verlag"

Copied!
12
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Gesundheitsförderung

bei sozial benachteiligten Kindern

Jochen Lenzen

Möglichkeiten und Nutzen von Netzwerken

Diplomica Verlag

(2)

Jochen Lenzen

Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Kindern Möglichkeiten und Nutzen von Netzwerken

ISBN: 978-3-8366-1146-6

Druck Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2008

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbeson- dere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf ande- ren Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestim- mungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland in der jeweils gel- tenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtes.

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.

Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und der Verlag, die Autoren oder Über- setzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl.

verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.

© Diplomica Verlag GmbH

http://www.diplomica.de, Hamburg 2008 Printed in Germany

(3)

Inhaltsverzeichnis

Einleitung 6

1 Soziale Benachteiligung 10

1.1 Soziale Ungleichheit 11

1. 2 Armut in Deutschland 12

1.2.1 Absolute Armut 13

1.2.2 Relative Einkommensarmut 13

1.2.3 Der Lebenslagenansatz 14

1.3 Kinderarmut in Deutschland 16

1.3.1 Kinderarmut in Zahlen 18

2 Auswirkungen der Kinderarmut auf verschiedene

Lebensbereiche 22

2.1 Gesundheit 22

2.2 Wohnraum 27

2.3 Ernährung 28

2.4 Bildung 30

3 Gesundheit 31

3.1 Die Salutogenese 33

3.2 Die Bedeutung von Gesundheit im Kindesalter 34

4 Gesundheitspotenziale sozial benachteiligter Kinder 37

4.1 Risikofaktoren 37

4.2 Schutzfaktoren 40

4.3 Förderung von Gesundheitspotenzialen bei sozial benachteiligten Kindern 41

4.4 Die Rolle der Eltern 42

(4)

5 Gesundheitliche Ungleichheit 43

6 Gesundheitliche Chancengleichheit 48

7 Gesundheitsförderung und Prävention 49

7.1 Prävention 49

7.2 Gesundheitsförderung 49

7.3 Aktionsstrategien und Handlungsfelder der Gesundheitsförderung 52 7.4 Gesetzliche Grundlage zur Gesundheitsförderung 54 7.5 Hindernisse bei der Umsetzung von Gesundheitsförderung 56 7.6 Gesundheitsförderung als Handlungsfeld der Sozialen Arbeit 58

8. Der Setting-Ansatz in der Gesundheitsförderung 61

8.1 Gesundheitsförderung nach dem Setting-Ansatz in Kindertagesstätten 64

8.1.1 Voraussetzungen 64

8.1.2 Das Setting 65

8.1.3 Gesundheitsförderung in der Kindertagesstätte 66

9 Netzwerke in der Gesundheitsförderung 71

9.1 Realisierung 74

9.2 Schwierigkeiten und Anforderungen 76

9.3 Möglichkeiten der Bewältigung von Hindernissen/Problemen 77 9.4 Ziele und Nutzen von Vernetzung und Netzwerken 78

10 Möglichkeiten und Nutzen von Netzwerken für

Kindertagesstätten 81

(5)

11 Fazit 89

Literaturverzeichnis 97

(6)

Abkürzungs- und Tabellenverzeichnis

Abb. 1: Familiäre Armut und Dimensionen der Lebenslage des Kindes ... 17

Abb. 2: Ergebnisse des Mikrozensus - Bevölkerung (Lebensformenkonzept) Familien mit Angabe zum monatlichen Nettoeinkommen ... 24

Abb. 3: Häufigkeit von Adipositas nach Sozialstatus... 28

Abb. 4: Erklärung gesundheitlicher Ungleichheit ... 43

Abb. 5: Zieldimensionen von Vernetzung und Netzwerken... 79

Abb. 6: Kooperationsbereiche im Gesundheitswesen ... 84

Abb. 7: Kooperationspartner des Kindergartens zur Unterstützung der Gesundheitsförderung ... 85

Tab. 1: Medizinisch relevante Befunde in den Schuleingangsuntersuchungen 2005 nach Sozialstatus (Angaben in Prozent)... 24

Tab. 2: Anteil armer und nicht- armer Kinder im Alter von 6 Jahren mit Defiziten im Lebensbereich (1999) n = 893 ... 26

Tab. 3: Anteil armer und nicht- armer Kinder im Alter von 10 Jahren mit Defiziten im Lebensbereich (2003/04) n = 500 ... 27

Tab. 4: Risikofaktoren für sechsjährige Kinder im Querschnitt – 1999... 39

Tab. 5: Hindernisse bei der Umsetzung von Gesundheitsförderung... 56

(7)

6

Einleitung

Die Aufgabe der Gesundheitsförderung, die Gesundheit von sozial benachteiligten Kin- dern zu verbessern, gelangt zur Zeit rasant in das Bewusstsein der Öffentlichkeit, der Akteure des Gesundheits- und Sozialwesens sowie der Politik. Aktuelle Meldungen in Zeitung und Fernsehen machen auf den wachsenden Bedarf zielgerichteter Gesundheits- förderung aufmerksam.

In einem Artikel der ngo-online Internetzeitung für Deutschland (2007, o. S.) heißt es, dass sozial benachteiligte Kinder laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) häu- figer von chronischen Krankheiten und Unfällen betroffen sind als sozial besser gestell- te Kinder. Zudem treiben soziale benachteiligte Kinder weniger Sport und suchen auch seltener den Arzt auf.

Als Fazit der Studie fasste Gesundheitsministerin Schmidt zusammen: „Im Großen und Ganzen geht es Kindern in Deutschland gut (…), aber es gibt eben auch das Gegenteil".

Chronische Krankheiten haben zugenommen, z. B. Bronchitis und Neurodermitis treten bei jeweils 13 Prozent der Kinder und Jugendlichen auf. Des Weiteren ergab die Studie hinsichtlich psychischer Störungen, dass bei mehr als 11% der Mädchen und etwa 18%

der Jungen Verhaltensauffälligkeiten oder emotionale Probleme festzustellen sind (ngo- online Internetzeitung für Deutschland, 2007, o. S.). Sorgen bereiten der Ministerin so- wohl Kinder aus sozial benachteiligten Familien als auch aus Familien mit Migrations- hintergrund. Diese liegen in allen Krankheits- und Risikofeldern weit vorn (ebd.).

Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit den Problemen sozial benachteiligter Kinder und den Möglichkeiten der Intervention. Ansatzpunkt zielgerichteter Gesundheitsförde- rung ist die gesundheitliche Ungleichheit, welche aus sozialer Ungleichheit resultiert.

Die Möglichkeiten der Gesundheitsförderung im Rahmen des Setting-Ansatzes werden am Beispiel „Kindertagesstätte“ aufgezeigt. Der Nutzen von Netzwerkarbeit in der Ge- sundheitsförderung bildet den Schwerpunkt der Studie.

Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit folgenden Fragestellungen: Was ist Kinder- armut?

Besteht ein Zusammenhang zwischen Kinderarmut und Gesundheitsbeeinträchtigungen für Kinder? Wie lässt sich dieser Zusammenhang erklären?

(8)

7

Welche Bedeutung kommt Gesundheitsförderung im Kindesalter unter besonderer Be- rücksichtigung der sozialen Benachteiligung zu? Welches sind Möglichkeiten, Maß- nahmen und Nutzen der Förderung?

Die zentrale Frage beschäftigt sich mit dem Nutzwert von kooperativer gesundheitsför- dernder Netzwerkarbeit und ihre Bedeutung für das Setting Kindertagesstätte. Probleme und Hindernisse der Netzwerkarbeit werden zudem erläutert.

In Kapitel 1 werden die Begriffe soziale Benachteiligung und soziale Ungleichheit er- läutert. Der Schwerpunkt liegt auf dem Bereich Einkommensarmut, als Hauptursache für soziale Benachteiligung. Im Einzelnen werden die zwei wichtigsten Armutsformen

`absolute Armut` und `relative Armut` beschrieben. Da der Focus dieser Untersuchung auf sozial benachteiligten Kindern liegt, richtet sich der Blick primär auf Erscheinungs- formen der Kinderarmut. Zur Erklärung dient die Definition von Kinderarmut, verbun- den mit dem spezifischen kindzentrierten Lebenslagenansatz. Belegt werden die Ar- mutsbedingungen der Kinder mit konkreten Zahlen.

Kapitel 2 befasst sich mit den umfangreichen Auswirkungen der Kinderarmut auf ver- schiedene Lebensbereiche. Gesundheit ist dabei der Hauptaspekt.

Kapitel 3 befasst sich mit dem Begriff Gesundheit in seinen unterschiedlichen Interpre- tationen. Darauf folgt die Bedeutung der Gesundheit für die Kindesentwicklung.

Das darauffolgende Kapitel 4 befasst sich mit den Gesundheitspotenzialen sozial be- nachteiligter Kinder sowie den Faktoren, die vorhandene Potenziale gefährden oder diese verstärken können. Die Förderung von Gesundheitspotenzialen und die Rolle der Eltern schließen das Kapitel ab.

In Kapitel 5 werden die Auswirkungen sozialer Ungleichheit auf die gesundheitliche Ungleichheit beschrieben. Zur Erklärung wird das Modell von Mielck (2000, S. 173) herangezogen.

Die Forderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), gesundheitliche Chancen- gleichheit und somit Gesundheit für Alle zu erreichen, Kapitel 6, führen zum Konzept der Gesundheitsförderung, dass in Kapitel Sieben beschrieben wird. Die gesetzliche Grundlage und Aktionsstrategien bzw. Handlungsfelder werden umfassend aufgezeigt.

Kapitel 8 beschäftigt sich mit dem Setting-Ansatz. Dieser wird von der Weltgesund- heitsorganisation (WHO) als Kernstrategie der Gesundheitsförderung bezeichnet. Die

(9)

8

Vorraussetzungen und Umsetzungsmöglichkeiten, Gesundheitsförderung nach dem Konzept der WHO in Kindertagesstätten zu gestalten, werden im Einzelnen eingehend beschrieben.

In Kapitel 9 wird die Verknüpfung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung im Rahmen der Netzwerkarbeit dargestellt. Im Einzeln werden Möglichkeiten, Ansätze, Hindernisse und Ziele der Netzwerkarbeit beschrieben.

Kapitel 10 befasst sich mit den Möglichkeiten und Nutzen von Netzwerken und ihre Bedeutung für das Setting Kindertagesstätte. Anhand von Erfahrungsberichten werden Ansätze und Möglichkeiten der Netzwerkarbeit beschrieben.

Kapitel 11 schließt die Studie mit einem Fazit ab.

In meiner Themenwahl wurde ich durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Das Interes- se am Gesundheitswesen begleitet mich konstant in meinem bisherigen Berufsleben. In meiner Tätigkeit als Krankenpfleger habe ich in verschiedenen Bereichen der Intensiv- medizin, häuslichen Pflege und Altenpflege gearbeitet. Dabei sind mir zahlreiche Ver- haltensweisen im Umgang mit Gesundheit und Krankheit aufgefallen. Überlegungen über frühzeitige Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung stellte ich im- mer wieder. Im Studium legte ich meinen Schwerpunkt auf den Bereich Gesundheit.

Seminare im Bereich Einkommensarmut, Kinderarmut, AGTuWas und ein Praktikum in der Schuldnerberatung, zeigten mir deutliche Folgen von finanziell belastenden Lebens- lagen und deren Auswirkungen auf die gesundheitliche Situation der betroffenen Men- schen. Besonders die Lage der Kinder in sozialer Benachteiligung, aufgrund von Armut, beschäftigt mich seit einigen Jahren. Verdeutlicht wurden diese Auswirkungen in ex- tremer Form durch eine Studienreise nach Indien. Dort erhielt ich zahlreiche Eindrücke von Kindern, die im täglichen Kampf um ihre Gesundheit in Slums aufwachsen. Ein- sichten in verschiedene Projekte internationaler und nationaler Hilfsorganisationen zeig- ten den schwierigen Aufbau von präventiven- und gesundheitsfördernden Maßnahmen.

Der Zusammenhang der sozialen Benachteiligung im Kindesalter und die daraus entste- henden Gesundheitsdefizite belegen den Bedarf gezielter Gesundheitsförderung. Natür- lich sind die Bedingungen der Kinder in Indien nicht mit denen hier zu Lande zu ver- gleichen, aber dennoch gibt es auch in Deutschland enormen Handlungsbedarf. Meine Vorstellungen begründen sich in der Notwendigkeit, bereits im frühen Kindesalter Maßnahmen der Gesundheitsförderung anzuwenden, um die Symptome der sozialen

(10)

9

Benachteiligung und die damit verbundene gesundheitliche Ungleichheit ein Stück weit zu verringern. Wie sich jedoch im Verlauf der Untersuchung herausstellt, sind die Inter- ventionsmöglichkeiten beschränkt, da die Voraussetzungen für gesundheitliche Chan- cengleichheit in unserer Gesellschaft nicht gegeben sind. Die in jüngster Zeit veröffent- lichten Zahlen über Kinderarmut belegen die Brisanz für politisches Handeln.

Die Begriffe Gesundheitsförderung und Prävention werden in der Literatur oftmals gleichbedeutend verwendet. Zu Beginn des Kapitels Sieben werden beide Begriffe dif- ferenziert. Ebenso werden die Begriffe Kindertagesstätte und Kindergarten in der Lite- ratur manchmal synonym verwendet. Eine Einteilung der Begrifflichkeiten wird in Punkt 8.1.2 aufgezeigt.

Die Studie ist nach den neuen Rechtschreibregeln geschrieben. Direkte Zitate sind nach der alten Rechtschreibung übernommen. Zugunsten der Übersichtlichkeit sind betref- fende Wörter nicht speziell gekennzeichnet worden.

Zur besseren Lesbarkeit wurde ausschließlich die maskuline Schreibweise verwendet, soweit nicht anders gekennzeichnet, bezieht sie sich immer auf beide Geschlechter.

(11)

10

1 Soziale Benachteiligung

Wichtigstes Merkmal sozialer Benachteiligung ist Armut und daher bedeutet diese eine Unterversorgung in zentralen Lebensbereichen (Seus-Seberich, 2006, o. S.).

Das Leben in sozialer Benachteiligung ist eine Folge von sozialer Ungleichheit in unse- rer Gesellschaft (Klocke/Lampert, 2005, S. 7). Indikatoren sozialer Ungleichheit sind niedriger Bildungsstand, niedriger beruflicher Status und geringes Einkommen (Richter et al., 2004, S. 8).

„Die soziale Lage wird als Oberbegriff für soziale Benachteiligung, für ungleiche Ver- teilung von Ressourcen und Lebenschancen des Einzelnen beziehungsweise von Grup- pen verstanden“ (Richter et al., 2004, S. 8). In Erscheinung tritt soziale Benachteiligung überall dort „[…] wo bestimmten Gruppen der Zugang zu gesellschaftlich anerkannten Werten aufgrund von Schichtzugehörigkeit und Diskriminierung verwehrt oder erschwert wird“ (Rich- ter et al., 2004, S. 9). Soziale Benachteiligung entsteht dort, wo sich Macht, Einfluss und Besitz bei wenigen besser gestellten Gruppen befindet (ebd.). Betroffene Menschen können infolgedessen nicht vollständig an gesellschaftlichen Prozessen teilnehmen (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 2005, S. 134). Zu den Aus- wirkungen zählen z.B. schlechte Einstiegschancen in der Schule und Beruf, als auch ein häufig schlechterer Gesundheitszustand (Klocke/Lampert, 2005, S. 7).

Soziale Benachteiligung ist kein individueller Status in der Gesellschaft, sondern auf- grund von Merkmalen einer Gruppe zugeteilter Stand. Deshalb ist soziale Benachteili- gung auch „[…] als kollektive Benachteiligung zu verstehen, die nicht durch den Auf- stieg und Erfolg einzelner beseitigt werden kann“ (Fachlexikon der sozialen Arbeit, 2002, S. 853).

Soziale Benachteiligung ist zudem das Ergebnis von schichtspezifischer Sozialisation.

Deshalb wird auch von vererbbarer sozialen Benachteiligung gesprochen, von einer Generation auf die nächste (Richter et al., 2004, S. 9).

Nach Schlack (1998, S. 55ff) ist soziale Benachteiligung für Kinder und Jugendliche eine Situation, in der die Lebensbedingungen keine ausreichende Befriedigung der kör- perlichen und seelischen Grundbedürfnisse zulassen, wodurch erhöhte Gesundheits- und Entwicklungsschäden bedingt sind.

(12)

11

Zudem wirken sich sozial benachteiligte Rahmenbedingungen von Kinder und Jugend- liche in der mangelnden Teilhabe an Aktivitäten der Gleichaltrigengruppe aus (Klocke, 1995, S. 187). Auch nach Butterwegge et al. (2003, S. 314) äußern sich neben den mate- riellen, immaterielle Folgen von sozialer Benachteiligung negativ auf das Wohlbefinden der Kinder aus. Er nennt Einschränkungen im Zugang zu kulturellen Ressourcen, eben- so fehlende sozial Kontakte und Benachteiligungen im Bildungsbereich (ebd.). Die Auswirkungen führen oftmals zu sozialen und psychosozialen Beeinträchtigungen und Belastungen, die sich nachhaltig auf die weitere Entwicklung auswirken können (ebd.).

Eine besonders schwerwiegende Auswirkung von sozialer Benachteiligung bei Kindern und Jugendlichen ist die gesundheitliche Beeinträchtigung. Mit dem Gesundheitsstatus und dem erlernten Gesundheitsverhalten in der Kindheit sind Entwicklungs- und Le- benschancen eng verbunden (ebd.).

Eine Befragung von Kindern und Jugendlichen an Nordrhein-Westfälischen Schulen kam zu dem Ergebnis, dass betroffene Kinder und Jugendliche in sozial benachteiligten Lebenslagen weniger gesund sind als Kinder und Jugendliche aus mittleren und oberen Schichten. Die Anzeichen sind vielfältig, sie äußern sich in einem niedrigeren Wohlbe- finden, geringer Lebenszufriedenheit, stärkeren Einsamkeitsgefühlen, größerer Nieder- geschlagenheit sowie stärkeren Ängsten und Sorgen, die insbesondere die Zukunft betreffen (Palentien et al., 1999, S. 33ff).

Eine zentrale Aufgabe von Sozialarbeit, ist der sozialen Benachteiligung entgegenzu- wirken (Stimmer, 1996, S. 446).

1.1 Soziale Ungleichheit

Der Begriff `soziale Ungleichheit` definiert die ungleiche Verteilung von Ressourcen innerhalb der Gesellschaft, wodurch eine Benachteiligung einzelner Menschen entsteht (Mielck, 2003, S. 213). Mielck unterscheidet vertikale und horizontale soziale Un- gleichheit. Mit vertikaler sozialer Ungleichheit werden Merkmale wie Bildung, berufli- cher Status und Einkommen zusammengefasst. Dem Faktor Einkommen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Einkommensarmut wird am häufigsten als zentraler Fak- tor für vertikale soziale Ungleichheit angesehen. Zudem lassen sich mit der vertikalen Einteilung Menschen in ein gesellschaftliches Oben und Unten einteilen. Danach kann

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

„Eine Pädagogik, die nicht einmal mehr den Anspruch erhebt, ihren Zentralbegriff zu definieren, entlarvt sich damit selbst als Rechtfertigungslehre für ein

unstreitiger Höhe von je 45 € gilt, dass hier eine anteilige Kürzung nach Sinn und Zweck ausscheidet (s.o.). Für die Spesen gilt, dass auch diese nicht durch die konkrete Dauer

Eine Erklärung dafür ist möglicherweise, dass Frauen, die nach wie vor häufiger für die Kindererziehung zuständig sind als Männer, ein Studium ohne Abitur als Chance zum beruflichen

Vor diesem Hintergrund und angeregt durch diese nationalen und internationalen Forderungen (u. 2012, Maywald 2012) wende ich mich der Frage zu, wie sozial benachteiligte Kinder

„Ich freue mich, dass unsere Schülerinnen und Schüler Zug um Zug besser werden, und danke dafür ausdrücklich auch den Lehrerinnen und Lehrern.“.

Tabelle 11: Benachteiligung der ausländischen Beschäftigten gegenüber den österreichischen KollegInnen im Betrieb, nach Alter der Befragten.. Benachteiligung

• 1,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund sind 65 Jahre oder älter (9% der Gesamtbevölkerung in dieser Altersgruppe).. Ältere Migrantinnen

Immer mehr Frauen sind im sekundären und tertiären Sektor beschäftigt; so waren im Jahre 1963 6,9 Prozent aller weiblichen Beschäftigten im sekundären Sektor aktiv, dieser Anteil