Integrationsbefragung
Dr. Peter Hajek
Mag. Alexandra Siegl, MSc Herausgeber
Österreichischer Integrationsfonds
Integrations
barometer 2/2021
Integrations barometer
Integrationsbefragung
Dr. Peter Hajek
Mag. Alexandra Siegl, MSc
2/2021
Integrations barometer
Integrationsbefragung
Dr. Peter Hajek
Mag. Alexandra Siegl, MSc
© Österreichischer Integrationsfonds
IMPRESSUM
Peter Hajek Public Opinion Strategies GmbH Franziskanerplatz 5/15, 1010 Wien
Tel: +43 1 513 2200-0 E-Mail: office@peterhajek.com
Medieninhaber, Herausgeber, Redaktion und Hersteller:
Österreichischer Integrationsfonds – Fonds zur Integration von Flüchtlingen und MigrantInnen (ÖIF)/
Schlachthausgasse 30, 1030 Wien, Tel.: +43(0)1/710 12 03-0, mail@integrationsfonds.at Verlags- und Herstellungsort:
Schlachthausgasse 30, 1030 Wien Grafik-Design: Marion Dorner Grafik Design Druck: Gerin Druck GmbH
grundlegende Richtung: wissenschaftliche Publikation zu den Themen Migration und Integration
Offenlegung gem. § 25 MedienG: Sämtliche Informationen über den Medieninhaber und die grundlegende Richtung dieses Mediums können unter www.integrationsfonds.at/impressum abgerufen werden.
Haftungsausschluss: Die Inhalte dieses Mediums wurden mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert und erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte wird keine Haftung übernommen.
Weder der Österreichische Integrationsfonds noch andere an der Erstellung dieses Mediums Beteiligte haften für Schäden jedweder Art, die durch die Nutzung, Anwendung und Weitergabe der dargebotenen Inhalte entstehen. Sofern dieses Medium Verweise auf andere Medien Dritter enthält, auf die der Österreichische Integrationsfonds keinen Einfluss ausübt, ist eine Haftung für die Inhalte dieser Medien ausgeschlossen. Für die Richtigkeit der Informationen in Medien Dritter ist der jeweilige Medieninhaber verantwortlich.
Die Beiträge dieser Publikation geben die Meinungen und Ansichten der Autoren wieder und stehen nicht für inhalt- liche, insbesondere politische Positionen der Herausgeber oder des Österreichischen Integrationsfonds.
Urheberrecht: Alle in diesem Medium veröffentlichten Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Ohne vorherige schrift- liche Zustimmung des Urhebers ist jede technisch mögliche oder erst in Hinkunft möglich werdende Art der Verviel- fältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Verwertung untersagt, sei es entgeltlich oder unentgeltlich.
2/2021
6 Kernergebnisse
8 Hintergrund der Studie und Methodik 8 Ergebnisse im Detail
8 Sorge über Themen in Österreich
12 Entwicklung des persönlichen Sicherheitsgefühls
13 Zusammenleben mit Zuwander/innen und Integration in Österreich 17 Herausforderungen beim Zusammenleben und Integrationsmerkmale 19 Parallelgesellschaften in Österreich
22 Zustimmung zu Vorschlägen im Bereich Migration und Integration
9 Abb. 1: Sorge über Themen in Österreich 11 Abb. 2: Sorge über Themen in Österreich
im Zeitverlauf
12 Abb. 3: Persönliches Sicherheitsgefühl 13 Abb. 4: Zusammenleben mit
unterschiedlichen Zuwanderergruppen 14 Abb. 5: Zusammenleben zwischen
Österreicher/innen und Zuwander/innen im Zeitverlauf
14 Abb. 6: Zusammenleben zwischen Muslim/innen und Nicht-Muslim/innen im Zeitverlauf 15 Abb. 7: Zusammenleben zwischen
Österreicher/innen und Flüchtlingen im Zeitverlauf
16 Abb. 8: Wie gut funktioniert das Zusammenleben mit Migrant/innen an diversen Orten?
17 Abb. 9: Probleme im Zusammenleben mit Zuwander/innen und Flüchtlingen
18 Abb. 10: Wichtigkeit von Integrationsmerkmalen 19 Abb. 11: Wichtigkeit von Integrationsmerkmalen
im Zeitverlauf („sehr wichtig“-Nennungen) 20 Abb. 12: Gibt es in Österreich Parallelgesell-
schaften?
20 Abb. 13: Hat sich die Tendenz zu Parallelgesell- schaften im vergangenen Jahr verstärkt oder abgeschwächt?
21 Abb. 14: Inwieweit werden Parallelgesellschaften an verschiedenen Orten wahrgenommen?
22 Abb. 15: Inwieweit werden Parallelgesellschaften an verschiedenen Orten wahrgenommen?
Zeitverlauf
23 Abb. 16: Zustimmung zu Vorschlägen im Bereich Migration und Integration
25 Abb. 17: Zustimmung zu Vorschlägen im Bereich Integration und Migration im Zeitverlauf
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Kernergebnisse
1
— Nach dem Höhepunkt der Corona-Pan- demie ist der Klimawandel wieder das Thema, um welches sich die Öster- reicher/innen am meisten sorgen.
Betrachtet man die „sehr oft“-Nennun- gen, liegen auf den Plätzen 2 und 3 die Verbreitung des politischen Islam und die Integration von Flüchtlingen und Zuwander/innen. Im Vergleich zur letz- ten Umfragewelle ist zudem die Sorge vor einer neuen Flüchtlingskrise wie im Jahr 2015 gestiegen.
— Das persönliche Sicherheitsgefühl ist für eine Mehrheit der Befragten im vergangenen Jahr gleich geblieben.
Für 36% hat es sich verschlechtert, 7%
nehmen dahingegen eine Verbesserung wahr. Im Vergleich zur letzten Umfra- gewelle im Februar 2021, die unter dem Einfluss der Corona-Pandemie und des Terroranschlags von Wien stand, hat sich das Sicherheitsgefühl im August 2021 wieder etwas verbessert.
— Die Bewertung des Zusammenlebens mit verschiedenen Migrantengruppen ist im Vergleich zu früheren Umfra- gewellen stabil. Es wird weiterhin
das Zusammenleben mit Zuwander/
innen positiver bewertet als jenes mit Muslim/innen oder Flüchtlingen, das Zusammenleben wird aber mit allen drei Gruppen mehrheitlich als (eher) schlecht wahrgenommen.
— Kritische Bereiche des Zusammen- lebens mit Migrant/innen sind der öffentliche Raum, das Wohnviertel und die Schule, mehrheitlich positiv wird das Zusammenleben dahingegen im Arbeitsumfeld und in Geschäften wahr- genommen.
— Die Einstellung gegenüber Frauen wird erstmals als größtes Problem beim Zusammenleben genannt. Es folgen kulturelle und sprachliche Unterschiede sowie Gewaltbereitschaft und Krimina- lität.
— Zentrale Merkmale einer guten Integ- ration sind aus Sicht der Österreicher/
innen Kenntnis und Anerkennung der Gesetze, einer Arbeit nachzugehen, österreichische Werte zu kennen und zu akzeptieren sowie die deutsche Sprache gut sprechen zu können.
1
Kernergebnisse
— 72% der Bevölkerung sind der Meinung, es gäbe Parallelgesellschaften in Öster- reich. Dieser Wert ist im Vergleich mit früheren Umfragewellen stabil. Paral- lelgesellschaften werden vor allem im öffentlichen Raum und im Wohnviertel wahrgenommen, auch die Schule wird als Problembereich identifiziert.
— In Bezug auf die Vorschläge im Bereich Migration und Integration gibt es die stärkste Zustimmung („stimme sehr zu“-Nennungen) zu einer Ausbildung und Kontrolle islamischer Religionsleh- rer/innen durch den österreichischen Staat sowie zu integrationsfördernden Inhalten des islamischen Religionsun- terrichts.
— Im Bereich Wirtschaft wird dem Aus- bau berufsspezifischer Sprachkurse, um den Jobeinstieg für Zuwander/innen zu erleichtern, sowie einer Ausbildung von Migrant/innen in Mangelberufen am stärksten zugestimmt.
— Im Themenfeld Schule wünschen sich die Österreicher/innen vor allem eine stärkere Einbeziehung der Eltern in die Bildung der Kinder. Auch für eine starke finanzielle Unterstützung von Brenn- punktschulen spricht sich eine Mehrheit zumindest „eher“ aus.
— Etwas zurückhaltender sind die Österreicher/innen in Hinblick auf die Vergabe der Staatsbürgerschaft. 57%
sehen diese als Ergebnis einer gelun- genen Integration. Geteilte Meinungen gibt es zum Vorschlag, dass in Öster- reich geborene Kinder automatisch die Staatsbürgerschaft bekommen, wenn sich zumindest ein Elternteil seit min- destens 5 Jahren legal im Land aufhält:
48% stimmen dem zu, 44% lehnen den Vorschlag ab. Ablehnend steht eine Mehrheit dem grundsätzlichen Zulas- sen von Doppelstaatsbürgerschaften, der Möglichkeit, die Staatsbürgerschaft schon nach 6 Jahren rechtmäßigen Aufenthalts zu vergeben sowie einer Erleichterung des Erwerbs der Staats- bürgerschaft gegenüber.
Hintergrund der Studie und Methodik
Ergebnisse im Detail
2
3
Ziel des Integrationsbarometers ist es, Ein- stellungen und Stimmungsströmungen im Zusammenhang mit dem Thema Integration regelmäßig zu erheben. In der 12. Umfrage- welle wurden 1.000 Österreicher/innen (österr. Staatsbürger/innen) ab 16 Jahren
repräsentativ befragt. Die Umfrage wurde teils in Form einer telefonischen Befragung und teils in Form einer Online-Befragung durchgeführt. Die Feldarbeit fand zwischen 3. und 31. August 2021 statt.
Sorge über Themen in Österreich
Das Thema Klimawandel ist als wichtigstes Thema zurück, nachdem es zwischenzeitlich von der Corona-Pandemie überdeckt wurde.
Wohl auch durch die Unwetter des vergan- genen Sommers machen sich die Österrei- cher/innen wieder am stärksten Sorgen über die Klimaerwärmung. Vor allem Frauen und ältere Menschen machen sich Gedanken über dieses Thema.
Betrachtet man nur die „sehr oft“-Nen- nungen, folgen mit der Verbreitung des politischen Islam, der Integration von Flüchtlingen und Zuwander/innen und einer neuen Flüchtlingswelle drei Themen aus
dem Bereich Integration. Über die Verbrei- tung des politischen Islam machen sich vor allem Männer, Menschen ab 60 Jahren und Befragte ohne Matura Gedanken sowie Menschen, die das Zusammenleben mit Zuwander/innen kritischer sehen, in stärke- rem Ausmaß Parallelgesellschaften wahr- nehmen und deren persönliches Sicherheits- gefühl sich verschlechtert hat.
Eine erneute Flüchtlingskrise wie 2015 befürchten vorwiegend mittlere und höhere Alterskohorten (ab 30 Jahren) sowie Menschen ohne Matura und Befragte im ländlichen Raum, also in Gemeinden bis 5.000 Einwohner/innen.
3
Ergebnisse im Detail
ABB. 1: SORGE ÜBER THEMEN IN ÖSTERREICH
Klimaerwärmung und Umweltfragen
Verbreitung des politischen Islam
Integration von Flüchtlingen und Zuwander/innen
neue Flüchtlingskrise wie 2015
Entwertung der Spareinlagen durch Inflation und niedrige Zinsen
Sicherung ausreichender Pensionen
ein erneuter Anstieg der Covid-19-Fälle in Österreich
Konflikte zwischen Migrantengruppen
hohe Steuerbelastung
Engpässe in Gesundheits- versorgung und Pflege
persönliche Gesundheit
hohe Staatsverschuldung
wirtschaftliche Lage in Österreich
Terroranschläge in Österreich
Verlust des Arbeitsplatzes
● sehr oft ● öfters ● manchmal ● keine Sorgen ● weiß nicht/k.A. Angaben in %, Rundungsdifferenzen möglich.
2 9 21
31 37
4 15 25
26 30
3 11 26
30 29
3 19 26
23 27
4 16 26
26 27
3 11 27
33 27
2 13 27
32 26
4 14 28
30 24
4 13 28
32 24
3 15 30
30 22
1 17 33
29 20
4 20 33
24 19
2 13 32
35 18
2 21 37
24 15
13 51
19 10
6
Über einen erneuten Anstieg der Covid-19- Fälle in Österreich machen sich nur 26%
sehr oft Gedanken, im Februar waren das noch 33%. Auch die mit der Pandemie verbundene Ungewissheit rund um die wirtschaftliche Lage hat im Vergleich zum Februar deutlich abgenommen.
Betrachtet man die Themen aus dem Bereich Integration, so zeigt sich, dass vor allem die Sorge vor einer neuen Flücht- lingswelle deutlich zugenommen hat. Hier dürften wohl Berichte über ansteigende Migrationsbewegungen sowie nicht zuletzt der Krisenherd Afghanistan eine Rolle spielen.
3
Ergebnisse im Detail
ABB. 2: SORGE ÜBER THEMEN IN ÖSTERREICH IM ZEITVERLAUF
Klimaerwärmung und Umweltfragen
Verbreitung des politischen Islam
Integration von Flüchtlingen und Zuwander/innen
Entwertung der Spareinlagen durch Inflation und niedrige Zinsen
Sicherung ausreichender Pensionen
neue Flüchtlingskrise wie 2015
erneuter Anstieg der Covid-19-Fälle in Österreich
hohe Steuerbelastung
Konflikte zwischen Migrantengruppen
Engpässe in Gesundheits - versorgung und Pflege
persönliche Gesundheit
hohe Staatsverschuldung
wirtschaftliche Lage in Österreich
Terroranschläge in Österreich
Verlust des Arbeitsplatzes
Angaben in %, Rundungsdifferenzen möglich.
Basis: „sehr oft“-Nennungen 27 37
31 36
39 27 30
29 33 37 26 29
25 30 29 26 27 25 28
27 25 27
23 31
31
26 33
27
24 25 20 25 24 21 24
23
21 22
21 28
31 20 21
18
19 22 12 19
12
18 30
22
15 15
6 9 8
● August 2021
● Februar 2021
● August 2020
● März 2020
● Juli 2019
21 27 21
Entwicklung des persönlichen Sicherheitsgefühls
Eine leichte Verbesserung ist bei der Ent- wicklung des Sicherheitsgefühls im letzten Jahr zu verzeichnen. Die Werte entwickeln sich wieder in Richtung jener Werte aus dem August des Vorjahres.
Die Februar-Welle war durch den Terroran- schlag in Wien im November 2021 sowie durch eine generelle Verunsicherung durch das Corona-Virus beeinflusst. Mit Letzterem haben die Österreicher/innen nicht zuletzt durch die Impfung mittlerweile besser zu leben gelernt.
Eine Verschlechterung des Sicherheitsge- fühls nehmen neben Menschen, die Zuwan- der/innen negativer gegenüberstehen und eher Parallelgesellschaften orten, vor allem Frauen, mittlere Altersgruppen und niedrige Einkommenskohorten wahr. Ein möglicher Grund für die Verschlechterung des persön- lichen Sicherheitsgefühls von Frauen könnte die gestiegene Berichterstattung über Gewalttaten an Frauen sein.
ABB. 3: PERSÖNLICHES SICHERHEITSGEFÜHL
August 2021
Februar 2021
August 2020
● deutlich verbessert
● eher verbessert
● gleich geblieben
● eher verschlechtert
● deutlich verschlechtert
● weiß nicht/k.A.
Angaben in % 11 28
54 4
1 2
2 5 62 22 8 1
9 27
56 5
2 1
3
Ergebnisse im Detail
Zusammenleben mit Zuwander/innen und Integration in Österreich
Wie schon in den vergangenen Umfragewel- len wird auch diesmal das Zusammenleben zwischen Österreicher/innen und Zuwan- der/innen am positivsten bewertet. In diese Gruppe fallen Migrant/innen aus allen mögli- chen Ländern, von denen die Menschen teils ein positives oder zumindest kein negatives Bild haben.
Deutlich kritischer wird das Zusammenleben mit Muslim/innen sowie mit Flüchtlingen beurteilt. Besonders kritisch zeigen sich hier Männer, mittlere Altersgruppen und niedri- ger Gebildete.
Wenig Veränderung gibt es, wie die folgen- den Grafiken zeigen, bei der Bewertung des Zusammenlebens mit unterschiedlichen Migrantengruppen im Zeitverlauf.
● sehr gut
● eher gut
● eher schlecht
● sehr schlecht
● weiß nicht/k.A.
ABB. 4: ZUSAMMENLEBEN MIT UNTERSCHIEDLICHEN ZUWANDERERGRUPPEN
zwischen Österreicher/innen und Zuwander/innen zwischen Muslim/innen und Nicht-Muslim/innen in Österreich zwischen Österreicher/innen
und Flüchtlingen
Angaben in % 8 13
10 13 20
18 40
38 43 35
25 26 4
4
3
100 80 60 40 20 0
53 52 51 48
46 45
51 50 51 49 53 48 52 51 53
45 46 48 42 45 42 42 39
43
41 43
● gut ● schlecht * GfK-Umfrage
ABB. 5: ZUSAMMENLEBEN ZWISCHEN ÖSTERREICHER/INNEN UND ZUWANDER/INNEN IM ZEITVERLAUF
Juni 2015* Nov. 2015 März 2016 Juni 2016 Dez. 2016 März 2017 Aug. 2017 Dez. 2018 Juli 2019 März 2020 Aug. 2020 Aug. 2021
Feb. 2021
Angaben in %, Rest auf 100%: Weiß nicht/keine Angabe
100 80 60 40 20
0 32 29
51 62
51 56 58 61 55 61 59 62 58 58 59 58
27 35
29 32 27 29 30 27 29
38 35 28
ABB. 6: ZUSAMMENLEBEN ZWISCHEN MUSLIM/INNEN UND NICHT-MUSLIM/INNEN IM ZEITVERLAUF
● gut ● schlecht * GfK-Umfrage
Juni 2015*
Okt. 2014* Nov. 2015 März 2016 Juni 2016 Dez. 2016 März 2017 Aug. 2017 Dez. 2018 Juli 2019 März 2020 Aug. 2021
Feb. 2021
Aug. 2020
Angaben in %, Rest auf 100%: Weiß nicht/keine Angabe
3
Ergebnisse im Detail
100 80 60 40 20 0
● gut ● schlecht
Juni 2016 Dez. 2016 März 2017 Aug. 2017 Dez. 2018 Juli 2019 März 2020 Aug. 2020 Aug. 2021
Feb. 2021
Angaben in %, Rest auf 100%: Weiß nicht/keine Angabe ABB. 7: ZUSAMMENLEBEN ZWISCHEN ÖSTERREICHER/INNEN UND
FLÜCHTLINGEN IM ZEITVERLAUF
52
36
58
35
57 58 61 57 59 59 61
36 35 32 33 33
30 29
51 42
Das Zusammenleben mit Migrant/innen wird wie schon im Februar im Arbeitsumfeld sowie in Geschäften alles in allem eher posi- tiv beurteilt. Problematischere Bereiche sind aus Sicht der Bevölkerung Schulen, Wohn- viertel und der öffentliche Raum.
ABB. 8: WIE GUT FUNKTIONIERT DAS ZUSAMMENLEBEN MIT MIGRANT/INNEN AN DIVERSEN ORTEN?
August 2021
Februar 2021
August 2021
Februar 2021
August 2021
Februar 2021
August 2021
Februar 2021
August 2021
Februar 2021 Arbeit
Geschäfte und Einkaufsviertel
Schule
Wohnviertel
Straßen und Plätze im öffentlichen Raum
Angaben in %, Rundungsdifferenzen möglich.
● sehr gut
● eher gut
● weniger gut
● gar nicht gut
● weiß nicht/k.A.
20 7 19 43
11
21 6 17 45
11
10 8 30
42 10
10 9 27
45 9
19 16
28 30
6
22 11
31 29
7
12 18
37 25
8
14 12 37
29 7
7 21 41
25 6
9 16 43
27 5
Kritischer in Hinblick auf das Zusammen- leben an Schulen sind Eltern von Kindern sowie Männer, mittlere Altersgruppen und niedrigere Bildungskohorten. In Hinblick auf
das Zusammenleben im Wohnviertel und im öffentlichen Raum sind Menschen ohne Matura und mittlere Altersgruppen negati- ver eingestellt.
3
Ergebnisse im Detail
Herausforderungen beim Zusammen
leben und Integrationsmerkmale
Die Einstellung gegenüber Frauen ist in der aktuellen Umfragewelle das am stärksten wahrgenommene Problem im alltäglichen Zusammenleben mit Zuwander/innen und Flüchtlingen. Die Werte sind seit der Umfrage vor einem Jahr deutlich angestiegen. Mitbe- einflusst könnten sie durch die Berichte über Gewalttaten gegenüber Frauen sein.
Weitere Problembereiche, die von einer Mehrheit der Befragten genannt wurden, sind kulturelle und sprachliche Unterschiede, Gewaltbereitschaft und Kriminalität sowie mangelnde Integrationsbereitschaft. Vor allem mittlere Altersgruppen und Menschen ohne religiöses Bekenntnis nennen einige Bereiche stärker als der Durchschnitt der Befragten, haben hier also eine höhere Pro- blemwahrnehmung.
ABB. 9: PROBLEME IM ZUSAMMENLEBEN MIT ZUWANDER/INNEN UND FLÜCHTLINGEN
Einstellung gegenüber Frauen
kulturelle/sprachliche Unterschiede
Gewaltbereitschaft und Kriminalität
Integrationsbereitschaft
Ausnützung des Sozialsystems
politischer Islam/Radikalisierung
Einhaltung von Gesetzen
Vorurteile/Rassismus
mangelndes Zugehörigkeitsgefühl
Dauer des Asylverfahrens
Integration am Arbeitsmarkt
sonstige Probleme
kaum/keine Probleme
Angaben in %, Mehrfachnennungen möglich, telefonisch: spontane Angabe, online: gestützt
53 55 43
53 58 56 48 52 42
51 51 43
4649 38
4546 34
41 44 33 3334 28
2830 22
3433 28
5 9
2 23
10
3033
● August 2021 ● Februar 2021 ● August 2020
Sehr wichtig für die Integration in Öster- reich sind aus Sicht einer Mehrheit der Befragten Kenntnis und Anerkennung der Gesetze, einer Arbeit nachzugehen, über Werte und Regeln Bescheid zu wissen und sie anzuerkennen sowie gute Kenntnisse der deutschen Sprache zu haben. Österreichi- sche Freunde und Bekannte zu haben und sich freiwillig zu engagieren, spielt schon
eine geringere Rolle für die Integration, die Staatsbürgerschaft ist aus Sicht der Mehr- heit der Österreicher/innen nicht wichtig für die Integration im Land.
Generell messen Menschen, die Zuwander/
innen kritischer gegenüberstehen, und ältere Menschen den Integrationsmerkmalen eine höhere Wichtigkeit zu.
Die Wichtigkeit, die den verschiedenen Integrationsmerkmalen zugeschrieben wird, ist über die Umfragewellen hinweg sehr konstant.
ABB. 10: WICHTIGKEIT VON INTEGRATIONSMERKMALEN
über geltende Gesetze in Österreich Bescheid wissen und sie anerkennen
einer Arbeit nachgehen und selbsterhaltungsfähig sein
über österreichische Alltagsregeln und Werte Bescheid wissen und sie anerkennen
gute Kenntnisse der deutschen Sprache besitzen
österreichische Freund/innen und Bekannte haben
sich freiwillig für das Gemeinwohl engagieren, z.B. in Vereinen
österreichische Staatsbürgerschaft besitzen
Angaben in %, Rundungsdifferenzen möglich.
● sehr wichtig
● eher wichtig
● weniger wichtig
● gar nicht wichtig
● weiß nicht/k.A.
3 3 5 17 72
3 2
2 2 6 22 66
4 7 22 65
3 7 27 62
5 4 19 42
31
5 10 26
37 22
5 20 35
25 15
3
Ergebnisse im Detail
Parallelgesellschaften in Österreich
72% der Österreicher/innen sind der Ansicht, es gäbe Parallelgesellschaften in Österreich. Dieser Wert ist seit der ersten Umfragewelle im März 2017 relativ konstant auf hohem Niveau.
Menschen, deren persönliches Sicherheits- gefühl sich verschlechtert hat, die Migrant/
innen kritischer sehen, sowie Männer, mittlere Altersgruppen und höher Gebildete orten eher Parallelgesellschaften als andere Bevölkerungsgruppen.
ABB. 11: WICHTIGKEIT VON INTEGRATIONSMERKMALEN IM ZEITVERLAUF („SEHR WICHTIG“-NENNUNGEN)
über geltende Gesetze in Österreich Bescheid wissen und sie anerkennen
einer Arbeit nachgehen und selbsterhaltungsfähig sein
über österreichische Alltagsregeln und Werte Bescheid wissen und sie anerkennen
gute Kenntnisse der deutschen Sprache besitzen
österreichische Freunde und Bekannte haben
sich freiwillig für das Gemeinwohl engagieren, z.B. in Vereinen
österreichische Staatsbürgerschaft besitzen
Angaben in % 67 72
73
6667 72
6365 68
6162 65
2831 30
2022 22
1415 15
● August 2021 ● Februar 2021 ● August 2020
ABB. 12: GIBT ES IN ÖSTERREICH PARALLELGESELLSCHAFTEN?
100 80 60 40 20 0
● ja ● nein
März 2017 Aug. 2017 Dez. 2018 März 2020 Aug. 2020 Feb. 2021 Aug. 2021
Angaben in %, Rest auf 100%: Weiß nicht/keine Angabe 67
13
74
12
74
11
73 72
8 8
66
13 69
13
Jene Menschen, die Parallelgesellschaften wahrnehmen, sind wie schon in früheren Umfragewellen mehrheitlich der Meinung, die Tendenz zu Parallelgesellschaften hätte
sich im vergangenen Jahr verstärkt. Eine Abschwächung orten nur 5% der Befrag- ten, 24% sind der Meinung, sie wäre gleich geblieben.
ABB. 13: HAT SICH DIE TENDENZ ZU PARALLELGESELLSCHAFTEN IM VERGANGENEN JAHR VERSTÄRKT ODER ABGESCHWÄCHT?
August 2021
Februar 2021
August 2020
März 2020
Dezember 2018
Angaben in %, Rundungsdifferenzen möglich Basis: Parallelgesellschaften wahrgenommen
● verstärkt
● abgeschwächt
● gleich geblieben
● weiß nicht/k.A.
6 24
5 65
7 25
5 64
6 29
5 60
6 25
5 63
4 27
6 62
3
Ergebnisse im Detail
Eine Verstärkung der Tendenz zu Parallel- gesellschaften sehen wiederum vor allem Menschen, deren persönliches Sicherheits- gefühl sich verschlechtert hat, die Migrant/
innen kritischer sehen, Männer, mittlere Altersgruppen und in diesem Fall niedriger Gebildete.
Menschen, die Parallelgesellschaften wahrnehmen, orten diese im alltäglichen Leben vor allem im öffentlichen Raum sowie im Wohnviertel. Auch in den Schu- len und in Geschäften werden Tendenzen zu Parallelgesellschaften wahrgenommen.
Im Arbeitsumfeld nimmt diese nur eine Minderheit wahr.
Im Zeitvergleich gibt es einen leichten Anstieg der Wahrnehmung von Parallel- gesellschaften im Wohnviertel. Vor allem jüngere Menschen nehmen diese über- durchschnittlich wahr.
Straßen und Plätze im öffentlichen Raum
Wohnviertel
Schule
Geschäfte und Einkaufsviertel
Arbeit
Angaben in %, Rundungsdifferenzen möglich.
Basis: Parallelgesellschaften wahrgenommen
● sehr ● eher ● weniger ● gar nicht ● weiß nicht/k.A.
ABB. 14: INWIEWEIT WERDEN PARALLELGESELLSCHAFTEN AN VERSCHIEDENEN ORTEN WAHRGENOMMEN?
5 2 13 41
39
6 7 11 37
39
20 4
16 35
24
6 5 28
39 21
16 10
36 26
11
Zustimmung zu Vorschlägen im Bereich Migration und Integration
Betrachtet man die „stimme sehr zu“-Nen- nungen, so gibt es die stärkste Zustimmung dazu, dass islamische Religionslehrer/innen vom österreichischen Staat ausgebildet und kontrolliert werden sollten und dass der Inhalt des islamischen Religionsunter- richts integrationsfördernd ausgerichtet sein sollte.
Im wirtschaftlichen Bereich gibt es vor allem Zustimmung für den Ausbau berufsspezi- fischer Sprachkurse für den Berufseinstieg von Zuwander/innen sowie die Ausbildung von Migrant/innen in Mangelberufen. Eine mehrheitliche Zustimmung gibt es zudem für die Unterstützung einer schnellen Aner- kennung von im Ausland erworbenen Qua- lifikationen und eine erleichterte überregi- onale Vermittlung arbeitsloser anerkannter Flüchtlinge.
Angaben in %, „sehr“-Nennungen im Zeitvergleich, Basis: Parallelgesellschaften wahrgenommen ABB. 15: INWIEWEIT WERDEN PARALLELGESELLSCHAFTEN
AN VERSCHIEDENEN ORTEN WAHRGENOMMEN? ZEITVERLAUF
Straßen und Plätze im öffentlichen Raum
Wohnviertel
Schule
Geschäfte und Einkaufsviertel
Arbeit
39 39 39 32 39 31 2424
27 2121
26 1011
10
● August 2021 ● Februar 2021 ● August 2020
3
Ergebnisse im Detail
ABB. 16: ZUSTIMMUNG ZU VORSCHLÄGEN IM BEREICH MIGRATION UND INTEGRATION
Islamische Religionslehrer/innen an Schulen sollten durch den österreichischen Staat ausgebildet und kontrolliert werden.
Der Inhalt des islamischen Religionsunterrichts sollte darauf ausgerichtet sein, die Integration zu fördern.
Berufsspezifische Sprachkurse in Kooperation mit Wirtschaft ausbauen, um Zuwander/innen u.
Flüchtlinge auf Einstieg in Arbeitsmarkt vorzubereiten.
Es braucht stärkere staatliche Maßnahmen gegen Rassismus und Diskriminierung.
Eltern sollten aktiv in Bildung ihrer Kinder eingebunden werden; im Fall der Fälle auch Sanktionsmöglichkeiten.
Die Ausbildung von Migrant/innen in Mangelberufen soll verstärkt gefördert werden.
Die Staatsbürgerschaft ist für mich das Endergebnis einer gelungenen Integration.
Migrant/innen sollten dabei unterstützt werden, dass im Ausland erworbene Qualifikationen schneller Anerkennung erlangen.
Sogenannten „Brennpunktschulen“
sollten mehr finanzielle Mittel und die besten Lehrer zur Verfügung stehen.
Die überregionale Vermittlung von arbeitslosen anerkannten Flüchtlingen sollte erleichtert werden.
Zuwander/innen sollten dazu ermutigt werden, sich in Ehrenamtsorganisationen freiwillig zu engagieren.
In Ö. geborene Kinder sollten automatisch ö. Staats- bürgerschaft bekommen, wenn sich zum. ein Elternteil
seit mindestens 5 Jahren legal im Land aufhält.
In Österreich sollte die doppelte Staatsbürgerschaft grundsätzlich zugelassen werden.
Die österr. Staatsbürgerschaft sollte bereits nach 6 Jahren rechtmäßigen Aufenthalts statt bisher 10 Jahren vergeben werden können.
Der Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft sollte erleichtert werden.
● stimme sehr zu
● stimme eher zu
● stimme gar nicht zu
● weiß nicht/keine Angabe
Angaben in %, Rundungsdifferenzen möglich.
8 7 10 29 45
10 8 8 31 42
6 5 9 39
41
6 8 13 32
41
10 4 10 35
40
7 6 11 40
36
7 18 19 26
31
8 9 16 37
30
11 8 16 36
29
11 11 14 37
28
10 6 18 41
26
8 21 18 29
23
8 26 18
26 22
10 43
18 17 12
9 44
20 16 11
7 45
24 15
8
ABB. 16: ZUSTIMMUNG ZU VORSCHLÄGEN IM BEREICH MIGRATION UND INTEGRATION
Islamische Religionslehrer/innen an Schulen sollten durch den österreichischen Staat ausgebildet und kontrolliert werden.
Der Inhalt des islamischen Religionsunterrichts sollte darauf ausgerichtet sein, die Integration zu fördern.
Berufsspezifische Sprachkurse in Kooperation mit Wirtschaft ausbauen, um Zuwander/innen u.
Flüchtlinge auf Einstieg in Arbeitsmarkt vorzubereiten.
Es braucht stärkere staatliche Maßnahmen gegen Rassismus und Diskriminierung.
Eltern sollten aktiv in Bildung ihrer Kinder eingebunden werden; im Fall der Fälle auch Sanktionsmöglichkeiten.
Die Ausbildung von Migrant/innen in Mangelberufen soll verstärkt gefördert werden.
Die Staatsbürgerschaft ist für mich das Endergebnis einer gelungenen Integration.
Migrant/innen sollten dabei unterstützt werden, dass im Ausland erworbene Qualifikationen schneller Anerkennung erlangen.
Sogenannten „Brennpunktschulen“
sollten mehr finanzielle Mittel und die besten Lehrer zur Verfügung stehen.
Die überregionale Vermittlung von arbeitslosen anerkannten Flüchtlingen sollte erleichtert werden.
Zuwander/innen sollten dazu ermutigt werden, sich in Ehrenamtsorganisationen freiwillig zu engagieren.
Kinder mit Migrationshintergrund sollten seitens Schule im Erlernen und Festigen Erstsprache stärker unterstützt werden.
In Ö. geborene Kinder sollten automatisch ö. Staats- bürgerschaft bekommen, wenn sich zum. ein Elternteil
seit mindestens 5 Jahren legal im Land aufhält.
In Österreich sollte die doppelte Staatsbürgerschaft grundsätzlich zugelassen werden.
Die österr. Staatsbürgerschaft sollte bereits nach 6 Jahren rechtmäßigen Aufenthalts statt bisher 10 Jahren vergeben werden können.
Der Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft sollte erleichtert werden.
● stimme sehr zu
● stimme eher zu
● stimme gar nicht zu
● weiß nicht/keine Angabe
8 7 10 29 45
10 8 8 31 42
6 5 9 39
41
6 8 13 32
41
10 4 10 35
40
7 6 11 40
36
7 18 19 26
31
8 9 16 37
30
11 8 16 36
29
11 11 14 37
28
10 6 18 41
26
8 21 18 29
23
8 26 18
26 22
10 43
18 17 12
9 44
20 16 11
7 45
24 15
8
Im Themenfeld Schule wünschen sich die Österreicher/innen vor allem eine stärkere Einbeziehung der Eltern in die Bildung ihrer Kinder. Eine Mehrheit spricht sich auch für eine starke finanzielle und personelle Unterstützung von Brennpunktschulen aus, lediglich 29% stimmen dem jedoch „sehr“
zu. Für die Unterstützung von Kindern mit Migrationshintergrund beim Erlernen ihrer Erstsprache spricht sich eine knappe Mehr- heit aus, 39% sind gegen diese Maßnahme.
Die Staatsbürgerschaft ist für 57% der Österreicher/innen das Ergebnis einer gelungenen Integration, 37% stimmen dem nicht zu. Geteilte Meinungen gibt es zum Vorschlag, dass in Österreich geborene Kinder automatisch die Staatsbürgerschaft bekommen, wenn sich zumindest ein Elternteil seit mindestens 5 Jahren legal im Land aufhält. 48% stimmen dem zu, 44% lehnen den Vorschlag ab. Vor allem jüngere Menschen und höhere Bildungs- gruppen sprechen sich für die Staatsbür- gerschaft für Kinder unter diesen Rahmen- bedingungen aus.
Klar ablehnend sind die Österreicher/innen gegenüber einem grundsätzlichen Zulassen von Doppelstaatsbürgerschaften, der Mög- lichkeit, die Staatsbürgerschaft schon nach sechs Jahren rechtmäßigen Aufenthalts zu vergeben sowie einer Erleichterung des Erwerbs der Staatsbürgerschaft.
Einige der Vorschläge wurden bereits in vergangenen Umfragewellen abgefragt. Ein Blick auf den Zeitvergleich zeigt, dass die Zustimmung (dargestellt sind die „stimme sehr zu“-Nennungen) zu fast allen Berei- chen zumindest leicht rückläufig ist. Warum das so ist, kann auf Basis der vorliegenden Daten nicht sicher beantwortet werden.
Ein stärkerer Rückgang ist bei den Vorschlä- gen zu berufsspezifischen Sprachkursen, der Unterstützung von Kindern beim Erlernen ihrer Erstsprache, der schnelleren Anerken- nung von im Ausland erworbener Qualifi- kationen und den integrationsfördernden Inhalten des islamischen Religionsunter- richts zu verzeichnen.
ABB. 17: ZUSTIMMUNG ZU VORSCHLÄGEN IM BEREICH INTEGRATION UND MIGRATION IM ZEITVERLAUF
Angaben in % 46 47
42 48
41 49
48
41 45 41
3639 44
30 37
36
29 33 34
2830 31
2627 30
23 31
30
40 44
● August 2021 ● Februar 2021 ● August 2020 Islamische Religionslehrer/innen an Schulen sollten
durch den österreichischen Staat ausgebildet und kontrolliert werden.
Inhalt des islamischen Religionsunterrichts sollte darauf ausgerichtet sein, Integration zu fördern.
Berufsspezifische Sprachkurse sollten ausgebaut werden, um Zuwanderer und Flüchtlinge auf Einstieg in Arbeitsmarkt vorzubereiten.
Es braucht stärkere staatliche Maßnahmen gegen Rassismus und Diskriminierung.
Eltern sollten aktiv in Bildung ihrer Kinder eingebunden werden; im Fall der Fälle auch Sanktionsmöglichkeiten.
Die Ausbildung von Migranten in Mangelberufen soll verstärkt gefördert werden.
Migranten dabei unterstützen, dass im Ausland erwor- bene Qualifikationen schneller Anerkennung erlangen.
Sogenannten „Brennpunktschulen“
sollten mehr finanzielle Mittel und die besten Lehrer zur Verfügung stehen.
Die überregionale Vermittlung von arbeitslosen anerkannten Flüchtlingen sollte erleichtert werden.
Zuwanderer sollten ermutigt werden, sich in Ehrenamtsorganisationen freiwillig zu engagieren.
Kinder mit Migrationshintergrund sollten seitens Schule in Erlernen und Festigen ihrer Erstsprache stärker unterstützt werden.
Das Integrationsbarometer ist eine Befragung, die vom Öster- reichischen Integrationsfonds (ÖIF) in Zusammenarbeit mit Peter Hajek Public Opinion Strategies erstellt wird. Erstmals im November 2015 durchgeführt, werden seitdem regelmäßig 1.000 österreichische Staatsbürger/innen durch Telefoninterviews sowie eine Onlinebefragung zum Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund befragt. Ziel des ÖIF-Integra- tionsbarometers ist es, regelmäßig Einstellungen und Stimmungs- strömungen zum Thema Integration zu erheben und damit Zahlen und Fakten für die Integrationsarbeit zu liefern. Alle bisherigen Ausgaben des Integrationsbarometers finden Sie auf der Homepage des Österreichischen Integrationsfonds unter www.integrationsfonds.at/publikationen.
© Österreichischer Integrationsfonds