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Erfahrungen mit PiK im Zusammenhang mit Schutzmaßnahmen für seltene Arten der Segetalflora in Thüringen/SÖM

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Academic year: 2022

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(1)

Erfahrungen mit PiK im Zusammenhang mit Schutzmaßnahmen für seltene Arten der Segetalflora in Thüringen/SÖM

Erwin Schmidt, Landschaftspflegeverband Mittelthüringen e.V.

Produktionsintegrierte Kompensation (PiK) –

Eine Chance für Landwirtschaft und Naturschutz in S.A.

(2)

Landkreis Sömmerda

(3)

1. Ausgangssituation, fachliche Notwendigkeit 2. Förderprogramme vs. PiK

3. Ziele, Umsetzung

4. Voraussetzungen, Vorbehalte 5. Ergebnisse, Resüme

6. Konkurrenz im Ackerwildkrautschutz?

7. Motivation

Was kommt auf Sie zu?

(4)

Ø fachliche Notwendigkeit des Schutzes der Ackerflora, insbesondere seltener Arten Ø Förderprogramme wurden nicht genutzt

Ø Programme zur Förderung der Biodiversität zeigten wenig Wirkung

Ø Umsetzung der Eingriffsregelung stieß immer mehr an ihre Grenzen (Flächenverfügbarkeit)

Ausgangssituation im Landkreis Sömmerda

(5)

Ø Förderung einer artenreichen, standörtlichen Ackerflora (und –fauna)

Ø Anreicherung der Diasporenbank

Ø Sicherung der Vorkommen seltener Arten auf einem hohen Niveau (genetische Diversität)

Ø optischer Aspekt (Landschaftsbild)

Ziele

(6)

Arten mit besonderer Verantwortung im Landkreis SÖM

Saum-Segge Carex hostiana

Breitblättriges Knabenkraut Dactylorhiza majalis Schuppenfrüchtige Gelb-Segge Carex lepidocarpa Stengelloser Tragant Astragalus exscapus Acker-Schwarzkümmel Nigella arvensis

Bastard-Mohn Papaver hybridum

Flammen-Adonisröschen Adonis flammea

Gersten-Segge Carex hordeistichos

Gewöhnlicher Andorn Marrubium vulgare

Rundblättriges Hasenohr Bupleurum rotundifolium

Schwarzes Kopfried Schoenus nigricans

Sichel-Wolfsmilch Euphorbia falcata

Stink-Gänsefuß Chenopodium vulvaria

Sumpf-Knabenkraut Orchis palustris

Straßen-Gänsefuß Chenopodium urbicum

Fachliche Notwendigkeit

(7)

Bastard-Mohn (Papaver hybridum)

RLD 2/RLT 1

(8)

Flammen-Adonisröschen (Adonis flammea)

RLD 1/RLT 1

(9)

Acker-Hahnenfuß (Ranunculus arvensis)

RLD 3/RLT 2

(10)

Rauhhaar-Eibisch (Althea hirsuta)

RLD 3/RLT 3

(11)

Rispen-Lieschgras (Phleum paniculatum)

RLD 2/RLT 3

(12)

Sichel-Wolfsmilch Euphorbia falcata

Sichel-Wolfsmilch (Euphorbia falcata)

RLD 1/RLT 1

(13)

Rapunzel-Resede (Reseda phyteuma)

(14)

Spreiz-Schöterich (Erysimum repandum)

RLD 2/RLT 3

(15)

Roter Hornmohn (Glaucium corniculatum)

RLD 2/RLT 2

(16)

Verbreitung in Deutschland

(17)

Wolf (Canis lupus)

(18)

Ackerränder sind (bei entsprechender Ausprägung) den Ökotonen

(Saumbiotopen) zuzuordnen. Diese sind von Natur aus (sehr) artenreich.

Schäfer (2013)

256 Blatt – und Rüsselkäferarten in Thüringen an Ackerflora gebunden Köhler (1998)

„Ackerflächen gehören in Mitteleuropa im Bezug auf Laufkäfer zu den artenreichsten Lebensräumen.“ (ca. 570 Arten in D, 150-200 auf Äckern)

Thomas Kreuter

Fauna

(19)

2019/2020 je 6 Bodenfallen Trockenrasen – Acker (1 Jahr)

Laufkäfer Trockenrasen Acker

RL-Arten-Th 9 7

RL-Arten D 7 5 Spinnen

RL-Arten-Th 14 11

RL-Arten-D 9 6

Kielhorn& Schmidt (2020)

Käfer und Spinnen im Untersuchungsgebiet

(20)

• Von Dumi - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,

https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7176 387

Mönchskraut-Metalleule (Euchalcia consona)

RLT 1, RLD 1

nur noch in zwei Bundesländern

RLD 1/RLT 1

(21)

Landschaftsbild

(22)

Kleine Wachsblume (Cerinthe minor)

RLD 3/RLT 3

(23)

3 3 3

5

7

8

7 7 7

4 4

3 3

2

0

3 3 3

5

7

8

7 7 7

4 4

3 3

2

0 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Gesamt KULAP Anzahl

Verträge Ackerwildkrautschutz SÖM

Förderprogramme

(24)

3 3 3 5

7 8

7 7 7

4 4

3 3

2

0 1 4

5 5 5 5

6 9

12

3 3 3

5 7

8

7 7 7

4 4

3 3

2

0 0 0 0 0 0 0 0 1 1

199319941995199619971998199920002001200220032004200520062007200820092010201120122013201420152016 Gesamt KULAP

Anzahl

Verträge Ackerwildkrautschutz SÖM

Förderprogramme

(25)

Zeitschrift NATUR IN NRW 3/2020

(26)

aus Hutter et. al. 1997

Historische Komponente

(27)

Ø Rechtsvorschriften

§ 15 (3) BNatSchG ….. Es ist vorrangig zu prüfen, ob der Ausgleich oder Ersatz

auch durch Maßnahmen zur Entsiegelung, durch Maßnahmen zur Wiedervernetzung von Lebensräumen oder durch Bewirtschaftungs- oder Pflegemaßnahmen, die der dauerhaften Aufwertung des Naturhaushalts oder des Landschaftsbildes dienen, erbracht werden kann, um möglichst zu vermeiden, dass Flächen aus der Nutzung genommen werden.

Ø Flächenverfügbarkeit Ø Entscheidungsdruck Ø Zeitmanagement

Eingriffsregelung

(28)

PiK Umsetzung

(29)

Voraussetzungen

Ø gute Kenntnis der Standorte durch Kartierungen, Aktualisierungen

Ø Priorisierung der Flächen (dreistufige Skala)

Ø größere Auswahl geeigneter Ackerränder vorhalten, um flexibel reagieren zu können (Pool von Einzelmaßnahmen)

Ø im konkreten Fall Kenntnis der Pachtdauer

Ø gutes Verhältnis mit Landwirten (Öffentlichkeitsarbeit, Vertrauensverhältnis!)

Ø flexibel zu handhabende Verträge 29

(30)

Maßnahmeplan

Ø keine Pflanzenschutzmittel Ø keine Düngung

Ø kein tiefes Pflügen

Ø Wintergetreideanbau (mindestens 60 %) Ø reduzierte Saatgutmenge

Ø späte Bodenbearbeitung (in Verbindung mit Neuansaat) Wichtig: Abweichungsmöglichkeiten vereinbaren (Flexibilität!)

(31)

Ergebnisse

(32)

„Entscheidend ist was hinten rauskommt.“

Helmut Kohl (1930-2017)

(33)

Ø UNB: Was sollen wir denn noch machen? Kontrolle Ø Konkurrenz zu Programmen

Ø de Minimis - Regelung

Ø Flächenprämie

Ø Vorbehalte/Skepsis die Eingriffsregelung so anzuwenden (Maßnahme nur begrenzt wirksam)

Ø dingliche/rechtliche Sicherung der Flächen

Empfehlung: kein Grundbucheintrag, Orientierung an aktuellen Pachtverträgen

Vorbehalte

(34)

Motivation der Landwirte

Steigerung von Selbstwertgefühl und Kooperationsbereitschaft

„Ich bin doch ein Guter!“

Vertrauen zu (amtlichen) Naturschutzpersonen

„Mein (Feld-) Nachbar sagte, mit dem Lehmann kann man so etwas machen.“

Mitwirkung an konkreten Artenschutzmaßnahmen

„Ich möchte auch etwas für die Umwelt tun.“

„Ich möchte die besonders schützenswerte Ackerflora auf meiner Betriebsfläche erhalten und fördern.“

(35)

Ø erfolgsorientiertes Arbeiten

Ø eigene Projektidee/eigene Realisierung

Ø Ausgleich zur oft frustrierenden Behördenarbeit Ø Freude an guter Zusammenarbeit mit Landwirten

(Möglichkeiten für weitere Projekte)

Ø unmittelbarer Erfolg sichtbar/vorzeigbar

Ø Anerkennung durch schnelle Entscheidungen

Ø deutlicher Beitrag zur Förderung der Biodiversität in der Agrarlandschaft

Motivation UNB

(36)

Resüme

„Es erscheint möglich, mit einfachen und kostengünstigen Maßnahmen die Biodiversität in der Agrarlandschaft merklich zu erhöhen. Dabei ist eine Konzentration auf die Ackerränder als „Quellen“ der Biodiversität aus verschiedenen Gründen angezeigt.

Die Anwendung der Eingriffsregelung als PIK kann einen deutlichen Beitrag zum Schutz der Segetalflora- und fauna leisten und das Spannungsfeld der

Flächenverfügbarkeit bei Kompensationsmaßnahmen nicht unerheblich entschärfen.“

Schmidt (2019)

(37)

Resüme

PiK sind Musterlösungen im Naturschutz, weil sie:

Ø wenige, einfache Maßnahmen formulieren Ø wenige Beteiligte benötigen (Viele Köche …….

Ø einen geringen Kooperationsaufwand erfordern.

Brendle (2002)

(38)

Ø ÖVF: Blühstreifen, Brachen Ø KULAP: Blühstreifen

Konkurrenz im Ackerwildkrautschutz?

Es besteht eine Konkurrenz um Standorte geringer Produktivität.

Diese sind aber für den Schutz der Segetalflora von besonderer Bedeutung.

(39)

„Das Gegenteil von gut ist gut gemeint.“

Kurt Tucholsky (1890-1935)

(40)

www.schutzaecker.de

(41)

Kalkscherbenacker an der Finne

(42)

Ackerrand bei Altenbeichlingen

42

(43)

Ackerrand bei Altenbeichlingen

(44)

44

Ackerrand bei Altenbeichlingen

(45)

„Idealzustand“

(46)

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

Erich Kästner (1871-1951)

(47)

ErwinSchmidt26@aol.com 0160 99135875

Kontakt zur Motivation

Referenzen

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