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Stenosegrade, Kriterien und Aussagekraft

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Academic year: 2022

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(1)

Stenosegrade, Kriterien und Aussagekraft

Daniel Staub

Angiologie

Universitätsspital Basel daniel.staub@usb.ch

(2)

Stenosegraduierung

Ziel:

• Möglichst präzise Beurteilung der Hämodynamik zur

• Optimierung der Patientenbetreuung

• Wissenschaftliche Daten sollen vergleichbar und individuell verwertbar sein

Vorbemerkung:

• Wandveränderung und Stenosegrad sind nur

Surrogatmarker für die Funktion und sagen wenig über das Befinden des Patienten aus

(3)

• Relative (%) und nicht absolute Angaben

• Einteilung in Gruppen (Kategorien) und nicht kontinuierliche Angabe der Befunde

• Je kleiner die Gruppen, desto schlechter die

Reproduzierbarkeit, d.h. feine Einteilung in kleine Gruppen senkt die Treffsicherheit

• Welche klinisch relevanten Gruppen sollten wir unterscheiden können?

Stenosegraduierung

(4)

Entscheidungsschritte

Befund

normal abnormal

Stenose Verschluss

nicht signif. signifikant

mässig schwer

<25% 25 - 49 % 50 - 74% 75 - 99 % 100 %

(5)

Fragestellung in Hinblick auf Intervention

• Morphologie der Gefässwand / Läsion, Verkalkung Thrombus, Punktionsstelle A. fem. communis

• Gefässdurchmesser: Ektasie, Aneurysma, in Hinblick auf Ballon-/Stentgrösse

• Schweregrad der Läsion:

– Nicht signifikant vs. signifikante Stenose – Stenose vs. Verschluss

• Lokalisation der Läsion:

– Anatomische Lokalisation (wo), iliacal, femoral, popliteal, (crural selten nötig)

– Anatomische Dimension (wie lang)

(6)

Beurteilung des Stenosegrades:

B-Bild

• Wichtig für frühe Veränderungen (IMT, Plaque)

• Textur der Stenose (Echodichte)

• Ungeeignet zur Beurteilung des Stenosegrades - Echodicht: üblicherweise Überschätzung

- Echoarm: gelegentlich Unterschätzung

(7)

Beurteilung des Stenosegrades:

Farb-Doppler

• Wichtig zum Auffinden von Strömungsveränderungen

• Ungeeignet zur Beurteilung des Stenosegrades - Stenosegrad meistens unterschätzt

- bei Fehleinstellung gelegentlich überschätzt

(8)

Beurteilung des Stenosegrades:

Power-Doppler / Micro-flow-imaging (MFI)

• Geeignet für langsame Flussgeschwindigkeiten

• Lumengrenze oft besser dargestellt als mit Color

• Ungeeignet zur

Beurteilung des

Stenosegrades

(9)

Kriterien der Stenosediagnostik bei PAVK

Information basiert auf B-Bild, Farbe und vor allem auf dem Doppler-Spektrum:

• Systolische Spitzengeschwindigkeit

• Geschwindigkeitsverhältnis ratio

• Vorhandensein von Turbulenzen

• Erhaltene Pulsatilität der Kurvenform

ACC/AHA PAD Guidelines JACC 2006;47(6):1239 Update 2011

(10)

Normal Stenose

A

2

<A

1

v

2

>v

1

Zunahme der Flussgeschwindigkeit

in der Stenose

I = A

1 *

v

1

I = A

2 *

v

2

(11)

A

Fläche- vs. Durchmesser-Reduktion

Durchmesser-Reduktion

%

V1 V2

A2 A1

% StenoseA=

=

(

1 - A2

A1

)

A

1

x V

1

= A

2

x V

2

Ratio 2 ist nicht geeignet:

• Fläche vs. Durchmesser

• Mittlere vs. Systolische Spitzengeschwindigkeit

• Widerstand

Ratio 2.5

Ratio

Flächen-Reduktion

(12)

Flächen Reduktion

Durchmesser Reduktion

Unregelmässige Stenose

Durchmesser Reduktion

Flächen Reduktion

(13)

Remodeling

Der Gesamtquerschnitt des Gefässes nimmt zu um die Lumeneinengung zu kompensieren

NEJM 316: 1371,1987

(14)

Ausfluss-Widerstand

niedrig

Peripherer Widerstand

hoch

Schäberle W. Ultraschall in der Gefässdiagnostik,1998

(15)

Peak Velocity Ratio PVR

PVR = PSV intrastenotic / PSV proximal

> 50 % stenosis: > 2.4

Sensitivity 87 % Specificity 94 %

Correlation PVR - diameter reduction = 0.93

Ranke C et al UMB 1992; 18:433-440

(16)

Peak Velocity Ratio PVR 2.5

Wenn Querschnittsfläche halbiert wird, muss die mittlere Flussgeschwindigkeit verdoppelt werden (d.h. ratio 2).

Jedoch:

• Wir bestimmen Durchmesserreduktion und nicht die Fläche

• Gefäss oft nicht kreisrund, sondern unregelmässig eingeengt

• Wir messen nicht die mittlere, sondern die systolische Spitzengeschwindigkeit

• Der periphere Widerstand bestimmt Kurvenform, vor allem die Diastole

> 50 % Stenose: 1. PVR ≥ 2.5

2. Wenn die Hämodynamik sig. verändert, ist auch die Kurvenform sig. verändert

(17)

Graduierung peripherer Stenosen

nicht signifikant signifikant

0% 1 - 25% 25 - 50 % 50 - 75 % 75 - 99 %

<25% 25 - 49 % 50 - 74% 75 - 99%

(18)

Duplexsonographie bei PAVK

• Erster Schritt bei der Gefässabklärung/Bildgebung bei

Screening und Diagnose der PAVK (IC)

• Nützlich zur Detektion und Lokalisation von Gefässläsionen (Stenosen/Verschlüsse) und zur Quantifikation deren

Ausdehnung und Schweregrad durch hämodynamische

Duplex-Kriterien (IC)

• Routine-Verlaufskontrollen nach Bypass-Operationen

• Nützlich zur Selektion von Patienten für endovaskuläre Intervention oder Bypass-Operation

2017 ESC Guidelines. Eur Heart J 2017 German guideline on PAD. VASA 2017

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