• Keine Ergebnisse gefunden

3 Vom Konzept zum Bild

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "3 Vom Konzept zum Bild"

Copied!
10
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)
(2)

Künstlerisches Tun ist eine Wiederholung der immer gleichen Fragen: Warum machst du etwas?

Was bewegt dich, was möchtest du erreichen und wie kannst du das mit Fotos ausdrücken? Der Schlüssel liegt in der künstlerischen Konzeption deiner Bilder. Hier fließt die Kunst schon vor dem Auslösen ein.

3–1 Das Warum eines solchen Fotos ist nicht auf Anhieb klar. Willst du mit Farben spielen, auf die Ruhe hinweisen, die der weite Blick übers Meer bringt? Oder sprichst du den Klimawandel und die Erhitzung der Weltmeere an? Manchmal wird das Warum erst im Kontext mit anderen Bildern oder mit deinem Lebenswerk deutlich.

3 Vom Konzept

zum Bild

(3)

78 Kapitel 3

In der Kunst gibt es kein »sollte«.

Es gibt nur Möglichkeiten.

David duChemin (kanadischer Fotograf und Buchautor) In der Fotografie, in der Kunst, erzählst du Geschichten. Du trägst Bot- schaften weiter und lässt andere an dem teilhaben, was du zu sagen hast. Du drückst deine Gefühle oder auch rationalen Gedanken im Bild aus.

3–2 Schema 5

Um auf den Weg zu deinem fotografischen Kunstwerk zu gelangen, schlage ich vor, die Konzeption deiner künstlerischen Fotografie auf einzelne Schritte herunterzubrechen. Der vereinfachte Ablauf in meinem Schema basiert auf dem Gedankengerüst des italienischen Fotografen Enrico Scaglia aus Triest (Accademia Scaglia: »Penso.

Cerco. Vedo. Scatto.«). Ich habe noch zwei Schritte hinzugefügt: Aus- wählen (Editing) und Zeigen, um bis zum Endprodukt deiner Kunst vorzudringen. Du selektierst nach dem Überlegen, Suchen, Sehen und Auslösen deine Bilder kritisch. Dann präsentierst du sie auf kohärente Weise, denn in der Kunst bleibst du ja nicht beim Auslö- sen stehen. Erläuterungen findest du im Text.

2. Suchen

»wie«

1. Überlegen

»warum«

3. Sehen

»wo«

4. Auslösen

»womit«

5. Auswählen

»was«

6. Zeigen

»wem«

(4)

AUFGABE

Entwickle deine Fähigkeit, außer emotional und ästhetisch auch konzeptionell zu denken. Schema 5 visualisiert eine Herange- hensweise, um vom Konzept über das eigentliche Fotografieren bis hin zur Präsentation deiner Fotos zu gelangen. Es kann als Stütze dienen, um vorab zu verstehen, was du suchst, es dann gezielt zu finden und zu fotografieren. Zu einem späteren Zeit- punkt, wenn du dich mehr gefestigt fühlst, wirst du mehr Spon- taneität, Instinkt und Zufall mit einwirken lassen.

Der Ablauf vom Konzept zum gedruckten oder ausgestellten Foto be- steht aus mehreren Schritten:

1. Überlegen: Frage dich nach dem Warum. Warum möchtest du etwas fotografieren? Warum liegt es dir am Herzen? Warum spürst du eine bestimmte Stimmung? Warum hast du damit zu tun? Wa- rum möchtest du eine Aussage treffen? Warum willst du ein Bild davon machen?

2. Suchen: Wie übersetzt du deine Aussage in ein Foto? Wie möch- test du sie fotografisch darstellen? Wie gelingt dir, deine Emotio- nen zu transportieren? Wie berührst du den Betrachter? Wie machst du dich verständlich?

3. Sehen: Hier fragst du nach dem Wo: Wo findest du das Objekt deiner Aussage, deines Fotos? Wo erkennst du deinen Gedanken wieder? Wo findest du den richtigen Ort dafür? Wo begegnest du dem Licht, der richtigen Atmosphäre? Wo kannst du deine Aussage visualisieren?

4. Auslösen: Wenn alle theoretischen Fragen geklärt sind, kannst du dein Foto machen. Es geht an die Praxis: Womit machst du dein Foto? Mit welcher Technik kannst du das einfangen, wie du es dir in der Theorie ausgedacht hast? Welche Hilfsmittel willst du ein- setzen (Stativ, Teleobjektiv, Nachbearbeitung, …)? Womit passt das Foto zu deiner Aussage (Art der Kamera, konkrete Einstellungen)?

5. Auswählen: Was aus deiner Serie von Fotos bleibt drin, was wirfst du raus? Was ist hervorragend, was ist gut genug, was muss weg?

Was drückt deine Idee wirklich aus, und was möchtest du nur be- halten, weil du es magst, auch wenn es nicht wirklich passt?

6. Zeigen: Zum guten Schluss gehört dazu, dass deine Bilder nicht auf deiner Festplatte oder in einer Pappschachtel wegsedimentie- ren. Wem möchtest du deine Bilder zeigen? Dazu gehört auch: In welcher Form wirst du sie präsentieren, damit deine Warum-Frage auch mit in das Konzept einfließt und sich der Bogen schließt.

(5)

80 Kapitel 3 AUFGABE

Mache dir als Erstes klar, was du fühlst, und warum. Ist es Be- geisterung für die Schönheit einer Landschaft, Bewunderung einer Person, die du porträtierst? Ist es Trauer über einen zer- störten Wald, Mitleid mit einer schwer zu ertragenden Armuts- szene, Spaß an der Dynamik eines Sportlers? Es kommt auf die Reihenfolge an. Überlege und suche zuerst. Analysiere deine Stimmung, deine Motivation. Und dann gehst du fotografie- ren: Im Idealfall wirst du impulsiv deine Emotionen wiedergeben können. Wenn es dir nicht auf Anhieb gelingt, kannst du erst mal gezielt in dich hineinhören und dann überlegen, was zu so einer Stimmung fotografisch passen könnte.

Deine Lust und dein Instinkt führen dich zu einem Themenbereich, der dir am Herzen liegt. Um zu wissen, wie du das in die fotografische Spra- che übersetzt und kunstvoll anderen präsentierst, stellst du dir die wich- tigsten Fragen zunächst auf dich selbst, dein Ich bezogen:

3–3 Aus einem Foto wird nicht auto- matisch ein kunstvolles Bild, nur

weil du mit Unschärfe arbeitest.

Aber wenn deine Stimmung so ist, dass du dich im unscharfen, verschwommenen, überbe- lichteten Motiv wiederfindest, dann kannst du dieses Stilmittel verwenden.

(6)

Ich: Warum liegt dir das Thema am Herzen?

Was hat dein Ich damit zu tun?

Was fühlst du dabei?

Warum fühlst du genau das?

Später erst folgen dann die weiteren Fragen:

Wie übersetzt du deine Idee auf neue, aber auch verständliche Weise in die Fotografie? Wie kannst du den Betrachter berühren?

Wo findest du dieses Foto? Und wo findest du es auf neue Art?

Womit kannst du – technisch gesehen – deine Aussage interessant und kohärent am besten umsetzen? Gehört dazu ein Wechsel deiner Gewohnheiten, eine neue Herangehensweise?

Was, das heißt welche Art Fotos, passt am besten zu deiner Aus- sage?

Wem möchtest du dein Werk am Ende zeigen, und auf welche Weise kannst du das, passend zu deiner Aussage, am besten tun?

Wen sprichst du an? Gibt es eine neue Art, dies zu tun, um die Be- trachter zu überraschen und zu fesseln?

Anhand eines konkreten Beispiels möchte ich dieses theoretische Fra- gengerüst erklären. Ich forsche seit Jahrzehnten als Biologin am Ama- zonas und in verschiedenen Tropenländern, immer in Zusammenhang mit Süßgewässern. Überall sehe ich mit großer Besorgnis, wie Wälder abgeholzt, Stauseen gebaut, Flüsse begradigt werden, wie der Grund- wasserpegel sinkt und Wasservergiftung durch Goldgräber und rück- sichtslose Fabrikbetreiber zum Alltag gehören.

Vieles habe ich seit den Achtzigerjahren wissenschaftlich mit mei- nen Kollegen untersucht, analysiert, dokumentiert, in zahlreichen wis- senschaftlichen Publikationen und Büchern veröffentlicht. Aber dieses Wissen bleibt doch irgendwie in Forscherkreisen gefangen. Sicher ge- ben wir Wissenschaftler unsere Ergebnisse und Botschaften weiter, und vieles wird auch verstanden und hier und da in der Politik berücksich- tigt. Aber letztendlich haben wir keine Berge versetzt, geschweige denn Staudämme oder Betonwerke.

Nach einer Phase der Resignation suchte ich neue Wege, um meine Sorge um die Natur, Menschen und Gewässer mitzuteilen. Aber anstatt das Negative anzuprangern, möchte ich das Gute im Menschen, das Schöne der Natur und das Wichtige der natürlichen Ressourcen hervor- heben.

Meine Motivation, mein Instinkt und meine wissenschaftliche Lauf- bahn führen mich in den Themenbereich, der mir am Herzen liegt: zur Wertschätzung der Süßwasser-Ressourcen und zu einer Rückbesinnung auf die enge Verbundenheit der Menschen mit Flüssen, Seen und Feuchtgebieten.

Um das in Fotos zu übersetzen und als Kunst zu präsentieren, sind meine Überlegungen: Ich habe so viel Schönheit und Zerstörung ge-

(7)

82 Kapitel 3

sehen; ich habe so viele wissenschaftliche Daten, die zeigen, wie wich- tig und bedroht Flüsse und Seen sind; ich weiß, wie überlebensnot- wendig diese Ressourcen für alle Menschen und auch für Tiere und Pflanzen weltweit sind. Es erfüllt mich mit Trauer, oft Zorn, aber auch mit tiefer Ehrfurcht, wenn ich am Amazonasufer sitze und über das Wasser blicke. Und ich möchte die Menschen ein bisschen mehr wach- rütteln. Das ist mein Ich, und mein Warum.

Nun stellen sich die Fragen zum Neuen: Wie übersetze ich meine Idee auf neue, aber auch verständliche Weise in die Fotografie? Ich möchte gezielt das Positive und die Verbundenheit aufzeigen. Bei Zer- störung sehen die meisten Menschen inzwischen gelangweilt weg. Also komme ich zurück zu dem Element, das seit jeher zum Menschsein ge- hört: Wasser. Ich möchte zeigen, wie harmonisch Menschen mit ihren Flüssen zusammenleben können wie die wichtigsten Kulturen an Fluss- ufern entstanden sind, und welche Gefahren Mensch und Wasser dro- hen. Ich werde versuchen, den Betrachter durch Trauer und Wut, Sorge und Verzweiflung, aber auch mit Gefühlen wie Ehrfurcht und Bewun- derung zu berühren. So bin ich beim Wie.

Dazu fallen mir viele Bilder ein, die ich vor meinem geistigen Auge sehe. Sobald die Coronakrise es wieder zulässt, werde ich diesem Pro- jekt gezielter nachgehen als bisher. Ich habe nämlich diese Gedanken diffus schon lange im Kopf. Das Wo ist klar, es ist nur durch die Reise- einschränkungen derzeit unerreichbar.

Womit ich das fotografiere, ist für mich eine rein praktische Frage.

Ich treffe keine tiefere künstlerische Aussage durch die Art der Kamera, die ich benutze. In feuchten Tropenländern, nur mit Handgepäck unter- wegs, benutze ich einen kleinen Fotoapparat, der möglichst wetterfest und handlich ist. Die Kamera muss schlicht funktionstüchtig bleiben.

Wenn ich dann meine Fotos habe, werde ich unter vermutlich Hun- derten Bildern entscheiden, was drinbleibt. Ich darf nur jene auswählen, die am aussagekräftigsten sind und zusammen eine runde Geschichte entstehen lassen. Wem ich das zeige, steht sowieso fest: den Wissen- schaftlern, die mit mir unter der Zerstörung leiden, um ihnen etwas Mut zu spenden; aber vor allem den Menschen da draußen, die keinen leichten Zugang zur Schönheit der Feuchtgebiete unseres Planeten haben. Und da kommt es sehr auf die Art der Präsentation an: Das Schöne soll sichtbar sein.

Eine wunderbare Art, um viele Menschen zu erreichen, ist eine le- bendige Ausstellung und ein Buch. Da kam die Einladung von Professor Karl Matthias Wantzen genau richtig: Er ist der Leiter des UNESCO- Lehrstuhls für »Flusskultur« an der Universität Tours in Frankreich. Er lud mich zur Mitarbeit an seinem Buch über »River Culture« ein. Ich lieferte ein Kapitel ab, das fast nur aus Fotos besteht, und kaum aus Text, was in Wissenschaftlerkreisen ungewohnt ist. Es war aus meiner Sicht ein mutiger Schritt von uns beiden, das Thema eher emotional

3–4

Mein Projekt zu »River Culture« ist noch in der Entwicklung. Es soll keine Reisereportage werden, sondern vielmehr zeigen, wie eng Mensch und Fluss verbunden sind, und das Ganze mit Schönheit und kunst- vollen Stimmungen untermalen. Bisher konnte ich das Projekt noch nicht umsetzen, weil ich durch Covid-19 nicht mehr in die Tropenländer dieser Welt reisen konnte. So wich ich auf Bilder aus den letzten Jahren aus. Sobald das Reisen wieder möglich ist, werde ich gezielte, kunstvollere Fotos machen. Die Zwangspause ist insofern gut, weil sie mir Zeit gibt, mir zu überlegen, was ich zeigen möchte und wie. So kann ich planen, welche Bilder meinem Warum entsprechen, um bei meinem nächsten Aufenthalt gezielt danach zu suchen.

(8)

sehen; ich habe so viele wissenschaftliche Daten, die zeigen, wie wich- tig und bedroht Flüsse und Seen sind; ich weiß, wie überlebensnot- wendig diese Ressourcen für alle Menschen und auch für Tiere und Pflanzen weltweit sind. Es erfüllt mich mit Trauer, oft Zorn, aber auch mit tiefer Ehrfurcht, wenn ich am Amazonasufer sitze und über das Wasser blicke. Und ich möchte die Menschen ein bisschen mehr wach- rütteln. Das ist mein Ich, und mein Warum.

Nun stellen sich die Fragen zum Neuen: Wie übersetze ich meine Idee auf neue, aber auch verständliche Weise in die Fotografie? Ich möchte gezielt das Positive und die Verbundenheit aufzeigen. Bei Zer- störung sehen die meisten Menschen inzwischen gelangweilt weg. Also komme ich zurück zu dem Element, das seit jeher zum Menschsein ge- hört: Wasser. Ich möchte zeigen, wie harmonisch Menschen mit ihren Flüssen zusammenleben können wie die wichtigsten Kulturen an Fluss- ufern entstanden sind, und welche Gefahren Mensch und Wasser dro- hen. Ich werde versuchen, den Betrachter durch Trauer und Wut, Sorge und Verzweiflung, aber auch mit Gefühlen wie Ehrfurcht und Bewun- derung zu berühren. So bin ich beim Wie.

Dazu fallen mir viele Bilder ein, die ich vor meinem geistigen Auge sehe. Sobald die Coronakrise es wieder zulässt, werde ich diesem Pro- jekt gezielter nachgehen als bisher. Ich habe nämlich diese Gedanken diffus schon lange im Kopf. Das Wo ist klar, es ist nur durch die Reise- einschränkungen derzeit unerreichbar.

Womit ich das fotografiere, ist für mich eine rein praktische Frage.

Ich treffe keine tiefere künstlerische Aussage durch die Art der Kamera, die ich benutze. In feuchten Tropenländern, nur mit Handgepäck unter- wegs, benutze ich einen kleinen Fotoapparat, der möglichst wetterfest und handlich ist. Die Kamera muss schlicht funktionstüchtig bleiben.

Wenn ich dann meine Fotos habe, werde ich unter vermutlich Hun- derten Bildern entscheiden, was drinbleibt. Ich darf nur jene auswählen, die am aussagekräftigsten sind und zusammen eine runde Geschichte entstehen lassen. Wem ich das zeige, steht sowieso fest: den Wissen- schaftlern, die mit mir unter der Zerstörung leiden, um ihnen etwas Mut zu spenden; aber vor allem den Menschen da draußen, die keinen leichten Zugang zur Schönheit der Feuchtgebiete unseres Planeten haben. Und da kommt es sehr auf die Art der Präsentation an: Das Schöne soll sichtbar sein.

Eine wunderbare Art, um viele Menschen zu erreichen, ist eine le- bendige Ausstellung und ein Buch. Da kam die Einladung von Professor Karl Matthias Wantzen genau richtig: Er ist der Leiter des UNESCO- Lehrstuhls für »Flusskultur« an der Universität Tours in Frankreich. Er lud mich zur Mitarbeit an seinem Buch über »River Culture« ein. Ich lieferte ein Kapitel ab, das fast nur aus Fotos besteht, und kaum aus Text, was in Wissenschaftlerkreisen ungewohnt ist. Es war aus meiner Sicht ein mutiger Schritt von uns beiden, das Thema eher emotional

3–4

Mein Projekt zu »River Culture«

ist noch in der Entwicklung.

Es soll keine Reisereportage werden, sondern vielmehr zeigen, wie eng Mensch und Fluss verbunden sind, und das Ganze mit Schönheit und kunst- vollen Stimmungen untermalen.

Bisher konnte ich das Projekt noch nicht umsetzen, weil ich durch Covid-19 nicht mehr in die Tropenländer dieser Welt reisen konnte. So wich ich auf Bilder aus den letzten Jahren aus. Sobald das Reisen wieder möglich ist, werde ich gezielte, kunstvollere Fotos machen.

Die Zwangspause ist insofern gut, weil sie mir Zeit gibt, mir zu überlegen, was ich zeigen möchte und wie. So kann ich planen, welche Bilder meinem Warum entsprechen, um bei meinem nächsten Aufenthalt gezielt danach zu suchen.

(9)

84 Kapitel 3

durch Bildersprache statt wie üblich wissenschaftlich sachlich, aber tro- cken anzugehen. Ich freue mich darauf, bald gezielt ein Kunst-Natur- schutz-Flusskultur-Projekt zu gestalten und damit ein bisschen dazu beizutragen, dass unsere wunderbaren Süßwasserressourcen besser geschützt werden.

Und die Art, das umzusetzen, soll eine schöne Ausstellung sein, in der die Menschen große Fotos bewundern können. Die werden nicht kühl und sachlich wie eine wissenschaftliche Arbeit oder Reportage sein, sondern emotional, nah und schön. Und sie sollen nicht nur im reichen Europa zu sehen sein, sondern auch dort, wo weltweit Men- schen in den Metropolen den Bezug zu ihrer Natur langsam, aber sicher verlieren.

AUFGABE

Hast du ein konkretes Vorhaben, das du vielleicht schon länger im Kopf oder gar bereits begonnen hast? Dann beziehe die folgenden Seiten konkret auf dieses Projekt, um es wachsen zu lassen und definitiv umzusetzen.

3.1 »Warum«: Deine Aussage definieren

Die große Kunst ist nicht zu kommunizieren, was wir glauben, sondern warum wir daran glauben.

Michael Tomoff (deutscher Coach, Trainer und Autor)

Das »Warum« ist deine Stütze, um zu entscheiden, was dein Bild, dein Projekt, dein Lebenswerk sagen soll. Überlasse die Warum-Frage nicht dem Betrachter. Ihm willst du klarmachen, warum du etwas fotografiert hast und warum du es auf genau diese Weise fotografierst. Der Be- trachter, der sich mit deiner Kunst tiefer auseinandersetzt, erkennt, ob du eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema geführt hast.

Die Künstlerin Barbara Gerasch sagt dazu: »Der Betrachter muss deine Aussage begreifen und erfahren. Wenn es nicht funktioniert, dann ist dein Ziel verfehlt. Du hast Spaß gehabt, das ist wertvoll, aber es gehört nicht in die Kategorie ›Ich bin Künstler und produziere Kunst‹.

Kunst richtet sich immer an andere Menschen, sonst ist es die Befrie- digung deiner Bedürfnisse und wird seelenlos. Wenn du etwas analy- tisch reproduzierst oder optisch nett gestaltest, weil es sich dann gut verkaufen lässt, gehört es ins Wellnessprogramm oder in die Therapie.

Auch das ist gut, aber dann ist es keine Kunst. Du musst es für dich selbst definieren: wenn es Kunst sein soll, muss es eine Aussage be- inhalten.«

Folglich brauchst du ein Konzept, wenn du künstlerisch arbeitest.

Sonst wirkt deine Arbeit willkürlich.

Je mehr du an Grenzen gehst, desto stärker spürst du – und spürt auch der Betrachter – eine bestimmte Stimmung. Identifiziere diese Stimmung, gib ihr einen Namen. Und frage dich, warum sie dich so be- rührt.

3–5

Manchmal musst du dich einfach trauen und springen: No risk, no fun. Vor allem aber wirst du deine Arbeit aussagekräftiger machen, je mutiger du an sie herangehst.

Verzetteln. Es ist eine Gefahr, dass du dich hinter der sprudelnden Krea- tivität versteckst und immer neue Ideen entwickelst. Es ist sogar eine Art Flucht: Auf diese Weise musst du kein Projekt wirklich beginnen, denn das ist ein schwerer Schritt. Es fällt nicht auf, dass du eigentlich gar nicht weißt, wo du beginnen kannst und wie du deine Idee um- setzt. Denn wenn du immer neue Ideen entwickelst, bist du ja kreativ.

Vorsicht vor dem Selbst-Boykott. Unterbrich deine Liste, nimm dir ein einziges, gezieltes Thema daraus zu Herzen und beginne!

(10)

Auch das ist gut, aber dann ist es keine Kunst. Du musst es für dich selbst definieren: wenn es Kunst sein soll, muss es eine Aussage be- inhalten.«

Folglich brauchst du ein Konzept, wenn du künstlerisch arbeitest.

Sonst wirkt deine Arbeit willkürlich.

Je mehr du an Grenzen gehst, desto stärker spürst du – und spürt auch der Betrachter – eine bestimmte Stimmung. Identifiziere diese Stimmung, gib ihr einen Namen. Und frage dich, warum sie dich so be- rührt.

3–5

Manchmal musst du dich einfach trauen und springen: No risk, no fun. Vor allem aber wirst du deine Arbeit aussagekräftiger machen, je mutiger du an sie herangehst.

Verzetteln. Es ist eine Gefahr, dass du dich hinter der sprudelnden Krea- tivität versteckst und immer neue Ideen entwickelst. Es ist sogar eine Art Flucht: Auf diese Weise musst du kein Projekt wirklich beginnen, denn das ist ein schwerer Schritt. Es fällt nicht auf, dass du eigentlich gar nicht weißt, wo du beginnen kannst und wie du deine Idee um- setzt. Denn wenn du immer neue Ideen entwickelst, bist du ja kreativ.

Vorsicht vor dem Selbst-Boykott. Unterbrich deine Liste, nimm dir ein einziges, gezieltes Thema daraus zu Herzen und beginne!

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

bengebiet einer der praktischen Vernunft vorgeordneten theoretischen Vernunft gehört, sondern eine Meta-Logik sui generis ist, durch die die theoretische Vernunft

RIOPAN® Magen Gel 1600 mg Gel zum Einnehmen; RIOPAN® Magen Tabletten 800 mg Kautabletten; RIOPAN® Magen Tabletten Mint 800 mg Kautabletten – Wirkstoff: Magaldrat; Zus.: RIOPAN

E ine 43-jährige Patien- tin suchte mich vor einigen Monaten in der Praxis auf und klagte über belastungsabhän- gige Schmerzen im rechten Großzehengrundgelenk sowie in

Eine schwere allergi- sche Hautreaktion ist unter an- derem das Hypersensitivitäts- syndrom, das zum Beispiel nach einer mehrwöchigen Einnahme von Carbamazepin auftritt und bei

Alle Schüßler-Salze und Ergänzungsmittel von Pflüger sind auch als Tropfen erhältlich.. Tropfen

Bei einer Mittelohr- schwerhörigkeit wird der Ton über die eigentlich lautere Luftleitung schlechter gehört, da er nicht von außen ans Innenohr weitergeleitet werden kann..

Während herkömmlich eingesetzte Pro- dukte „gegen“ Stress entweder symptoma- tisch Beruhigung oder nur mehr Energie versprechen, unterstützt das robuste Dickblattgewächs

Das kommt daher, dass bei Anris- sen oder isolierten Rupturen die Stabilität durch gut trai- nierte umgebende Muskeln noch weitgehend gegeben sein kann.. Außerdem erschwert die