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Archiv "Behandlung der Reisediarrhoe mit Ciprofloxacin und Imodium" (28.05.1993)

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MEDIZIN

sei. Zu Differential-Diagnose und praktischem Vorgehen bei Diskre- panzen zwischen Blutdruck und Fun- dusbild siehe (4). Die schon von Vol- hard und Pickering vertretene Auffas- sung, daß bei der malignen Hypertonie die exzessive Drucksteigerung der ent- scheidende pathogenetische Faktor ist, wurde bis heute nicht widerlegt. In der Tabelle 3 von Wagner et al. fehlt daher in der Spalte „Klinik" das Dia- gnosekriterium „Diastolische Druck- steigerung von 120 mmHg und mehr"

vor der „hypertensiven Retinopathie"

— beides zusammen ist pathognomo- nisch für die malignen Hypertonie; al- les übrige kommt mehr oder weniger häufig dabei vor.

3. Zur Dauertherapie empfeh- len die Autoren lediglich Ca-Antago- nisten und ACE-Hemmer, letztere mit der theoretischen Begründung der (zu relativierenden) Rolle des Renin-Angiotensin-Systems. Theore- tisch begründete Therapieempfeh- lungen sollten aber auch die Neben- wirkungen einbeziehen: ACE-Hem- mer können bei der herausgestellten Volumendepletion der malignen Hy- pertonie (die klinisch nur selten nachweisbar ist) zu drastischen Druckabfällen bis zum Schock füh- ren; bei der Häufigkeit von Nierenar- terienstenosen sind auch doppelseiti- ge zu erwarten; eine Niereninsuffi- zienz kann sich verschlechtern, von selteneren, aber schweren Nebenwir- kungen ganz zu schweigen. Theore- tisch wären ACE-Hemmer ange- sichts der vorhandenen therapeuti- schen Alternativen daher eher kon- traindiziert. Zur Einleitung der The- rapie, bei der eine langsame Senkung der Druckwerte ausreichend sei, wird als Standardverfahren (9 die sublin- guale Gabe von Nifedipin empfoh- len. Hier ist wohl einiges durcheinan- der geraten. Bei Linksinsuffizienz ist ein Diuretikum angezeigt, wie auch sonst bei nicht ausreichender Blut- drucksenkung, und nicht nur bei Überwässerung. Für die Notfallthe- rapie werden drei Präparate empfoh- len, an erster Stelle Nitroglyzerin als Infusion. Das üblicherweise hier ver- wendete Nifedipin wirkt genau so schnell, vor allem wenn man die für die Ingangsetzung des Perfusors be- nötigte Zeit einbezieht. Das an zwei- ter Stelle genannte Labetalol ist —

DISKUSSION / FÜR SIE REFERIERT

vermutlich wegen der schon 1990 be- kannten tödlichen Komplikationen — nicht mehr im Handel. Das dritte Präparat, Nitroprussidnatrium, wird nur extrem selten benötigt, wenn man die sonst zur Notfalltherapie empfohlenen Substanzen sinnvoll einsetzt, unter anderem die nicht er- wähnten Schleifendiuretika.

Man kann die maligne Hyperto- nie mit allen Antihypertensiva, auch mit Ca-Antagonisten und mit ACE- Hemmern behandeln, wenn sie aus- reichend den Blutdruck senken und gut vertragen werden. Für diese bei- den Substanzgruppen ist, im Gegen- satz zu älteren Präparaten, noch nicht erwiesen, daß sie langfristig Komplikationsrate und Letalität der Hypertonie senken. Das zur ärgerli- chen Gewohnheit gewordene Ver- fahren, die jeweils zuletzt entwickel- ten Präparate vorzuziehen, unter Au- ßerachtlassung der gut dokumentier- ten Erfahrung mit den früheren, nachweislich wirksamen und teilwei- se sichereren Substanzen, aus Grün- den, auf die hier nicht eingegangen werden kann — dieses Verfahren ist nicht nur kostentreibend, sondern dient auch nicht dem Patienten. Den Lesern des Deutschen Ärzteblatts sei geraten, sich bei der Diagnostik und Therapie der malignen Hypertonie auf andere Empfehlungen zu stützen, zum Beispiel die in den entsprechen- den Merkblättern der Deutschen Li- ga zur Bekämpfung des hohen Blut- drucks niedergelegten.

Literatur

1. Arterial Hypertension. Report of a WHO Expert Committee. Techn. Rep. Series 628 (1978).

2. Bock, K. D.; Kreuzenbeck, W.: Sponta- neous blood pressure variations in hyper- tension; the effect of antihypertensive ther- apy and correlations with the incidence of complications. In: Gross, F. (Ed.): Antihy- pertensive Therapy. Principles and Practi- ce. Berlin—Heidelberg— New York: Sprin- ger Verlag (1966).

3. Bock, K. D.: Regression of retinal vascular changes by antihypertensive therapy. Hy- pertension 6 (Suppl. III) 111-158 (1984).

4. Bock, K. D.: Fundus hypertonicus malig- nus. Dtsch. med. Wschr. 111 (1986) 1169.

5. Heidbreder, E.; Hüller, U.; Schäfer, B.;

Heidland, A.: Fundus hypertonicus malig- nus. Dtsch. med. Wschr. 111 (1986) 411.

Prof. Dr. med. Klaus Dietrich Bock Schönetweg 17 W-8185 Kreuth Die Autoren haben auf ihr Schluß- wort verzichtet.

Behandlung

der Reisediarrhoe mit Ciprofloxacin und Imodium

Eine Reisediarrhoe kann ein Ur- laubserlebnis erheblich beeinträchti- gen: Neben der symptomatischen Therapie mit Loperamid (Imodium) werden immer wieder neue Antibio- tika ausgetestet, um die Krankheits- dauer zu verkürzen.

Die Autoren analysierten bei 142 Angehörigen der US-Armee den Einsatz von einmal 750 mg Ciproflo- xacin mit Placebo, 750 mg Ciproflo- xacin mit Loperamid oder eine drei- tägige Behandlung mit 2 x 500 mg Ciprofloxacin mit Loperamid. Vor Behandlungsbeginn waren im Stuhl Campylobacter (41 Prozent), Salmo- nellen (18 Prozent), Enterotoxin pro- duzierende E. coli (6 Prozent) und Shigellen (4 Prozent) nachgewiesen worden. 87 Prozent der Studienteil- nehmer waren innerhalb von 72 Stunden wieder vollständig herge- stellt. Die Krankheitsdauer variierte unter allen drei Behandlungsgruppen nicht. Die Soldaten, die eine dreitägi- ge Behandlung mit Ciprofloxacin plus Loperamid erhalten hatten, ga- ben durchschnittlich weniger Durch- fälle an als die Patienten mit einer einmaligen Antibiotikagabe. Bei zwei von 54 Patienten mit einer Campylo- bacter-Enteritis kam es zu einem Re- zidiv, wahrscheinlich infolge einer Resistenzentwicklung gegenüber Ciprofloxacin.

Petruccelli, B. P., G. S. Murphy, J. L.

Sanchez et al.: Treatment of Traveler's Diarrhea with Ciprofloxacin and Lopera- mide. J. Infect. Dis. 165: 557-560,1992 Department of Enteric Infections, WRAIR, Washington, DC 20307-5100, USA

Deutsches Ärzteblau 90, Heft 21, 28. Mai 1993 (73) A1-1609

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