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Zur Fortpflanzung von Sceloporus formosus (Reptilia, Iguanidae)

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Aus dem

Hayes Arboretum, Richmond, Indiana, U.S.A.

und dem

Indiana University Medical Center, Indianapolis, Indiana, U.S.A.

Zur Fortpflanzung von Sceloporus formosus (Reptilia, Iguanidae)

Allan Roberts und Sherman A. Minton

Eine Abbildung

Eingegangen am 3. März 1967

Inhalt: Einleitung - Fundort - Behälter - Fütte- rung - Verhalten - Geburt - Jungtiere - Dauer der Trächtigkeit - Summary - Schriften.

Die Gattung Sceloporus (Wiegmann) ist mit über 100 Formen von Britisch-Kolumbien und dem Süden des Staates New York bis nach Panama verbreitet. In dieser großen Echsen- gruppe zeigen sich bei aller Konstanz der äußeren Körperform nicht nur beträchtliche Unterschiede bezüglich der Beschuppung, son- dern auch in der Lebensweise. Nebeneierlegen- den Arten finden sich lebendgebärende. über das Verhalten mancher Formen ist noch wenig bekannt. Deshalb seien nachfolgend einige Angaben über eine mexikanische Sceloporus- Art gemacht.

Im August 1966 brachte der Jüngere der Verfasser (ROBERTS) zwei erwachsene Sceloporus formosus aus Mexiko mit, die am 12. August in Confradia, etwa 8 Meilen von San Vicinte Lachixio, Oaxaca, 2800 m über N. N. gefangen wurden. Die Tiere waren an verrottetem Holz gefunden worden. Der Fund- punkt lag am Rande einer feuchten Wiese, die

von einem Wald aus Nadelhölzern. umgeben war.

Die Echsen wurden in einem 50,5 cm lan- gen, 30,5 cm breiten und 25,5 cm hohen Ter- rarium untergebracht. Den Boden des Behälters deckte eine 2-3 cm hohe Schicht Kies mit einer durchschnittlichen Korn- bzw. Steingröße von 2-5 mm. An den Schmalseiten des Terrariums und in etwa 12 cm Entfernung von der an der Deckenmitte angebrachten 50 W.-Glühlampe lagen noch größere Steine von 12-13 cm Durchmesser. Ein Zweig von 41 cm und drei weitere von 15-23 cm Länge waren in der Längsrichtung des Behälters 7-14 cm über dem Boden angebracht. Die Glühlampe befand sich 9 cm über dem Kies.

Als Futter erhielten die Leguane täglich zusammen 4- 5 Mehlwürmer und in unregel- mäßigen Abständen J-Ieimchen, Heuschrecken und Schaben.

Die beiden Sceloporus formosus, bei denen es sich um ein männliches und ein weibliches Tier handelte, ruhten tagsüber meist gemein- sam unter der Glühbirne. Anzeichen einer Balz wurden ebensowenig festgestellt wie eine Paarung.

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2 Salarnandra, Band 4, Heft 1, 1968

Abb. 1 Weibchen von Sceloporus formosus mit zwei neugeborenen Jungtieren.

Fernale Sceloporus formosus with two new-born young. Foto: A. Roberts

Etwa Anfang Oktober 1966 deutete der zu- nehmende Umfang des Hinterleibes beim Weibchen auf eine Trächtigkeit hin. Deshalb wurde an einer Schmalseite des Terrariums leicht feuchtes, verrottetes Holz aufgeschichtet.

Am 7. Oktober änderte das Weibchen seine Lebensweise insofern, als es nun nachts auf einem Ast schlief, 14 cm über der Kiesfläche.

Bisher hatten beide Echsen während der Nacht auf dieser geruht, teilweise in sie vergraben.

Die Temperatur des Raumes, in dem das Ter- rarium stand, betrug 18-23° C. Vom 14. Ok- tober an war die Glühlampe, um zusätzliche Wärme zu bieten, auch nachts eingeschaltet.

Dadurch blieben die beiden Leguane abends auch länger unter dem Licht sitzen.

Etwa am 23. Oktober kehrte das Weibchen zu seiner früheren Gewohnheit zurück, am Boden zu schlafen. Am 7. November, gegen 10 · Uhr 30 verließ es seinen Ruheplatz unter dem Licht und vergrub sich, möglichst weit von der Lampe entfernt, im verrotteten Holz. Be- merkenswert ist, daß unmittelbar anschließend auch das Männchen in den Mulm kroch, sich dicht neben der Partnerin plazierte und seinen Kopf auf ihren legte. Die Tiere waren auffal- lend ruhig und behielten die eingenommene Lage auch bei, als das Terrarium einmal ge-

öffnet wurde. Selbst am folgenden Morgen hatten die beiden Leguane um 7 Uhr 15 die gleiche Stellung wie am Abend vorher. Nie- mals waren sie bisher solange an einer Stelle , zusammengeblieben. Zwischen 7 Uhr und 16 Uhr 15 begann zu einem nicht festgestell- ten Zeitpunkt die Geburt. Bis zum letztge- nannten Termin wurden 6 Junge geboren. Die restlichen drei Jungtiere erschienen zwischen 19 Uhr und 21 Uhr 45. Etwa die letzten 48 Stunden vor der Geburt fraß das Weibchen nicht mehr. Leider konnte der Geburtsvorgang selber nicht beobachtet werden, doch fanden sich an den Dorsalschuppen des Muttertieres Eihaut-Reste.

Die neugeborenen Sceloporus formosus hat- ten eine Gesamtlänge von 54-57 mm und wo- gen 430-500 mg. Körperfarbe und Oberflä- chen-Muster ähnelten dem erwachsenen Weib- chen. Das Nackenband war bei den Jungen aber stärker ausgeprägt. Dafür zeigten diese keine Andeutungen der grünen und blauen Farben des Muttertieres. Das Parietalauge war bei den jungen Leguanen im Verhältnis größer und ausgeprägter als bei den alten.

Wenn die der Entwicklung der beschriebe- nen jungen Sceloporus formosus vorausgegan-

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A. Roberts und S. A. Minton: Sceloporus formosus 3

gene Paarung (oder deren mehrere) nicht wäh- rend der Gefangenschaft stattfand, müßte die Tragzeit mindestens 87 Tage betragen haben.

Von Sceloporus grammicus disparilis wird an- genommen, daß er in Texas im Oktober kopu- liert. Die Jungen werden Anfang April gebo- ren (MULAIK, 1936). Die größeren, lebend- gebärenden, den Südwesten der Vereinig- ten Staaten bewohnenden Sceloporus jarrovii,

S. cyanogenys und S. poinsetti bekommen ihre

Jungen im Juni oder Anfang Juli. Die eierle- genden Sceloporus-Arten im Süden und We- sten der U.S.A. paaren sich gewöhnlich im April oder Mai. Die Eier werden von der zwei- ten Maihälfte bis Ende Juli gelegt. Von Juli bis September schlüpfen dann die jungen Le- guane (SMITH, 1946; STEBBINS, 1954).

SUMMARY

A captive female Sceloporus formosus from Oaxaca, Mexiko, gave birth to 9 young on November 8 after a gestation period believed to be in excess of 87 days.

Young of Sceloporus sp. occuring in the United States usually appear in summer or early autumn.

SCHRIFTEN

Mulaik, Stanley (1936): An ovovjviparous Sceloporus from Texas. - Copeia, no'. '1: 72.

Smith, Hobart M. (1946): Handbook of Lizards. - Comstock, Ithaca, N. Y. '

Stebbins, Robert C. (1954): AmI?hibians and Reptiles of Western North Amerka. - McGraw-Hill, New York.

Anschriften der Verfasser:

Allan Roberts, Hayes Arboretum, Richmond, Indiana, U.S.A.

Sherman A. Minton, Indiana University Medical Cen- ter, 1100 West Michigan Street, Indianapolis, Indiana 46207, U.S.A.

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