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135 UNTERSUCHUNGEN OBER DIE WIRKSAMKEIT EINIGER SCHLANGENGIFT-SEREN GEGENÜBER Heloderma-Gift

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135 UNTERSUCHUNGEN OBER DIE WIRKSAMKEIT EINIGER SCHLANGENGIFT-SEREN

GEGENÜBER Heloderma-Gift

Antivenins against the venoms of Crotalidae (poly­

valent), Micrurus fulvius (monovalent, both from Wyeth Lab.), Cobra-species, European and Mediter­

ranean vipers, South American Crotalidae (all poly­

valent, Behringwerke, Marburg) and against Bitis, Naja and Hemachatus (polyvalent, Institute for Medi­

cal Research, Johannesburg) did not show neutrali­

zation capacity towards the toxic action of Heloderma suspectum venom.

Der 1970 erschienenen „Liste der europa1- schen Giftschlangenseren", die alljährlich neu vom Zoologischen Garten Frankfurt am Main durch Herrn Dr. D. BACKHAUS herausgege­

ben wird, ist zu entnehmen, daß zur Behand­

lung von Bißunfällen mit Heloderma suspec­

tum das polyvalente Serum gegen das Gift der nord- und südamerikanischen Crotaliden der WYETH Laboratories, USA, empfohlen wird.

Eine Anfrage bei dieser Firma ergab, daß diese Angabe auf fünf Erfahrungsberichten mit He­

loderma-Unfällen beruht, bei denen dieses Se­

rum zur Anwendung kam. Die Frage, ob das Serum hierbei eine entscheidende Wirkung hatte, läßt sich allerdings in solchen Fällen kaum eindeutig beantworten. Durch das Ent­

gegenkommen der Firma WYETH Laborato­

ries, die uns ihre Seren Antivenin-Crotalidae (polyvalent) und Antivenin-Micrurus fulvius in dankenswerter Weise zur Verfügung stellte, war es möglich, diese sowie polyvalente Seren der Behringwerke, Marburg, gegen Gifte der Kobra-Arten, der Schlangen Mittel- und Süd­

amerikas, der europäischen und mediterranen Vipern, sowie ein Serum gegen Gifte von Bitis, Naja, Hemachatus des Institute for Medical Research, Johannesburg, Südafrika, in ihrer Wirkung gegenüber Heloderma-Gift zu testen.

Das Gift von Heloderma suspectum - es wurde vom Miami Serpentarium, Miami/Flo­

rida bezogen - besteht ähnlich den Schlangen­

giften aus zwei Hauptbestandteilen: weitge­

hend ungiftigen Enzymen (Phospholipase A, Hyaluronidase, Aminosäureesterase, Kinin­

freisetzendes Enzym) und hochwirksamen Toxinen, wobei die Gifte von Heloderma sus­

pectum und Heloderma horridum in ihrer Zu­

sammensetzung fast identisch sind und nur quantitative Unterschiede zeigen (MEBS und RAUDONAT, 1967; MEBS, 1969). Zur Unter­

suchung der Wirksamkeit der genannten Schlangengift-Seren gegenüber H eloderma suspectum-Gift wurden unterschiedliche Men­

gen Serum (0,4 / 0,3 / 0,2 / 0,1 ml) mit einer konstanten Giftmenge (0,035 mg gelöst in 0,1 ml einer 0,9 °/oigen Kochsalzlösung), die etwa der zweifachen LD5o entspricht, vermischt und auf ein Volumen von 0,5 ml mit Kochsalz­

lösung ergänzt (die LD5o = letale, d. h. töd­

liche Dosis, wird als diejenige Giftmenge bezeichnet, bei der 50 0/o der Versuchstiere (Mäuse) innerhalb von 24 Std. sterben, 50 °/o überleben). Bei der zweifachen LD5o sterben in der Regel alle Mäuse innerhalb dieses Zeit­

raumes. Die Serum-Gift-Mischung wurde 30 Minuten bei 37° C gehalten, bevor sie Mäusen (18-20 g Gewicht), in Gruppen von je 5 Tieren pro Serumverdünnung, subcutan (0,5 ml pro Tier) injiziert wurde. Wäre das betreffende Serum gegenüber dem Gift nun wirksam gewesen, so hätte es seine tödlichen Eigenschaften aufgehoben und die Tiere hätten überlebt. Es zeigte sich jedoch, daß in allen Versuchen die Mäuse wie die Kontrolltiere, denen nur Gift ohne Serum injiziert worden war, schon nach wenigen Stunden starben. Das Serum hatte demnach die giftigen Komponen-

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Salamandra, Band 6, Heft 3/4, 1970

ten des HeZoderma-Giftes nicht neutralisiert.

In dieser Hinsicht erwiesen sich alle vorstehend genannten Seren als unwirksam. Durch die Immunelektrophorese, eine sehr empfindliche Methode zum Nachweis und zur Differenzie­

rung der Antigen ( = in diesem Falle das H elo­

derma-Gift) Antikörper ( = das jeweilige Se­

rum) -Reaktion wurden die Befunde der Neutralisationstests bestätigt: alle untersuch­

ten Seren zeigten mit dem H eloderma-Gift kei­

nerlei Reaktion, so daß auch geringe immuno­

logische Kreuzreaktionen, die im Toxizitätstest an Mäusen nicht aufgefallen wären, ausge­

schlossen werden können.

Die Untersuchungen haben gezeigt, daß Heloderma-Gift immunologisch von Schlan­

gengiften vollständig trotz mancher Ähnlich­

keiten in biochemischer Hinsicht verschieden ist. Ein wirksames Antiserum wird sich da-

her nur durch Immunisierung eines geeigneten Versuchstieres mit Heloderma-Gift gewinnen lassen.

SCHRIFTEN

Mebs, D. (1969): Isolierung und Eigenschaften eines Kallikreins aus dem Gift der Krustenechse Heloderma suspectum. - Hoppe-Seyler's Z.

Physiol. Chem. 350: 821-826.

Mebs, D. und H. W. Raudonat (1967): Biochemie des Giftes der Krustenechsen Heloderma suspectum und Heloderma horridum. - Naturwissenschaf­

ten 54: 494.

Dr. Dietrich Mebs, Institut für Rechtsmedizin, D - 6 Frankfurt am Main, Kennedyallee 104.

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