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Gemüsebau Info 03/13

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Academic year: 2022

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Extension Gemüsebau

Gemüsebau Info 03/13

Inhaltsverzeichnis Falscher Mehltau an Dolden-

blütlern 1

Schädlinge im geschützten Anbau1 Wandienstnetzwerk 2013 1 Pflanzenschutzmitteilung 2 Optimierung der

Ernteverfrühung im Freiland 2

Impressum 3

Falscher Mehltau an Dolden- blütlern

Foto 1: Der Falsche Mehltau (Plasmopara sp.) hat an Petersilie überwintert (Foto: C.

Sauer, Agroscope).

Befallsursache für Falschen Mehltau an Petersilie und Fenchel kann verseuchtes Saatgut sein. Bitte nehmen Sie mit Hans- peter Buser (Agroscope) Kontakt auf, wenn Sie Befall mit diesen Krankheiten feststellen.

E-Mail:

hanspeter.buser@agroscope.admin.ch

Schädlinge im geschützten Anbau

Foto 2: Typische Saugflecken der Lauchmi- nierfliege (Napomyza gymnostoma) an der Spitze einer Zwiebelröhre (Foto: R. Total, Agroscope).

Die Eiablage der Lauchminierfliege hat in Schnittlauchkulturen im Tunnel begonnen. In Befallslagen sollten Zwiebeln und Schnitt- lauch im geschützten Anbau umgehend auf Saugflecken kontrolliert werden.

Blattläuse: Befall wird an Gewächshaus- salaten und an Tomaten gemeldet. Kul- turkontrollen werden empfohlen.

Wandienstnetzwerk 2013

Herzlichen Dank an alle beteiligten Produzenten, an Martin Koller (FiBL) sowie an folgende Berater oder Mitarbeitende der Fachstellen für Gemüsebau, die beim Warndienst 2013 wieder mitwirken:

AG: Suzanne Schnieper, Hansruedi Rauchenstein BE: Martin Keller, Léandre Guillod

FR: Lutz Collet

SG: Eva Körbitz, Rolf Künzler

TG: Margareta Scheidiger, Jimmy Mariéthoz TI: Silvano Ortelli, Tiziano Pedrinis

VS: Catherine Terrettaz ZH: Johann Kling, Walter Koch

3. April 2013 Nächste Ausgabe am 09.04.2013

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Extension Gemüsebau | Info 03/13| 3. April 2013 2/3

Pflanzenschutzmitteilung

Schnecken (Deroceras sp., Arion sp): Beginnen Sie frühzeitig mit den Kontrollgängen. In Salaten im Tunnel sind die Tiere bereits aktiv.

Gefleckter Kohltriebrüssler (Ceutorhynchus pallidactylus): An den meisten Standorten steht der Haupteinflug noch bevor.

Denken Sie daran, dass in Befallslagen auch Gewächshauskulturen wie Rettiche, Radies u.a. Kreuzblütler befallen werden könnten und vorgängig mit einer Netzauflage geschützt werden sollten.

Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella): An überwinterten Beständen von Wirz, Rosenkohl, u.a. sind weiterhin Kohlmottenschildläuse zu finden. Feldhygiene ist wichtig. Räumen Sie die Kulturen nach der Ernte unverzüglich ab.

Weisser Rost (Albugo candida) an Radies: Zur Zeit tritt auch Weisser Rost an Radies auf. Im Gegensatz zum Falschen Mehltau, der ein lockeres, weissliches Geflecht aus Sporenträgern auf den Blattunterseiten oder den Knollen bildet, sind für den Weissen Rost weiss-graue, eher rundliche Pusteln typisch. Diese Pusteln können das Blattgewebe auf der Unterseite leicht aufplatzen lassen. Falscher Mehltau und Weisser Rost gehören beide zu den Falschen Mehltau Pilzen. Folglich kann der Weisse Rost im Boden mit Oosporen überdauern. Er wird aber auch mit dem Saatgut übertragen.

Salatfäulen (Botrytis cinerea, Sclerotinia sclerotiorum): Zur Zeit werden hohe Anforderungen an die Klimaführung gestellt.

Grauschimmel tritt jetzt verstärkt am Kulturrand auf, wo die grössten Temperaturschwankungen herrschen.

Lauchmotte (Acrolepiopsis assectella): An den Fallenstandorten im Seeland (BE/FR) sowie in den Kantonen Aargau und Zürich wurden in der vergangenen Woche keine Lauchmotten in unseren Pheromonfallen gefangen.

Gewächshausmottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum): In einer frisch gepflanzten Tomatenkultur haben wir die ersten Weissen Fliegen mit Gelbtafeln gefangen. Die Schädlinge haben auf Unkräutern, Zierpflanzen oder Kräutern überwintert und wandern jetzt auf die Hauptkulturen zurück. Es ist höchste Zeit, Unkräuter und Kulturreste sauber zu entfernen. Befallene Zierpflanzen sind zu behandeln und getrennt von den Fruchtgemüsekulturen aufzubewahren.

Botrytis an Gewächshaustomaten: Starke Taubildung und Verletzungen fördern den Befall. Es wurden bereits infizierte Blattstängel gefunden! Kulturkontrollen werden empfohlen. Entfernen Sie die befallenen Pflanzenteile mit sauberem Schnitt und führen Sie eine Behandlung durch.

Optimierung der Ernteverfrühung im Freiland

Die nasskalte Märzwitterung hat die Anfangsentwicklung der verfrühten Freilandkulturen erheblich verzögert. Dennoch sind die ersten verfrühten Gemüsesätze in der Entwicklung nun so weit fortgeschritten, dass der Kulturbetreuung erhöhte Beachtung geschenkt werden muss. In nächster Zeit sind eine aufmerksame Überwachung und Regulierung des Temperaturverlaufes unter den Abdeckungen von grösster Bedeutung, um Qualitätsverluste und Ertragseinbussen zu verhindern. Ebenso wichtig ist eine gezielte und sorgfältige Durchführung von Pflanzenschutzmassnahmen.

Hitzestress und Lichtmangel unter Doppelbedeckungen Liegen die Temperaturen unter der Abdeckung bei sonniger Witterung an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen über 30

°C, so ist die obere Lochfolie zur Seite zu schlagen. In Salatkulturen führen überhöhte Temperaturen zu lockeren Köpfen. Mit fortschreitender Kulturentwicklung steigt auch das Lichtbedürfnis der Gemüsepflanzen. Dies ist insbeson- dere unter doppelschichtigem Vlies zu beachten, welches die bis zu den Gemüsepflanzen durchdringende Einstrahlung erheblich reduziert. Unterbelichtete Pflanzen weisen ein übermässiges Streckungswachstum und eine verminderte Gewebestabilität auf. Dies wirkt sich vor allem bei Salaten, Kohlrabi, Bundzwiebeln und Radieschen sehr negativ auf die Vermarktungsfähigkeit des Ernteproduktes aus.

Frostnächte nicht unterschätzen

Bei drohendem Nachtfrost sind die Kulturen erneut doppelt zu decken. Das zwischen den zwei Schichten eingeschlossene Luftpolster bietet dem zarten Gemüse einen optimalen

Abb.1: Schossempfindliche Kulturen wie Sellerie müssen im Frühjahr länger gedeckt bleiben (Foto: H.P. Buser, Agros- cope).

Schutz und hilft, Blattverkrüppelungen und Nekrosen zu verhindern. Sind anhaltend kühle Temperaturen angesagt, so sind schossempfindliche Kulturarten wie Zichorien, Chinakohl und Sellerie doppelt zu decken.

Anspruchsvoller Pflanzenschutz

Als Folge der feucht-warmen Bedingungen unter den Abdeckungen sind die verfrühten Gemüsebestände einem erhöhten Krankheitsdruck ausgesetzt. Bekämpfungsmass- nahmen müssen daher rechtzeitig ergriffen werden. Dabei ist die erhöhte Empfindlichkeit des weichen Blattwerkes gegen-

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Extension Gemüsebau | Info 03/13| 3. April 2013 3/3 über hohen Dosierungen und Tankmischungen zu beachten.

Besondere Vorsicht ist beim Einsatz von Blattherbiziden geboten, wie sie hauptsächlich bei Zwiebeln und Lauch zugelassen sind.

Durch das Freilegen der zu behandelnden Kulturen bereits am Vortag wird eine teilweise Abhärtung der Gemüsepflan- zen erreicht. Bei einem vorgesehenen Herbizideinsatz sind die Kulturen möglichst drei Tage vorher freizulegen und abzuhärten. Bei warmer Witterung sollten die Pflanzenschutz- behandlungen möglichst erst gegen Abend durchgeführt werden.

Den optimalen Abnahmetermin nicht verpassen

Die unter Bedeckung herangewachsenen Gemüsebestände reagieren sehr empfindlich auf die volle Sonneneinstrahlung und trockene Luft. Die endgültige Abnahme des Vlieses sollte daher rechtzeitig bei milder Witterung und bedecktem Himmel erfolgen. Ansonsten treten insbesondere bei Salaten vermehrt physiologische Störungen wie „Trockenrand und Innenblattnekrosen“ auf.

Abb.2: Innenbrand bei Salat tritt nach Aufdecken bei trockenwarmer Witterung verstärkt in Erscheinung (Foto: H.P.

Buser, Agroscope).

Müssen Frühkulturen aufgrund eines abrupten Witterungs- umschwunges dennoch in einer klassischen Schönwetter- periode freigelegt werden, so können Beregnungsgaben von wenigen Millimetern am frühen Morgen das Risiko von Blattschäden dieser Art vermindern.

Aktuell: Frostschäden und Unkraut unter Folien

Abb.3: Unterschiedliche Flachabdeckungen zur Verfrühung von Kartoffeln: Ungelochte Folie (rechts) hat einen besseren Verfrühungseffekt als gelochte Folie (links) und fördert die Entwicklung der Pflanzen sehr stark (Foto: R. Total, Agroscope).

Abb.4: Unter ungelochter Folie sind im Gegensatz zur Lochfolie bereits Kartoffeltriebe aus dem Boden gewachsen.

Diese werden bei Folienkontakt leicht durch Frost geschädigt.

(Foto: R. Total, Agroscope).

Bei ansteigenden Temperaturen besteht unter ungelochter Folie ein erhöhtes Risiko von Hitzestress. Von der rascheren Erwärmung unter Flachabdeckungen profitieren auch die Unkräuter, weshalb eine rechtzeitige Unkrautbekämpfung entscheidend ist.

Reto Neuweiler und René Total (Agroscope) reto.neuweiler@agroscope.admin.ch

Impressum

Beiträge zur L. Collet, Posieux (FR); Léandre Guillod, Martin Keller; Ins (BE); Suzanne Schnieper, Gränichen (AG), Johann Mitteilung lieferten Kling, Winterthur (ZH)

Copyright Agroscope, Schloss 1, Postfach, 8820 Wädenswil www.agroscope.ch Herausgeber Verein Publikationen Spezialkulturen, c/o Agroscope

Zusammenarbeit Kant. Fachstellen und Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), 5070 Frick

Redaktion Cornelia Sauer, Werner Heller, Serge Fischer, Lucia Albertoni, Mauro Jermini (Agroscope) und Martin Koller (FiBL) Adressänderungen Stutz Druck AG,

Bestellungen 8820 Wädenswil Tel. 044 783 99 11, Fax 044 783 99 22; info@stutz-druck.ch, www.stutz-druck.ch

Referenzen

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