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Archiv "Die orientierende Ultraschalluntersuchung des Herzens : Die orientierende Ultraschalluntersuchung des Herzens" (25.07.1984)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

AUSSPRACHE

In dem Beitrag wird zu der Wertig- keit einer orientierenden Ultra- schalluntersuchung des Herzens Stellung genommen. Ziel dieser Methode ist es, unter Verwen- dung von Sektorscannern zur ab- dominellen Sonographie auch Aussagen zu kardialen Erkrankun- gen zu machen. Die vorgestellten Befunde belegen, daß derartige Aussagen prinzipiell möglich sind.

Einige einschränkende Bemer- kungen erscheinen jedoch ange- bracht:

1. Nur wenige Sektorscanner für abdominelle Ultraschalluntersu- chungen haben einen so kleinen Schallkopf, daß das Herz durch die schmalen Interkostalräunne hindurch in den Standardebenen angelotet werden kann.

2. Die bisherigen Erfahrungen mit der zweidimensionalen Echo- kardiographie haben gezeigt, daß Abweichungen von genau defi- nierten Schnittebenen eine ver- wertbare Beurteilung der Herz- morphologie stark erschweren, weil bei tangentialer Anlotung die einzelnen Herzabschnitte in ihrer Größe falsch eingeschätzt werden können.

Als Beispiel mag ein Vergleich der Abbildungen 3 und 6b dienen:

Wenn beim apikalen Vierkammer- blick interventrikuläres und inter- atriales Septum nicht senkrecht, etwa in der Mitte des Bildes ste- hen, scheint die Relation der Ven- trikeldurchmesser auch bei Herz- gesunden zugunsten des rechten Ventrikels verschoben (scheinba- re Vergrößerung des rechten Ven- trikels in Abbildung 3).

3. Die Eignung der Methode, in- trakavitäre Raumforderungen nachzuweisen, wird in der Arbeit durch Beispiele belegt. Es muß al- lerdings berücksichtigt werden, daß selbst bei Untersuchungen mit hochauflösenden elektroni- schen Echokardiographiegeräten die Sensitivität für den Nachweis von Vorhofthromben unter 60 Pro- zent liegt (1).

4. Für die Diagnose eines Ventri- kelseptumdefektes nach Infarkt (Tabelle 1) sind Klinik und Auskul- tationsbefund, gegebenenfalls der Rechtskatheterismus ent- scheidend; der Ultraschallunter- suchung kommt eher eine unter- geordnete Rolle zu. Aus einer Kontinuitätsunterbrechung des Septums im Echokardiogramm sollte ohne nachgewiesenen Kon- trastmittelübertritt die Diagnose Ventrikelseptumdefekt nicht ge- stellt werden.

Die Schnittbild-Echokardiogra- phie ist eine wertvolle, nicht inva- sive Methode, mit der zahlreiche Fragen exakt und zuverlässig be- antwortet werden können.

Dies dürfte mit der „orientieren- den Ultraschalluntersuchung des Herzens" allenfalls bedingt mög- lich sein. Mit der Methode eventu- ell verbundene Probleme können auch aus den schematischen Dar- stellungen der Abbildungen 2 und 3 abgeleitet werden: Trotz angeb- lich gleicher dorsoventraler Anlo- tung stehen die beiden Schnittbil- der fast senkrecht aufeinander.

Ähnliche Orientierungsprobleme bieten auch die Abbildungen 6 und 7.

Der Wert einer Methode muß auch an ihren Fehlerquellen gemessen werden. Abgesehen von den spe- ziell erwähnten Einschränkungen sind Aussagen „orientierender"

Untersuchungen generell nicht unproblematisch. Anstelle einer exakten Fragestellung und einer entsprechenden Antwort wird ei- ne „orientierende" Aussage ge- macht, die dem nicht mit der ge- samten Problematik vertrauten Arzt leicht eine falsche Sicherheit vermittelt.

Bei der Betreuung herzkranker Patienten dürfte der „orientieren- den Ultraschalluntersuchung" al- lenfalls eine untergeordnete Be- deutung zukommen. Eine zuver- lässige Diagnostik ist mit diesem Verfahren nicht durchführbar.

Nach den von der Kommission für klinische Kardiologie der Deut- schen Gesellschaft für Herz- und Kreislaufforschung herausgege- benen Kriterien für die Durchfüh- rung der Echokardiographie wer- den bei der „orientierenden Ultra- schalluntersuchung des Herzens"

weder die Minimalanforderungen an die Gerätebeschaffenheit noch die an den Ausbildungsstand des Untersuchers erfüllt (2).

Literatur

(1) Shrestha, N. K.; Moreno, F. L.; Narciso, F.

V.; Torres, L.; Calleja, H.: Two-dimensional echocardiographic diagnosis of left atrial thrombus in rheumatic heart disease. Circula- tion 67 (1983) 341. (2) Qualitätsrichtlinien für die Echokardiographie, in: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Herz- und Kreis- laufforschung e.V., Kommission für Klinische Kardiologie (1983).

Dr. med. Eike Hoberg Privatdozent

Dr. med. Detlev Baller

Medizinische Universitätsklinik III der Ruprecht-Karls-Universität Bergheimer Straße 58

6900 Heidelberg

Die orientierende

Ultraschalluntersuchung des Herzens

Zu dem im Rahmen der Sonographie-Serie veröffentlichten Beitrag von Professor Dr. med. Manfred Thelen und Dr. med. Petra Wolf in Heft 45/1983

2248 (48) Heft 30 vom 25. Juli 1984 81. Jahrgang Ausgabe A

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