• Keine Ergebnisse gefunden

Mit Innovationen aus der Krise?: Dem Gesundheitssystem fehlt Geld

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Mit Innovationen aus der Krise?: Dem Gesundheitssystem fehlt Geld"

Copied!
60
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

FORSCHEN UND WISSEN

Gespannt: Den Muskeln mit

Hightech auf der Spur Seite 33

BEHANDELN UND PFLEGEN

Geschlossen: Schon 500 Löcher im Herz versorgt Seite 31

Das Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover info

Heft 4/2012

NAMEN UND NACHRICHTEN

Gefördert: Zwei Exzellenzcluster erhalten Millionen Seite 10 bis 13

Der AStA ehrt Lehr Seite 42 ende

Mit Innovationen aus der Krise?

Dem Gesundheitssystem fehlt Geld

(2)
(3)

Dass trotz aller monetären Sorgen Medizin aufregend ist und Spaß macht, können Sie ab Sonnabend, 25. August, in fünf aufeinanderfolgenden Reportagen auf VOX sehen. In der Serie „Die jungen Ärzte“ haben Kamerateams über Wochen Nachwuchsmediziner in der MHH beglei- tet (Seite 19). Wie erfolgreich die MHH in der Forschung ist, hat die Exzellenzinitiative unterstrichen. Der Cluster zur Regenerati-

ven Medizin wird weiter gefördert, und

„Hearing4all“ ist als zweiter Cluster hinzu- gekommen (Seite 10 bis 13). Zudem belegt der gerade herausgekommene Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Spitzenstellung der MHH unter den medizinischen Hochschuleinrichtungen (Seite 35).

Wie unsere Studierenden Teddybären

„heilen“ und welche Dozenten sie mit Lehrpreisen ehren, können Sie auf den Seiten 41 und 42 lesen. Auch über die Ex- amensfeier berichten wir (Seite 43), und ein Emeritus macht sich seine ganz eige- nen Gedanken über die Zukunft der Lehre (Seite 48). Die bunten Seiten der MHH mit Besuchern und Spendenübergaben finden Sie in der Rubrik „Gäste und Feste“ in die- ser Ausgabe auf den Seiten 52 bis 58.

Die Redaktion wünscht Ihnen einen schönen Sommer und viel Spaß beim Durchblättern, Stöbern und Lesen

Ihr Stefan Zorn

4/2012 EDITORIAL 3

Auf der Spur des Geldes: Bettina Bandel, Simone Corpus, Stefan Zorn und Tina Gerstenkorn haben das Titelthema zusammengetragen.

Stefan Zorn Redaktionsleitung

zorn.stefan@mh-hannover.de Telefon (0511) 532-6773 Simone Corpus Schwerpunkt Klinik

corpus.simone@mh-hannover.de Telefon (0511) 532-6774 Tina Gerstenkorn Schwerpunkt Klinik

gerstenkorn.tina@mh-hannover.de Telefon (0511) 532-5626 Bettina Bandel Schwerpunkt Forschung bandel.bettina@mh-hannover.de Telefon (0511) 532-4046 Maimona Id

Schwerpunkt Lehre

id.maimona@mh-hannover.de Telefon (0511) 532-6778 Camilla Krause Schwerpunkt REBIRTH krause.camilla@mh-hannover.de Telefon (0511) 532-6793

So erreichen Sie uns

(4)
(5)

4/2012 INHALT 5

Herausgeber

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck honorarfrei. Redaktionsschluss für die Oktober- Ausgabe ist der 15. September 2012.

Chefredaktion Stefan Zorn (stz)

Redaktion Bettina Bandel (bb) Claudia Barth (cb) Simone Corpus (sc) Tina Gerstenkorn (tg) Maimona Id (Id) Camilla Krause (ck) Ursula Lappe (la)

Fotoredaktion Karin Kaiser

Layout und Realisierung

Madsack Medienagentur GmbH & Co. KG Stiftstraße 2

30159 Hannover Telefon (0511) 518-3001 Fax (0511) 518-3009 www.madsack-agentur.de

Anzeigen Günter Evert

Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG

30148 Hannover Kontakt Anzeigenverkauf:

Telefon (0511) 518-2153 oder -2114 Auflage: 15.000 Stück

Druck

Silber Druck oHG Am Waldstrauch 1 34266 Niestetal Telefon (0561) 52 00 70

Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier

Online-Ausgabe

Das MHHinfo ist auch im Internet zu finden unter www.mh-hannover.de/mhhinfo.html

Fotos

Alle Fotos von Karin Kaiser außer:

Bettina Bandel (10, 52, 54), Tom Figiel (11), DZP/Pudenz (12), Wolfgang Hanke/Lindgrün GmbH (35), Peter Schmalfeldt (37), Hanna Kohfeldt (42), Maimona Id (43, 49), Stefan Zorn (52, 58), Tina Gerstenkorn (53, 55), Excurs Professional (56), aus Abteilung oder privat (8, 16, 20, 26, 27, 35, 37, 49, 53).

Anschrift der Redaktion

Medizinische Hochschule Hannover Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stefan Zorn

Carl-Neuberg-Straße 1 30625 Hannover Telefon (0511) 532-6772 Fax (0511) 532-3852 zorn.stefan@mh-hannover.de ISSN 1619-201X

IMPRESSUM

_44 Gottesdienst für Körperspender _45 Infektionen vermeiden lernen _46 Studentenwerk vergibt Stipendien _46 Makromarathon

_47 Erste Masterabsolventinnen des Hebammenstudiengangs _48 Prof. Wellhöner: Gedanken

nach dem letzten Kolleg _48 Preis für IsiEmed

GÄSTE UND FESTE

_52 Humboldt-Schüler spenden _52 Sommerfest der Kinderklinik _53 Rapper Flo Bauer zu Besuch

_53 Patchworkdecken für die Kleinsten _54 Mini-EM im Fußball

_54 Grundschüler singen für kranke Kinder

_55 Tag der Architektur _55 Süßer Geburtstag der Mensa _56 Mikrobiologen unterstützen

die „Hirtenkinder“

_56 Berufsbildungstag _56 Spende für die Parkinson- Forschung

_57 Ein echter Segen: Erich-und- Emmy-Hoselmann-Stiftung _58 Drei Politikerbesuche:

McAllister, Schostok, Weil

omplizierter Operation das Leben _29

Pfiffige Idee: Große Hilfe für die Kleinen _56/57 Infektionen vermeiden _45

(6)
(7)
(8)
(9)

4/2012 STELLSCHRAUBE INNOVATIONEN 9

das größte ist. Insgesamt sollen 264 Patien- ten teilnehmen: Die eine Hälfte von ihnen bekommt Lungen, die im OCS konserviert werden, die andere auf Eis gelagerte.

Professor Haverich hält es für möglich, das OCS auch unabhängig von Transplanta- tionen zu nutzen, um Patienten mit Lungen- leiden zu helfen. „Es wäre denkbar, Lungen außerhalb des Körpers per Bestrahlung und mit sehr hoch dosierten Zytostatika zu be- handeln und dann wieder zu implantieren.

Vorversuche mit Schweineorganen haben bereits stattgefunden. Erste Heilversuche bei Krebspatienten, denen anders nicht mehr geholfen werden kann, sieht der Chi- rurg schon in ein bis zwei Jahren.

Das Lungen-OCS erhält derzeit von Chi- rurgen, Virologen, Kinderklinikern und Bak- teriologen viele Erweiterungen, Optimierun- gen und Feinschliffe. Hans-Klaus Höffler, HTTG, hat das Gerät schon so umstruktu- riert, dass Computertomografien möglich sind. „So können Tumoren, Blutungen und Entzündungen entdeckt werden.“ Eines der wichtigsten Ziele ist es, das OCS auch für Kinderlungen verfügbar zu machen.

n  

Trotz Kunstlunge wach

Viele Menschen müssen lange auf ein neues Organ warten. Manche so lange, dass in der Zwischenzeit ihr eigenes ganz versagt. Patienten, deren Lunge nicht mehr funktioniert, werden gelegentlich sogar in Vollnarkose versetzt und mit einer ECMO (extracorporale Membranoxygenierung) versorgt, um die Zeit bis zur Transplantation zu überbrücken. „Dabei wird das Blut nicht über die Lunge, sondern außerhalb des Kör- pers mit Sauerstoff versorgt. Gleichzeitig wird dem Blut das Kohlendioxid entzogen“, erklärt Professor Dr. Marius Hoeper, leiten-

der Oberarzt an der Klinik für Pneumologie.

Diese Methode ist nicht neu, wird aber an der MHH innovativ eingesetzt: Der Patient wird nicht mehr intubiert und beatmet, son- dern bleibt an der ECMO wach.

Technisch ähnelt ein ECMO-Gerät einer Herz-Lungen-Maschine. Das Gerät pumpt kontinuierlich Blut durch einen Membran- Oxygenator, der den Gasaustausch in der Lunge ersetzt. Gleichzeitig kann die Pump- funktion des Herzens unterstützt werden.

Ein wichtiger Unterschied zur Herz-Lungen- Maschine besteht jedoch darin, dass das Blut bei dem neuen Verfahren nicht aus den großen Gefäßen direkt am Herz abge- leitet werden muss. „Für die ECMO reichen Zugänge zu Arterien oder Venen am Hals oder in der Leiste. Dies ist einer der Gründe, warum die Patienten bei Bewusstsein blei- ben können“, erläutert Professor Hoeper.

„Sie können das Bett zwar nicht verlassen, sich aber zumindest teilweise selbstständig versorgen – essen, trinken, trainieren, lesen, fernsehen und sich unterhalten.“ Durch den Wachzustand seien die Betroffenen in einem stabileren körperlichen Zustand und könnten besser auf die Transplantation vor- bereitet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die schonendere Behandlung über längere Zeiträume möglich ist. Der bisherige „Re- kord“ liegt bei 56 Tagen. Aber ganz ohne Risiken ist die ECMO auch nicht. Infektionen und Blutungen können Probleme bereiten.

Die erste „Wach-ECMO“ führten die In- tensivmediziner der Station 14 zusammen mit den Chirurgen der Klinik für Herz-, Tho- rax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie (HTTG) vor vier Jahren durch. „Die Patien- tin damals litt unter Lungenhochdruck und wartete auf ihre Transplantation“, erinnert sich Oberarzt Dr. Christian Kühn, der das Projekt seitens der HTTG leitet. Die Frau

war in einer so schlechten Verfassung, dass sie eine künstliche Beatmung unter Voll- narkose nicht überlebt hätte. „Da sind wir auf die Idee gekommen, das Verfahren bei Bewusstsein, nur mit örtlicher Betäubung anzuwenden“, sagt Professor Hoeper. Da- mit waren sie die Ersten weltweit. Bei dieser Patientin und bei vielen folgenden verlief die ECMO so erfolgreich, dass sie an der MHH zum Standardverfahren geworden ist.

Mittlerweile bietet sie das Verfahren auch Kliniken in der Region an. „Wir haben ein Transportsystem entwickelt, stellen unser Know-how und die Technik zur Verfügung“, erklärt Dr. Kühn. Die Ärzte fahren in Kliniken und schließen dort Patienten an die „Wach- ECMO“ an. Nachdem sich der Zustand sta- bilisiert hat, werden sie in die MHH verlegt, um transplantiert oder so lange betreut zu werden, bis sich das Organ erholt hat.

In den Kliniken für Pneumologie und HTTG hat die „Wach-ECMO“ bei bisher 40 Patienten vorübergehend die Lungen- funktion übernommen. Sie litten an Mu- koviszidose, Lungenhochdruck oder ande- ren schweren Lungenkrankheiten. In einer Studie verglich das Team die Ergebnisse der

„Wach-ECMO“ mit denen der konventio- nellen künstlichen Beatmung. Dabei zeigte sich, dass nicht nur die Chancen der Patien- ten steigen, bis zur Lungentransplantation zu kommen, sondern dass auch die Überle- bensraten nach dem Eingriff deutlich höher sind. Wohl auch deshalb hat das „Wach- ECMO“-Konzept der MHH international zum Umdenken geführt. tg/bb/sc Innovationen aus der MHH:

Professor Kielstein installiert eine High-Cut-Off- Dialysemembran (links). Beim „Wach-ECMO“

werden Intensiv patienten beatmet, müssen aber nicht sediert werden (Mitte). Und Professor Haverich (oben) zeigt das Organ-Care-System.

(10)
(11)

4/2012 NAMEN UND NACHRICHTEN 11

internationale Spitzenstellung weiter aus- bauen“, betonte Professor Lenarz. „Bereits jetzt sind in der Mehrzahl aller Cochlea-Im- plantate und Hörgeräte unsere technologi- schen Entwicklungen aus Hannover oder Oldenburg enthalten.“

Förderlinie Graduiertenschule

Graduiertenschule „Hannover Biomedical Research School (HBRS) wird nicht weiter gefördert: Die biomedizinische Graduier- tenschule der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wird künftig nicht wei-

ter durch die Exzellenzinitiative gefördert.

„Wir bedauern sehr, dass die großartige Leistung der HBRS, ihrer PhD-Studenten und Dozenten nicht mit einer entsprechen- den Weiterförderung anerkannt wurde“, erklärte Professor Dr. Reinhold E. Schmidt, Dekan der HBRS. Die MHH hatte im Jahr 2000 das erste strukturierte interdiszipli- näre PhD-Programm im biomedizinischen Bereich etabliert. 2003 folgte die Grün- dung der Graduiertenschule Hannover Biomedical Research School (HBRS) mit drei internationalen PhD-Programmen – „Mole- kulare Medizin“, „Infektionsbiologie“ und

„Regenerative Wissenschaften“ – sowie zwei DFG-Graduiertenkollegs. Die HBRS hat sich als eine Kommunikationsplatt- form für Junior-Wissenschaftler aus der ganzen Welt etabliert. „Die international sehr sichtbare und weltweit nachgefragte Schule wird ihre Arbeit fortsetzen und die Programme auch für klinisch tätige For- scher weiterentwickeln“, ergänzte Profes- sor Schmidt. „Die Schule wird somit weiter erfolgreich arbeiten können und bleibt das zentrale Element unserer strukturierten Nachwuchsförderung und damit exzel-

lent.“ sc/stz

Einfach Spitze! Die MHH konnte auch in dieser Runde der Exzellenzinitiative punkten.

günstigen kredit finden_

www.psd-hannover.de / ( 0511) 9665-370

Sparen Sie sich die Suche!

Günstige Kredite gibt es bei uns. Jetzt Konditionen vergleichen.

(12)
(13)
(14)
(15)

4/2012 NAMEN UND NACHRICHTEN 15

F

itness- und Krafttraining, Jogging und Radfahren: Sandra Junghans liebt Sport, sie bewegt sich oft und gern.

Auch auf ihrem Berufsweg gab es bisher keinen Stillstand. Am 15. April hat die 34-Jährige eine neue Stelle angetreten. Sie ist jetzt Referentin des Präsidiums der Medi- zinischen Hochschule Hannover. Da ist ihre Flexibilität gefragt. Schließlich hat sie gleich drei Chefs und vielfältige Aufgaben.

Das Thema Hochschule ist für die junge Frau aus Sachsen-Anhalt nicht neu. Sie war zuletzt bei der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA) beschäftigt und kennt sich daher bestens mit der Bewertung von Studium und Lehre sowie mit Hochschulsteuerung und -management aus. Nachdem sie 1999 ihre Ausbildung zur Verwaltungs- fachangestellten für Kommunalverwal- tung abgeschlossen hatte, verließ sie ihre Heimat und ging in die niedersächsische Landeshauptstadt. Hier fing sie bei der ZEvA zunächst als Verwaltungsangestellte in der Abteilung Akkreditierung an. Ein Jahr später packte sie der Ehrgeiz. „Ich wollte mich gerne nebenberuflich weiter- bilden und entschied mich dann für den berufsbegleitenden Studiengang BWL an der FH Bielefeld“, erinnert sie sich.

Von da an hieß es fünfeinhalb Jahre lang an den Feierabenden und den Wo- chenenden zu lernen, zu lernen, und nochmals zu lernen. Mit dem erfolgrei- chen Abschluss stieg sie zur Verwaltungs-

leiterin auf. Doch damit nicht genug. Von 2008 bis 2011 absolvierte sie den berufs- begleitenden Weiterbildungsstudiengang Wirtschaftsrecht und schloss mit dem Master of Laws ab. „Mit dem LL.M. in der Tasche war dies für mich der richtige Zeitpunkt für einen beruflichen Wechsel

mit neuen Herausforderungen“, berichtet Sandra Junghans.

Dann ging alles ganz schnell. „Eine Be- werbung, ein Gespräch, ein Job“, fasst die Präsidiumsreferentin es zusammen. Ihre erste Bewerbung war sofort ein Erfolg.

Sandra Junghans ist von ihrer neuen Aufgabe begeistert. Darüber hinaus schätzt sie den herzlichen Umgang un-

ter den Kolleginnen und Kollegen. „Ich komme jeden Tag gerne hierher. Es macht Spaß, als eines von vielen Rädchen dafür zu sorgen, dass alles rund läuft.“ Als Teil des großen Ganzen hat sie viele verschie- dene Aufgaben. Sie ist unter anderem für die Vor- und Nachbereitung sowie Pro- tokollierung der Präsidiumssitzungen zu- ständig und ist Informationsschnittstelle für die drei Präsidiumsmitglieder Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann, Dr. Andreas Tecklenburg und Holger Baumann. Außer- dem unterstützt sie das Präsidium bei stra- tegischen Entscheidungen, etwa bei den Zielvereinbarungen mit dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK), und ist für den Informationsaustausch und das Berichtswesen zwischen dem MWK und dem Präsidium zuständig. Als Referentin des Präsidiums gehört es auch zu ihren Aufgaben, nationale und internationale Delegationen zu empfangen und zu be- treuen. Ihre ersten Gäste kamen Anfang Juli aus Saudi-Arabien, eine vierköpfige Delegation. Als Geschäftsstelle des Hoch- schulrates ist Sandra Junghans ferner für sämtliche Angelegenheiten des Hoch- schulrates der MHH zuständig.

Kommunizieren, koordinieren, Kon- takte knüpfen – im Job hat Sandra Jung- hans ständig mit Menschen zu tun. Und privat? „Beim Sport bin ich eher Einzel- kämpferin“, sagt sie. „Dann kann ich vom Alltag abschalten und neue Energie sam-

meln.“ tg

Immer in Bewegung

Sandra Junghans ist die neue Referentin des MHH-Präsidiums

Nur kein Stillstand: Sandra Junghans.

BUST Hauptniederlassung Hannover:

Seelhorststraße 9, 30175 Hannover Telefon: 0511 280 70-42

E-Mail: hannover@BUST.de

www.BUST.de

Wir arbeiten für Ihren Erfolg:

Lösungsorientiert, fachbezogen und verständlich!

In 19 Niederlassungen für Sie da

(16)
(17)

4/2012 NAMEN UND NACHRICHTEN 17

inlingua Hannover bietet Sprachkurse für Mediziner und Pflegekräfte. Diese schließen auf Wunsch ®

mit der B2-Prüfung ab. Das Niveau B2 wird für die Berufserlaubnis bzw. Approbation gefordert.

Voraussetzung: Niveau A1, A2 oder B1 Dauer: 2 oder 4 Wochen Intensivkurs Ziel: Niveau A2, B1 oder B2 (je nach Vorkenntnissen) Termine und Zeiten: Auf Anfrage

Ist „Deutsch“ für Sie eine Fremdsprache?

Ist „Deutsch“ für Sie eine Fremdsprache?

Sprachschule Hannover GmbH Andreaestr. 3, Tel. (05 11) 32 45 80

D

a soll es eine Methode geben, mit der Organe von außen betrachtet werden können – diese Worte des damaligen Leiters der Gastroenterologie Professor Dr. F. W. Schmidt weckten das In- teresse von Michael Gebel für die Sonogra- fie. Sich Leber, Galle und große Gefäße des Bauchraumes ansehen zu können – ohne die damals übliche invasive diagnostische Methode der Bauchspiegelung (Laparos- kopie) – gefiel dem damaligen Medizinstu- denten sehr. „Damals war Sonografie noch ein statisches Verfahren, das ein stehendes Schnittbild des Bauchraums ergab, Kon- taktmittel waren Olivenöl und Paraffin“, erinnert sich der heute 65-Jährige. Exper- ten der Ultraschalldiagnostik zu jener Zeit seien hauptsächlich Neurologen, Neurochi- rurgen und Gynäkologen gewesen.

Doch von Anfang an: Nachdem Michael Gebel sein Studium in Frankfurt begonnen hatte, wechselte er 1968 nach Hannover.

„Die MHH lag mir als Einrichtung im Auf- bruch am Herzen. Die Schwelle zu den Professoren war sehr niedrig; man war der junge Kollege, dem gern etwas bei- gebracht wurde“, erinnert er sich. Er en- gagierte sich im Gründungsausschuss und im Senat, begann 1974 als Assistent in der Gastroenterologie, schrieb seine Doktor- arbeit über Sonografie, nutzte und lehrte diese Methode. Von da an war es noch ein weiter Weg zum Dopplerverfahren, das quantitative Blutflussmessung ermög- lichte, zur farbcodierten Echtzeit-Angioto- mografie (Color-Doppler), zur Color-Dopp- ler-Kontrastsonografie und zum Jahr 2000, in dem es ein neues Echokontrastmittel ermöglichte, kleine Gefäße in Echtzeit dar- zustellen und Tumore zu charakterisieren.

„Ein großer Schritt war beispielsweise die quantitative Elastografie, mit der man Ge- webesteifheit und somit das Stadium chro- nischer Leberkrankheiten beurteilen kann, was Biopsien ersetzt und rechtzeitige The- rapie induziert“, erläutert er.

„Professor Gebel ist ein Pionier des Ult- raschalls in der Inneren Medizin. Seit mehr als 30 Jahren hat er von Hannover aus nati- onal und international die Entwicklung der

Sonografie maßgeblich geprägt. Er hat so- nografische Verfahren objektiviert und die Entwicklung der interventionellen Sonogra- fie, der Kontrastmittelsonografie sowie der Ultraschall-Simulatoren ermöglicht“, sagt Professor Dr. Michael P. Manns, Direktor der Klinik für Gastrologie, Hepatologie und Endokrinologie. Professor Gebel ist Ehren- mitglied verschiedener Ultraschall-Gesell- schaften, war von 2002 bis 2004 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin sowie Kongresspräsident des Dreiländertreffens in 2004, der größ- ten Ultraschall-Tagung der gesamten Me- dizin im deutschsprachigen Raum. Bei ei- nem Symposium, das zu seinen Ehren am 30. Juni in der MHH stattfand, referierten nationale und internationale Experten zur Historie und zur Zukunft des Ultraschalls.

Auch weiterhin bleibt Professor Gebel der MHH treu, arbeitet zu 40 Prozent wei- ter an seinen Zielen: Er möchte den Ultra- schall-Simulator für die Aus- und Weiter- bildung vorantreiben und Ultraschall in der Notfallmedizin fest verankern – vor allem für die Facharztausbildung zum „Interdis- ziplinären Notfallmediziner“. Sehr interes- sieren ihn auch das neue Clinical Research Center Hannover und sogenannte Meta- Materialien, die eine Auflösung im Rahmen von einem Fünfzigstel einer Wellenlänge zulassen. „Das ermöglicht künftig eine Mi- kroskopie des gesamten Körpers, sodass jede Zelle lebend angesehen werden kann – eine sensationelle Penetration durch den Menschen“, schwärmt er. Sein Traum ist es, eines Tages per Ultraschall Stoffwechsel in Echtzeit messen zu können. bb

Pionier des Ultraschalls

Professor Dr. Michael Gebel bleibt der MHH auch nach seinem 65. Lebensjahr treu

Professor Gebel: durch und durch Sonografie-Spezialist.

(18)
(19)
(20)
(21)

4/2012 NAMEN UND NACHRICHTEN 21

Saudi-Arabien zu Gast

Delegation interessiert an Weiterbildung

D

ie MHH ist international gut ver- netzt: Zahlreiche Studierende und Ärzte aus dem Ausland werden in Hannover aus- und weitergebildet.

Dazu gehören auch Mediziner aus Saudi-Arabien. Um sie ging es am 4. Juli bei einem Besuch einer Delega- tion aus dem Land, bei dem die Eck- punkte eines Kooperationsvertrages beschlossen wurden. Professor Dr.

Benno Ure, Stellvertreter des Ärztlichen Direktors, begrüßte Vize-Gesundheits- minister Dr. Mohammed Zamakhshary und sein Team und begleitete sie mit Präsidiumsreferentin Sandra Junghans durch den Tag.

Am Vormittag gab Professor Ure einen Einblick in die Geschichte, Or- ganisation und Forschungsschwer- punkte der MHH und berichtete über Kooperationsmöglichkeiten und Er- fahrungen mit Gastärzten. Nach dem Mittagessen ging es dann ins Detail.

Professor Dr. Reinhold Ernst Schmidt, Direktor der Klinik für Immunologie und Rheumatologie und Sprecher der Hannover Biomedical Research School (HBRS), erklärte, welche kon- kreten Möglichkeiten es für Gastärzte gibt, an der MHH zu forschen und zu promovieren, und mit welcher Unter- stützung die jungen Mediziner danach rechnen können. Fünf saudi-arabische Ärzte berichteten von ihren Erfahrun- gen und Erlebnissen im Rahmen ihrer Facharztausbildung an der MHH und diskutierten mit der gesamten Runde.

Fazit: Sie fühlen sich an den Kliniken hervorragend integriert und ausgebil-

det. tg

der sich ständig weiterentwickelt

zurückkehrt, erhält die Klinik 12.000 Euro.

15- bis 20-mal wird das Familien-LOM jähr- lich vergeben. Genutzt werden die Mittel unter anderem, um die Forschungsarbeit der jungen Mütter oder familiengerechte Weiterbildung zu unterstützen.

Im Oktober 2010 wurde mit den „Welt- kindern“ die dritte Kindertagesstätte auf dem Gelände der MHH eröffnet. Mit der Betriebskita „Campuskinder“ und den als Elterninitiative geführten „Hirtenkindern“

bietet die MHH 375 Betreuungsplätze und liegt damit an der Spitze der deutschen Uni- versitäten. Inzwischen können die Wünsche nach Regelbetreuung für Kinder von MHH- Beschäftigten und Studierenden fast immer

erfüllt werden. Ergänzend gibt es Betreuung in den Oster-, Sommer- und Herbstferien so- wie eine Notfallkinderbetreuung, die allen MHH-Angehörigen zur Verfügung steht.

„Ein umfangreiches und differenziertes Kinderbetreuungsangebot ist die Grundlage der familiengerechten MHH. Es gehört aber viel mehr dazu, zum Beispiel die Integration von Familien- und Genderthemen in die Personalentwicklung oder die Auseinander- setzung damit, wie Beschäftigte mit pflege- bedürftigen Angehörigen unterstützt wer- den können. An diesen und vielen weiteren Themen arbeiten wir, denn familiengerecht zu sein ist ein Prozess, der sich ständig wei- terentwickelt“, betonte Dr. Miemietz. sc

Erfolgreicher Austausch: Sandra Junghans, Dr. Al Shammary, Professor Ure, Professor Al Saigh, Britta Schlücking, Dr. Zamakhsha- ry und Professor Schmidt.

T

iger streicheln können sie nicht, aber ein Besuch im Erlebnis-Zoo Hannover bewirkt für psychisch erkrankte Menschen viel: „Einen Blick aus dem eigenen Abgrund wagen, einfach mal rauskommen und Wertschätzung erfahren, das alles kann ein Zoobesuch bei unseren Patienten leisten“, sagt Professor Dr. Stefan Bleich, Direktor der Klinik für Psychiatrie.

Seit April 2012 besuchen deshalb Patien- ten in Gruppen von zehn bis 14 Personen gemeinsam mit ihren Betreuern den Zoo, wenn es klappt im Wochenrhythmus, min- destens aber alle 14 Tage. Möglich machen diese Kooperation die Zooverwaltung sowie zwei Sponsoren, die Steuerberatungsgesell- schaft Bust und die Fritz Behrens-Stiftung.

5.000 Euro gewährt Bust, 1.000 Euro kom- men von der Stiftung. „Wir sind unseren Partnern sehr dankbar, ohne sie könnten wir unseren Patienten die Besuche nicht ermöglichen“, betont Andreas Feyerabend,

Therapeut in der Klinik und Mitinitiator des Projektes. Das Klinikteam begleitet das Projekt auch wissenschaftlich. „Wir unter- suchen, welche Wirkung die Besuche auf unsere Patienten haben und wie lange die Wirkung andauert. Letztlich schauen wir, ob man es sogar schafft, Liegezeiten zu ver- kürzen“, erklärt Professor Bleich.

Dass der enge Kontakt mit Tieren sich nachweislich positiv auf die emotionale Si- tuation von psychisch erkrankten Menschen auswirkt, beobachten die Ärzte seit einigen Jahren. Drei Therapiehunde stehen den Pa- tienten inzwischen zur Verfügung. 2011 hatte der Zirkus Krone der Klinik bei einem Gastspiel in Hannover Freikarten zur Verfü- gung gestellt – einige Patienten konnten sogar mit den Seelöwen im Wasserbecken schwimmen. „Ein unvergessliches Erlebnis für die Patienten“, erinnert sich Andreas Wessels, Referent des Klinikdirektors und ebenfalls einer der Initiatoren. sc

Zoobesuche helfen heilen

MHH-Psychiatrie kooperiert mit dem Erlebnis-Zoo Hannover

Initiatoren und Sponsoren: Andreas Wessels mit Thera- piehund Juli, Daniela und Andreas Feyer- abend, Jörg Schade (Fa. Bust), Prof. Dr.

Stefan Bleich und Matthias Fontaine (Stiftung).

(22)
(23)

6/2011 NAMEN UND NACHRICHTEN 23

Änderungen vorbehalten. Weitere Veranstaltungen finden Sie im Internet unter www.mh-hannover.de/terminvorschau.html.

Auskunft/Anmeldung: Dr. Cornelia Wermes Telefon: (0511) 532-9222

E-Mail: wermes.cornelia@mh-hannover.de

Ort: Congress Centrum Wienecke XI, Hildesheimer Str. 380, 30519 H.

Oktober 2012

2. Oktober: Symposium

n CCMP, A NEW SECOND MESSENGER

Veranstalter: Professor Dr. Roland Seifert, MHH-Inst. für Pharmakologie Auskunft/Anmeldung: Annette Stanke

Telefon: (0511) 532-2806

E-Mail: pharmakologie@mh-hannover.de Internet: www.mh-hannover.de/24699.html Uhrzeit: 9 Uhr

Ort: MHH, Hörsaal R, Gebäude J6, Ebene S0/H0 6. Oktober: Symposium

n 8. SYMPOSIUM FÜR TAUCHMEDIZIN

Veranstalter: Professor Dr. Wolfgang Koppert, MHH-Klinik für Anästhe- sie und Intensivmedizin

Anmeldung: www.tauchmedizin-hannover.de Uhrzeit: 9 Uhr

Ort: MHH, Hörsaal R, Gebäude J6, Ebene S0/H0

9./10. Oktober: 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schädelbasischirurgie e.V.

n INNOVATIVE TECHNIKEN UND BIOMATERIALIEN IN DER SCHÄ- DELBASISCHIRURGIE

Veranstalter: Professor Dr. Nils-Claudius Gellrich, Deutsche Gesellschaft für Schädelbasischirurgie e.V.

Auskunft/ Anmeldung: Sandra Nolte Telefon: (0511) 532-6564

E-Mail: nolte.sandra@mh-hannover.de Internet: www.dgsb-2012.de

Ort: Congress Centrum Wienecke XI, Hildesheimer Str. 380, 30519 H.

11.–13. Oktober: 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e.V.

n „HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT – DIE ZUKUNFT DER HERAUSFORDERUNGEN“

Veranstalter: Professor Dr. Nils-Claudius Gellrich, Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e.V.

Auskunft/Anmeldung:Bettina Nicklisch Telefon: (0511) 532-4747

E-Mail: nicklisch.bettina@mh-hannover.de Internet: dgpw2012.de

Ort: Congress Centrum Wienecke XI, Hildesheimer Str. 380, 30519 H.

12. Oktober: 4. Hann. Tag der Rheumatologie und Orthopädie n WELTRHEUMATAG 2012 – AKTIV GEGEN RHEUMASCHMERZ

Veranstalter: Professor Dr. Reinhold E. Schmidt, MHH-Klinik für Immunologie und Rheumatologie, Professor Dr. Henning Windhagen, MHH-Klinik für Orthopädie, sowie Rheuma Liga Niedersachsen e.V. und Regionales Kooperatives Rheumazentrum e.V.

Auskunft/Anmeldung: Katja Golditz Telefon: (0511) 5354-339

Fax: (0511) 5354-682

E-Mail: rheumatag@orthopaedie-mhh.de Uhrzeit: 16 Uhr

Ort: MHH, Hörsaal F, Gebäude J1, Ebene 1

November 2012

3. November: Festveranstaltung

n PROMOTIONSFEIER DER MHH ZUR VERLEIHUNG DES DOKTOR- GRADES MIT ÜBERGABE DER PROMOTIONSURKUNDEN

Veranstalter: Der Präsident

Auskunft/Anmeldung: Cornelia Blankenburg Telefon: (0511) 532-6014

E-Mail: blankenburg.cornelia@mh-hannover.de Uhrzeit: 15.15 Uhr

Ort: MHH, Hörsaal F, Gebäude J1, Ebene 1 5.–7. November: Internationaler Kongress

n 16TH JOINT MEETING „SIGNAL TRANSDUCTION – RECEPTORS, MEDIATORS AND GENES“

Veranstalter: Prof. Dr. Ralf Hass, AG Biochemie und Tumorbiologie im MHH-Zentrum Frauenheilkunde, mit der Signal Transduction Society (STS) Auskunft/Anmeldung: Professor Dr. Ralf Hass

Telefon: (0511) 532-6070, Fax: (0511) 532-6071, E-Mail: hass.ralf@mh-hannover.de

Internet: www.sigtrans.de Uhrzeit: 13 Uhr (Mo.)

Ort: Leonardo Hotel Weimar, Belvederer Allee 25, 99425 Weimar 9./10. November: Symposium

n 21. NEUROPÄDIATRISCHES SEMINAR „DER UNGELÖSTE FALL“

Veranstalter: MHH-Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwech- selerkrankungen und Kinderkrankenhaus auf der Bult, Neuropädiatrie Auskunft/Anmeldung: Carina Brüggemann

Telefon: (0511) 532-4284/-9275

E-Mail: brueggemann.carina@mh-hannover.de Ort: MHH, Hörsaal F, Gebäude J1, Ebene 1

10. November: Kasuistisches Forum Nds. Pathologen n PATHOLOGIE

Veranstalter: Prof. Dr. Hans-Heinrich Kreipe, MHH-Institut für Pathologie Auskunft/Anmeldung: Dr. Bisharah Soudah

Telefon: (0511) 532-4512 Fax: (0511) 532-5799

E-Mail: soudah.bisharah@mh-hannover.de Uhrzeit: 9.30 Uhr

Ort: MHH, Hörsaal S, Gebäude J6, Ebene S0/H0

24. November: November der Wissenschaft n TAG DER OFFENEN TÜR IN DER MHH

Veranstalter: MHH-Pressestelle Auskunft: Simone Corpus Telefon: (0511) 532-6774

E-Mail: corpus.simone@mh-hannover.de Uhrzeit: 11–15 Uhr

Ort: MHH, Gebäude J1 26. November: 18. Symposium

n HOCHSCHULINTERNE LEISTUNGSFÖRDERUNG (HILF) Veranstalter: Prof. Dr. Christopher H. Baum, MHH-Forschungsdekan Auskunft/Anmeldung: Petra Linke

Telefon: (0511) 532-6023 E-Mail: linke.petra@mh-hannover.de

Dezember 2012

5./6. Dezember: Tagung

n 1. INTERNATIONALE TAGUNG ZUR DIAMORPHINGESTÜTZTEN BEHANDLUNG

Veranstalter: MHH-Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psy- chotherapie und Landeshauptstadt Hannover

Auskunft/Anmeldung: Tagungsbüro im Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD), Hamburg

Telefon: (040) 7410-54203 E-Mail: kongress@isd-hamburg.de Uhrzeit: 13 Uhr (Mi.)

Ort: Neues Rathaus Hannover, Mosaiksaal, Trammplatz 2, 30159 H.

4/2012

(24)
(25)

NAMEN UND NACHRICHTEN 25

40-JÄHRIGES JUBILÄUM:

am 13. Februar 2011

n Bodo Kremmin, Fotograf in der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, jetzt in der Freistellungsphase Altersteilzeit,

am 1. Juli 2012

n Eberhard Müller, Verwaltungsangestellter in der Abteilung Personalmanagement und in der Rechtsabteilung, Geschäftsbereich I.

25-JÄHRIGES JUBILÄUM:

am 25. Mai 2012

n Kay-Uwe Sebaly, Schlosser in der Abtei- lung Technisches Gebäudemanagement, Geschäftsbereich III,

am 1. Juni 2012

n Mandana Khatabakhsch, Medizinisch- technische Assistentin im Institut für Strah- lentherapie und Spezielle Onkologie, n Gudrun Pfaue, Medizinisch-technische As- sistentin im Institut für Transfusionsmedizin, am 5. Juni 2012

n Professor Dr. med. Georg Berding, Ober- arzt in der Klinik für Nuklearmedizin, am 1. Juli 2012

n Professorin Dr. med. Bettina Bohnhorst, Oberärztin in der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonato- logie,

n Karl-Heinz Heiringhoff, Programmierer in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie,

n Günter Manthey, Leiter des Strategischen Einkaufs in der Abteilung Zentraleinkauf, Geschäftsbereich IV,

n Dr. rer. nat. Wolfram Puppe, wissenschaft- licher Mitarbeiter im Institut für Virologie, n Eva-Maria Voegler, Krankenschwester im OP-Bereich der Klinik für Urologie und Urologische Onkologie,

am 9. Juli 2012

n Karin Agternkamp, Chemisch-technische Assistentin im Institut für Toxikologie, am 16. Juli 2012

n Turgut Altunbahar, Laborgehilfe in der

Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffe, am 20. Juli 2012

n Peter Mues, Sachgebietsleiter der Finanzbuchhaltung in der Finanzabteilung, Geschäftsbereich II, jetzt in der Freistellungs- phase Altersteilzeit,

n Bettina Parfenowa, Versorgungsassisten- tin auf der Station 24, Pflegebereich I, am 1. August 2012

n Privatdozentin Dr. med. Susanne Grüßner, Leitende Oberärztin in der Klinik für Frauen- heilkunde und Geburtshilfe,

n Christina Heinrich, Personalsachbearbei- terin in der Abteilung Personalmanagement, Geschäftsbereich I,

am 6. August 2012

n Christine-Barbara Ramadan, Kinderkran- kenschwester in der Poliklinik der Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwech- selerkrankungen,

am 14. August 2012

n Hildegard Streich, Medizinisch-techni- sche Laboratoriumsassistentin im Institut für Neuroanatomie,

am 15. August 2012

n Dr. rer. biol. hum. Roland Jacobs, Diplom- Biologe in der Klinik für Immunologie und Rheumatologie,

n Katharina Stakemann, Verwaltungsan- gestellte in der Abteilung Medizinisches Kodier- und Reklamationsmanagement, Geschäftsbereich II.

Die MHH gratuliert herzlich und dankt für die geleistete Arbeit.

Das Präsidium

Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann Dr. Andreas Tecklenburg

Dipl.-Ök. Holger Baumann Der Personalrat

Simon Brandmaier

DIENSTJUBILÄEN

EXAMEN BESTANDEN

KLINIK

FALLINGBOSTEL

- Kardiologie - Pneumologie

- Transplantations- Rehabilitation - Internationale

Rehabilitation

fachlich

kompetent menschlich

eng agiert

Fachklinik für Rehabilitation

Kolkweg 1

29683 Bad Fallingbostel Tel.: (05162) 44-0

Zentrale

Fax: (05162) 44-400

www.klinik-fallingbostel.de info@klinik-fallingbostel.de Tel.: (05162) 44-607

Aufnahme

4/2012

Bestanden haben im Juni 2012 acht Studierende des internationalen PhD- Studiengangs „Molecular Medicine“ an der Hannover Biomedical Research School (HBRS) die Promotionsprüfung

n zum Dr. rer. nat.:

Andrea Autengruber, Daniela Kieneke, Vanessa Melhorn,

n zum PhD:

Nora Anderson, Hui Zhi Low, Pooja Mish- ra, Ayesha Sultan, Krishna C. Vallabhaneni, Den internationalen PhD-Studiengang

„Infektionsbiologie“ an der Hannover

Biomedical Research School (HBRS) haben 14 Studierende im Juli 2012 erfolgreich abgeschlossen mit der Promo- tionsprüfung

n zum Dr. rer. nat.:

Christina Brumshagen, Marcin Cebula, Johanna Eberhard, Darya Haas, Bahram Kasmapour Seighalani, Anya Pelnikevich, Malte Sandbaumhüter, Olga Schulz, Christian Stern, Yuri Yakushko, n zum PhD:

Lucie Bartonickova, Ildar Gabaev, Dr. med.

Stephan Halle, Dr. med. Elisabeth Wende.

(26)
(27)

4/2012 NAMEN UND NACHRICHTEN 27

MLP Finanzdienstleistungen AG Geschäftsstelle Hannover I Marienstraße 11, 30171 Hannover hannover1@mlp.de

www.mlp-hannover1.de

Bauen Sie mit MLP auf die optimale Finanzierung.

Sie wollen eine Immobilie kaufen oder bauen? Dann bietet Ihnen MLP ein individuelles Finanzierungskon- zept. Wir beraten Sie unabhängig, umfassend und vermitteln Ihnen aus über 2oo Partnerbanken ein persönliches Angebot. Und dies zu besonders attraktiven Konditionen.

Überzeugen Sie sich selbst und vereinbaren Sie ein Beratungs- gespräch mit Ihrem MLP-Berater.

Jetzt vom TOPBaufinan- zierer* beratenlassen:

Tel 0511 • 53097• 0

* Quelle: 3. Platz – Zeitschrift „EURO“ und

„S.W.I. Finance“ (07/2009)

dem Einfluss der therapeutischen Hypo- thermie“.

n Dr. med. Cordula Schippert, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, erhielt im Mai 2012 in Kiel von der Norddeutschen Ge- sellschaft für Gynäko- logie und Geburtshilfe einen mit 250 Euro do- tierten Posterpreis für ihre Präsentation „Dia- gnostische Herausforde- rungen eines Hemihämatokolpos und pro- gredienter Dysmenorrhoe: die obstruierte Hemivagina bei uterus duplex und bicornis und Nierenagenesie als seltene genitale Malformation“.

n Dr. med. Christoph Schrader, Klinik für Neu- rologie, wurde im Juni 2012 in Brühl von der

Deutschen Dystonie Ge- sellschaft e.V. (DDG) mit dem Oppenheim-Preis in Höhe von 5.000 Euro ausgezeichnet für seine Arbeit „GPI-DBS may in- duce a hypokinetic gait disorder with freezing of gait in patients with dystonia“.

n Dr. rer. nat. Olga Schulz, Absolventin des internationalen PhD-Studiengangs „Infek-

tionsbiologie“ an der Hannover Biomedical Research School (HBRS), wurde im Juli 2012 in Hannover mit dem Thermo Fisher-PhD Preis in Höhe von 1.000 Euro geehrt für ihre Promoti- onsarbeit „Immune cell migration in intes- tinal lymphatics“.

n Professor Dr. med. Benno Ure, Klinik für Kinderchirurgie, wurde im Mai 2012 in San Antonio/USA als erster Vertreter aus Deutschland zum Ehren- mitglied der American Pediatric Surgical Asso- ciation (APSA) gewählt und hielt die interna- tionale Gastvorlesung zum Thema„Enthusiasm, Evidence and Ethics: the triple E of minimally invasive pediatric sur- gery“.

Kontakt: Ursula Lappe, Telefon (0511) 532- 6772, Fax (0511) 532-3852, lappe.ursula@

mh-hannover.de

IN GREMIEN GEWÄHLT

n Professor Dr. med. Reinhold E. Schmidt, Klinik für Immunologie und Rheumato- logie, wurde vom Bundesministerium für Gesundheit erneut zum Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates des Paul- Ehrlich-Institutes in Frankfurt am Main/

Langen gewählt. Außerdem wählte der Wissenschaftliche Beirat den Forscher erneut zum Vorsitzenden.

n Privatdozent Dr. med. Malakh L. Shres- tha, Klinik für Herz-, Thorax-, Transplan- tations- und Gefäßchirurgie, wurde als Mitglied in die American Association for Thoracic Surgery gewählt.

n Professor Dr. Dr. med. Thomas Thum, Institut für Molekulare und Translatio- nale Therapiestrategien (IMTTS), wurde von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in das Organisationskomi- tee der Working Group on Myocardial Function gewählt. Außerdem wurde der Wissenschaftler in das Editorial Board des Fachjournals „Circulation Research“ aufgenommen.

Die MHH bietet in Kooperation mit den anderen hannoverschen Hochschulen und dem Zentrum für Hochschulsport eine Kinder- betreuung in den Herbstferien an.

Für den Nachwuchs von Studie- renden und Beschäftigten stehen abwechslungsreiche Aktivitäten wie Sport, Basteln und Spiele auf dem Programm. In der ersten Feri- enwoche, vom 22. bis zum 26. Ok- tober 2012, betreuen qualifizierte Übungsleiterinnen die Kinder halb- tags von 8 bis 14 Uhr in der Leibniz Universität. In der zweiten Woche, vom 29. Oktober bis zum 2. No- vember 2012, bietet die MHH eine ganztägige Betreuung von 7.45 bis 16 Uhr an. Das Angebot richtet sich an Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren. Weitere Informa- tionen über Kosten und Anmel- dung erhalten Sie im Gleichstel- lungsbüro der MHH unter Telefon

(0511) 532-6474. inf

Hochschulen bieten

in den Herbstferien

Kinderbetreuung an

(28)
(29)

4/2012 BEHANDELN UND PFLEGEN 29

In einer komplizierten

Operation hat der siebenjährige Junge eine neue Niere, Leber und Hohlvene bekommen

E

s ist ein sehr befreiendes Gefühl“, sagt Ellen K. und schaut dabei ihren Sohn Cornelius an. Doch so ganz scheint sie selbst noch nicht glauben zu können, dass jetzt ein fast normales Le- ben vor dem Siebenjährigen liegt. Zu lang war die Zeit der Strapazen, der Ungewiss- heit und der Sorgen. Cornelius erkrankte schon im Alter von zwei Jahren schwer.

Sein Zustand verschlechterte sich immer mehr – bis nur noch eine Transplantation sein Leben retten konnte. Im Mai bekam der Junge an der MHH eine neue Niere, Leber und Hohlvene.

Cornelius läuft über den Gang in der Kinderklinik, holt sich ein Auto aus der Spielecke und albert mit seinem Vater he- rum. Kaum zu glauben, dass er vor we- nigen Wochen noch todkrank war. Das Kind aus Peine leidet am Denys-Drash- Syndrom. Dabei handelt es sich um eine seltene Genmutation. Symptome der Krankheit können unter anderem Genital- fehlbildungen bei männlichen Neugebore- nen, Nierentumoren und chronisches Nie- renversagen zwischen dem zweiten und fünften Lebensjahr sein. „Die Fehlbildung konnte bei Cornelius frühzeitig korrigiert werden“, berichtet Ellen K. Der Tumor wurde aber erst in einem fortgeschritte- nen Stadium entdeckt. Als Cornelius mit zwei Jahren in die MHH kam, war die Ge- schwulst schon so groß, dass der kleine Junge neun Chemotherapien über sich ergehen lassen musste, bis die Niere ope- riert, das heißt entfernt werden konnte.

Dass ihr Sohn am Drash-Syndrom leide, habe sie erst in der MHH erfahren, sagt die Mutter. „Normalerweise kann die Krankheit mit einer Dialyse oder einer Nie- rentransplantation therapiert werden“, erklärt Professor Dr. Lars Pape, leitender Oberarzt an der Pädiatrischen Klinik für Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkran- kungen. „Doch bei Cornelius verlief die Erkrankung dramatischer.“ Ein Grund da-

für war, dass der Tumor bereits die untere Hohlvene angegriffen hatte, die durch ein Kunststoffimplantat ersetzt werden musste. Weil diese Vene verstopfte, wurde die Leber geschädigt – bis auch sie fast versagte.

In den vergangenen Monaten und Jah- ren haben die Eltern und die behandeln- den Ärzte verzweifelt nach Möglichkeiten gesucht, dem kleinen Cornelius zu helfen.

„Wir haben auch über die Lebendspende einer Niere nachgedacht. Mein Mann wäre dazu bereit gewesen“, sagt Ellen K. Doch das hätte wegen der fehlenden Hohl- vene nicht funktioniert. In der Nacht vom 7. auf den 8. Mai – nur wenige Stunden nach einer Operation, die Cornelius’ Kör- per auf eine dauerhafte Bauchfelldialyse vorbereitet hatte – erhielten die Eltern die entscheidende Nachricht: Für ihren Sohn waren passende Organe gefunden wor- den, und eine Transplantation war nun möglich.

In einer mehrstündigen, komplizierten Operation verpflanzte Professor Dr. Jürgen Klempnauer, Direktor der Klinik für Allge- mein-, Viszeral- und Transplantationschir- urgie, gemeinsam mit seinem Team eine

Niere und eine Leber mit der dazugehö- rigen Hohlvene. „Die Besonderheit war, dass wir die neue Niere nicht wie üblich anschließen konnten, da Cornelius eigene Hohlvene zerstört war. Wir mussten uns dafür ein spezielles Konzept überlegen“, erläutert Oberarzt Dr. Nicolas Richter, einer der beteiligten Viszeralchirurgen. Doppel- Transplantationen von Niere und Leber bei Kindern werden an der MHH etwa ein- bis zweimal pro Jahr durchgeführt.

Vier Wochen nach der OP konnte Cor- nelius die Kinderklinik verlassen. „Er hat sich erstaunlich gut von dem Eingriff er- holt“, freut sich Dr. Kerstin Froede. Die Kindernephrologin betreut Cornelius schon seit mehreren Jahren. Cornelius’ Le- berwerte seien sehr gut, nur die Niere tue sich noch etwas schwer. „Anfangsschwie- rigkeiten sind aber ganz normal nach einer Organtransplantation“, erklärt die Ärztin.

Zweimal pro Woche kommt Cornelius mit seinen Eltern zur Kontrolluntersuchung in die MHH. Wenn sich weiterhin alles so gut entwickelt, werden diese Termine immer seltener – und Cornelius’ Leben immer normaler. Im September kommt er in die Schule. Darauf freut er sich sehr. tg Sehen sich künftig hoffentlich nicht mehr so häufig: der kleine Cornelius und seine Ärzte Professor Pape, Dr. Richter und Dr. Froede (von links).

Fachstudium zum / zur

12 Monate Fernstudium und vier Wochenendseminare.

Staatlich anerkannte Weiterbildungsmaßnahme (ZFU Zulassung Nr. 7119603)

Weitere Informationen erhalten Sie beim

Berufsverband Deutscher Präventologen e.V., Telefon: 05 11/ 8 66 78 45 12 Monate Fernstudium und vier Wochenendseminare.

Staatlich anerkannte Weiterbildungsmaßnahme (ZFU Zulassung Nr. 7119603)

Weitere Informationen erhalten Sie beim

Berufsverband Deutscher Präventologen e.V., Telefon: 05 11/ 8 66 78 45 Berufsverband Deutscher Präventologen e.V.

Berufsverband Deutscher Präventologen e.V.

www.praeventologe.de info@praeventologe.de

Ein neues Leben für Cornelius

(30)
(31)

4/2012 BEHANDELN UND PFLEGEN 31

E

s ist nur eine wenige Millimeter große Öffnung zwischen den beiden Herz- vorhöfen, und doch kann das per- sistierende Foramen ovale (PFO) großen Schaden anrichten. Wenn kleine Blutge- rinnsel vom rechten in den linken Vorhof gelangen, werden sie mit dem Blut in den Kreislauf gespült und gelangen vom Ve- nen- in das Arteriensystem. Dort können sie eine Embolie mit Gefäßverschluss her- vorrufen. „Im schlimmsten Fall verschlie- ßen die Gerinnsel ein Gehirngefäß. Das führt dann zu einem Schlaganfall“, erklärt Professor Dr. Johann Bauersachs, Direktor der MHH-Klinik für Kardiologie und An- giologie. Um dies zu verhindern, kann das PFO mit einem Occluder, einem Metallim- plantat in Form eines kleinen Schirmchens, verschlossen werden. Im Juli wurde dieser Eingriff in der Klinik für Kardiologie und Angiologie zum 500. Mal vorgenommen.

Etwa jeder fünfte Mensch hat seit sei- ner Geburt eine kleine Öffnung zwischen dem rechten und dem linken Herzvorhof.

In den allermeisten Fällen ist das völlig unbedeutend, deshalb suchen Mediziner auch nicht gezielt danach. Das PFO rückt erst ins Blickfeld, wenn ein Mensch einen Schlaganfall hatte, der nicht durch typische Ursachen wie beispielsweise Arterienver- kalkung oder Bluthochdruck zu erklären ist. Die Ärzte sprechen dann von einem

„kryptogenen“ Schlaganfall. „Meist sind es jüngere Patienten, bei denen der Grund für den Schlaganfall unklar ist“, erläutert Professor Dr. Reinhard Dengler, Direktor der MHH-Klinik für Neurologie.

Bei etwa einem Viertel dieser Patienten findet sich ein offenes Foramen ovale. So war es auch bei Jörg R. aus Hannover. Der 42-jährige sportliche Mann erlitt während seines Urlaubs in Italien einen Schlaganfall.

„Plötzlich konnte ich die Bewegungen des linken Arms nicht mehr richtig koordinie- ren. Mir sind Sachen aus der Hand gefal- len und mein Kälte- und Wärmeempfin- den war eingeschränkt“, erinnert er sich.

An einen Schlaganfall hatte der bis dahin gesunde Mann nicht sofort gedacht. In der MHH wurde er dann zunächst in der Neurologie und später in der Kardiologie untersucht und behandelt. Er war der 500.

Patient, dessen PFO mit einem Schirm ver- schlossen wurde.

Der Schirm besteht aus zwei elastischen Scheiben, die mit einem Steg verbunden sind. „Mithilfe eines Katheters wird das Schirmchen durch die Vene der rechten Leiste in den linken Herzvorhof gebracht.

Dort wird erst die linksseitige Scheibe platziert, danach im rechten Vorhof die rechtsseitige“, erläutert Privatdozent Dr.

Julian Widder das Vorgehen bei dem etwa halbstündigen Eingriff. So verschließen die Scheiben von beiden Seiten die Öffnung, der Steg liegt im PFO. „In den folgenden Wochen überwächst das Metallschirmchen mit körpereigenem Gewebe und bleibt für immer im Körper“, erklärt der Oberarzt weiter. Durch den Verschluss können wei- tere – vielleicht schlimmere – Schlaganfälle verhindert werden.

Rund 60 Eingriffe dieser Art werden pro Jahr an der Klinik für Kardiologie und Angiologie vorgenommen. Doch nicht bei jedem Schlaganfall-Patienten mit einem offenen Foramen ovale ist automatisch

ein Verschluss angezeigt. „Die Risiken und Vorteile wägen wir mit jedem Patienten individuell ab“, sagt Professor Bauersachs.

Er stuft die Risiken des Eingriffs als nor- malerweise sehr gering ein. Der Erfolg der Methode ist groß. Die Wahrscheinlichkeit, noch einmal einen Schlaganfall zu bekom- men, liegt bei unter einem Prozent.

Bereits einen Tag nach dem Verschluss konnte Jörg R. die Klinik wieder verlassen.

Beschwerden hatte er nicht. Nur die Stelle in der Leiste, wo der Katheter eingeführt wurde, tat etwas weh. Patienten mit PFO- Verschluss müssen ein halbes Jahr blutver- dünnende Medikamente nehmen. Danach können sie ein ganz normales Leben ohne besondere Einschränkungen führen. Dar- über ist Jörg R. sehr froh. Die Alternative zu dem Eingriff wäre gewesen, lebenslang blutverdünnende oder gerinnungshem- mende Arzneimittel zu nehmen und damit ein erhöhtes Risiko für Blutungen einzuge- hen. „Das wollte ich auf keinen Fall, des- halb habe ich mich ziemlich schnell für das Schirmchensystem entschieden.“ tg

Ein Schirmchen schützt vor dem Schlaganfall

Ein Loch, wo es nicht hin soll: Die Öffnung zwischen Herzvorhöfen haben MHH-Kardiologen bereits bei mehr als 500 Patienten verschlossen

Dieses Schirmchen rettet Leben:

Jörg R. schützt es vor weiteren Schlaganfällen. Professor Dengler, Professor Bauersachs und PD Dr. Widder verabschiedeten den 500. Patienten mit verschlossenem PFO.

(32)
(33)

4/2012 FORSCHEN UND WISSEN 33

Corporate Quality Akademie

für Unternehmens-

führung Hansering 28 59929 Brilon

Management- wissen nachhaltig

erlernen +nutzen

Qualitäts- Manager

QB per Fernlehre

CQa-Zeugnis Beginn:

Jederzeit, freie Zeiteinteilung.

Telefon:

02961 / 908951 Fax:

02961 / 908952 E-Mail:

info@cqa.de www.cqa.de

M

uskelkontraktionen sorgen für Bewegungen – etwa für das Schlagen des Herzens. Ein Zusam- menspiel der Proteine Myosin, Aktin, Tropomyosin und Troponin ermöglicht das Zusammenziehen des Muskels.

Wie genau dies funktioniert, ist zwar in theoretischen Modellen beschrieben, allerdings bisher nie im Detail beobach- tet worden. Professor Dr. Dietmar Man- stein, Leiter des Instituts für Biophysi- kalische Chemie, ist es nun gemeinsam mit Forschern des Max-Planck-Instituts (MPI) für molekulare Physiologie in Dortmund, der Ruhr-Uni Bochum sowie der University of Texas in Houston ge- lungen, den Muskelkomplex mit bisher unerreichter Genauigkeit von 0,8 Na- nometern sichtbar zu machen – einer Auflösung von weniger als einem Milli- onstel Millimeter.

„Dies ermöglicht es erstmals, die genauen Vorgänge bei Muskelkontrak- tionen zu zeigen und auch die genaue Position von krankheitsverursachenden Mutationen der Muskelproteine zu er- kennen. Das ist eine Grundvorausset- zung zur Entwicklung von Therapien, beispielsweise für Herzerkrankungen“, sagt Professor Manstein. Die Erkennt- nisse veröffentlichten die Wissenschaft- ler in der Fachpublikation „Cell“.

Beim Zusammenziehen von Muskeln bewegt sich Myosin unter Energiever-

brauch entlang von Aktinfäden. Dabei regulieren Troponin und Tropomyosin die Bindung des Myosins an das Ak- tin: Geben sie die Bindungsstellen des Myosins am Aktin frei, so kann der My- osinmotor andocken, unter Kraftent- wicklung gelenkartig abknicken, Aktin mit sich ziehen und so den Muskel kontrahieren. Mithilfe neuer methodi- scher Ansätze und durch Kombination von Elektronenmikroskopie, Röntgen- kristallografie und computergestützter Simulationstechniken konnten die Wis- senschaftler die diesem Modell zugrun- deliegenden Wechselwirkungen nun erstmals im Detail zeigen. Sie erhielten

einen genauen Einblick in die strukturel- len Elemente des Muskels und können so das Zusammenspiel der einzelnen Proteine im Muskel besser verstehen.

So konnten sie beispielsweise die ge- naue Position von Tropomyosin auf dem Aktinfilament im Myosin-gebun- denen Zustand bestimmen und zeigen, dass Aktin tatsächlich Konformations- änderungen in Myosin bewirkt. „Wir haben so etwas wie eine Landkarte für Biochemiker gebastelt. Für sie wird es durch unsere Ergebnisse künftig leich- ter, Prozesse und Abläufe innerhalb der Muskulatur zu verstehen“, sagt Dr. Ste-

fan Raunser (MPI). bb

Die Basis der Bewegung

Wissenschaftler beobachten die Grundlage der Muskelbewegung mit bislang unerreichter Auflösung / Veröffentlichung in „Cell“

Zeigen Muskelkontraktion ganz detailliert: Dr. Mirco Müller und Professor Dr. Dietmar Man- stein, Institut für Biophysikalische Chemie, neben dem Protein-Kristallisationsroboter.

ransplantationsforscher an neuem Transregio beteiligt

Transplantationsforschung ist ein zentraler Aspekt der Gesundheitsfor- schung. Die MHH ist auf diesem Gebiet mit den Teams von Professor Haverich und Professor Klempnauer exzellent aufgestellt, was auch die DFG jetzt erneut mit ihrer Förderentscheidung anerkennt“, betonte die niedersächsi- sche Wissenschaftsministerin Johanna Wanka. „Als das größte Transplantati- onszentrum in Deutschland, Integrier- tes Forschungs- und Behandlungszen- trum Transplantation und bereits mit einem SFB zu Transplantationen aus- gestattet, bearbeiten wir in der MHH

viele Fragestellungen rund um das Thema“, sagte MHH-Präsident Profes- sor Dr. Dieter Bitter-Suermann. „Die er- neute Förderung ist ein weiterer Beleg für unsere Expertise.“ Die MHH ist mit der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, der Klinik für Gastro- enterologie, Hepatologie und Endokri- nologie, der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin und der Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, On- kologie und Stammzelltransplantation vertreten.

Grundlagenforscher und Kliniker ar- beiten im Transregio zusammen, um die Voraussetzungen für einen klinischen Einsatz beim Menschen von Zellen und Geweben des Schweins zu untersu- chen. „Es sollen neue Therapieformen zur Dämpfung des Immunsystems von möglichen Xenotransplantat-Empfän- gern entwickelt werden und Strategien zur gentechnischen Veränderung von Schweinezellen und -organen, sodass sie als Transplantate für den Menschen verwendet werden können“, betont Professor Dr. Reinhard Schwinzer, einer der Projektleiter im Transregio 127. stz

(34)
(35)

4/2012 FORSCHEN UND WISSEN 35

G

erät eine Infektion im Körper außer Kontrolle, beispielsweise bei einer Ent- zündung der Lunge oder im Bauchraum, droht eine Blutvergiftung, die schnell le- bensgefährlich werden kann: An einer

schweren Sepsis sterben allein in Deutschland rund 60.000 Patienten jährlich.

Die Betroffe- nen werden sofort mit Breitbandanti- biotika behandelt – doch eine um- fassende Studie zu dieser frühen An-

tibiotikatherapie gab es bisher noch nicht.

So konnten wichtige Fragen – ob etwa die Kombination zweier Antibiotika mit unter- schiedlichen Wirkungen von Vorteil ist – noch nicht beantwortet werden. Nun hat das Kompetenznetz Sepsis

(SepNet) eine solche Untersu- chung in 44 deutschen Inten- sivstationen durchgeführt und die Ergebnisse im renommier- ten Journal of the American Medical Association publiziert.

Die Autoren der MAXSEP- Studie um MHH-Professor Dr.

Tobias Welte und Professor Dr. Frank M. Brunkhorst vom Universitätsklinikum Jena stel-

len darin fest, dass es für die Patienten kein Vorteil ist, wenn sie zusätzlich zu einem Car- bapenem noch ein Fluorchinolon erhalten.

Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Studie fand von Oktober 2007 bis März 2010 statt, 600 Patienten nahmen teil.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Carbapeneme hochwirksame Antibiotika sind. Es sollte jedoch nur bei Patienten mit schwerer Infektion und hohem Sterberi- siko angewendet werden, die Therapiedauer sollte mit im Schnitt sieben Tagen möglichst kurz gehalten werden“, sagt Professor Welte. bb

Kombination bringt keinen Vorteil

Weltweit erste Studie zur frühen Antibiotikatherapie bei schwerer Blutvergiftung

Professor Dr. Frank M.

Brunkhorst

Professor Dr. Tobias Welte

Die MHH ist Deutschlands forschungs- stärkste medizinische Hochschuleinrich- tung. Das belegt der im Mai veröffent- lichte Förderatlas 2012 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). In der Zeit von 2008 bis 2010 wurden der MHH pro Professur 788.400 Euro bewilligt – so viel wie keiner anderen deutschen hoch- schulmedizinischen Einrichtung. Auch in absoluten Zahlen nimmt die MHH mit 88,5 Millionen Euro Förderung die Spit- zenposition ein. Sogar im Vergleich mit Volluniversitäten konnte die MHH trump- fen: Vor Jahren belegte sie Rang 44, jetzt Platz 28. „Die Zahlen belegen den Auf- wind, den unsere Forschung genommen hat, und bestärken uns, in unserer Strate-

gie fortzufahren“, betont MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann.

Der Atlas umfasst mehr als das bis- herige DFG-Förder-Ranking: Eine Fülle von Daten ist in Tabellen und Grafiken dargestellt und macht fach- und fakul- tätsbezogenes Volumen sowie die Un- terstützungen der EU und des Bundes- ministeriums für Bildung und Forschung sichtbar. Umfassender als bisher sind auch die „genderspezifischen Kennzah- len“.

Im Jahr 2011 finanzierte die DFG der MHH 19 Projekte in 45 Kliniken oder Instituten sowie zehn Großgeräte.

MHH-Forscher waren an acht Sonderfor- schungsbereichen (SFB) oder Transregios,

sechs (klinischen) Forschergruppen sowie fünf Schwerpunktprogrammen beteiligt.

Die Summe der Einzelförderungen stieg von 2008 um 62 Prozent auf 9,4 Millio- nen Euro. „Das ist eine erfreuliche Zahl, denn diese Normalverfahren sind oft die Grundlage für erfolgreiche Anträge für zukünftige SFBs oder Forschergrup- pen“, sagt Professor Dr. Reinhard Pabst, Vertrauensdozent der DFG an der MHH.

„Schauen Sie sich den neuen Förderatlas

an, es lohnt sich!“ mc

Kontakt: Professor Dr. Reinhard Pabst, Telefon (0511) 532-6742, pabst.reinhard@

mh-hannover.de. Der Förderatlas 2012 steht auf www.dfg.de/foerderatlas.

Förderatlas festigt MHH-Spitzenposition

Erfolg für Forschungsstrategie: MHH beste universitätsmedizinische Einrichtung

(36)
(37)

4/2012 FORSCHEN UND WISSEN 37

Dipl. Oec.

Volker Kirstein

Steuerberater Ilka Erben

Steuerberaterin Markus Dageförde

Steuerberater

H O H E N U F E R K A N Z L E I A M

Telefon (0511) 98996-0 Telefax (0511) 98996-66 E-Mail: info@kahu.de Internet: www.kahu.de Kanzlei Am Hohen Ufer

Kirstein, Erben, Dageförde Partnerschaft, Steuerberater Am Hohen Ufer 3A

30159 Hannover

Ihre Spezialisten für den Heilberufebereich

Henry Ford

»Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg.«

D

as Immunsystem wächst mit seinen Aufgaben: In den ersten Lebensjah- ren lernt es, auf Krankheitserreger zu re- agieren. So entsteht ein reaktionsfähiges immunologisches Gedächtnis aus spezi- fischen B- und T-Lymphozyten – das er- worbene Immunsystem. Doch auch schon vor der Geburt schützt das sogenannte angeborene Immunsystem den Körper.

MHH-Forscher haben nun entdeckt, dass bestimmte T-Lymphozyten schon vor der Geburt wissen, welche Aufgaben in der Immunabwehr sie später erwarten.

Das Team um Privatdozent Dr. Immo Prinz aus dem MHH-Institut für Immuno- logie konnte im Mausmodell zeigen, dass sich bestimmte Gamma/delta-T-Zellen be- reits vor der Geburt entwickeln und sich nach der Geburt wie Stammzellen selbst

erneuern. Sie werden nicht, wie andere T-Zellen der erworbenen Immunantwort, auch weiterhin im Erwachsenalter kons- tant neu gebildet. „Sie müssen somit ein- deutig zu den angeborenen Lymphozyten gezählt werden“, sagt PD Dr. Prinz. Die Gamma/delta-T-Zellen schütten den Bo- tenstoff Interleukin-17 aus und verteidigen Haut und Schleimhaut. Diese Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler in der angesehenen Fachzeitschrift Immunity.

Erst autoren sind Dr. Jan Haas, der mit die- ser Arbeit im Januar 2012 sehr erfolgreich seine Doktorarbeit im Graduiertenpro- gramm „Infektionsbiologie“ im Zentrum für Infektionsbiologie (ZIB) abgeschlossen hat, und Sarina Ravens.

„Wir wussten bereits, dass diese Gamma/

delta-T-Zellen sehr schnell nach der Geburt

sehr viel Interleukin-17 produzieren kön- nen. Jetzt konnten wir den Unterschied zu anderen Lymphozyten, die ebenfalls dieses Zytokin produzieren können, mithilfe gene- tischer Modelle klären“, sagt Dr. Haas. „Wir vermuten, dass Interleukin-17 produzie- rende Gamma/delta-T-Zellen die Funktion einer immunologischen Grundausstattung wahrnehmen“, erläutert Sarina Ravens.

„Noch offen bleibt die Frage, welche An- tigene solche Gamma/delta-T-Zellen genau erkennen“, ergänzt PD Dr. Prinz. Dieses Er- gebnis und zukünftige Erkenntnisse werden helfen, die Ausbildung und Regulation des Immunsystems von Neugeborenen besser

zu verstehen. bb

Starke Abwehr schon vor der Geburt

Bestimmte T-Zellen sind Teil der „Erstausstattung“, wie MHH-Immunologen herausfanden

Am Durchflusszytometer: Privatdozent Dr. Immo Prinz (vorn) und Dr. Jan Haas.

Privatdozentin Dr. Christine Radtke, Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Plastische, Hand- und Wiederherstel- lungschirurgie unter der Leitung von Professor Dr. Peter Vogt, hat im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesell- schaft für Chirurgie (DGCH) in Berlin den Von-Langenbeck-Preis erhalten.

Die Auszeichnung ist mit 10.500 Euro der höchstdotierte Wissenschaftspreis der deutschen chirurgischen Dachgesellschaft und nach ihrem Gründungspräsidenten

Bernhard von Langenbeck benannt. Bis- her vergab ihn die DGCH 61-mal, und PD Dr. Radtke ist die erste Frau aus dem Bereich der Plastischen Chirurgie, die ihn verliehen bekommt. Die Preisverleihung fand im April statt.

PD Dr. Radtke bekam die Auszeich- nung für ihre besonderen wissenschaftli- chen Leistungen. Forschungsschwerpunkt ist die Verbesserung der axonalen Regene- ration und Remyelinisierung im periphe- ren und zentralen Nervensystem durch

die Trans plan tation olfaktorischer Glia- zellen.

Der Von-Lan- genbeck-Preis ist eine Auszeichnung für beson ders he- rausragende wis- senschaftliche Leist-

ungen auf dem Gebiet der Chirurgie, um den sich Oberärzte und Assistenten

bewerben können. bb

Dr. Christine Radtke erhielt Von-Langenbeck-Preis

PD Dr. Christine Radtke

(38)
(39)
(40)
(41)

4/2012 LERNEN UND LEHREN 41

S

chlange mit Bandscheibenvorfall, Stoff- hase mit gebrochenen Schlappohren oder Teddybär mit Bauchschmerzen: All diese Fälle behandelten Medizinstudenten der MHH am 4. und 5. Juni im Teddybär- krankenhaus Hannover, in der Studenten- cafeteria des vorklinischen Lehrgebäudes.

Ziel des gemeinnützigen Projektes ist es, Kindern auf spielerische Art und Weise die Furcht vor Ärzten und Krankenhäusern zu nehmen.

Kinder zwischen vier und sieben Jahren in zahlreichen Kindergärten aus Hannover haben ein- bis zweimal im Jahr die Gele-

genheit, mit ihrem kranken oder verletz- ten Kuscheltier die offene Sprechstunde zu besuchen, die Medizinstudierende aller Fachsemester in der MHH anbieten. Die an- gehenden Ärztinnen und Ärzte leisten Erste Hilfe und versorgen die Kuscheltiere medi- zinisch: Fieber messen, Herz oder Lunge ab- horchen, Blut abnehmen – eben alles, was zu einer umfassenden Untersuchung dazu- gehört. Ein gebrochenes Bein wird fachge- recht geröntgt, bei Bauchschmerzen kommt das Sonografiegerät zum Einsatz, und im

OP werden Augen wieder angenäht. So erleben Kinder die Krankenhaussituation hautnah, ohne selbst von der ärztlichen Un- tersuchung betroffen zu sein.

Die Idee zu dem Projekt stammt von der Universität Trondheim in Norwegen. Inzwi- schen gibt es zahlreiche Teddybärkranken- häuser in ganz Europa – seit 2002 auch an der MHH. Schirmherren der Aktion sind Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr und MHH-Präsident Professor Dr. Dieter

Bitter-Suermann. Id

Keine Angst vor weißen Kitteln

Im Teddybärkrankenhaus nehmen Studierende Kindern die Furcht vor dem Arztbesuch

Tut gar nicht weh:

Aufmerksam beobachten Damian und Ilani den Verbandswechsel von Medizinstudent Leo Jentsch.

(42)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE