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Archiv "Arztberuf: Rahmenbedingungen müssen stimmen" (15.08.2008)

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A1740 Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 3315. August 2008

B R I E F E M E D I E N

an die Wand hängen kann – zum Aufbauen und vielleicht als Hinweis für die Verwaltung und kaufmänni- sche Direktionen.

Dr. Thomas Schneider,Asklepios-Klinik Nord Heidberg, Tangstedter Landstraße 400, 22417 Hamburg

ARZTBERUF

Zu dem Leserbrief

„Wer wen fördert“

(DÄ 21/2008 von Dr.

med. Ulrich Haag) zum Thema „Die Me- dizin wird weiblich“

Rahmenbedingungen müssen stimmen

Der Leserbrief von Dr. Ulrich Haag kann nicht unwidersprochen hinge- nommen werden. Es ist richtig, dass wir inzwischen einen Studentin- nenanteil von 60 bis 70 Prozent in der Humanmedizin haben. Es ist auch richtig, dass wir einen Haus- ärztemangel haben. Diese beiden Tatsachen in einen Zusammenhang zu bringen, und zwar dergestalt, dass Ärztinnen eine hausärztliche Tätigkeit, speziell auch auf dem Land, „nicht ausüben können oder wollen“, kann man so nicht stehen lassen. Es gibt sehr viele hervorra- gende und engagierte Hausärztinnen auch heute schon und auch nicht nur in städtischen Bereichen. Allerdings ist es besonders im ländlichen Be- reich sehr schlecht um eine arbeits- platznahe und arbeitszeitkompatible Kinderbetreuung bestellt – sowohl für berufstätige Hausärztinnen als auch für berufstätige Hausärzte.

Viele junge Männer und Frauen ent- scheiden sich heutzutage auch ge- gen den Beruf Arzt, weil die Ver- dienstmöglichkeiten relativ gering sind und es schwer ist, eine Familie zu ernähren . . . Fazit: Es ist nicht die Tatsache, ob Frauen oder Män- ner den Arztberuf ausüben, nachtei- lig, sondern ob die Rahmenbedin- gungen so sind, dass sowohl Män- ner als auch Frauen ihre Kapazitä- ten voll dem Beruf zugutekommen lassen können . . .

Dr. med. Karin Rudzki,Krohnstieg 41–43, 22415 Hamburg

VIKTOR VON WEIZSÄCKER

Neues entdecken, Neues schaffen

Heute haben viele Menschen den Eindruck, dass in der Medizin nicht alles zum Besten steht. Obwohl sie im Prinzip so viel kann wie noch nie in der Geschichte der Menschheit, wird sie in den Kämpfen um die Res- sourcenverteilung immer mehr zer- rieben. Übermäßige Orientierung an der Naturwissenschaft, Kostenstei- gerungen, Ärztemangel und Neure- gulierungen sind dafür nur Sympto- me. Es ist deshalb nicht überra- schend, dass verantwortungsbewuss- te Ärzte immer wieder neu nach der Essenz der Medizin suchen. Das von Wilhelm Rimpau und Klaus Dörner herausgegebene Lesebuch gehört zu diesen Anstrengungen.

In einem Vorwort wird zunächst die Krise der Medizin charakte- risiert und in einem zweiten das Le- ben und das Werk Viktor von Weiz- säckers vorgestellt. Der Hauptteil besteht aus einigen zentralen Schrif- ten des bedeutenden Arztes. Jedem Abschnitt ist eine Einleitung der Herausgeber vorangestellt. Auf die- se Weise wird es dem Leser gut möglich, sich von der Denkweise von Weizsäckers ein Bild zu ma- chen, ohne sich selbst durch sein riesiges Werk durcharbeiten zu müssen.

In der heutigen Zeit der großen technischen Errungenschaften in der

Medizin ist das Entschei- dende an diesem Buch, dass ein Arzt zu Wort kommt, der nicht nur gestörte kör- perliche Vorgänge diagnos- tiziert, sondern die Patien- ten bewusst auch als Men- schen wahrnimmt. Von Weizsäcker betont, dass sich körperliche Störungen immer auf die ganze Person auswirken und sich die per- sönliche Betroffenheit eines Menschen in der Regel auch körperlich ausdrückt.

Durch diese Betrachtungsweise wird die Praxis der Medizin zu einer faszinierenden Tätigkeit und jede Begegnung eines Arztes mit einem Patienten zur Möglichkeit, Neues zu entdecken und Neues zu schaffen.

Die Medizin verliert dadurch den einseitigen Charakter einer natur- wissenschaftlich orientierten Repa- raturwerkstatt und erhält einzigarti- ge menschliche Qualitäten.

Das Buch ist anregend und le- senswert für Studierende der Medi- zin und für Ärzte, die sich darum be- mühen, ihre Patienten besser zu ver- stehen. Es ist immer wieder ermuti- gend, dass es Menschen wie Viktor von Weizsäcker gegeben hat, die uns zeigen, wie es nicht nur auf natur- wissenschaftlicher, sondern auch auf der persönlichen Ebene möglich ist, Probleme von Patienten rational zu durchdenken und Patienten als Men- schen zu begegnen. Johannes Bircher Viktor von Weizsäcker:

Warum wird man krank? Ein Lesebuch.

suhrkamp Taschenbuch 3936. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2008, 342 Seiten, kartoniert, 10 Euro

BÜCHER – NEUEINGÄNGE

Medizin/Naturwissenschaft

Paul L. Marino: Das ICU-Buch. Praktische Intensivmedizin.

4. Auflage. Urban & Fischer, München, 2008, 813 Seiten, gebunden, 94,95 Euro

R. Erbel, R. Körfer, B. Nowak, Th. Paul: medführer® Herz/Gefäße.Kardiologie · Kardiochirurgie · Gefäßchirurgie.

Deutschland 2008. 5. Auflage. medführer GmbH, Heidel- berg, 2008. 648 Seiten, kartoniert, 24,90 Euro (Sonderpreis für Ärzte: 14,95 Euro) zzgl.Versandkosten, bestellbar über das Internetportal www.medfuehrer.de.

John F. Clarkin, Frank E. Yeomans, Otto F. Kernberg:

Psychotherapie der Borderline-Persönlichkeit. 2. Auf- lage, Schattauer, Stuttgart, 2008, 350 Seiten, gebunden, 49,95 Euro

Hans Assmus, Gregor Antoniadis (Hrsg.): Nervenkom- pressionssyndrome. Steinkopff, Heidelberg, 2008, 210 Seiten, gebunden, 79,95 Euro

Andreas Ruß, Marc Deschka: Arzneimittel Rettungs- dienst pocket. 2. Auflage. Börm Bruckmeier Verlag, Grün- wald, 2008, 304 Seiten, kartoniert, 12,95 Euro

Wolfram Dempke: Molekulare Therapie in der Häma- tologie/Onkologie.2. Auflage, UNI-MED Verlag, Bremen, 2008, 192 Seiten, Hardcover, 39,80 Euro

T. Junginger, A. Perneczky, C.-F. Vahl, C. Werner (Hrsg.):

Grenzsituationen in der Intensivmedizin. Entscheidungs- grundlagen. Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2008, 280 Seiten, broschiert, 34,95 Euro

Andreas D. Ebert: Gynäkologische Laparoskopie. De Gruyter, Berlin, 2008, 94 Seiten, kartoniert, 34,95 Euro

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Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 3315. August 2008 A1741

M E D I E N

PSYCHIATRIE

Auf das Wesentliche konzentriert

Ein Buch über die „Psychiatrische Therapie“ von einem einzigen Au- tor, und dann auf nur 330 Seiten?

Aldenhoff wagt das Unterfangen, und es entsteht eine lobens- und le- senswerte Monografie. Als „Praxis- buch“ konzipiert, wird das Buch dem Anspruch eines für die Praxis geschriebenen Textes gerecht. Der Stil ist klar und prägnant, die in psy- chiatrischen Büchern so häufig zu findenden Abschweifungen fehlen hier erfrischenderweise. Das Buch ist „to the point“ und scheut auch nicht die Stellungnahme zu heiklen Themen, wie zum Missbrauch in therapeutischen Beziehungen. Die einerseits an Störungsbildern, ande- rerseits an den Behandlungsverfah- ren orientierte Systematik erleich- tert das Auffinden der relevanten In- formationen. Viele praktische Rat- schläge und Fallbeispiele aus der klinischen Tätigkeit lockern den Text auf und machen ihn gerade für Nichtpsychiater interessant. Zum Buch gehört eine CD-ROM mit ei- nem kleinen PC-Programm zu Arz- neimittelinteraktionen und -neben- wirkungen.

Bei so viel Lob seien aber auch Verbesserungsvorschläge erlaubt:

Bei allem Hang zur Klarheit und Ver- zicht auf verzierende Wendungen wären gelegentlich einige die Kapitel und Unterkapitel verbindende Sätze dem Lesefluss dienlich. Der speziel- le Psychotherapieteil ist mit zwölf Seiten kurz geraten, jedoch findet man viele Hinweise zur Psychothe- rapie im störungsorientierten Teil.

Leider enthält das Buch keine Abbil- dungen, und die grau-schwarze Hin- terlegung der Arzneimittelinforma- tionen ist eher störend.

Gleichwohl ist dies ein gut ge- lungenes Praxisbuch zur psychia- trischen Therapie, das aufgrund seiner auf das Wesentliche kon- zentrierten Darstellung auch für (Noch-)Nichtpsychiater interes- sant sein dürfte. Wolfgang Gaebel

Josef Aldenhoff: Psychiatrische Therapie.Mit CD-ROM „Psychopharmakaguide“. Schattauer, Stuttgart, New York, 2007, 330 Seiten, gebunden, 69 Euro

Referenzen

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