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Marzahn-Hellersdorfer Bezirks-Journal:

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Straßenschäden: Bezirk fordert Programm

Allein in Marzahn-Hellersdorf werden 60 Mio. Euro benötigt, um Fahrbahnen zu erneuern.

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ie Straßen in Marzahn-Hellers- dorf befinden sich in einem katastrophalen Zustand. Inzwi- schen sind auch viel befahrene Haupt- straßen wie die Landsberger Allee oder die B1 in Biesdorf so stark beschädigt, dass sie dringend saniert werden müss- ten. Doch der Jahresetat für derartige Maßnahmen beträgt gerade einmal 3,8 Millionen Euro, wie Stadtentwicklungs- stadtrat Christian Gräff (CDU) dem Bezirks-Journal auf Nachfrage mitteilte.

„Wir bräuchten 10 Millionen Euro pro Jahr, um das Nötigste zu machen und 60 Millionen Euro, für dringende Sanie- rungen“, sagte Gräff.

Inzwischen ist das gesamte Straßen- netz von Marzahn-Hellersdorf von klei- neren und größeren Kratern übersäht.

Vor allem die zu DDR-Zeiten aus Be-

tonplatten gegossenen Fahrbahnbeläge weisen immer mehr Schäden auf, die meist mit Teer aufgegossen werden.

Hinzu kommt, dass in den Siedlungs- gebieten wie Biesdorf, Mahlsdorf oder Kaulsdorf viele Straßen nach wie vor gar keine Fahrbahndecke haben. Gräff kündigte an, diese Abschnitte wenigs- tens mit einer provisorischen Asphalt- decke versehen zu lassen.

Gräff fordert ein Investitionspro- gramm von mindestens 10 Millionen Euro pro Jahr und Bezirk. Unterstüt- zung bekommt er dazu vom Automobil- club ADAC, der das Land Berlin in der Pflicht sieht. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sieht sich hier jedoch nicht zuständig und verweist an den Fi- nanzsenator. (gäd.)

Lesen Sie weiter auf Seite 2.

JUBILÄUM: Hellersdorf wird 30 – persönliche Erinnerungen. S. 4

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Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorfer

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Bezirks-Leben

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Mai 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Straßenschäden: Bezirke fordern Programm

INFRASTRUKTUR: Die Straßen in Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf sind in einem miserablen Zustand.

ADAC und Bezirksverwaltungen fordern vom Land Berlin Konzepte. Das aber sieht sich nicht zuständig.

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ie Landsberger Allee ist stadt- auswärts eine reine Kraterpiste:

Auf dem gut einen Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Blum- berger Damm und der Zossener Straße ist die zweispurige Straße derart mit Schlaglöchern übersät, dass inzwischen ein Dutzend Schilder Autofahrer davor warnen. Gleichzeitig gilt Tempo 30. Gut beraten ist, wer sich an die Geschwin- digkeitsbegrenzung hält. Wer schneller fährt, riskiert mindestens Schäden am Unterboden seines Fahrzeugs oder an den Rädern.

Gut ein Fünftel aller Straßen befindet sich in Marzahn-Hellersdorf „in einem Zustand, in dem akut etwas passieren muss“, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU). Darüber hinaus müsste bei jeder zweiten Straße im Be- zirk die Asphaltdecke erneuert werden,

„um die Substanz zu erhalten“. Allein um die dringendsten Sanierungen in Auftrag zu geben, bräuchte der Bezirk 60 Millionen Euro, schätzt Gräff. Pro Jahr, sagt der Bezirksstadtrat, müssten zehn Millionen Euro in den Etat einge- stellt werden. Allerdings sind das aktu- ell nur Wunschträume. Derzeit stehen im Haushalt zwei Millionen Euro be- reit, weitere 1,8 Millionen Euro steuert das Land Berlin über sein sogenanntes Schlaglochsanierungsprogramm zu.

Glück für Marzahn-Hellersdorf: Weil andere Bezirke ihre Mittel nicht immer ausschöpfen, fließt ein kleiner Teil der Überschüsse nach Marzahn-Hellersdorf.

Fast jede Hauptstraße betroffen Besonders bedenklich: Inzwischen ist so gut wie jede große Hauptverkehrs- straße beschädigt. Dazu gehört auch die Straße Alt-Biesdorf, die Teil der Bundes- fernstraße 1/5 ist. Sie müsste dringend grunderneuert werden. Dort, zwischen Blumberger Damm und der Grenze zum Bezirk Lichtenberg, gibt es teilweise noch einen Plattenbelag aus DDR-Zei-

ten. Ähnlich sieht es bei der Hellersdor- fer Straße oder der Cecilienstraße aus.

Hunderte Kilometer des Straßennetzes sind zudem ohne Rad- und Gehwege, in den Siedlungsgebieten stellen unbefes- tigte Straßen weiterhin ein Problem dar.

Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU) sieht vor allem das Land Berlin in der Verantwortung. „Wir brau- chen in Berlin ein Programm, damit wir die gute Infrastruktur erhalten können“, lautet seine Forderung. Er fordert ein Sanierungsprogramm und hofft, dass nach den Wahlen das Thema Eingang in ein Koalitionsprogramm finden wird.

Gräff bleibt jedoch realistisch. „Ich den- ke, dass wir in Berlin eine schlechte Lob- by haben“, sagt er und meint damit vor allem die Außenbezirke.

Der ADAC fordert seit langem mehr Geld für die Bezirke. „Wir bemängeln, dass es keine systematische Instandset- zung von Straßen gibt“, sagt Sprecher Jörg Becker vom Automobilclub. Er kritisiert, „dass nur stellenweise geflickt oder saniert wird“. Er schlägt vor, groß- flächig heranzugehen und Straßen lieber komplett länger zu sperren, sie dafür aber gleich richtig instandzusetzen. „Ein solches Programm lässt sich aber nicht in einer Sommersaison abwickeln“, sagt Becker. Durch die derzeitige Flickschus- terei werde bislang eher Geld verbrannt.

Unterstützung vom Land Berlin kön- nen sich die Bezirke aber nicht erhof- fen. Ganz im Gegenteil. Derk Ehlert, Sprecher von Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) – welcher selbst viele Jahre Baustadtrat in Lichtenberg war –, spielt den Ball zurück in die Be- zirke. „Mit mehr Finanzmitteln ist es leider nicht getan: die Instandsetzung der Straßen muss auch ausgeschrieben, beauftragt, koordiniert und kontrol- liert werden. Und dafür sind die Be- zirke zuständig.“ Ehlert ergänzt: „Mit dem Schlaglochprogramm haben die Bezirke bereits zusätzliche Mittel be- kommen, die aber auch innerhalb eines Haushaltsjahres ausgegeben werden müssen.“

Schilder warnen auf der Landsberger Allee stadtauswärts für Straßenschäden.

von Marcel Gäding

Einer der Krater auf der Landsberger Allee in Höhe des Betriebshofes Marzahn.

FOTOS: MARCEL GÄDING

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Bezirks-Leben 3

Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Mai 2016

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er Bezirk Marzahn-Hellersdorf reagiert auf den anhaltenden Zuzug von Familien nach Mahlsdorf: Neben neuen Kitas plant die Verwaltung auch, die vor sieben Jahren geschlossene Schule in der Elsenstraße wieder ans Netz zu nehmen und eine neue Oberschule zu bauen. Darüber in- formierte Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) auf einer Informations- veranstaltung des Bürgervereins Mahls- dorf-Süd. Daran nahm auch Verkehrs- staatssekretär Christian Gaebler (SPD) teil.

Mahlsdorf gehört zu den Stadtteilen im Bezirk, in denen die Zahl der Einwoh- ner besonders stark zunimmt. In den ver- gangenen zwei Jahren entstanden in dem Siedlungsgebiet etliche neue Wohnparks.

Zwischen den Jahren 2000 und 2015 zo- gen zusätzlich nach Angaben des Amtes für Statistik mehr als 3.000 Menschen nach Mahlsdorf. Dieses Wachstum stellt die Verwaltung jedoch vor große Proble- me: Derzeit geht man davon aus, dass in Mahlsdorf allein 500 zusätzliche Kita- plätze entstehen müssten, um die Nach- frage zu decken, wie Jugendstadträtin Ju- liane Witt (DIE LINKE) sagte. Die gute Nachricht: In diesem und im nächsten Jahr werden neue Kitas gebaut. Dadurch entstehen 300 neue Plätze. Ähnlich groß ist die Nachfrage nach Schulen, so dass die erst 2008/2009 geschlossene Ober- schule am Elsengrund wieder reaktiviert wird. Bezirksbürgermeister Komoß kün- digte an, dass das Gebäude saniert wer- den soll. Er geht davon aus, dass Planung und Bauarbeiten ungefähr vier Jahre dauern. „Vorgesehen ist die Eröffnung einer neuen Grundschule“, sagte Ko- moß auf der Bürgerversammlung. Weil viele Oberschüler derzeit bis nach Köpe- nick fahren müssen, möchte der Bezirk in Mahlsdorf zudem eine Oberschule bauen. Gut 31 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Vorgesehen ist, die auf acht Jahre angesetzte Planungs- und Bauzeit um „vier bis fünf Jahre zu ver- kürzen“, sagte Komoß. Der Bezirk wolle dafür ein Modellprojekt starten und mit Hilfe des Abgeordnetenhauses den zü- gigeren Bau vorantreiben. Noch Ende Mai, Anfang Juni soll es hierzu im Par-

lament einen entsprechenden Beschluss geben, „so dass wir unmittelbar danach in die Planung gehen könnten“.

Vorgesehen ist auch, das Zentrum von Mahlsdorf rund um den S-Bahnhof in der Hönower Straße aufzuwerten. Nach Auskunft von Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU) weiche der bis- lang in einer alten DDR-Kaufhalle un- tergebrachte REWE-Supermarkt einem Neubau, an dem auch 220 zusätzliche Fahrradstellplätze entstehen. Verkehrs- staatssekretär Gaebler erklärte außer- dem, dass ab Ende 2017 am Bahnhof Mahlsdorf auch Regionalbahnen halten werden.

Größtes Problem aber wird der Aus- bau der Straßenbahnstrecke sein, die Kö- penick mit dem S-Bahnhof Mahlsdorf verbindet. Zwar wurden auf einigen Ab- schnitten der Linie 62 bereits die Takt- zeiten verkürzt. Weil die Straßenbahn aber weitestgehend auf nur einem Gleis fahren kann, ist ein zweigleisiger Aus- bau unumgänglich. Das Problem: Vor allem auf dem Abschnitt zwischen der Rahnsdorfer Straße und der Straße Alt- Mahlsdorf beziehungsweise zwischen Alt-Mahlsdorf und dem S-Bahnhof Mahlsdorf ist die Straße sehr eng. Ange- dacht ist deshalb, einen Teil des Autover- kehrs auch über die Straße an der Schule und die Landsberger Straße zu führen.

Dafür sind Planfeststellungsverfahren notwendig, die viel Zeit kosten werden.

In weiter Ferne liegt auch die Eröff- nung eines Bürgerhauses. Der Bezirk scheiterte bislang mit seiner Suche nach einem freien Träger, der idealerweise über ein passendes Grundstück verfügt.

Eine neue Option brachte Klaus Lichten- stein vom Bürgerverein auf der Bürger- versammlung ins Spiel: das Gasthaus St.

Hubertus, das Ende März seinen Betrieb einstellte. Der Eigentümer wäre nach Lichtensteins Darstellung bereit, rund 250 Quadratmeter Nutzfläche für 2.000 Euro im Monat zu vermieten. Sozial- stadträtin Dagmar Pohle (DIE LINKE) lehnt eine Anmietung jedoch ab. Den- noch machte sie den rund 150 Mahlsdor- fern auf der Bürgerversammlung Hoff- nung. Es müsste sich ein Träger finden, der ein finanzierbares Konzept vorlege.

„Wenn es solche Interessenten gibt, ist das Bezirksamt bestimmt bereit, die Fra- ge neu aufzugreifen.“

KIEZ: Das Bezirksamt reagiert auf den Bevölkerungszuwachs im Siedlungsgebiet.

Neue Schulen und Kitas für Mahlsdorf

An einigen Stellen verkehrt die Straßenbahnlinie 62 zweigleisig. Ein Ausbau ist jedoch sehr zeitaufwändig, allein der Planungen wegen.

Der Bahnhof Mahlsdorf wird 2017 auch Station für die Regionalbahn. Dadurch ver- kürzt sich die Fahrzeit in die Berliner Innenstadt. FOTOS: MARCEL GÄDING

von Marcel Gäding

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Bezirks-Leben

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Mai 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

In den Gründerjahren fehlte manches

JUBILÄUM: Hellersdorf wird 30 Jahre alt. Ganz persönliche Erinnerungen an Bummibus und Adebar.

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ls wir im Herbst 1986 nach Kaulsdorf-Nord zogen, existier- te der Bezirk Hellersdorf bereits vier Monate. Doch das interessierte uns eigentlich recht wenig, war lediglich be- deutsam für die polizeiliche Anmeldung und den Antrag auf einen Krippenplatz beim Rat des Stadtbezirks. Das Wich- tigste für uns: Wir hatten eine fernbe- heizte Wohnung bekommen – 4. Stock im Fünfgeschosser ohne Fahrstuhl. Das bedeutete mit Kleinkind zwar eine ganz schöne Schlepperei. Allerdings hatte die vom Wohnungskombinat Neubranden- burg gebaute Wohnung 61 Quadratmeter und insgesamt drei Zimmer, was damals für drei Personen fast luxuriös war.

Weil das Kinderzimmer aber nur ein langer Schlauch war, räumten wir es gar nicht erst als solches ein. Unser Sohn bekam das wesentlich vorteilhafter ge- schnittene Schlafzimmer, wir machten aus dem Kinderzimmer einen kombi- nierten Schlaf- und Arbeitsraum. Im kleinen Flur wurde ein tiefer Hänge- schrank gleich über der Eingangstür ein- gebaut, die gespundeten Bretter hatten wir mit dem Kinderwagen von irgendwo her aus Kaulsdorf geholt. Das ist mir im- mer noch gut in Erinnerung, weil es eine ganz schöne Plackerei war, sie so nach Hause zu transportieren. Denn weder besaßen wir damals ein Auto, noch war mit Kinderwagen auch nur ansatzweise gut in Busse zu kommen, die zunächst das einzige öffentliche Verkehrsmittel in Hellersdorf waren.

Im damals jüngsten Bezirk Ostber- lins gab es nämlich ausgesprochen viele Kinderwagen. Das Durchschnittsalter betrug 26 Jahre, die Durchschnittsfami- lie hatte zwei Kinder. Kein Wunder, dass der Platz in den Bussen nicht ausreichte.

Deshalb machten die Verkehrsbetriebe aus der Not eine Tugend und richteten eine ganz spezielle Linie für Leute mit Kinderwagen ein. Die sogenannten Bum- mi-Busse, die zum S-Bahnhof Kaulsdorf führten, hatten einen Extra-Fahrplan

und keine Sitze. Die Bummi-Linie wurde erst eingestellt, als die U-Bahnlinie 5 bis nach Hellersdorf verlängert worden war.

Ganz fertig war der Streckenabschnitt Tierpark – Hönow am 1. Juli 1989. Da- mals mussten wir aber schon lange nicht mehr den Bummi-Bus nehmen. Da war unser Sohn schon vier Jahre alt, viel län- ger als 18 Monate saß seinerzeit kaum ein Kind im Kinderwagen. Zudem hat- ten wir das Glück, einen Platz in einer Kita gleich neben unserem Wohnhaus zu erwischen, mussten also nicht zur Krippe oder zum Kindergarten fahren. Die Ein- richtung wurde übrigens nach der Wen- de nicht mehr lange gebraucht, später in

den Jugendtreff Titanic umgewandelt und dann Mitte der 2000er-Jahre abge- rissen. Heute fehlen wieder Kitaplätze.

Als wir nach Kaulsdorf-Nord zogen, standen die Häuser dort schon etwa drei Jahre. Die Gummistiefelzeit der Grün- derjahre haben wir also selbst nicht mehr miterlebt. Auch gab es bereits zwei Kauf- hallen und eine der damals typischen Clubgaststätten. Unsere hieß „Meck- lenburg“, da bekamen auch die Schüler tagsüber ihre Mittagsmahlzeit. Oben war die eigentliche Gaststätte, immer gut besucht und nach meiner Erinnerung schmeckten die dort angebotenen Ge- richte ziemlich lecker. Seit vielen Jahren

gibt es das „Mecklenburg“, wie die meis- ten früheren Gaststätten in den Neubau- gebieten, nicht mehr. Jetzt befindet sich in den Räumen eine Kampfsportschu- le, das Gebäude und sein Umfeld sieht ziemlich verwahrlost aus. Gehalten hat sich dafür der „Klabautermann“, eine kleine Eckkneipe in der Bansiner Straße.

Vielleicht auch deshalb, weil dort nach wie vor Rauchen erlaubt ist.

Anfangs gab es in den neu errichteten Vierteln, wo fast 100.000 Menschen leb- ten, nur sehr wenige Geschäfte. Einige für Waren des täglichen Bedarfs wur- den deshalb provisorisch in Sporthallen untergebracht. Spiel- und Sportplätze waren Mangelware, ebenso Kulturein- richtungen. So wurde in einem kleinen Jugendclub das erste Kino der Großsied- lung eingerichtet, die „Kiste“ an der Hei- denauer Straße, wo auch noch jetzt Fil- me gezeigt werden. Dort, wo sich heute die „Helle Mitte“ erstreckt, war eine un- krautüberwucherte Brache. Immer wie- der war von den DDR-Verantwortlichen der Bau des Zentrums für die Großsied- lung verschoben worden. Die Hellers- dorfer Mitte wurde erst einige Jahre nach der Wende gebaut und 1997 eröffnet.

Einer der Anziehungspunkte der ers- ten Jahre war das alte Dorf Hellersdorf.

Auf dem Markt (heute steht dort ein Supermarkt) gab es verschiedene Ver- kaufsstände und -kioske. Ein Muss bei Spaziergängen in der warmen Jahreszeit mit unserem Sohn war der Aufenthalt am Storchenest, das Meister Adebar je- des Frühjahr bezog. Es befand sich auf dem Schornstein einer früheren Gärt- nerei. Der Storch schaffte es sogar aufs alte Hellersdorfer Wappen, eine benach- barte Kleingartenkolonie wurde „Stor- chennest“ genannt. Sie heißt bis heute so, obwohl die Störche schon seit Mitte der 1990er-Jahre Hellersdorf nicht mehr anfliegen. An die Plattenbauten mit den vielen Menschen hatten sich die Tiere noch gewöhnt, dass aber mit dem Bau des Kaufparks Eiche und danebenlie- genden Wohnsiedlungen die Felder ver- schwanden, auf denen sie ihre Nahrung gefunden hatte, vergrämte sie endgültig.

von Birgitt Eltzel

HELLERSDORFER CHRONIK: EIN FEST ZUM JUBILÄUM

Erstmals erwähnt wird Hellersdorf 1375 im Landbuch Kaiser Karl IV. Der Gutsbezirk wird bei der Gründung von Groß-Berlin 1920 eingemeindet und Teil von Lichtenberg. 1979 kommt Hellers- dorf zum neu gegründeten Stadtbezirk Marzahn. 1980 werden die Neubauge- biete von Kaulsdorf-Nord montiert, 1984 beginnt der Bau der Plattenbauten rund um das alte Dorf.

Am 1. Juni 1986 wird Hellersdorf, zu dem auch die Siedlungsgebiete Mahlsdorf und Kaulsdorf gehören, ein eigenständiger Bezirk. Etwa 44.000 Wohnungen in Großblockbauweise entstehen bis 1990 in der Großsiedlung.

Der übergroße Teil davon ist inzwischen

komplett modernisiert. Zurzeit saniert die Deutsche Wohnen die Häuser rund um die Hellersdorfer Promenade.

Nach der Wende wird der bis dahin un- fertige Bezirk komplettiert. Letzte Plat- tenbauten werden 1990 fertig gestellt.

1997 wird das Zentrum „Helle Mitte“

eröffnet – mit Geschäften und Gaststät- ten, dem Rathaus, einem Multiplex-Kino, einem Oberstufenzentrum und einer Fachhochschule, einem Ärztezentrum und weiteren Einrichtungen. Doch die

„Helle Mitte“ leidet unter zu wenig Kauf- kraft, insbesondere der nahegelegene Kaufpark Eiche in Brandenburg zieht Kunden ab. Zudem wohnen inzwischen in den umliegenden Vierteln vor allem

sozial Schwache. So wird das Kino, einst das Multiplex mit den meisten Besu- chern in Berlin, verkleinert. In einem Teil der Kinosäle wird das „Bergwerk“ einge- richtet, der einzige Indoor-Klettergarten Berlins. Im früheren C&A-Kaufhaus eröffnet ein großes Fitnessstudio.

Innerhalb des Programms Stadtumbau Ost werden wegen massiven Bevöl- kerungsrückgangs (teilweise stehen zwischen 11 und 12 Prozent der Woh- nungen leer) in Marzahn-Hellersdorf rund 4.300 Wohnungen abgerissen, in Hellersdorf vor allem zwischen Zosse- ner Straße und Hellersdorfer Graben.

Dazu kommen viele Einrichtungen des gesellschaftlichen Bedarfs wie Kitas

und Schulen. Seit 2009 steigt die Bevölkerungszahl wieder. Erneut ziehen junge Familien in den Bezirk, gefragt wegen erschwinglicher Mieten ist nun auch wieder die Großsiedlung. Es wird erneut gebaut, u.a. an der Hasenholzer Allee gegenüber den „Gärten der Welt“.

Auf der Fläche an der Zossener/Alte Hellersdorfer Straße soll die städtische Gewobag ein Wohnungsneubau-Projekt realisieren.

Der 30. Geburtstag von Hellersdorf wird am Freitag, 3. Juni, mit einem Classic-Open-Air auf dem Fritz-Lang- Platz (Helle Mitte) festlich begangen.

Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Kinderwagen, wohin das Auge schaut. Wer in Hellersdorf eine Wohnung bekam, hatte das große Los gezogen. FOTO: ADN/ BUNDESARCHIV/ BILD 183-1986-0128-002

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Bezirks-Leben 5

Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Mai 2016

Das Fest der Nachbarn auf dem Victor-Klemperer-Platz

KOLUMNE: Bündnis wirbt für ein buntes, offenes und vielfältiges Marzahn-Hellersdorf

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n diesem Jahr findet am 28. Mai das zweite Fest der Nachbarn auf dem Victor-Klemperer-Platz statt. Das Fest soll vor allem Menschen aus dem Bezirk zusammenbringen und die neuen Nachbarinnen und Nachbarn willkom- men heißen. In den vergangenen Mona- ten sind viele Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten nach Berlin gekommen und leben auch in Marzahn-Hellersdorf in unmittelbarer Nachbarschaft zu den

„Alteingesessenen“.

Um für ein nachbarschaftliches Mit- einander aller Menschen im Bezirk zu werben, haben sich Akteurinnen und Akteure der Zivilgesellschaft unter dem Dach vom Bündnis für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn- Hellersdorf zusammengetan und das Fest der Nachbarn organisiert. Damit sollen die demokratischen Kräfte im Bezirk gestärkt, ein Miteinander aller Menschen gelebt und den anhaltenden rechtsextremen Protesten gegen Ge- flüchtete entgegnet werden. Mit dem Fest soll dafür geworben werben, dass auch Geflüchtete als Nachbarinnen und Nachbarn wahrgenommen und dem- entsprechend behandelt werden. Zum Vorbereitungskreis gehören die demo- kratischen Parteien, Gewerkschaften,

Stadtteilzentren, Kirchgemeinden, die Unterkünfte für Geflüchtete, engagierte Einzelpersonen und bezirkliche Woh- nungsunternehmen.

Das Fest findet im Rahmen des alljähr- lich stattfindenden Fest der Nachbarn (European Neighbours Day) statt, des- sen Ziel es ist, die Bürgerinnen und Bür- ger Europas enger zusammenzubringen.

1999 in Paris ins Leben gerufen, gibt es dieses Fest mittlerweile in ganz Europa . In Berlin gibt es die Feste seit 2012 und

in Marzahn-Hellersdorf fand es 2015 das erste Mal statt. Der Weltspieletag am 28.

Mai und der Kindertag am 1. Juni finden sich ebenso in der programmatischen Ausrichtung des Festes wieder. So wird es neben dem bunten Bühnenprogramm mit kleinen und großen Künstlerinnen und Künstlern, Spiele- und Mitma- changebote für Kinder und Jugendliche geben. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Von einheimischen Speisen, bis hin zu Gegrilltem und orientalischen

Spezialitäten ist für alle etwas dabei.

Durch vielfältige kulturelle, spieleri- sche und sportliche Angebote für Jung &

Alt möchten alle Beteiligten an diesem Tag für Zusammenhalt und Solidarität werben und daran erinnern, dass die Menschenrechte unteilbar sind. Nach wie vor ist das keine Selbstverständlich- keit und das Zusammenleben aller Men- schen im Bezirk wird auch künftig im- mer wieder durch die Feinde der offenen Gesellschaft in Frage gestellt werden.

Das Bündnis für Demokratie und Tole- ranz will deshalb auch im nächsten Jahr wieder ein „Fest der Nachbarn“ organi- sieren und für ein buntes, offenes und vielfältiges Marzahn-Hellersdorf und für die Unterstützung von Geflüchteten eintreten.

Dr. Manuela Schmidt (MdA, DIE LINKE) für das Bündnis für Demokra- tie und Toleranz am Ort der Vielfalt

Marzahn-Hellersdorf Das Bündnis für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf informiert jeden Monat bei LiMa+ und im Bezirks-Journal über seine Aktivitäten und Vorhaben, über Ansichten und Ideen. Die Beiträge geben nicht die Auffassung der Re- daktion wieder.

Der Victor-Klemperer-Platz wird zum Ort der Begegnung. FOTO: MARCEL GÄDING

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Mai 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Ein Baum für Theo

KIEZ: Der Hochzeitspark ist heiß begehrt. Inzwischen gibt es keinen Platz mehr für neue Bäume.

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heo hat jetzt einen eigenen Baum.

Sein Vater Marcus Senst pflanzte ihn vor wenigen Tagen im Hoch- zeitspark. Es ist nicht das erste Mal, dass der junge Vater gemeinsam mit seiner Partnerin Nadine Jahn Baumpate wird.

Bereits zur Geburt ihres Sohnes Anton vor gut vier Jahren übernahmen sie eine Patenschaft. „Da, wo Antons Baum steht, das war mal meine alte Schule“, sagt Marcus Senst.

Der Baum für Theo war einer der letzten Bäume, die im Hochzeitspark ge- pflanzt wurden. Inzwischen stehen dort 228 heimische Gewächse, deren Paten entweder einen runden Geburtstag fei- erten oder die anlässlich von Hochzeit oder Geburt einen Baum „übernah- men“. Und obwohl der Park schon ein- mal erweitert wurde, ist nun kein Platz mehr für neue Gewächste.

Seit 2007 gibt es den Hochzeitspark zwischen Alfred-Döblin-Straße und Ludwig-Renn-Straße, auf dem Gelände einer Schule, die in den 1990er-Jahren abgerissen wurde. Er ist ein Gemein- schaftsprojekt der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, des Bezirksamts Marzahn-Hellersdorf, der Lokalen Agenda 21, der Agrarbörse Deutschland Ost e.V., des Quartiersma- nagements sowie der Anwohner und Gewerbetreibenden und wurde größ- tenteils aus dem Programm Stadtum- bau Ost finanziert. Die Gesamtkosten betrugen 756.000 Euro, davon 531.000 Euro aus dem Programm Stadtumbau Ost, inkl. Mittel der EU (EFRE). Der Hochzeitspark ist Teil des Hönower Wanderweges und gehört damit zu den vom Berliner Senat geförderten 20 grü- nen Hauptwegen in und um Berlin. Zu- sammen mit dem benachbarten „Garten der Begegnung“ ist er einer der „Grünen Orte auf dem Weg zur IGA“.

Am Eingang zum „Garten der Be- gegnung“, wo sich einst ein Schulgarten befand, informiert eine Tafel über diese grünen Orte. Und grün ist es wirklich im Garten. Überall auf den Beeten sind kleine grüne Pflänzchen durch die Erde

gebrochen, an anderer Stelle blüht es schon. Der Garten hat sich in den ver- gangenen Jahren zu einem wichtigen Nachbarschaftsort im Quartier an der Mehrower Allee entwickelt und das soll auch so bleiben. Ab Mai ist der „Garten der Begegnung“ von Montag bis Frei- tag von 8 bis 14 Uhr geöffnet, betreut von Ehrenamtlichen. Wer mitmachen möchte ist herzlich willkommen. Nicht nur für die Gartenpflege, sondern auch zu den Veranstaltungen, die geplant sind wie das interkulturelle Picknick oder das

„Singen unter Bäumen“. Einfach nur in der Sonne sitzen und genießen ist aber auch in Ordnung.

Baumblütenfest im nächsten Jahr Das kann man ebenso im nun fertigge- stellten Hochzeitspark. Viele der Besu- cher, die Ende April zur letzten Pflanz- aktion gekommen waren, nutzten das schöne Wetter für ein Sonnenbad, sahen beim Baumpflanzen zu oder lasen inte- ressiert die großen Tafel, die zu einigen der Bäume auch eine Geschichte erzähl- ten. Wie die von Lina und Martin Wil- denhain. Zur Geburt des ersten Enkels wurde eine Eiche gepflanzt, „damit er ein kräftiger Junge wird“. Ein Jahr spä- ter war es eine Linde für Martin Wilden- hain, ein Geschenk seiner Frau. Jeder, der einen Baum pflanzte, bezahlte bis zu 100 Euro und wählte aus einer Liste eine von 14 Baumarten aus – übrigens nur einheimische wie Trauben-Kirsche, Bergahorn, Eberesche und Sommerlin- de. Zu jedem gesetzten Baum gibt es ein Zertifikat mit Namen, Datum und Pflanzort.

Sabine Antony, Leiterin des Bereiches Städtebauförderung, dankte allen, die dazu beigetragen haben, dass der Park sich großer Beliebtheit erfreut. „Es ist ein Ort geworden, an dem Menschen mit ihrem Bezirk verwurzeln können“, sagte sie, „und ein Ort, an dem eine neue Tradition geschaffen wurde“. In den nächsten Jahren soll im Frühjahr ein Baumblütenfest gefeiert werden. Bereits in diesem Sommer wird es auch wieder eine Broschüre geben mit Geschichten, die mit den Bäumen verbunden sind.

Marcus Senst und Nadine Jahn mit ihren Kindern. FOTO: REGINA FRIEDRICH

von Regina Friedrich

WEITERBILDUNG & BERUF

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Hinaus ins Grüne & ans Wasser

MAGAZIN FÜR AUSFLÜGE AN DEN STADTRAND UND IN DAS BERLINER UMLAND | FRÜHJAHR 2016

Bezirks-Journal

IM BIERGARTEN SITZEN

Wer im Osten Berlins ein nettes Ausflugslokal sucht, wird durchaus fündig. Unsere Auswahl auf SEITE 2.

Mit großem Spezial:

MÄRKISCHE S5-REGION

PER BOOT ZUM MÜGGELSEE

Man muss keinen Bootsführerschein haben, um sich ein Motorboot zu mieten.

Die wichtigsten Tipps auf SEITE 3.

WIE AN DER OSTSEE

Nur eine Stunde von Berlin entfernt fühlt

man sich am Scharmützelsee wie im

hohen Norden. Wir waren da: SEITE 8.

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Es muss nicht immer Köpenick sein oder Weißensee: Wer seinen Arbeits- tag bei einem kühlen Blonden ausklin- gen lassen will oder am Wochenende auf der Suche nach einem Ausflugsziel ist, wird auch in Lichtenberg und Ho- henschönhausen fündig. Doch zugege- ben: Man muss ganz schön lange su- chen. Das Bezirks-Journal stellt Ihnen interessante Ausflugslokale vor.

Gaststätte „Zur S-Bahn Kaulsdorf“: Das Lo- kal ist mit vielen liebevoll zusammengetra- genen S-Bahn-Devotionalien gestaltet. Noch besser sitzt es sich bei schönem Wetter im Garten. Die Küche ist gutbürgerlich. Natür- lich gibt’s auch die S-Bahnklassiker Sülze, Eisbein und Rinderroulade. Es wird saisonal gekocht, da kommen die Spargelliebhaber auf ihre Kosten. Für durstige Kehlen gibt es fünf Sorten Bier vom Fass, dazu alkoholfreie Getränke, Tee, Kaffee. Der Wein kommt von einem Weingut in Rhein-Hessen.

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin, Mo bis So 11-23 Uhr, Tel. 030 5627003, www.zur- s-bahn.de

Gasthof „Zum Oberfeld“: Wie früher zu Be- such bei Oma vermitteln die Gasträume eine

gemütliche Wohnzimmeratmosphäre. Drau- ßen gibt es einen lauschigen Biergarten. Ob Zander oder Wildschwein - alles regional und frisch zubereitet. Natürlich gibt es saiso- nale Angebote wie frischen Spargel im Früh- jahr oder den weihnachtlichen Gänsebraten.

Und nicht zu vergessen: leckeres Eis und der Kuchen. Bei den Getränken wird das Konzept konsequent verfolgt: Sinalco-Cola aus Rade- beul, sechs verschiedene Biere vom Fass und deutsche Weine aus dem Schwarzwald.

Zanderstraße 27, 12621 Berlin, Mo-Sa 11 bis 00 Uhr, So 11 bis 22 Uhr, Tel. 030 5689460, www.

zum-oberfeld.de

„Marzahner Krug“: Wer den Gastraum be- tritt, steht erst mal auf einem rustikalen Dorfplatz. Ein leichter Hauch von mediterra- nem Flair umweht dagegen das Hofcafé. Und wer das Marzahner Dorfleben vorbeiziehen lassen möchte, trinkt sein Bier draußen an der Straße. Das Gasthaus wirbt mit deftiger, gutbürgerlicher Küche von Berlin bis Wien.

Die Zutaten sind frisch und regional, nicht nur Spargel, Zander oder Wildschwein sind

„made in Brandenburg“. Das Bier kommt vom Fass oder aus der Flasche, darunter Spezialitäten wie Urbömisch Gold.

Alt-Marzahn 49, 12685 Berlin, täglich geöffnet

ab 11 Uhr, Tel. 030 5400560, www.marzahner- krug.de

Café & Restaurant „Maxim“: Das Restaurant am Barnimplatz empfängt seine Gäste in ei- nem modernen Ambiente. Die gepolsterten Sitzbänke erinnern an einen amerikanischen Diner. Wenn dann die Palmen herausgestellt werden, sitzt es sich im Liegestuhl auf der Sandfläche fast wie am Strand... In der Küche wird deutsch gekocht. Es gibt auch vegeta- rische Gerichte und sogar eine hauseigene Burgerkreation. Selbst gebacken sind die Ku- chen und Torten. Neben Bier vom Fass und aus der Flasche werden Cocktails serviert, Weine aus Deutschland, Italien und Ungarn, alkoholfreie Getränke und natürlich Kaffee und Tee.

Havemannstraße 24, 12689 Berlin, täglich von 9 bis 23 Uhr, Tel. 030 270040799, www.maxim- berlin.de

Alte Börse Marzahn: Unter alten Linden lädt der Biergarten der Braustube ein. Gemütli- che, rustikale Holzbänke gibt es reichlich, dazu aus der eigenen Küche frische, regio- nale Spezialitäten, dazu selbst gebrautes Bier. Samstagabends spielen Live-Bands, an kühleren Tagen wird ein Feuerchen entfacht.

Zur Alten Börse 59, 12681 Berlin, Mo-Do 12- 22 Uhr, Fr 12-24 Uhr, Wochenende 10-24 Uhr, http://alte-boerse-marzahn.de/, Tel. 030 55475132

Gartenlaube: Der gemütliche Biergarten ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Besu- cher jeden Alters schätzen neben dem Ur- laubsambiente auch die deftigen Speisen.

Jetzt ist unter anderem der Schnitzelteller mit frischem Spargel und Pfifferlingen be- liebt. Wer dazu ein wohltemperiertes Bier ordert, kann alles ganz entspannt zwischen Palmen genießen. Zu erreichen ist der Bier- garten auch bequem mit dem Bus 256, denn die Haltestelle ist direkt vor der Tür.

Birkholzer Weg 77-79, 13059 Berlin, Di n. V., Mi- Sa ab 19 Uhr, So 9-22 Uhr. Tel. 030 92374569, www.gartenlaube-wartenberg-live.de

Hafenkante: Moderne Bierzeltgarnituren und Hochtische mit Barhockern laden in den Biergarten ein. An Speisen werden frische Fischbrötchen, Lachsgerichte, Thüringer Bratwürste oder der Hafenkanten-Burger

geboten. „Natürlich haben wir auch eine ve- getarische Variante“, verspricht Restaurant- leiterin Sandra Richter. Für die Kleinen gibt es eine Spielecke und wer möchte, leiht sich ein Tretboot aus.

Zur Alten Flussbadeanstalt 5, 10317 Berlin, Mo-Fr ab 10 Uhr, Wochenende, feiertags ab 9 Uhr, Tel. 030 42219926, www.hafenkueche.de Café Lehmsofa: Klein aber fein – bis zu 40 Plätze gibt es auf der urigen Terrasse. Die Gäste haben nicht nur einen schönen Blick auf die denkmalgeschützte Dorfkate Falken- berg sondern ebenso auf das frisch bezoge- ne Storchennest. Wer dabei regionale Biere genießen möchte, Weine oder Kanadische Whiskysorten, ist in Falkenberg genau rich- tig. Zu den leckeren Kreationen des Teams gehören selbstgebackene Kuchen und Tor- ten.

Dorfstr. 4, 13057 Berlin. Mi-Fr 12-18 Uhr, Wo- chenende 12-19 Uhr, feiertags 12-18 Uhr, Tel.

030 93022874, http://cafelehmsofa.wix.com/

falkenberg

Böhmischer Garten: Die Besucher kommen seit vielen Jahren vor allem wegen der her- vorragenden Böhmischen Küche. Ist das Wetter kalt, wird innen, an rustikalen Holz- tischen serviert. Bei warmen Temperaturen lassen sich aber viele Gäste auch deftige Speisen wie Prager Schnitzel oder Szegedi- ner Gulasch draußen schmecken: Natürlich alles aus frischen Zutaten und selbstge- kocht.

Dönhoffstraße 35 a, 10318 Berlin, Di-So 12- 21.30 Uhr, Tel. 030 5088191, www.boehmi- scher-garten.de

Märkische Aue: Bis zu 200 Gäste können im Biergarten die ruhige Atmosphäre genießen.

Serviert wird an Holztischen, auf denen grü- ne Decken mit weißer Bordüre liegen. Wer Deftiges mag, ist hier genau richtig: Ob Eis- bein, hausgemachte Sülze oder das beliebte Aue-Brot mit Kassler, Käse und Rahmcham- pignons überbacken – die Auswahl ist groß.

Für Kinder gibt es eine Extra-Speisekarte und einen großen Spielplatz.

Schwarzmeerstraße 80, 10319 Berlin, Di-Fr ab 12 Uhr, Wochenende ab 10 Uhr. Tel. 030 5103460, www.fetendienst.de

Zusammenstellung:

Steffi Bey/ Regina Friedrich

Ein kühles Blondes unter alten Linden

Wer gut essen und trinken möchte, findet im Berliner Osten viele Ausflugslokale. Eine kleine Auswahl.

BIERGÄRTEN IN LICHTENBERG UND MARZAHN-HELLERSDORF

Anzeige

Der Biergarten auf der Alten Börse Marzahn zählt zu den größten in der Region.

FOTO: VOLKMAR ELTZEL

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Auf zum Müggelsee

Man muss keinen Bootsführerschein haben, um eine Tour durch Berlins Gewässer zu unternehmen.

CITYMARINA RUMMELSBURG

Das Motorboot Helena ist ein ganz be- sonderes Exemplar: Bis zu 20 Perso- nen können an Bord Platz nehmen. Es gibt eine eigene Toilette, auf Wunsch können ein Kühlschrank und ein Grill gemietet werden. Wer möchte, lässt sich zuvor Getränkepakete oder Picknickkörbe zusammenstellen und dann, ohne Bootsführerschein, auf Berlins Gewässern schippern. „Bei Be- darf stellen wir auch einen Skipper“, sagt Hafenmeister Valerian Dahmen.

Die Helena, keine drei Wochen alt, ist das jüngste Boot in der Flotte der Citymarina Rummelsburg und kann von Freizeitkapitänen ohne Bootsfüh- rerschein gemietet werden. Derzeit liegen am Ufer der Rummelsburger Bucht zehn Boote von spreebote.de – das kleinste, ein Tretboot, bietet Platz für zwei Personen. Eine Einweisung genügt, und schon können die Gäste mit ihrem Mietboot zu ihrer Tour star- ten. „Eine der beliebtesten Strecken ist die zum Müggelsee“, berichtet der Hafenmeister. Dort kann man dann mal die Seele baumeln lassen und direkt vom Boot ins kühle Nass sprin- gen. Wer einen Bootsführerschein

besitzt, darf sogar in Richtung City aufbrechen – über die Oberbaum- brücke und den Landwehrkanal rüber Richtung Potsdamer Platz und über die Spree wieder zurück nach Rum- melsburg.

Die Nachfrage nach Ausflügen mit dem eigenen Mietboot steigt von Jahr zu Jahr. Vor allem, seit 2012 eine neue Regel in Kraft trat: Seither wird für Boote mit einer Leistung von bis zu 15 PS kein Führerschein mehr be- nötigt. Eine Einweisung durch einen Experten genügt. „Die dauert, je nach Kenntnisstand des Kunden, bis zu 20 Minuten“, sagt Valerian Dahmen. In dem Crashkurs geht es um die wich- tigsten Instruktionen: Etwa, dass die Freizeitkapitäne möglichst die durch rote und grüne Bojen gekennzeich- nete Fahrrinne benutzen oder, dass Motorboote stets den Binnenschif- fen, Ausflugsdampfern, Ruder- oder Tretbooten nach rechts auszuweichen haben. „Wer das erste Mal ein Boot steuert, sollte nach Möglichkeit auf Gewässer mit Schleusen verzichten“, rät Dahmen. Denn das ständige An- und Ablegen bedeute für Ungeübte Stress. „Und den will man ja auf ei-

nem solchen Ausflug vermeiden.“

Gut 90 Prozent der Buchungen von spreebote.de wird über das Internet abgewickelt. Die Betreiber haben da- bei an alle Dinge gedacht: So können sich Interessenten nicht nur das pas- sende Motor-, Tret- oder Elektroboot aussuchen, sondern sich auch mit entsprechendem Proviant eindecken.

Der wird vom Ausflugslokal Hafen- küche zusammengestellt und reicht

vom Grillkorb über das Kaffeegedeck bis hin zum Picknickkorb oder einem Fass Bier. Wer nicht selber am Steuer stehen mag, kann einen Skipper da- zubuchen. „Beliebt sind auch unsere Grills“, sagt Valerian Dahmen. Bei den Lotusgrills handelt es sich um Spe- zialanfertigungen, die weder Rauch noch Funkenflug verursachen und die wegen einer speziellen Schicht direkt auf dem Boot verwendet werden dür- fen.Natürlich hat der Spaß auf dem Wasser auch seinen Preis: Für einen Tagesausflug sollte man schon an die 400 Euro kalkulieren, Verpflegung und Reinigung kosten extra. Preiswerter wird es in der Woche, dort sind die Preise zwischen 9 und 16 Uhr für die Anmietung etwa ein Drittel niedriger.

Am Wochenende und an Feiertagen ist in der Zeit von 9 bis 12 Uhr bei ei- ner drei Stunden dauernden Tour ein Frühstückskorb inklusive.

Weitere Informationen im Internet:

www.spreeboote.de oder Tel. 030 422199299

Von Marcel Gäding

Hafenmeister Valerian Dahmen weist die Hobbykapitäne vor der Fahrt ein.

FOTO: MARCEL GÄDING

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Lautlos über den Bötzsee schip- pern, den herrlichen Ausblick auf die Umgebung genießen und einfach die Seele baumeln lassen. Wer der Hauptstadthektik entfliehen möchte, dem sei ein Ausflug ins brandenbur- gische Eggersdorf, direkt vor den To- ren Berlins, empfohlen.

Vor wenigen Wochen hat die dritte Saison für „Sunny Manuela“ begon- nen. Der elegante grün-weiße Elek- tro-Katamaran dreht seit 2014 von Ostern bis Oktober seine Runden auf dem Bötzsee. Jeweils 60 große und kleine Passagiere finden im Panora- masalon sowie auf dem Sonnenober- deck Platz. Viermal täglich (außer montags) legt das gut 19 Meter lange und fünf Meter breite Ausflugsschiff zu einer entspannten und interessan- ten Reise ab. Auch ohne Schalldäm- mung ist von den zwei Elektroantrie- ben mit je acht KW während der Fahrt kaum etwas zu hören. Stattdessen nehmen die Besucher das Geräusch der Bugwellen wahr: Wenn das Schiff sie wie eine Schaumkrone vor sich her schiebt.

Vorbei geht es unter anderem am sanierten und behindertengerechten Strandbad, entlang des Postbruchs und der gleichnamigen Siedlung, am FKK-Strand sowie den zur Zeit geschlossenen Ausflugsgaststätten

Neue und Alte Spitzmühle. „Angehal- ten wird deshalb am nördlichen Ufer nicht mehr“, sagt Deckmann Uwe Kietzmann.

Gemeinsam mit dem Schiffsführer holt er die Passagiere an der Anlege- stelle am „Seeschloss“ in Eggersdorf, Altlandsberger Chaussee 102, ab und bringt sie nach rund einer Stunde auch wieder dorthin zurück.

Während der fast lautlosen und umweltschonenden Schifffahrt kön- nen die Gäste nicht nur gemütlich Kaffee trinken und leckeren Kuchen oder auch kleine, herzhafte Snacks genießen, sondern bekommen eben- so viele Informationen rund um die herrliche Natur serviert. Dass der Bötzsee etwa vier Kilometer lang und 400 Meter breit ist und praktisch die gesamte Saison über mit einer gleichbleibend guten Wasserqualität punktet. Erwähnt wird auch das 1906 erbaute Hotel und Café-Restaurant

„Seeschloss“. Und dass schon um 1900 mehrere Ausflugsschiffe auf dem See verkehrten.

Auf Initiative des Kapitäns Stefan Zopf, der den 2007 gebauten Katama- ran vom Bostalsee im Saarland ins Berliner Umland holte, wurde diese zwischenzeitlich vergessene Traditi- on wieder aufgenommen.

Wer will, nimmt an einer Bootsfahrt teil und steigt 11, 13, 15 oder 17 Uhr an der Anlegestelle am „Seeschloss“

in Eggersdorf, ein. Möglich sind auch Reservierungen für Kaffee- oder Charterfahrten unter Telefon: 0160 90133333.

Lautlos über den Bötzsee

Von der „Sunny Manuela“ aus kann man viele Sehenswürdigkeiten entdecken.

Märkische S5-Region

EINE LINIE INS GRÜNE:

Berlin-Lichtenberg Wuhletal

Mahlsdorf

Hoppegarten

Neuenhagen

Fredersdorf

Petershagen

Strausberg

Die S-Bahnlinie 5 bringt sie alle 20 Minuten in die märkische S 5-Region.

Strausberg | Altlandsberg | Petershagen/Eggersdorf | Neuenhagen bei Berlin

kurz notiert

Der Strausberger Wander- und Radwanderkalender 2016 ist erschienen und liegt in der Strausberger Stadt- und Tou- ristinformation am Lustgarten (August-Bebel-Straße 1) für interessierte Wanderer und Radfahrer bereit. Zwischen April und Dezember lockt der Flyer mit insgesamt neun Terminen wieder alle Naturliebhaber raus ins Grüne. Neben der beliebten Kräuter-, Forst- oder Winter- wanderung kommen in diesem Jahr auch die Radfahrer mit zwei Touren auf ihre Kosten.

Tipps für Wanderer und Radfahrer

STRAUSBERG

KURZURLAUB AUF DEM WASSER

Die Strausseefähre verbindet die Altstadt mit der Waldseite. Strom kommt von der Oberleitung. FOTO: MARCEL GÄDING

Der Museumspark Rüdersdorf beteiligt sich am „Internationa- len Museumstag“. Am 22. Mai gibt es beispielsweise Sonderführun- gen, unter anderem durch den sogenannten Heinitztunnel und in die Schachtofenbatterie. Auf dem Programm stehen außer- dem Landrover-Touren entlang des aktiven Tagebaus. Los geht es um 10 Uhr. Der Eintritt kostet 5, erm. 3 Euro. Ort: Museumspark, Heinitzstraße 9, 15562 Rüders- dorf. Anmeldungen: Tel. 033638 799797.

Internationaler Museumstag

RÜDERSDORF

Die Stadtwerke Strausberg vermieten auch in diesem Jahr Elektrofahrräder für Ausflüge in die Region – auf dem Flugplatz (Flugplatzstraße F1 20, 15344 Strausberg) oder im Sport- und Erholungspark (Landhausstraße 16–18, 15344 Strausberg). Die Miete kostet 10 Euro pro Stunde bzw. 25 Euro pro Tag. Interessen- ten können sich unter Tel. 03341 421019 anmelden.

Elektrofahrräder zum Ausleihen

STRAUSBERG

Verlagssonderveröffentlichung

Von Steffi Bey

Wassertouren

Wasserfreunde kommen in der Märki- schen S5-Region auf ihre Kosten. Einige lohnenswerte Tipps:

ÜBERN STRAUSSEE IN ACHT MINUTEN:

Die elektrisch betriebene Straussee- fähre verbindet das Strausberger Stadtzentrum mit dem Erholungsgebiet

„Jenseits des Sees“. Von der Fähre aus hat man einen schönen Blick auf die Silhouette der Strausberger Altstadt.

Auf der Waldseite kann man schön wandern oder die Beine ins Wasser halten. Dauer der Fahrt: 8 Minuten.

Ablegestelle: Karl-Liebknecht-Straße, Strausberg. Infos unter www.straussee- faehre.de

VON TREPTOW NACH RÜDERSDORF: Im- mer donnerstags startet die Stern- und Kreisschifffahrt im Treptower Hafen ihre Schiffsausflüge. Mit dem Dampfer geht es durch Köpenick, Friedrichs- hagen, über den Müggelsee und die Müggelspree nach Neu-Venedig und Erkner nach Rüdersdorf. Infos unter www.sternundkreis.de

Mehr Infos im Flyer „Ahoi“, bestellbar unter Tel. 03341 311066.

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Genießen, Erholen und Bewegen.

Nähere Informationen zur Märkischen S5-Region erhalten Sie bei:

Stadt- und Touristinformation

August-Bebel-Str. 1 | 15344 Strausberg Tel.: (03341) 31 10 66 Fax: (03341) 31 46 35

ÖFFNUNGSZEITEN Mo-Fr 9.00-17.00 Uhr | Sa (Oktober bis April) 10.00-15.00 Uhr | Sa, So + Feiertage (Mai - September) 10.00-16.00 Uhr E-Mail:touristinfo@stadt-strausberg.de

Internet: www.maerkische-s5-region.de

Fredersdorf-Vogelsdorf | Rüdersdorf bei Berlin | Hoppegarten

Veranstaltungen

In der Märkischen S5-Region ist immer etwas los. Die schönsten Veranstal- tungen der kommenden Wochen:

14.05.

Wesendahler Blütenfest, Wesendahl 15.05.

Oleander Renntag, Hoppegarten 21.05.

Gartenkonzert am Bötzsee, Sax-O- Boogie, Eggersdorf

27.05.

Sommerwind-Openair, Neuenhagen 29.05.

DANZA y MÚSICA, Museumspark Rü- dersdorf

01.06.

Kindertagsfest, Altlandsberg 01.06.

Abendrenntag, Hoppegarten 03.06.

Sommerwind-Openair, Neuenhagen 12.06.

Ladies-Day, Hoppegarten 18.06.

25. Wachtelbergfest, Hennickendorf 18.06.

Rock am See, Eggersdorf 25.06.

10. Taubenturmfest, Fredersdorf 01.-03.07.

Rüdersdorfer Bergfest mit Schausprengung, Museumspark Rüdersdorf

08.07.

6. Strausberger Jugendnacht, Strausberg 09.07.

Drachenbootrennen und Sparkassen- familientag, Strausberg

09.07.

Sommerwind-Openair, Neuenhagen 16.07.

91. Strausseeschwimmen, Strausberg Weitere Informationen im Netz:

www.maerkische-s5-region.de

Die märkische S5-Region:

Die Märkische S5-Region lässt sich auch gut zu Fuß erkunden – etwa bei der Tour über rund sieben Kilometer von Strausberg Nord über Wilkendorf bis zum Burghotel in Strausberg:

Strausberg Nord: Wandern, zwi- schendurch Tiere beobachten oder streicheln, später Holz-Skulpturen besichtigen und mit Künstlern spre- chen sowie eine Vorstellung im Burg- theater besuchen: Wer darauf Lust hat, sollte mit der S5 bis zur Endstati- on Strausberg Nord fahren – oder den Ausflug mit dem Auto ansteuern.

In Strausberg Nord, wo die Stadt Strausberg nur noch zu erahnen ist, überwiegt das Grün. Es gibt viel Wald, Wiesen, Felder und Seen sowie idyl- lisch gelegene Siedlungsgebiete. Die Route führt zunächst entlang der Prötzeler Chaussee, über den Kreis- verkehr, entlang des Wilkendorfer Weges. Nach dem letzten Einfamilien- haus auf der linken Seite, führt eine schmale Straße direkt zum Roten Hof.

ROTER HOF: Dieser Kinderbauern- hof (Telefon: 03341 309960) liegt in ei- nem Tal, nur etwa zehn Minuten vom S-Bahnhof Strausberg Nord entfernt.

Hier leben Ponys, Esel, Schafe, Ka- ninchen, Meerschweine, Ziegen und Hühner in einem Streichelzoo. Auch die bäuerliche Erlebnisstube und das Naturkundekabinett warten auf wiss- begierige kleine und große Besucher.

Und es gibt einen neu gestalteten Kinderspielplatz, ein Hofcafé und ein Abenteuercamp (www.sterematbsg.

de). Weiter geht es Richtung Skulp- turenpark Wilkendorf (Telefon: 03341 216336). Auf dem weitläufigen Grund- stück, Nordring 5, hat der Diplom- Ingenieur und Bildhauer Wolfgang Stübner ein sehenswertes Kleinod aufgebaut. Hier lebt und arbeitet der kreative Künstler. Seit elf Jahren lädt er im Mai zum Bildhauer-Pleinair ein.

Eine Woche lang gestalten interna- tionale Künstler aus einem dicken Baumstamm jeweils ein Kunstwerk zu einem vorgegebenen Thema. „Coup- les“ – Paare - standen 2016 im Mittel-

punkt. Interessierte können jederzeit die Ergebnisse auf seinem Hof be- wundern oder auch kaufen. Überall verteilt stehen ebenso etliche Werke aus vergangenen Jahren sowie neu geschaffene Skulpturen von Wolfgang Stübner. www.skulpturenpark.de.

Wer jetzt noch Lust und Kraft für ein weiteres Ziel hat, wandert die Straße Alt-Wilkendorf entlang, vor- bei am Ihlandsee, Richtung L23. Nach etwa 2,5 Kilometern ist The Lakeside Burghotel zu Strausberg (Telefon:

03341 34690) erreicht. Vor den Toren Berlins und am Rande zur Märkischen Schweiz, ist es ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende, Brautpaare, Wellnessgäste, aber auch für Ge- schäftsreisende von verschiedenen Kontinenten. Das einstige „Schützen- haus“ verwandelte sich in den ver- gangenen Jahren in ein einzigartiges englisches Castle. Hier kann sich der Wanderer genussvoll stärken aber auch unter freiem Himmel Theater, Kabarett oder ein Konzert im Burg- theater genießen.

Echte Tiere und ein englisches Castle

Unterwegs von Strausberg Nord über Wilkendorf bis zum Burghotel

WANDERTIPP

Verlagssonderveröffentlichung

Von Steffi Bey

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Wer den Trubel von Berlins größter Spielwiese scheut, dem Tempelhofer Flugfeld, das seit 2009 ein beliebter und vielfältig genutzter Freizeitpark ist, dem sei ein Spaziergang nur we- nige hundert Meter entfernt empfoh- len. Nicht viel mehr als einen Stein- wurf weit weg vom geräuschvollen Tempelhofer Damm befinden sich in Höhe des Rathauses Tempelhof (Tempelhofer Damm 165) vier lau- schige Parks, die ineinander überge- hen: Alter Park, Bose- und Lehnepark sowie Franckepark. Diese sogenannte Tempelhofer Grünachse ist eine der Berliner Premiumflächen zur Inter- nationalen Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017. In allen Berliner Bezirken wurden sehenswerte Orte in Vorbe- reitung der Schau ausgewählt, die den Besuchern unter dem Motto „IGA dezentral“ vorgestellt werden sollen.

Entspannung und Ruhe Suchende werden in dem Tempelhofer Park- Quartett fündig. Das ist so beschau- lich, wie man es nahe einer vielbe- fahrenen sechsspurigen Straße nicht erwartet hätte. Wer in den Alten Park eintaucht, findet sich nach kurzer Zeit

an einem kleinen Gewässer. Die Dorf- kirche Tempelhof befindet sich schon im nächsten Grünzug, dem Lehne- park. In dessen Mitte liegt der von uralten Weiden, Nadelgehölzen und vielen anderen Bäumen umgebene Wilhelmsteich. Die Dorfkirche ent- stand um 1200 n.Chr. und war einst Teil einer Komturei der Tempelritter, die Tempelhof gründeten. Den denk- malgeschützten Kirchhof betreten Besucher durch ein imposantes Tor aus Feldsteinen, innen gibt es außer

der Kirche, die zu den ältesten Stein- bauten der Mittelmark zählt, sehens- werte historische Grabmale und Erb- begräbnisse. Auf der anderen Seite des Tempelhofer Damms, direkt hin- ter dem Rathaus, zieht sich der Fran- ckepark entlang. Man scheint durch einen Wald zu spazieren, mit hohen Bäumen und Lichtungen, auf denen bei gutem Wetter Sonnenbader re- laxen. In einem hügeligen Damwild- gehege ruhen die Tiere am tiefsten Punkt des Geländes.

Wer nach den beschaulichen Mo- menten dann doch noch eintauchen will in die lebhafte Freizeitwelt der Großstadt, kann etwa 700 Meter den Tempelhofer Damm entlang spa- zieren oder eine Station mit der U-Bahnbahn (Linie 6, Richtung Alt- Tegel) bis zur U-und S-Bahnstation Tempelhof fahren. Dort befindet sich einer der Eingänge zum Tempelhofer Feld – und auch gleich ein Verleih von Segways, mit denen man die mit 355 Hektar größte innerstädtische Frei- fläche der Welt umrunden kann.

So kommen Sie hin: Tempelhofer Grünachse: U 6, Station Alt-Tempel- hof; oder S+U-Bahnhof Tempelhof und ca. 700 Meter Gehweg

Paradiese am Rande des Großstadttrubels

Vier Parkanlagen lassen in Tempelhof die Hektik Berlins vergessen.

GRÜNANLAGEN IM SÜDEN DER STADT

Die Kirche von Tempelhof entstand im 12. Jahrhundert. FOTO: BIRGITT ELTZEL

Berlins grüne Orte

Noch bis zum 23. Juni werden „Berlins grüne Orte“ in Vorbereitung der IGA Berlin 2017 in einer Ausstellung in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Am Köllnischen Park 3, Lichthof, präsen- tiert. Geöffnet: Mo bis Sa 10 bis 18 Uhr, Eintritt:

frei. IGA-Premiumflächen in den Bezirken: Char- lottenburg-Wilmersdorf:

Lietzenseepark, Neue Kantstraße; Friedrichs-

hain-Kreuzberg: Rosen- garten an der Karl-Marx- Allee 142; Lichtenberg:

Ober- und Orankesee, Obersee-/Waldowstraße;

Landschaftspark Herz- berge, Herzbergstraße;

Marzahn-Hellersdorf:

Hochzeitspark/ Garten der Begegnung Ludwig- Renn-Straße; Mitte:

Großer Tiergarten, Großer Stern Neukölln: Gutspark Britz, Alt-Britz 73; Pankow:

Wasserturm Prenzlauer Berg, Knaackstraße 23;

Reinickendorf: Garten- stadt Frohnau, Zeltinger Platz/Ludolfingerplatz;

Spandau: Lindenufer (Zusammenfluss von Ha- vel und Spree); Steglitz- Zehlendorf: Stadtpark Steglitz, Sedan-/Alb- rechtstraße; Tempelhof- Schöneberg: Bosepark, Lehnepark, Alter Park, Franckepark, rechts und links des Tempelhofer Damms 165; Treptow- Köpenick: Treptower Park, Am Treptower Park

Von Birgitt Eltzel

Noch mehr günstige Leserreisen unter www.bezirks-journal.de/leserreisen

Bezirks-Journal Leserreisen

„Hinaus ins Grüne und ans Wasser“

Urlaubsmagazin für den Berliner Stadtrand und das Brandenburger Umland

Herausgeber:

Bezirks-Journal | lichtenbergmarzahnplus.de Redaktion/ Layout: Marcel Gäding Tel. 030 55494360 | redaktion@bezirks-journal.de

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„Trinken ist ganz wichtig“

Nachgefragt bei Hans-Joachim Legeler, ADFC

RADFAHREN

Berlin und Branden- burg lassen sich gut mit dem Fahrrad erkun- den. Vielerorts sind die Radwege inzwischen gut ausgebaut, so dass das Auto ruhig mal ste- hen bleiben kann. Wer sich aber das erste Mal auf große Fahrt begibt, sollte einige Dinge be- achten. Hans-Joachim Legeler von der Bezirks- gruppe Lichtenberg des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) er- klärt, was zu beachten ist.

Herr Legeler, fangen wir mal ganz vorn an: Ich möchte mir zunächst ein neues Fahrrad kaufen.

Worauf muss ich ach- ten?Für den Fahrradkauf sollten Sie sich stets an einen Fachhändler wenden. Dort gibt es im Vergleich zu Super- märkten oder Internet- portalen auch einen umfangreichen Service.

Markenfahrräder sind beim Fachhändler mitt- lerweile erschwinglich.

Einsteiger müssen aber schon rund 700 Euro für ein gutes Modell in- vestieren – vor allem, wenn man damit auch Radtouren machen will.

Völlig ausreichend sind

Fahrräder mit einer 7- oder 8-Gang-Naben- schaltung. Der Vorteil ist, dass man die Gänge auch im Stand schalten

kann, der Verschleiß ist geringer, die Schaltung wartungswarm.

Bevor es auf die erste große Tour geht: Welche Ratschläge geben Sie Anfängern?

Ganz wichtig ist, ge- nügend zu trinken

dabei zu haben. Wer länger unterwegs ist, sollte sich auch Provi- ant einpacken und an Luftpumpe, Flickzeug und Werkzeug denken.

Sinnvoll ist es, sich vor- her – etwa beim ADFC (www.adfc-berlin.de) – erklären zu lassen, wie man einen platten Rei- fen repariert. Wer etwas mehr Geld investieren möchte, kauft sich un- plattbare Reifen. Dann hat man seine Ruhe.

Wie lang sollte die erste Tour sein?

Das hängt natürlich immer von der kör- perlichen Kondition des Radfahrers ab. Im Rahmen der vom ADFC angebotenen Einstei- gertouren haben wir die Erfahrung gemacht, dass man locker schon mal 20 bis 30 Kilometer schaffen kann. Damit kommt man schon bis Krummensee, Blumberg oder Hobrechtsfelde.

Grundsätzlich aber rate ich allen Anfängern, es nicht zu übertreiben, ruhig zu fahren und vor allem regelmäßig (z.B.

zur Arbeit).

Das Gespräch führte Marcel Gäding.

Hans-Joachim Legeler legt jedes Jahr 8.000 Kilometer auf dem Fahrrad zurück.

FOTO: MARCEL GÄDING

„Anfänger sollten es nicht übertreiben und ruhig fahren.“

Radtouren mit dem ADFC

Der ADFC bietet regel- mäßig geführte Radtou- ren durch Berlin und das Umland an. Die Touren- leiter sind erfahrene Kenner und verfügen über viel detailreiches Wissen.

Wir haben einige Termi- ne zusammengestellt:

Durch die Barnimer Feld- mark: Tour am 12. Juni, Länge: 35 Kilometer, von Marzahn zum Tierheim und zur Naturschutzsta- tion Malchow, danach zur Dorfkate Falkenberg.

Start: 12 Uhr, S-Bahnhof Springpfuhl, Ausgang Helene-Weigel-Platz.

Anmeldungen und Infos:

0173 4944279.

Karlshorst, Dahlem des Ostens: Tour am 26. Juni, Länge: 25 Kilometer,

durch Kleingartenan- lagen zum Deutsch- Russischen Museum und zur Trabrennbahn, inkl.

Führung durch einen Wildobstgarten. Start: 12 Uhr S-Bahnhof Karls- horst, Ausgang Tresko- wallee. Anmeldungen und Infos: 0173 4944279.

Ein Sonntag im Gar- ten: Tour am 26. Juni, Länge: 30 Kilometer, über Blumberg zu einem Künstlerhof, anschlie- ßend zur Ausflugsgast- stätte „Rainers Garten“.

Start: 11 Uhr, Brücke Bhf.

Hohenschönhausen.

Anmeldungen und Infos:

Tel. 0172 5890024.

Yoga auf dem Rieselfeld:

Tour am 10. Juli, Länge:

32 Kilometer, durch ehemalige Rieselfelder, durch die größte Wald-

weide Deutschlands, Yoga-Pause, Besuch des Stadtgutes Hobrechtsfel- de. Start: 12 Uhr, Brücke Bhf. Hohenschönhausen.

Anmeldungen und Infos:

Tel. 0172 5890024.

Fahrt in den Sonnen- aufgang: Nachttour am 13. August, Länge: 60 Kilometer. Die Teilneh- mer erleben den Himmel über Brandenburg und mitunter Sternschnup- pen. Start: 22 Uhr, Brücke Bhf. Hohenschönhausen.

Anmeldungen und Infos:

Tel. 0172 5890024.

Teilnahmebeitrag:

ADFC-Mitglieder 3 Euro, Nichtmitglieder 6 Euro, Sozialtarif 3 Euro. Weite- re Informationen unter www.radundtouren.de

Auf ins Wochenende! Mit den Ausflugstipps von

www.lichtenbergmarzahnplus.de

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KURZ NOTIERT

Im Herzen des Naturparks Bar- nim befindet sich das „BARNIM PANORAMA Naturparkzentrum · Agrarmuseum Wandlitz“. Es ist idealer Ausgangspunkt für Ent- deckungstouren in die wald- und seenreiche Naturparkregion. Mit einem Besuch durch die faszi- nierende Ausstellung „Geformte und Genutzte Landschaft“ kann man sich auf eine Reise durch Landschaft, Natur und Agrarge- schichte begeben. Im Außenge- lände lockt ein Schaugarten mit wertvollen Nutzpflanzen. Bei einem Rundgang kann man auch alte und in Vergessenheit gera- tenen Gemüse-, Kartoffel- und Getreidesorten kennenlernen.

Ein Naturerlebnis der besonde- ren Art bietet der Entdeckerpfad.

Am 22. Mai findet von 11 bis 17 Uhr das Museumsfest statt. Ein buntes Programm rund um die Dauerausstellung bietet Wis- senswertes und Unterhaltsames über Natur, Landwirtschaft und Technik. In diesem Jahr stehen traditionelle und aktuelle Hand- werkspräsentationen im Mittel- punkt. Der Eintritt für Programm und Ausstellung beträgt 4,00 €.

Für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre ist der Eintritt kostenfrei.

Kontakt & Informationen:

BARNIM PANORAMA,

Breitscheidstr. 8-9, 16348 Wandlitz, www.barnim-panorama.de, Tel. 033397 68192-0, E-Mail:

info@barnim-panorama.de

Barnim-Panorama lockt Familien in die Natur

BARNIM

Wer das erste Mal über die Strand- straße von Wendisch Rietz schlendert, fühlt sich ein kleines bisschen wie an der Ostsee: Kleine Cafés, ein Leucht- turm und skandinavische Ferienhäu- ser prägen das Bild des kleinen Ortes am Scharmützelsee. Entscheidender Unterschied: Von Berlin dauert es nur knapp eine Stunde bis an den Strand.

Nicht umsonst nennen die Touristiker jenes Gewässer im Seenland Oder- Spree auch „Märkisches Meer“.

Allein ein Ausflug nach Wendisch Rietz kann schon einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Dort gibt es nicht nur eine schöne Promenade, sondern auch zahlreiche Badestellen und Bootsvermietungen. Lohnenswert ist auch ein Abstecher in eines der vielen kleinen Ausflugslokale – etwa Richtung Glubigseenkette. Kleiner Tipp für Familien: Nahe dem Bahnhof gibt es einen Eisenbahnpark, auf dem kleine Lokomotiven tuckern und eine ausrangierte Straßenbahn besichtigt werden kann.

Mondäner geht es in Bad Saarow zu, jenem traditionsreichen Kurort, der

sich ebenfalls am Scharmützelsee befindet. Urlaubsstimmung kommt beim Spaziergang durch den groß- zügigen Kurpark auf. An schlechten Tagen lockt die Saarow-Therme. Net- te Stunden lassen sich auch an Bord eines der Schiffe der Scharmützel- see-Schiffahrtsgesellschaft erleben.

Angeboten werden Dampferfahrten

über den Scharmützelsee oder Ganz- tagestouren bis nach Prieros.

Nur wenige Kilometer von Bad Saa- row liegt – umgeben von dunklen Kiefernwäldern – Storkow, mit einem eigenen Strandbad, einer Binnendü- ne und einer hübsch sanierten Alt- stadt. Ist es richtig heiß, gibt es in der Stadtkirche Abkühlung – und mit etwas Glück einen tollen Vortrag über die Geschichte des Sakralbaus von einer der ehrenamtlichen Aufsichts- personen. Absolut lecker ist zudem das hausgemachte Eis im Altstadt- Café. Auf der Burg gibt es in den Som- mermonaten viele Feste und Open- Air-Konzerte. Kurz vorm Ortsausgang Richtung Autobahn A 12 lässt sich zudem im Mitmachpark Irrlandia eine schöne Zeit verbringen.

So kommen Sie hin: Von Ostkreuz mit der RB24 bis Königs Wusterhausen, von dort mit der RB36 nach Storkow und Wendisch Rietz;

RB1 bis Fürstenwalde, danach RB35 nach Bad Saarow (Achtung: Schienenersatzver- kehr bis Ende August!).

Weitere Infos: www.seenland-oderspree.de oder Tel. 033631 868100.

Klare Seen, dunkle Kiefernwälder

Nur eine Stunde von Berlin entfernt fühlt man sich wie an der Ostsee.

SEENLAND ODER-SPREE

Oder-Seenland: Aktion gegen verkürzte Schleusenzeiten

Alle Gespräche waren bisher vergebens, nun soll eine Post- kartenaktion Bundesverkehrs- minister Alexander Dobrindt (CSU) zum Einlenken bringen:

Das Motiv ist ein Freizeitkapi- tän, der per Megafon ruft: „Do- brindt, mach die Schleuse auf!

Ich will nach Brandenburg.“

Der Hintergrund: Seit ver- gangenem Jahr endet an vier Schleusen (Storkow, Kummers- dorf, Neue Mühle, Wendisch Rietz) die Schleusenzeit bereits

um 18 Uhr statt wie früher um 21 Uhr. Ellen Rußig, Geschäfts- führerin des Tourismusvereins Seenland Oder-Spree, fordert eine Rückkehr zur alten Rege- lung. „Der Wassertourismus ist für uns ein wichtiger Faktor“, sagt sie. Wegen der vorzeitigen Schleusenschließung beklagen die Touristiker in der Region um den Scharmützelsee und den Storkower See Einbußen. „Alle Schleusen schließen gleichzei- tig, das ist das Problem“, sagt

Guido Haß, der Geschäftsführer der Scharmützelsee-Schiff- fahrtsgesellschaft. Für den Wassertourismus bedeute dies Stillstand statt Wachstum. Haß macht das an einem konkreten Beispiel fest: Eine Sammel- steganlage an einem geplanten 5-Sterne-Hotel in Bad Saarow wird vorerst nicht gebaut.

Zunächst wurden 5.000 Pro- testkarten gedruckt. Infos unter www.seenland-oderspree.de oder Tel. 033631 868100. (gäd.)

Ein bisschen wie an der Ostsee: der Scharmützelsee, hier am Strand von Wendisch Rietz. FOTO: MARCEL GÄDING

Von Marcel Gäding

Protestieren gegen kurze Schleusenzeiten: Ellen Rußig und Guido Haß.

FOTO: MARCEL GÄDING ANZEIGE

Der kleinste Biergarten Deutschlands...

...befindet sich in Groß Eichholz, einem Ortsteil von Storkow.

Er hat gerade einmal acht Sitzplätze.

Wirtin Gabriele Schöber ist gleich- zeitig Betreiberin der Privatbrauerei Hop- fenhexe. Das frisch gebraute Bier – zwei Sorten davon vom

Fass – wird freitags und sonnabends von 11 bis 22 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr ausgeschenkt.

Adresse: Hopfenhe- xe, Groß Eichholz 70, 15859 Storkow, nahe der L74 zwischen Kehrigk und Mün- chehofe. Infos:

www.hopfenhexe.de Prost im kleinen Biergarten. FOTO: GÄDING

(15)

Bezirks-Wirtschaft 7

Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Mai 2016

Neue Behörde zieht positive Bilanz

ARBEITSLOSIGKEIT: In Lichtenberg gibt es jetzt eine Jugendberufsagentur. Im Nachbarbezirk Marzahn-Hellersdorf blickt man inzwischen auf eine erfolgreiche sechsmonatige Modellphase zurück.

S

eit wenigen Tagen gibt es auch in Lichtenberg eine Jugendberufs- agentur. Am Standort in der Got- lindestraße 93 (Haus 1) kümmern sich Mitarbeiter von Arbeitsagentur, Jobcen- ter und Bezirksamt gemeinsam um junge Menschen ohne Arbeit. Dass diese be- hördenübergreifende Zusammenarbeit funktioniert, ist mit Blick auf den Nach- barbezirk Marzahn-Hellersdorf ohne Zweifel. Dort startete bereits im Oktober vergangenen Jahres die Jugendberufs- agentur als Modellprojekt. Seit ihrer Eröffnung wenden sich pro Woche bis zu 1.000 junge Menschen mit und ohne Termin an die Fachleute – entweder, weil sie auf der Suche nach einer Lehr- stelle sind oder weil sie nach abgeschlos- sener Berufsausbildung noch keinen Job gefunden haben.

Die Idee hinter den inzwischen berlin- weit vertretenen Jugendberufsagenturen ist es, jungen Menschen den Weg von der Schule ins Berufsleben zu erleichtern beziehungsweise Jugendliche zwischen 20 und 25 Jahren dabei zu unterstützen,

sich für den Arbeitsmarkt zu qualifizie- ren. „Mit Hilfe der Jugendberufsagentur ist es uns gelungen, wieder ein Coa- chingprogramm aufzunehmen“, sagt Enrico Stölzel vom Bezirksamt Mar- zahn-Hellersdorf. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter, die junge Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf ins Berufsleben begleiten. Das Programm setzt bereits in der neunten Klasse an – im Rahmen der Berufsorientierung. Im Zuge sogenannter Erstgespräche vor Ort in den Schulen wird der entsprechende Coachingbedarf analysiert. Immerhin jeder zehnte potenzielle Schulabgän- ger lässt sich von den Fachleuten be- treuen. „Derzeit sind zwei Coaches an fünf Integrierten Sekundarschulen in Marzahn-Hellersdorf unterwegs“, be- richtet Stölzel. Auch die Mitarbeiter der Jugendberufsagentur gehen in die Kieze.

Heinz Trostmann, der für das Jobcenter Marzahn-Hellersdorf in der Jugendbe- rufsagentur arbeitet, berichtet davon, dass man junge Menschen unter ande- rem in den Jugendfreizeiteinrichtungen des Bezirkes aufsuche.

Gute Erfahrungen haben die Mitarbei- ter der Behörden auch im Zusammen-

hang mit der Arbeit unter einem Dach gemacht. „Es ist schon ein Unterschied, wenn man direkt über einzelne Fälle mit den Kollegen spricht“, sagt Tobias

Dreher, der Bereichsleiter „U25“ bei der Bundesagentur für Arbeit. Während man sich früher nur vom Telefon kann- te, sei man nun direkt im Gespräch. Für die Jugendlichen sei es zudem von Vor- teil, alle Ansprechpartner vor Ort zu ha- ben. „In den ersten Monaten haben wir schnell gemerkt, dass es Synergieeffekte gibt.“ Von Vorteil sei auch die Zusam- menarbeit mit Schuldner- und Sucht- beratern, die ebenfalls ein Büro in der Jugendberufsagentur haben. „Man setzt sich gemeinsam hin und überlegt, wie man einem Jugendlichen helfen kann.“

Die Chancen, dass junge Menschen in einen Job oder eine Berufsausbildung vermittelt werden, stehen gar nicht so schlecht – vor allem in den Branchen des produzierenden Gewerbes. „Die Arbeit- geber rennen uns im Moment die Türen ein“, sagt René Dreke, der Sprecher der Bundesagentur für Arbeit Berlin-Mitte.

Während sich Trendberufe wie Tätigkei- ten in der Medienbranche nicht über zu wenig Bewerber beklagen können, fehlt es in den Industrieberufen an Interessen- ten. „Da kann man in Berlin noch Karri- ere machen“, sagt Dreke.

Infos: www.jba-berlin.de Die Jugendberufsagentur in Marzahn-

Hellersdorf mit Sitz an der Rhinstraße 86.

Derzeit sind im Bezirk rund 1.070 Jugend- liche bis 25 Jahre als arbeitssuchend regis- triert. Vor einigen Jahren war deren Zahl noch doppelt so hoch. FOTO: MARCEL GÄDING

von Marcel Gäding

Referenzen

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